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Der grenzübergreifende Reiseführer für Reisen zwischen Atlantik und Großen Seen in beiden Ländern Nordamerikas. Dieses komplette Reisehandbuch beschreibt den Nordosten der USA und den Osten von Kanada als geographisch-historische Einheit und wendet sich an alle, die diese Region auf eigene Faust entdecken wollen. Es enthält: alle Informationen für Planung, Organisation und Durchführung der Reise; ausführliche Kapitel zur Miete von Pkw und Campermobilen, zu Bus- und Railpässen; Hunderte von konkreten Empfehlungen für Motels und Hotels, Country Inns, Bed Breakfast, Hostels und Camping; zahlreiche Hinweise auf Wandermöglichkeiten entlang der Routen; Zeit und Kosten sparende Tipps für den touristischen Alltag unterwegs. In Kanada Osten / USA Nordosten geht es auf den Spuren von Native Americans, Entdeckern und Missionaren, Pelzhändlern und Freiheitskämpfern durch den bunten Indian Summer Neu-Englands zu den rauhen Küsten von Maine, New Brunswick und Nova Scotia; im Ölzeug hinter die Niagarafälle und per Kanu durch den Algonquin und andere Parks; von Newports Palästen zu ursprünglichen Longhouses und Blockhütten; vom Hummer aus dem Sudbottich zur Nouvelle Cuisine in Montréal, zur Begegnung mit Walen, Elchen, Seevögeln, Loyalisten und Acadiern; von den Inseln in der Georgian Bay und im St. Lorenz Strom zu Stränden am Atlantik, auf Prince Edward Island und am Lake Michigan; vom mittelalterlichen Québec City zur zu postmodernen Skylines von Boston, Toronto und Chicago. Durch New York City führt ein 60-seitiger Extra-Beileger, mit vielen Fotos und tollen Tipps.
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Seitenzahl: 1488
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Separate Planungskarte für Kanadas Ostprovinzen, Neu-England Staaten, Michigan und New York State
78 Stadt-, Regional-, Routen- und Nationalparkkarten
Über 600 textbezogene Farbfotos
Hunderte von Unterkunfts-, Camping- und Restaurantempfehlungen
Zahlreiche Hinweise auf Wandermöglichkeiten entlang der Routen
Über 2.000 Internetadressen, teilweise mit QR-Code, für noch mehr Infos
plus Taschenführer New York CityExtra mit 60 Seiten, 8 Karten und 32 Fotos
Mit diesem Buch Kanadas Osten und den Nordosten der USA entdecken:
Dieser Reiseführer macht nicht an der Grenze Kanada-USA halt, sondern behandelt über ein dichtes Routennetz den Nordosten der USA und den Osten Kanadas als geographisch-historische Einheit. Auf den Spuren von Native Americans, Entdeckern und Missionaren, Pelzhändlern und Freiheitskämpfern geht es:
durch den bunten Indian Summer Neu-Englands zu den rauhen Küsten von Maine, New Brunswick und Nova Scotia,
im Ölzeug hinter die Niagarafälle und per Kanu durch den Algonquin und andere Parks,
von Newports Palästen zu ursprünglichen Longhouses und Blockhütten,
vom Hummer aus dem Sudbottich zur Nouvelle Cuisine in Montréal, zur Begegnung mit Walen, Elchen, Loyalisten und Acadiern,
von den Inseln in der Georgian Bay und im St. Lorenz Strom zu Stränden am Atlantik, auf Prince Edward Island und am Lake Michigan,
vom mittelalterlichen Québec City zu postmodernen Skylines von Boston, Toronto und Chicago
Darüber hinaus enthält das Buch:
alle aktuellen Informationen für Planung, Organisation und Durchführung der Reise
ausführliche Kapitel zur Miete von Pkw und Campmobilen, zu Reisen per Bus oder Bahn, zu M/Hotels, Country Inns, B&B-Places, Hostels und Camping
zahlreiche Zeit und Kosten sparende Tipps für den »touristischen Alltag« unterwegs.
Seite
US-Städte und Umgebung
1Boston zentral + Vororte
277+289
2Buffalo/NY-State
443
2aBurlington/Vermont
389
3Cambridge/Massachusetts
291
4Chicago
849
5Detroit/Michigan
865
6Newport/Rhode Island
227
7Niagara Falls
465
7aPortland/Maine
325
8Providence/Rhode Island
231
9Salem/Massachusetts
304
9bCharlottetown/PEI
757
9aFredericton/NB
788
10Halifax/NS
722
11Kingston/ON
583
11aMoncton/NB
771
12Montreal Downtown
633
13Montreal Übersicht
626
14Niagara Falls
465
15Ottawa
599
16Québec City
655
17Saint John (2 Karten)
778+779
18Toronto Downtown
501
19Toronto Übersicht
515
20Acadia National Park
347
21Adirondack Park
435
22Blue Hill/Deer Island
318
23Boston und Umgebung
295
24Cape Cod
239
24aConnecticut
219
25Erie Lake
870
26Fire Island/NY
209
27Hudson Valley
422
28Long Island/Connecticut
212
29Maine, Küste
315
30Martha’s Vineyard
250
30aMassachusetts Nordosten
306
31Michigan
819
33Nantucket
252
34Neuengland-Staaten
199
35New Hampshire, Zentrales
361
36New York State
419
37Rhode Island
223
38Vermont
384
Karten für 7 Routenvorschläge durch beide Länder
872-878
39Cape Breton Island
742
40Fundy National Park
775
41Gaspé-Halbinsel
694
42Forillon National Park
702
43New Brunswick
768
44New Brunswick Südwesten
782
45Nova Scotia
634
46Ontario, Osten
559
47Ontario Übersicht
451
48Ontario Zentral
527
49Prince Edward Island
760
50Québec Südwesten
644
51Québec zentraler Südosten
671
52Montréal-Québec City
650
53Kouchibouguac National Park
802
54PEI National Park
762
55New Brunswick Ostküste
797
– Kanadas Osten/US-Nordosten
15
– Landschaftliche Gliederung
21
– Maritime Provinzen Übersicht
617
– Schienennetz Amtrak+ViaRail
59
– Neuengland, Staatenübersicht
205
– Saint Lawrence Seaway
476
– U-Bahn-Netz Boston
265
– U-Bahn-Netz Montreal
627
– U-Bahn-Netz Toronto
489
– »The Path« Toronto
497
1Long Island–Fire Island
209
2Long Island–Connecticut
214
3Cape Cod–Nantucket
249
und Marthas Vineyard
249
4Provincetown–Boston
245
5Bar Harbor–Yarmouth/NS
732
6Digby–Saint John
733
Saint John–Digby
780
7Lake Champlain
393
8Huron Lake (Bruce Peninsula)
536
9Wolfe Island (Canada–USA über den St. Lawrence River)
584
10nach Prince Edward Island
754
12Deer Island–Campobello Isl.
784
13über den St. Lawrence River (Gaspésie: 4 Verbindungen)
682
14über den Lake Michigan
831+832
KanadaOstenUSANordosten
Planung einer Reise durch KanadasOsten und den Nordosten der USA
Von New York über Long Island durchConnecticut und Rhode Island nachOst-Massachusetts mit Cape Cod und Boston
Reisevorbereitung und -organisation
Durch Maine, New Hampshire, Vermont,West-Massachusetts und New York Statenach Buffalo und Niagara Falls
Von Sault Sainte Marie durch Michigannach Chicago und Detroit
Unterwegs in Kanadas Ostenund im Nordosten der USA
Durch Ontario über Toronto nachSault Sainte Marie und über den Algonquin Parkund die 1000 Islands im St. Lorenz nach Ottawa
Routenvorschläge für unterschiedlicheReisedauern und Jahreszeiten
Von Montréal und Québec City am St. LorenzStrom entlang zum »Walparadies« Tadoussacan der Mündung des Saguenay Fjords
Durch die maritimen Provinzen – Nova Scotia mitCape Breton Island, Prince Edward Island und NewBrunswick – zur Gaspésie mit Anschluss andie St. Lorenz Strom-Route in Québec
www.reise-know-how.de
Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Verlagsgruppe REISE KNOW-HOW
Hans-R. Grundmann
Mechtild Opel
Reisen zwischen Atlantik und den Großen Seen
Hans-R. Grundmann
Mechtild Opel
Kanada Osten/USA Nordosten
Reisen zwischen Atlantik und den Großen Seen
12. komplett neu bearbeitete
Auflage 2024
(mit Beileger »New York City«
und Übersichtskarte der Region)
ist erschienen im
Reise Know-How Verlag
© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Königstr. 43
26180 Rastede
ISBN: 978-3-89662-770-4eISBN: 978-3-89662-738-4
Gestaltung:
Umschlag: Carsten Blind/Hans-R. Grundmann
Satz: Hans-R. Grundmann
Layout: Hans-R. Grundmann, Carsten Blind
Fotos: siehe Nachweis Seiten 879f
Karten: map solutions/Karlsruhe
Druck:
MediaPrint Paderborn
Dieses Buch ist in jeder Buchhandlung
in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich.
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• AVA Verlagsauslieferung, CH-8910 Affoltern
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• Barsortimenter
Wer im lokalen Buchhandel Reise Know-How-Bücher nicht findet, kann diesen und andere Titel der Reihe auch im Buchshop des Verlages im Internet bestellen: www.reise-know-how.de
Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden von den Autoren mit Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sind dennoch nicht ganz auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung. Verlag und Autor übernehmen keine Verantwortung und Haftung für eventuelle inhaltliche oder sachliche Fehler.
Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Leser, die Kanadas Osten und/oder den Nordosten der USA auf eigene Faust entdecken und erleben möchten.
Neben Informationen zu beiden Ländern werden zunächst Überlegungen angestellt, die noch vor der konkreten Planung gemacht werden sollten. Denn damit die Reise wunschgemäß verläuft, müssen eigene Ansprüche und tatsächlich umsetzbare Reiseplanung so weit wie möglich übereinstimmen.
Alle in diesem Zusammenhang bedenkenswerten Aspekte werden im einführenden Kapitel des Allgemeinen Teils behandelt. Auf den ersten 40 Seiten des Buches geht es vor allem um die Frage, was diese hochinteressante, historisch und geographisch zusammenhängende Region Nordamerikas dem Reisenden aus Europa – grenzübergreifend – zu bieten hat.
