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Dieser Reiseführer, von denselben Autoren wie 'USA, der ganze Westen', bezieht sich auf das Kerngebiet des USA-West-Tourismus. Neben ganz Kalifornien sind dies der südliche Teil Nevadas (mit Las Vegas), der Süden Utahs und Colorados sowie der Westen von New Mexico und ganz Arizona. In diesem Bereich befinden sich die meisten bekannten Nationalparks der USA und mit San Francisco, Los Angeles, San Diego, Las Vegas, Phoenix, Tucson und Santa Fe die attraktivsten Großstädte des Westens. Kalifornien und den Südwesten der USA individuell entdecken: Ausführlichste Informationen für die Reiseplanung, zahlreiche Web-Empfehlungen, dichtes Routennetz, die besten Wanderwege, geprüfte Unterkunfts- und Campinghinweise. Jede Menge geldsparende Tipps, damit die USA-Reise erschwinglich bleibt. Kalifornien: Die Metropolen San Francisco, Los Angeles und San Diego; alle Naturparks. Nevada mit großem Sonderkapitel Las Vegas. Utahs Süden und Südwest-Colorado mit Amerikas Super-Nationalparks und vorkolumbischen Indianerzivilisationen. Arizona: Grand Canyon, Navajo-Hopi-Reservate, Sonnencities, Kaktus-Wälder und Wildwest. New Mexico: Pueblokultur und Kontrastlandschaften zwischen Hochgebirgen, schwarzer Lava und weißer Wüste.
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Seitenzahl: 1293
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Hans-R. Grundmann
Isabel Synnatschke
Titelfoto: Cathedral Rock inSedona/Arizona, Seite 426
USA Südwestenmit ganz Kalifornien
4. komplett aktualisierte Auflage 2022
ist erschienen im
Reise Know-How Verlag
© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Königstraße 43
26180 Rastede
ISBN 978-3-89662-767-4eISBN 978-3-89662-732-2
Gestaltung
Umschlag: Carsten Blind, Isabel Synnatschke, Hans-R. Grundmann
Satz und Layout: Hans-R. Grundmann, Isabel Synnatschke
Karten: map solutions, Karlsruhe
Fotos Nachweis auf Seite 772
Druck MediaPrint Paderborn
Dieses Buch ist in jeder Buchhandlung
in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.
Die Bezugsadressen für den Buchhandel sind
– Prolit Gmbh, 35463 Fernwald
– AVA, CH-8910 Affoltern
– Freytag & Berndt, A-2120 Wolkersdorf
– Barsortimenter
Wer im lokalen Buchhandel Reise Know-How-Bücher nicht findet, kann diesen und andere Titel der Reihe auch im Buchshop des Verlages im Internet bestellen: www.reise-know-how.de
Über die Autoren:
Hans-R. Grundmann ist Autor und Ko-Autor mehrerer RKH-Reiseführer für Nordamerika und seit Jahren für Recherchen und Aktualisierungen immer wieder in den USA und Kanada unterwegs. Über 400.000 km Reiseerfahrung auf Nordamerikas Straßen sind die Basis für die Praxisnähe seiner Bücher.
Isabel Synnatschke ist Ko-Autorin mehrerer RKH-Reiseführer (USA/Kanada). Sie bereist und fotografiert Nordamerika seit über 20 Jahren und konnte sich gemeinsam mit ihrem Mann Steffen auch als Natur- und Landschaftsfotografin einen Namen machen. Zu ihren Bildern geht’s unter www.synnatschke.com
Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden mit großer Sorgfalt recherchiert, zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sind dennoch nicht auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung; Verlag und Autor übernehmen keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche wie sachliche Fehler.
Für Rückmeldungen, Verbesserungsvorschläge und Korrekturen sind Autoren und Verlag dankbar: [email protected].
Zur Konzeption dieses Reiseführers
Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Leser, die den Südwesten der USA und Kalifornien auf eigene Faust entdecken und erleben möchten. Es stellt praktische Fragen, wie sie sich bei Reiseplanung und -vorbereitung und immer auch unterwegs im »touristischen Alltag« ergeben, konsequent in den Vordergrund.
Die wichtigsten Basisinformationen zur phänomenalen Reiseregion USA-Südwest sind an den Anfang gestellt. Danach geht es um Überlegungen zur individuellen Reiseplanung. Alle in diesem Zusammenhang bedenkenswerten Aspekte werden in den Kapiteln 1.2 und 1.3 des Allgemeinen Teils behandelt. Dazu gehören auch manche Punkte, denen Reiseführer oft nur wenig Aufmerksamkeit schenken, wie etwa dem Reisen mit Kindern und optimales Reservierungsverhalten.
Sind Jahreszeit, Zeitraum und Art des Reisens – mit Wohnmobil/Pkw/SUV, Hotel/ Motel oder Zelt, unter Umständen sogar per Bus oder Eisenbahn oder mit dem Fahrrad – bestimmt, findet der Leser dafür in den Kapiteln 2 und 3 alle wichtigen Informationen zur optimalen Durchführung seiner nun konkreten Reisepläne sowie jede Menge Tipps und Hinweise zur Vermeidung von unnötigen Ausgaben, Zeitverlust und Ärger. Kostenvergleichsrechnungen für unterschiedliche Reiseformen runden das Kapitel 3 ab.
Ausgehend von den drei wichtigsten Ankunftsflughäfen für den Besuch des US-Südwestens – Los Angeles, Las Vegas und San Francisco, denen ausführliche Citykapitel gewidmet sind – verbindet ein dichtes Netz von Streckenbeschreibungen alle populären und zahlreiche weniger bekannten Ziele in Kalifornien und im »Ballungsgebiet« der schönsten Nationalparks im südlichen Utah, in Arizona und New Mexico einschließlich grenznaher Anlaufpunkte in Nevada, Colorado und Texas.
In der Umschlagklappe vorne findet man das komplette Routennetz. Es ist so angelegt, dass man sich daraus – abhängig von persönlichen Prioritäten, von Jahreszeit und Reisedauer – eine individuell optimale Reiseroute zusammenstellen kann. Dank vieler Querverbindungen ist auch ein Abweichen von der im Buch gewählten Richtung und Reihenfolge der Beschreibungen kein besonderes Problem.
Erleichtert werden Ziel- und Routenauswahl zusätzlich dadurch, dass Sehenswürdigkeiten, Streckenabschnitte, Quartiere und Campingplätze nicht nur erläutert bzw. aufgelistet sind, sondern – wo immer möglich und sinnvoll – mit Wertungen versehen wurden und die berühmte »rosarote Brille« in diesem Buch nicht zu finden ist.
Genauere Details zu Konzeption und Aufbau der Reisekapitel finden sich auf den Seiten 182f und - speziell zu den Nationalparkrouten durch Utah, Arizona und New Mexico – auf den Seiten 324ff.
Wissenswertes zu den USA, ihrer Geschichte und ihren Menschen, speziell auch den Indianern, sowie ein touristisches Kurzlexikon mit 500 nützlichen Begriffen für unterwegs und ein detaillierter Index finden sich im abschließenden Anhang.
Die 70 Karten im Buch und die separate Gesamtübersicht (mit Karten der 12 populärsten Nationalparks) sind auf den Text abgestimmt.
Eine gute Reise wünschen Ihnen
Isabel Synnatschke und Hans Grundmann
Piste durch das Valley of the Gods
TEIL 1PLANUNG, VORBEREITUNG UND ORGANISATION einer Reise durch den Südwesten der USA
1Reiseziel USA Südwesten
1.1Wichtig zu wissen vor der Reiseplanung
1.1.1Bevölkerung und Geographie
1.1.2Flora und Fauna des US-Südwestens
•Pflanzenwelt
•Tierwelt
1.1.3Nationalparks, Nationalforste und State Parks
•Nationalparks
ThemaAmerica the Beautiful – Interagency Annual Pass
•National Forest Service
•State Parks
1.1.4Naturerlebnis und Abenteuer
ThemaInsekten allerorten
1.1.5Vergnügungsparks und Zuschauerspaß
1.1.6Kunst, Museen und Architektur
1.2Die unabhängige Amerikareise
1.2.1Individuell oder pauschal reisen?
1.2.2Die Wahl des »richtigen« Transportmittels
•Miet-Pkw und Zelt
•Campmobil
ThemaKomfortables »GLAMPING« -
•Camper oder Pkw/Zelt?
•Miet-Pkw und Hotel/Motel
•Bus und Eisenbahn
•Günstige, organisierte Bustouren
•Per Fahrrad durch Amerika
1.2.3Amerikareise mit Kindern
ThemaDie Wahrheit über Wohnmobilferien mit kleinen Kindern
1.3Die konkrete Planung der eigenen Reise
1.3.1Generelle Gesichtspunkte
1.3.2Reisezeiten der Amerikaner
1.3.3Klima im Südwesten – Beste Reisezeit
•Tabellen: Temperatur und Niederschlag
1.3.4Weiterführende Reiseinformationen und -literatur
•Straßenkarten und Atlanten
•Information vor Ort und im Internet
1.3.5Zu erwartende Kosten mit Kostentabelle
ThemaDollarkurs und Reisekosten
2Reisevorbereitung und -organisation
2.1Einreisevoraussetzung in die USA
ThemaESTA – Einreisegenehmigung in die USA
2.2Versicherungen
2.3Die Finanzen
2.3.1Kreditkarten
ThemaKreditkartenverlust
2.3.2Bargeld
2.3.3Geldbeschaffung im Notfall
ThemaMögliche Probleme mit Bankkarten
ThemaFlugbuchung im Internet
2.4Der Flug in den Südwesten der USA
ThemaKoffer und Handgepäck
2.5Vorbuchung des Transportmittels
2.5.1Die Pkw-Miete
•Buchung und Kosten
ThemaTipp: Sport Utility Vehicle
•Konditionen und Versicherungen
ThemaUnbefestigte Straßen: Stunden-/tageweise Anmietung von SUVs
•Die Deckungssumme der Haftpflichtversicherungen
2.5.2Die Miete eines Campmobils
•Grundsätzliches
•Zu den Fahrzeugtypen
•Welcher Camper?
•Kosten und Konditionen
ThemaSpecials
2.5.3Kostenvergleich: Camper versus Pkw/Zelt und Pkw/Motel
2.6Wo ist langfristiges Vorbuchen nötig?
