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Dieser Individual-Reiseführer konzentriert sich auf Süd- und Zentral-Kalifornien. Denn: Man muss für eine abwechslungsreiche Amerikareise nicht unbedingt endlose Meilen durch alle Südweststaaten düsen. Allein der in diesem Buch intensiv behandelte Teil Kaliforniens zwischen San Francisco/Lake Tahoe/Reno und der mexikanischen Grenze liefert attraktive Routen und Ziele für mehrwöchige oder noch längere Touren. Mit Abstechern nach Las Vegas und zu den Nationalparks Bryce Canyon, Zion, Grand Canyon und zum Valley of Fire State Park.
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Seitenzahl: 995
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Reiseziel Kalifornien/Reiseplanung
San Francisco und Umgebung
Las Vegas und Umgebung
Reisevorbereitung- und Organisation
Routen ab San Francisco
Abstecher von Las Vegas (Zion, Bryce und Grand Canyon)
Unterwegs in Kalifornien
Los Angeles und Umgebung
Vorschläge für Reiserouten (1-3 Wochen nach Jahreszeiten)
Routen ab Los Angeles
Anhang: Kalifornien Wissen
In der Klappe links:
Übersicht über die in diesem
Buch beschriebenen Routen
Titelfoto: Golden Gate Bridge vor Sonnenaufgang
www.facebook.com/reiseknowhowgrundmann
USA & CANADA
Auf unserem neuen Portal treffen sich Leser derNordamerika-Titel des Reise Know-How-Verlags Grundmann.
Regelmäßig informieren wir Sie auf unserer Homepageüber aktuelle Themen, die für Reisen nachNordamerika von Interesse sind:
Euro-/Dollarkurs und Auswirkungen auf die Reisekosten,Reise-News, Artikel zu Land und Leutenund viele Hintergrundinformationen.
Gleichzeitig laden wir Sie ein, Ihre Begeisterung für denReisekontinent Nordamerika mit Bildern, Erfahrungen undKommentaren mit uns und anderen zu teilen.
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Aktuelle Reisetipps und Neuigkeitenzu fast allen Reisezielen der Erde,Ergänzungen nach Redaktionsschluss,Büchershop und Sonderangebote:
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Dr. Hans-R. Grundmann GmbHVerlagsgruppe REISE KNOW-HOW
Hans-R. Grundmann
Isabel Synnatschke
Markus Hundt
und Abstechern zuden Nationalparks Zion,Bryce und Grand Canyon
Hans-R. Grundmann
Isabel Synnatschke
Markus Hundt
Kalifornien
Süd und Zentral
mit Las Vegas
3. Auflage 3/2018
mit Beiträgen von Ernst-Georg Richter
ist erschienen im
Reise Know-How-Verlag
© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Sartoriusgang 8
26122 Oldenburg
ISBN 978-3-89662-751-3eISBN 978-3-89662-734-6
Gestaltung
Umschlag: Carsten Blind, Asperg, Hans-R. Grundmann
Satz und Layout: Hans-R. Grundmann, Isabel Synnatschke
Karten: map solutions, Karlsruhe
Fotos Fotonachweis auf Seite 638
Druck
TZ-Verlag & Print GmbH, Roßdorf
Dieses Buch ist in jeder Buchhandlung
in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.
Die Bezugsadressen für den Buchhandel sind
– Prolit Gmbh, 35463 Fernwald
– Buch 2000, CH-8910 Affoltern
– Mohr & Morawa GmbH, A-1230 Wien
– Barsortimenter
Wer im lokalen Buchhandel Reise Know-How-Bücher nicht findet, kann diesen und andere Titel der Reihe auch im Buchshop des Verlages im Internet bestellen: www.reise-know-how.de
Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden mit großer Sorgfalt recherchiert, zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sind dennoch nicht auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung; Verlag und Autor übernehmen keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche wie sachliche Fehler.
Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Leser, die Kalifornien und angrenzende touristische Ziele auf eigene Faust entdecken und erleben möchten. Es stellt praktische Fragen, wie sie sich bei der Reiseplanung und -vorbereitung und besonders unterwegs in den USA ergeben, konsequent in den Vordergrund.
Neben wichtigen Basisinformationen zur hier behandelten Reiseregion ist viel Raum zunächst Überlegungen zur individuellen Reiseplanung gewidmet. Alle in diesem Zusammenhang bedenkenswerten Aspekte werden im Kapitel 1 des Allgemeinen Teils behandelt. Dazu gehören auch Punkte, denen Reiseführer oft kaum Aufmerksamkeit schenken, wie etwa dem Reisen mit Kindern.
Sind Jahreszeit, Zeitraum und Art des Reisens – mit Wohnmobil/Pkw/SUV, Motel oder Zelt, eventuell auch mit Bus oder Eisenbahn oder sogar per Fahrrad – bestimmt, findet der Leser dafür in den Kapiteln 2 und 3 des ersten Teils alle wichtigen Informationen zur optimalen Durchführung seiner nun konkreten Reisepläne sowie zahlreiche Tipps und Hinweise zur Vermeidung von unnötigen Ausgaben, Zeitverlust und Ärger. Ein besonders wichtiges Kapitel bezieht sich dabei auf Kostenvergleichsrechnungen für unterschiedliche Reiseformen.
Im Reiseteil erwarten den Leser umfangreiche Kapitel für die Cities San Francisco, Los Angeles, San Diego, besonders Las Vegas sowie für alle Nationalparks in Süd- und Zentralkalifornien und darüber hinaus. Ausgehend von den beiden wichtigsten Ankunftsflughäfen San Francisco und Los Angeles verbindet ein dichtes Netz von Streckenbeschreibungen diese wie viele weitere populäre und weniger bekannte Ziele im Reisegebiet einschließlich grenznaher Anlaufpunkte in Nevada. Ab Las Vegas geht es außerdem noch zum Grand Canyon und zu den Nationalparks Zion und Bryce Canyon in Utah.
In der Umschlagklappe vorne findet man das komplette Routennetz. Es ist so angelegt, dass man sich daraus – abhängig von persönlichen Prioritäten, Jahreszeit und Reisedauer und dank der zahlreichen miteinander verbundenen Teilstrecken – eine individuell optimale Reiseroute zusammenstellen kann. Für Reisen von 1-3 Wochen Dauer zu unterschiedlichen Jahreszeiten finden sich auf den Seiten 611-621, außerdem Vorschläge speziell für Erstbesucher Kaliforniens.
Erleichtert werden Ziel- und Routenauswahl dadurch, dass Sehenswürdigkeiten, Strecken, Quartiere und Campingplätze nicht nur erläutert bzw. aufgelistet, sondern – wo immer möglich und sinnvoll – mit Wertungen versehen sind.
Weitere Details zu Konzeption und Aufbau der ReisekapitelSeiten 160ff.
Wer mehr über Kalifornien, seine Geschichte, Bevölkerung, Staat, Politik und Wirtschaft, Kunst, Kultur und Sport erfahren möchte, als bereits in den Reisekapiteln steht, findet zusätzliche Informationen im Anhang »Kalifornien Wissen«.
Diese Auflage wurde komplett überarbeitet, der Reiseteil dabei um 12 Seiten erweitert. Alle Daten und Internetadressen (über 1300) wurden sorgfältig aktualisiert; sie entsprechen dem bei Redaktionsschluss verfügbaren Stand.
Eine gute Reise wünschen Ihnen
Hans-R. Grundmann, Isabel Synnatschke & Markus Hundt
TEIL 1PLANUNG, VORBEREITUNG UND DURCHFÜHRUNG einer Reise durch Kalifornien
1Reiseziel Kalifornien
SteckbriefKalifornien: Zahlen und Fakten
1.1Wichtig zu wissen vor der Reiseplanung
1.1.1Geographie und Klima Kaliforniens
•Die Landschaften Kaliforniens unter touristischen Aspekten
•Klimainformationen für Reisende
ThemaRekordjahr 2017 - Verheerende Waldbrände in Kalifornien
1.1.2Zu Flora und Fauna Kaliforniens
•Wichtige Besonderheiten der Flora
•Kalifornische Tierwelt
1.1.3Nationalparks, Nationalforste und State Parks
•Nationalparks und weitere Gebiete unter Nationalparkaufsicht
•National Forests
•State Parks
1.2Die individuelle Kalifornienreise
1.2.1Vorüberlegungen
•Individuelles Reisen und Pauschalreise
1.2.2Transport und Übernachtung
•Miet-Pkw und Zelt
•Campmobil
•Camper oder Pkw/Zelt?
ThemaCarcamping, der SUV als Nachtquartier
•Miet-Pkw und Hotel/Motel
•Bus und Eisenbahn
ThemaRadfahren in Kalifornien
1.2.3Amerikareise mit Kindern
1.2.4Die konkrete Reiseplanung
•Reiseinfos
•Karten, TourBooks und AAA/ADAC
•Reisezeiten der Amerikaner
•Zu guter Letzt
ThemaDollarkurs und Reisekosten
2Reisevorbereitung und -organisation
2.1Einreisevoraussetzung in die USA
ThemaESTA - Einreisegenehmigung in die USA
2.2Versicherungen
2.3Die Finanzen
2.3.1Kreditkarten
ThemaKreditkartenverlust/-problem
2.3.2Bargeld und Reiseschecks
2.3.3Geldbeschaffung im Notfall
2.4Der Flug nach Kalifornien oder Las Vegas
ThemaGepäckfreigrenzen und -kontrolle bei USA-Flügen
ThemaFlugbuchung im Internet?
2.5Vorbuchung des Transportmittels
2.5.1Die Pkw-Miete
•Voraussetzung, Buchung, Kosten, Konditionen
ThemaTipp für Zelturlauber
•Die Deckungssumme der Haftpflichtversicherung
•Fazit
2.5.2Die Miete eines Campmobils
•Grundsätzliches
•Zu den Fahrzeugtypen
•Welchen Camper?
•Kosten und Konditionen
2.5.3Ein Kostenvergleich: Camper vs. Pkw/Zelt vs. Pkw/Motel
•Campmobil oder Pkw/SUV mit Zelt
•Campmobil oder Pkw/SUV mit Motel/Hotel
•Fazit
2.5.4Öffentliche Verkehrsmittel
•Greyhound
•Green Tortoise Adventure Travel
•AMTRAK
2.6Vorbuchung von Unterkünften
2.7Was muss mit, was nicht?