Sind Jahreszeit, Zeitraum und Art des Reisens (mit Pkw und Hotel/Motel oder Zelt oder per Wohnmobil, eventuell sogar mit Bus oder Eisenbahn) bestimmt, lassen sich in den Kapiteln 2 und 3 alle wichtigen Informationen zur optimalen Durchführung des nun konkreten Vorhabens und dazu zahlreiche Tipps und Hinweise zur Vermeidung von Zeitverlust, Ärger und – nicht zuletzt – unnötiger Ausgaben finden.
Ein Extrakapitel erörtert die Möglichkeit, sich bei längerfristigen Reiseplänen eventuell ein Fahrzeug mit Rückkaufgarantie zuzulegen.
Der Reiseteil bietet für beide Länder ein dichtes Netz von Rundfahrten und Strecken, die sich im Baukastensystem ohne weiteres auch anders als hier beschrieben zusammensetzen lassen ( Karte in der vorderen Umschlagklappe und Routenvorschläge ab Seite 872).
Zusätzlich erleichtert wird die Routenplanung dadurch, dass Sehenswürdigkeiten, Streckenabschnitte und Übernachtungsmöglichkeiten (Hotels, Motels, Bed & Breakfast-Häuser, Country Inns und Campingplätze) nicht nur kurz erläutert, sondern – soweit möglich – auch wertend beschrieben sind. Die Details zu Konzeption und Aufbau des Reiseteils samt Bedeutung der Piktogramme stehen auf den Seiten 194 und 195.
Nicht unmittelbar die Reisepraxis betreffende Daten und Wissenswertes zu diesem Teil Nordamerikas, zu seinen beiden Ländern und den Menschen finden sich in den Einleitungen zu Städten, Staaten, Provinzen und Regionen und vor allem in den zahlreichen gelb abgesetzten Essays und Themenkästen. Über 2.000 aktuell geprüfte, darunter zahlreiche neu eingefügte Webadressen, liefern – neben Details zu Quartieren, Restaurants und Sehenswürdigkeiten – jede Menge Zusatzinformationen zu den verschiedensten Aspekten einer Reise durch die hier betrachtete grenzübergreifende Region. Längere Webadressen wurden um QR-Codes ergänzt, die den Zugriff per Smartphone erlauben.
Griffmarken, die Streckenübersichten im Umschlag vorne und das Stichwortverzeichnis unterstützen das rasche Auffinden gesuchter Begriffe. Die Karten im Buch und die separate Planungskarte sind aufeinander und auf den Textinhalt abgestimmt.
Eine gute Reise wünscht Ihnen
Hans-R. Grundmann
TEIL 1PLANUNG, VORBEREITUNG UND ORGANISATIONeiner Reise durch Kanadas Osten und den Nordosten der USA
1Information und Reiseplanung
1.1Reiseziel Amerikas Nordosten
1.1.1Kanadas Osten und der Nordosten der USA als zusammenhängende Reiseregion
1.1.2Geographie und Natur des Nordostens
ThemaDie Ureinwohner des Nordostens
ThemaBären auch im Osten Nordamerikas
1.1.3National, State und Provincial Parks
1.1.4Naturerlebnis, Abenteuer und Sport
ThemaÖffentliche Verkehrsmittel in Großstädten
1.1.5Kultur, Kunst und Geschichte
ThemaAnmerkungen zur Architektur
1.1.6Amusementparks, Shopping und Zuschauerspaß
1.2Die unabhängige Amerikareise
1.2.1Individuell oder pauschal reisen?
1.2.2Die Wahl des »richtigen« Transportmittels
ThemaSelbstversorgung erwägen
1.2.3Amerikareise mit Kindern
1.3Die konkrete Planung der eigenen Reise
1.3.1Klima und Reisezeiten
1.3.2Orientierung und Information
KastenKarten und Navigation per Smartphone
1.3.3Was kostet die Reise?
ÜbersichtKonkrete Beispiele Reisekosten (Hochsaison)
2Reisevorbereitung und -organisation
2.1Formalitäten
2.1.1Einreise in die USA
KastenZollbestimmungen USA/Kanada
2.1.2Einreise nach Kanada
ThemaMit dem Auto von den USA nach Kanada oder umgekehrt
2.2Versicherungen
2.3Die Finanzen
2.3.1Kreditkarten
ThemaPrepaid Kreditkarten
2.3.2Bargeld/Cash
ThemaCahing mit Girocards (EC-Karten)
2.3.3Finanzielle Disposition – Bargeld im Notfall
2.4Flüge nach Kanada und in die USA
ThemaGepäckfreigrenzen und -kontrolle bei Flügen über den Atlantik
ThemaFlugbuchung im Internet
2.5Vorbuchung des Transportmittels
2.5.1Die Pkw-Miete
ThemaTipp SUV
ThemaToll Roads in NY State, Neuengland, Ontario und Québec
ThemaDie Deckungssumme der Haftpflichtversicherung
2.5.2Die Campmobil-Miete
2.5.3Ein Kostenvergleich: Camper versus Pkw/Zelt und Pkw/Motel
2.5.4USA und/oder Kanada per Bus oder Bahn
2.6Vorbuchung von Quartieren
2.7Was muss mit, was nicht?
3Unterwegs in Nordamerika
3.1Glückliche Ankunft
3.2Übernahme des vorgebuchten Mietfahrzeugs
3.3Regelung des Transports vor Ort
3.3.1Pkw- und Camper-Miete
ThemaFahrzeugkauf für Langzeitreisen
3.3.2Bus und Bahn
3.3.3Fliegen in Nordamerika
3.4Auf Nordamerikas Straßen
3.4.1Verkehrsregeln
ThemaPolizeikontakt
3.4.2Straßensystem
ThemaDer Trans Canada Highway
3.4.3Tanken, Wartung, Pannenhilfe
3.5Hotels, Motels und andere Unterkünfte
3.5.1Hotels und Motels
ThemaFrühstück auf amerikanisch
ThemaDiscount-Coupons für Hotels und Motels
3.5.2Unterwegsreservierung von Hotels und Motels
KastenHotelketten im Nordosten der USA und Kanada
ThemaMotels und Hotels telefonisch reservieren
3.5.3Bed & Breakfast
3.5.4Privatzimmer/-wohnungen
3.5.5Quartiere für junge Leute
3.6Camping: The Great Outdoors
3.6.1Amerika hat es besser
3.6.2Alles über Campingplätze
3.7Essen und Trinken
3.7.1Selbstverpflegung
ThemaPreiswert einkaufen mit Kundenkarte
ThemaCoffee Bars und Kaffee
ThemaLeitungswasser & Drinking Water
ThemaZu Speisen und Gerichten im Nordosten
3.7.2Fast Food
ThemaHot Dogs, Donuts und Bagel
ThemaHamburger
3.7.3Family Restaurants
3.7.4»Richtige« Restaurants
ThemaRauchen
3.7.5Kneipen, Bars und Pubs
3.8Alles Weitere von A–Z
ThemaGesundheit unterwegs
ThemaWäsche unterwegs
TEIL 2NORDOSTEN der USA und KANADAS OSTENReiserouten zwischen Atlantik und Großen Seen
1Konzeption des Reiseteils und Piktos
2Durch Neuengland und New York State
2.1Zu den Routen
2.2Die sechs Staaten Neuenglands
2.2.1Reiseziel Neuengland
2.2.2Klima
2.2.3Geschichte
ThemaYankees und spätere Immigranten
2.2.4Kennzeichnung der Einzelstaaten
2.3Von New York City über Long Island nach Boston
2.3.1Long Island
ThemaStrandzugang und Parken in den Hamptons
2.3.2Südöstliches Connecticut
ThemaKlein-Las Vegas in Connecticut
2.3.3Rhode Island
ThemaStress in Newport
2.3.4Durch den Süden von Massachusetts
ThemaWale und Walfang
2.3.5Cape Cod Peninsula
ThemaDie Tragik des Kennedy Clans
ThemaDie Pilgrim Fathers
2.4Boston und Umgebung
2.4.1Geschichte
2.4.2Transport, Verkehr und Information
ThemaCharlie Ticket und Charlie Card
ThemaBoston-Besichtigung per Fahrrad – das Bluebikes-System
2.4.3Unterkunft und Camping
2.4.4Das leibliche Wohl
2.4.5Stadtbesichtigung Boston
ThemaDer Rose Kennedy Greenway
2.4.6Cambridge
2.4.7Old Sturbridge Village
2.4.8Lowell
ThemaFrancis Cabot Lowell
2.4.9Lexington und Concord
ThemaWie der Unabhängigkeitskrieg begann
2.4.10Salem
ThemaHexenverfolgung in Salem
2.4.11Abstecher zum Cape Ann
ExkursVon Massachsetts durch New Hampshire nach Maine
2.5Routen durch Maine
2.5.1Die Küstenroute
2.5.2Die Südküste von Kittery bis Bath
ThemaL.L.Bean: Synonym für Qualität und Kulanz
ExkursStichstraßen an die Kaps
ExkursHummer bzw. Lobster
2.5.3Maines zentrale Küste
ExkursAusflug nach Monhegan Island
2.5.4Mount Desert Island und der Acadia National Park
ThemaEntstehung des Acadia National Park
2.5.5Alternative Strecken durch Maine ab Acadia NP
ExkursAbstecher zum Baxter State Park und Allagash Waterway
2.6Durchs zentrale New Hampshire
2.6.1Rund um den Lake Winnipesaukee
ExkursAbstecher zum Canterbury Shaker Village
2.6.2Die White Mountains
ExkursKancamagus Highway #112 und Routenüberlegungen
2.6.3Routen von NH nach Kanada oder auf raschem Weg nach Süden
ThemaIndian Summer Fall Foliage (Laubfärbung)
2.7Durch Vermont
2.7.1Vom Bereich Franconia Notch/NH nach Burlington
ThemaDas Vermont-Phänomen
ThemaBen & Jerry’s Icecream
ÜbersichtPublic Campgrounds in Vermont
ThemaDie Trapp-Familie
2.7.2Burlington
ThemaWandbild Everybody loves a Parade in Burlington
ÜbersichtFähren über den Lake Champlain
ThemaNach und durch Vermont per Eisenbahn
2.7.3Von Burlington nach Bennington
ThemaDie Geburt der Teddybären
ThemaMaple Syrup
ExkursTop Leafpeeper Route im Indian Summer
ExkursAuf dem Mohawk Trail nach North Adams & Greenfield
2.8Scenic Route #7 durch MA und CT nach New York
ThemaDie Shaker
ThemaTanglewood Concerts & Picknick in the Park
ThemaNorman Rockwell
2.9Durch New York State nach Niagara Falls
2.9.1Mögliche Reiserouten
2.9.2Von NY-City durchs Hudson Valley nach Albany
2.9.3Von Albany zum Adirondack Park
2.9.4Durch den Adirondack Park
ExkursAbstecher nach Cooperstown
2.9.5Von Albany nach Niagara Falls
2.9.6Über Buffalo nach Niagara Falls
3Ontario: Zwischen Toronto, Sault Ste. Marie und Ottawa
3.1Reiseziel Ontario
3.1.1Zur Routenführung
3.1.2Touristische Kennzeichnung
3.1.3Klima
3.1.4Geschichte
3.2Niagara Falls / Kanada
3.2.1Entstehung der Fälle und Geschichte
3.2.2Parken, Transport und Information
3.2.3Unterkunft und Camping
ThemaÜber die Fälle: Tot oder lebendig!
