JETZT oder NIE, Krypto-Vermögenswerte und die Technologie - Felix Dorendorf - E-Book

JETZT oder NIE, Krypto-Vermögenswerte und die Technologie E-Book

Felix Dorendorf

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Beschreibung

"Geld" nutzt jeder Mensch. Seit Anbeginn der Blockchain-Technologie ist jedoch das derzeitige Geldsystem massiv im Wandel. Die Einführung von digitalem Zentralbankgeld ("CBDC") steht absehbar bevor, was ebenfalls jede Person betrifft. Doch "unabhängige Kryptowährungen" sind so beliebt wie noch nie. Auch Großinvestoren lassen seit 2024 mehr und mehr Millionen an Kapital in "Krypto-Assets" fließen. Stehen diese nun an der Schwelle zum "Mainstream"? Jedenfalls verzeichnen Bitcoin und andere Krypto-Vermögenswerte noch nie dagewesene Höchststände. Drum stellen sich mehr und mehr Menschen die Fragen: Macht das Sinn? Hat das Zukunft? Nutzen? Investieren? Jetzt oder nie? Doch nicht jede Person wagt den Schritt an die (Krypto-)Börse oder nutzt Kryptowährungen als Geld zum Bezahlen. Dies geschieht erstrecht nicht, wenn kein solides Vorwissen vorhanden ist. Hier setzt das Buch an und versucht auf kompakte, sachliche und nachvollziehbare Weise eine Wissens- und Entscheidungsgrundlage zu schaffen. In gutachtlicher und lerndidaktischer Art führt es durch drei Hauptkapitel ("Grundlagen-, Investitions- und Steuerwissen"). Das Basisbuch beginnt mit den Hintergründen zum derzeitigen Geldsystem. Es leitet anhand von Fragen zur "Distributed-Ledger-Technologie" über. Darauf aufbauend werden speziell die "Blockchain" und "Bitcoin" sowie aktuelle Entwicklungen erläutert. Zudem wird ein Licht auf weitere Krypto-Kategorien und andere Anwendungsfelder geworfen. Das zwingend notwendige Wissen über die Technologieunterschiede und diversen Nutzungsmöglichkeiten von Krypto-Vermögenswerten bildet die Grundlage für das letzte Kapitel. Als Fachbuch schließt es mit steuer- und bilanzrechtlichen Gegebenheiten ab, wobei besonders die Ansicht der Finanzverwaltung betrachtet wird (BMF-Schreiben zu "virtuellen Währungen und sonstigen Token"). Denn letztlich entscheiden die Finanzämter über die eingereichten Steuererklärungen. Sowohl privat interessierte als auch in der Steuerberatung tätige Personen werden diverse Gesetzesquellen detailreich und in fließenden Sinnabschnitten aufgezeigt. Sofern das Buch einmal richtig durchdrungen wurde, sollte jede Person in die Lage versetzt worden sein, sich eine eigene und vor allem fundierte Meinung zur Thematik bilden zu können. Andererseits müsste zugleich die persönliche Entscheidung und Handhabung leichter fallen, wie zukünftig mit Krypto-Assets eigenständig umgegangen wird.

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„Wenn jeder dem anderen helfen wollte, wäre allen geholfen.“

(Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)

Danksagung

In diesem Sinne bedanke ich mich ausdrücklich für die Geduld und Unterstützung seitens meiner „besseren Hälfte“. Ebenso gilt „Gurke“, einer meiner Besten, Dank für sein akribisches Auge.

Zudem danke ich für die meinen Weg weisenden Impulse, in fachlicher und menschlicher Hinsicht, speziell meinem ehemaligen Tutor am Gymi „Herrn Schröter“ und „Prof. Brocki“ von der Uni.

Herr Felix Dorendorf (geb. 1988) ist seit Jahren als gewerbetreibender Unternehmer sowie Berater und Lehrkraft tätig. Seine Kernbereiche erstrecken sich von Kommunikation- über Finanzthemen bis hin zu wirtschaftlichen und wirtschaftsrechtlichen Sachverhalten.

