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Nichts war für Corrie ten Boom so wichtig wie die Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi, die sie selbst herbeisehnte. Sie sah bereits die Zeichen seines Kommens. Die kurzen Andachten sind jeweils mit einem Bibelvers überschrieben und berichten von vielen Erlebnissen, die Corrie ten Boom hatte. Sie handeln von Themen wie Freude, Geistesgaben, Gehorsam oder dem Sieg über Sünden im Alltag. Der zweite Teil dieses Buches beschäftigt sich mit dem Kampf gegen okkulte Mächte.
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SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-417-22962-2 (E-Book)
ISBN 978-3-417-26906-2 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck
1. Auflage in neuer Gestaltung 2020 (11. Gesamtauflage)
Dieser Titel erschien zuletzt unter der ISBN 978-3-7751-4952-5.
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit Stichting Corrie ten Boomhuis, Haarlem.
© der deutschen Ausgabe 2020 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH
Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-brockhaus.de · E-Mail: [email protected]
Originally published in English in two volumes under the following titles:
Marching Orders for the End Battle, © Stichting Corrie ten Boom Fonds
This book was published in the United Kingdom by Christian Literature Crusade
Defeated Enemies, © Stichting Corrie ten Boom Fonds
This book was published in the United States by Christian Literature Crusade
Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen:
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Weiter wurde verwendet:
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen (ELB).
Umschlaggestaltung: Nakischa Scheibe
Titelbild: lola 1960
Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach
Über die Autorin
Jesus ist SiegerDie Gemeinde in der Endzeit
1. Berufen zum Kampf
2. Bereit sein!
3. Training
4. Sieg über Sünden im Alltagsleben
5. Kleiner werden
6. Es ist Kraft in dem Blut Jesu
7. Der Name Jesus
8. Die Fülle des Geistes
9. Geistesgaben
10. Die Rüstung: Liebe
11. Die Gemeinschaft der Kinder Gottes
12. Übungszeit ist Aktionszeit
13. Der Glaube
14. Freude
15. Die Zeichen der Zeit
16. Überwinden durch Hingabe
17. Sichere Führung
18. Gehorsam
19. Im Zentrum des Willens Gottes
20. Märtyrer
21. Gott gibt das Regiment nicht aus seiner Hand
22. Die Endzeit
23. Entweder – Oder
24. Heiligung in dieser Zeit
25. Hoffnung für Sünder
26. Mehr als Überwinder
Besiegte FeindeVom Kampf gegen die okkulten Mächte
1. Der große Kampf
2. Die Sünde der Wahrsagerei
3. Kampf gegen die Mächte der Finsternis
4. Widerstehet dem Teufel! Unser ist der Sieg
5. Mehr als Psychologie
6. Dämonisch belastet, dämonisch besessen
7. Das Schwert des Geistes, das Wort Gottes
8. Zauberei
9. Unwissenheit kann gefährlich sein!
10. Die Macht des Blutes Jesu
11. Wahrsagen mithilfe von Zaubermitteln
12. Die Kraft des Namens Jesus
13. Ein Bumerang
14. Keine Reklame
15. Zu viel Kaffee und Kuchen
Fragen und Antworten
Jesus ist Sieger
Anmerkungen
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Die Niederländerin CORRIE TEN BOOM (1892–1983) kam 1944 mit ihrer Schwester Betsie ins KZ, aus dem nur Corrie auf wunderbare Weise freigelassen wurde. Nach dem Krieg gründete sie ein Haus für Kriegsgeschädigte und warb mit ihrem Zeugnis auf der ganzen Welt für Vergebung und den Glauben an Jesus Christus.
Nichts war für Corrie ten Boom so wichtig wie die Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi, die sie selbst herbeisehnte. Sie sah bereits die Zeichen seines Kommens.
Die kurzen Andachten in diesem Buch sind jeweils mit einem Bibelvers überschrieben und berichten von vielen persönlichen Erlebnissen mit Gott. Sie handeln von Themen wie Freude, Geistesgaben, Gehorsam oder dem Sieg über Sünden im Alltag. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Kampf gegen okkulte Mächte.