2.6.1Vorbuchen von Unterkünften
2.6.2Permits und Timed-entry Tickets für Naturparks
2.7Was muss mit, was nicht?
3Unterwegs im Südwesten der USA
3.1Glückliche Ankunft
3.2Übernahme des vorgebuchten Mietfahrzeugs
•Pkw/SUV/Minivan
•Campmobile
3.3Regelung des Transports vor Ort
•Pkw/SUV/Minivan mieten
•Anmietung von Campmobilen
•Öffentlicher Transport zu Lande
•Flugbuchung vor Ort
3.4Auf Amerikas Straßen
3.4.1Abweichende Verkehrsregeln
ThemaPolizeikontakt und Alkohol am Steuer
3.4.2Straßensystem und Orientierung
3.4.3Tanken, Wartung, Pannenhilfe
3.5Hotels, Motels und andere Unterkünfte
3.5.1Hotels und Motels
•Alles Wissenswerte
ThemaDiscount Coupons für H/Motels
•Finden und Reservieren von Unterkünften
•Kettenhotels bzw. -motels
ThemaÜbersicht wichtigste Hotel-/Motelketten
•Ein- und Auschecken
3.5.2Sonstige Unterkünfte
•Bed & Breakfast
•Privatzimmer
•International Hostels
•Studentenwohnheime
3.6Camping im Südwesten der USA
3.6.1Amerika hat es besser
3.6.2Alles über Campingplätze
•Staatliche Plätze – Public Campgrounds
•Kommerziell betriebene Plätze
ThemaBoondocking - Übernachten »for free«
•Reservierung
•Empfehlung der Autoren
3.7Essen und Trinken
3.7.1Selbstverpflegung
ThemaPreiswert einkaufen mit Kundenkarte
ThemaAlkoholika
3.7.2Fast Food Lokale bis zu Feinschmecker-Restaurants
•Fast Food Places
ThemaKaffee und Coffeehouses
ThemaMahlzeiten
•Family Restaurants
•»Richtige« Restaurants
•Rund ums Restaurant – wichtig zu wissen
3.7.3Bars, Pubs & Saloons
3.8Alles Weitere von A-Z
ThemaWäsche unterwegs
Apotheke
Ärzte & Zahnärzte
Banken
Botschaften & Konsulate
Datum
Elektrischer Strom
Feiertage
Internet
Kleidergrößen
Kriminalität
Maße & Gewichte
Notfälle
Polizei
Post
Rauchen
Senioren
Schuhgrößen
Telefonieren mit dem eigenen Handy über das Internet
Temperaturen
Trinkgeld
Wäsche unterwegs
WC/Toiletten
Wireless LAN/Wifi
Zeitangaben
Zeitzonen
Zoll bei Rückkehr
TEIL 2REISEROUTEN durch den SÜDWESTEN DER USA
Konzeption des Reiseteils
•Wichtige Aspekte der Routenplanung
•Zu den beschriebenen Routen
•Karten und Piktogramme in diesem Buch
1LA und Startrouten in Richtung Las Vegas
1.1Los Angeles
1.1.1Allgemeine Information
•Geschichte, Klima und Geographie
•Freeways und Orientierung
•Lage der Sehenswürdigkeiten
•Information und Transport
•Unterkunft
•Camping
•Restaurants
ThemaStargazing – Stern(ch)engucker in Los Angeles
•LA Bars
•Shoppig Malls – Shop ‘til you drop
•Entertainment
1.1.2Los Angeles kreuz und quer
•Der Nordwesten von Malibu bis Pasadena
•Universal City Studios
•Warner Brothers und weiter Studio Tours
•Downtown und Umgebung
•Wilshire District
•Santa Monica und Venice Beach
•Von Venice nach San Pedro
ThemaCalifornia Beach Life
•Long Beach
ExkursSanta Catalina Island
•Disneyland und California Adventure
ThemaDisney Fastpass und Single Rider Lines
•Garden Grove, Buena Park, Yorba Linda
ThemaPresidential Center
1.2Von Los Angeles nach Las Vegas
1.2.1Die direkte Route auf der Autobahn I-15
1.2.2Nach Las Vegas via Palm Springs und Joshua Tree NP
ExkursEsperanza Firefighters Panoramic Highway
•Palm Springs und Umgebung
•Von Palm Springs zum Joshua Tree Park
•Joshua Tree National Park
•Vom Joshua Tree NP nach Las Vegas
Route 1: Durch die Mojave National Preserve
Route 2: Straßenkombination #62 und #95
Route 3: Route 2 mit Umweg über den Lake Havasu
1.2.3Von Los Angeles über das Death Valley nach Las Vegas
ExkursÜber die #178 und Trona Pinnacles ins Death Valley
ThemaSix Flags Magic Mountain & Hurricane Harbor
•Umwegroute über Bakersfield zum Sequoia Park
ThemaWestlich von Bakersfield - Ölförderung vs. Naturschutz
•Sequoia & Kings Canyon National Park
Von Süden in den Sequoia Park
Kings Canyon National Park
Unterkunft im Sequoia/Kings Canyon NP
ExkursVon Sequoia/Kings Canyon weiter zum Yosemite NP
•Lone Pine, Alabama Hills und Mount Whitney
ThemaDie Felsbögen der Alabama Hills
•Death Valley National Park
Was man vorab wissen muss - Unterkunft & Camping
Sehenswürdigkeiten im Death Valley
•Weiterfahrt nach Las Vegas
2Las Vegas und Umgebung
2.1Las Vegas
2.1.1Allgemeine Informationen
•Geschichte, Klima und Orientierung
•Information und Besuchsplanung
•Transport in Las Vegas
•Unterkunft und Camping
ThemaResort Fees und Parkplatzgebühren
ThemaHeiraten in Nevada
•Kasinos und was dazu gehört
2.1.2Am Las Vegas Strip
ThemaDer schönste Blick auf die Glitzermetropole
ThemaFast & Furious – Rennsport & Supersportwagen
2.1.3Abseits des Strips – Fremont und andere Attraktionen
2.2Ziele in der Umgebung
•Red Rock Canyon
•Zum Death Valley National Park
•Boulder City, Hoover Dam und Lake Mead NRA
ThemaZiplines – Der ultimative Outdoor-Kick
•Valley of Fire State Park
3Von Las Vegas durch den Südwesten
3.1Zu den Routen
3.2Nordroute: Über die Utah-Parks und das Monument Valley zum Grand Canyon
3.2.1Von Las Vegas zum Zion und Bryce Canyon
•Auf der I-15 nach Utah
ThemaDie Sandstein-Wunderwelten des US-Südwestens
•Anfahrt zum Zion Park
•Zion National Park
•Abstecher vom Zion Canyon
•Vom Zion zu den Coral Pink Sand Dunes
•Vom Zion zum Bryce Canyon
•Bryce Canyon National Park
ThemaGrand Staircase-Escalante National Monument
3.2.2Vom Bryce zum Capitol Reef Park
•Auf der Straße #12 weiter in Richtung Osten
•Abstecher von der #12 auf der Cottonwood Canyon Road
•Auf der Straße #12 weiter nach Escalante
•Abstecher von der #12 auf der Hole-in-the-Rock Road
•Auf der Straße #12 von Escalante nach Torrey
•Capitol Reef National Park
3.2.3Vom Capitol Reef zum Arches National Park
•Nordroute über Goblin Valley und Green River
•Von Hanksville über den Lake Powell zum Arches Park
ThemaBears Ears National Monument
•Abstecher in den Needles District des Canyonlands NP
3.2.4Moab, Arches NP und Island-in-the-Sky der Canyonlands
•Moab
•Arches National Park
•Weitere Ausflüge ins Red Rock County
•Island in the Sky des Canyonlands Park
ThemaDie White Rim Road im Canyonlands NP
3.2.5Vom Arches zum Mesa Verde National Park
•Von Moab nach Grand Junction
ExkursUnaweep-Tabeguache Scenic Byway
•Von Grand Junction nach Durango
ThemaGoldrausch in den Rocky Mountains
•Alternative Strecken
•Mesa Verde National Park
3.2.6Über das Monument Valley, Lake Powell und Page zum Südrand des Grand Canyon
•Von Cortez zum Monument Valley
•Monument Valley und Navajo National Monument
•Die Kleinstadt Page – Drehscheibe für den Lake Powell
ThemaFaszinierende Sandsteinschluchten rund um Page
•Glen Canyon National Recreation Area
•Page Umgebung: Sehenswürdigkeiten an der #89 und #89A
ThemaPermits für Coyote Buttes und Paria Canyons
3.3Südroute: Über den Grand Canyon nach New Mexico und ins südliche Arizona
3.3.1Von Las Vegas zum Grand Canyon
•Über die Straße #93 nach Kingman
•Über die #95 und Oatman/Route 66 nach Kingman
ThemaHistoric Route 66
ThemaHavasu Canyon -Zu Fuß ins Paradies
•Von Kingman über die I-40 oder #66 zum Grand Canyon
3.3.2Grand Canyon National Park und Sedona
•Grand Canyon National Park
•Wupatki und Sunset Crater National Monuments
•Flagstaff
•Abstecher durch den Oak Creek Canyon nach Sedona
ThemaAktivitäten im »Red Rock Country«
•Ziele zwischen Sedona und Phoenix
3.3.3Von Flagstaff nach Albuquerque
•Auf der I-40 zum Petrified Forest National Park
•Abstecher zum Canyon de Chelly National Monument
•Auf der I-40 durch New Mexico Richtung Albuquerque
ThemaPow Wows – Musik- und Tanzveranstaltungen der Indianer
•Via Chaco Canyon, Taos und Santa Fe nach Albquerque
•Von der I-40 über die Bisti Badlands zum Chaco Canyon
•Vom Chaco Canyon weiter nach Los Alamos
•Taos mit Taos Pueblo
ThemaZur Pueblo-Kultur
ExkursAbstecher von Taos nach Colorado
•Von Taos über weitere Pueblos nach Santa Fe
•Santa Fe
•Von Santa Fe nach Albuquerque über die Tent Rocks
•Von Santa Fe nach Albuquerque über den Turquoise Trail
•Albuquerque
3.3.4Von Albuquerque über die White Sands, Carlsbad Caverns und Guadalupe Mountains nach El Paso
