Josia und seine Reformen - Ernst-August Bremicker - E-Book

Josia und seine Reformen E-Book

Ernst August Bremicker

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Beschreibung

Inmitten einer dunklen Zeit, in der es mit dem Volk Gottes immer weiter abwärts ging, erweckte Gott sich einen König: Josia. Dieser Mann begann schon in jungen Jahren mit Reformen, die das Volk auf den richtigen Kurs bringen sollten. Dabei pochte er stets auf das, was das Wort Gottes sagt. Darüber nachzudenken, kann nur von Gewinn sein.

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ISBN Printversion: 978-3-89287-313-6 ISBN E-Book: 978-3-89287-472-0 © 2024 Christliche Schriftenverbreitung e.V. und www.bibelkommentare.deDieser Kommentar ist im Internet veröffentlicht unter: www.bibelkommentare.de/ebooks/uid?cmt.895.epubKontakt: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Josia und seine Reformen

1. Die Herkunft Josias

300 Jahre vorher angekündigt

Seine Eltern

2. Die Kennzeichen Josias

Ein Leben der praktischen Gerechtigkeit

Ein Leben in den Spuren der Vorfahren

Ein Leben des Gleichgewichts

3. Das Reformwerk Josias

Hinwendung zu Gott

Reinigung und Absonderung

Arbeit am Haus Gottes

Der Wert des Wortes Gottes

Josias Demütigung

Ein Fragen nach Gott

Die Antwort Gottes

Kein Einzelgängertum

Passah dem Herrn

4. Ein trauriges Ende

5. Eine göttliche Zusammenfassung

Vorwort

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einer der interessantesten Gestalten des Alten Testaments.

Der biblische Bericht über Josias Leben und seine Reformen, seinen Eifer und seine Demütigung vor Gott, seine Umkehr, seinen Gehorsam und – schließlich – seinen Ungehorsam gegenüber Gottes Wort lässt keinen Leser seiner Geschichte unberührt.

Wir Christen des zu Ende gehenden 20. Jahrhunderts fühlen uns durch die Hingabe und Treue dieses Mannes getroffen. Das macht der Verfasser in seinen Ausführungen besonders deutlich. Man staunt, wie aktuell die mehr als 2500 Jahre zurückliegende Geschichte dieses frommen Königs ist. Immer wieder weist der Verfasser interessante und für das Leben des Glaubens nützliche Parallelen auf. Die Geschichte Josias ist deswegen eine Botschaft auch an die Gläubigen unserer Zeit.

Der Herr segne jeden Leser dieses neuen Buches!

Klaus Sander

Josia und seine Reformen

Josia lebte vor mehr als 2500 Jahren. Dennoch ist seine Geschichte aktuell und aussagefähig auch für die Zeit, in der wir leben. Als Josia König über Juda wurde, hatte Gott das Gericht über Sein Volk bereits ausgesprochen. Ungehorsam und Götzendienst hatten in Juda und Benjamin derart überhand genommen, dass Gott im Begriff stand, das Gericht auszuüben. Die Vorgänger Josias – sein Großvater Manasse und sein Vater Amon – waren böse Männer. An ihnen hatte Gott keine Freude. Amon fiel durch eine Verschwörung, so dass Josia schon als Knabe im Alter von acht Jahren König wurde. Würde er auf den Wegen seines Vaters und Großvaters Fortsetzung machen? Nein, Josia tat, was Gott gefiel. 31 Jahre lang regierte er in Jerusalem. Sein Leben war weitgehend ein Leben des Gehorsams und der Reformen, ein Leben der Rückkehr zu dem, was Gott haben wollte.