3.2.4Von den Horseshoe Falls zu den Whirlpool Rapids
ÜbersichtNiagara Falls – Top-Attraktionen
3.2.5Weitere Attraktionen in und um Niagara Falls
3.2.6Von den Fällen über Niagara-on-the-Lake nach Toronto
ExkursUmweg über St. Jacobs und Stratford
ThemaDeutsche, Mennoniten und Amish in Ontario
3.3Toronto und Umgebung
3.3.1Kennzeichnung
3.3.2Geschichte
3.3.3Transport ab/zum Pearson International Airport
3.3.4Öffentliche Verkehrsmittel, Parken und Bike Rental
3.3.5Unterkunft und Camping
3.3.6Stadtbesichtigung und Sehenswürdigkeiten
ThemaThe Path – Indoor Walkway durch Downtown Toronto
ThemaOntario Place
3.3.7Torontos Umgebung
3.4Routen durch Ontario
3.4.1Überlegungen zur Streckenplanung
3.4.2Rund um die Georgian Bay
ExkursGeorgian Bay und 30.000 Islands
ExkursAbstecher nach Sauble Beach
KastenTobermory-Manitoulin Island Fähre
ThemaNative Americans auf Manitoulin Island
ExkursAlternativrouten des TCH in Ontario
ThemaDer Loon
3.4.3Über den Algonquin Park nach Ottawa
ThemaGeschichte des Algonquin Park
ThemaPublic Wolfe Hauling im Algonquin Park
3.4.4Von Toronto über Kingston nach Ottawa
ÜbersichtÖffentliche Strände an den Kawartha Lakes
ThemaPetroglyphen
ThemaLoyalisten
ThemaThousand Islands
ThemaBoldt Castle – ein Märchenschloss
ExkursRideau Canal National Historic Site
3.5Ottawa/Hull und Gatineau
3.5.1Geschichte
3.5.2Transport, Verkehr und Information
3.5.3Unterkunft und Camping
3.5.4Stadtbesichtigung
3.5.5Weiterfahrt nach Montréal
ExkursGatineau Park
4Québec
4.1Reiseziel Québec, die andere Provinz
4.1.1Zur Routenführung
4.1.2Touristische Kennzeichnung
ThemaDie Natur- und Landschaftsparks in Québec
4.1.3Klima
4.1.4Geschichte
ThemaEntdecker und Forscher
4.2Montréal
4.2.1Kennzeichnung
4.2.2Geschichte
4.2.3Transport, Verkehr und Information
4.2.4Unterkunft und Camping
ThemaDie Underground City – La Ville Souterraine
4.2.5Stadtbesichtigung
4.2.6Montréals Umgebung
ExkursVon Ontario nach Québec City ohne Stopover in Montréal
4.3Von Montréal nach Québec City
4.4.Québec City
4.4.1Kennzeichnung
4.4.2Geschichte
4.4.3Transport, Anfahrt, Parken und Information
4.4.4Unterkunft, Camping und Gastronomie
ThemaHotel Chateau Frontenac
4.4.5Stadtbesichtigung
ExkursHuron-Wendake – First Nations bei Québec City
ExkursAbstecher in den Parc National de la Jaques Cartier
4.5Von Québec City nach Tadoussac
4.5.1St. Lorenz-Nordufer bis zum Fjord-du-Saguenay
ExkursÎle d`Orléans
ExkursParc National des Grands-Jardins
ThemaSeigneuries
ExkursParc National des Hautes Gorges de-la-Rivière-Malbaie
ExkursRund um den Saguenay-Fjord
ExkursDer Saguenay Marine Park, lukullisches Mekka der Wale
4.5.2Tadoussac, Kapitale des Whale Watching
ThemaBeluga Wale
ExkursFähren über den St. Lorenz-Strom
4.6Von Tadoussac zum Mingan Nationalpark
ThemaRéserve de Parc National de l'Archipel-de-Mingan
4.7Rund um die Gaspé-Halbinsel
4.7.1Kennzeichnung der Gaspésie und Routenplanung
4.7.2Von Rivière-du-Loup nach Mont-Joli
4.7.3Von Sainte-Flavie/Mont-Joli nach Pointe-à-la-Croix
4.7.4Entlang der Baie des Chaleurs nach Percé
4.7.5Percé, Gaspé und der Parc National du Canada Forillon
4.7.6Die Nordküste der Gaspésie bis Mont-Joli
ThemaDer Appalachian Trail in Kanada
5DIE MARITIMES – Nova Scotia, PEI und New Brunswick
5.1Zu den Routen
5.2Reiseziel Maritimes
5.2.1Touristische Attraktion
5.2.2Die maritimen Provinzen im Überblick
5.2.3Klima
5.2.4Geschichte
ThemaSchwarze im Osten Kanadas
5.3Nova Scotia
5.3.1Zu den Routen
5.3.2Halifax
ThemaDie Halifax-Explosion
5.3.3Von Halifax nach Yarmouth
ThemaPiraterie und Privateers
ThemaDer einstige Stolz Nova Scotias. Die Bluenose
ExkursKejimkujik National Park
FährenYarmouth/NB–Portland/Maine und Digby–Saint John/NB
5.3.4Von Yarmouth zum Grand Pré NHS
5.3.5Von Halifax nach Cape Breton Island
5.3.6Cape Breton Island
5.3.7Von Cape Breton nach Prince Edward Island (PEI)
5.4Prince Edward Island
5.4.1Charakteristik der Insel
5.4.2Die beiden Routen über die Insel
KastenBrücke und Fährverbindung
5.4.3Nach Charlottetown
5.4.4Durch den Südosten der Insel nach Charlottetown
5.4.5Prince Edward Island NP und die Nordküste
ThemaLobster Supper
5.5Durch New Brunswick
5.5.1Geographisch-touristische Charakteristik
5.5.2Von PEI und Nova Scotia nach Maine/USA
ThemaFundy Tides – Tidenhub in der Bay of Fundy
ThemaSex and Crime in New France
5.5.3Von Saint John über Fredericton nach Québec
ThemaLord Beaverbrook
5.5.4Appalachian Range Route nach Campbellton
5.5.5Der Acadia Coastal Drive
ThemaDie Acadier
ExkursDie Miramichi River Route
6Durch Michigan nach Chicago und Detroit
6.1Michigan, ein touristischer Geheimtipp
6.2Von Sault Ste. Marie nach Chicago
6.2.1Die Upper Michigan Peninsula
ExkursDurch Wisconsin nach Chicago
6.2.2St. Ignace, Mackinaw City und Mackinac Island
6.2.3Die Seeuferroute bis Chicago
ThemaSleeping Bear Dune
ExkursMichigan State Parks … am Ostufer des Lake Michigan
6.3Chicago
6.3.1Impressionen
6.3.2Geschichte und Klima
Thema»Grüne« Stadt Chicago
6.3.3Transport, Orientierung und Information
6.3.4Unterkunft und Camping
6.3.5Tickets, Touren und Bikes
6.3.6Stadtbesichtigung
ThemaArchitekturspaziergang im Loop und nach Near North
ThemaChicago Jazz & Blues
ThemaOak Park und Frank Lloyd Wright
6.4Detroit
6.4.1Geschichte
6.4.2Orientierung, Transport und Information
6.4.3Unterkunft und Camping
6.4.4Stadtbesichtigung
ExkursVon Chicago/Detroit nach Toronto/Niagara Falls
Touristische Informationsstellen USA und Kanada
7Routenvorschläge
Alphabetisches Register – Index
Kartenverzeichnis und Übersicht Fährverbindungen
STECKBRIEFE DER US-STAATEN UND DER KANADISCHEN PROVINZEN
Connecticut CT
Maine MA
Massachusetts ME
Michigan MI
New Hampshire NH
New York NY
Rhode Island RI
Vermont VT
New Brunswick NB
Nova Scotia NS
Ontario ON
Québec QC
Prince Edward Island PEI
Gebiet
Dieser Reiseführer macht nicht an der Grenze zwischen den USA und Kanada halt. Er beschreibt die sechs Neuengland-Staaten – Connecticut, Rhode Island, Massachusetts, Maine, New Hampshire und Vermont –, große Teile des Staates New York, die sog. atlantischen Provinzen Kanadas – Nova Scotia, New Brunswick, Prince Edward Island (ohne Newfoundland) – und alle touristisch interessanten Gebiete in Québec und Ontario.
Die derart umrissene Region zwischen Atlantik und Großen Seen bildet aus drei Gründen eine Einheit:
Geschichte
•Der Nordosten ist die Wiege beider Nationen Nordamerikas. Dort siedelten die europäischen Einwanderer zuerst, und lange Zeit fand ausschließlich dort die zunächst eng verflochtene amerikanische wie kanadische Geschichtsschreibung statt.
•Erst mit der amerikanischen Unabhängigkeit 1776 und endgültig 1867 mit der Gründung des Dominion of Canada – als Zusammenschluss der verbliebenen britischen Kolonien in Nordamerika – wurden klare Grenzen gezogen. So unterschiedlich sich die USA und Kanada seither in mancher Beziehung auch entwickelten, ihre Gemeinsamkeiten sind unübersehbar.
Landschaft
•Die landschaftlichen und geologischen Ähnlichkeiten beider Länder sind groß, Topographie und Vegetationszonen entsprechen sich: Die zerklüftete Küste von Nova Scotia unterscheidet sich kaum von Maines Gestaden. Vom St. Lorenz-Strom besitzen beide Staaten ihren Teil, ebenso wie von den Großen Seen. Auch die Niagarafälle sind teils kanadisch, teils amerikanisch.