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Sao, ein Mann aus dem Stamme der Chil in Vietnam, kam feierlich auf mich zu:
»Doppelt alte Großmutter, wir machen einen Bund, unser Stamm mit dir. Es ist ein Gebetsbund. Wir werden für dich beten, und du betest für uns. Du bist lange, sehr lange gereist, um hierherzukommen und uns von Jesus zu erzählen. Du kommst aus einem Land, das weit, weit weg ist von hier; du bist alt, sehr alt. Wenn du zurückkommst, dann sage deinem Stamm unseren Dank dafür, dass sie dich haben zu uns kommen lassen.«
»Hast du noch eine Botschaft für meinen Stamm, Sao?«
Er wartete einen Augenblick. Ich glaube, er betete.
»Ja, sage den Menschen deines Stammes, dass sie, wenn sie sich nicht bekehren von ihren Sünden, Jesus nicht schauen werden, wenn er wiederkommt.«
Altsein ist eine große Ehre in den Augen der Chil, der Stammesleute Saos. Ich war selten so glücklich wie in diesem Augenblick.
Hat Sao recht? Ja, wir müssen uns bekehren. Aber müssen wir uns darüber hinaus noch bereit machen für das Kommen Jesu?
Ich glaube, dass die großen Linien der biblischen Prophetie deutlich in der Weltgeschichte zu sehen sind. Es ist gut, jetzt die Bibel zusammen mit den Zeitungen zu lesen. Da erfahren wir es, dass Jesus bald kommen kann. Seinem Kommen gehen aber harte Kämpfe voraus, und darum ist es gut, bereit zu sein. Und jeder Christ ist gerufen, in der Armee des Königs Jesus seinen Platz einzunehmen und als Mitüberwinder in seinen Reihen zu kämpfen.
Wir haben einen Kampf nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Übermächte und Gewalten, gegen die Herrscher der Finsternis und die Geister der Bosheit in den Himmeln1 zu kämpfen.
Dieser Kampf ist heute heftiger als je zuvor. Der Teufel weiß, dass seine Zeit kurz bemessen ist. Es geht dem großen Endkampf entgegen, den Johannes im Buch der Offenbarung beschreibt, und die Kämpfe sind jetzt schon heiß. Wir wissen aber:
Jesus war Sieger – Jesus ist Sieger – Jesus wird Sieger sein! Er verlor noch keine Schlacht Und wird nie verlieren.Denn mit unbegrenzter Macht Kann er Kriege führen.Unter seinem Kreuzpanier Ist der beste Platz allhier.Jesus lebet – Jesus siegt.Halleluja, Amen!
Friedrich Traub
Corrie ten Boom
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
Kolosser 3,3
Gottes Pläne für den Kampf mit dem Feind sind vollkommen. In seiner Rechnung gibt es keine Unbekannte. Er kennt den Feind und seine Reaktionen von Uranfang an und fürchtet keine Überraschung.
Er kennt auch seine eigenen Mannschaften. Er kennt ihre Bedürfnisse an Nahrung und Kleidung, er rüstet sie aus, und er setzt sie zu rechter Zeit am rechten Ort ein, denn er führt sie zum Sieg.
Auf unserer Seite sind mehr und Stärkere als bei denen, die gegen uns sind: ein mächtiger Hohepriester und Legionen von Engeln. Halleluja!
Jesus hat schon gesiegt: am Kreuz von Golgatha, als er der Schlange den Kopf zertrat. Jesus kam, um die Werke des Teufels zu zerstören.
In diesem Kampf brauchen wir »Sicht aus voller Deckung«, fast eine Unmöglichkeit in der militärischen Praxis, aber der einzige Weg zum Sieg im Endkampf. Es ist jenes Verborgensein mit Christus in Gott, von dem die Bibel spricht. Welch ein Trost angesichts der Übermacht des sichtbaren Feindes, hineingenommen zu sein in die Siegesmacht des unsichtbaren Gottes!