Neben seiner Begeisterung für Sport, begann ab dem Abitur zudem sein außerschulisches Interesse für finanzanlagen- und wirtschaftsbezogene Gegebenheiten. Daraus folgten seine ersten Schritte im Bereich des Aktienhandels. Nach seiner Kaufmannslehre, die er mit 'sehr gut' abschloss, erarbeitete er sich berufsbegleitend weitere IHK Abschlüsse. Dazu gehören bislang einer im kaufmännischen Bereich und drei weitere auf dem Gebiet der Versicherungen und Finanzen. Darüber hinaus absolvierte Herr Dorendorf berufsbegleitend ein wirtschaftsrechtliches Grundstudium an einer privaten Hochschule. Seine akademische Laufbahn schloss er mit dem „Master of Business Law“ an einer Universität ab, wobei er sowohl seine Thesis als auch das Kolloquium mit 'sehr gut' bewältigte. Heute gibt er sein Wissen unter anderem als Autor beim "tredition“ Verlag weiter.

© 2024 Felix Dorendorf, Wildenbruch-Lehnmarke, 1. Auflage.

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, postalisch zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland und per E-Mail unter [email protected].

ISBN: 978-3-384-44231-4 (Hardcover)

ISBN: 978-3-384-44232-1 (E-Book)

Dieses Buch dient als Wissenskonglomerat, welches ausschließlich auf den dargelegten Quellen fußt und in jedem Fall keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung darstellt. Darüber hinaus enthält es Verlinkungen zu Webseiten Dritter, auf deren Inhalte kein Einfluss besteht. Deshalb kann für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernommen werden. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Die detaillierten bibliografischen Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

jetzt oder nie

Krypto-Vermögenswerte und ihre Technologie

Hintergründe zum Geldsystem und aktuelle Entwicklungen, “Bitcoin“ und weitere Nutzungsoptionen sowie private und gewerbliche Steuerregeln verstehen.

von

Felix Dorendorf

DAS BASISBUCH

kompakt, sachlich und quellenbasiert für Kryptoeinsteiger, Neuinvestoren, Studierende und Schulen.