Tourismus
•Auf vielen populären Reiserouten durch den Osten Kanadas bzw. den Nordosten der USA ist man vom jeweils anderen Land oft nur wenige Meilen entfernt. Rundfahrten mit gleichem Ausgangs- und Endpunkt, die einfacher zu bewerkstelligen sind als Einwegrouten, lassen sich durch die Einbeziehung von Zielen in beiden Ländern besonders reizvoll gestalten. Die Formalitäten beim Grenzübertritt sind im Allgemeinen problemlos.
Michigan
Da der US-Staat Michigan zwischen dem gleichnamigen und den damit sowie untereinander verbundenen Seen Superior, Huron und Erie im Norden und Osten an Ontario grenzt, sind schöne Rundreiserouten auch unter Einbeziehung dieses Staates – eventuell einschließlich Chicago – möglich.
Größenverhältnisse
In Nordamerika leben weniger Menschen als im Europa der heutigen EU (ca. 376 Mio. versus 448 Mio., Stand 2023) – aber auf einer viereinhalb mal so großen Fläche (ca. 20 Mio. km2 versus 4,5 Mio km2). Allein die Provinzen Québec und Ontario mit 2,6 Mio. km2 sind ebenso groß wie die sechs größten Staaten der EU zusammen (Frankreich+Spanien+Schweden+Deutschland+Polen+Italien).
Dieses Buch beschreibt ein Gebiet von ca. 1,1 Mio. km2 »zwischen Atlantik und Großen Seen«. Es umschließt vier dieser fünf Seen und auch noch den US-Staat Michigan. Die Fläche entspricht zwei 1000 km x 550 km großen Rechtecken (jedes etwas größer als Spanien), die sich in etwa von der Achse New York–Montreal nach Westen (bis Chicago) und nach Nordosten (Sidney in Nova Scotia) erstrecken ( Rahmung in der Karte unten).
Bevölkerung
Allein in Ontario und Québec wohnen ca. 24,5 Mio. der 39 Mio. Kanadier, 40% von ihnen in Ontario und davon wiederum 90% in Südontario zwischen den Seen Huron, Ontario und Erie.
Kanada
Von der Bevölkerung Québecs wohnen etwa 80% entlang des St. Lorenz-Stroms und in südlichen Gebieten unweit der Grenze mit den USA. In den maritimen Provinzen (ohne Neufundland) leben insgesamt nur ganze 2,1 Mio. Menschen. Naturgemäß gibt es dort auch nur eine Handvoll Städte nennenswerter Größe.
Provinz
Hauptstadt
Einwohner
Bevölkerung
Fläche (km2)
Kanada gesamt
Ottawa
1,08 Mio.*)
40 Mio.
9.985.000
New Brunswick
Fredericton
61.000
843.000
72.900
(Newfoundland****)
St. John’s
112.000
514.000
109.000)
Nova Scotia
Halifax***)
339.000
1,04 Mio
52.900
Ontario
Toronto
2,9 Mio.**)
15,6 Mio.
1.076.000
Prince Edward Isl.
Charlottetown
39.000
175.000
5.660
Québec
Québec City*****)
737.000
8,8 Mio.
1.542.000
*) Großraum mit Gatineau 1,45 Mio.,
**) Großraum Toronto 6,37 Mio.,
***) Großraum Halifax 423.000
****) ohne Labrador (Angaben hier nur ergänzend),
*****) Großraum Québec 884.000
USA
Von mittlerweile 336 Mio. US-Amerikanern leben etwa 15 Mio. in den Neuengland-Staaten. Dort wie auch in den Staaten New York und Michigan konzentriert sich die Besiedelung stark auf die Küsten und entlang einiger Flusstäler. Das Hinterland in New York State (z.B. Catskill und Adirondack Mountains), Vermont, New Hampshire und Maine ist nur dünn bevölkert. Im Norden von Maine herrscht sogar menschenleere Wildnis.
Staat
Hauptstadt
Einwohner
Bevölkerung
Fläche (km2)
USA
Washington
679.000
336 Mio.
9.834.000**)
Connecticut
Hartford
121.000
3,6 Mio.
14.400
Maine
Augusta
19.000
1,4 Mio.
91.600
Massachussetts
Boston
675000*)
7,0 Mio.
27.300
Michigan
Lansing
118.000
10,1 Mio.
250.000
New Hampshire
Concord
43.000
1,4 Mio.
24.000
New York
Albany
99.000***)
19,7 Mio.
141.300
Rhode Island
Providence
193.000
1,1 Mio.
3.140
Vermont
Montpelier
8.100
0,65 Mio.
24.900
*) Großraum Boston 4,3 Mio,
**) inkl. Alaska & Hawaii,
***) Großraum Albany 638.00
Das vorherrschende Klischeebild der Ureinwohner Nordamerikas ist nach wie vor das des nomadisierenden, büffeljagenden und kriegsbemalten Halbnackten – des früher so bezeichneten Prärie-Indianers aus den Zeiten der Kämpfe mit der US-Armee Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts. Weder in Filmen noch in der in Europa verbreiteten Literatur kommen die sesshaften Stämme des Ostens mit ihrer entwickelten Dorfstruktur und Handelsverbindungen nennenswert vor.
Mit Ausnahme der Irokesen, die beim Kampf der europäischen Großmächte England und Frankreich um die Neue Welt eine gewisse Rolle spielten (James F. Coopers Jugendbuch »Der letzte Mohikaner«), blieben die ursprünglichen Bewohner des Nordostens hierzulande daher eher unbekannt. Hauptursache dafür dürfte ihre weitgehende Ausrottung durch ihnen bis dato unbekannte Krankheiten und brutale Kriege während der ersten Jahrzehnte der europäischen Einwanderung sein. Heute leben nur etwa 1,5% der Native Americans in Neuengland gegenüber 66% in den großen Reservaten des Westens.
Die Ureinwohner des Nordostens gehören zu den Woodland Indians. Die Woodland Hunters – Oijbwa, Algonquin und Mi’kmaq– bevölkerten einst die Waldgebiete nördlich der Großen Seen bis zum Atlantik. Sie lebten im Sommer in festen Dörfern und trieben etwas Ackerbau. Im Winter gingen sie in kleinen Gruppen auf die Jagd. Zwar gab es auch in vorkolumbischer Zeit bereits kriegerische Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Stämmen, aber erst der »Weiße Mann« erschütterte ernsthaft das friedliche Miteinander.
Vor allem die Puritaner gerieten schon bald in Konflikte mit den Natives des Kontinents. Schnell vergaßen die Engländer, dass sie die ersten Winter ohne deren Hilfe wohl kaum überstanden hätten. Missionarischer Eifer, kulturelles Unverständnis und die rasch wachsende Zahl der Siedler führten zu bewaffneter Konfrontation und gegenseitigen Massakern. Der King Philip’s War von 1675/76 entstand aus dem letzten verzweifelten Versuch der Ureinwohner, die Siedler zu vertreiben. Dabei vernichteten die neuenglischen Truppen die Wampanoag, Nipmucks und Narragansetts fast vollständig. Ihren Sieg über die »Ungläubigen« empfanden die Puritaner als gerechtes Zeichen Gottes.
Im heutigen Kanada unterhielten die Franzosen zunächst überwiegend freundliche Handelsbeziehungen zu den Mi’kmaq und anderen Stämmen. Ihre Kenntnis der Wasserwege machte sie zu wichtigen Partnern im Pelzhandel. Daher und nicht zuletzt wegen der relativ wenigen französischen Siedler kam es in den von Frankreich beanspruchten Gebieten kaum zu originären Konflikten zwischen Weißen Ureinwohnern. Weil aber die Franzosen bei Stammesfehden zwischen Huronen und Algonquin einerseits und Irokesen andererseits gegen letztere Partei ergriffen, wurden auch sie in Kämpfe verwickelt.
Huronen wie Irokesen gelten als Woodland Farmers und waren im heute südöstlichen Ontario und New York State ansässig. Sie lebten in palisadenbefestigten Dörfern und betrieben – die Bezeichnung sagt es – vorwiegend Landwirtschaft. Die Irokesenstämme südlich des Lake Ontario verbanden sich vermutlich schon im 12. Jahrhundert zu den Five Nations (Seneca, Cajuga, Onondaga, Oneida, Mohawk) und wurden weder von den Engländern noch von den Franzosen jemals unterworfen. Sie kämpften im French and Indian War mit den Engländern und beendeten den Krieg 1763 auf der Seite der Sieger.
Im amerikanischen Revolutionskrieg standen die Irokesen wieder auf Seiten der diesmal unterliegenden Briten und verloren damit ihr Land auf dem Territorium der USA. Mit ihrem Führer, dem Mohawk ChiefJoseph Brant, zogen sie in das jetzige Ontario. Bis heute ist die Grand River Reserve bei Brantfort (westlich von Hamilton) das größte Siedlungsgebiet der Irokesen.
Irokesenschlacht 1609 am Lake Champlain
Die sich mit fortschreitender Besiedelung Nordamerikas immer weiter nach Westen verlagernden Kämpfe und Vertreibungen der jeweils besiegten Stämme sind bekannt. Die Überlebenden wurden in Reservate auf meist wertlosem Grund und Boden verbracht. Wo sich das Land der Ureinwohner nachträglich doch als landwirtschaftlich oder anderweitig verwertbar erwies, kam es unter dem Deckmantel diskriminierender Regelungen wie dem Dawes Act von 1887 (de.wikipedia.org/wiki/Dawes_Act) zu Reduzierungen der Reservate. Als der Dawes Act 1934 zurückgezogen wurde, verfügte die indigene Bevölkerung der USA nur noch über ein Drittel der ihr 1887 überschriebenen Flächen. Kaum besser erging es den Stämmen in Kanada.
Im Osten der USA bemerkt man – anders als im Westen des Landes – nur wenig von den Natives und ihrer Kultur. Wegen der frühen Vertreibung bzw. Dezimierung gibt es auch nur kleine Reservate.
Aber selbst dort macht sich ein wiedererstarktes Selbstbewusstsein bemerkbar. In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer Reihe von Gesetzen, die der Eigenverwaltung der Stämme schrittweise mehr Raum gab und Landrückgaben ermöglichte. Der Pequot Tribe etwa erstritt in den 1990er-Jahren vor dem obersten US-Bundesgericht die Rückübertragung eines Teils seiner einstigen Gebiete und eröffnete darauf ein Spielkasino (Foxwood/Connecticut, Seite 220). Heute betreiben viele Stämme neben Kasinos auch Hotels und Skilifte, Manufakturen u.a.m.