3Unterwegs in Kalifornien
3.1Glückliche Ankunft
3.2Übernahme des vorgebuchten Mietfahrzeugs
•Pkw/SUV/Minivan
•Campmobile
3.3Regelung des Transports vor Ort
•Fahrzeugmiete
•Auto Drive-Away
•Öffentlicher Transport zu Lande
•Flugbuchung vor Ort
3.4Auf Amerikas Straßen
3.4.1Abweichende Verkehrsregeln
ThemaPolizeikontakt und Alkohol am Steuer
3.4.2Straßensystem und Orientierung
3.4.3Tanken, Wartung, Pannenhilfe
3.5Hotels, Motels und andere Unterkünfte
3.5.1Hotels und Motels
•Alles Wissenswerte
ThemaDiscount Coupons für Hotels und Motels
ÜbersichtDie wichtigsten Hotel-/Motelketten
•Finden und Reservieren von Unterkünften
•Ein- und Auschecken
ThemaHochsaison – immer alles voll?
3.5.2Sonstige Unterkünfte
•Bed & Breakfast
•Privatzimmer
•International Hostels
3.6Camping in Kalifornien und Nevada
3.6.1Die Situation
3.6.2Alles über Campingplätze
•Staatliche Plätze – Public Campgrounds
•Kommerziell betriebene Plätze
•Reservierung
•Empfehlung
•Campen ohne Campingplatz
3.7Essen und Trinken
3.7.1Selbstverpflegung
•Lebensmittel
ThemaPreiswert einkaufen mit Kundenkarte
ThemaLeitungswasser ist selten Trinkwasser
•Alkoholika
3.7.2Von Fast Food bis zu Feinschmecker-Restaurants
•Fast Food Places
ThemaKaffee und Coffee Shops
•Family Restaurants
•»Richtige« Restaurants
ThemaMahlzeiten
3.7.3Bars und Saloons
3.8Sportliche Aktivitäten
3.9Alles Weitere von A-Z
Apotheken
Ärzte & Zahnärzte
Banken
Botschaften & Konsulate
Datum
Elektrischer Strom
Feiertage
Fernsehen
Information vor Ort
Internet
Klimaanlagen
Kriminalität
Literatur
Maße & Gewichte
Notfälle
Polizei
Post
Radio
Rauchen
Senioren
Telefon
Temperaturen
Trinkgeld
Veranstaltungen
Wäsche unterwegs
W(ireless)-LAN bzw. Wifi
Zeit
Zeitungen & Zeitschriften
Zeitzonen
Zoll bei Rückkehr
PiktosDie im Reiseteil benutzten Piktogramme sind weitgehend selbsterklärend. Sie erleichtern bei der Suche nach Quartieren, Campingplätzen, Restaurants usw. den raschen Zugriff auf die jeweilige Information im Text bzw. machen zusätzlich auch optisch auf Hinweise zum Wandern/Schwimmen und auf Fotopunkte aufmerksam; mehr dazu auf Seite 164
TEIL 2REISEROUTEN DURCH KALIFORNIEN
Routenplanung und Aufbau des Reiseteils
1Start in San Francisco
1.1San Francisco
1.1.1Allgemeine Informationen
•Geographie und Klima
•Geschichte
•Orientierung
ThemaDie schönsten Aussichtspunkte in SFO
•Information und Transport
•Unterkunft
•Camping
•Restaurants und Lounges
•Shopping
•Entertainment
1.1.2Stadtbesichtigung Downtown
ThemaDie Cable Car, ein Unikum
1.1.3Entlang des Scenic Drive durch San Francisco
•Fisherman’s Wharf
ThemaThe Crookedest Road of the World
•Die »Golden Gate-Ziele«
ThemaGolden Gate National Recreation Area
ThemaDie Golden Gate Bridge
•Der Golden Gate Park
•Vom Golden Gate Park zurück in die City
1.1.4Ziele nördlich der Golden Gate Bridge
•Marin Headlands, Sausalito und Tiburon
•Über Muir Woods und Point Reyes bis Bodega Bay
ThemaRedwoods und Sequoias
ThemaMovie Location »The Birds«
ExkursIn die Weinanbaugebiete nördlich von San Francisco
•Lage und Anfahrt
•Napa und Alexander Valley
•Sonoma und Russian River Valley
ThemaKalifornischer Wein
1.1.5San Franciscos Nachbarstädte Oakland und Berkeley
•Über die Bay Bridge nach Osten
•Oakland
•Berkeley
1.2Über die Sierra Nevada nach Reno
1.2.1Von Oakland/Berkeley zum Lake Tahoe
•Nach Sacramento
ThemaDer California Gold Rush
•Weiter zum Lake Tahoe
ExkursVom Lake Tahoe zum Yosemite National Park
ThemaDer 49er’s Highway
ThemaMark Twain und das Calaveras Frog Jumping Jubilee
1.2.2Vom Lake Tahoe nach Carson City und Reno
•Carson und Virginia City
•Reno
ThemaBurning Man Festival
•Abstecher in die Black Rock Wüste
1.2.3Von Reno zum Mono Lake/Yosemite auf der Straße #395
1.3Von San Francisco über die Nationalparks Yosemite und Death Valley nach Las Vegas
1.3.1Anfahrt zum Yosemite National Park
•Zum Nordwesteingang auf der Straße #120
•Zur Westeinfahrt auf der Straße #140
•Camping westlich des Yosemite Park
1.3.2Yosemite National Park
•Kennzeichnung und Information
•Camping im Yosemite
•Quartiere im Yosemite und im Umfeld
•Parkbereiche und Aktivitäten
•Wanderempfehlungen
1.3.3Vom Yosemite zum Death Valley National Park
•Rund um den Mono Lake
•Straße #395 von Lee Vining bis Lone Pine
ThemaDie Felsbögen der Alabama Hills
1.3.4Death Valley National Park
•Parkinfos, Unterkunft und Camping
•Sehenswertes im Death Valley
1.3.5Weiterfahrt in Richtung Las Vegas
•Über Rhyolte und Beatty nach Las Vegas
•Über Pahrump nach Las Vegas
1.4Von San Francisco nach Süden auf dem California Coastal Highway #1
1.4.1Von San Francisco zur Monterey Bay
•Auf der Straße #1 nach Santa Cruz
•Über die I-280 oder #101 nach Santa Cruz
ThemaErdbebenregion San Francisco
ExkursStraße #35 durch Redwood State Parks
•Santa Cruz
ExkursAbstecher zum Pinnacles National Park
1.4.2Die besten 100 Meilen des Highway #1: Von Monterey nach San Simeon
•Monterey und Pacific Grove
ThemaSeventeen-Mile-Drive
•Carmel-by-the-Sea und Point Lobos Reserve
•Straße #1 ab Point Lobos
•San Simeon und Cambria
ThemaZur Geschichte des Hearst Castle
1.4.3Noch 200 Meilen bis LA
•Morro Bay
•Von Morro Bay nach Santa Barbara
ExkursStraßen #46/#41 und #58 in Richtung Osten
•Santa Barbara
•Auf der #1 nach Malibu/Santa Monica
•Nach LA über Ojai und die #101
ThemaPresidential Center
ExkursVon Ojai nach Bakersfield
2Start in Los Angeles
2.1Los Angeles
2.1.1Allgemeine Informationen
•Geschichte, Klima und Geographie
•Freeways und Orientierung
•Information
•Öffentlicher Transport
•Unterkunft
•Camping
•Gastronomie
•Shop ‘til you drop
•Entertainment
ThemaStargazers - Stern(ch)engucker
2.1.2LA kreuz und quer
•Der Nordwesten von Malibu bis Pasadena
ThemaExil am Pazifik
ThemaÜber 18.000 Rosen für Marilyn Monroe
ThemaSunset Tower, ein Art-Deco Architekturjuwel
•Universal City Studios
•Warner Brothers Studio und weitere Studio Tours
•Downtown und Umgebung
ThemaDer neue Wilshire Grand Tower
•Wilshire District
•Santa Monica und Venice Beach
•Von Venice nach San Pedro
ThemaCalifornia Beach Life
•Long Beach
ThemaSanta Catalina Island
•Disneyland und California Adventure
•Garden Grove, Buena Park, Yorba Linda
ThemaSix Flags Magic Mountain & Hurricane Harbor
2.2Von Los Angeles zum Yosemite National Park über die Parks Sequoia & Kings Canyon
2.2.1Anfahrten
•Ostroute bis Lone Pine/Alabama Hills/Mount Whitney
•Westroute über Bakersfield bis zum Sequoia Park
ExkursKern River Route und Giant Sequoia Nat’l Monument
2.2.2Sequoia & Kings Canyon National Parks
•Von Süden in den Sequoia Park
•Kings Canyon Park
•Unterkunft und Camping
2.2.3Weiter zum Yosemite National Park
2.3Von Los Angeles nach Las Vegas
2.3.1Die direkte Route auf der Autobahn I-15
2.3.2Nach Las Vegas via Palm Springs und Joshua Tree NP
•Anfahrt
ThemaEsperanza Firefighters Panoramic Highway
•Palm Springs mit Palm Desert
•Von Palm Springs zum Joshua Tree Park
•Joshua Tree National Park
•Vom Joshua Tree NP nach Las Vegas
2.4Von Los Angeles nach San Diego
2.4.1Die Küstenroute
2.4.2Die ruhige Inlandsroute ab Oceanside
2.5San Diego
2.5.1Allgemeine Informationen
•Geschichte, Klima und Geographie
ThemaSpanische Missionen in Kalifornien
•Information, Orientierung und Transport
•Unterkunft
•Camping
•Restaurants, Kneipen und Nightlife
•Shopping
2.5.2Stadtbesichtigung
•Die Strände
•Downtown
•Coronado Peninsula
•Balboa Park
•Old Town San Diego
•Sea World und Birch Aquarium
ExkursAbstecher nach Tijuana/Mexico
2.6Von San Diego zurück nach LA/Las Vegas und durch die Wüsten Südkaliforniens
2.6.1Mögliche Routen
2.6.2Rundfahrt durch die Wüsten im äußersten Süden
•Anza-Borrego Desert State Park und Borrego Springs
•Rund um den Salton Sea
•Weiterfahrt zu den Algodones/Imperial Sand Dunes
•Sehenswertes entlang der Interstate #8
ExkursStraße #95 von Yuma nach Norden
3Las Vegas und Umgebung
3.1Las Vegas
3.1.1Allgemeine Informationen
•Geschichte
•Klima
•Überblick und Orientierung
•Information und Besuchsplanung
ThemaUnterwegs im Untergrund
