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Florida auf neuestem Stand: Nicht nur Strände, Disney World und Amusementparks, sondern auch Natur satt mit exotischer Flora und Fauna in riesigen Mangrovensümpfen, an glasklaren Quellflüssen und am sagenumwobenen Suwanee River; dazu alte Geschichte, Architektur, Weltraum- und Militärtechnik hautnah. Weitere Highlights: Großraum Miami, seine Beaches und die Everglades, Florida Keys mit Key West, Cape Canaveral und das historische St. Augustine, Vergnügungsparks um Orlando, die Golfküste und die Route von Tallahassee nach New Orleans. Für alle Regionen Top-Ten-Listen und jede Menge Unterkunfts- und Restauranttipps und ausführliche Landeskunde; ein detaillierter Serviceteil rundet das Werk ab.
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Seitenzahl: 754
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Mit separater Florida-Straßenkarte
Up-to-date Infos zur USA-Einreise, zu Flügen, Pkw- und Campermiete. Und alles, was unterwegs wichtig ist.
Hunderte von M/Hotel-, Hostel- und B&B-Hinweisen für jeden Geldbeutel
Die schönsten Campingplätze entlang der beschriebenen Routen
Die besten Kneipen und Restaurants
Themenkästen und Essays rund ums Reiseerlebnis Florida
Alle wichtigen Internetadressen für noch mehr Information
Detaillierte Stadt-, Regional- und Nationalparkkarten
Zahlreiche Exkurse für Abstecher und lohnende Umwege
Über 450 textbezogene Farbfotos
Jede Menge gebührenfreie und nützliche Telefonnummern
Die schönsten Hikes und Trails
Die allerbesten Plätze zur Tierbeobachtung
»Florida« ist der richtige Begleiter für alle, die ihre Reise individuell gestalten und Florida auf eigene Faust erleben wollen:
Alle touristisch sinnvollen Reiserouten durch ganz Florida zu populären und vielen weniger bekannten Zielen und Sehenswürdigkeiten
Ausführlich beschrieben sind Miami, Miami Beach, der Everglades National Park und die Florida Keys, ebenso Cape Canaveral mit dem Kennedy Space Center und die Atlantikküste, die Traumstrände des Panhandle und die südliche Golfküste
Großes Sonderkapitel Orlando mit Disney World und anderen besuchenswerten Vergnügungsparks
Abstecher zum Cumberland Island National Park und zu den Okefenokee Sümpfen im Süden Georgias
Abstecher nach New Orleans vom Florida Panhandle an der Alabama- und Mississippiküste entlang
Alles Wissenswerte zu Geographie und Klima, zu National und State Parks, Flora und Fauna, Kunst, Kultur, Geschichte und Gegenwart
Big Cypress National Preserve
146
Biscayne National Park
136
Canaveral National Seashore
212
Castillo de San Marcos NM
289
Cedar Keys NWR
389
Crystal River NWR
390
Dry Tortugas National Park
181
Everglades National Park
137
Fort Caroline National Memorial
301
Fort Matanzas National Monument
286
Gulf Islands National Seashore
330+338f
Hobe Sound NWR
204
Jean Lafitte Nat. Historical Park
345+367
JN Ding Darling NWR
429
Loxahatchee NWR
196
Merritt Island NWR
211
National Key Deer Refuge
164
Okefenokee NWR
305
Pelican Island NWR
208
St. Marks NWR
383
St. Vincent NWR
381
Ten Thousand Islands NWR
143+149
Timucuan Ecological & Hist. Preserve
301
Amelia Island SP
303
Anastasia SP
296
Bahia Honda SP
164
Bald Point SP
383
Big Talbot Island SP
303
Bill Baggs Cape Florida SP
121
Blackwater River SP
324
Blue Spring SP
274
Caladesi Island SP
413
Cayo Costa SP
431
Collier-Seminole SP
149
Delnor-Wiggins Pass SP
435
Dr. Julian G. Bruce St. George Island SP
382
Eden Gardens SP
376
Egmont Key SP
410
Fakahatchee Strand Preserve SP
149
Fanning Springs SP
386
Florida Caverns SP
323
Fort Clinch SP
304
Fort Zachary Taylor Historic SP
179
Gamble Plantation Historic SP
416
Gasparilla Island SP
421
Grayton Beach SP
375
Highland Hammock SP
281
Hillsborough River SP
396
Homosassa Springs Wildlife SP
391
Honeymoon Island SP
413
Ichetucknee Springs SP
315
Indian Key SP
161
Indian River Lagoon Preserve SP
210
John D. MacArthur Beach SP
202
John Gorrie Museum SP
381
John Pennekamp Coral Reef SP
155
Jonathan Dickinson SP
203
Koreshan SP
435
Lake June-in-Winter Scrub SP
281
Lake Kissimmee SP
281
Lignumvitae Key Botanical SP
161
Little Talbot Island SP
303
Lovers Key SP
433
Manatee Springs SP
386
Mound Key Archeological SP
435
Myakka River SP
420
Olustee Battlefield Historic SP
312
Oscar Scherer SP
420
Paynes Prairie Preserve SP
318
Ponce de Leon Springs SP
324
Rainbow Springs SP
390
Sebastian Inlet SP
209
Silver Springs SP
279
St. Andrews SP
378
St. George Island SP
382
St. Joseph Peninsula SP
380
Suwannee River SP
314
Three Rivers SP
323
Topsail Hill Preserve SP
375
Wakulla Springs SP
322
Weeki Wachee Springs SP
392
Wekiwa Springs SP
274
Windley Key Fossil Reef Geological SP
160
Alexander Springs Recreation Area
274
Barefoot Beach Preserve (County) Park
433
Corkscrew Swamp Sanctuary
434
Fort de Soto (County) Park
410
Guana Tolomato Matanzas Reserve
207
Juniper Springs Recreation Area
275
Lake Apopka Wildlife Drive
277
Six Mile Cypress Slough Preserve
433
Three Sisters Springs Center
390
Wakodahatchee Wetlands
196
Hans-R. GrundmannIsabel Synnatschke
Hans-R. Grundmann, Isabel Synnatschke
Florida
mit New Orleans
9. komplett aktualisierte und überarbeitete Auflage 2023
mit separater Floridakarte
ist erschienen im
Reise Know-How Verlag
ISBN 978-3-89662-766-7eISBN 978-3-89662-736-0
© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Königstraße 43
26180 Rastede
Gestaltung
Umschlag: Carsten Blind, Asperg, Isabel Synnatschke
Ulf Behrmann, Hans-R. Grundmann
Satz und Layout: Hans-R. Grundmann, Isabel Synnatschke
Ulf Behrmann, Carsten Blind
Karten: map solutions, Karlsruhe und
Faltkarte: Huber Kartographie, Unterschleißheim
FotosFotonachweis auf Seite 468
Druck
Media Print, Paderborn
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Willkommen im »Sonnenstaat«
Als im frühen 16. Jahrhundert die Spanier erstmals an Floridas Küste anlegten, hielten sie das neu entdeckte Land für eine Insel und lagen damit nicht ganz falsch. Denn Florida hat in vielerlei Hinsicht mehr mit den Inseln der Karibik gemein als mit dem Rest des US-Festlands. Tropische Temperaturen, Palmen und Sandstrände, karibische Klänge und kubanische Küche machen es zu einem vergleichsweise exotischen Reiseziel.
Andererseits unterscheidet sich die Halbinsel nicht wesentlich vom Durchschnittsamerika mit Shopping Malls, Fast Food an jeder Ecke, ausufernden Großstädten, vielspurigen Freeways und was sonst noch so dazu gehört. Auch die touristische Infrastruktur präsentiert sich »typisch amerikanisch«. Kein anderer US-Bundesstaat ist so sehr vom Tourismus bestimmt wie Florida. Mancher Ort verdankt ihm sogar seine Entstehung.
Die größten Attraktionen Floridas sind so bekannt, dass man sie kaum erwähnen muss: Neben Sonne, Sand und Meer gehören dazu vor allem die Vergnügungsparks, speziell Walt Disney World und die Universal Studios bei Orlando sowie Busch Gardens in Tampa, außerdem die Art Deco-Meile in Miami Beach, das schillernde Key West und das Kennedy Space Center mit Weltraumbahnhof beim Cape Canaveral.
Aber Florida hat noch weit mehr zu bieten: In den State und National Parks sowie anderen Naturschutzgebieten stößt man auf eine ungewöhnlich und äußerst vielfältige Flora und Fauna und – unter Wasser vor der Inselkette der Florida Keys – auf Korallenriffe. Eine Besonderheit sind auch die Parks, die um ergiebige Frischwasserquellen (Natural Springs) und ihre Abflüsse entstanden und teilweise Lebensraum für Seekühe und Alligatoren sind.
Jahrhundertealte Festungen, angelegt in den Anfängen der Besiedlung bis zum Bürgerkrieg, Plantagen aus der Zeit der Sklaverei und St. Augustine, die älteste von spanischen Kolonisten gegründete Stadt der USA, sind sehenswerte Besuchsziele nicht nur für historisch Interessierte. Echte Kunstschätze warten u.a. im Ringling Art Museum in Sarasota sowie im Dalí Museum in Saint Petersburg. Wer durch Kneipen bummeln möchte und Nachtleben sucht, wird vor allem in South Beach fündig, aber auch in Key West, Orlando, Tampa/Ybor City und anderen Brennpunkten des Tourismus.
Nach einer kompakten Darstellung all dessen, was man vor einem Urlaub in Florida unbedingt wissen sollte, steigt dieses Buch im »Allgemeinen Teil« rasch in die Details für Reiseplanung und -vorbereitung ein. Das umfangreiche Kapitel »Unterwegs in Florida« befasst sich gleich im Anschluss noch intensiv mit allen praktischen Fragen, die sich für und auf Reisen im Sonnenstaat stellen (können).