Im östlichen Kanada sind die Ureinwohner präsenter als in Neuengland oder New York State. Die Assembly of First Nations, die Vertretung aller anerkannten nativen Stämme, spielt bei politischen Entscheidungen eine wachsende Rolle. Beschilderungen mit der Beschriftung First Nation kennzeichnen unübersehbar Ortschaften der Ureinwohner. Die Siedlungen in moderner Billigbauart sind zwar überwiegend wenig attraktiv, Alkohol und Arbeitslosigkeit verbreitet, aber die Bildungschancen und Gesundheitsfürsorge dort erheblich besser als früher. Kulturelle Zentren bieten vielerorts Besuchern Einblick in traditionelle wie moderne Kunst und Lebensart der Urbevölkerung.
Die meisten der bis heute in der Provinz Québec lebenden First Nation-Stämme waren mehr den Engländern als den Franzosen zugetan. In den Reservaten wird daher neben der Stammessprache überwiegend Englisch gesprochen. Daraus erklären sich teilweise viele im Zusammenleben von »weißen« Québécois und Angehörigen der First Nations vorherrschenden Probleme und die Militanz bei Auseinandersetzungen mit Staatsorganen, so z.B. wegen Einrichtung neuer Stauseen und Bau weiterer Wasserkraftwerke im hohen Norden der Provinz. Cree Indians und Inuit kämpfen dort seit Jahren gegen das Vordringen der Elektrizitätsgesellschaft Hydro-Québec.
Eine Sonderstellung besitzt Wendake, ein Huronendorf bei Québec-City. Als die mit den Franzosen verbündeten Huronen von den Irokesen geschlagen worden waren ( Saint Marie-among-the-Hurons, Seite 523), flohen die Überlebenden nach Québec Stadt. Heute leben dort ca. 4.500 ihrer Nachkommen vom Tourismus, Seite 666.
Folklorevorführung durch Wendake First Nation Angehörige im gleichnamigen Dorf bei Québec, Seite 666
Charakter
Im Nordosten beidseitig der Grenzen zwischen den USA und Kanada dominieren waldreiches Hügelland und Mittelgebirge, unterbrochen von Küstenebenen und breiten Flusstälern. Der Canadian Shield, die Appalachian Mountains, einige große Flüsse wie der St. Lawrence und der Hudson River, die Great Lakes und die Atlantikküste sind die bestimmenden Strukturen.
Canadian Shield
Der Canadian Shield, ein felsiger »Schild« aus Granit- und Gneis, ist die größte zusammenhängende geologische Formation des nordamerikanischen Kontinents. Sie bedeckt fast die Hälfte der Fläche Kanadas, 67% von Ontario und 84% von Québec. Der Fels ist nur von einer dünnen Erdschicht bedeckt, die sich für eine Landwirtschaft nicht eignet, dafür aber reich ist an Mineralien. Die oft rosafarbenen, durch Erosion stumpf und glatt gewordenen freien oder in Spalten nur spärlich bewachsenen Granitflächen bilden besonders im Zusammenspiel mit den Seen Ontarios eine eigene attraktive Landschaftsform. Dort findet man von Sandstränden unterbrochene Ufer und unzählige vorgelagerte Inseln und Inselchen vor allem an der Georgian Bay des Lake Huron, an den Muskoka und den Kawartha Lakes und im Algonquin Park.
Zwei zum Canadian Shield gehörende Bergmassive sind
•die Laurentides bzw. die Laurentian Highlands. Dieser Höhenzug verläuft nördlich des Ottawa- und nordwestlich des St. Lawrence River. Zwischen Montréal und Québec City bilden die Laurentides einen »Wall« von 500-800 m Höhe, wirken aber wegen ihrer steil abfallenden, bewaldeten Hänge viel höher. Die zahlreichen Seen in den langen Tälern bieten – wie breite Flüsse – unendliche Strecken ursprünglicher Kanureviere.
•die Adirondack Mountains, ein Mittelgebirge mit Höhen bis zu 1629 m voller Seen und Flüsse im Norden von New York State gleich südlich der Grenze. Deren immense Laub- und Nadelwaldbestände sowie Eisenvorkommen wurden schon früh wirtschaftlich genutzt. Wegen ihrer Nähe zu den dicht besiedelten Tälern des Hudson River und den Ballungszentren um New York City wurden die Adirondacks früh zum Freizeitrevier. Der größte Teil steht heute als öffentlicher Park unter der Verwaltung des New York State Department of Environment.
Appalachen
Eine den gesamten Osten der USA beherrschende Gebirgsformation sind die in Nord-Süd-Richtung mehr oder weniger parallel zur Atlantikküste verlaufenden Appalachian Mountains. Mit fast 4.000 km sind sie einer des längsten Gebirgszüge der Welt. Beginnend im tiefen Süden der USA (Alabama) reichen sie bis hinauf in den äußersten Nordwesten Neufundlands und bestimmen weitgehend die geologische Struktur Neuenglands, des östlichen Québec mit der Gaspé-Halbinsel und der maritimen Provinzen:
Die Green Mountains in Vermont, die White Mountains in New Hampshire und die Berkshires in Massachusetts/Connecticut gehören als Teilformation ebenso zum Appalachenmassiv wie die Catskills unweit New York City westlich des Hudson River. Die höchsten Erhebungen der Appalachen in Neuengland sind der Mount Washington mit 1916 m (New Hampshire) und der Mount Katahadin mit 1729 m (Maine).
Costal Plains
Zur Küste hin werden die Berge flacher und laufen an der zerklüfteten Küste von Maine und in Nova Scotia mit zahllosen Inseln und Buchten aus. Zwischen New York City und New Hampshire erreichen sie den Atlantik nicht. Dort bestimmen überwiegend flache Küsten der Coastal Plains und lange Strände das Bild.
Große Seen und Saint Lawrence River
Die Seenkette Great Lakes – Lake Ontario, Erie, Huron, Michigan und Superior – bildeten sich erst am Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren. Das Wasser fließt in östliche Richtung über den Sankt-Lorenzstrom in den Atlantik. Das spektakulärste Gefälle sind die Niagarafälle, zu deren Umgehung man schon im frühen 18. Jahrhundert, Kanäle und Schleusen anlegte. Seit 1959 ist der St. Lawrence Seaway bis Chicago am Lake Michigan und Thunderbay am Westende des Lake Superior selbst für ozeangängige Schiffe einschließlich Kreuzfahrer nutzbar, Abb. Seite 476.
Forcierte Wasserentnahme und Klimawandel sorgten dafür, dass der Spiegel dieses weltgrößten Süßwasser-Systems alljährlich im Sommer um bis über einen Meter sinkt, was an flach auslaufenden Uferzonen die Wasserlinie oft erheblich zurücktreten lässt.
Grenzbereich
Die Großen Seen bilden mit dem Saint Lawrence River die natürliche Grenze zwischen den USA und der kanadischen Provinz Ontario. Im Tal des St. Lorenz Stroms und in den Uferzonen rund um die östlichen Seen finden sich die fruchtbarsten Gebiete Ontarios, Québecs und von New York State. Daher ist dort zwar die Bevölkerungsdichte hoch, aber landschaftlich reizvoll sind diese Gebiete nicht. Wo jedoch der Fels des landwirtschaftlich unergiebigen Canadian Shield die Ufer erreicht – z.B. an der Georgian Bay des Lake Huron, am Lake Superior und in der 1000-Islands-Region des St. Lorenz – leben weniger Menschen; dort sind die Großen Seen und der Strom besonders attraktiv.
Niagara Escarpment
Mitten durch das Flachland im südlichen Ontario läuft das 900 km lange und bis zu 600 m hohe Niagara Escarpment, eine ungewöhnliche Kalkstein-Formation, die vor 450 Mio. Jahren die Steilküste eines flachen tropischen Meeres bildete. Pflanzen und Skelette der Seelebewesen sanken ab und wurden in Steinschichten gepreßt. Diese als Fossilien erhaltene Flora und Fauna ist derart aufschlussreich, dass die UNESCO das Niagara Escarpment 1990 zu einer World Biosphere Reserve erklärte.
Bei Kitchener und an der Georgian Bay im Bereich Collingwood/Craigleith sorgen die Hügel des Escarpment für die Skigebiete (!) Ontarios und bilden auf der Ostseite der Bruce Peninsula zwischen Georgian Bay und dem offenen Lake Huron eine wunderschöne Felsküste. Unter Wasser setzt sich das Escarpment bis Manitoulin Island fort. Die vorgelagerte Flowerpot Island ist nichts anderes als die sichtbare Spitze dieses Höhenzuges.
Sog. »Flowerpot« (Blumenvase) auf der gleichnamigen Insel vor der Bruce Peninsula im Lake Huron/Ontario (Seite 539)
Nördliche Zonen
Weite Teile des amerikanischen Nordostens bzw. des Ostens von Kanada sind dicht bewaldet. Die dünne Erdschicht und das rauhe Klima im Norden Ontarios, Québecs und in Newfoundland sind dafür verantwortlich, dass fast nur Nadelbäume die Winter überstehen. Im vorigen Jahrhundert war noch die White Pine (Kiefer) die vorherrschende Baumart. Nachdem die Bestände durch extensive Nutzung stark reduziert wurden, überwiegen heute Balsam Fir, Red und Black Spruce (Tannen und Fichten).
Black Spruce
Red Pine
Eastern White Pine
Balsam Fir
Red Spruce
Gemäßigte Zonen
In den wärmeren Gebieten Ontarios, Québecs (vor allem am St. Lawrence River) wie auch in Neuengland beherrschen eher Laubwälder das Bild, soweit sie nicht der landwirtschaftlichen Nutzung weichen mussten. Je weiter man nach Norden kommt, um so stärker ist der Wald mit Nadelbäumen durchmischt. In den Zonen mit vergleichsweise langen frostfreien Perioden – Ontarios Süden, New York State und Connecticut – werden Obst- und Gemüsesorten angebaut, wie wir sie auch in Mitteleuropa finden.
Im gesamten Nordosten, besonders aber in den Mittelgebirgen Neuenglands sorgt die Vielfalt der Baumarten für die bekannte herbstliche Farbenpracht, dazu speziell das Essay zum Indian Summer auf den Seiten 375f.