•Nach Carizozo und weiter über Roswell und Carlsbad
•Über Alamogordo zu den Nationalparks White Sands, Carlsbad Caverns und Guadalupe Mountains
ExkursVom White Sands NP nach Las Cruces
•Von den Guadalupe Mountains nach El Paso
ExkursAbstecher zum Big Bend National Park
3.3.5Von El Paso nach Tucson
•Gila Cliffs und Silver City
•Zum Chiricahua NM und Tombstone
•Von Tombstone nach Tucson
•Saguaro National Park East (Rincon Mt District)
ThemaTitan Missile Museum
3.3.6Tucson
•Unterkünfte / Camping
•Shopping & Kneipen
•Museen & Sehenswürdigkeiten
•Saguaro National Park West (Tucson Mt District)
•Weitere Ausflüge in die Umgebung von Tucson
3.3.7Von Tucson nach Phoenix
•Direkte Route über die I-10
•Über die Straße #60 von Tucson nach Phoenix
•Übers Organ Pipe NM nach Phoenix bzw. Kalifornien
3.3.8Phoenix mit Scottsdale und Tempe
•Unterkünfte Phoenix/Scottsdale
•Camping
•Anlaufpunkte und Sehenswürdigkeiten in Phoenix
•Abstecher in die Umgebung von Phoenix
3.4Von Phoenix oder Tucson (zurück) nach Las Vegas oder Los Angeles
3.4.1Von Phoenix nach Las Vegas
3.4.2Von Phoenix auf der I-10 nach Los Angeles
3.4.3Von Phoenix über die I-8 nach San Diego und LA
3.4.4Ziele zwischen der I-10 und der I-8
•Sehenswürdigkeiten an der Straße #95
•Umweg über die Algodones Dunes
•Weiterfahrt über den Salton Sea
•Borrego Springs und Anza-Borrego Desert SP
3.5San Diego
3.5.1Allgemeine Informationen
•Geschichte, Klima und Geographie
ThemaSpanische Missionen in Kalifornien
•Information, Orientierung und Transport
•Unterkunft
•Camping
•Restaurants, Kneipen und Nightlife
•Shopping
3.5.2Stadtbesichtigung
•Die Strände
•Downtown
•Coronado Peninsula
•Balboa Park
•Old Town San Diego
•SeaWorld und Birch Aquarium
ExkursAbstecher nach Tijuana/Mexico
3.6Von San Diego nach Los Angeles
4San Francisco mit Startrouten
4.1San Francisco
4.1.1Allgemeine Information
•Geographie, Klima und Geschichte
•Orientierung / Aussichtspunkte
•Information und Transport
•Unterkunft
•Camping
•Restaurants und Lounges
•Shopping
•Entertainment
4.1.2Stadtbesichtigung Downtown
4.1.3Entlang des Scenic Drive durch San Francisco
•Fisherman’s Wharf
ThemaThe Crookedest Road of the World
•Die Golden Gate Ziele
ThemaGolden Gate Bridge & All Electronic Tolling System
•Der Golden Gate Park
•Vom Golden Gate Park zurück in die City
4.1.4Ziele nördlich der Golden Gate Bridge
•Marin Headlands, Sausalito und Tiburon
•Über Muir Woods und Point Reyes bis Bodega Bay
•Ausflug in die Weinanbaugebiete nördlich von SFO
4.1.5Ausflug nach Oakland und Berkeley
•Über die Bay Bridge nach Osten
•Oakland
•Berkeley
4.2Von San Francisco nach Süden auf dem California Coast Highway #1
4.2.1Von San Francisco zur Monterey Bay
•Auf der #1 an der Pazifikküste entlang nach Santa Cruz
•Über die Freeways I-280, #101 und #17 nach Santa Cruz
ThemaErdbebenregion San Francisco
ExkursSilicon Valley
ExkursStraße #35 durch zwei Redwood State Parks
•Santa Cruz
ExkursAbstecher zum Pinnacles National Park
4.2.2Die besten 100 mi: Von Monterey nach San Simeon
•Monterey und Pacific Grove
•17-Mile-Drive
•Carmel und Point Lobos
•Big Sur – Hwy #1 ab Point Lobos
•San Simeon und Cambria
4.2.3Noch 200 mi nach Los Angeles
•Morro Bay
•Von Morro Bay nach Santa Barbara
•Santa Barbara
•Auf der #1 nach Malibu/Santa Monica
•Nach LA über Ojai und die #101
4.3Von San Francisco über die Nationalparks Yosemite und Death Valley nach Las Vegas
4.3.1Anfahrt zum Yosemite National Park
•Zum Nordwesteingang auf der #120 über Groveland
•Zur Westeinfahrt auf der Straße #140 über Mariposa
4.3.2Yosemite National Park
•Camping/Quartiere im Yosemite und Umfeld
•Parkbereiche und Aktivitäten
•Wanderempfehlungen
4.3.3Vom Yosemite in Richtung Death Valley National Park
•Rund um den Mono Lake
ExkursAuf dem Extraterrestrial Highway zum Zion Nat’l Park
•Straße #395 von Lee Vining bis Lone Pine
4.4Über Sacramento, Lake Tahoe und Reno in die Kaskaden oder nach Süden Richtung Las Vegas
4.4.1Von Oakland/Berkeley zum Lake Tahoe
•Von San Francisco nach Sacramento
•Weiter zum Lake Tahoe
•Rund um den Lake Tahoe
ExkursDer 49er’s Highway
4.4.2Vom Lake Tahoe zum Yosemite National Park
4.4.3Vom Lake Tahoe nach Carson City und Reno
4.4.4Reno, das Nevada-Spielerparadies Nr. 2
•Spielkasinos und mehr
•Abseits der City
•Abstecher in die Black Rock Wüste
ThemaBurning Man Festival
4.4.5Von Reno zum Mono Lake/Yosemite NP auf der #395
4.5Durch den Norden Kaliforniens
4.5.1Von San Francisco zum Lassen Volcanic NP
4.5.2Vom Lassen Volcanic hinüber zur Pazifikküste
4.5.3Vom Lassen Volcanic via Crater Lake nach Crescent City
•Routen zum Lava Beds NM
•Lava Beds National Monument
•Von den Lava Beds zum Crater Lake NP
•Vom Crater Lake NP zur kalifornischen Pazifikküste
4.5.4Die Küstenroute von Crescent City bis Garberville
•Durch die Redwood Parks
•Durchs Humboldt County und noch mehr Redwoods
ExkursBackroads durchs Humboldt, Trinity & Del Norte County
4.5.5Von Garberville nach San Francisco
•Die schnelle und direkte Route #101
•Der nordkalifornische Abschnitt des Hwy #1
5Routenvorschläge
5.1Die »klassische« Südwesttour für 3 Wochen
5.2Rundtouren bei 4 und mehr Wochen Reisezeit
5.3Mit dem Fahrrad durch den US-Südwesten
6Anhang
6.1Geschichte der USA im Überblick
6.2Geschichte und Situation der Indianer
6.3Amerika ist anders
6.4Südweststaaten: Basisdaten/Information
6.5Touristisches Kurzlexikon Amerikanisch-Deutsch
Alphabetisches Register – Index
Wichtige Kurzformen, Abkürzungen
Kartenverzeichnis
Route 66 Diner in Kingman
(* jeweils auf dem Foto links abgebildet)
TOP Sandsteinparks
Bryce Canyon NP340
Zion NP334
Arches NP368
Valley of Fire SP*319
Capitol Reef NP353
TOP Wüstenparks
Death Valley NP276
White Sand NP463
Joshua Tree NP255
Saguaro NP*479/488
Great Sand Dunes NP445
Organ Pipe NM491
TOP Canyons
Grand Canyon NP415
Antelope Canyon*393
Buckskin Gulch/Paria Canyon400
Kanarra Creek338
Escalante Canyons349f
TOP Indianergebiete
Monument Valley*389
Mesa Verde NP384
Chaco Canyon NHP440
Canyon de Chelly NM432
Taos Pueblo444
Bandelier NM441
TOP Kleinode
Goblin Valley SP*355
Alabama Hills274
Bisti Badlands438
Avenue of the Giants717
Calaveras Big Trees682
Mono Lake660
TOP Berge & Seen
Yosemite NP628
Sequoia* / Kings Canyon NP265
BADESEEN:
Lake Powell395f
Lake Tahoe678
TOP US-Citys
San Francisco*554
Las Vegas288
San Diego522
Santa Fe447
Los Angeles188
TOP Scenic Drives
Hwy #1 / Big Sur625
Scenic Byway #12346
Hwy #95 in Südutah*357
Million Dollar Highway im Herbst379f
Apache Trail503
(unasphaltiert)
TOP Aussichtspunkte
Horseshoe Bend*395
Dead Horse Point373
Island in the Sky373
Eiffel Tower (Vegas)306
Conzelman Road582
Toroweap Point404
TOP Wandergebiete
Needles District362
Chiricahua NM474
Bryce Amphiteater341
Red Rock County bei Sedona426
Coyote Buttes*400
Grand Staircase-Escalante NM345
TOP Strände
ZUM SPAZIEREN:
Carmel622
Point Reyes592
Pfeiffer Beach626
ZUM BADEN:
San Diego Strände*535
Laguna Beach550
ZUM PEOPLEWATCHEN:
Venice (Muscle) Beach230
TOP Old West Towns
Bodie Ghost Town661
Oatman411
Tombstone*475
Goldfield502
Old Tucson Studios487
Calico245
TOP Parks & Zoos
Disneyland234
Universal Studios219
San Diego Zoo541
Arizona-Sonora Desert Museum486
Monterey Bay Aquarium*620
TOP Museen
Getty Center/LA*212
Pima Air Museum/Tucson484
de Young Museum/San Francisco585
Midway/San Diego538
Hoodoos im Bryce Canyon Amphitheater
Die Hauptattraktionen des amerikanischen Südwestens bedürfen kaum der Hervorhebung. Denn dass sich viele der attraktivsten Nationalparks und einige der interessantesten US-Citys dort befinden, ist bekannt. Wer eine Reise dorthin plant, hat meist auch seine Wunschziele schon klar vor Augen. Städte wie San Francisco, Los Angeles, Las Vegas und weltberühmte Naturwunder wie der Grand Canyon oder das aus Kino und Werbung weltweit bekannte Monument Valley stehen meist ganz oben auf der Liste.
