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Der Maler Johann Chrysostomus Winck (1725-1795) zählt zu den bedeutendsten Eichstätter Künstlern des 18. Jahrhunderts. Nun können ihm die Deckenfresken in der Pfarrkirche von Obermässing sowie die "Ehrentafel der Schuhmacher" in Dinkelsbühl neu zugeschrieben werden.
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Seitenzahl: 21
Veröffentlichungsjahr: 2023
Johann Chrysostomus Winck
Die Deckenfresken der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Obermässing
Die Ehrentafel der Schuhmacher in Dinkelsbühl
Abgekürzte Literatur
Bildanhang
Pfarrkirche Obermässing, Fresken im Chor
Pfarrkirche Obermässing, Nebenfresken im Langhaus
Fresken von Johann Michael Wild in der Wallfahrtskirche Habsberg (Ausschnitte)
Bildnachweis
Noch immer sind Leben und Werk des Malers Johann Chrysostomus Winck (1725–1795), obwohl er einer der bedeutendsten und produktivsten Eichstätter Künstler des 18. Jahrhunderts war, unzureichend erforscht, geschweige denn mit einer Monografie eingehend gewürdigt worden. Überhaupt ist die Literatur zu Winck noch immer recht überschaubar. Nach der Arbeit von Regina Bauer über die Kreuzwegdarstellungen (1989)1 und einem kleinen Artikel von Christina Grimminger (1995),2 der immerhin ein erstes Werkverzeichnis enthält, wurde es zunächst recht still. Erst durch Peter Stoll, der ein Altarbild in Meßbach (2009) und den Kreuzweg sowie zwei Auszugsbilder in Rohrdorf (2010) plausibel Johann Chrysostomus Winck zuschreiben konnte, wurde erneut Grundlagenarbeit geleistet.3 In jüngster Zeit (2020) folgte ein Aufsatz von Josef Straßer über einige von Wincks Ölskizzen4 sowie die von Jürgen Bärsch verfasste liturgiehistorische Untersuchung des Gemäldezyklus „Die sieben Sakramente“ (2022).5 Hinzu kommen noch einzelne Erwähnungen in kunstgeschichtlichen Nachschlagewerken, Kirchenführern und ähnlichem Schrifttum.
Letztlich war Winck bisher, abgesehen von einigen Zeichnungen, nur als Ölmaler fassbar, der mehrere Kreuzwege, zahlreiche Altar- und Andachtsbilder sowie einige Ölskizzen schuf. Jedoch wird die Auseinandersetzung mit Winck von mancher Spekulation begleitet. So stand beispielsweise die Vermutung im Raum, dass er sich auch als Freskant betätigte.6 Hinweise darauf ergaben sich aus der vermuteten Zusammenarbeit mit Johann Wolfgang Baumgartner (1702–1761) bei der Ausmalung der Wallfahrtskirche in Bergen sowie der Annahme, er könnte Fresken in der Dinkelsbühler Karmelitenkirche gemalt haben,7 zudem aus der Existenz eines großformatigen, zweifelsfrei von Winck gemalten Bozzettos (Öl/Lwd.) für ein Deckengemälde, welcher im Zusammenhang mit dem einstigen Kloster Taxa steht und heute in Odelzhausen aufbewahrt wird.8 Auch eine Entwurfszeichnung für ein Deckengemälde im Frankfurter Städel-Museum, deren Zuschreibung an Winck jedoch wenig überzeugt, sei in diesem Zusammenhang erwähnt.9
Im Zuge einer eingehenden Betrachtung der Deckenfresken in der Pfarrkirche von Obermässing bei Greding, die bisher als Werk von Johann Michael Wild (1715–1783) angesehen wurden, gelang nun jedoch der konkrete Nachweis, dass Johann Chrysostomus Winck tatsächlich als Freskant tätig war, denn stilistisch können sie ihm zweifelsfrei zugeordnet werden. Allem Anschein nach war das Obermässinger Hauptfresko sogar von ihm signiert.
Zudem kann ihm ein unsigniertes Öl-Gemälde im Haus der Geschichte in Dinkelsbühl neu zugeschrieben werden.
1 Bauer 1989.
2 Grimminger 1995.
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