•Transport & Sightseeing
•Thrill-Adventures
•Unterkunft/Camping
ThemaResort Fees -und Parkplatzgebühren
ThemaClever unterkommen in Remodelled Rooms
3.1.2Kasinos und was dazu gehört
ThemaHeiraten in Nevada
ThemaHakkasan im MGM – Megaclub 2.0
ThemaDas CityCenter, ein neuer Typ der Casino Resorts
ThemaThe Cosmopolitan
ThemaDie Casino Resorts Wynn & Encore
ThemaRund um Caesars Palace
ThemaThe Cromwell, Drai’s und Kochprinzessin Giada de Laurentiis
ThemaHolly Madison, vom Showgirl zur Vegas-Ikone
ThemaPlanet Hollywood
3.1.3Am Las Vegas Strip
ThemaDer Nord-Strip und die Wirtschaftskrise
ThemaDer schönste Blick auf die Glitzermetropole
ThemaVintage Fernsehserien-Tipp: VEGA$
ThemaHausbesuch bei »Mr. Las Vegas« Wayne Newton
ThemaOscar Goodman: vom Mafia-Anwalt zum Bürgermeister
3.1.4Abseits des »Strip«
•Downtown
ThemaThe Palms Casino Resort
•Sonstiges
Thema»Lost in Las Vegas« – Immigration, Mode und Lokalhistorie
3.2Ziele in der Umgebung
•Water Parks
•Red Rock Canyon
ThemaZiplining: Der ultimative Outdoor-Kick
•Zum Death Valley National Park
•Zum Hoover Dam und der Lake Mead NRA
•Valley of Fire
4Abstecher von Las Vegas
4.1Nationalparks in Utah
•Anfahrt zum Zion Park
•Zion National Park
•Vom Zion zum Bryce Canyon National Park
•Bryce Canyon National Park
ExkursVom Zion/Bryce zum Grand Canyon National Park
4.2Zum Grand Canyon National Park
•Anfahrt
ThemaGrand Canyon Skywalk
•Grand Canyon National Park
5Routenvorschläge
ANHANGKalifornien Wissen
•Geschichte
•Bevölkerung
•Staat und Politik
•Wirtschaft
•Kunst und Kultur
•Sport
Verzeichnisse
Fotonachweis
Index: Sachbegriffe, Geographie, Sehenswürdigkeiten
Wichtige Abkürzungen und Kurzformen
Kartenverzeichnis
Größe
Mit einer Fläche von ca. 424.000 km2 ist Kalifornien größer als Deutschland (ca. 357.000 km2) und damit nach Alaska und Texas der flächenmäßig drittgrößte Staat der USA.
Das in diesem Buch behandelte Süd- und Zentralkalifornien zwischen mexikanischer Grenze und in etwa der Linie San Francisco-Sacramento-Lake Tahoe-Reno deckt eine Fläche von rund 320.000 km2 ab, die immerhin auch noch größer ist als die ganz Italiens (ca. 301.000 km2).
Einwohner
Mit insgesamt 39,5 Mio. Einwohnern (11/2017) rangiert der Staat bevölkerungsmäßig in den USA an erster Stelle. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 98 Personen/km2 beträgt zwar nicht einmal die Hälfte der deutschen (ca. 231 Personen/km2 bei 82,8 Mio Einwohnern), ist aber für amerikanische Verhältnisse relativ hoch (Rang 11 unter den 50 Staaten). Dazu ist die Bevölkerung extrem unterschiedlich verteilt.
Das Gros der Einwohner lebt im Bereich der Pazifikküste zwischen und einschließlich San Francisco und San Diego. Allein die Großräume San Francisco Bay Area (8,7 Mio), Metropolitan Los Angeles (18,1 Mio) und San Diego (3,1 Mio) beherbergen fast 3/4 der Einwohner des Staates. Weitere rund 6-7 Mio leben im Einzugsbereich mittlerer Großstädte (z. B. Sacramento, Santa Barbara, Monterey, Bakersfield u.a.) und kleinerer Zentralstädte etwa im San Joaquin Valley zwischen Küstengebirge und Sierra Nevada sowie im Bereich Palm Springs.
Etwa ein Viertel der Fläche Kaliforniens östlich der Sierra Nevada und der Inlandsgebirge östlich von Los Angeles und San Diego ist Wüste ohne nennenswerte Besiedelung. Das gilt auch für das Gros der Mittel- und Hochgebirgszonen (ca. 20% der Fläche).
Nordkalifornen oberhalb der für dieses Buch oben definierten Trennlinie beherbergt auf über 100.000 km2 keine 3 Mio. Menschen.
Staat der USA
seit 1850
Hauptstadt
Sacramento (seit 1854, vorher San José und Vallejo)
Verwaltung
Der Staat Kalifornien besteht aus 58 Landkreisen (Counties).
Regierung
Das Parlament hat zwei Kammern. Ein Gouverneur, der alle vier Jahre neu gewählt wird, regiert den Staat (nur eine Wiederwahl möglich).
Flagge
Die Staatsflagge ( Abbildung Seite 227) zeigt einen Bären auf weißem Hintergrund über dem Schriftzug »California Republic« und einen roten Streifen darunter. Ein roter Stern links oben erinnert an die einstige »Lone Star Flag« des ersten Aufstandes gegen die mexikanische Herrschaft über Kalifornien, die 1836 fehlschlug
Staatshymne
I love you California (Text F.B. Silverwood, Musik A.F. Frankenstein!)
Staatsblume
California Poppy (Goldmohn, auch Seite 426 und Abbildung Seite 23.
Staatsmotto
Eureka! (Griechisch für »ich hab’s gefunden«, ein Archimedes anekdotisch zugeschriebener Ausruf. Angeblich war er in Kalifornien während des Goldrausches verbreitet, wenn die Mühe der Suche nach goldhaltigen Adern im Fels Erfolg hatte.)
Déjà-vu Phänomen
Wer könnte nicht aus dem Stand und ohne in einem Reiseführer zu blättern, für Kalifornien Wunschziele und -routen nennen? San Francisco und Los Angeles sowieso, sicher den Highway #1 am Pazifik entlang, die Nationalparks Yosemite und Death Valley und – als Abstecher – von vielen auch Las Vegas. Und dann wären da noch San Diego, vielleicht Palm Springs und Sacramento, wiewohl jetzt schon länger ohne Arnold Schwarzenegger, das Wine CountryNapa Valley, Monterey mit Carmel, das man allein schon wegen Clint Eastwood kennt, und Santa Barbara, das sich nach Surfen und Beach Boys anhört, und vieles andere mehr.
Weltweit bekanntere touristische Ziele als Kalifornien haben kaum ein Land und kein Staat der USA aufzuweisen, ohne dass dafür eine eigene PR-Abteilung unablässig die Werbetrommel rühren müsste. Kalifornien, seine Cities und Natur sind Ort(e) der Handlung in unzähligen über den Globus verbreiteten Romanen, Filmen und TV-Serien. Von Reisemagazinen voller Hochganzfotos nicht zu reden. Zum sog. »Traumreiseziel« brachte es Kalifornien wohl auch wegen des Déjà-vu-Effekts. Viele möchten das, was sie aus allen Medien bereits kennen und sie – auch emotional – beeindruckt hat, einmal selbst aus der Nähe sehen und erleben.
Sonderfall unter den Reisezielen der Welt
Insofern unterscheidet sich Kalifornien, vor allem das riesige geographische Dreieck zwischen San Francisco, Los Angeles/San Diego und Las Vegas, von fast allen anderen Fernreisezielen. Nur Florida und die Neuengland-Staaten als Ganzes ähneln in dieser Hinsicht Kalifornien, können aber bei weitem nicht mit einer vergleichbaren Vielfalt ungewöhnlich attraktiver Städte und Landschaften aufwarten, schon gar nicht mit einer Glitzermetropole in der Nachbarschaft und als Zugabe auch noch den Grand Canyon und weitere Nationalparks quasi »um die Ecke«.
Kurz: Im Fall Kalifornien weiß der Leser im Voraus weit mehr vom Ziel seiner Reise als sonst. Da muss ein Reiseführer nicht erst lange in einführenden Kapiteln erklären, welche Attraktionen dort warten und was für ein Land, was für Menschen und welche Kulturen. Wichtig ist vielmehr, dass der Leser im Reiseteil an entsprechender Stelle findet, was er sucht und ihn an Kalifornien fasziniert. Es genügt, wenn »reisetechnisch« weniger Bedeutsames, etwa zum Thema »Land und Leute«, in einem – hier abschließenden und »Kalifornien Wissen« genannten – Kapitel nachzuschlagen ist.
Abseits der Hauptpfade
So sehenswert und unverzichtbar die vielbesuchten und spektakulären Ziele auch sein mögen, neben ihnen gibt es eine Fülle weniger bekannter schöner Landstriche, »kleiner« Naturwunder, historischer Stätten und außergewöhnlicher Orte. Sie machen auch das Reisen zwischen den Highlights und abseits der üblichen touristischen Pfade zum Erlebnis. Die kolossalen klimatischen und topographischen Gegensätze auf manchmal kürzester Distanz tun ein Übriges für unvergessliche Reiseeindrücke.
Vor der Reise
In diesem ersten Kapitel geht es darum, Dinge zu klären und zu vermitteln, die nicht als von vornherein bekannt vorauszusetzen und fürs Reisen von Belang sind, außerdem um den ganzen Strauß der Aspekte und Informationen, die man kennen und berücksichtigen sollte, damit die eigene Reise optimal wird.
Zunächst eine kurze Übersicht über Geographie und Klima Kaliforniens und einige Hinweise zu Flora und Fauna.