Näheres zum Aufbau des zweiten Teils »Routen und Reiseziele« ist auf Seite 104 beschrieben. Der Reiseteil ist gespickt mit Up-to-date-Informationen und Internetadressen für noch mehr Details. Neben den zahlreichen Empfehlungen für Unterkünfte (vom Hostel über Mittelklasse-Motels bis hin zur Luxusherberge) findet der Leser ebenso viele überprüfte Hinweise auf besonders schön gelegene und/oder komfortable Campingplätze.
Wer mehr über Florida erfahren möchte, findet im Anhang »Florida Wissen« (Seite 442) alles Wichtige zu Geschichte, Bevölkerung, Staat, Politik und Wirtschaft, Kunst und Kultur.
Unterschiedlich positionierte und gefärbte Griffmarken, das Stichwortverzeichnis hinten im Buch (Seite 470) und das Routennetz wie auch Kartenschnittverzeichnis in den Umschlagklappen unterstützen das rasche Auffinden der Beschreibungen.
Eine gute Reise und einen schönen Urlaub in Florida wünschen Ihnen
Hans-R. Grundmann & Isabel Synnatschke
TEIL 1PLANUNG, VORBEREITUNG UND DURCHFÜHRUNG einer Reise nach Florida
1Ferienziel Florida
KastenSteckbrief Florida
1.1Reiseplanung und -information
1.1.1Warum nach Florida?
1.1.2Reiseziele und -dauer
1.1.3Beste Reisezeit(en)
1.1.4Information hier und vor Ort
1.2Geografie - Lage & Landschaften
1.3National Parks und State Parks
1.4Flora und Fauna
1.4.1Planzenwelt
ThemaLeaves of three, let them be!
1.4.2Floridas Tierwelt
ThemaAlligators vs. Crocodiles
ThemaHerons, Egrets & Bitterns - die eleganten Sumpfbewohner
2Reisevorbereitung
ThemaFlugbuchung im Internet
ThemaKoffer und Handgepäck
2.1Flüge nach Florida
2.2Reisepass und Einreiseformalitäten
KastenZusätzliche Anforderungen bei der Einreise aufgrund von COVID-19
KastenESTA - Einreisegenehmigung in die USA
KastenKrankenversicherung
2.3Transport in Florida
2.3.1Öffentliche Verkehrsmittel
2.3.2Mietwagen – Pkw, SUV und Minivans
2.3.3Die Campmobilmiete
• Campertypen
• Miet-Tarife, Gesamtkosten und Konditionen
2.3.4Kostenvergleich Pkw – Campmobil
2.4Die Finanzen
3Unterwegs in Florida
3.1Autofahren in den USA
3.1.1Abweichende Verkehrsregeln
ThemaPolizeikontakt und Alkohol am Steuer
ThemaToll-by-Plate & SunPass - unterwegs auf Floridas Mautstraßen
3.1.2Straßensystem
3.1.3Tanken und Pannenhilfe
3.2Unterkunft und Camping
3.2.1Motels, Motor Inns, Hotels und Lodges
ThemaSatte Rabatte mit Coupons
ThemaDie wichtigsten Motel-/Hotelketten
3.2.2Sonstige Unterkünfte
3.2.3Camping in Florida
• Staatliche Campgrounds
• Kommerziell betriebene Campgrounds
• Campingplatzreservierung
• »Boondocking« - Campen ohne Campingplatz
3.3Essen und Trinken
ThemaPreiswert einkaufen mit »Reward Cards«
3.3.1Selbstversorgung
3.3.2Restaurants
ThemaHow would you like your eggs ma’am/sir?
3.3.3Bars, Lounges und Saloons
3.4Aktivitäten
ThemaBeach Warning Flags
3.5Alles Weitere von A bis Z
Apotheken & Drugstores / Ärzte und Zahnärzte / Banken
Behinderungen / Botschaft & Konsulate
Elektrischer Strom / US-Feiertage & Schulferien
Filme / FKK / Hurrikane
Internet
Kinder / Lesen & Literatur
Maße & Gewichte
Notfälle / Öffnungszeiten / Post / Rauchen
Senioren / Steuern - Sales & Room Tax / Telefonieren
Temperaturen / Toiletten / Trinkgeld / Uhrzeit
Veranstaltungen
Wäsche waschen unterwegs / WLAN & Wifi / Zahlen
Zeitzonen / Zoll bei Rückkehr aus den USA
TEIL 2ROUTEN UND REISEZIELE IN FLORIDA
Zum Aufbau des Reiseteils
1Miami und Umgebung
Kasten»TOP 10« in Miami und Umgebung
1.1Miami
1.1.1Geschichte
1.1.2Orientierung, Info, Transport, Übernachten & Essengehen
1.1.3Stadtbesichtigung
• Downtown Miami
• Little Havana
• Nördliche Stadtteile
• Im Süden von Miami
1.2Miami Beach
1.2.1Kennzeichnung und Entwicklung
1.2.2Orientierung, Info, Transport, Übernachten & Essengehen
ThemaArt Deco in Florida
1.2.3Stadtbesichtigung
1.2.4Star Island & Fisher Island
1.3Homestead & Florida City
1.4Biscayne National Park
ThemaMoskitos
1.5Everglades National Park
• Ostteil der Everglades
ThemaDie »Glades«, ein bedrohtes UNESCO-Welterbe
• Shark Valley
Thema»Airboat Tours« außerhalb des Nationalparks
• Everglades City
ExkursWilderness Waterway durch die Everglades-Sümpfe
ThemaSeminole & Miccosukee Reservation
1.6Tamiami Trail (#41)
• Big Cypress National Preserve
• Weiterfahrt nach Westen auf dem Tamiami Trail
2»Inselhüpfen« auf den Florida Keys
Kasten»TOP 10« auf den Keys
2.1Geographie und Geschichte
ThemaMM für «Mile Marker»
2.2Die oberen Keys
ThemaTauchen zu Kriegsschiffen, Haien und Hochzeiten
2.3Die mittleren Keys
• Windley Key und Upper Matecumbe Key
• Lignumvitae, Long, Grassy, Vaca und Pigeon Key
2.4Die südlichen Keys
2.5Key West
2.5.1Geschichte
ThemaLGBTQ-Szene in Key West
2.5.2Praktisches (Parken, Unterkünfte, Camping, Restaurants)
ThemaDie berühmte »Key Lime Pie«
2.5.3Sightseeing
ThemaKey West und Kuba: alte Nachbarn, »Eiszeit« und Zukunft
2.6Abstecher auf die Dry Tortugas
3Küste der Kontraste: Von Miami nach Jacksonville
Kasten»TOP 10« an der Atlantikküste
3.1Zur Route
3.2Städte im urbanen Streifen nördlich von Miami
3.2.1Fort Lauderdale
Kasten»Tourboot« Watertaxi in Fort Lauderdale
3.2.2Boca Raton, Delray Beach und Lake Worth
3.2.3Palm Beach
3.2.4West Palm Beach
ExkursAbstecher zum »Big O« (Lake Okeechobee)
3.3Von Palm Beach nach Cape Canaveral
ExkursStraße #A1A auf den vorgelagerten Barrier Islands
ThemaBeste Plätze fürs »Rocket Launch Viewing«
• Titusville
ThemaBiolumineszenz an der »Space Coast«
• Merritt Island NWR und Canaveral NS
3.4Das Kennedy Space Center
Sonderkapitel Orlando
Orlando, Welthauptstadt der Vergnügungsparks
Geschichte
Infos, Unterkunft, Camping, Restaurants & Shopping
ThemaCelebration: Disneys Musterstadt
Stadt Orlando
Walt Disney World
• Allgemeines, Zeiten und Tickets
• Anfahrt und Transport zwischen den Parks
• Unterkommen in der Disney-Welt
KastenTipps für die Parks von »Walt Disney World«
Die vier Disney Themenparks
• Magic Kingdom
KastenChild Swap/Riders Switch - Themenparks mit Kindern
• Epcot
• Disney’s Hollywood Studios
• Disney’s Animal Kingdom
• Wasserparks
• Disney Springs und BoardWalk
Das Universal Studios Resort
• Universal Studios Florida
• Islands of Adventure
• Volcano Bay & CityWalk
Weitere Themenparks
• SeaWorld
• Discovery Cove & Aquatica
Am International Drive
Gatorland
ThemaNatural Springs
ThemaTiere beobachten (bei Orlando)
Fortsetzung einer Rundreise durch Florida ab Orlando
• Von Orlando zur nördlichen Atlantikküste
ThemaStimme des schwarzen Florida: Zora Neale Hurston
• Von Orlando in Richtung Nordwesten / an die südliche Golfküste
• Von Orlando weiter in Richtung Miami
3.5Die Nordküste von Daytona Beach bis Jacksonville
3.5.1Daytona Beach
ThemaDaytona Speedway
3.5.2Von Daytona Beach nach St. Augustine
3.5.3St. Augustine
ThemaRipley’s Believe It or Not!
• Anastasia Island
ThemaAlligator Farm Bird Rookery
3.5.4Jacksonville und Umgebung
• Schutzgebiete nordöstlich von Jacksonville
ThemaSegregation im 19. und 20. Jahrhundert
• Amelia Island
ExkursAbstecher nach Georgia
• Nach Cumberland Island
• Zum Okefenokee Swamp
4Nordflorida und der Panhandle
Kasten»TOP 10« Nordflorida/Panhandle
4.1Durch Nordflorida von Ost nach West
4.1.1Von Jacksonville nach Tallahassee
ExkursVon Lake City nach Süden
• Abstecher von der I-75
• Gainesville
4.1.2Tallahassee
4.1.3Von Tallahassee nach Pensacola
4.1.4Pensacola und Santa Rosa Island
• Santa Rosa Island
Sonderkapitel New Orleans
Abstecher nach New Orleans
Lohnenswert?