Es gibt in unserer Zeit viele Ideologien, die gottlos, atheistisch sind. Der Feind gebraucht den Marxismus auch in der Form des Kommunismus, um die Menschheit zu überzeugen, dass es keinen Gott gibt. Es gibt viele begeisterte Kommunisten. Ich las das Zeugnis eines jungen Mannes. Er schreibt:
»Wir sind fanatisch. Unser Leben wird beherrscht von einem gewaltigen, alles beherrschenden Faktor, dem Ringen um den Weltkommunismus. Wir Kommunisten haben für Konzerte und Genuss die Zeit und das Geld nicht übrig. Wir haben uns ein deutliches Ziel für unser Leben gesetzt. Wir haben ein Ideal, für das wir kämpfen. Wir stellen uns selbst und unsere persönlichen Dinge in den Dienst einer großen Bewegung. Was macht es aus, wenn unser persönliches Leben, unser Ich leiden muss um der Hingabe an die Partei willen. Es wird völlig belohnt durch den Gedanken, dass jeder von uns in beschränktem Maße ein wenig mitarbeitet an etwas Neuem, Wahrem, Besserem für die Menschheit. Es gibt nur eine Sache, für die ich sterben will: den Kommunismus. Das ist mein Leben, das ist mein Glaube, das ist mein Hobby, das ist meine Liebe, meine Geliebte, das ist mein Meister, mein Essen und Trinken. Ich arbeite daran während des Tages, ich träume davon während der Nacht. Dieser Einfluss auf mich wird mit der Zeit nicht geringer. Darum kann ich keine Freundschaften schließen, keine Liebe genießen, ja selbst kein Gespräch führen, ohne sie zu verbinden mit dieser Kraft, die mein Leben antreibt und führt. Ich bin wegen meiner Ideale schon im Gefängnis gewesen, und wenn nötig, bin ich bereit, dem Schießkommando dafür ins Auge zu sehen!«
Es ist nicht nur einer, es sind nicht nur wenige, die so denken und fühlen. Es sind Hunderttausende, die es vielleicht nie so gesagt haben, die aber genauso empfinden. Es ist gut, das zu wissen. Man muss sich einmal die Weltkarte vorlegen, um zu sehen, wie viele Länder unter der Herrschaft des Kommunismus und dem damit verbundenen aggressiven Atheismus leben.
Wenn ich die Weltgeschichte mit den Augen des Wortes Gottes sehe, glaube ich nicht, dass wir bessere Zeiten erwarten können. Es gibt keine politische Antwort auf diesen Aufmarsch des atheistischen Kommunismus.
Ja, wir stehen mitten im Kampf auf einem unsichtbaren Feld. Wir können es heute glauben, was Petrus schreibt, es erscheint greifbarer als damals, zu seiner Zeit: »Seid nüchtern und wachet, denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge. Dem widersteht fest im Glauben und wisset, dass eben dieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen.«2
Jeder Christ wird in diesen Kampf hineingestellt, ob er will oder nicht. Der Widersacher wird alle Kräfte einsetzen, um uns Gott zu entfremden, um den Glauben an Jesus Christus zu töten, um uns zur Rebellion gegen Gott aufzuwiegeln. Wir können unsere Augen vor der Gefahr verschließen und abwarten, wie der Strom der Weltgeschichte uns führen wird. Jesus aber sagt: »So seid nun allezeit wach und betet, dass ihr stark werden möget zu entfliehen diesem allem, was geschehen soll, und zu stehen vor des Menschen Sohn.«3
Es gibt zwei Arten von wichtigen Leuten in dieser Zeit: die völlig hingegebenen Kinder Gottes und die völlig hingegebenen Atheisten.
Jeder Christ ist berufen zum Kampf. Du kannst dich entscheiden, ob du ein guter, ein mittelmäßiger oder ein schlechter Kämpfer sein willst.