Acadian Forest
In den atlantischen Provinzen Kanadas und im nördlichen Maine findet man eine Mischung aus Laub- und Nadelwald, die dort Acadian Forest genannt wird. Dieser Wald ist aber nicht so dicht wie die Laub- und Nadelwälder anderswo, da die salzhaltige Luft das Wachstum der Bäume hemmt. Eine Vielzahl von Moosen, Farnen und Beeren ist dort heimisch.
White Ash (Esche)
American Beech (Buche)
Sugar Maple (Zuckerahorn)
Wild
Der Nordosten ist zwar Heimat vieler Tierarten – Rotwild, Füchse, Eichhörnchen, Biber, Luchse, Ottern, Marder, Wiesel, Stachelschweine u.a.m. – aber besonders – aus unserer Sicht – exotische Tiere sind kaum darunter. Im unberührten Norden und im dünn besiedelten Neufundland gibt es immerhin noch große Herden von Caribous, einer Rentierart, und in den Hochlagen mancher Region Schwarzbären. Nur auf längeren Wanderungen abseits der Zivilisation begegnet man ihnen. Aber auch in abgelegenen Parks wird vot ihnen gewarnt ( Essay Seiten 26f), denn die Tiere wittern in Mülltonnen und Picknickresten bequemes Fast Food, die ihnen das mühsame Beutemachen erspart.
Elchen (amerikanisch: Moose, nicht Elk – das heißt Hirsch) jedoch begegnet man z.B. im Algonquin Park, in Québecs Naturparks, im zentralen New Brunswick und auf Cape Breton Island durchaus. Im Algonquin leben Wölfe, die man aber nur nachts aus der Ferne heulen hört (Seite 564).
Waschbären/Racoons
Eine rechte Plage können – wie überall in Amerika – Waschbären sein. Die dachsgroßen grau-schwarz-braunen Racoons mit ihrem schwarz-gestreiftem Schweif sind seit mehreren Jahren auch bei uns heimisch geworden. Sie sind ungefährlich und sehen possierlich aus, fallen aber ohne irgendeine Scheu über liegengelassene oder schlecht verstaute Nahrungsmittel her.
Vögel
Am interessantesten sind im gesamten Nordosten die Vögel. Entlang der Migrationsrouten der Zugvögel am St. Lorenz-Strom und an der Atlantikküste gibt es zahlreiche Schutzgebiete, die für den Bird Watcher zugänglich sind, wie die Tantramar Marshes und der Pokeshaw Rock in New Brunswick (Seiten 771 bzw 798f), die Ile Bonaventure vor Percé vor der Gaspé Peninsula (Seite 699) oder der Parc du Bic am St. Lorenz (Seite 691).
Gannets
Eine besondere Vogelart sind die Gannets. Diese weißen Vögel mit hellgelbem Kopf und hellgrauem langen Schnabel haben eine Flügelspanne von bis zu 2 m. Sie brüten u.a. auf der Gaspé-Halbinsel, in Neufundland und in Nova Scotia. Den Winter verbringen sie – wie die betuchteren menschlichen Bewohner dieser Landstriche – in Florida am Golf von Mexiko.
Puffins
Den schönen, ziemlich exotisch wirkenden Puffin findet man auf Inseln in Maine und im Atlantischen Kanada. Er hat ein knalliges schwarz-orangenes Make-up um die Augen und einen großen blau-gelb-roten Hakenschnabel.
Puffin
Heron, Canada Goose, Loon
Überall an Seen und Sümpfen ist der majestätische Blue Heron (Reiher) zu Hause. Verbreitet ist auch die Canada Goose, zu erkennen an ihrem schwarzen Hals und Kopf mit abgesetzten weißen Wangen und einem weißen Kropf. Ihr Gefieder ist grau-bräunlich, Schwanz und Füße sind schwarz. Ihr Fleisch gilt als ausgesprochene Delikatesse.
Canada Goose/Kanada Gans
Die ausgeprägt farbige Common Loon, eine Entenart, ist neben der Canada Goose so etwas wie das Symbol kanadischer Natur und Einsamkeit. Ihr klagender Ruf gehört zur Lagerfeuerromantik am stillen See, Seite 556. Andere Wildvögel wie Fischadler, Habicht und Falke sind seltener geworden, wurden aber – z.B. im Acadia National Park – wieder ausgesetzt.
Seefische
Vor den Küsten des Nordostens werden in erster Linie Kabeljau (Cod), Hering, Marlin und Thunfisch gefangen Die Great Banks südöstlich von Neufundland waren über Jahrhunderte einer der reichsten Fischgründe der Welt, da die flachen Schelf-Gewässer am Rande der kontinentalen Abbruchkante eine ideale »Kinderstube« für viele Fischarten bieten. Dort vermischen sich der kalte Labrador- und der warme Golfstrom.
Wegen der – durch Überfischen verursachten – extremen Dezimierung der Bestände wurde das Cod Fishing vor Neufundland 1992 ganz verboten. Sie ist nach nunmehr über drei Dekaden bei ein wenig erholten Beständen immer noch stark eingeschränkt.
Wale
Seit der internationalen Ächtung des Walfangs sind die Wale – wie auch die Seehunde (Seals) – an der Atlantikküste und im Unterlauf des Saint Lawrence River endgültig zu einer der großen Touristenattraktionen geworden. Man sieht Finback, Humpback, Sperm, Blue und Killer Whales und – nur im St. Lorenz – den kleinen weißen Beluga.
Süßwasserfische
Auch der beliebte atlantische Lachs (Salmon) darf kommerziell nicht mehr gefangen werden. Aber Angler haben immer noch die Chance, Lachse in den Flüssen an den Haken zu bekommen. Die Gewässer im gesamten Nordosten sind voller Fische vieler Arten. Forellen gibt es massenhaft; sie werden außerdem von Zuchtanstalten (Fish Hatcheries) Jahr für Jahr zu Millionen ausgesetzt, damit die nordamerikanische Angelleidenschaft den Beständen nicht allzusehr zusetzt.
Hummer (Lobster) und Muscheln (Clams)
Die Atlantikküste ist reich an Krustentieren. Hummer (Lobster) sind von Cape Cod über Nova Scotia bis Prince Edward Island ein top-kulinarisches Motiv der Tourismuswerbung (Seite 332). Besonders an den Gestaden Neuenglands und in Nova Scotia findet man delikate Muscheln (Clams). Clam Digging (Muschelsuche) ist ein nicht nur bei Urlaubern allerorten verbreitetes Hobby.
Für eine gute Lobster Roll (Seite 333) stehen Amerikaner an populären Lobster-Eateries zur Not auch schon mal 45 min an; hier an der eher schlichten Lobster Shack at Two Lights am Cape Elizabeth (Portland/Maine) mit Picknicktischen in Superlage über dem Meer (Seite 324)
Einst bevölkerten Bären den gesamten nordamerikanischen Kontinent. Heute leben sie fast nur noch in den riesigen Wäldern im Norden und in Höhenlagen der Rocky Mountains, der Sierra Nevada Kaliforniens und des Kaskadengebirges im Nordwesten der USA. Den gefürchteten Grizzly trifft man im hier beschriebenen Gebiet nicht. Einen Schwarzbären zu Gesicht zu bekommen, ist aber immerhin möglich, etwa in den White Mountains, im Hinterland von Maine, in New Brunswick oder in der Gaspésie, in den Adirondacks, auch im Algonquin Park oder in den Laurentides.
Das ausgewachsene Schwarzbär-Männchen hat bei einem Gewicht von bis zu 180 kg eine Schulterhöhe von knapp 1 m. Auf der Suche nach Futter (Insekten, Knospen, Nüsse, Beeren und Honig) können Schwarzbären durchaus Bäume senkrecht hochklettern. Sie töten und fressen aber auch kleine Nagetiere oder Kitzen. Müll- und Abfallbehälter locken sie besonders an. Obwohl generell friedlich und scheu, können sie unter Umständen auch gefährlich werden.
»You are in Bear Country« warnen daher Hinweisschilder in Provincial, State und National Parks und Merkblätter in den Visitor Centers auch im Osten Nordamerikas in entsprechenden Gebieten. Auf den Campgrounds besitzt dann jeder Stellplatz eine verriegelbare Box für Lebensmittel. Im Kofferraum des Autos oder am Seil zwischen zwei Bäumen (min. 4 m über dem Boden, 2 m vom Stamm) sind Lebensmittel ebenfalls sicher. Für schlafende Menschen im Zelt interessieren sich Bären normalerweise nicht, es sei denn, sie witterten Essbares.
Sollte Meister Petz dennoch auftauchen, vertreiben ihn im allgemeinen Lärm (Topfschlagen) oder eine Taschenlampe.
Vor Wanderern hat sich ein Bär meist längst aus dem Staub gemacht, bevor der Mensch ihn entdeckt. Nur wenn das Tier überrascht wird, könnte es angreifen. Deswegen sollte man auf Wildniswanderungen bei Gegenwind und an unübersichtlichen Stellen laut reden oder pfeifen. Bemerkt er den Menschen trotzdem nicht als erster, heißt es, Ruhe bewahren: Nicht umdrehen und wegrennen, sondern sich bei Fixierung des Bären langsam zurückziehen.
Eine für Backcountry-Wanderer interessante Lektüre ist das Buch von Bill Bryson: »Picknick mit Bären«, in dem der Autor das Ablaufen des ganzen Appalachian Trail beschreibt (verfilmt mit Robert Redford).
Bärenwarnung auf einem Campingplatz in Ontario
Die Nationalparkidee
Die Schaffung der Nationalparks basiert auf dem Gedanken, außergewöhnliche Landschaften, Naturwunder und bedeutsame historische Stätten vor Zerstörung und kommerzieller Ausbeutung zu bewahren, aber den (kontrollierten) Zugang zu ermöglichen. Die Geschichte der Nationalparks ist lang. Als erste wurden 1872 in den USA der Yellowstone National Park, 1887 in Kanada der Banff Park gegründet. Die Nationalparkidee wird seither in beiden Ländern vom National Park Service der USA und von Parks Canada in vorbildlicher und weltweit nachgeahmter Weise in die Praxis umgesetzt.
Biber als Symbol für kanadische Nationalparks
Aber nicht nur Landschaft und Natur, auch viele historische Stätten wurden in die Nationalparksysteme einbezogen. Ihre differenzierte Bezeichnung ist in den USA schon fast verwirrend. Esgibt dort Nat’l Monuments, Historic(al) und Military Sites oder Parks, Nat’l Memorials und Battlefields. In Kanada werden die meisten Nicht-Landschaftsparks als Nat’l Historic Site bezeichnet. Besonders geschütze Küstenregionen heißen dort Nat’l Marine Conservation Area; in den USA sind das Nat’l Seashores.