Küstenroute in Alabama
Auf der I-10 durch Alabama
Die Mississippiküste
NEW ORLEANS
• Klima, Reisezeit, Historisches
ThemaHurrikan »Katrina« und »Ida«
• Info, Transport
• Orientierung, Sightseeing-Touren
• Unterkunft, Camping
ThemaCajun & Creole Cooking
• Unterhaltung, Shopping
ThemaNew Orleans Jazz
ThemaMardi Gras in New Orleans
French Quarter & Umgebung
ThemaVoodookönigin Marie Laveau
Thema»Cities of the Dead«
Central Business & Arts District
Garden District
Bereich City Park & Chalmette Battlefield
Historic Homes am Mississippi
4.2Von Pensacola nach Apalachicola
4.2.1Die Emerald Coast
ThemaStingray Shuffle (April-Oktober)
4.2.2Panama City Beach
ThemaUrlaubsregion Nordwestflorida Beaches
4.2.3Von Panama City nach Apalachicola
4.2.4Die östlichsten 100 mi der Panhandle-Küste
5Die südliche Golfküste
Kasten»TOP 10« an der südlichen Golfküste
ThemaDie natürlichen Süßwasserquellen am Suwannee River
5.1Vom Panhandle zur Tampa Bay
ThemaDas Massaker von Rosewood
ThemaGasparilla Pirate Fest
5.2Die Tampa Bay
5.2.1Tampa
• Geschichte und Entwicklung
• Info, Unterkunft, Camping, Gastronomie
• Sehenswertes
ThemaDie Renaissance der Zigarre
5.2.2St. Petersburg und St. Pete Beach
• Info, Unterkunft, Camping, Gastronomie
• Sehenswertes
5.2.3Clearwater und die Golfküste nördlich der Tampa Bay
• Clearwater Beach
Thema»Fun in the Sun« - die schönsten Strände der USA
• Caladesi und Honeymoon Island
• Tarpon Springs
5.3Von der Tampa Bay nach Naples/Marco Island
5.3.1Zur Route
5.3.2Bereich Sarasota/Venice
• Die vorgelagerten Inseln
• Sarasota
• Nach Venice und Gasparilla Island
Thema»Shark Tooth Capital of the World«
5.3.3Bereich Fort Myers
• Stadt Fort Myers
ThemaThomas Edison & Henry Ford Estates
• Pine Island und Matlacha, Sanibel & Captiva Island
• Estero Island (Fort Myers Beach)
• Ziele zwischen Fort Myers nach Naples
ExkursCorkscrew Swamp Sanctuary
5.3.4Naples
5.3.5Vom Golf nach Miami/Fort Lauderdale
• Alligator Alley
ANHANG:FLORIDA WISSEN
Geschichte
Indianerkulturen
Erste Europäer
Britisches Zwischenspiel und zweite spanische Periode
Die »Amerikanisierung« Floridas
Florida im Bürgerkrieg
Die Jahrhundertwende
Die Seminolenkriege
Die »goldenen 1920er-Jahre«
Wirtschaftskrise und Auswirkungen des 2. Weltkriegs
Bürgerrechtsbewegung
Einwanderung aus Kuba & Haiti
Florida im neuen Jahrtausend
Kriminalität
Bevölkerung
Angloamerikaner & Afroamerikaner
Hispanics
Staat und Politik
Wirtschaft
Kultur und Kunst
Fotonachweis
Index - Stichwortverzeichnis
Mississippi-Alligator
Beim Anflug auf die Dry Tortugas
Universal CityWalk in Orlando
Einer der vielen originellen »Lifeguard Towers« von Miami Beach,Seite 131
Steckbrief Florida: Zahlen und Fakten
Fläche
Florida belegt mit ca. 170.000 km2 Platz 22 unter den 50 US-Staaten und ist etwa halb so groß wie Deutschland.
Einwohner
Doch mit über 21,5 Mio. Einwohnern (2019) rangiert der Staat bevölkerungsmäßig – nach Kalifornien und Texas – an dritter Stelle.
Die Bevölkerungsdichte liegt mit 126 Personen/km2 zwar deutlich unter der von Deutschland (233 Personen/km2 bei 83 Mio Einwohnern), ist aber für US-Verhältnisse hoch und zudem extrem unterschiedlich verteilt. Das Gros der Bevölkerung lebt an den Küsten südlich der Linie Tampa-Orlando-Daytona, rund um Orlando und im nordöstlichen Ballungsraum Jacksonville.
Die Innenbereiche der Halbinsel und der Norden samt dem Panhandle oberhalb der Linie Tampa/Orlando/Daytona Beach sind nur relativ dünn besiedelt.
Hauptstadt
Tallahassee seit 1824
Flagge
Die Staatsflagge zeigt ein rotes Kreuz auf weißem Hintergrund und – in der Mitte des Kreuzes – das Staatssiegel, Umschlagklappe vorne innen.
Verwaltung
Der Staat Florida besteht aus 67 Landkreisen (Counties).
Regierung
Das Parlament hat zwei Kammern mit Sitz in Tallahassee/Nordflorida. Ein Gouverneur, der alle vier Jahre neu gewählt wird, regiert den Staat.
Staatshymne
Suwannee River von Stephen C. Foster, Seite 314
Staatsmotto
In God we trust
In diesem Kapitel geht es zunächst einmal um wichtige und nützliche Vorabinformationen zum Ferienziel Florida. Weitergehende Details zu dem Bundesstaat, seiner Geschichte, Land und Leuten, befinden sich im ausführlichen Anhang (Seite 442ff).
Vielfältige Attraktionen
Dass Florida eines der beliebtesten Reiseziele in Nordamerika ist, hat gute Gründe. Die klimatischen und geografischen Bedingungen für Badeurlaub und Wassersport aller Art sind ideal. Endlose weiße Sandstrände, darunter einige der schönsten der USA, warten am Atlantik und an der Golfküste. Darüber hinaus gibt es zahllose weitere Sehenswürdigkeiten und Attraktionen für unterschiedlichste Interessen wie das Kennedy Space Center beim Cape Canaveral oder die vielen Vergnügungsparks bei Orlando. City Life findet man in Miami, Fort Lauderdale und Tampa, historische Stätten in St. Augustine in Nordflorida, Karibik-Feeling auf der Inselkette Florida Keys. National und State Parks schützen Sumpf- und Küstenlandschaften mit einer sagenhaften Fauna. Für manche sicher überraschend verfügt Florida auch über viele hochkarätige Museen zu Kunst, Kultur und Geschichte.
Florida ist als Reiseziel für »Amerikaneulinge« genauso geeignet wie für amerikaerfahrene Urlauber, denn es unterscheidet sich vor allem im Süden und im sog. Panhandle deutlich vom Rest der USA. Die Entfernungen in diesen Bundesstaat sind noch relativ überschaubar und die touristische Infrastruktur ist dicht.
Bahia Honda Beach auf den Florida Keys
Überlegungen
Wer nicht gleich drei Wochen oder mehr Zeit zur Verfügung hat, sollte sich keine komplette Florida-Rundfahrt vornehmen, sondern sich lieber auf Teilregionen konzentrieren – welche dafür in Frage kommen, hängt in erster Linie von persönlichen Interessen, aber auch von der Jahreszeit und der möglichen Reisedauer ab.
Eine Woche
Bei nur 7-8 Tagen Aufenthalt ist man am besten mit einer festen Unterkunft in einem passenden Ort bedient. Am Standquartier kann man den gewünschten Ferienaktivitäten nachgehen und/oder von dort aus die Umgebung erkunden. Eine gute Wahl für einen solchen Kurzurlaub ist z.B. Miami Beach, das mit dem nahen Miami besonders viel Abwechslung bietet und ein guter Ausgangspunkt für den Besuch der Florida Keys und der Everglades ist. Auch Orlando passt gut für eine Woche Action: die Vergnügungsparks lassen sich mit Ausflügen an die Strände an beiden Küsten, nach Cape Canaveral und zu den herrlichen Quellfluss-Parks kombinieren. Wer eher Badeurlaub im Sinn hat, sollte die »Strandstädte« an der südlichen Golfküste vorziehen, von dort ist der Weg nach Orlando auch nicht weit. Tampa und Fort Myers sind ebenso wie Miami, Fort Lauderdale und Orlando von europäischen Flughäfen aus mit Nonstop-Flügen zu erreichen, Seite 35.
Zwei Wochen
Bei einem Aufenthalt von zwei Wochen (oder mehr) wäre es dagegen schade, sich nur auf ein Standquartier zu beschränken. Man könnte zwei Wochen z.B. zwischen Miami Beach und Orlando aufteilen oder auch eine kleine Rundreise durch den südlichen Teil des Staates unternehmen. Wer den Besuch der Vergnügungsparks bei Orlando mit einem Badeurlaub im Spätsommer/Herbst kombinieren möchte, sollte überlegen, nach dem Hauptspaß in den Amusement Parks zum Entspannen ins nordwestliche Florida zu fahren. Dort ist zwar weniger »los«, aber man findet im Panhandle die schönsten Strände der ganzen USA.
Etwa ab zwei Wochen lohnt sich ggf. auch die Miete eines Campmobils, zumal viele Campingplätze – vor allem in State Parks – schon allein für sich attraktive Ziele sind, Seite 20.
Drei und mehr Wochen
Für eine Rundreise durch den ganzen Staat sollte man am besten bis zu vier Wochen Zeit haben. Mit einigen Auslassungen kann man aber auch in drei Wochen eine beachtliche Route realisieren. Die im Reiseteil dieses Buches beschriebenen Strecken lassen sich leicht zu einer größeren Rundfahrt verbinden.
Winterziel Florida?
Florida galt lange als reines Winterziel. Im frühen 20. Jh. kamen wohlhabende Nordstaatler (sog. snow birds) zum Überwintern in den »Sunshine State« und verließen ihn wieder, wenn die heiße Jahreszeit nahte. Dank der heutzutage lückenlosen Klimatisierung allerorten lässt es sich in Florida durchaus auch in heißen Monaten aushalten, von den vielen Bademöglichkeiten mal ganz abgesehen.