Wer sich völlig Jesus Christus hingibt, aus dem macht er einen vom Geist Gottes beherrschten Streiter. Er kämpft auf den Sieg hin, bis Jesus kommt. Er steht dem Feind gegenüber, stark, fest, und schämt sich seines Königs nicht. Das macht der Heilige Geist. Er gibt uns einen Blick in die Zukunft des Reiches Gottes: »Gott hat Jesus erhöht und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesus sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.«4
Das ist die entscheidende Frage: Ob wir vor ihm als dem Richter knien oder vor ihm als unserem Heiland.
Der Heilige Geist will uns bereit machen: »Der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird es auch vollenden bis an den Tag Jesu Christi.«5
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Die Zeit ist nahe. Wer Unrecht tut, tue noch Unrecht, und der Unreine verunreinige sich noch, und der Gerechte übe noch Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich noch.
Offenbarung 22,11 (ELB)
Auf der einen Seite tiefere Verstockung, auf der anderen Seite tiefere Reinigung. Entweder – oder. Alles wird auf die Spitze getrieben. Der Atheismus gewinnt an Boden. Er wird immer aggressiver. Das Königreich Gottes wirkt unentwegt weiter.
Christus oder Antichrist.
Doch niemand kann zwei Herren dienen. Es ist ein großer Trost zu wissen, dass Gott seinen Kindern seinen Plan mit dieser Welt gezeigt hat. Und es ist ein großer Trost, diesen Plan zu kennen. Er hat keine Probleme. Er hat Pläne! Darum gibt es im Himmel nie eine Panik. Und auf der Erde sind wir zu einer lebendigen Hoffnung berufen: »Ich bitte, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung geben möge, ihn recht zu erkennen. Er möge eure inneren Augen erleuchten, damit ihr erfassen könnt, zu welcher lebendigen Hoffnung ihr berufen seid und wie groß der Reichtum seines herrlichen Erbes ist, den Gott seinen Heiligen in Aussicht stellt, und welch ein überreiches Maß von Kraft er uns Gläubigen schenkt.«6
»Er schenkt uns alle Weisheit und Einsicht, das Geheimnis seines Willens zu erkennen. Es war der Plan in seinem Herzen, alles in den Himmeln und auf Erden unter einem Haupt in Christus zusammenzufassen und in der Zeitenfülle nach bestimmter Ordnung auszuführen.«7
Ein überreiches Maß von Kraft steht uns zur Verfügung. Aber wie nötig ist sie auch. Darum lasst uns so reich leben, wie wir sind! Dieser Reichtum ist von äußeren Umständen unabhängig. Es ist gut, das zu wissen, denn während des Endkampfes werden die äußeren Umstände schwer sein, und dennoch sollen wir nie Mangel haben.
Bischof Dzao aus China sagte auf dem Evangelistenkongress in Berlin 1966:
»China macht eine schwere Zeit mit, so wie sie wahrscheinlich über die ganze Welt kommen wird. Die Bibel sagt von einer Zeit, in der niemand kaufen oder verkaufen kann, ohne das Zeichen des Antichristen8 zu tragen.«
Dieser Bischof hat bekannt, dass seine Kirche die Christen nicht vorbereitet hat für die schweren Prüfungen, in denen China jetzt liegt.
»Wir haben ihnen alles gegeben, was wir konnten – das Evangelium, Kirchengebäude, ja Kleider und Nahrung, wo Armut war. Aber eines haben wir vergessen: Wir haben sie nicht gelehrt, wie sie das Evangelium an andere weitergeben sollen. Jetzt sind alle Pfarrer und Bischöfe weg. Die Kirche besteht praktisch nicht mehr. Eine kleine unsichtbare Kirche wirkt weiter, aber wie wenige Christen waren stark genug, um andere zu stärken!«
Bischof Dzao forderte uns auf, diese besondere Aufgabe zu sehen:
Kinder Gottes für die Zeit des kommenden Kampfes bereit und stark zu machen.
Können schwache Menschen sich für einen solchen Weltkampf bereit machen?
Ja, ich meine es, und zwar jedermann! Der Herr hat alles gegeben, was wir für die Endzeit brauchen: »Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein (zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und) bis an das Ende der Erde.«9
Dies war eine Verheißung für damals, für die junge Kirche Jesu Christi. Aber sie hat nie ihre Kraft verloren und wird besonders im letzten Endkampf die Kraft sein zum siegreichen Leben.