Fläche und Bevölkerung
Wesentliche Daten zur Geographie Kaliforniens stehen bereits im »Steckbrief« auf Seite 14. Dort sind die Größenverhältnisse und Besiedelungsdichten in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Regionen kurz skizziert. Die ungleichgewichtige Besiedelung des Landes war zunächst die Folge geographischer und klimatischer Gegebenheiten, auch historischer Entwicklungen wie der Errichtung von Missionstationen entlang der Pazifikküste nach Inbesitznahme des heutigen Kaliforniens durch die Spanier, Seite 476. Das kolossale Städtewachstum im 20. Jahrhundert orientierte sich an den bereits vorhandenen Strukturen und wurde schwerpunktmäßig stark von wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst wie etwa der Expansion San Diegos als Folge der Stationierung der US-Pazifikflotte im 2. Weltkrieg (nach dem Debakel von Pearl Harbor im Dezember 1941) und des Aufstiegs von Bakersfield am Rande ausgedehnter Ölfelder zur kalifornischen Oil City.
Pazifikküste/Highway #101
Die gesamte nordamerikanische Pazifikküste wird beherrscht von der sog. Küstenkordillere, einem Gebirgszug, der sich bis hinunter nach Mexiko zieht. Er ist in Kanada noch schroffes Hochgebirge, flacht aber in den USA südlich der Olympic Mountains bald ab. Die von Oregon durch ganz Nordkalifornien laufenden Coastal Ranges reichen ununterbrochen bis San Francisco und verhinderten durch ihr Heranrücken an die Küste in einigen Bereichen jede Besiedelung. Südlich des Golden Gate, der Einfahrt in die San Francisco Bay, setzt sich das Gebirge zunächst weniger ausgeprägt fort und erreicht erst südlich von Monterey wieder mittelgebirgsartige Höhen bis 1.600 m. Die Santa Lucia Mountains steigen südlich von Carmel direkt aus dem Wasser auf, sind aber nur bis ca. 30 mi breit. Östlich davon läuft der Freeway #101 als die schnelle Alternative zur kurvenreichen Küstenroute durch ebene Agrarlandschaften.
Highway #1
Der Ruf des Highway #1 als schönster Straße Kaliforniens resultiert aus den nur rund 100 mi zwischen Carmel und Cambria. Nördlich und südlich davon gibt es zwar durchaus auch attraktive Verläufe der #1, aber eben nur abschnittsweise.
Pazifikküste/Südkalifornien
Ab San Simeon/Cambria zieht sich das Bergland langsam zurück. Die Küste ist ab dort leichter zugänglich und beeindruckt im weiteren Verlauf durch länger werdende, südlich von Santa Barbara kaum noch unterbrochene Strände bis hinunter nach San Diego.
Das Gebirge lässt erst ab Morro Bay genügend Platz zur Besiedelung der nun flachen oder nur leicht hügeligen Küstenregion und überragt das Hinterland bald bis 30 mi von der Küste entfernt. Im Bereich Los Angeles gibt es mit den Santa Monica und Santa Ana Mountains zwar Ausläufer an die Küste, aber die eigentlichen Coastal Ranges schwingen sich dort zu Höhen über 3.000 m auf. Sie bescheren den Stadtbewohnern im Winter Schnee und Skipisten in den nahen San Gabriel und San Bernardino Mountains. Teilweise noch höher geht’s hinauf in den San Jacinto, Santa Rosa und Vallecito Mountains westlich und südlich von Palm Springs in Südkalifornien, nur maximal ca. 60-70 Meilen von der Küste entfernt. Dazwischen liegt ein Gebiet sanfter Berglandschaft mit sommerverbrannter Vegetation. Hindurch führen abseits der breiten Freeways trotz der Nähe zu den Ballungszentren erstaunlich verkehrsarme Backroads auf oft reizvollen Routen (Straßen mit der Kennzeichnung »S« vor der Nummer).
Sierra Nevada
Die berühmte Sierra Nevada steigt nur etwa 100 mi nördlich von Los Angeles aus der halbwüstenartigen Hochebene zwischen dem Central Valley und der Mojave Desert ( rechts) rasch auf Höhen von über 4000 m. Der Mount Whitney, mit 4.421 m höchster Berg der kontinentalen USA, liegt nur ganze 200 mi von LA entfernt. Während die Westseite der Sierra über sog. Foothills lang ausläuft, fällt das Gebirge an der Ostseite abrupt ab.
Bis auf wenige Passstraßen ist die Sierra Nevada ein unerschlossenes ca. 60-80 Meilen breites Hochgebirge (Wilderness Area). Nördlich des Lake Tahoe geht sie in die Kaskaden über, dem bis heute vulkanisch aktiven Teilgebirge der nordamerikanischen Rocky Mountains, das unter wechselnden Namen bis Alaska reicht.
Kalifornische Ebenen
Zwischen den beiden pazifischen Gebirgszügen befindet sich auf den rund 450 mi zwischen Redding/Nordkalifornien und Bakersfield ein Streifen eigentlich kargen bis wüstenartigen Landes unterschiedlicher Breite (50-100 Meilen), das zu den ertragreichsten Obst- und Gemüseanbaugebieten der USA entwickelt wurde. Möglich war dies dank des Schmelzwassers aus der Sierra Nevada, das gleichzeitig für die Fruchtbarkeit der Böden verantwortlich ist. Über Jahrtausende schwemmten die Flüsse Sedimente aus den Bergen über das Tal. Heute ist ihre Kraft durch zahlreiche Staudämme gezähmt, viele ihrer Läufe sind kanalisiert.
Sacramento und Central Valley
Die Dämme sorgen zwar für vielfach attraktive Seen; die sind aber oft schon ab Ende August halbleer (nach schneearmen Wintern hier und dort auch schon mal im Mai). Manche fallen im Jahresverlauf fast trocken. Oberhalb von Sacramento bezeichnet man die Tiefebene als Sacramento Valley, zwischen Sacramento und Bakersfield als Central Valley. Sie liegt stellenweise nur wenig über der Höhe des Meeresspiegels bis maximal 150 m über NN. Touristisch ist in diesem Bereich mit einer Handvoll Ausnahmen (Sacramento, Pinnacles Nat’l Park) nur wenig »zu holen«.
Das Große Becken/Great Basin
Zwischen den Kaskaden bzw. der Sierra Nevada und den weiter östlichen Gebirgen der Rocky Mountains in Utah und Idaho erstreckt sich das ca. 500.000 km2 große Great Basin. Es bedeckt nahezu das gesamte Staatsgebiet von Nevada, den Südosten Oregons, den Südwesten Idahos, einen breiten Streifen in Utah und ganz Südostkalifornien jenseits der Sierra Nevada und der LA von der Wüste trennenden Gebirgszüge ( oben). Schon mitten im Great Basin, aber teilweise kaum 30 mi von der Sierra entfernt liegt das tief in die Umgebung eingeschnittene Death Valley mit dem tiefsten Punkt des Landes (85 m unter NN).
Der größte Teil des Great Basin in Kalifornien trägt die Bezeichnung Mojave Desert. Dank des Wassers aus dem Stausee Lake Mead und der im Hoover Dam erzeugten Elektrizität konnte sich sogar mitten in dieser Wüste unweit der kalifornischen Grenze Las Vegas zu einer City mit ca. 625.000 Einwohnern und über 2 Mio im Großraum entfalten.
Mojave Desert
In den Teilregionen des Great Basin gilt im Prinzip für alle einschließlich der Mojave Desert eine weitgehend identische Kennzeichnung: trockene und vegetationsarme Hochflächen, die von isolierten Gebirgen und nur nach Niederschlägen Wasser führenden Flusstälern unterbrochen werden.
Innerhalb der Mojave Desert (voller militärischer Sperrzonen für Waffenerprobung und Wüstenmanöver) gibt es neben dem Death Valley und dem Joshua Tree National Park auch noch die interessante Mojave National Preserve, ein nationalparkähnliches zu Unrecht touristisch wenig beachtetes Gebiet an der Grenze zu Nevada zwischen den Interstate Freeways #5 und #15.
Inseln im Pazifik
Kalifornien vorgelagert sind (von hochgelegenen Aussichtspunkten) in Sichtweite die Gruppe der Channel Islands vor Santa Barbara/Ventura und Catalina Island und San Clemente vor Long Beach. Während die fast unbewohnten naturgeschützten Channel Islands einen Nationalpark bilden, der nur mit Ausflugsbooten des Park Service besucht werden kann (ab 20 mi vom Festland entfernt), ist Santa Catalina ein typisches Wochenendziel. Neben Katamaranfähren aus San Pedro, Long und Huntington Beach steuern dann Hunderte von privaten Yachten die Häfen der Insel zum High Life an, vor allem des Hauptortes Avalon mit Spielkasino (26 mi ab San Pedro). San Clemente weiter draußen ist unbewohnt. Beiden Inselgruppen wird hier außer Hinweisen zu den Fähren kein weiterer Raum gewidmet, Seiten 347, 351 und 417.
Farbenprächtige Felslandschaft im Death Valley. Der Artist Drive führt mitten hindurch; Seite 302
Saison und Klima
Reisen außerhalb der Monate Juli/August sind wegen der Hochsaisonproblematik (Seite 46+115) schon generell empfehlenswerter, durch Südkalifornen und in den Wüstengebieten immer auch klimatisch eine bessere Idee. Das gilt ebenso für die Pazifikküste zwischen San Francisco und Santa Barbara, die sich im Sommer häufiger als zu anderen Jahreszeiten nebelverhangen zeigt.
Pazifikküste nördlich von Santa Barbara
Prinzipiell herrscht an der Küste Zentralkaliforniens ein jahreszeitlich ausgeglichenes breitengradgemäß – San Francisco 37°, San Diego 33° nördlicher Breite, entspricht in etwa Malaga bzw. Casablanca – mildes Meeresklima. Das kennt auch im Winter, außer in den Höhen des Küstengebirges, keinen Frost. Der Unterschied zu Mittelmeer und Atlantik ist das kalte Pazifikwasser, das sich selbst im Hochsommer nördlich von Santa Barbara auf kaum über 15°C erwärmt. Daraus resultiert bei gleichzeitig hoher Sonneneinstrahlung und Hitzeentwicklung im Landesinneren etwa ab Juni der berüchtigte Seenebel nicht nur über dem Golden Gate San Franciscos, sondern entlang der gesamten zentralen Küste. Der sog. June Gloom kann wochenlang anhaltendes, trübes Wetter mit nur gelegentlichen Auflockerungen am Nachmittag mit sich bringen. Nur bei gutem Wetter ist es im Sommer angenehm warm. Vergleichsweise bessere Aussichten auf angenehme, sonnige Tage hat man dort im September und Oktober.