Klimazonen
In Florida ist es deutlich wärmer und sonniger als in Mitteleuropa und die Sommer sind überall sehr heiß. Aber es treffen dort verschiedene Klimazonen aufeinander, so dass die regionalen Unterschiede kaum größer sein könnten: Im Winter kann es im Panhandle schneien, während die Urlauber auf Key West in der Sonne brutzeln. Und an ein- und demselben Sommerwochenende kann in Tallahassee das Rasensprengen wegen Wasserknappheit untersagt sein, während die Bewohner von Miami von sintflutartigen Regengüssen heimgesucht werden. Im Norden dominiert das warmgemäßigte Klima der Südstaaten, im Süden das tropisch-feuchte der Karibik; dazwischen liegt eine subtropische Übergangszone. Daher ist es sinnvoll, die einzelnen Bereiche getrennt zu betrachten:
Südflorida
Als ideale Reisezeit gelten im Süden Floridas die Monate Dezember bis April. Mit durchschnittlich 20°-25°C ist es dann meist angenehm warm und sonnig. Es regnet selten und es gibt nur wenig Moskitos, Seite 136. Südlich der Linie Orlando-Tampa, kennt man kaum Frost. Schneefall wäre dort eine Sensation. Für Tierbeobachtungen sind Januar bis April am besten, Seite 25.
Von Mai bis Oktober herrschen durchgehend Temperaturen von weit über 30°C und eine schweißtreibend hohe Luftfeuchtigkeit. Nach monsunartigen Regenfällen stehen oft Straßen für kurze Zeit komplett unter Wasser, aber schon bald darauf lacht die Sonne wieder vom Himmel. Die geringere Beliebtheit Südfloridas im Sommer führt zu deutlich reduzierten H/Moteltarifen.
Nordflorida
An der nördlichen Golf- und Atlantikküste hingegen gelten die Monate Mai bis September als Hauptsaison mit den höchsten Preisen. Im Panhandle sind die Sommer auch weniger verregnet als im übrigen Florida. Im Winter ist es im Norden überwiegend sonnig und trocken, aber zum Baden zu kalt. Tagsüber werden zwar auch 15°-20°C erreicht, aber nachts sinken die Temperaturen von November bis Februar immer wieder unter den Gefrierpunkt. Einen »echten« Winter, obendrein noch Schnee, kennt man allenfalls an der Nordgrenze des Staates – aber auch dort als Ausnahme.
Zentralflorida
Das zentrale Florida mit Orlando und den Vergnügungsparks vermarktet sich zwar als ganzjährige Reiseregion. Da man sich in den Parks aber viel im Freien aufhält und in der Sonne anstehen muss – wenn auch oft abgeschattet und mit kühlen Wassernebel besprüht – sollte man dort den Hochsommer eher meiden.
Von Juni bis November ist das Wetter extremer und unberechenbarer. Speziell im August, September und Oktober können tropische Wirbelstürme mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von über 200 km/h auf Land treffen. Bei Hurricanes ( auch Seite 88) sorgen zeitige Unwetterwarnungen dafür, dass man gefährdete Gebiete umfahren bzw. verlassen kann. Evakuierungsrouten sind ausgeschildert. Plötzlich über Land ausbilden können sich Tornadoes und dabei ebenfalls eine Spur der Verwüstung hinterlassen. 2020 wurden insgesamt 62 in Florida registriert, überwiegend in der Zeit von Februar bis September. Landesweit führte man so die Statistik an.
Stehen meist gleich am Parkeingang, hier das Besucherzentrum des Everglades Nationalparks
Die zentrale Touristeninformation des Staates Florida heißt Visit Florida und residiert in der Hauptstadt Tallahassee ( 1-850-488-5607). Die Websites www.visitflorida.com und www.visitflorida.com/de bieten jede Menge Infos zu Sehenswürdigkeiten, Unterkünften, Shopping und aktuelle Veranstaltungen.
Tourist Info
In allen größeren und auch den meisten kleineren Orten in Florida findet man lokale Informationsstellen, die Tourist Information Centers oder Chambers of Commerce. Sie haben neben allgemeinen Florida-Infos jede Menge Broschüren, Karten und Werbung (Hotels, Restaurants, Aktivitäten) zur jeweiligen Stadt und Region. Diese Stellen sind immer einen kurzen Besuch wert.
Die Adressen finden sich im Reiseteil jeweils vor den Restaurantund Übernachtungstipps. Unterwegs sind die Hinweisschilder »Tourist Information« aber selten zu übersehen.
AAA Karten & TourBooks
Vertretungen des amerikanischen Automobilclubs AAA (Triple A) gibt es in fast jeder größeren Stadt, manchmal sogar mehrere; alle Adressen unter www.aaa.com. Dort erhalten auch Mitglieder europäischer Clubs gratis Straßenkarten, Stadtpläne und TourBooks. Letztere sind eine Art Reiseführer mit Betonung kommerzieller Attraktionen. Sie enthalten außerdem ein umfangreiches H/Motelverzeichnis für Häuser der gehobeneren Mittelklasse.
Für Florida gibt es sogar gleich drei TourBook-Bände, auch online unter: https://tourbook.aaa.com.
Tipp: Die Clubkarte sorgt für Gleichstellung mit amerikanischen AAA-Mitgliedern bei Club-Discounts und Sondertarifen in Motels, Vergnügungsparks, Museen und diversen anderen Attraktionen. Auf den Slogan »Show your Card & Save« achten!
Lage
Florida ist der südlichste der kontinentalen Vereinigten Staaten. Selbst die Nordgrenze (mit Georgia und Alabama) liegt noch südlich der Grenze Kaliforniens mit Mexiko. In Key West, am südwestlichen Zipfel des Staates wurde der Southernmost Point Continental USA durch einen bunten Betonklotz markiert ( Foto Seite 177). Wegen dieser exponierten Lage galt Florida früher als der Southernmost State.
Doch seit 1959 das ferne Hawaii zum US-Bundesstaat wurde, muss bei diesem Superlativ immer der Zusatz »continental« hinzugefügt werden, denn die Inselgruppe im Pazifik liegt noch ein ganzes Stück weiter südlich. So einigte man sich schließlich auf den werbewirksamen Beinamen »Sunshine State«.
Leicht übersehen wird, dass Florida nicht nur aus der riesigen Halbinsel im Südosten Nordamerikas besteht. Das Staatsgebiet zieht sich von der Hauptstadt Tallahassee ganz im Norden über dem westlichen Ende der Halbinsel noch ca. 350 km weiter nach Westen. Dieser 60-150 km breite Streifen ist bekannt als der Florida Panhandle, der »Pfannenstiel« des Staates. Er grenzt im Westen an Alabama und im Norden noch an Georgia.
Von Wasser umschlossen
Wenn man einmal von der Nordgrenze absieht, ist Florida rundum von Wasser umgeben. Von keinem Ort fährt man über 100 km bis ans Meer, im Osten an den Atlantik, im Westen an den Golf von Mexiko. Die Küstenlänge beträgt ca. 2.200 km. Wenn man die Ufer aller Buchten und Inseln mitzählt, kommt man sogar auf über 10.000 km.
Vorgelagerte Inseln
Den Küsten sind sandbankartige, schmale und endlos lange Barrier Islands vorgelagert. Einige der bekanntesten Städte Floridas wie Miami Beach und Palm Beach, St. Petersburg oder Daytona Beach liegen auf solchen über Brücken erreichbaren Inseln.
Atlantikküste und Florida Keys
An der Atlantikküste ziehen sie sich nahezu ununterbrochen von Georgia kommend bis hinunter nach Miami. Südlich der Stadt beginnen die Florida Keys – kleine Inseln, die sich in einer geschwungenen Linie über eine Distanz von rund 200 km aneinanderreihen und mit Key West im Golf von Mexiko enden.
Golfküste
Entlang der Golfküste sind Barrier Islands nicht durchgängig vorhanden. Dort erstrecken sich die Strände auf den vorgelagerten Sandinseln zwischen Fort Myers und Tarpon Springs und – im Nordwesten – zwischen der Apalachicola Bay und Pensacola.
Sümpfe
Die Festlandsküsten sind überwiegend versumpft und beherbergen riesige Mangrovenwälder, die nur per Boot zugänglich sind. Vor dem größten Sumpfgebiet, den südwestlichen Everglades, liegt zwischen Marco Island und den Florida Keys die Welt der 10.000 Islands, die in Wahrheit noch niemand wirklich gezählt hat.
Seen und Flüsse
Florida ist ausgesprochen reich an Binnengewässern. Das größte unter ihnen ist der riesige Lake Okeechobee ( Exkurs Seite 200) mit einer Fläche von knapp 1.900 km2. Im Landesinneren gibt es noch eine Menge weiterer Seen: größere wie den Lake George oder Lake Kissimmee und zahllose kleinere, die sich u.a. in National Forests und zahlreichen State Parks verbergen.
Die großen Flüsse des Staates findet man in seiner Nordhälfte. Zu den wichtigsten zählen der breite St. Johns River, der in der Nähe von Jacksonville in den Atlantik mündet, und der vielbesungene malerische Suwannee River, der aus Georgia kommt und nördlich der Insel Cedar Key in den Golf von Mexiko fließt. Flüsse und Seen bedecken in Florida insgesamt über 30.000 km2. Knapp 20% der Fläche des Staates bestehen somit aus Wasser.
Landschaft
Das Land ist unglaublich flach. Die höchste Erhebung, der gerade mal 105 m hohe Britton Hill, liegt im Nordwesten in der Nähe von Lakewood unweit der Grenze zu Alabama. Ohne Berge oder Hügel fehlen spektakuläre Landschaften, wie man sie z.B. aus dem Westen der USA kennt. Wer größere Straßen und Autobahnen nicht verlässt, sieht daher in erster Linie eintönige und oft ziemlich dicht besiedelte Gebiete. Ähnliches gilt für die Küstenstrecken.