Inhalt

Cover

Urheberrechte

Titelblatt

Einführung

1. Kapitel: Grundmotive für Kryptos und die Basis-Technologie

1.1. Währung und Entwicklung

1.2. Geld und Entwicklung

1.3. Grundmotive für den potenziellen Wandel

1.3.1. Zu Tatbestand I - Instabilität des Finanzsystems und Geldwertes

1.3.2. Zu Tatbestand II - Vertrauensverlust und fehlende Notwendigkeit

1.3.3. Zu Tatbestand III - Zunehmende Potenzialentfaltung von Technologie

1.4. Grundlagen: Transaktionssysteme und die Krypto-Technologien

1.4.1. Distributed-Ledger-Technology (DLT)

1.4.2. Die Blockchain-Technologie

2. Kapitel: Der Bitcoin und weitere Nutzungsoptionen

2.1. Bitcoin als verwendetes Zahlungsmittel

2.2. Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel

2.2.1. Bisherige Entwicklungen in Europa

2.2.2. Zukünftige Bestrebungen in der EU

2.3. Zwischenfazit zum Bitcoin

2.4. Alternative Kryptowährungen

2.4.1. Stablecoins

2.4.2. Eingegrenzte Marktbetrachtung

2.4.3. Der Tether-Token und Vorbehalte

2.5. Weitere Anwendungsgebiete und Optionen der Vermögensanlage

2.5.1. Krypto-Vermögenswerte mit Nutzungsfunktion (Utility Token)

2.5.2. Krypto-Vermögenswerte mit Anlagefunktion (Investment Token)

Kapitel 3: Krypto-Besteuerung und -Bilanzierung

3.1. Besteuerung von Anlegern nach dem EStG

3.1.1. Kauf/Verkauf und Umtausch von Krypto-Vermögenswerten

3.1.2. Unentgeltliches Überlassen von Krypto-Vermögenswerten

3.1.3. Verleihen von Krypto-Vermögenswerten

3.1.4. Belohnungen im Konsensprozess bei Krypto-Vermögenswerten

3.2. Einkünfte aus Gewerbebetrieb

3.2.1. Gewerbliche Blockerstellung

3.2.2. Gewerblicher Handel mit Krypto-Vermögenswerten

3.3. Einnahmeüberschussrechnung (EÜR)

3.4. Betriebsvermögensausgleich

3.5. Bilanzierung nach dem HGB

3.5.1. Ansatz

3.5.2. Ausweis

3.5.3. Bewertung

Schlussbetrachtung

I. Literaturverzeichnis

III. Abkürzungsverzeichnis

IV. Abbildungsverzeichnis

JETZT oder NIE, Krypto-Vermögenswerte und die Technologie

Cover

Urheberrechte

Titelblatt

Einführung

IV. Abbildungsverzeichnis

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Cover

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Back Cover

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Einführung

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Werte Leserinnen und Leser,

es freut mich, wenn auch Sie Zeit und Konzentration entbehren, um sich diesem interessanten und wichtigen Thema zu widmen. In meiner Person als Unternehmer und Privatanleger stand das Thema rund um den Begriff sowie das Handeln von „crypto assets“ schon lange auf meiner To-do-Liste. Im Zuge meines Studiums in „Business Law“ (d.h. Wirtschafts- und Rechtswissenschaften) konnte ich mir letztlich die Zeit nehmen, um umfangreicheres Wissen über diese Krypto-Thematik möglichst objektiv, valide und nachhaltig aufzubauen. Daher ist für Sie vorteilhaft anzumerken, dass auch zwei Professoren den Teil meiner originären Wissens-zusammenstellung gelesen und als sehr gut beurteilt haben. Somit sollten Sie sich umso mehr qualitativen Input aus diesem „Krypto-Fachbuch“ ziehen können.

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Meinungen betreffs der Krypto-Materie gibt es verschiedenste, ebenso wie Vorurteile und Hoffnungen. Innerhalb und außerhalb der EU lassen sich beispielsweise Politiker und Vertreter von (Zentral-)Banken ermitteln, welche z.B. Bitcoin und anderen Digitalinnovationen von Vornherein jeglichen Nutzen abschwören oder diese gar offenkundig bekämpfen. Andere Staatsdiener äußern sich hingegen neutral bis befürwortend. Verlagert man die Betrachtung auf die Ansichten von Starinvestoren wie Cathie Woods, Warren Buffet oder auch Größen wie Bill Gates oder Elon Musk, so werden ebenfalls uneinheitliche Standpunkte deutlich. Erhebungen auf der Ebene von Privatpersonen zeichnen zudem ein diverses Feld. Dieses zieht sich von allgemein Desinteressierten, über fundamentale Kritiker bis hin zu Krypto-Enthusiasten, welche „lediglich noch auf den Systemdurchbruch“ warten. Was also als Nicht-Experte tun?! Wo anfangen?!

3

Meinen Ansatz leitete ich von einer Börsenweisheit ab, welche man Warren Buffet als Investorenlegende zuspricht. Sinngemäß sollte erst in Dinge investiert werden, wenn diese verstanden wurden!