Pazifikküste südlich von Santa Barbara
Südlich von Santa Barbara überwiegt das im Sommer sehr, in Frühjahr und Herbst angenehm warme und im Winter milde südkalifornische, dem mediterranen vergleichbare Klima. Auch die Wassertemperaturen steigen langsam, erreichen aber erst bei San Diego Sommerwerte über 20°C. Der Seenebel über den Stränden wird seltener, je weiter südlich man kommt.
Sierra Nevada
Dank der Coastal Ranges bleibt schlechtes Küstenwetter meist in den Bergen hängen. Zwischen ihnen und den Sierra Nevada Foothills herrscht in der zentralkalifornischen Tiefebene ein trockenes, ganzjährig sonniges Klima. Die Sierra Nevada mit einer Vielzahl von touristischen Zielen vom Lake Tahoe im Norden über die Nationalparks Yosemite und Sequoia/Kings Canyon bis zum Giant Sequoia National Monument ist mit Ausnahme der Wintersportgebiete in der High Sierra und an den östlichen Hängen (June Lake/Mammoth Mountain) ein typisches Sommer- und Herbstreisegebiet. Denn die Passstraßen über die Sierra (bis auf die #50 zum Lake Tahoe alle über 3000 m) sind bis mindestens Ende Mai verschneit. Die Sierra heißt nicht zu Unrecht »Schneegebirge«. Mit ihrer großen Höhe fängt sie von Westen anziehende Wolken, die das Küstengebirge überwanden und auch im Tal nicht abregneten, zu 90% auf. Kein Wunder also, dass in »guten« Jahren in der Sierra fast 2 m Niederschlag fallen und nicht einmal 20 cm in den wüstenartigen Hochebenen des Great Basin weiter östlich.
Kalter Küstennebel zieht oft aus heiterem Himmel rasch auf; hier südlich von Carmel an der berühmten Bixby Bridge (Highway #1)
In der Höhe ist es noch im Juni recht kühl. Auch bei bestem Wetter tagsüber ist Nachtfrost selbst im Juli/August dort oben keine Seltenheit. Von Ende Mai bis Oktober braucht man (vor allem östlich der Pässe) aber kaum mit Niederschlag zu rechnen.
Östlich der Sierra Nevada
In den Gebieten östlich der Sierra Nevada zwischen Reno/Lake Tahoe und dem Death Valley entlang der Straße #395 genießt man fast ganzjährig erfreuliches Reisewetter mit geringer »Aussicht« auf Regen, oben. Je nach Höhenlage schwanken die Temperaturen, erreichen aber nur im Hochsommer nach Abstieg in die Wüste bei Reno bzw. in die Mojave Desert ernsthaft schweißtreibende Werte. Auch höhere Temperaturen lassen sich dort wegen der trockenen Luft besser ertragen als im Küstenbereich Südkaliforniens. Zum Sonderfall »Death Valley«Seite 298.
Südkalifornien
Der Großraum Los Angeles bis hinunter nach San Diego ist gekennzeichnet durch ein Küstenklima wie oben beschrieben, oft aber selbst unter der in Mai und Juni recht häufigen Bewölkung schwül. Die bis Santa Barbara küstennah aufragenden Berge liegen in Südkalifornien – wie erläutert – weiter zurück, so dass dort das Küstenklima oft noch bis weit ins Inland reicht. Generell aber herrscht landeinwärts westlich der Berge wärmeres und sonnigeres Wetter als am Pazifik. Niederschläge sind dort eher selten.
Mojave Desert
Im riesigen Gebiet der südkalifornischen Mojave Desert zwischen der mexikanischen Grenze, Death Valley und Las Vegas scheint meistens die Sonne. Bewölkung oder gar Regen sind Ausnahmen. Spätestens ab Mai sind Fahrten durch dieses Gebiet nur mit eingeschalteter Klimaanlage zu ertragen. Ab Oktober sind die Temperaturen nach unseren Begriffen sommerlich. Im Dezember und Januar liegen sie tagsüber auch mal unter 20°C, bleiben aber sommerlich warm in tiefer gelegenen Gebieten, speziell im Death Valley und im Bereich der Salton Sea. Die Monate Februar bis April sind wieder warm wie der Spätherbst.
In Höhenlagen wird’s zwischen Oktober und April in der Wüste nachts kalt mit Frost selbst bei Tagestemperaturen über 20°C.
Mikroklimata
Zu dem Mikroklimata einzelner Bereiche, der Nationalparks und großer Cities gibt es in den Reisekapiteln genauere Hinweise.
»It never rains in Southern California!« trällerte Albert Hammonds in den 1970er Jahren so schön aus dem Radio, heute ist es bittere Wahrheit. Kalifornien leidet seit vielen Jahren an den Folgen einer Jahrhundertdürre. Ausgetrocknete Flussbetten und Stauseen, brachliegende Ackerflächen und Ernteausfälle sowie Engpässe bei der Trinkwasserversorgung im Central Valley machen immer wieder Schlagzeilen. Zunehmend zu sehen sind auch dramatische Fotos von verheerenden Waldbränden und Buschfeuern. Immer wieder geraten sie außer Kontrolle und verwüsten nicht nur die Natur sondern auch Wohnhäuser sowie ganze Siedlungen. So brannten im Sommer 2016 die Hänge am berühmten Küstenabschnitt Big Sur lichterloh. Die Eindämmung des von einem illegalen Lagerfeuer ausgehenden Soberanes Fire verschlang knapp $240 Mio. Mit geschlossenen Einrichtungen und Wanderwegen muss man dort z.T. auch 2018 noch rechnen.
Selbst die Rekordniederschläge im Winter 2016/17 konnten nicht zur Entschärfung der Lage beitragen. Bezogen auf die Waldbrände war 2017 sogar das schlimmste Jahr in der Geschichte Kaliforniens. Knapp 9.000 Wildfires wurden registriert mit einer niedergebrannten Gesamtfläche von über 500.000 Hektar (5000 km2). Eine absolute Katastrophe war im Herbst 2017 der Northern California Firestorm im Napa/Sonoma Valley und Mendocino County, dem Dutzende von Menschenleben und fast 10.000 Gebäude zum Opfer fielen. Auch einige Weingüter traf es dort. Das Detwiler Fire tobte im Juli/August vor den Toren des Yosemite National Park. Und in Nordkalifornien wüteten gleich mehrere riesige Flächenbrände unentwegt von Juni bis November 2017. Anfang September brach das La Tuna Fire aus, das bislang größte Feuer innerhalb der Stadtgrenzen von Los Angeles.
Blitzschlag und Fahrlässigkeit sind meist ursächlich für die Waldbrände, und die sog. Santa-Ana-Winde (Devils Winds) sorgen oft dafür, dass sie kaum einzudämmen sind. Es handelt sich um trockene, warme Luftströme, die sich üblicherweise während der Herbst-/Wintermonate im Landesinneren bilden und auf ihrem Weg in Richtung Pazifik an Berghängen und in den Tälern stark an Geschwindigkeit zulegen. Sie entziehen dabei den Pflanzen das letzte gespeicherte Wasser, so dass sich jeder noch so unscheinbare Funke – angefacht durch diesen »Teufelshauch« – in Windeseile zu einem folgenschweren Feuer ausweiten kann.
Im Dezember verschwand über Wochen ein gigantisches Areal nördlich von Los Angeles unter Rauchwolken: Rund um die Städte Ventura, Ojai und Santa Barbara mussten Zehntausende während des sog. Thomas Fire evakuiert werden. Auch an den Hängen entlang der Autobahn #405 unweit des Getty Center mitten in Los Angeles wütete ein riesiges Flammeninferno ( Foto links).
Die Artenvielfalt in Kalifornien gilt sowohl in der Pflanzen- als auch Tierwelt als legendär. Unterwegs sind es vor allem die State und National Parks, die in ihren Besucherzentren mit Publikationen, in Ausstellungen, Videos und Vorträgen über Flora und Fauna des jeweiligen Gebietes informieren.
Hier im Buch geht es nur um Hinweise zu Pflanzen/Bäumen und Tieren, die typisch für Kalifornien und unübersehbar sind oder wegen ihres besonderen Charakters sowieso auf der Liste dessen stehen, was man in Kalifornien unbedingt sehen möchte.
Weitere Einzelheiten finden sich dann im Text des Reiseteils an entsprechender Stelle. Zunächst zur Pflanzenwelt:
Redwoods und mehr
An erster Stellen seien hier die höchsten Lebewesen der Erde genannt, die Coastal Redwoods (für Lateiner: Sequoia sempervirens). Einzelne Exemplare bringen es auf über 100 m Höhe. Sie benötigen für ihr Wachstum das neblige Küstenklima des nördlichen Kaliforniens. Im Bereich der in diesem Buch behandelten Gebiete findet man besuchenswerte Bestände außer im oft überlaufenen Muir Woods Nat’l Monument bei San Francisco vor allem in mehreren State Parks nördlich von Santa Cruz, am besten im Big Basin Redwoods und Henry Cowell Park.
Weiter südlich gibt es fast keine Redwoods mehr. In den Küstenmischwäldern wachsen dort wie auch weiter oben im Redwoodbereich Douglastannen, Ahorn-, Eichen- und Lorbeerbaumarten.
Giant Sequoia
Im Vergleich zur Giant Sequoia (Sequoiadendron giganteum), die nur in der Sierra Nevada vorkommt, wirken alle anderen Bäume gertenschlank, denn ihr Durchmesser am Boden überschreitet bei den über 1.000-jährigen Exemplaren, die 80 m Höhe und mehr erreichen, erstaunliche 11 m. Es existieren noch 75 Haine mit – so heißt es – über 24.000 dieser Mammutbäume. Jede Anfahrt lohnt, um sie sich anzusehen. Die besten Baumansammlumgen bieten die Nationalparks Sequoia, Kings Canyon und Yosemite, das Giant Sequoia NM sowie der Calaveras Big Tree State Park.