Die Geschichte Josias ist – wie alles im Alten Testament – zu unserer Belehrung geschrieben. Was sein Leben dabei für uns so aktuell macht, ist die Tatsache, dass Josia in einer Endzeit lebte. Das Ende des Königreichs Juda war gekommen. Gott hatte das Gericht angekündigt. Doch am Ende dieser Periode im Handeln Gottes mit Seinem irdischen Volk gab es einen König wie Josia, einen König, der nach dem Willen Gottes fragte und diesen auch konsequent in seinem Leben umsetzte. Ist das nicht aktuell? In was für einer Zeit leben wir? Wir brauchen nur wenig geistliche Einsicht, um festzustellen, dass wir nicht in irgendeiner Zeit, sondern in der Endzeit leben. Es sind die letzten Tage, die der Apostel Paulus nicht umsonst „schwere Zeiten“ nennt (2. Tim 3,1). Das Gericht über eine treulose

Christenheit, die sich nur noch äußerlich zu Christus bekennt, ist ausgesprochen, und es wird nicht mehr lange dauern, bis es ausgeführt werden wird. Nach der Aufnahme der wahren Gläubigen in den Himmel wird der Herr sie aus Seinem Mund ausspeien (Off 3,10.11.16). Wollen wir bei einer solchen Entwicklung resignieren? Josia tat es nicht, und auch wir brauchen es nicht. So wie Gott damals eine Erweckung schenkte, kann es auch heute noch Erweckungen im Leben von Gläubigen geben. Die Geschichte Josias ist die Geschichte solch einer Erweckung, einer Erweckung, die bei ihm persönlich begann und dann auch Folgen für das Volk hatte. Die Parallelen zwischen der Geschichte Josias und unserer Zeit sind kaum zu übersehen.

Was kennzeichnete nun das Reformwerk und die Erweckung unter Josia? Josia beugte sich vor dem Wort Gottes. Er nahm es nicht nur zur Kenntnis, sondern er zog daraus Konsequenzen. Dabei gingen diese Konsequenzen in drei Richtungen:

für sich selbst: Josia war zunächst bereit, in seinem eigenen Leben Ordnung zu schaffen. Damit begann sein Lebenswerk.

für sein Volk: Josia gab sich nicht damit zufrieden, dass in seinem eigenen Bereich Ordnung war. Er fühlte auch seine Verantwortung für das Volk Gottes.

für den Gottesdienst im Haus Gottes: Josia dachte an die Rechte Gottes und reformierte auch den Gottesdienst.

Spüren wir die Aktualität in der Übertragung dieser Gedanken auf unsere Zeit? Sind wir bereit, gemäß unserer Kenntnis des Wortes Gottes daraus auch die Konsequenzen zu ziehen? Sind wir bereit, unser Leben zu ändern, wenn wir spüren, dass Gott uns meint? Fühlen wir Verantwortung für das Volk Gottes, und das besonders auch im Hinblick auf den Gottesdienst? Wenn ja, dann darf uns das Leben Josias einerseits Hilfestellung und Ermutigung, andererseits aber auch Herausforderung sein.

Leider sehen wir im Leben Josias nicht nur positive Seiten. Gottes Wort malt uns ein realistisches und objektives Bild dieses Mannes. Er begann gut, er lebte ein Leben des Gehorsams – und endete im Ungehorsam und Eigenwillen. Da, wo er seine besonderen Stärken bewiesen hatte, wurde er erprobt – und fiel. In jungen Jahren war er abhängig und gehorsam. Am Ende seines Lebens meinte er, ohne den Rat und die Hilfe Gottes handeln zu können, und nahm ein trauriges Ende. Auch das spricht zu uns.

Im Folgenden wollen wir das Leben und Wirken dieses Mannes ein wenig überdenken. Grundlage dazu ist der göttlich inspirierte Bericht aus 2. Chronika 34 und 35. Dabei geht es weniger um eine systematische Erklärung der einzelnen Verse als vielmehr darum, aus dem Leben Josias einige Grundsätze für unser Leben abzuleiten. Wir folgen dabei nachstehender Einteilung:

Die Herkunft Josias

Die Kennzeichen Josias

Das Wirken Josias

Das Ende Josias

Eine göttliche Zusammenfassung

1. Die Herkunft Josias

300 Jahre vorher angekündigt

Der König Josia gehört zu den Männern in der Bibel, die Gott durch ein prophetisches Wort angekündigt hatte, bevor sie geboren waren. Bereits zu Anfang des Königtums in Israel und Juda hatte Gott von Josia gesprochen. Jerobeam, der erste König des 10-Stämme-Reichs hatte sich von Gott abgewandt und sowohl in Bethel als auch in Dan goldene Kälber aufgestellt. Damit wollte er das Volk davon abhalten, nach Jerusalem zu reisen, um Gott dort anzubeten. Der Grundstein zum Götzendienst war gelegt. Gottes Wort sagt darüber eindeutig: „Diese Sache wurde zur Sünde“ (1. Kön 12,30).