Historische Parks
Historic(al) Sites/Parks wurden oft Persönlichkeiten – überwiegend Politikern und Militärs – gewidmet, oder sie dienen dem Erhalt architektonischer, industrieller oder historischer Besonderheiten. Der Nordosten Amerikas ist damit reich gesegnet. Allein in Kanadas Osten gibt es über 50 dieser Art. Als europäischer Besucher ist man erstaunt, wie intensiv selbst relativ kleine, nicht sonderlich sensationelle Einrichtungen gepflegt und wie gut sie von Besuchern frequentiert werden.
Am Eingang zur gepflegten Festungsanlage Fort Anne, einem National Historic Park bei Annapolis Royal in Nova Scotia
Nationalparks in Kanadas Osten
Die Nationalparks im Nordosten sind bei uns im allgemeinen weit weniger bekannt als die des amerikanischen bzw. kanadischen Westens. Dabei haben vor allem die 13 kanadischen Nationalparks zwischen Lake Superior und Neufundland – z.B. Georgian Bay Islands und Bruce Peninsula in Ontario, Mauricie und Forillon in Québec, Kouchibouguac und Fundy in New Brunswick, Kejimkujik und Cape Breton Highlands in Nova Scotia und der Prince Edward Island Park – allerhand zu bieten. Doch sind sie – auf den ersten Blick – nicht so exotisch-grandios wie z.B. der Grand- oder Bryce Canyon im US-Westen.
Nordosten der USA
Mit dem überaus populären Acadia National Park in Maine liegt nur ein einziger von heute 50 US-amerikanischen Nationalparks im Nordosten. Daneben findet man aber noch National Sea- bzw. Lakeshores, nämlich Cape Cod in Massachusetts, Fire Island vor Long Island im Staat New York und Pictured Rocks und Sleeping Bear Dunes in Michigan.
Einfahrt in den Acadia National Park/Maine, dem einzigen im Nordosten der USA
Maritime Parks
Natürliche Lebensräume unter Wasser werden in den National Marine Parks Fathom Five vor Ontarios Bruce Peninsula und Saguenay am St. Lawrence-Unterlauf in Québec geschützt.
National Forests
Landschaftliche Attraktivität und unberührte Natur findet man nicht nur in Einrichtungen des National Park Service. Die Nationalforste stehen ihnen in beiden Ländern oft in nichts nach. Ihr Eintritt ist frei, und die meisten Straßen durch Nationalforste – speziell in den Neu-England Staaten Maine, New Hampshire und Vermont – sind meistens besonders erfreuliche Routen. Zudem erreicht man über sie oft sehr schöne Campingplätze, Seite 153.
State und Provincial Parks
Ungewöhnliche geologische Formationen, historisch interessante Orte und sehenswerte Landschaften gibt es außer auf Grundbesitz der nationalen Regierungen auch auf Landbesitz der einzelnen US-Staaten und kanadischen Provinzen. Wie der Bund verfügen diese ebenfalls über eine Parkverwaltung, die für regional unterhaltene Parks, Historic Sites und Monuments, Beaches und Recreational Areas zuständig ist. Mancher Park etc. steht den nationalen Pendants kaum nach, z.B. der Algonquin Park in Ontario (Seite 563ff), der größte Provinzpark Kanadas und zugleich einer der bekanntesten, der oft fälschlich für einen Nationalpark gehalten wird. In Québec werden die Provincial Parks als Parcs National de Québec bezeichnet und die vom Staat Kanada verwalteten als Parc National du Canada (Details Seite 616)
Picknick und Camping
Obwohl der Parkgedanke in den verschiedenen Staaten und Provinzen eine unterschiedliche Auslegung erfährt, signalisieren State wie Provincial Parks immer das Vorhandensein einer gepflegten öffentlichen Anlage, mindestens mit Picknickplatz und in sehr vielen Fällen großzügig angelegten Campgrounds (Seite 153). Oft sind Badestrände, Bootsanleger und ausgewiesen Angelplätze vorhanden wie z.B. im Adirondack Park in New York State.
Andere Parks und Schutzzonen
Außerdem gibt es noch zahlose Wildlife- und Bird Sanctuaries, (Wild- und Vogelschutzgebiete), in Québec Reserves Fauniques und Parcs de Conservation genannt ( auch Seite 616), die aber nicht selten für Besucher schwer zugänglich sind, sieht man ab von Aussichtsplattformen oder Boardwalks (Holzplankenwege).
Ranger
In allen Einrichtungen der National-, Provincial- bzw. State Parks und Historic Sites sind uniformierte Park Ranger für Parkprogramme und Besucherbetreuung zuständig. Die Ranger haben auch Polizeifunktion auf den Parkstraßen, achten auf die Befolgung der Parkregeln (z.T. Alkoholverbot, Unterlassen von Lärmbelästigung usw.) und überwachen die Campingplätze. Viele sind ortskundige Experten für Natur/Geschichte und leiten Wanderungen/Veranstaltungen für die Parkbesucher.
Visitor Centers (kanadisch: Centres)
In den oft aufwendig gestalteten Visitor Centers wird man in Ausstellungen, Vorträgen und Filmen über alles Wissenswerte informiert sowie mit Karten und weiteren Unterlagen versorgt. Viele Parks bieten ihren Besucherns Interpretive Walks, geführte Spazier-/Rundgänge und lockere Campfire Programs mit Wissensvermittlung und Unterhalzungswert (englisch bzw. französisch).
Eintritt
Nationalparks, State- und Provincial Parks kosten Eintritt. In der Regel gilt ein Pauschalpreis pro Fahrzeug (Pkw/Minivan/Campmobil) mit Insassen. Anders ist es bei – z.B. historischen – Stätten, die man nicht durch Einfahrt per Auto besucht. Dort gilt Eintritt pro Person, ermäßigt für Senioren (Kanada ab 65, USA ab 62). In Kanada gelten Ermäßigungen für alle Personen über 65, in den USA profitieren oft nur US-Residenten vom Discount.
Eintritt Nationalparks in Kanada
Ein Tagespass kostet in den Parks des Ostens CAD 9,00 (Senioren ab 65 Jahre CAD 7,75, Kinder/Jugendliche bis 17 Jahre frei. Für den Jahrespass mit der Bezeichnung Discovery Pass (gültig 12 Monate ab Kaufdatum) für alle Nationalparks und das Gros der National Historic Sites zahlt man CAD 75, Senioren zahlen CAD 64,50.
Gruppen (bis zu 7 Personen) in einem Auto fahren preiswert mit dem Family/Group Discovery Pass für CAD 151. Versandkosten ins Ausland CAD 6,50 (dauert nach Europa bis zu 14 Tage).
Weitere Details: https://parks.canada.ca/voyage-travel/tarifs-fees. Ob sich der Kauf eines Jahrespasses lohnt, ist letztlich ein Rechenexempel – für viele Urlauber im Osten Kanadas eher nicht.
Eintritt Nationalparks USA
Fast alle Einrichtungen des Nationalparksystems der USA erheben zwischen $10 und $35 Eintritt/Wagenladung. Radfahrer, Wanderer oder Busreisende zahlen $5-$20/Person. Da im Nordosten nur der Acadia National Park ($20/Person oder $35/Fahrzeug) liegt – sieht man ab von den National Lake- und Seashores in Massachusetts, Michigan und Long Island (eintrittsfrei) und einigen National Historic Sites –, lohnt sich in den USA der Erwerb einer Jahreskarte (America the Beautiful Pass für $80 pro Fahrzeug mit bis zu 4 Insassen über 16 Jahre plus ggf. Kinder; https://shop.usparkpass.com/collections) nur bei reger Nutzung sog. Fee Areas, z.B. als solche ausgewiesener Parkplätze in National Forests, die Ausgangspunkt von Wanderwegen sind. Sinnvoll kann der Erwerb auch für alle sein, die binnen eines Jahres nach Passerwerb noch andere Teile der USA bereisen werden.
State und Provincial Parks
In regionalen Parks schwankt die Höhe des Eintritts in der Regel zwischen CAD/$5 und CAD/$40 per party, also per Wagenladung ($20-$40 Parkgebühr nur in Massachussetts für Out-of-State-Besucher, anderswo maximal $15). Gelegentlich gilt der einmal entrichtete Eintritt für mehrere aufeinander folgende Tage. Manchmal ist der Eintritt frei, wenn dem Besuch ein besonderer pädagogischer oder patriotischer Wert beigemessen wird. In der Vor- oder Nachsaison, wenn ein Teil der Einrichtungen deaktiviert ist, entfällt der Eintritt auch mal ganz.
Parksaison
Für alle State und Provincial Parks gibt es preiswerte Jahreskarten, die sich aber nur für Leute lohnen, die länger innerhalb eines Staates/einer Provinz bleiben und dort mehrere Parks besuchen.
Geöffnet sind die Parks außerhalb der Hochsaison – Anfang Juni bis Labour Day (1. Montag im September) – stark abhängig von der geographischen Lage. So schließen etwa in New Brunswick alle Provinzparks nach Labour Day komplett, während die State Parks in Neuengland bis zur Laubfärbung Anfang/Mitte Oktober (Indian Summer) überwiegend geöffnet bleiben. Manche Parks halten zumindest Teilbereiche ihrer Anlage ganzjährig offen. Aktuelle Übersichten mit vielen Details der State-/ Provincial und National Parks gibt es in den Büros der Tourist Information in den Staaten bzw. Provinzen. Im Internet findet man diese Angaben unter den www-Adressen auf Seite 156, die sich zwar primär aufs Camping beziehen, aber immer auch die Öffnungsperioden der Parks nennen.
Die vorstehenden Abschnitte zu Vegetation und Fauna sowie den unterschiedlichen, zahlreich vorhandenen öffentlichen Parks unterstreichen, dass Reisen in Kanadas Osten und im Nordosten der USA – führen sie nicht ausschließlich in die großen Cities – immer auch Naturerlebnis bedeuten. Neben dem in diesem Teil des Kontinents ebenfalls wichtigen historisch-kulturellen Reisemotiv ist die Vielfalt der Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten ein weiterer guter Reisegrund.