In diesem Reiseführer wird das Augenmerk aber nicht ausschließlich auf die großen Nationalparks und Städte gelegt, auch die – möglicherweise alternativen – Routen, die zu ihnen führen, sind ausführlich beschrieben. Oft liegen weniger bekannte, ebenfalls attraktive Landschaften am Weg: Glasklare Seen und Flüsse, wildromantische Küstenabschnitte, einsame Badlands, tiefe Schluchten, urige Ghost Towns und andere ungewöhnliche Orte abseits der üblichen touristischen Pfade. Sie machen Fahrten zwischen den Hauptzielen zu einem Erlebnis. Und die kolossalen klimatischen wie topographischen Gegensätze auf manchmal kürzester Distanz tun ein Übriges für unvergessliche Reiseeindrücke.
Vorplanung
In diesem ersten Kapitel werden für die optimale Planung der Tour durch den US-Südwesten alle wichtigen Punkte erörtert, die man noch vor der Flug- und Fahrzeug-Buchung oder Festlegung einer Reiseroute bedenken sollte. Nach der »Einkreisung« dessen, was man dort unbedingt sehen und erleben möchte, betrifft das vor allem die ideale Reisezeit sowie das perfekte Transportmittel (Pkw, SUV, Wohnmobil etc.) und – damit verbunden – auch die Art der Übernachtung unterwegs (H/Motel, Hostel, Camping) einschließlich der zu erwartenden Kosten der Alternativen.
Übersicht Allgemeiner Teil
Außerdem sollen die folgenden Abschnitte neben einer kurzen Einführung in die Geographie, Fauna und Flora des US-Südwestens eine Übersicht über das vermitteln, was man von der Reise erwarten darf und in Städten sowie freier Natur unternehmen kann.
Im Vordergrund steht neben dem Sightseeing die ganze Palette möglicher Urlaubsaktivitäten, Abenteuer und Ferienspaß. Der US-Südwesten und Kalifornien bieten in dieser Beziehung Möglichkeiten, die man in ähnlicher Breite anderswo kaum findet. Schon gar nicht zum Null- oder moderaten Pauschaltarif wie durchaus nicht selten der Fall, Abschnitte 1.1.2+3, zum Teil 1.1.4. Nie billig sind dagegen alle kommerziellen Angebote für den Urlaubsspaß, Abschnitte 1.1.4+5. Auch die kulturelle Komponente kommt bei Interesse nicht zu kurz, Abschnitt 1.1.6.
Weitere wichtige Punkte wie die zu erwartenden Reisekosten und sämtliche Aspekte der praktischen Reiseplanung und -vorbereitung sind Thema des 2. Kapitel im Allgemeinen Teil. Alles was zu berücksichtigen ist, nachdem man seinen Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt hat, steht im 3. Kapitel mit den roten Griffmarken.
Fläche
Die 48 Staaten der kontinentalen USA bedecken (ohne Alaska) eine Fläche von rund 8 Mio. km2 und sind damit über 22x so groß wie Deutschland. Davon entfallen auf die 11 Weststaaten mit 3,1 Mio km2 fast 40%. Das in diesem Buch behandelte Gebiet des amerikanischen Südwestens umfasst komplett die Staaten Kalifornien, Arizona und New Mexico sowie Teilbereiche von Nevada, Utah und Colorado mit insgesamt etwa 1,3 Mio km2.
Bevölkerung und ihre Verteilung
Von den derzeit ca. 331 Mio. Amerikanern leben nur rund 79 Mio. im Westen, und von diesen wiederum gute zwei Drittel in einem kaum mehr als 200 km breiten Streifen entlang der Pazifikküste. Die Metropolen San Francisco/San José, Los Angeles und San Diego samt Umfeld beherbergen zusammen allein knapp 32 Mio. Einwohner und wachsen unaufhörlich weiter.
Im oben definierten Südwesten lebten 2022 etwa 54 Mio. Menschen, wobei Kalifornien mit 39,5 Mio. auf 424.000 km2 am dichtesten besiedelt ist. Die restlichen 14,5 Mio. Einwohner verteilen sich auf 900.000 km2. Das ist in etwa die gleiche Fläche wie Deutschland und Frankreich zusammen mit 150 Mio. Einwohnern. Selbst dieser recht plastische Vergleich drückt kaum aus, wie dünn die riesige Region zwischen der Sierra Nevada, den Gebirgen der Kaskaden und den Rocky Mountains wirklich besiedelt ist. Denn die große Mehrheit der Menschen konzentriert sich dort ebenfalls auf nur drei Ballungsgebiete: Las Vegas in Nevada, Phoenix/Tucson in Arizona und Albuquerque/Santa Fe in New Mexico. Das zeigt sich auch ganz klar in der jeweiligen Bevölkerungsdichte: New Mexico kommt gerade mal auf 6,5 Einwohner pro km2, in Deutschland sind es 232 Einwohner/km2.
Dass im US-Westen die Natur abseits der großen Städte und der Küsten noch weitgehend »in Ordnung« ist und sich ökologische Schäden in Grenzen halten, ist auch darauf zurückzuführen.
Nicht nur Nationalparks sind großartige Ziele, auch viele State Parks wie das Valley of Fire unweit Las Vegas schützen grandiose Landschaften
Geographie
Die ungleichgewichtige Besiedlung, obwohl in der heutigen Entwicklung stärker durch andere, vornehmlich wirtschaftliche Faktoren beeinflusst, war zunächst die Folge der geographischen und klimatischen Gegebenheiten. Zwar umfassen die Territorien von New Mexico und Colorado im Osten auch Teile der Prärien des (touristisch weitgehend uninteressanten) mittleren Westens, aber insgesamt sind die Weststaaten geprägt durch in Nord-Süd-Richtung verzweigte Gebirgszüge und die Ebenen zwischen ihnen.
Rocky Mountains
Die Rocky Mountains sind Teil der gewaltigen Kordillerenkette, die sich durch ganz Nord- und Südamerika von Alaska bis hinunter nach Feuerland zieht. Sie verlaufen in breiter Linie mitten durch Colorado, New Mexico und den ariden Südwesten von Texas (Big Bend National Park) nach Mexiko. Von ihrer schroffsten Seite zeigen sie sich im Norden, weisen im zentralen Bereich in Colorado noch beachtliche Höhen bis über 4.000 m auf und verlieren auch in den tiefergelegenen südlichen Zonen nicht an Attraktivität.
Intermontane Hochebenen
Man darf sich die »Rockies« nicht als ein durchgehendes Gebirge vorstellen. Sie bestehen in Wirklichkeit aus einer ganzen Reihe von Teilformationen, die oftmals nicht innerhalb einer Linie liegen, sondern parallel zur Hauptkordillere (z.B. die San Juan Mountains in Colorado). Dazwischen befinden sich sog. intermontane Hochebenen, durchweg trockene, sommerheiße Gebiete, die wegen ihres geringen landwirtschaftlichen Wertes großenteils menschenleer blieben. Typische Beispiele dafür sind das Great Basin in Nevada und das Colorado Plateau, das im südlichen Utah, im nördlichen Arizona und in New Mexico angesiedelt ist und vom gleichnamigen Fluss durchschnitten wird.
Das Colorado Plateau
Das Colorado Plateau erinnert in der Realität nur selten an eine »Ebene« im Wortsinn. Es handelt sich vielmehr um ein großes, zusammenhängendes Gebiet auf vornehmlich 1.500 m bis 2.000 m Höhe, das unterschiedlichste Teilareale aufweist. Die Mehrheit der Spitzen-Nationalparks (Grand Canyon, Zion, Bryce Canyon, Arches usw.), das Freizeitdorado Lake Powell und das Monument Valley, aber auch zwei große Indianerreservate (Navajo und Hopi) liegen im Bereich dieser Hochebene. Sie wird nach Süden abgeschlossen durch gestaffelte, überraschend grüne Gebirgsformationen zwischen Grand Canyon und Las Cruces/New Mexico im ungewöhnlichen West-Ost-Verlauf.
Wüsten im Südwesten
Südlich des Colorado Plateau erstrecken sich die tiefer gelegenen, im Hochsommer fast unerträglich heißen Wüstengebiete des Südwestens mit stellenweise dichtem Kakteenbewuchs. Sie reichen bis zu den südkalifornischen Küstenbergen.
Westliche Kordilleren
Das pazifische Gebirgssystem bildet den westlichen Arm der nordamerikanischen Kordilleren. Es ist geteilt in die Kaskaden mit latenter vulkanischer Aktivität von der kanadischen Grenze bis zum Lassen Volcano im Hinterland Nordkaliforniens, an die sich die Sierra Nevada (Yosemite und Sequoia/Kings Canyon National Parks) anschließt, und die sogenannten Coastal Ranges an der Pazifikküste. Letztere bestehen aus zahlreichen miteinander verbundenen Gebirgen mittlerer Höhe bis zu ca. 2.000 m von den Klamath Mountains in der Nordwestecke Kaliforniens bis zu den San Ysidro Mountains an der mexikanischen Grenze.
Kalifornische Ebene
Zwischen den beiden pazifischen Gebirgszügen befindet sich auf den 1.600 km zwischen Los Angeles und Portland/Oregon ein Streifen meist kargen bis wüstenartigen Landes wechselnder Breite (bis zu 100 km), das dank ausgeklügelter Bewässerung zu den ertragreichsten Obst- und Gemüseanbaugebieten der USA entwickelt wurde. Touristisch ist in diesem Bereich mit einer Handvoll Ausnahmen (z.B. Sacramento) nur wenig »zu holen«.
Das Große Becken/Great Basin
Das ausgedehnteste der intermontanen Plateaus (ca. 500.000 km2) liegt zwischen den Bergen der Kaskaden bzw. der Sierra Nevada und den westlichen Höhenzügen der Rocky Mountains. Es bedeckt im Südwesten nahezu das gesamte Staatsgebiet Nevadas, einen breiten Weststreifen Utahs und Südostkalifornien samt dem tief in die Umgebung eingeschnittenen Death Valley. Trotz der Unterschiede, welche die Bezeichnungen für die geographischen Teilregionen signalisieren (u.a. Great Basin im zentralen Nevada), gilt im Prinzip überall die gleiche Kennzeichnung: trockene, vegetationsarme Hochflächen, die von Ebenen, isolierten Gebirgen und nur nach Regen Wasser führenden Flusstälern unterbrochen werden.