Goldmohn in der Antelope Valley Poppy Reserve, Seite 427
Bristlecone Pine
Eigentlich hätte man hier aber schon aus Gründen der Ehrfurcht die Grannenkiefer (Bristlecone Pine) an erster Stelle nennen müssen, denn die ältesten von ihnen haben über 4.000 Jahre auf dem zerzausten Buckel und standen bereits zur Zeit der Pharaonen. Ihr Zuhause haben die knorrigen, bis zu 20 m hohen Bäume in den kalifornischen White Mountains ab etwa 3.000 m Höhe. Lange hatte der dort gut versteckte »Methuselah« einen Eintrag im »Guinness Buch der Rekorde«. Aber eine neu datierte Grannenkiefer mit einem stolzen Alter von ca. 5.065 Jahren lief ihm vor kurzem diesen Rang ab. Um den genauen Standort dieses extrem alten Baumes macht der National Forest Service aus Naturschutzgründen ein großes Geheimnis.
California Fan Palm
Palmen unterschiedlichster Art stehen in Südkalifornien überall, auch weiter nördlich hier und dort, indessen nicht als Teil der endemischen Pflanzenwelt, sondern importiert.
Interessant ist aber die einzige heimische Palme, nämlich die Kalifornische Fächerpalme bzw. California Fan Palm (Washingtonia filifera), die bis 18 m hoch wird mit einer bis zu 5 m weiten Krone.
Ihr Aussehen kann erstaunlich unterschiedlich ausfallen. Ältere Exemplare wirken wegen der herunterhängenden abgestorbenen von Fasern durchsetzten Blätter besonders exotisch. Wenn die Blätter nicht abgenommen werden, bilden sie im Laufe der Jahre eine dichte weit nach unten reichende braune Manschette um den tonnenartigen Stamm. Jüngere Bäume mit entfernten Altblättern wirken wie eine andere Art. Im Internet findet man jede Menge Fotos zu diesen Unterschieden, in der Realität Kaliforniens gibt es sehenswerte Haine mit alten Fan Palms besonders im Bereich Palm Springs und Umgebung.
Oase bei Palm Springs mit alten California Fan Palms
Yuccas/Joshua Trees
Da sie sich auf dem Weg ins gelobte Land fühlten, benannten einst mormonische »Pioniere« das größte Yuccagewächs, auf das sie in der Mojave Desert stießen, nach dem Propheten Josua. Es schien, als wiese ihnen die Pflanze mit hoch erhobenen Armen den Weg. Damit hatte die Yucca brevifolia den Namen Joshua Tree weg. Die grüngelben Blüten des »Baums« zeichnen sich durch einen eher unangenehmen Duft aus; die braungrünen Früchte fallen bereits im Frühsommer und sind nicht genießbar.
Joshua Trees, die bis zu 13 m hoch werden können, meist aber viel kleiner bleiben, findet man nur in der Mojave in Höhenlagen ab 500 m bis 1800 m. Größere Bestände stehen im Joshua Tree Nat’l Park und etwas nördlicher in der Mojave Nat’l Preserve.
California Poppy, Foto Seite 23
Im »Steckbrief Kalifornien« (Seite 14) wurde bereits die California Poppy (Eschscholzia Californica) als offizielle Staatsblume vorgestellt. Der Goldmohn ist mittlerweile auch auf anderen Kontinenten heimisch, stammt aber ursprünglich aus Kalifornien. Ungemeinen Reiz entfaltet er auf endlosen Wildblumenfeldern, wenn ab Mitte Februar zigtausende Poppys gelb-orange-gold in der Sonne um die Wette leuchten. Am besten kann man das Naturspektakel in der Antelope Valley Poppy Reserve unweit von Los Angeles bewundern sowie rund um Point Buchon südlich von Morro Bay und in den Tehachapi Mountains bei Gorman. Mitte/Ende April ist der Zauber auch schon wieder vorbei.
Wildflowers
Der Goldmohn ist aber nicht die einzige Wildblume, die im Frühling für einen wahren Farbrausch sorgen kann. In »guten Jahren« ( Exkurs »El Niño«, Seite 22) können sich die grauen Wüstenböden im Anza Borrego State Park in riesige, bunte Teppiche verwandeln. Eine ähnliche Blütenpracht überzieht dann auch die abgeschiedenen Bereiche der Algodones Sand Dunes in der südöstlichsten Ecke Kaliforniens. Dort ist die Blütezeit allerdings sehr kurz; sie dauert nur von Mitte Februar bis Mitte März.
Deutlich »zuverlässiger« sind Kakteen aller Art, sie tragen auch in schlechten (sprich: trockenen) Zeiten im April/Mai ihren bunten Blütenschmuck. Hoch in die Luft ragen aus den staubigen Wüstenebenen in Südkalifornien die dürren, von Dornen übersäten Stängel der Ocotillos. Diese Pflanzen können jedoch auch ganz anders aussehen. Unglaublich schnell legen sie sich nach starken Regengüssen ein saftig grünes Blätterkleid zu, das sie dann einige Wochen später wieder abwerfen. Im Frühjahr und Sommer erscheinen an ihren Spitzen knallrote, längliche Blüten.
Maskierter Bandit Racoon, ein häufiger Gast auf Campingplätzen sowie bei den Mülleimern in den Parks von San Francisco
Situation
Aus mitteleuropäischer Sicht ist schon die Zahl an wild lebenden Tieren, denen man während eines Aufenthalts in Kalifornien begegnen kann, beachtlich. Dies gilt vor allem für höher gelegene Gebirgsregionen sowie für Nationalforste. Schon beim ersten Picknick in der Natur macht fast jeder Bekanntschaft mit bettelnden Zieseln (Ground Squirrel) und Streifenhörnchen (Chipmunk), Verwandten der ebenfalls häufig zu sehenden Eichhörnchen (Squirrel). Der auffällig blaue Diademhäher (Steller’s Jay) und die mit ihrer »Banditenmaske« über den Augen unverkennbaren Waschbären (Raccoons) haben es meist ebenso auf die Essensreste und Vorräte der Camper abgesehen.
Berg- und Waldbewohner
Zahlreich in ihrem Vorkommen sind auch nordamerikanische Hirscharten, zu denen die Maultierhirsche (Mule Deer) mit ihren etwas überdimensionierten Ohren sowie der Weißwedelhirsch (White-tailed Deer) zählen. Sie teilen sich die Nationalforste und -parks mit Füchsen (Fox) und Dachsen (Badger). Eine Besonderheit sind die Tule-Wapitis (Tule Elks), die früher in den Grasländern Zentralkaliforniens weit verbreitet waren, im 19. Jahrhundert fast ausgerottet wurden und jetzt in der Point Reyes Nat’l Recreation Area eines ihr letzten Rückzugsgebiete gefunden haben.
Schwarzbären
Die mitunter hellbraunen Schwarzbären (Black Bears) leben u.a. auch in Nationalparks wie dem Yosemite, allerdings bevorzugt abseits des großen Rummels im Hinterland, so dass man ihnen trotz dort einschlägiger Warnungen nicht häufig begegnet. Neben ihrer ohnehin ausgeprägten Scheu ist ein Grund für die Abwesenheit von Bären, dass sie bei Gewöhnung an den Aufenthalt in von Menschen frequentierten Gebieten (z.B. Anziehung durch Essensgerüche) als latente Gefahr betrachtet werden. Die Forest- und Parkranger sorgen in solchen Fällen für die Verfrachtung von allzu zivilisationsnahen Exemplaren in entlegenere Regionen. Je weiter man ins Hinterland vordringt, umso größer sind also die Chancen – oder das Risiko, wie man’s nimmt – sie anzutreffen. Einfach so am Straßenrand kommt einem »Meister Petz« nur mit viel Glück vor die Kameralinse.
Pumas
In einsamen Gebirgsregionen der Nationalparks Yosemite und Sequoia/Kings Canyon oder bei Big Sur lebt zudem der Puma (Mountain Lion, Cougar). Diese selbst für Menschen nicht ganz ungefährliche, große Raubkatze ist zwar scheu und nachtaktiv, aber auch anpassungsfähig. Sie findet sich z.B. in den LA-nahen San Gabriel und San Bernardino Mountains gut zurecht. Und so kommt es, dass Haustiere am Stadtrand von LA ihr regelmäßig zum Opfer fallen. Ähnlich verhält es sich mit den ihnen verwandten, aber deutlich kleineren Rotluchsen (Bobcats), die bis in die Wüsten hinein in größerer Zahl vorkommen und auch in gebirgsnahen Siedlungen auf der Suche nach Beute gesehen werden.
Wüstenbewohner
Generell wenig offensichtlich ist die Anwesenheit der Fauna in den wüstenartigen Gebieten. Bei allzu großer Hitze zeigen sich viele Tiere nur nachts sowie in den Morgen- oder Abendstunden. Wahre Überlebenskünstler sind z.B. Kojoten (Coyote) und Dickhornschafe (Bighorn Sheep), die u.a. im Joshua Tree NP und Valley of Fire leben, oder Reptilien wie die stark bedrohte Wüstenschildkröte (Desert Tortoise), die einem am ehesten noch nach Regengüssen in der Mojave National Preserve über den Weg läuft.
Begegnungen mit »unliebsamen« Wüstenbewohnern wie dem Skorpion (Scorpion), der Schwarzen Witwe (Black Widow Spider) oder den berühmt-berüchtigten Klapperschlangen (Rattlesnake) sind noch seltener. Besucher werden sie eher in zoologischen Gärten zu Gesicht bekommen als in freier Natur.
Klapperschlangen
Vorsicht ist aber dennoch angebracht bei Streifzügen durch entlegenere Gegenden, zwischen engen Canyonwänden, im Dickicht in der Nähe von Wasserläufen und auf den kalifornischen Wildblumenwiesen. Die Autoren des Buches haben »Rattlers« bereits mehrfach (aus sicherer Entfernung) gesehen, u.a. in den Palmoasen des Anza-Borrego Desert SP wie auch im Valley of Fire.