Das heißt aber mitnichten, dass Florida keine Naturschönheiten besitzt – ganz im Gegenteil! Es warten traumhafte Quellflüsse in idyllischen Wäldern, umwerfende weiße Sandstrände und üppige subtropische Sumpflandschaften. Im Gegensatz zum Westen indessen, wo man oft schon beim Durchfahren mancher Region bleibend beeindruckt wird, muss man sich um Florida mehr »bemühen«, landschaftlich reizvolle Ecken gezielt anfahren, sich Zeit nehmen und auch etwas genauer hinsehen als anderswo. Wer nur mit dem Auto durch die grünen Ebenen des Everglades Nationalparks braust, wird vermutlich enttäuscht sein. Wenn man sie aber zu Fuß und im Boot erkundet oder an einer naturkundlichen Führung teilnimmt, dann kann der Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden – allen voran im Winter, wenn sich eine unglaubliche Anzahl von Tieren an den dann wenigen Wassertümpeln versammeln.
Auch für die ganz Kleinen spannend, eine rasante Airboat Tour durch die Feuchtgebiete Südfloridas; hier beim kurzen Stopp zum Tierebeobachten
Die schönsten Regionen Floridas stehen weitgehend unter Naturschutz. Wälder, Sümpfe, Flüsse, Seen, Küstenabschnitte und komplette Inseln sind National Parks und Forests und vor allem State Parks, die vom Staat Florida verwaltet werden.
Idee hinter den Nationalparks
Der Naturfreund Horace McFarland hielt sie für »das einzige, was wir haben, das nicht von irgendwo importiert wurde« und der Autor James Bryce nannte sie »die beste Idee, die Amerika je hatte«. Tatsächlich stellen die US-Nationalparks auch für Touristen aus dem Ausland eine der Hauptattraktionen dar. Ihre Einrichtung basiert auf dem Gedanken, außergewöhnliche Landschaften, Naturwunder und bedeutsame historische Stätten vor Zerstörung und kommerzieller Ausbeutung zu bewahren und gleichzeitig den Bürgern des Landes den (kontrollierten) Zugang zu ermöglichen. Bereits 1872 wurde im Nordwesten der USA der Yellowstone Nationalpark ins Leben gerufen. Aber erst seit 1916 existiert der National Park Service, der seither die Nationalpark-Idee in weltweit nachgeahmter Weise in die Praxis umgesetzt hat; www.nps.gov.
Nationalparks (NP)
In Florida sollte es noch etwas länger dauern, bis man sich ernsthafte Gedanken über die Erhaltung der Naturschönheiten machte. Die Everglades, das große Feuchtgebiet ganz im Süden der Halbinsel wurde 1947 zum 1. Nationalpark des Staates erklärt. Hinzu kamen in den folgenden Jahrzehnten nördlich der Everglades die Big Cypress National Preserve, an der Atlantikküste die kaum erschlossene Canaveral National Seashore (nördlich des Kennedy Space Center) und der ungewöhnliche Biscayne National Park, dessen Attraktionen zu 95% unter Wasser liegen. An der nördlichen Golfküste fasste man mehrere Inseln und Küstenstreifen zur Gulf Islands National Seashore zusammen. Ein etwas jüngerer Zuwachs (1992) ist der Dry Tortugas National Park, der eine Gruppe von sieben kleinen Inseln rund 100 km westlich von Key West umfasst.
National Forests (NF)
Drei große Waldgebiete unterstehen der nationalen Forstverwaltung Washingtons: der Osceola National Forest an der Grenze zu Georgia, der Ocala National Forest nördlich von Orlando und der Apalachicola NF im Panhandle; www.fs.usda.gov/florida.
Eintritt/Jahrespass
In Florida ist der Besuch des Biscayne NP gratis, im Dry Tortugas NP werden $15 p.P. fällig und für $30 dürfen bis zu 6 Insassen in einem Auto eine Woche lang in den Everglades NP. Da auch nur Leute ab 16 Jahre zahlen Eintritt, lohnt sich der Kauf des sog. Interageny Pass oder America the Beautiful Annual Pass ($80) meistens nur dann, wenn man während der folgenden 12 Monate noch einen USA-Aufenthalt mit weiteren Nationalparks plant. Denn damit sich der Jahrespass während des Florida-Urlaubs rentiert, muss man definitiv auch noch viele National Monuments, Seashores, Preserves, Wildlife Refuges usw. auf dem Programm haben oder sehr oft an Trailheads in Nationalforsten parken.
Ihr Motto lautet »The real Florida«: Die 175 State Parks bieten eine ursprünglichere Seite Floridas, die mit der Künstlichkeit der Vergnügungsparks nichts gemein hat. Während man vielerorts in den USA den Eindruck haben kann, dass sich die Bundesregierung die »Juwelen« für ihre Nationalparks geschnappt und den Einzelstaaten nur die Attraktionen »zweiter Klasse« überlassen hat, stehen hier einige staatseigenen Parks den National Parks kaum nach. Nicht umsonst wurde Florida schon häufiger für die attraktivsten State Parks der USA ausgezeichnet; www.floridastateparks.org.
Sie sind auch tatsächlich an Vielfalt kaum zu überbieten. So ist etwa der 1963 gegründete John Pennekamp Coral Reef SP vor der Küste von Key Largo ein Unterwasser-Park und zugleich der älteste seiner Art in den USA. Er schützt ein Gebiet von 230 km2, zu dem die bekanntesten Korallenriffe Floridas gehören. Viele der Florida State Parks an den Küsten besitzen traumhafte Strände. Mehrere davon schafften es bereits in die alljährlich neu erstellte Top-Ten-Liste der schönsten Strände der USA ( Exkurs Seite 412).
Klare Quellen
Eine Reihe von State Parks im Landesinneren bestehen aus Arealen rund um glasklare Quellflüsse. In den Silver Springs und Rainbow Springs, den größten Inlandquellen des Staates, treten Wassermengen von 15.000-36.000 l/s (im Durchschnitt 2 Mio m3 täglich) an die Oberfläche. Die um die Quellen und die ersten Kilometer ihrer Abflüsse herum entstandene Vegetation und die unerhörte Wassertransparenz bei sommers wie winters immer gleichen Temperaturen (20°C-23°C) sorgten früh für die Anlage von State Parks zum Schutz der spezifischen Flora und Fauna des Quellbereichs und – soweit möglich – Verhinderung ihrer kommerziellen Ausbeutung.
Während der Regenzeit (Mai bis Oktober) stehen weite Landstriche in Südflorida zeitweilig unter Wasser, so wie diese Palmettopalmen-Haine im Myakka River State Park; auch die Straßen durch das Schutzgebiet sind dann mitunter unpassierbar
Unter https://floridasprings.org/florida-springs-map findet man eine Karte mit den zahllosen Quellen Floridas. Die schönsten sind in einem Themenkasten auf Seite 274/275 gelistet.
Auch der National Forest Service sorgt für den Schutz der in seinen Wäldern entspringenden Quellflüsse.
Historical Parks
Viele State Parks beziehen sich auf historische Sehenswürdigkeiten. Im Fort Clinch SP an der nördlichen Atlantikküste kann man z.B. die Festung aus dem frühen 19. Jahrhundert besichtigen und am Strand schwimmen gehen. In der Koreshan State Historic Site südlich von Fort Myers an der Golfküste geht es in erster Linie um eine außergewöhnliche historische Siedlung einer Sekte, aber zum Gelände gehören – wie häufig – auch ein schöner Campingplatz und ein Kanuverleih.
State Park Infrastruktur
Der Erschließungsgrad der Parks ist unterschiedlich. Die meisten sind mit dem Auto, einige nur per Boot oder zu Fuß erreichbar. Die verschiedenen Bezeichnungen geben Hinweise dazu: eine State Preserve ist der am wenigsten entwickelte Typ. Dort gibt es kaum Infrastruktur. Bei den State Parks darf man von gut ausgebauten Besuchereinrichtungen wie Bootsstegen, Picknickbereichen und oft Campgrounds ausgehen, letztere in der Ausstattung von einfach bis – überwiegend – komfortabel.
Eintritt State Parks
State Parks ohne Campingplätze sind meist täglich von 8 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang geöffnet. An den Entrance Stations erhält man i.d.R. eine Karte des Parks und es wird der Eintritt fällig: für zwei Personen im Auto $2-$8, bei mehr Insassen auch nur geringfügig mehr. Fußgänger und Fahrradfahrer zahlen meist $2-$2,50/Person. In abgelegeneren Parks oder in der Nebensaison müssen Besucher an einer Self Pay Station den Betrag (in bar!) in einen Umschlag stecken und in einen Behälter werfen. Neuerdings kann man sich bei einigen Parks den day passim Voraus online besorgen.
Ähnlich wie bei den Nationalparks gibt es auch für State Parks einen Jahrespass (Annual Pass), der $60 pro Einzelperson oder $120 pro Familie (bis zu 8 Personen) kostet. Er lohnt sich aber eher nur bei einem extrem langen Aufenthalt in Florida.
Bücher
Wer noch mehr über die State Parks wissen möchte, als auf den offiziellen Websites steht, findet in Michal StrutinsFlorida State Parks: A Complete Recreation Guide (Mountaineers Books) detaillierte Informationen zu den einzelnen Parks.
Ranger
In National wie auch in State Parks sind sog. Ranger – in graugrünen Uniformen leicht erkennbare und immer hilfsbereite – männliche und weibliche »Mädchen für alles«. Sie organisieren Wanderungen, Bootsfahrten etc. und haben in den Parks polizeiliche Befugnisse. Viele Ranger sind Idealisten, denn trotz ihrer überdurchschnittlichen Ausbildung (mindestens Bachelor-Abschluss) und vielfältigen Aufgaben gehören sie zu den am schlechtesten bezahlten öffentlichen Angestellten.
Ein schier undurchdringliches Dickicht aus kleinwüchsigen Sägepalmen prägt das Bild vielerorts in Südflorida; dieses Foto entstand im Oscar Scherer State Park
Als die ersten weißen Siedler zu Beginn des 16. Jahrhunderts eintrafen, war die Sonnenhalbinsel ein einziger üppiger Urwald und das untere Drittel von Sumpfwiesen bedeckt. Ganz treffend hatten die Ureinwohner die Everglades benannt: Pa-hay-okee, der »Fluss aus Gras«. Im Schnitt sind diese Gewässer nur 1-1,5 m tief. Im zentralen und nördlichen Florida dominieren Kiefernwälder heute noch das Bild, inzwischen aber überwiegend als Nutzwald.