Gott ließ Sein Volk und den König nicht ohne Warnung. Ein Prophet aus Juda kam durch das Wort des Herrn nach Bethel, um gegen den Altar zu reden. Seine Worte lauten: „Altar, Altar! so spricht der HERR: Siehe, ein Sohn wird dem Haus Davids geboren werden, Josia sein Name; und er wird auf dir die Priester der Höhen schlachten, die auf dir räuchern, und man wird Menschengebeine auf dir verbrennen!“ (1. Kön 13,2). Hier werden also präzise Aussagen in Bezug auf den kommenden König gemacht:

sein Name

seine Herkunft

seine Taten

werden genannt.

In Josia ging diese Weissagung Gottes in Erfüllung.

Daraus können wir eine erste praktische Unterweisung für uns ziehen. Sie lautet: Gott steht zu Seinen Verheißungen! Etwa 300 Jahre hatte es gedauert, bis Josia kam, aber dann kam er. Die Voraussage Gottes ging ganz genau in Erfüllung.

Heute ist es nicht anders. Auch uns hat Gott Versprechungen gegeben. Auf diese Zusagen Gottes können wir uns unbedingt verlassen. Was Gott verspricht, das hält Er auch. Die Erfüllung mancher Zusage Gottes erleben wir unmittelbar. Wenn Er uns z.B. versprochen hat, in Schwierigkeiten zu helfen oder in unserer Mitte zu sein, wenn wir zu Seinem Namen hin versammelt sind, dann dürfen wir die Erfüllung unmittelbar erleben. Manche Zusagen Gottes haben aber auch für uns noch eine zukünftige Dimension. Denken wir nur an die Verheißung der Wiederkunft unseres Herrn. Ist ER nicht weit mehr als Josia? Gewiss! Wollen wir dann daran zweifeln, dass Er wiederkommt? Ganz bestimmt nicht.

Gottes Wort hat vorausgesagt, dass es Menschen geben wird, die an der Erfüllung gerade dieses Versprechens zweifeln und sich sogar darüber lustig machen werden (2. Pet 3,4). Deshalb sagt Er uns: „Der Herr zögert die Verheißung nicht hinaus, wie es einige für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig“ (2. Pet 3,9). Ja, Gott ist langmütig, aber das ändert nichts daran, dass schließlich doch geschieht, was Er gesagt hat. Darauf dürfen wir ganz fest bauen.

Seine Eltern

Wenn man die Reformgeschichte Josias im Zusammenhang auf sich einwirken lässt und darüber hinaus bedenkt, dass er bereits in jungen Jahren engagiert für die Sache Gottes eintrat, dann fragt man sich unwillkürlich, was für Eltern dieser junge Mann wohl gehabt haben mag. Dabei stellt man Erstaunliches fest. Sowohl sein Vater als auch sein Großvater waren durchaus keine gottesfürchtigen Männer gewesen. Im Gegenteil, beide taten, was böse in den Augen Gottes war. 55 Jahre lang hatte Manasse regiert. Das Urteil Gottes über ihn lautete: „Er tat viel Böses in den Augen des HERRN, um ihn zu reizen“ (2. Chr 33,6). Wenn er auch später Buße tat, so war seine Regierungszeit doch ein weiteres trauriges Kapitel in der Geschichte der Könige Judas. Sein Sohn Amon, der Vater Josias, trieb es noch schlimmer. Von ihm heißt es: „Er, Amon, häufte die Schuld“ (2. Chr 33,23). Nur zwei Jahre Regierungszeit wurden ihm gegeben. Dann wurde er das Opfer einer Verschwörung.