Bisse sind eher selten, denn meist machen sie mit ihrer Rassel auf sich aufmerksam, noch bevor man die gut getarnten Schlangen überhaupt sieht. Man darf sich aber nicht darauf verlassen, die Rassel der Jungtiere ist oft noch zu schwach. Das starke Blut- und Nervengift der Klapperschlangen ist für erwachsene Menschen zwar nur in den seltensten Fällen tödlich, aber die Vergiftungserscheinungen, Spätfolgen und Schmerzen sind nicht zu unterschätzen – ebenso wie die hohen Kosten für das Gegengift, die sich im vierstelligen $-Bereich bewegen.
Bärenmutter und zwei Junge auf der Suche nach Blaubeeren ganze 10 m von der Straße durch den Sequoia National Park entfernt
Monarchfalter
Hübsche, vorübergehende Gäste sind die orangeschwarzen Monarchfalter (Monarchs), die sich zwischen Ende Oktober und März Orte an der kalifornischen Küste als »Winterquartier« aussuchen, u.a. Pismo Beach und Montereys Stadtteil Pacific Grove. Sie hängen in dichten Trauben (Clusters) an den Ästen oder flattern bei Temperaturen über 13°C munter zwischen den Bäumen umher.
Kolibris
Eine wahre Augenweide sind auch die zierlichen Kolibris (Hummingbirds), die wie funkelnde Edelsteine von Blüte zu Blüte huschen. Man sieht sie nicht nur an der kalifornischen Küste, in grünen Parks oder überall, wo gerade Blumen blühen, sondern ebenso mitten in der Wüste, etwa im Anza-Borrego Desert State Park. Nektarspender (Feeder) und ihre Lieblingsblumen locken sie in Gärten und auf Campgrounds.
Seehunde, -löwen und -elefanten
Auf größere Strand- und Meeresbewohner wie Seehunde, -löwen und -elefanten (Seals, Sea Lions und Sea Elephants) stößt man bei Fahrten entlang der Pazifikküste fast automatisch. Abgesehen von zivilisationsnahen Ruhezonen der Tiere etwa beim Pier 39 in San Francisco oder rund um Monterey, lassen sie sich am besten in der Año Nuevo Natural Preserve nördlich von Santa Cruz und in der Piedras Blancas State Marine Reserve unweit San Simeon beobachten. In der Point Lobos Reserve bei Carmel und etwas weiter südlich in Moss Landing gesellen sich die immer noch gefährdeten Seeotter (Sea Otter) in wachsender Zahl zu ihnen.
Wale
Blau- (Blue Whale) und Buckelwale (Humpback Whale) können den Sommer über bis in den Herbst hinein an der Küste vor San Diego und im Bereich Big Sur beobachtet werden. Von Dezember bis April ziehen zudem Grauwale (Gray Whale) die Pazifikküste in Richtung Mexiko hinunter und versammeln sich gern in den nährstoffreichen Gewässern bei Newport und Laguna Beach.
Seelöwen an der Monterey Bay
Schild an der Südeinfahrt in den Sequoia Park
Begriffe
Wie selbstverständlich war in den vorstehenden Abschnitten bereits mehrfach die Rede von National Parks. Davon hat natürlich jeder potentielle Amerikafahrer eine Vorstellung. Ebensowenig erscheint der Begriff National Forest erklärungsbedürftig, es handelt sich – wie der Begriff es andeutet – um Wälder unter Verwaltung einer nationalen Forstbehörde.
Unübersehbar sind auf Karten wie unterwegs die State Parks, oft nichts weiter als öffentliche Strände oder – schön gelegene – Picknick- und Campingplätze, manchmal aber so etwas wie »kleine« Nationalparks. Als State Reserve bezeichnet man Naturschutzgebiete mit Zugangsbeschränkungen.
National Park Servicewww.nps.gov
Die Schaffung der amerikanischen Nationalparks basiert auf dem Gedanken, außergewöhnliche Landschaften, Naturwunder und bedeutsame historische Stätten vor Zerstörung und kommerzieller Ausbeutung zu bewahren und gleichzeitig den Bürgern des Landes den (kontrollierten) Zugang zu ermöglichen. Bereits seit 1916 setzt der National Park Service die Nationalparkidee in vorbildlicher und weltweit nachgeahmter Weise in die Praxis um.
Dem Park Service unterstehen aber nicht nur die als solche deklarierten Nationalparks, sondern zusätzlich eine Vielzahl von National Monuments, National Historic Sites, National Recreation Areas und National Lake- and Seashores.
National Parks (NP)
Die Nationalparks umfassen größere Gebiete, in denen die Besucher neben herausragenden natürlichen Sehenswürdigkeiten auch einsames Hinterland finden. Sie sind Besichtigungs- und Ferienziel zugleich. In manchen Parks lassen sich ohne weiteres mehrere Tage, und mit parkbezogenen Aktivitäten sogar Wochen abwechslungsreich gestalten.
Im hier behandelten Süd- und Zentralkalifornien gibt es 7 Nationalparks: Channel Islands, Death Valley, Joshua Tree, Pinnacles, Sequoia, Kings Canyon und Yosemite. Abstecher führen auch noch zu den Parks Bryce Canyon, Grand Canyon und Zion.
National (NM) Monuments
In den strenger thematisch (Flora und Fauna, Geologie o.ä) ausgerichteten und meist kleineren National Monuments steht die einzelne Attraktion im Vordergrund. Im Bereich dieses Buches sind nur zwei Nationalmonumente touristisch relevant (Muir Woods und Giant Sequoia südlich des Sequoia National Park).
National (NHS) Historic Sites
Speziell Kalifornien verfügt außerdem über zahlreiche National Historic Sites, in denen historische Bauwerke und geschichtlich bedeutsame Stätten gepflegt werden; vor allem sind das die Missionsstationen aus spanischer Zeit.
National Recreation Areas (NRA)
Der Begriff »Nationale Erholungsgebiete« bezieht sich vornehmlich auf Landschaften, die sich für Aktivitäten und Outdoor Fun eignen, wegen ihrer Attraktivität aber ohne die Kontrolle des Staates lange ein Opfer der Spekulation geworden wären, so etwa die Golden Gate NRA rund um San Franciscos City.
National Lake- and Seashores (NSS)
Die Nationalküsten an den Ozeanen und Großen Seen dienen ebenfalls Erholung und Freizeit. In ihnen wird der Naturschutz stärker betont. In Kalifornien gibt es in dieser Kategorie nur die Point Reyes National Sea Shore nördlich von San Francisco.
Verkehrsmäßige Anbindung der Parks
Die meisten Parks und Monumente sind ohne individuelles Fahrzeug nur schlecht zu erreichen, da sie abseits der Busnetze und der Schienen liegen. Zubringerbusse zwischen wichtigeren Parks und den nächsten großen Ort sind bei geringer Frequenz teuer.
Eintritt
Die meisten Einrichtungen des Nationalpark-Systems kosten Eintritt, und zwar bis $30 für eine private Wagenladung (Pkw/Kleinbus bis 6 Personen, max. 4 Erwachsene). Die Mehrheit der Nationalparks und -monumente erhebt $5-$20. Radfahrer, Wanderer oder Busreisende müssen bis zu $15 pro Person entrichten. Für 2018 sind Erhöhungen des Eintritts/Pkw bis $70 und außerdem für die besonders populären Parks Zugangsbeschränkungen in der Diskussion.
Interagency Annual Pass
Seit Jahren gibt es den America the Beautiful Annual Pass, der heute für alle Einrichtungen des Nationalparksystems und alle Federal Recreational Lands gilt. Ohne diesen – offiziell auch als Interagency Annual Pass – bezeichneten Plastikausweis im Scheckkartenformat sollte niemand unterwegs sein, der mehr als nur ein paar Reisetage den Naturschönheiten der USA widmen will. Der Pass macht sich – erst recht nach der voraussichtlichen Erhöhung des Einzeleintritts – in kurzer Zeit bezahlt und erspart definitiv Frustration unterwegs.
Nutzung des Passes
Denn der National Forest Service, der die riesigen Nationalforste der USA verwaltet ( übernächste Seite), das Bureau of Land Management, eine für viele andere Ländereien (speziell Wüstengebiete) verantwortliche Organisation, das Corps of Engineers, die Pioniere der US-Armee in Verantwortung vieler Stauseen, und weitere Bundesbehörden erheben auf den von ihnen betreuten Arealen Nutzungsgebühren. Wer also wandern oder einen Picknickplatz benutzen, sein Schlauchboot zu Wasser lassen oder mit dem Quad (ATV=All Terrain Vehicle) durch die Wüste brausen will, wird an entsprechenden Stellen zur Kasse gebeten. An Ausgangspunkten für Wanderungen etc. stehen unübersehbare Gebührentafeln mit Hinweisen, wo Parkausweise zu erstehen sind (selten unter $5/Tag bzw. Einmalnutzung und oft genug meilenweit weit weg) samt Strafandrohung für Gebührenpreller.
Erwerb
Der Interagency Pass kostet zur Zeit (Anfang 2018) noch $80 und ist ein Jahr lang gültig, eine Preisanhebung indessen zu erwarten. Man kann ihn in allen Einrichtungen des Parksystems kaufen, am besten beim ersten Besuch eines Nationalparks oder in einem Büro der anderen sog. Agencies ( oben), die man unvermeidlich irgendwo passiert. Der Pass lässt sich auch im Internet bestellen: www.store.usgs.gov/pass. Unter dieser Adresse finden sich u.a. sogar deutschsprachige Erläuterungen.
Weitere Details
Mit dem Pass erhält man einen sog. Hangtag, der am Innenspiegel des Autos befestigt wird, wenn man eine nicht personell besetzte Einrichtung nutzt (vor allem Picnic Areas und Parkplätze von Freizeiteinrichtungen und Trailheads).