Wandern/Hiking
Die vorherrschende Mittelgebirgs-Landschaft voller Seen und Flüsse eignet sich ausgezeichnet für Wanderungen. Speziell in Nationalparks und -forsten und in den meisten State und Provincial Parks sind Wanderungen sehr beliebt. Hiking Trails gibt es jede Menge: vom komfortablen, gut ausgeschilderten Lehrpfad bis zum kaum gekennzeichneten Wildnispfad über Stock und Stein. Die Ausgangspunkte (Trail Heads) sind gut gekennzeichnet.
Sofern man in kostenpflichtigen Parks nicht ohnehin eine genaue Karte erhält, informieren dort Tafeln oder Handzettel in einem Kästchen über Verlauf, Dauer und Schwierigkeitsgrad der Wanderungen. In größeren Landschaftsparks existieren neben in ein paar Stunden, maximal einem Tag zu schaffenden Strecken immer auch Trails für Mehrtagestrips mit kostenfreien Campingplätzen am Wege (Walk-in/Wilderness Campgrounds).
Aus dem Hiking wird dann ein Backpacking, da man für solche Unternehmungen nicht ohne Rucksack (Backpack) auskommt.
Gasthöfe und Jausenstationen, wo sich der Wanderer zwischendurch an Schinkenbrett, Handkäs und Schoppenwein laben kann, sind in Amerika leider unbekannt. Bestenfalls gibt es in unregelmäßigen Abständen offene Hütten mit Feuerstelle.
Wandererlaubnis/Backcountry Permit
Für Übernacht-Wanderungen in Parks und National Forests benötigt man in der Regel ein Wilderness oder Backcountry-Permit. Diese Erlaubnisscheine werden in den Büros der Parks und von Nationalforsten mit Long-Distance Hiking Trails überwiegend kostenlos ausgestellt. Aus ökologischen Gründen ist die Zahl von zugelassenben Wanderern pro Tag häufig begrenzt.
Längere Wanderungen
Besonders geeignete Gebiete für längere Wanderungen sind der Algonquin Park/Ontario, die großen Parcs Nationals du Québec, der Baxter State Park in Maine, die Adirondacks in New York State, die Green Mountains in Vermont und besonders die White Mountains in New Hampshire; z.B. www.alltrails.com/de.
Appalachian Trail
Vollblut-Backpacker nehmen sich den bekanntesten Long Distance Trail im US-Osten oder Teile davon vor: Der Appalachian Trail führt über 3477 km von Georgia über Maine nach Kanada (New Brunswick/Quebec) bis zur Gaspé-Halbinsel (Forillon NP) und weiter über Prince Edward Island, Nova Scotia und die Westküste Neufundlands bis zu deren nördlichstem Zipfel.
Startpunkt für Wanderungen (Trailhead) in einem National Forest. Karten liegen oft gratis oder für geringe Gebühren (wie hier) im Kasten »Maps«
Enthusiasten halten mit dem Tempo des voranschreitenden Frühlings (30 km/Tag) mit. Besonders beliebte Abschnitte liegen in den White und Green Mountains, wo der Appalachian Trail sich 161 km mit dem Long Trail (438 km) deckt (https://appalachiantrail.org, www.canadatrails.ca.
In Kanada gibt es mit dem Bruce Trail einen tollen 885 km langen Fernwanderweg, der dem Niagara Escarpment (Seiten 22 und 472) von Queenston bei Niagara Falls bis Tobermory an der Spitze der Bruce Peninsula folgt; https://brucetrail.org.
Radfahren/Biking
Radfahren ist in Nordamerika erst ab den 1990er-Jahren wieder langsam zu Ehren gekommen. Heute gibt es kaum eine Stadt mehr ohne Fahrradvermietung (Rent-A-Bike/Bike Rental) und keine City ohne Kurzmietsystem. Auch in vielen National, State und Provincial Parks kann man Fahrräder mieten. .
In den überwiegend im Flachland liegenden Großstädten existieren heute Radwege, wenn auch nicht flächendeckend, ferner an reizvollen Strecken und in Parks (Lakeshore Drive/Chicago, Harborfront/Boston, Rideau River/Ottawa, im Vieux Port/Montreal entlang des St. Lawrence River und Lachine Canal in Montreal). Auch in Wohnvierteln wird Radfahren immer populärer.
Auch auf wenig frequentierten, im Nordosten zahlreich existierenden kleinen sog. Back Roads, die vor allem in Neuengland oft durch hübsche kleine Orte mit Bed & Breakfast-Pensionen führen, kann man herrliche Radtouren machen.
Mountain Biking ist z.B. in den Adirondacks, in den Green und White Mountains und im Acadia National Park beliebt. Die Möglichkeiten in Kanadas Osten sind begrenzter. In Frage kommen vor allem die Laurentides bei Montréal bzw. Québec City.
Hochseil- und Kletterparks
Hochseil- und Kletterparks haben sich in bevölkerungsnahen Waldgebieten Nordamerikas in den letzten Jahren – ähnlich wie bei uns – unter unterschiedlichsten Bezeichnungen ausgebreitet:
Zipline Canopy Tours, Aerial Treetop Adventures, High Ropes Adventures, Extreme Aerial Adventures, Treetop Trekking u.a.m.
Im Bereich dieses Buches gibt es in den meisten Staaten und Provinzen eine ganze Reihe solcher Parks. Ziplines zwischen Hochhäusern großer Städte sind bereits in Planung. Die Standorte mit Details finden sich z.B. unter www.ziplinerider.com. Up-to-date führt die Suche unter »Zipline+Provinz/US-Staat zum Erfolg.
Kanu-/Kayaktrips
Die First Nations nutzten mit ihren Kanus die Wassersysteme des Nordostens als Straßen durch die ohnedem undurchdringlichen Waldgebiete. Heute ist der Kanusport in einschlägigen Regionen perfekt organisiert. Vor allem in kanadischen National und Provincial Parks gibt es an den Zufahrten unübersehbar Kanuvermieter, sog. Outfitter, die Canoes & Kayaks mit kompletter Ausrüstung für (Mehr-) Tagestrips anbieten. Selbst in der Hochsaison sind auch kurzfristig meist noch Boote vorhanden. Viele Vermieter bringen die Ausrüstung und ggf. auch die Mieter an die Startpunkte und holen sie zu vereinbarten Zeiten dort oder anderswo wieder ab. Im mitgelieferten Kartenmaterial sind Rundtouren, Tragstrecken (Portages) und Zeltplätze verzeichnet.
Gruppenaufbruch zu den Pictured Rocks des gleichnamigen US-Nationalparks per Sea Kayak auf dem Lake Superior
Folgende Gebiete eignen sich besonders gut für ausgiebige Kanu- bzw. Kayaktrips: Algonquin Park (der im Sommer sehr voll wird, was zur Limitierung der Tour Permits führt, Seite 565), French River, Killarney Provincial Park, Kawartha Lakes (alle Ontario), Mauricie National Park/Québec, Sacco River/New Hampshire, Baxter State Park und Allagash Waterway (beide Maine) sowieder Adirondack Park/New York State.
Kanu für Anfänger
Wer Kanus oder Kayaks erstmalig ausprobieren möchte findet unterwegs immer wieder Reviere, an denen sich Boote auch ohne Vorausreservierung stunden- und tageweise mieten lassen.
Whitewater Rafting
Wildwasserfahrten im Schlauchboot sind im Osten des Kontinents meist nicht so spektakulär wie im Westen (Ausnahmen: Kennebec und Penobscot River, beide in Maine).
Hausboote
Prima ausgerüstete Hausboote (inklusive Wasserrutsche, Beiboot und Angelruten) stehen auf den verzweigten Kawartha Lakes bzw. dem Trent-Severn-Waterway in Ontario zur Verfügung. Ein weiteres schönes Hausboot-Revier ist der Rideau Canal zwischen Ottawa und Kingston, eine über Kanäle verbundene Seenplatte; Reiseteil, Seiten 572 und 595.
Bootsausflüge
Bei soviel Wasser allerorten werden auf Flüssen, Seen und an der Atlantikküste jede Menge Bootsausflüge angeboten. Das reicht von 2-Stunden-Seeufertrips über Sunset Cruises mit Candlelight Dinner bis zu mehrtägigen Hochsee-Segeltörns auf alten oder nachgebauten Schonern. Ganze Windjammerflotten warten in Maine (Bar Harbor, Camden, Boothbay Harbor) auf Kunden. Besonders populär für solche Trips ist die zerklüftete Penobscot Bay mit ihren vielen Inselchen.
Attraktiv sind auch Fahrten auf alten Dampfschiffen. So etwas gibt’s u.a. an der Georgian Bay, auf den Muskoka Lakes, in der Thousand Islands Region des St. Lawrence River und auf dem Lake Winnipesaukee in New Hampshire. Im Reiseteil wird an entsprechender Stelle darauf hingewiesen.
In allen großen Städten kann man auch an Sightseeing Tours per Boot teilnehmen. Vom Wasser aus sind vor allem die Skylines von Toronto, Chicago und New York eindrucksvoll.
Inseltrips/Fähren
Einige den Küsten vorgelagerte Inseln wie Martha’s Vineyard und Nantucket (beide Massachusetts), Monhegan Island/Maine, Grand Manan/New Brunswick u.a. eignen sich gut für Tages- oder auch mehrtägige Ausflüge. Die Fährverbindungen sind zumindest in den Sommermonaten gut und mit oder ohne Auto durchweg preiswerter als bei uns für vergleichbare Distanzen.
FährenübersichtSeiten 682, 393, 536 + 754
Fährstrecken als besondere Form eines Schiffsausflugs gibt es massenhaft. Am reizvollsten sind der Trip über den St.-Lorenz-Strom von St. Simeon nach Rivière du Loup, über den Lake Champlain zwischen New York State und Vermont, von Tobermory auf der Bruce Peninsula nach Manitoulin Island über die Georgian Bay des Lake Huron und von Pictou-Caribou/Nova Scotia nach Prince Edward Island. Die Fährverbindung Bar Harbor/Maine mit Yarmouth/Nova Scotia ist sogar eine echte Hochseeroute.
Seilfähre über das südliche Ende des Lake Champlain zwischen Ticonderoga (New York State) und Shoreham (Vermont), Motorantrieb und Leitstand befinden sich auf der seitlich mit der Fähre verbundenen Barkasse, die für die Rückfahrt über eine Art Scharnier einfach in die Gegenrichtung gedreht wird.
Whale Watching
Eine große touristische Rolle spielen an der Atlantikküste und im Golf von St. Lawrence bis zur Mündung des Saguenay River Whale Watching Tours