Wüsten in Nevada und Kalifornien
Innerhalb dieses riesigen Gebietes (voller militärischer Sperrzonen für Waffenerprobung und Wüstenmanöver) gibt es neben dem Death Valley eine Reihe sehenswerter Anlaufpunkte wie den Mono Lake oder Geisterstädte wie Bodie. Ein wichtiger Aspekt, denn bei Reisen zu den Nationalparks des Südwestens mit Ausgangspunkt San Francisco oder Los Angeles sind lange Fahrten durch die kalifornische Wüste oder das Great Basin nicht zu vermeiden.
»17 Palm Oasis« aus Kalifornischen Fächerpalmen inmitten des knochentrockenen und im Sommer extrem heißen Anza-Borrego Desert State Park
Unterwegs informieren die Besucherzentren der State und National Parks immer wieder ausführlich über die Pflanzen- und Tierwelt des jeweiligen Gebietes. Ein Besuch deren Ausstellungen und ein Blick in die dort verfügbaren Publikationen lohnt sich immer, ebenso die meist kostenlose Teilnahme an Multivisionsvorträgen oder oft sehr guten, themenspezifischen von Rangern geführten Touren.
In diesem Kapitel soll es vorrangig Hinweise zu Pflanzen und Tieren geben, die typisch für den Südwesten und unübersehbar sind oder wegen ihres besonderen Charakters sowieso auf der Liste dessen stehen, was man dort sehen möchte. Zusätzliche Einzelheiten finden sich jeweils an entsprechender Stelle im Reiseteil.
Saguaro Kaktus, König der Sonora
Flora des Colorado Plateau
So abwechslungsreich die Landschaften des US-Südwestens, so vielfältig auch die dort heimische Flora. Je nach klimatischen und topographischen Bedingungen trifft man schon allein im Bereich des Colorado Plateau von der staubtrockenen Kakteenwüste bis zu dicht bewaldeten Bergregionen bereits alles an.
Unterhalb von 1.200 m dominieren auf diesem Tafelland meist vegetationsarme Halbwüsten fast ohne Baum oder Strauch. Die Pflanzenwelt beschränkt sich vor allem auf robuste Kakteen und andere Überlebenskünstler wie den aromatisch riechenden sagebrush (Wermutstrauch) oder den gelb blühenden brittlebush und creosote bush (Kreosotbusch). Die aus Wildwest-Filmen vertrauten Kugeln aus vertrockneten Pflanzen sind vor Ort unter dem Namen Tumbleweed bekannt und rollen bei Wind durch die Gegend und gerne auch über die Landstraßen.
Im Schutz der Canyonwände gedeiht eine Vielzahl an Pflanzen. Besonders schön sind die im Herbst gelb gefärbten Blätter der Pappeln (cottonwoods), z.B. in den Schluchten rund um Escalante sowie die »Hängenden Gärten« aus Moosen und Farnen, die sich an Sickerstellen in den Sandsteinfelswänden ansiedeln. Zur Flussbegleitvegetation zählen zudem die unverwüstlichen Tamarisken (tamarisk), die einst aus der Alten Welt eingeschleppt wurden und nun die einheimischen Pflanzen verdrängen/gefährden.
In höheren Lagen bis zu 2.000 m breitet sich die Nußkiefer-/Wacholderzone aus. Auf den nährstoffarmen Sandböden sieht man dort immer wieder samtartige, dunkelbraune »Überzüge«. Diese sog. Kryptobiotische Kruste ist der Beginn allen Lebens in dieser ariden Umgebung. Die Ansammlung aus Algen, Flechten, Pilzen und Moosen schützt vor Erosion, speichert Feuchtigkeit und bildet die Grundlage für weitere Pflanzenbesiedlung. In Nationalparks wie den Canyonlands oder Arches wird sehr darauf geachtet, dass Besucher beim Wandern durch entlegene Gebiete nicht allzu großen Schaden an der empfindlichen Natur anrichten.
Nationalforste
Die Baumgrenze im Westen der USA liegt jenseits der 3.000 m und ist somit deutlich höher als in den Alpen. Der National Forest Service sorgt für den Erhalt und die Rehabilitierung der unermesslichen Wälder, die die höheren Lagen sowohl im Küstenbereich als auch besonders in den Gebirgen der Rocky Mountains bedecken und zeitweise durch ungezügelte Ausbeutung bedroht waren. Er unterhält in den von ihm verwalteten Wäldern mit über 1 Mio. km2 zudem mehrere tausend (!) mehrheitlich hervorragend in die Natur eingebettete Campingplätze, Seite 152f.
Während die Laub- und Nadelwälder durchaus an Europa erinnern können und große Gebiete in Kalifornien von mittelmeerähnlichem Chaparral bedeckt sind, so trifft man gerade dort auch auf so manchen interessanten Rekordhalter aus dem Pflanzenreich:
An erster Stellen seien hier die höchsten Lebewesen der Erde genannt, die Küstenmammutbäume (Coastal Redwoods). Einzelne Vertreter bringen es auf über 100 m Höhe. Sie benötigen für ihr Wachstum das neblige Küstenklima des nördlichen Kaliforniens. Besuchenswerte Bestände findet man außer im oft überlaufenen Muir Woods National Monument (Seite 591) vor allem in mehreren State Parks an der Grenze zu Oregon (z.B. Jedediah Smith Redwoods oder Avenue of the Giants, Seite 709 bzw. 717) sowie nördlich von Santa Cruz im Big Basin Redwoods oder Henry Cowell State Park, Seite 612.
Giant Sequoia
Weiter südlich gibt es fast keine Redwoods mehr. In den Küstenmischwäldern gedeihen dort wie auch weiter oben im Redwood-bereich Douglastannen, Ahorn-, Eichen- und Lorbeerbaumarten.
Giant Sequoia/Riesenmammutbäume
Im Vergleich zum Riesenmammutbaum (giant sequoia), der nur an den Westhängen der Sierra Nevada vorkommt, wirken alle anderen Bäume gertenschlank. Der Durchmesser am Boden überschreitet bei den über 1.000-jährigen Exemplaren sagenhafte 12 m. Dafür werden sie aber »nur« bis zu 80 m hoch. Es gibt noch rund 75 Haine mit – so heißt es – über 24.000 dieser »Kaventsmänner«. Die sehenswertesten Mammutbäume stehen in den Nationalparks Sequoia/Kings Canyon und Yosemite (Seiten 265f + 649).
Grannenkiefer
Eigentlich hätte man hier aber schon aus Gründen der Ehrfurcht die Grannenkiefer (bristlecone pine) an erster Stelle nennen müssen, denn die ältesten von ihnen haben über 4.000 Jahre auf dem zerzausten Buckel und standen bereits zur Zeit der Pharaonen. Ihr Zuhause haben die knorrigen, bis zu 20 m hohen Bäume im Great Basin Nat’l Park im Nordosten Nevadas sowie in den kalifornischen White Mountains (Seite 668) ab etwa 3.000 m Höhe. Bis 2013 hatte der dort gut versteckte »Methuselah« einen Eintrag im »Guinness Buch der Rekorde«, dann lief ihm eine neu datierte Grannenkiefer mit einem stolzen Alter von über 5.000 Jahren diesen Rang ab. Um den genauen Standort dieser ganz besonders alten Bäume wird aus Naturschutzgründen vom National Forest Service ein großes Geheimnis gemacht.
Wüstenflora
Auch tiefergelegene, südlichere Gefilde haben weit mehr als nur karge Felslandschaften zu bieten und warten mit allerhand Exotischem auf. Jede der drei großen Halbwüsten, die sich von Südkalifornien bis nach Texas erstrecken (Mojave, Sonora und Chihuahuan Desert), verfügt über ihre ganz eigene charakteristische Pflanzenwelt. Einige Kakteenarten sowie der nach Regengüssen erstaunlich schnell grüne Blätter austreibende Ocotillo-Strauch sind aber überall verbreitet. Sein die meiste Zeit völlig dürres bis zu 10 m hohes, dorniges »Gerippe« schmückt sich selbst in trockenen Jahren mit leuchtenden roten Blüten. Auch Kakteen blühen verlässlich ab März – unabhängig von der gefallenen Niederschlagsmenge.
Das goldene Laub der Cottonwood-Bäume bildet einen herrlichen Kontrast zu den rotbraunen Canyonwänden (Mitte Oktober an der Straße #12 bei Escalante)
Wildblumen
Ganz im Gegensatz zu den Wildblumen: diese zeigen sich in den Trockengebieten manchmal nur alle paar Jahre, dann dafür aber umso beeindruckender. Nach einem überdurchschnittlich feuchten Herbst und Winter breiten sich ab Februar riesige Blütenteppiche auf den Wüstenböden aus. Berühmt für ihre bunten Wildblumenfelder aus Goldmohn, Wüstenlupinen, Nachtkerzen und Sandverbenen sind u.a. die State ParksAnza-Borrego Desert, Lost Dutchman und Picacho Peak.
Traumhaft schön ist dann der Kalifornische Goldmohn (california poppy). Zigtausende von Poppies leuchten gelb-rot-gold in der Sonne von etwa Ende März bis in den Mai hinein nördlich von Los Angeles in den Tehachapi Mountains, oberhalb der Klippen vom Point Buchon oder in dem eigens für die kalifornische Staatsblume eingerichteten Naturschutzgebiet Antelope Valley California Poppy Reserve, Seite 260.
Mojave Desert
In Kalifornien bilden die Tehachapi, San Gabriel, San Bernardino und Santa Rosa Mountains die nördliche und westliche Grenze der Mojave-Wüste. Richtung Westen erstreckt sie sich bis hinauf in den Nordwesten Arizonas und die südwestliche Ecke Utahs.
Ihr auffälligster Vertreter ist der joshua tree, benannt von mormonische Pionieren nach ihrem Propheten Josua. Mit »hoch erhobenen Armen« wies ihnen dieses große Yuccagewächs offenbar den Weg ins gelobte Land.
Josuabäume, die bis zu 15 m hoch werden können, meist aber viel kleiner bleiben, findet man in Höhenlagen ab 500 m bis 1.800 m. Schöne Bestände stehen im Joshua Tree Nationalpark und in der Mojave National Preserve, Seiten 255 bzw. 257. Seine großen, weißgelben Blüten zeigen sich im Februar/März und verbreiten einen eher unangenehmen Duft. Die braungrünen Früchte fallen bereits im Frühsommer und sind nicht genießbar.