Die Kraft ist da, denn der Heilige Geist ist da. Und er verlangt danach, unsere Herzen zu erfüllen, wie das Licht ein Zimmer erfüllt, das geöffnet ist für seinen Glanz.
Werdet voll Geistes! Gebt dem Heiligen Geist Raum!
Das heißt: Hingabe.
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Wer beharrt bis ans Ende, der wird selig werden.
Matthäus 24,13
Eine gut durchtrainierte Truppe hat eines vor allem andern gelernt: gehorchen. Man kann in einer Gruppe, die ein gemeinsames Ziel verfolgt, diesem Ziel nicht zum Sieg verhelfen, wenn man seinem eigenen Willen folgt.
Jesus war gehorsam. Er, der Schöpfer der Welt, hat seinen Willen dem Vater völlig unterstellt. Er war gehorsam bis zum Kreuz.10 Er hat sein Angesicht nach Jerusalem gewandt, wo das Kreuz stand und auf ihn wartete. Das war sein Weg zur Auferstehung. So ist auch diese Auferstehungskraft in seinen Jüngern gebunden an den Gehorsam dieser Jünger. Die da glauben und leben sind die, die da gehorchen und dem Herrn leben; die mit ihm gestorben sind, in denen lebt er sein Leben.
Kreuz tragen ist im Westen Europas ein Fremdwort geworden, im Osten kennt man es besser. Aber es ist ein Wort für heute, da die Rebellion gegen Gott ständig zunimmt, die Rebellion gegen das Kreuz.
Der Gehorsam nimmt das Kreuz auf.
Wenn der Atheismus im Kommen ist und in der Offenbarung des Antichristen auf der Höhe seiner Macht steht, »wird offenbart der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, der da ist der Widersacher und sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt«11.
Wer wollte diesem Widersacher im Alleingang begegnen? Wird Gott verlieren? Nein, seine Posaune wird erschallen und sein Sohn Jesus wird kommen – dann wird man sehen, dass das Evangelium tatsächlich allen Nationen verkündigt worden ist. »Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker …«, lautet der Befehl. Und der Herr stellt dem, der diesem Befehl gehorcht, eine volle Rüstung zur Verfügung, ein ganzes Arsenal von Waffen. Und er hat den Sieg sicher in der Tasche – der, der gehorcht.
Die Waffenrüstung Gottes von Epheser 6 ist nicht nur gedacht als Rüstung für den Endkampf. Es ist die Rüstung für den Kampf in den Tagen des Paulus und für den Kampf heute. Weil wir wissen, dass der große Endkampf naht, ist die Kenntnis der Rüstung und die Übung im Umgang mit ihr und der völlige Gehorsam den Marschbefehlen gegenüber heute so wichtig. Jesus hat vorausgesagt, dass diese Tage kommen werden, die Tage, die uns die Zeitungen jetzt schon ankündigen. Und er hat gesagt: »Entsetzet euch nicht, denn solches muss vorher geschehen.«12
Es ist eine große Freundlichkeit, dass der Herr es uns hat wissen lassen. Wir sind eigentlich die Einzigen in der ganzen Welt, die die Zukunft kennen und die diese heutige Zeit verstehen können. Und weil diese Kenntnis bedrückend ist, tröstet uns der Herr gerade im Blick auf diese Tage: »Um der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzt.«13
»Kein Haar von eurem Haupt soll verloren gehen« – »Wenn ihr beharrt, werdet ihr euer Leben gewinnen« – »Wenn dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter, denn eure Erlösung naht.«14
Mit erhobenem Haupt können wir jetzt durch das Leben gehen – nämlich aufschauend auf Jesus. Es kommt der Augenblick, und wir gehen ihm entgegen, da wir des Menschen Sohn sehen werden, in einer Wolke, mit großer Kraft und Herrlichkeit:
»Wenn ihr dies alles seht angehen, so wisset, dass das Reich Gottes nah ist.«
Alle diese Perspektiven wissen wir durch Gottes Wort, und »Gott wacht über sein Wort, um es zu tun«.15 »Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.«16 »Wer beharrt bis ans Ende, der wird selig werden.«17
Jetzt beharren ist wichtig, entscheidend! Denn die Zeit ist böse. Aber der Herr tröstet uns unentwegt weiter, denn er weiß, dass Beharren schwer ist: »Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Empörungen, so entsetzet euch nicht, denn solches muss zuvor geschehen« – dieses Muss ist ein Trost. Gott macht keine Fehler. Er hat das Regiment nicht aus seinen Händen fallen lassen – »… hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung und dieser Tag nicht schnell über euch komme wie ein Fallstrick« – »so seid nun wach allezeit, und betet, dass ihr stark werden möget zu entfliehen diesem allem.«18
Sorgen der Nahrung – wir kennen sie alle. Gehören sie nicht in den Bereich unserer Verantwortung?