State Tree
Der offizielle Staatsbaum ist die cabbage palm bzw. sabal palmetto, zu Deutsch Palmettopalme; Foto Seite 19. Diese heimische, bis zu 20 m hohe Palmenart gedeiht in ganz Florida, vorrangig entlang der Flüsse, aber ebenso auf Bauminseln in Sümpfen oder inmitten von Kiefernwäldern.
Auch wenn die Namen ähnlich klingen, ist sie nicht zu verwechseln mit den deutlich kleineren Sägepalmen (saw palmetto). Diese bilden im Unterholz ein unzugängliches Dickicht, denn die Bezeichung kommt nicht von ungefähr: Ihre Blattstiele sind mit zahlreichen kleinen »Zähnen« besetzt. Ganz im Süden Floridas weichen die Kiefernwälder allmählich Süßwassersümpfen und feuchten Sägegras-Prärien (sawgrass), die nur mehr hier und da durch einsame Bauminseln mit ausgesprochen artenreichen, tropischen Hartholzwäldern (sog. hard hammocks) aufgelockert werden. Gut zugänglich ist z.B. der Mahogany Hammock im Everglades Nationalpark.
Gumbo Limbos tragen den Spitznamen »tourist tree«, ihre sich abschälende rötliche Borke erinnerte wohl an die sonnenverbrannte Haut der Touristen
Dschungelähnlich gedeiht auf diesen leichten Erhöhungen Laubgehölz wie Rotahorn oder Eichen, Magnolien, Mahagoni- und Weißgummibäume (gumbo limbo) sowie Würgefeigen (strangler fig). Letztere sind Kletterpflanzen, die ihre Geburtsstunde in einem Baumspalt als Samen im Vogelkot haben. Von dort bilden sie zuerst Luftwurzeln in Richtung Boden aus, um sich mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Sobald dies gelungen ist, streben sie fortan gen Himmel und umschlingen dabei mit der Zeit die Bäume so fest, dass diese erdrückt werden und absterben können.
Tropische Würgefeigen haben ihre Wirte (meist Palmettopalmen oder Laubbäume) fest im Griff
In hammocks ebenfalls vertreten sind zahllose andere Kletterpflanzen, Farne, Orchideen und sog. air plants (Epiphyten, zu Deutsch auch Aufsitzerpflanzen). Sie gehören zur Familie der Ananasgewächse und sind keine Parasiten, sondern nutzen die Bäume nur zur Verankerung und beziehen all ihre Nährstoffe aus der Luft und dem abfließenden Regenwasser. Mancherorts in den Sümpfen sind Baumstämme und -äste regelrecht übersät von Tillandsien und anderen Bromelienarten. Verwandt mit ihnen ist auch das feinfädige Louisiana-Moos (spanish moss), das bartartig von den Bäumen herabhängt; Foto umseitig. Besonders malerisch wirkt es auf Sumpfzypressen und Eichen in Nordflorida ( rechts).
Heimlicher Star der Sumpfwälder ist die gefährdete Geisterorchidee (ghost orchid), die ihre zierlichen, aber bis zu 9 cm langen Blüten zwischen Juni bis August zeigt. Hin und wieder kommt es zu einer sog. »superbloom«. 2020 blühte z.B. im Corkscrew Swamp bei Naples eine dieser Orchideen ohne Unterbrechung 101 Tage lang von Juli bis Mitte Oktober. Diese Pflanzen sind meist gar nicht so leicht auszumachen, außer wenn einem – wie dort – Ranger darauf aufmerksam machen. Auffälliger hingegen sind die ebenfalls weißen und im Sommer in den Sägegras-Prärien blühenden Hakenlilien (swamp lily).
Ghost Orchid
»Leaves of three, let them be!«
Hier ist der Name Programm: Vor Giftholz (poisonwood) und den Giftsumacharten poison ivy, poison oak und poison sumac sollte man sich in Acht nehmen. Alle Pflanzenteile sind giftig, bereits ein kurzer Kontakt mit den Blättern verursacht schmerzende Brandwunden. Auch Kleidung, die damit in Berührung kam, darf man nicht anfassen (vorher mit heißem Wasser und Seife waschen!). Mit dem Manchinelbaum (manchineel oder poison guava) wurden in der Karibik sogar Giftpfeile hergestellt. Wer ihn berührt hat, sollte umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen. Der Verzehr seiner apfelähnlichen Früchte ist tödlich. Auf den ausgewiesenen, von Rangern regelmäßig patrouillierten Wanderwegen wird ein Tourist mit diesen Sträuchern und Bäumen eher kaum in Kontakt kommen, daher ist eines wirklich ratsam in Florida: »Stay on the trails!«
Poison Oak
Poison Ivy
Poison Sumac
Wahre Überlebenskünstler: Rote Mangroven wachsen, wo kein anderer Baum Fuß fassen kann, im Wechsel der Gezeiten, auf recht instabilem Sediment und mit teils unglaublich langen Stelzwurzeln
Sumpfzypressen
Die Wasserläufe und Seen des amerikanischen Südostens werden von artenreichen Laubwäldern und mystisch schönen Sumpfzypressen gesäumt, deren Stammumfang 5 m erreichen kann und die sich gerne mit bis zu 50 cm senkrecht empor ragenden Atemwurzeln (knees) umgeben. Bei diesen sommergrünen Koniferen verfärben sich im Herbst die Nadeln orangebraun und im Winter sind sie kahl – daher auch ihr englischer Name bald cypress.
Virginia-Eichen
Besonders im Norden des Staates sind die immergrünen Virginia-Eichen (live oaks) weit verbreitet. An manchen Orten sind die Eichenalleen so dicht mit spanish moss ( links) behangen, dass sich aus dieser Pflanze ein durchgängiger grau-grüner Baldachin gebildet hat. Tallahassee ist zum Beispiel für derartig überwachsene, tunnelartige Straßen bekannt, sog. canopy roads.
Mangroven
Wo sie nicht der wirtschaftlichen Erschließung weichen mussten, besetzen Mangroven auch heute noch den Küstensaum und bilden dort ein nahezu undurchdringliches Labyrinth. Sie fungieren als erstklassige natürliche Wellenbrecher, halten Spring- und Sturmfluten ab, und dienen vielen Tieren als Zufluchtsort oder Kinderstube.
Sumpfzypressen
Man unterscheidet zwischen Roten, Schwarzen und Weißen Mangroven. Während white mangroves sich etwas weiter im Landesinneren am wohlsten fühlen, stehen black mangroves meist im seichten Wasser. Sie bilden dort ihre langen horizontalen Wurzeln aus und umgeben sich mit zahllosen kleineren Atemwurzeln, die bleistiftartig in die Luft ragen. An vorderster Front halten red mangroves mit ihren spinnenartigen Stelzwurzeln die Stellung ( Foto umseitig). Diese durchschnittlich 6 m und vereinzelt sogar bis zu 25 m hohen Bäume lieben Brackwasser. In ihrer Umgebung ist es oftmals auffällig rot oder gelblich gefärbt, weil der einst zum Kolorieren der Baumwolle genutzte Gerbstoff Tannin aus ihrer Rinde sickert. Noch an den Ästen hängend, wachsen aus den gelben Früchten der roten Mangroven bis zu 30 cm lange Keimlinge, die nach dem Abfallen in kürzester Zeit Fuß fassen können.
Palmen
Nur 12 Palmenarten sind in Florida heimisch. Dazu zählt – neben den Säge- und Palmettopalme (Seite 21) – auch die hochgewachsene, schlanke Königspalme (royal palm), die u.a. in den Everglades gedeiht. Man erkennt sie an ihrem grünen Kronenschaft, der bei ausgewachsenen Pflanzen gut 2 m lang sein kann. Zum Verwechseln ähnlich sind ihre nahen Verwandten aus Kuba, die cuban royal palms, die viele Straßenzüge von Palm Beach und Fort Myers verschönern. Im 20. Jahrhundert sind noch über 100 weitere Palmenarten aus aller Herren Länder dazugekommen.
Kubanische Königs palme
Weitere Neophyten
In Floridas Stadtparks und Gärten zeigen sich zahlreiche exotische Pflanzen. Besonders auffällig sind die ausladenden Banyanbäume (banyan tree) aus Indien. Deren Äste und Zweige bilden Luftwurzeln, die am Boden anwachsen. Ein tolles Exemplar mit einem Umfang von 300 m steht vor dem Edison-Anwesen in Fort Myers ( Foto Seite 425), gleich 14 Stück gibt es im Ringling Estate in Sarasota zu bewundern.
Ursprünglich aus Südamerika stammt der von gelben Blüten übersäte und rund um Sarasota weit verbreitete Tabebuia (tree of gold), ebenso wie der Flammenbaum (red poinciana bzw. flamboyant; Blütezeit Frühling bis Herbst; Foto rechts) und der Jacaranda, der sich von Mai bis Juli mit großen, lilafarbenen Glocken schmückt. Allgegenwärtig sind auch die gelb blühenden Akazien sowie der australische bottlebush mit seinen roten, Zylinderputzer ähnlichen Blüten (ursächlich für seinen deutschen Namen).