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Deshalb war es anfangs für mich zwingend notwendig mit prinzipiellen Überlegungen zum Hintergrund und zur Entwicklung der noch relativ neuen Krypto-Technologie zu starten. Denn die technologische Innovation bildet die Grundlage, woraus Begriffe wie DTL, Blockchain, Tangle, Bitcoin, Ethereum & Co. hervorgingen. Um diese ordentlich unterscheiden zu können, wird Wissen über die Basistechnologie gebraucht. Nebenbei wird die Gefahr geringer, sich von Artikeln und Statements blenden zu lassen, welche die kryptospezifischen Begriffe als ein und dasselbe verwenden (Pauschalisierungen). Kapitel 1 kann also als GRUNDLAGENWISSEN bezeichnet werden. Im 2. Kapitel sollte darauf ein gewisses INVESTORENWISSEN aufgebaut werden. Die Ausarbeitung geht speziell zum Bitcoin und zu weiteren Krypto-Nutzungs- bzw. Anlageoptionen über. Wenn allgemein das Für und Wider der einzelnen Möglichkeiten verstanden wurde, dann sollte auch eine Entscheidung betreffs der Frage leichter fallen: „Kaufe/Nutze ich Krypto-Vermögenswerte zukünftig oder nicht?“ (so mein Leitgedanke im Sinne von Buffet). Unabhängig davon, ob sich eine Anlageentscheidung später als sinnvoll oder sinnlos entpuppt, ist es für Investoren und Unternehmer stets wesentlich auch eine Kostenbetrachtung vorzunehmen. Diesbezüglich sollten z.B. Informationen zur Besteuerung und Bilanzierung nicht fehlen. Also muss letztlich durch Kapitel 3 auch ein bestimmtes STEUERWISSEN berücksichtigt werden. In Summe ergaben sich folgende Leitfragen, anhand derer ich die Materie erstmalig und möglichst kompakt durchdringen wollte:

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1. Wie wäre der Status Quo des bisherigen Geldsystems zu bewerten und könnte die vielfach als „game changer“ bezeichnete Krypto-Technologie tatsächlich als solcher zur beurteilen sein?

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2. Wie könnte sich der hauptsächliche Nutzungscharakter des Bitcoin darstellen und wäre mit diesem oder dessen Krypto-Ablegern in Zukunft als sich etablierender finanz- bzw. vermögensbezogener Baustein zu kalkulieren?

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3. Was könnten vorherrschende Krypto-Steuersachverhalte sein und wie wären diese einkommensteuerrechtlich zu behandeln und getätigte Investitionen zu bilanzieren?

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Methodisch wurde deduktiv gearbeitet. Der Stil ist an die juristische Arbeitstechnik angelehnt („Gutachtenstil“). Demzufolge ist die Ausarbeitung grundsätzlich sachlich, individuell und strukturiert geschrieben, um Punkt für Punkt in die Materie vorzudringen. Diese sollte sich somit auch für Sie als Leser nachvollziehbarer darstellen. Im Sinne der Amtssprachenregelung wurde die Verwendung von Anglizismen weitgehend unterlassen. Das generische Maskulinum wird im Sinne der orthografischen Regeln des Rates für deutsche Rechtschreibung verwendet und schließt selbstredend jede Geschlechtsform mit ein. Im Text wird extra per Fußnoten auf Hilfestellungen, die genutzte Literatur, Rechtsvorschriften und Erkenntnis stiftende Quellen verwiesen. Gerne dort weiterlesen, selbständig vergewissern und sich mehr Input holen!

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Beim E-Book sind zudem direkte Verlinkungen hinterlegt. Alle Quellen wurden am letzten Bearbeitungstag kontrolliert (30.11.2024). Neben der Einteilung von Kapiteln und Sinnabschnitten sind zudem Randnummern zur Unterstützung gegeben. Auf diese wird auch auf Ausführungen vorheriger Kapitel () zurückverwiesen. Los geht’s! …

Rn.

1. Kapitel: Grundmotive für Kryptos und die Basis-Technologie

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Neben weiteren Experten, vertritt auch Dr. Völter (Ex-CEO der Börse Stuttgart) die Meinung, dass die Technologie hinter den digitalen Vermögenswerten, die zunächst allumfassend „Kryptos“ genannt werden, einen revolutionären Charakter haben. Ihm nach hätte diese das Potenzial unser Leben und besonders die Finanzwelt auf den Kopf zu stellen. Dies kann auch das Währungs- und Geldsystem beeinflussen.1 Laut dem kanadischen Wirtschaftsautor Tapscott (CEO/Investor) begründet die Technologie den größten Aufschwung für die Finanzwirtschaft seit der Erfindung der doppelten Buchführung.2 Der bekannteste Repräsentant, der als avantgardistisch betrachteten Kryptowährungen, ist der Bitcoin (kurz: BTC).3 Seit dem Bestehen der ersten Kryptos ist dieser mit Abstand der größte Vertreter, was beispielsweise anhand seiner Marktkapitalisierung auf Kryptobörsen nachzuvollziehen ist.4

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Im Zuge dessen ergibt sich die Frage, was den Bitcoin und die Krypto-Technologie auszeichnen könnte?! Doch einen Schritt zuvor stellen sich noch die Fragen, wie die zu betrachtenden Objekte „Währung und Geld“ prinzipiell zu charakterisieren wären und woraus sich überhaupt der Bedarf für eine „neue Finanzwelt“ bzw. „technologische Finanzinfrastruktur“ ergeben könnte?!