Großflächige Blumenteppiche breiten sich nach einem feuchten Winter im März am sonst so kargen Wüstenboden der Mojave unterhalb der joshua trees aus
Teddybear Cholla Kakteen, hier im Cactus Garden des Joshua Tree NP haben fiese Widerhaken; zu nahe sollte man ihnen nicht kommen!
California Fan Palm
Palmen sind im Südwesten zwar weit verbreitet, die meisten von ihnen wurden allerdings »importiert«. Die einzige endemische Art ist die Kalifornische Fächerpalme (california fan palm), die bis zu 18 m hoch wird mit einer bis zu 5 m weiten Krone. Ihr Aussehen kann erstaunlich unterschiedlich ausfallen. Ältere Exemplare wirken wegen herunterhängender und abgestorbener von Fasern durchsetzter Blätter besonders exotisch. Wenn diese nicht abgenommen werden, bilden sie im Laufe der Jahre eine dichte weit nach unten reichende braune Manschette um den tonnenartigen Stamm. Jüngere Bäume mit entfernten Altblättern wirken wie eine andere Art, Foto Seite 26.
Das Verbreitungsgebiet der Kalifornischen Fächerpalme erstreckt sich von Südkalifornien bis in die östlich angrenzende Sonora-Wüste im Süden Arizonas. Sehenswerte Haine mit alten Fan Palms gibt es besonders im Anza-Borrego Desert SP (Seite 518) sowie im Bereich Palm Springs und Umgebung, Seite 248f.
Sonora Desert
Die Sonora-Wüste, die sich über weite Teile Südarizonas ausbreitet, begeistert zudem durch ihren Kakteenreichtum und ist Heimat der berühmten bis über 15 m hohen Saguaros wie auch der vielarmigen Orgelpfeifenkakteen (organ pipe cactus), die es auf amerikanischem Boden allerdings nur im gleichnamigen Nationalmonument an der mexikanischen Grenze zu bewundern gibt.
Chihuahuan Desert
Auf ersten Blick weniger spektakulär mag die Flora der Chihuahuan Desert erscheinen, die von Südostarizona bis nach Südtexas reicht. Grasland-Trockenbusch-Mischungen bestimmen das Bild. Im März/April zeigen sich auch dort Wildblumen und kleinere Kakteenarten von ihrer schönsten und buntesten Seite. Weit gen Himmel ragen die giant dagger yuccas, die teils baumartigen soaptree yuccas sowie die Lechuguilla-Agaven, die sich nur einmal im Leben mit ihrem bis zu 3,5 m hohen Blütenstand schmücken.
Darstellungen in Besucherzentren vermitteln oft ein plastisches Bild der Tierwelt im jeweiligen Gebiet (hier im Visitor Center der Cabieza Prieta Wildlife Refuge in Ajo); links sieht man ein pronghorn, rechts ein bighorn sheep und in der Mitte eine desert tortoise (Gopherschildkröte)
Tierwelt
Aus mitteleuropäischer Sicht ist die Anzahl an wild lebenden Tieren, denen man während eines Aufenthalts im Südwesten der USA begegnet, mitunter überwältigend. Dies gilt vor allem für die höher gelegenen, gebirgigen Regionen sowie für Nationalforste. Schon beim ersten Picknick in der Natur macht fast jeder Bekanntschaft mit bettelnden Zieseln (ground squirrel) und Streifenhörnchen (chipmunk), Verwandte der ebenfalls häufig zu sehenden Eichhörnchen (squirrel) und der meist wachsam vor ihren Erdlöchern stehenden Präriehunde (prairie dogs). Der auffällig blaue Diademhäher (Steller’s jay) und die mit ihrer »Banditenmaske« über den Augen unverkennbaren Waschbären (raccoons) haben es meist ebenso auf die Essensreste und Vorräte der Camper abgesehen.
Berg- und Waldbewohner
Zahlreich in ihrem Vorkommen sind auch nordamerikanische Hirscharten, zu denen die mächtigen Wapitis (elks), der Weißwedelhirsch (white-tailed deer) und die Maultierhirsche (mule deer) mit ihren etwas überdimensionierten Ohren zählen. Sie teilen sich Nationalforste und -parks mit Füchsen (fox), Dachsen (badger) und Rotluchsen (bobcat).
Bären & Pumas
Der als Fotomotiv überaus gesuchte »Meister Petz« macht sich meist rar. Braunbären (brown bear bzw. grizzly) haben sich im 20. Jahrhundert aus dem Südwesten zurückgezogen. Heute findet man nur noch wenige Exemplare im südlichen Colorado. Die mitunter hellbraunen (!) Schwarzbären (black bear) gibt es noch in größerer Zahl. Sie leben auch in Nationalparks wie dem Yosemite bevorzugt abseits des großen Rummels im Hinterland, so dass man ihnen trotz dort einschlägiger Warnungen nicht häufig begegnet. Bei wiederkehrendem Aufenthalt in von Menschen frequentierten Gebieten (Essensgerüche auf Campingplätzen üben eine starke Anziehungskraft aus) werden sie als Gefahr angesehen und schnell von den verantwortlichen Forst- und Parkrangern in entlegenere Regionen verfrachtet. Je weiter man ins Hinterland vordringt, umso größer die Chancen also – oder das Risiko, wie man’s nimmt – auf Bären zu treffen.
Mountain lion bzw. cougar
In einsamen Gebirgsregionen der Nationalparks Yosemite, Sequoia/Kings Canyon und Zion, in der Big Sur oder Cedar Mesa Area lebt zudem der Puma (mountain lion). Diese auch für Menschen nicht ganz ungefährliche, große Raubkatze ist ausgesprochen anpassungsfähig und findet sich ebenso in Wüstenparks wie dem Big Bend oder Saguaro Nat’l Park zurecht. Zuweilen fallen ihr sogar Haustiere am Stadtrand von LA zum Opfer.
Nahezu ausgerottet waren einst die Büffel (bison), die vor Eintreffen des Weißen Mannes zu Millionen die Prärien des Westens bevölkerten. Aus den damals noch knapp 800 lebenden Exemplaren wuchs dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen der Bestand auf wieder mehrere hunderttausend. Inzwischen sind Präriebisons sogar zu begehrten Fleischlieferanten geworden. Als wild lebende Tiere sind sie im Südwesten nur in den Henry Mountains südlich von Hanksville/Utah zu sehen.
Wüstenbewohner
Wenig offensichtlich ist die Anwesenheit der Fauna in den wüstenartigen Gebieten. Bei allzu großer Hitze zeigen sich viele Bewohner nur nachts sowie in den Morgen- oder Abendstunden. Wahre Überlebenskünstler sind u.a. Kojoten (coyote), Dickhornschafe (bighorn sheep), Gabelantilopen (pronghorn), Halsbandpekaris (javelinas) sowie allerlei Reptilien wie die stark bedrohte Wüstenschildkröte (desert tortoise), der herrlich bunte Halsbandleguan (collared lizard), die dicken chuckwallas oder die giftigen, rosaschwarz-gemusterten Gila-Krustenechsen (Gila monster).
Begegnungen mit ihnen sind jedoch sehr selten, ebenso wie mit Schwarzen Witwen (black widow spider), den handtellergroßen Taranteln, Skorpionen oder den berühmtberüchtigten Klapperschlangen (rattlesnake). Besucher werden sie – wie viele weitere Wüstentiere – eher in zoologischen Gärten zu Gesicht bekommen als in freier Natur.
Western diamondback rattlesnake
Klapperschlangen
Vorsicht ist aber dennoch angebracht bei Streifzügen durch entlegenere Gegenden, zwischen dunklen Lavasteinen, engen Canyonwänden oder im Dickicht in der Nähe von Wasserläufen und auf den kalifornischen Wildblumenwiesen. Die Autoren des Buches sind »Rattlers« bereits mehrfach (aus sicherer Entfernung) begegnet, u.a. in den Bisti Badlands, im Valley of Fire, in der Buckskin Gulch und in den Palmoasen des Anza-Borrego Desert SP.
Bisse sind im US-Südwesten sehr selten. Meist machen sie mit ihrer Rassel auf sich aufmerksam, noch bevor man die gut getarnten Schlangen sieht. Man darf sich aber nicht darauf verlassen, die Rassel der Jungtiere ist oft noch zu schwach. Leicht zu übersehen, aber nicht minder giftig, sind auch die nur 30-50 cm langen midget rattlesnakes, die sich bei Hitze gern zwischen die engen, kühlen Wände der Escalante oder Paria Canyons zurückziehen.
Das starke Blut- und Nervengift der Klapperschlangen ist für erwachsene Menschen zwar nur in den seltensten Fällen tödlich, aber die Vergiftungserscheinungen, Spätfolgen und Schmerzen sind nicht zu unterschätzen – ebenso wie die hohen Kosten für das Gegengift, die sich im vierstelligen $-Bereich bewegen.
Korallenschlangen
Die für Menschen indessen lebensgefährlichen Korallenschlangen (coral snakes) leben extrem zurückgezogen im südlichen Arizona, New Mexico und Texas. Zwischenfälle gibt es laut Statistik äußerst selten. Ihre grellen Warnfarben wurden von einigen anderen, meist harmlosen Schlangenarten nachgeahmt. Auf die Farbabfolge ihrer Streifen kommt es dann an: »If red touches yellow, dangerous fellow; if red touches black, you’re o.k., Jack!«
Vögel
Ebenfalls nicht wegzudenken aus dem Südwesten ist der legendäre Rennkuckuck (roadrunner), ein Vogel der – wie sein Name bereits vermuten lässt – zur Fortbewegung gerne und sehr geschickt seine Füße einsetzt (bis zu 27 km/h!). Recht flink sind auch die im Trockengebüsch und an den Küsten Kaliforniens weitverbreiteten quirligen Schopfwachteln (Gambel’s quail). Sie teilen sich ihre Reviere mit langohrigen Eselhasen (jackrabbit) und den etwas gedrungeneren, niedlichen cottontail rabbits, die einen buschigen weißen Schwanz aufweisen.