Information vor Ort/Besucherzentren
Im Eintritt eingeschlossen ist überall ein Faltblatt mit Karte des Parks/Monuments und Basisinformationen zu Geschichte, Entstehung und spezifischen Einzelheiten. Nie fehlen Visitor Centers, die fast immer eindrucksvoll durch Schaubilder und Ausstellungen mit den Eigenarten des Parks vertraut machen. In den stärker besuchten Parks gehören Filme/Videos oder Multivisionsshows zum Standardprogramm der Besucherzentren. Informationsmaterial in deutscher und anderen wichtigen Sprachen gibt es nur in häufig von Ausländern frequentierten Parks.
Im Bryce Canyon National Park
Ranger
Wo Campingplätze existieren (in der Mehrheit der Nationalparkeinrichtungen, Seite 120), werden während der Saison durchweg Abendprogramme (Campfire Programs) mit Lichtbildervorträgen oder Filmen angeboten. Zuständig dafür sind die Parkranger, sowohl Aufsichtspersonen mit Polizeibefugnis als auch Spezialisten für Natur und Geschichte ihres Einsatzbereichs.
Saison
Die Nationalparks in Kalifornien weisen während der jeweiligen Hauptsaison (Death Valley im Winter) sehr hohe Besucherzahlen auf. An Übernachtungen in Unterkünften in den Parks Yosemite und Sequoia/Kings Canyon sollte man daher ohne langfristige Reservierung zwischen Mai und September nicht denken (Death Valley Nov.-Mai), Seite 44f. Beim Campen ist die Situation ähnlich. Weitere Details im Reiseteil.
Landschaftliche Attraktivität und unberührte Natur findet man nicht nur in Nationalparks, sondern auch in den riesigen Nationalforsten Kaliforniens. Das Gros der Gebirgsregionen des Staates steht unter Verwaltung der Bundesforstbehörde. In der Sierra Nevada setzen sich typische landschaftliche Merkmale der National Parks in den umgebenden National Forests fort.
Sie sind vor allem in der Hochsaison Geheimtipp für alle, die sich gerne auch abseits der Haupt-Besucherströme halten möchten. Die meisten Routen durch Nationalforste erfreuen fast immer mit schöner Streckenführung (z.B. in der High Sierra) und geringer Verkehrsdichte, soweit sie nicht gleichzeitig als Zufahrt zu bekannteren touristischen Zielen wie den Nationalparks dienen.
Speziell in Kalifornien verfügen die Nationalforste über zahlreiche hervorragend angelegte Campingplätze, Seite 120f. Außerdem ist mancherorts sogar »Boondocking« (kostenloses Campen; Seite 118f) gestattet.
Ungewöhnliche geologische Formationen, historisch interessante Stätten und sehenswerte und für Freizeitaktivitäten geeignete Landschaften befinden sich nicht nur auf Bundesland, sondern auch auf Grundbesitz der Einzelstaaten. In Kalifornien gibt es auf Staatsland besonders viele State Parks. Eine entsprechende Markierung auf der Karte signalisiert generell das Vorhandensein einer gepflegten öffentlichen Anlage mit Picnic Area, oft eines Besucherzentrums und in vielen Fällen mit Campingplätzen, Seite 120.
Oft findet man auch Spielplätze, Joggingpfade, Badestrände und Bootsanleger in den Parks. State Parks kosten bis zu $12 Eintritt für den sog. Day Use, also die »Tagsüber-Nutzung«. Dabei spielt es keine Rolle, ob man nur 30 min bleibt oder den ganzen Tag.
Einige der populären California State Beaches legen noch einen drauf und kassieren bis zu $15 Flat Rate allein für’s Parken.
Limantour Beach in der Point Reyes National Seashore; wie so viele der schönsten Ziele in Kalifornien ist sie ohne fahrbaren Untersatz nicht zu erreichen.
Pauschalreisen
Von preisgünstigen Gruppenreisen für junge Leute im Kleinbus mit eigenhändigem Zeltaufbau bis zu teuren Weinreisen oder Trips für Motorradfans per Harley Daidson finden sich im Internet und in Katalogen der Veranstalter zahlreiche Pauschalarrangements für Reisen durch Kalifornien und darüber hinaus.
Busreisen
Das Gros der Angebote bezieht sich auf Rundreisen in Bussen aller Größen mit Hotelübernachtung. Auf den meisten davon werden erstaunliche Strecken bewältigt und eine Vielzahl von Städten, Parks und Sehenswürdigkeiten angelaufen, oft verbunden mit knapp bemessenen Besichtigungszeiten und täglich sieben, acht und mehr reinen Fahrstunden. Wegen der dabei überwiegend üblichen gehobenen Unterkunftskategorie und der Reiseleitung sind Busreisen relativ kostspielig.
Vorab festgelegte Pkw-Rundreisen
Zu den von fast allen USA-Veranstaltern angebotenen Pauschalprogrammen gehören auch Pkw-Rundreisen mit vorreservierten Quartieren auf einer festgelegten oder selbst zusammengestellten Route. Sie wirken und sind bei eigener Routenplanung individueller als Busreisen, aber beide Varianten lassen für unterwegs aufkommende Änderungswünsche und -notwendigkeiten – etwa bei ungünstigem Wetter auf der an sich geplanten Route – keinen oder nur über Zusatzkosten realisierbaren Spielraum.
Durch die Vorabfestlegung der Tagesetappen wird ein großer Teil der an sich mit dem Mietwagen verbundenen Flexibilität von vornherein aufgegeben, andererseits profitiert man von der von vornherein gelösten Quartierfrage und verliert keine Zeit mit leidigen Diskussionen über die Tagesetappe und/oder die Unterkunftswahl. Beides ist unterwegs nervig, besonders in stark besuchten Bereichen, wenn bei zu später Ankunft und versäumter Reservierung auch schon mal alles ausgebucht sein kann.
Individuell reisen
Dennoch sollte immer überlegt werden, ob nicht individuelle Reisen ohne allzu viele Vorabfestlegungen ein Unterwegserlebnis ermöglichen, das den persönlichen Erwartungen und ggf. erst während der Reise auftauchenden Anregungen und Ideen letztlich am besten entspricht. Tatsächlich ist ein nicht hoch genug zu bewertender Vorteil der Individualreise, dass Reiserouten, Reisezeiten und Zwischenaufenthalte frei bestimmt und jederzeit nach Inspiration, Lust und Laune geändert und den aktuellen klimatischen Gegebenheiten angepasst werden können.
Die dichte touristische Infrastruktur der USA, ganz besonders in Kalifornien, macht diese Art des unabhängigen und flexiblen Reisens zudem oft einfacher als in den meisten Ländern Europas.
Präferenz Auto
Für individuelle USA-Reisen gibt es zum »eigenen« Fahrzeug keine echte Alternative. Neben der hohen Flexibilität bei der Reisegestaltung ist vor allem von Bedeutung, dass die meisten Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten abseits der Städte ohne Auto gar nicht oder nur unter Schwierigkeiten zu erreichen sind.
Übernachtung
Ohne die durchs Auto gegebene Bewegungsfreiheit ist die Lösung der täglichen Übernachtungsfrage überwiegend mühsamer und kostspieliger als erwünscht, gleich, ob man ein Bett im H/Motel, Bed&Breakfast oder Hostel oder einen Campingplatz sucht.
Camping erwägen
Apropos Camping: Für eine Reise durch Kalifornien und Nachbarstaaten, die sich nicht überwiegend auf Städte konzentriert, sollte das Campen auch in Betracht ziehen, wer damit sonst weniger im Sinn hat, im Detail ab Seite 118. Am Lagerfeuer in einer sternklaren Nacht in der Sierra Nevada, unter Sequoias oder in einem Küstenpark am Pazifik – egal ob im Camper oder Zelt – wird kaum jemand mit einem Hotelzimmer tauschen mögen, .
Motel, aber das Zelt im Kofferraum
Es muss ja auch nicht die totale Entscheidung fürs Campen sein. Wer in Städten, bei ungünstiger Witterung oder im Falle besonders attraktiver Quartiere aus gutem Grund das bequeme Zimmer vorzieht, eröffnet sich mit Zelt und Schlafsack im Kofferraum zusätzliche und obendrein kostensparende Möglichkeiten. Die sonst noch nötige Ausrüstung – ein bisschen Geschirr und Besteck, Coolbox und vielleicht einen Campingkocher – hat für Selbstverpflegung und Picknick oft sowieso an Bord, wer mit dem Auto fährt. Sie ist in den USA in den überall an den Ausfallstraßen vorhandenen Discount-Kaufhäusern wie K-Mart, Walmart oder Target etc. nach wie vor preiswert zu erstehen.
Selbst bei an sich klarer Präferenz fürs Hotelbett kann die Campingausrüstung im Kofferraum nicht schaden, die mitzunehmen bei heute nur noch 23 kg Freigepäck/Person zwar leicht Kosten verursacht, aber sich –wie gesagt – auch noch vor Ort beschaffen lässt, Foto rechts und Seite 87. Man hat damit sein Ausweichquartier dabei, falls es mit der Unterkunft mal nicht klappt oder dort, wo man gern länger verweilen würde, ein bequemes Bett weder vorhanden ist noch in die Landschaft passt.
Kostenvorteil
Unter dem Aspekt der Kostenminimierung ist die Kombination Pkw und Zelt-Camping ab zwei Personen im Auto selbst dann unschlagbar, wenn ab und zu mal ein Motel aufgesucht wird, Seite 77f und eine Liste der für eine solche Reise nützlichen Utensilien zum Mitnehmen auf Seite 87.
Nachteile
Die grundsätzlichen Nachteile des Zeltens müssen hier nicht erörtert werden. Bekanntermaßen handelt es sich in erster Linie um Komfortmängel, speziell bei Regen. In Kalifornien sind außerdem die Höhenlagen einiger Reiseziele ein ungemütlicher Aspekt. Mitten im Sommer können in 2.000 m Höhe selbst bei tagsüber angenehmen Temperaturen Nachtfröste eintreten. Und bis Mai/ab September wird es nach Sonnenuntergang über 1.000 m Höhe immer empfindlich kühl.
Brauchbare Campingutensilien sind in den USA bei Wal-, K-Mart oder Target preiswert: Schlafsack ab $30; einflammiger Gaskocher ca. $25; Luftmatraze $20, 12V-Pumpe $15; Kaufhauszelt aus der Heimat ab €39; in den USA ab $50
Vorzüge