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1.1. Währung und Entwicklung

Mit Griff zu einem Lexikon lässt sich beispielsweise die folgende Definition zum Begriff der „Währung“ ermitteln. Diese wird teilweise definiert als hoheitlich geordnetes Geldwesen eines Staates oder Währungsgebietes (z.B. Deutschland, Europa, USA oder China), was alle Regelungen zur Sicherung der Geldwertstabilität miteinschließt. Der Begriff der Währung steht auch für den Namen der Geldeinheit, d.h. des jeweiligen Geldes, wie zum Beispiel der derzeitige Euro, US-Dollar oder chinesische Renminbi.5

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Wie sich dabei das Geldwesen hoheitlich zu ordnen hat, bestimmt sich nach der jeweiligen, vorherrschenden Regierungsform. In Hinblick auf die Rechtsstaatlichkeit der deutschen Bundesrepublik ergibt sich diese, neben der Judikative und Exekutive, zu Beginn aus der Legislative (Gesetzgebung). Das durch Volksvertretungen und den parlamentarischen Rat im Mai 1949 beschlossene Grundgesetz (GG) ist das höchste Nationalrecht in Deutschland. Dies gilt nach Artikel 146 GG bis eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen wird.6 Laut Artikel 73 Abs. 1 Nr. 4 GG hat der Bund die alleinige Macht zur Gesetzgebung über das Währungs-, Geld- und Münzwesen. Demnach können allein Bundesabgeordnete, d.h. die politischen Vertreter im Deutschen Bundestag und Bundesrat unmittelbaren Einfluss auf diese Gesetzesgestaltung nehmen.

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In Hinblick auf das deutsche Währungs- bzw. Geldsystem wirkte die deutsche Bundesregierung zusammen mit den Befugnissen der im Jahr 1957 ursprünglich konzipierten Deutschen Bundesbank. Diese stellt eine bundesunmittelbare juristische Person des öffentlichen Rechts und mannigfach verschmolzene Zentralbank Deutschlands dar. Zusammen prägten sie die Geld- und Währungspolitik bezüglich der Deutschen Mark, kurz „D-Mark“. Dies war die ehemalige, deutsche Nationalwährung bzw. Geldeinheit.7

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Durchkreuzt wurde diese Ordnung durch die Konstruktion des Euro-Systems, d.h. der Zusammenschluss der Europäischen Währungsunion (EWU) und Europäischen Union (EU) sowie die Errichtung der Europäischen Zentralbank (EZB) und des damit verbundenen Euros, welcher zum 01.01.1999 eingeführt wurde.8 Sowohl aus dem „Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union“ als auch aus der „Satzung“ des Europäischen Systems der Zentralbanken und der EZB ergeben sich Rechte und Pflichten, welche den Gesetzesgrundlagen der involvierten Nationalstaaten prinzipiell übergeordnet sind.9 Demzufolge wurden bereits national konzentrierte Kompetenzen im Zuge des angestrebten Multilateralismus abgegeben und weiterführend durch die geschaffenen „Organe der EU“10 staatenübergreifend zentralisiert. [Die Schlagworte Mitspracheverlust & Machtzentralisation bis zum Technologiekapitel bitte merken!]