Alligators vs. Crocodiles
Die Everglades sind weltweit das einzige Gebiet, in dem zugleich Alligatoren und Krokodile leben. In diesem Ökosystem vermischen sich Sumpf- und Meereswasser, geeignete Lebensbedingungen sowohl für Süßwasserbewohner wie den Mississippi-Alligator als auch für Salzwassertiere wie das Spitzkrokodil. Letzteres wird man indes kaum zu Gesicht bekommen, denn es bevorzugt den nur per Boot zugänglichen Küstenbereich der Everglades. Dank strenger Naturschutzauflagen konnte sich ihr Bestand in den letzten Jahren gut erholen und von den derzeit geschätzt 2.000 Tieren wagen sich einige nun auch die Golf- und Atlantikküste hinauf. So sieht man sie gelegentlich u.a. auf Sanibel Island oder sogar im Country Club von North Palm Beach. Aber nicht jeder Besucher wird das besondere Tier erkennen, denn diese zwei Arten werden sehr oft miteinander verwechselt, zumal sie auf ersten Blick große Ähnlichkeiten aufweisen. Vom Alligator unterscheidet sich das Spitzkrokodil durch seine grünlichere Farbe und die viel schmälere, spitz zulaufende Schnauze, aus der selbst wenn sie geschlossen ist, einige Zähne des Unterkiefers hervorragen (beim Alligator sieht man i.d.R. nur die des Oberkiefers!). Das Spitzkrokodil ist das größte Reptil Nordamerikas mit einer Länge bis zu 7,5 m. Alligatoren haben einen schwärzlichen Panzer und werden max. 6 m lang und 450 kg schwer. Sie sind praktisch allgegenwärtig in den Sümpfen des US-Südostens und verirren sich auch immer wieder in die Siedlungen, liegen dort faul auf Rasenflächen herum, schwimmen durch die offenen Kanäle oder landen sogar in Schwimmbecken.
Die Sümpfe im südlichen Florida sind für ihre reiche und vielfältige Fauna bekannt – für Fotografen und Naturliebhaber ein wahres Paradies! Während in Mitteleuropa viele der in freier Wildbahn lebenden Tiere eine beachtliche Fluchtdistanz haben, zeigen etliche Arten dort dem Menschen gegenüber wenig Scheu. Besonders Vögel lassen sich erstaunlich gut beobachten, allen voran während der trockeneren Wintermonate, wenn sie sich in Scharen rund um die letzten, dann noch verbliebenen Wassertümpel versammeln. Mississippi-Alligatoren, die Herrscher über die Sümpfe, sind auch im Sommer vielerorts anzutreffen, Exkurs oben.
Säugetiere
Meist weniger offensichtlich ist die Anwesenheit von Säugetieren. Dabei leben auf der Sonnenhalbinsel jede Menge Hirsche (darunter das kleine key deer, Seite 165), Kojoten (coyote), Sumpf- und Waldkaninchen (marsh rabbit bzw. eastern cottontail), Beutelratten (opossum), Waschbären (racoon), Fischotter (river otter, Foto Seite 434) und in den nördlicheren Wäldern über 4.000 Schwarzbären (Florida black bear). Zudem kommen in Nordflorida Biber (beaver) und im Süden die eingeführten Nutrias vor. Das nachtaktive Südliche Gleithörnchen (southern flying squirrel) vermag sogar von einem Baumwipfel zum nächsten zu »fliegen«.
Typisch Florida: Nicht etwa ein Foto aus einem entlegenen Naturreservat, sondern aus gerade mal 50 m Entfernung und mitten im besiedelten Gebiet auf Marco Island aufgenommen; seit 2003 nisten dort jedes Jahr von November bis April die Weißkopfseeadler
Exotisch wirkt auch das 50 cm lange Neunbinden-Gürteltier (armadillo), das sich – anders als man glauben mag – bei Gefahr nicht zu einer Kugel zusammenrollen kann. Dafür flitzen sie mitunter erstaunlich schnell durch das Gebüsch, u.a. im Myakka River SP.
Besonders rar macht sich der Florida-Puma (Florida panther). Er ist vom Aussterben bedroht. Die letzten 120-130 Tiere leben zurückgezogen in den Everglades und der Big Cypress National Preserve. Etwas häufiger sind Rotluchse (bobcat), aber auch diesen größeren »Katzen« werden Besucher eher kaum begegnen.
Vögel
Auffällig bunt und vielfältig präsentiert sich Floridas Vogelwelt. Rund 500 Arten konnten schon identifiziert werden, allein in den Everglades über 360. Im Frühling/Herbst kommen die Zugvögel hinzu, unglaublich viel los ist dann u.a. im Merritt Island und St. Marks Nat’l Wildlife Refuge. Schon John James Audubon zeigte sich begeistert. Er brachte es im 19. Jahrhundert mit seinen Vogelzeichnungen und den vier Birds of America-Bänden zu Weltruhm. Eine Naturschutzorganisation sowie etliche Parks, Zoos und Museen (u.a. auf Key West, Seite 175) sind heute nach ihm benannt.
Hilfreich beim Identifizieren der Vogelarten:www.allaboutbirds.org/guide
Beste Plätze fürs Birding in Florida: https://floridabirdingtrail.com
Aktuelle Sichtungen:https://ebird.org
Alle Seeadler-Horste:https://geodata.myfwc.com/datasets/eb20bf44aeea44a8ab4a47cd4329c6b6
Besonders wohl in Florida fühlt sich u.a. das amerikanische Wappentier, der Weißkopfseeadler (bald eagle). Rund 1.500 Paare ziehen hier ihre Jungen auf, nur in Alaska sind es noch mehr! Ihre bis zu 2 m breiten Horste errichten sie nicht nur in Naturschutzgebieten, sondern oft sogar mitten in Städten, so u.a. in Naples oder auf Marco Island in der gleichnamigen Bird Sanctuary, wo auch das Foto oben entstanden ist. Die Jungtiere, die im April flügge werden, sind Zugvögel und kehren erst im Oktober wieder aus Kanada zurück, wo sie den Sommer verbringen. Ihre Eltern verspüren meist weniger »wanderlust« (ein englischer Begriff!) und verweilen ganzjährig im südlichen Florida. Anders als bei uns, wird dort kein Geheimnis um den Standort der Horste gemacht, links.
Ihr Revier teilen Weißkopfseeadler mit den deutlich kleineren, aber noch häufiger vorkommenden Fischadlern (osprey). Im Süden der Halbinsel halten sich viele von ihnen auch das ganze Jahr über auf. Osprey-Horste sieht man mancherorts direkt neben den Straßen auf abgestorbenen Bäumen, Strommasten oder auf von Menschen errichteten erhöhten Plattformen. Im Jan/Feb werden 1-5 Eier abgelegt, danach sind die Eltern bis Mai mit der Aufzucht der Jungtiere beschäftigt. Allein auf Sanibel & Captiva Island ( Foto Seite 429) sind es fast 150 Paare, die dichteste Population an nistenden Fischadlern weltweit! Und wer im Winter früh morgens Lovers Key besucht, kann oft auch zwei Dutzend auf einen Schlag beobachten, manchmal sogar noch mehr.
Magnificient Frigatebird
Zu den weiteren in Florida beheimateten Greifvögeln zählen Hudsonweihen (northern harrier), Bussardarten (cooper’s, red-shouldered, short-tailed und red-tailed hawk), außerdem die gefährdete Schneckenweihe (snail kite) sowie die schwarz-weiße Schwalbenweihe (swallow-tailed kite) mit ihrem tief geteilten Schwanz.
White ibis
Eine Besonderheit ist der bis zu 66 cm große, ansonsten nur in Südamerika verbreitete Schopfkarakara (crested caracara). Er fliegt nicht so gerne, sondern läuft viel zu ebener Erde herum. Touristen bekommen ihn eher kaum zu Gesicht, da er sich überwiegend auf den wenig besuchten Viehweiden Mittelfloridas aufhält.
Mit 2,30 m weisen Prachtfregattvögel (magnificent frigatebird) dieselbe Flügelspannweite wie der Weißkopfseeadler auf. Ihr Zuhause ist das südliche Florida, dort kann man sie auf den Dry Tortugas oder anderen Keys antreffen. Bei der Balz bläht das männliche Tier seinen riesigen roten Kehlsack auf, Foto links oben.
Sandhill crane mit Nachwuchs
In Meeresnähe tummeln sich auch gerne Braunpelikane (brown pelican), die den Winter über sichtbar bunter sind. Flamingos (greater flamingo) sind zwar ein recht beliebtes Motiv in der Florida-Werbung, aber dennoch seltene Gäste (Seite 139). Weitaus häufiger sieht man Rosalöffler (roseate spoonbill, Foto Seite 297). Zu den allgegenwärtigen Watvögeln zählen die weißen Schneesichler (white ibis) und die im Sonnenlicht bunt schillernden Braunsichler (glossy ibis).
Wood stork
Die 1,20 m großen Kanadakraniche (sandhill crane) halten sich nicht nur in Naturschutzgebieten auf, sondern stolzieren auch schon mal durch die Vorgärten. Die Rallenkraniche (limpkin), mit max. 71 cm deutlich kleiner, bevorzugen seichte Gewässer; Foto Seite 434. Sie waren in Florida schon beinahe ausgerottet, ihr Bestand konnte sich aber dank Schutzmaßnahmen wieder erholen. Als nach wie vor gefährdet gelten Waldstörche (wood stork). Sie nisten u.a. in der Alligator Farm in St. Augustine sowie im Corkscrew Swamp Sanctuary, man kann ihnen aber auch in den Everglades am Anhinga Trail oder rund um den Lake Okeechobee begegnen.
Snowy Egret
Great Egret
Green heron
Herons, Egrets & Bitterns - die eleganten Sumpfbewohner
Von den 13 in Nordamerika beheimateten Reiherarten sind auch alle im Sonnenstaat gut vertreten. Man sieht diese Vögel praktisch an jeder Ecke, sei es am Hafen von Miami, am Strand von Sanibel Island und sogar in Disney World fühlen sie sich in der Nähe der Besucher scheinbar wohl. Reiher korrekt zu identifizieren, ist aber alles andere als ein Kinderspiel!