Ruby-throated Hummingbird
Eine wahre Augenweide sind die zierlichen Kolibris (hummingbirds), die wie funkelnde Edelsteine von Blüte zu Blüte flattern. Man sieht sie nicht nur an der kalifornischen Küste und in grüner Umgebung, sondern ebenso mitten in der Wüste, etwa im Anza-Borrego Desert State Park. »Feeder« (Nektarspender) und ihre Lieblingsblumen locken sie in Gärten und auf campgrounds.
An klaren, fischreichen Gewässern im Binnenland und der Küste erfreuen sich gleichermaßen Angelsportler wie Weißkopf-Seeadler (bald eagle). Ausgezeichnete Chancen, dem Wappentier der USA zu begegnen, hat man während der kalten Jahreszeit im Vogelschutzgebiet Bosque del Apache (New Mexico), wenn das Sumpf- und Marschland auch von Abertausenden Schneegänsen (snow goose) und Kanadakranichen (sandhill crane) bevölkert wird.
Auf seinen nahen Verwandten, den Steinadler (golden eagle), trifft man im Sommer vierlerorts, vorzugsweise in bergigen Regionen. Er kann im Flug schnell mal mit dem nur wenig kleineren, allgegenwärtigen Truthahngeier (turkey vulture) verwechselt werden. Bei genauem Hinsehen offenbart sich aber der knallrote Geierkopf.
Kalifornischer Condor
Seit den 1990er Jahren versuchen Wissenschaftler den kritisch gefährdeten Kalifornischen Condor (California condor) wieder auszuwildern. Sein Bestand war weltweit auf nur noch rund zwei Dutzend geschrumpft, heute zieht dieser gewaltige Vogel (Flügelspannweite bis zu 3 m) zwar wieder seine Kreise am Himmel über Zentralkalifornien und dem nördlichen Arizona (u.a. bei den Vermilion Cliffs), aber sein Schicksal bleibt dennoch ungewiss.
Monarchfalter
Eine hübsche Besonderheit sind die orangeschwarzen monarchs, die sich zwischen Ende Oktober und März einige Orte an der kalifornischen Küste als »Winterquartier« aussuchen, u.a. Pacific Grove und Pismo Beach. Sie hängen in dichten Trauben (clusters) an den Ästen oder flattern zwischen den Bäumen umher.
Meeresbewohner
Auf größere Strand- und Meeresbewohner wie Seehunde, -löwen und -elefanten (seals, sea lions und elephant seals) stößt man bei Fahrten entlang der Pazifikküste fast automatisch. Abgesehen von zivilisationsnahen Ruhezonen der Tiere etwa beim Pier 39 in San Francisco, in La Jolla oder rund um Monterey, lassen sie sich am besten in der Año Nuevo State Reserve nördlich von Santa Cruz und in der Piedras Blancas Reserve unweit San Simeon beobachten. In der Point Lobos State Reserve bei Carmel und etwas weiter südlich in Moss Landing gesellen sich zu ihnen in großer Zahl die immer noch gefährdeten Seeotter (sea otter).
Blau- (blue whale) und Buckelwale (humpback whale) können den Sommer über bis in den Herbst hinein an der Küste vor San Diego und im Bereich Big Sur beobachtet werden. Von Dezember bis April ziehen zudem Grauwale (gray whale) an der kalifornischen Küste entlang und versammeln sich z.B. gern in den nährstoffreichen Gewässern bei Newport und Laguna Beach.
Seelöwen am Steg von Moss Landing in Kalifornien
Die Idee hinter den National Parks
Die Schaffung der amerikanischen Nationalparks basiert auf dem Gedanken, außergewöhnliche Landschaften, Naturwunder und bedeutsame historische Stätten vor Zerstörung und kommerzieller Ausbeutung zu bewahren und gleichzeitig den Bürgern des Landes den (kontrollierten) Zugang zu ermöglichen. Als erster und bis heute wohl berühmtester von allen wurde der Yellowstone bereits 1872 zum Nationalpark erklärt. Aber erst seit 1916 existiert der National Park Service (NPS), der seither die Nationalpark-Idee in wirklich vorbildlicher und weltweit nachgeahmter Weise in die Praxis umgesetzt hat.
Dem Park Service unterstehen aber nicht nur die 63 als solche deklarierten Nationalparks (davon 30 in den elf Weststaaten und 5 weitere in unmittelbar angrenzenden Regionen in Südwest-Texas bzw. den Dakotas, 2 auf Hawaii, 8 in Alaska und 18 in den restlichen US-Staaten), sondern zusätzlich eine Vielzahl von National Monuments, National Historic Sites, National Recreation Areas und National Lake- and Seashores.
Unterschiede NP, NM, NHS
Die meisten National Parks (NP) umfassen neben herausragenden natürlichen Sehenswürdigkeiten meist auch einsame, große Wildnisgebiete im Hinterland. Sie sind Besichtigungs- und Ferienziel zugleich. In manchen Parks lassen sich nicht nur Tage, sondern Wochen abwechslungsreich gestalten. In den strenger thematisch (Flora und Fauna, Geologie, Siedlungs- und vorkolumbische Geschichte, bisweilen auch von jedem etwas) ausgerichteten National Monuments (NM) und Historic Sites (NHS) oder auch Historic Parks (NHP) ist die jeweilige Attraktion oft einziges, zumindest aber vorrangiges Besuchsmotiv. Die Abgrenzung zwischen den Parks, Monuments und anderen ist fließend. So gibt es unter den NMs einige, die alle Merkmale eines NPs zeigen und aufregender sind als mancher von ihnen, so z.B. das Kakteengebiet Organ Pipe National Monument oder das landschaftlich äußerst vielfältige Grand Staircase-Escalante NM in Südutah.
Beliebtes Fotomotiv sind für viele Besucher: die Einfahrten zu den Nationalparks
National Recreation Areas
Der Begriff »Nationale Erholungsgebiete« bezieht sich vornehmlich auf Regionen, die für Aktivferien und Family Fun geeignet sind und wegen ihrer Attraktivität ohne staatliche Kontrolle längst Opfer privater Spekulation geworden wären. National Recreation Areas (NRA) entstanden mehrheitlich um die größten Stauseen.
National Lake- and Seashores
Die Nationalküsten an den Ozeanen dienen ebenfalls der Erholung und Freizeit. In ihnen wird der Naturschutz meist stärker betont. An der Westküste fällt unter diese Kategorie nur die Point Reyes National Seashore nördlich von San Francisco.
Verkehrsmäßige Anbindung der Parks
Die weitaus meisten Parks und Monumente lassen sich ohne eigenes Fahrzeug nur schlecht erreichen, da sie abseits der Busnetze und des Schienensystems liegen. Zubringerbusse, die zwischen den wichtigeren Parks bzw. Monumenten und den nächsten größeren Ortschaften verkehren, sind bei geringer Frequenz recht teuer.
Eintritt
Für den Besuch einiger Parks ist neuerdings ein permit erforderlich; Übersicht Seite 118
Fast alle Einrichtungen des Nationalpark-Systems erheben Eintrittsgeld, die Mehrheit von ihnen verlangt bis zu $35 für eine »private Wagenladung« (=Pkw oder Kleinbus bis zu sechs Insassen, max. 4 Erwachsene; gültig 7 Tage). Radfahrer, Wanderer oder Busreisende müssen $10-$20 pro Person entrichten. Ein »Jahrespass« für $80 lohnt sich also für viele Besucher, Kasten umseitig.
Im Eintritt eingeschlossen ist nahezu überall ein Faltblatt mit einer Karte des Parks bzw. des Monuments und Basisinformationen zu Geschichte, Entstehung, Fauna/Flora und mit anderen spezifischen Einzelheiten des Gebiets.
So gut wie nie fehlen Visitor Center, die meist eindrucksvoll durch Schaubilder und Ausstellungen mit den Eigenarten des Parks vertraut machen. In stärker frequentierteren Naturschutzgebieten gehören Filme/Videos oder Multivision-Shows zum Standardprogramm der Besucherzentren. Ergänzende Broschüren in deutscher und anderen wichtigen Sprachen liegen in bei Ausländern besonders beliebten Parks aus.
Ranger
Wo Campingplätze existieren (in der Mehrheit der Nationalparkeinrichtungen), werden während der Saison oft Abendprogramme (campfire programs) mit Lichtbildervorträgen oder Filmen angeboten. Zuständig dafür sind Ranger, sowohl Aufsichtspersonen mit Polizeibefugnis als auch Spezialisten für Natur und Historie ihres Einsatzbereichs. Viele leiten tagsüber Wanderungen und andere Aktivitäten, denen sich Besucher häufig kostenlos, aber in letzter Zeit auch schon mal gegen Beitrag anschließen können.
Saison
Manche Nationalparks und -monumente weisen während der Saison von Anfang Juli bis Ende August (teilweise auch noch im Herbst) extrem hohe Besucherzahlen auf. Amerikaner sieht man in der off-season überwiegend im Rentenalter. Auf Übernachtungen in Unterkünften in den Parks sollte man ohne eine Reservierung zwischen Mai und September nicht spekulieren. Sie sind sehr lange im Voraus ausgebucht und auch beim Campen ist die Situation in beliebten Parks oft problematisch.
America the Beautiful - Interagency Annual Pass
Für sämtliche Einrichtungen des National Park Service (National Parks, Monuments etc.) wie auch für alle Federal Recreational Lands (National Forest, BLM Land etc.) gilt der Jahrespass »America the Beautiful«. Ohne diesen offiziell auch als Interagency Annual Pass bezeichneten Plastikausweis im Scheckkartenformat sollte niemand unterwegs sein, der mehr als nur ein paar Tage seiner Reise den Naturschönheiten der USA widmen möchte. Der Pass macht sich in kürzester Zeit bezahlt, selbst wenn nur wenige Nationalparks auf dem Programm stehen.
Der America the Beautiful Pass kostet $80 und ist ein Jahr lang vom Monat der Ausstellung an gültig für zwei Passinhaber, die weder verwandt noch miteinander verheiratet sein müssen, sowie deren im selben Fahrzeug sitzenden Begleitpersonen. Kinder unter 16 haben haben stets freien Eintritt. Campinggebühren, kostenpflichte Rangertouren usw. sind nicht eingeschlossen.
Der Jahrespass kann zwar vorab im Netz (https://store.usgs.gov/pass/) erworben werden, man kauft ihn aber am besten einfach im ersten Nationalpark direkt bei der Einfahrt oder im Visitor Center bzw. in einem Büro der anderen sog. agencies, die man unweigerlich irgendwo passiert. Mit ihm erhält man einen sog. hangtag (ggf. nachhaken!), der am Innenspiegel des Autos befestigt wird, wenn man eine nicht personell besetzte Einrichtung nutzt (vor allem Picknick- und Parkplätze in Nationalforsten).