Sicher, aber sie können uns so mit Beschlag belegen, dass »der Tag« als eine böse Überraschung über uns kommt, weil wir uns auf andere Dinge konzentriert haben und vergaßen, wachsam zu sein. So wird es in den Tagen Noahs gewesen sein. So wird es sein, wenn Jesus wiederkommt: »Aber gleichwie es zur Zeit Noahs war, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. Denn gleichwie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie freiten und ließen sich freien bis an den Tag, da Noah in die Arche einging; und sie achteten’s nicht, bis die Sintflut kam und nahm sie alle dahin. Also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes.«19
Es gibt überall in der Welt Kinder Gottes, die es schwer haben. Besonders die, die mit dem Wort Gottes und mit ihrer Berufung als Licht der Welt und Salz der Erde Ernst machen. Oft sind es Mitchristen, die es ihnen schwer machen, weil sie die biblischen Wahrheiten für sich selbst nicht als verbindlich anerkennen und weil sie völlige, konsequente Hingabe nicht verstehen können. Man soll dann inmitten dieser Schwierigkeiten nur Geduld und Liebe üben. Der Teufel hat es gern, wenn man in seiner Begeisterung rücksichtslos – wie richtige Bilderstürmer – alte Traditionen wegwirft und damit die Brüder im Glauben verletzt.
»Wenn ich die Gabe prophetischer Rede besäße und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnisse und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzte, wäre aber ohne Liebe, so wäre ich eine Null.«20
Wenn der Teufel einen nicht zurückhalten kann, kommt er hinter einem her und schiebt einen. Dann vergisst man die Liebe und wird eine »Null«.
Es ist gut zu wissen, dass alle diese Erfahrungen zur Übung für den »höheren Dienst« gehören. Gott selbst ist damit beschäftigt, seine Armee für die Endzeit zu schulen. Der Heilige Geist ist der große Trainer. Er tut es mit Geduld, Verständnis und Liebe.
Gehorsam – geduldig sein und beharren – aufschauen auf den Herrn und sich nicht mit unnützem Gepäck belasten, Rücksicht nehmen auf den Kampfgenossen – das lernen wir bei ihm. Er fasst es zusammen unter dem Begriff des Überwindens, und schon während er Überwinder hier ausbildet, schüttet er seine Verheißungen über sie aus.
Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradiese Gottes ist. Dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tod …
Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein, darauf steht ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt, als der ihn empfängt …
Wer überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden …
Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens. Ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln …
Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen. Und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalems, der Stadt meines Gottes …
Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Thron.21
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
… eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch …
Jesaja 59,2
Wir brauchen klare Sicht, aber unsere Sünden hindern uns an der Sicht. Sie machen die Fenster schmutzig. Der Herr weiß einen Weg zur Reinigung: »Wer solche Hoffnung hat (dass Jesus bald kommt), der reinigt sich selbst, wie ER rein ist.«22 Wer auf Jesu Kommen hofft, wird gegen jeden Schatten empfindlich, der zwischen ihm und seinem Herrn steht. Er wird nicht ruhen, bis wieder klare Sicht ist.