Am häufigsten anzutreffen sind die gräulichen Kanadareiher (great blue heron, 120 cm), der dem uns aus Europa vertrauten Graureiher sehr ähnelt. In Südflorida können sie auch rein weiß sein (white morph) und heißen dann great white heron. Mit ihren grüngelben Beinen/Schnäbeln unterscheiden sie sich von zwei weiteren weißen Reiherarten mit schwarzen Beinen/Schnäbeln: dem etwas kleineren Silberreiher (great egret, 100 cm) und dem noch grazileren Schmuckreiher (snowy egret, 60 cm), die beide ihre langen feinen Federn eindrucksvoll zur Schau stellen können ( Foto oben). Schmuckreiher haben außerdem schicke gelbe Füße, im jungen Alter allerdings keine schwarzen, sondern gelbgrünliche Beine. Eine beachtliche, bunt gemischte Kolonie (rookery) mit diesen Reiherarten befindet sich im Stadtteich von Venice, Seite 421. Früh im Jahr wird dort lautstark um die besten Plätze gestritten, gebalzt und stolz das – zu der Zeit ganz besonders schöne – Prachtkleid präsentiert. Der zum Imponieren des Partners und für den Nestbau benötigte Ast, wird dabei auch schon mal keine 3 m vor den Augen der neugierigen Besucher aufgepickt. Ist der hungrige Nachwuchs erst mal da, nimmt die Geräuschkulisse und das rege Treiben noch einmal richtig Fahrt auf. Noch näher ran kommt man im Gatorland, Seite 273.
Es sind vor allem die Jungvögel, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen. So sind z.B. die kleinen Blaureiher (little blue heron, 61 cm) noch völlig weiß! Und auch die Seidenreiher (little egret) sehen kaum anders aus, kommen aber in Florida nur sehr selten vor. Zur Brutzeit verfärbt sich auch das Gefieder und der Schabelansatz vieler Reiherarten, so wird dann beispielsweise der Kopf der kleinen Blaureiher plötzlich rötlich – eigentlich das Markenzeichen der Blaufuß- oder Rötelreiher (reddish egret, 76 cm), ihr Schnabel ist allerdings nicht bläulich, sondern rosarot. Und damit es richtig kompliziert wird: Auch von dieser Reiherart gibt es in Florida wieder eine white morph.
Little blue heron
Reddish Egret
Tricolored heron
Yellow-crowned night-heron
Black-crowned night-heron
Cattle egret
Auch nicht leichter wird’s bei den in den Sümpfen weit verbreiteteten Nachtreihern (yellow-crowned und black-crowned night-heron, 61 bzw. 64 cm). Ihre Jugend ist bräunlich oder ockerfarben und weiß gefleckt und sieht nicht ansatzweise so wie die Eltern auf dem Foto oben aus mit dem typischen gelben oder schwarzen Kopfschmuck. Am farbenprächtigsten sind die grünroten Mangrovereiher (green heron, 46 cm), die gerne auf tiefer hängenden Ästen hocken, sowie der wunderschöne Dreifarbenreiher (tricolored heron, 66 cm), bei dem aber der Bauch komplett weiß ist. Die zwei Rohrdommelarten (least & american bittern, 33 bzw. 71 cm) wird man nur mit viel Geduld im Grasdickicht entdecken können; die besten Möglichkeiten bietet der Lake Apopka bei Orlando.
Abseits der Sümpfe und Schwemmländer, besiedelt noch der vergleichsweise kleine Kuhreiher (cattle egret, 51 cm) die Weideflächen und steht öfters sogar frech auf dem Rücken von Rindern. Er hat einen gelborangen Schnabel, gelbe Beine und ein weißes Gefieder, trägt aber zur Brut- und Balzzeit orangefarbene Federbüschel auf dem Kopf.
Das Gefieder des Purpurhuhns (purple gallinule) besticht durch seine Farbenpracht. Mit seinen etwas überdimensionierten Füßen stakst es geschickt auf den auf der Wasseroberfläche liegenden Blättern herum. An Tümpeln wie beim Anhinga Trail sind diese Tiere den Winter über Dauergäste. Dort breiten dann am Uferbereich auch Ohrenscharben (cormorant) sowie Schlangenhalsvögel (anhinga, Foto Seite 138) ihre großen, schwarzen Flügel aus, um sie nach Tauchgängen wieder zu trocknen.
Purple gallinule
Sandige Böden sind das Habitat der Kaninchenkäuze (burrowing owls), aber sie graben ihre Bruthöhlen auch durchaus in den Rasen der Golfplätze oder übernehmen dort die Bauten der Kaninchen. Sie sind vergleichsweise klein (23 cm) und leben ganzjährig in Südflorida. Von den Bewohnern werden die Tiere geliebt und geschützt. Aber kein Wunder, denn mit ihren langen Beinen und großen Augen sehen sie wirklich drollig aus. Allein in Cape Coral zählt man an die 2.500 Bruthöhlen! Von Februar bis Juli fleißig zugange sind sie dort z.B. direkt bei der Public Library (921 SW 39th Terrace).
Burrowing owls
Wirbellose & Reptilien
Ein Überbleibsel aus der Urzeit sind Pfeilschwanzkrebse (horseshoe crab). Ihr rundlicher Körper kann in etwa 20-40 cm groß werden. Man sieht diese lebenden Fossilien häufiger auf den Stränden in Wassernähe liegen, so. u.a. auf Sanibel Island. Diese Insel am Golf von Mexiko ist zudem weltberühmt für ihren Muschelreichtum; alle Details Seite 428.
Tree snail
Horseshoe crab
An den Bäumen der tropischen Hartholz-Bauminseln fallen bunte Baumschnecken auf (Florida tree snail; 5-7 cm groß), anderorts auch die bis zu 20 cm langen Anolis-Echsen (green bzw. carolina anole). Diese wendigen grünen Kerlchen sind zwar keine Chamäleons, können sich aber dennoch in Sekundenschnelle braun oder grau verfärben. Auch in Phasen geringerer Aktivität nehmen sie eine eher bräunliche Farbe an. Sie sehen dann den von der Karibik eingeschleppten und in Floridas Städten allgegenwärtigen brown anole noch ähnlicher. Letztere haben aber eine etwas rundlichere Schnauze. Beide Arten stellen bei Erregung gern ihren leuchtenden Kehlfächer zur Schau, der bei der grünen Echsenart meist rosarot und bei den braunen eher dunkelrot oder orangefarben ist.
Green anole
Grüne Leguane (green iguanas) sorgen im Winter gelegentlich für Schlagzeilen, wenn sie nach frostigen Nächten erstarren und zu Dutzenden von den Bäumen fallen. Sobald die Temperaturen wieder ansteigen, erwachen dann etliche von ihnen wieder zum Leben. Sehr zum Unmut der Einheimischen, denn diese in den 1960er-Jahren eingeschleppten, bis zu 1,5 m langen, manchmal auch gräulich braunen Echsen gelten als Plage und schaden nicht nur der Natur, sondern machen sich auch an diversen Infrastruktureinrichtungen zu schaffen.
Green iguana
Den Sommer über herrscht mitunter eine trügerische Ruhe, wenn man durch die Sumpflandschaften spaziert oder paddelt. Tiere sind oft weit und breit keine in Sicht. Wer aber mit Naturkundlern unterwegs ist, der staunt dann nicht schlecht. So ist es auch den Autoren dieses Buchs auf einer Bootstour durch die Swamps ergangen.
Schlangen
Zu den vielen versteckten Bewohnern, zählen 44 Schlangenarten, von denen sechs auch gefährlich sind. Die sehr giftige Wassermokassinschlange (cottonmouth) zeigt, wenn sie sich bedroht fühlt, ihren strahlenden weißen Rachenraum, während die drei Klapperschlangenarten (eastern diamondback, timber und pygmy rattlesnake) meist mit ihrer Rassel auf sich aufmerksam machen. Im Unterholz sind sie ebenso perfekt getarnt und schwer auszumachen wie die Kupferkopf-Viper (southern copperhead) mit rotbrauner Bänderung. Das Gift dieser fünf Schlangenarten ist zwar in der Regel für Erwachsene nicht lebensbedrohlich, jeder Biss ist aber ein Notfall und bedarf einer schnellen medizinischen Behandlung. Er verursacht irreversible Gewebezerstörungen und ist wahnsinnig schmerzhaft. Tödlich ohne Verabreichung eines Gegengifts ist die Harlekin-Korallenotter (eastern coral snake) mit ihren leuchtenden Signalfarben. Es gibt auch zwei ungefährliche Nachahmer, es kommt hier auf die richtige Farbabfolge an: »Red touches yellow, dangerous fellow. Red touches black, it´s ok Jack!«. Bissunfälle sind zwar generell extrem selten, etwas Vorsicht ist dennoch geboten.
Cottonmouth
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts stellen auch Tigerpythons (bis zu 4 m lang) und andere Riesenschlangen Naturschützer immer wieder vor neue Herausforderungen. Einst eingeschleppt und Zuchtfarmen oder Terrarien entkommen, haben sie die Sümpfe im Südosten der USA erobert. Tausende von ihnen leben mittlerweile dort und bedrohen die heimische Fauna. Selbst Anakondas wurden in Südflorida schon gesichtet. Sie halten sich aber bevorzugt im Hinterland auf, so dass Besucher eher kaum mit ihnen in Berührung kommen werden.
Copperhead
Auffällig verhalten sich hingegen Schwarznattern (black racer). Ist Gefahr im Verzug, bewegen sie sich unglaublich schnell und machen ihrem Namen alle Ehre. Sie sind völlig harmlos, können einem aber trotzdem einen ordentlichen Schrecken einjagen.
Coral snake
Landschildkröten
Die Liste der übrigen einheimischen Reptilien ist noch lang. Auch Landschildkröten sind gut vertreten in Florida. Während Gopherschildkröten (gopher tortoise) in Kiefernwäldern leben, bevölkern Rotbauch-Schmuckschildkröten (red-bellied turtle) sowie Dosenschildkröten (box turtles) die Sümpfe.
Meeresschildkröten
An den Küsten Floridas kommen gleich fünf Meeresschildkrötenarten vor: Die größten unter ihnen sind die bis zu 2,5 m langen Lederschildkröten (leatherback) mit ihrem von lederartiger Haut umgebenen Knochenpanzer (anstelle des typischen hartschaligen Hornschuppenschilds). Die Anzahl der seitlichen Rippenschilde helfen beim Identifizieren: Unechte Karettschildkröten (loggerhead turtle) haben fünf, während die etwas kleineren Echten Karettschildkröten (Atlantic hawkbill, Foto Seite 183) und die meist bräunlichen oder olivgrünen Suppenschildkröten (green turtle, Foto Seite 205) nur vier haben. Am Hobe Sound