National Forests
Unberührte Natur findet man ebenso in den Nationalforsten. Sie stehen den Nationalparks in dieser Beziehung oft in nichts nach. In vielen Fällen setzen sich typische landschaftliche Merkmale der National Parks oder Monuments in den umgebenden National Forests fort. Sie sind vor allem in der Hochsaison Geheimtipp für alle, die sich gerne auch abseits der Haupt-Besucherströme halten möchten. Die meisten Straßen durch Nationalforste erfreuen fast immer mit schöner Streckenführung und geringer Verkehrsdichte, soweit sie nicht gleichzeitig als Zufahrt zu bekannteren touristischen Zielen wie den Nationalparks dienen. Die riesigen Wälder im Westen verfügen außerdem über zahlreiche hervorragend angelegte Campingplätze.
Gebühren/Fees
Der National Forest Service (NFS), der die riesigen Nationalforste der USA verwaltet, das Bureau of Land Management (BLM), eine für viele andere Ländereien (speziell Wüstengebiete) verantwortliche Organisation, das Corps of Engineers (CoE), Pioniereinheit der US-Armee, und weitere Bundesbehörden erheben oft Gebühren auf den von ihnen betreuten Arealen.
Wer also wandern oder zu heißen Quellen laufen will, wer einen Picknickplatz benutzen, sein Schlauchboot zu Wasser lassen oder mit dem Quad (ATV=All Terrain Vehicle) durch die Wüste brausen möchte, wird ziemlich lückenlos zur Kasse gebeten. Schon mangels Nähe zur Zivilisation stehen an etlichen Parkplätzen bzw. Ausgangspunkten für Wanderungen oft keine Minitresore mehr zum Einwurf von Bargeldumschlägen, sondern lediglich unübersehbare Gebührentafeln mit Hinweisen, wo Parkausweise zu erstehen sind (selten unter $5 pro Tag bzw. Einmalnutzung und oft meilenweit weg). Inhaber eines Interagency Pass brauchen sich darum in der Regel nicht zu kümmern; der Pass gilt durchweg auch dort.
State Parks
Als Pendant zu den Nationalparks können State Parks (SP), verwaltet von den jeweiligen Bundesstaaten, ebenfalls ungewöhnliche geologische Formationen, historisch interessante Stätten oder sehenswerte Landschaften schützen. Oft versteckt sich hinter dem Begriff aber nichts weiter als gepflegte öffentliche Anlagen wie Badestrände (State Beach), Bootsanleger- und Angelstellen, Picknickplätze oder – meist großzügig und komfortabel angelegte – Campgrounds. Sofern es sich nicht um reine Rastplätze oder Strandzugänge handelt, kosten State Parksmeist $5-$20 Eintritt für den sog. day-use (Tagsüber-Nutzung).
Aus Geldmangel wurden in den letzten Jahren immer wieder etliche weniger besuchte, defizitäre State Parks vorübergehend oder sogar komplett geschlossen, allen voran in Kalifornien, Arizona und Nevada. Zugleich wurden in vielen Fällen Eintritts- und Campinggebühren erheblich verteuert.
Ruhiger, schattig zwischen Felsen und Büschen positionierter Zeltplatz mit Feuerstelle und Picknicktisch im Snow Canyon State Park (Südwest-Utah, Seite 328)
»Hoch zu Ross« bei den Navajos vor der imposanten Kulisse des Monument Valley
Für den Besuch einiger Parks ist neuerdings ein permit erforderlich; Übersicht Seite 118
Sofern es nicht ausschließlich in die großen Citys geht, bedeutet ein Urlaub im Südwesten immer »Naturerlebnis pur«. Und das gelingt am besten, wenn man nicht bloß die Sehenswürdigkeiten der Reihe nach »abhakt«, sondern auch ausreichend Zeit an jenen Orten hat, die einem besonders gut gefallen. Dann können auch ad hoc – je nach Lust und Laune – allerlei Aktivitäten ins Reiseprogramm eingebaut werden. In den USA sind die meisten der unten angeführten Unternehmungen sogar ohne Vorbuchung oder langfristige Anmeldung möglich:
Wandern/Hiking
Zu einem intensiveren Reiseerlebnis gehört die eine oder andere Wanderung. In den Landschaftsparks bieten sich meist zahlreiche Gelegenheiten um sich die »Füße zu vertreten« – vom einfachen, ebenen Weg mit Lehrpfadcharakter (interpretive trail) bis hin zu kaum oder gar nicht gekennzeichneten Wildnisrouten über Stock und Stein (wilderness trail). Sofern man in den Besucherzentren nicht ohnehin eine genaue Karte mit Beschreibung erhält, informieren Tafeln am Weganfang über Verlauf, Dauer und Schwierigkeitsgrad der einzelnen hiking trails. Die Ausgangspunkte (trail-heads) sind in der Regel gut ausgeschildert.
Backpacking
Befinden sich auch Zelt und Schlafsack im großen Rucksack (Backpack) wird aus dem hiking dann backpacking. Dem Mehrtageswanderer stehen auf den backcountry trails meist in regelmäßigen Abständen kleine Einfachstzeltplätze (walk-in oder wilderness campgrounds) zur Verfügung, die gegen eine geringe Gebühr oder kostenfrei genutzt werden können, sofern man sich vorher ein wilderness oder backcountry permit bei den National Forest oder Park Rangers besorgt hat. Diese »Erlaubnisscheine« dienen primär der Ökologie, indem zum Beispiel nur eine begrenzte Zahl von Interessenten pro Tag zugelassen wird. Backpacking ist in Nordamerika bei Jung und Alt eine erstaunlich populäre Aktivität, die zeigt, dass durchaus nicht allen Amerikanern der Sinn nur nach Komforturlaub und kommerziellen Vergnügungen steht.
Long Distance Trails
Als Krönung des backpacking gilt die Bewältigung zusammenhängender Wanderrouten über Tausende von Kilometern, und sei es stückchenweise. Einer der großartigsten Wege dieser Art ist der 4.240 km lange Pacific Crest National Scenic Trail von der kanadischen Grenze nach Mexiko durch die Nationalparks der Kaskaden und der Sierra Nevada. Im Bereich der Yosemite und Sequoia/Kings Canyon Parks verläuft auf weitgehend identischen Wegen der wunderbare John Muir Trail. Der über 1.300 km lange, erst 2011 fertiggestellte Arizona National Scenic Trail durchquert den gleichnamigen Staat von Nord nach Süd.
Im Reiseteil dieses Buches finden sich über 200 Wanderempfehlungen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Kurz- bis Tageswanderungen. Auch das Portal www.americansouthwest.net ist dafür eine tolle Anlaufstelle.
Radfahren/Biking
Keine größere City in der es heute nicht Fahrradverleihstationen (Rent-a-Bike) gibt; und auch in einigen Nationalparks kann man Fahrräder mieten. Nicht selten lassen sich kleinere Städte oder Parks besser mit dem Fahrrad als per Auto erkunden, obwohl selten Radwege vorhanden sind (Ausnahme: Yosemite Nationalpark) und mehr Aufmerksamkeit im Verkehr angebracht ist als hierzulande. Für Bus- und Zugreisende oder Tramper ist es eine gute Ergänzung ( Kapitel »Mit dem Bike durch den US-Südwesten«, Seite 733ff).
Mountain Biking
Im Land, wo das mountain bike erfunden wurde, gibt es natürlich auch jede Menge mountain bike trails, vor allem in Kalifornien, Utah und Colorado. Orte wie Moab/Utah oder Durango/Colorado sind die populärsten Treffpunkte für MTB-Fahrer und bieten großartige Reviere (dort auch bike rentals).
Reiten/Horseback Riding
Von etlichen Veranstaltern werden Reitferien in den USA als Pauschalreisen angeboten, meist in Verbindung mit teuren Ranchaufenthalten. Wer zwischendurch mal Lust zum Reiten hat, findet in und um Nationalparks sowie an den Hauptreiserouten regelmäßig Möglichkeiten für Ausritte in die Umgebung. Auch ohne Voranmeldung kann man häufig noch an begleiteten Tagesausflügen teilnehmen. Leihpferde für individuelle Unternehmungen (nicht nur) für den geübten Reiter lassen sich leicht auftreiben.
Insekten allerorten (von Mai bis September)
Wenn man vom Naturerlebnis in Amerika spricht, dann darf ein kleines Problem, das in der Fremdenverkehrswerbung gerne übergangen wird, nicht verschwiegen werden. In weiten Teilen Nordamerikas einschließlich der Weststaaten ist die Insektenplage ein arges Kreuz. Wenn es nicht die Mücken oder Wespen sind, dann die black flies, horse flies oder die sogenannten no-see-ems, fast unsichtbare Kleinfliegen. Irgendetwas sticht oder beißt immer. Nicht umsonst verbarrikadieren Amerikaner ihre Häuser und RVs aufs Sorgfältigste mit feinmaschigen Insektennetzen. Auf Wanderungen, am Lagerfeuer und in weniger insektensicheren Zelten/Campern helfen im Sommer nur Dauerbehandlung mit (amerikanischem!) Insektenschutz und hochgeschlossene Kleidung.
Die überall vorhandenen Tourist Information Center helfen dabei gerne. Die Stundensätze liegen häufig unter den Tarifen in Europa. Möglichkeiten für kurze Ausritte, Tagestouren und mehr listet für alle Staaten das Portal www.horserentals.com/horses.html.
Backroads/Hinterland-Straßen
Ausgesprochen beliebt in den USA sind (Auto-)Fahrten über sogenannte backroads, kleine, aber in der Regel ohne Einschränkungen befahrbare Straßen, die abseits der Hauptverbindungsrouten, durch das Hinterland (= backcountry) führen. Vergleichbares gibt es in Mitteleuropa kaum. In abgelegenen Ebenen der intermontanen Plateaus können solche Strecken recht langweilig sein, andernorts aber durch landschaftliche Kleinode führen, die in keinem Reiseführer verzeichnet sind. An ihnen findet man idyllische Dörfer, in denen die Zeit fast stehengeblieben zu sein scheint, und das Good Old America