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1.2. Geld und Entwicklung

Das Grundverständnis über bzw. die Wahrnehmung von „Geld“ und dessen Funktion stellt sich vielfältig dar. Interdisziplinär gibt es diverse Sichtweisen. Diese reichen von philosophischen über soziologischen bis hin zu wirtschaftlichen und politischen Forschungsansätzen sowie verschiedenen Geldideologien.11 Beschränkt sich die Denkweise über Geld auf ökonomische Grundsätze, so kann es als Tauschund Zahlungsmittel definiert werden, das in einer Gesellschaft allgemein akzeptiert ist und auf Gesetzesvorgaben beruht. Dabei kann Geld unterschiedliche Formen annehmen.12

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Als Geld zählt einerseits das Warengeld. Dieses wird auch als Naturalgeld betitelt. Zum Beispiel wird der historische Transfer von Kaurischnecken, Salzbarren, Fellen und Vieh dieser Geldform zugerechnet. Darüber hinaus gab es vielerlei Dinge, welche einfach untereinander getauscht wurden, ohne dass es hierfür Gesetze und zentrale Handelsüberwachungen gab. Ein herausstechendes Beispiel für eine nahezu Parallelwährung in Form von Warengeld stellt der Zigarettenhandel dar. Dieser wurde z.B. anstelle der (wertlos werdenden) Reichsmark im 21. Jahrhundert genutzt und blühte speziell in den Jahren vor Einführung der D-Mark (d.h. „Währungsreform“).

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Andererseits wurden in der Geschichte besonders Edelmetalle gehandelt, wie zum Beispiel Gold und Silber. Daraus entwickelte sich das zunehmend einheitlich genormte und von befugten Autoritäten geprägte Münzgeld. Als Beispiel dienen römische Münzen mit dem Bildnis von „Gaius Julius Caesar“. Der Wert des verwendeten Metallrohstoffs in einer Münze entsprach in der Regel der Münzprägung, d.h. nahezu dem Wertaufdruck. Dies änderte sich jedoch im Zeitverlauf.

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Im Gegensatz dazu unterscheidet sich beim aktuelleren Münzgeld der Wert von Inhalt und Aufdruck, weshalb es als Scheidegeld bzw. -münzen bezeichnet wird.13 Bei dieser Art von Hartgeld liegt der Rohstoff- bzw. Warenwert unter dem aufgeprägten „Nennwert“. Darum wird auch von unterwertigen Münzen gesprochen.14 Beispielsweise hat das 1 € Stück, welches mehrheitlich aus Kupfer und Nickel besteht, in etwa 1/10 seines Wertes in verarbeiteten Rohstoffen. [Aus der Geschichte ergehen diverse Beispiele, dass Verfälschungen des realen Wertinhaltes i.V.m. dem Aufdruck (Nennwert) herbeigeführt wurden. Dies geschah sowohl bei nicht amtlichen Münzen als auch bei autorisierten Münzprägungen, insbesondere wenn die Staatskassen leer waren.]

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Innerhalb der Gruppe der materiellen Tausch- und Zahlungsmittel entwickelte sich auch die Unterform, welche nahezu keinen realen Warenwert hat. Als Beispiel sind frühere papierne Geldzeichen wie der „Käsch-Schein“ aus China oder die „Wechselbriefe“ im mittelalterlichen Europa dienlich. Ab dem 17. Jahrhundert entwickelten sich die ersten europäischen Banknoten. Mit Fokus auf Europa sind die schwedischen „Credityf-Zedel“ der Stockholm Banco nennenswert. Diese Noten wurden im Zuge der Staatskrise unter „König Karl X. Gustav“ und der amtlichen Knappheit an Gold und Silber ausgegeben.15 Daraus erging die Grundlage für das Notenbankwesen, welches sich vor allem im 19. Jahrhundert in Europa etablierte. Notenbanken gaben Banknoten (d.h. Papiergeld) für Gold und Silber sowie für Wechselbriefe von Kaufleuten heraus. Personen, die Banknoten im Sinne eines auf Papier bestimmten Schuldversprechens bei einer Bank einlösten, bekamen den Betrag der Note in Edelmetall ausgezahlt.16 Währungen i.S.d. ausgegebenen Geldeinheiten der Banken waren dabei zumindest teilweise durch Gold gedeckt. [Vertiefend dazu siehe: „Goldstandard“, bitte einfach mal recherchieren!]

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