Katrin Köhler - Werwölfe in Bremen - Christine Stutz - E-Book

Katrin Köhler - Werwölfe in Bremen E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Katrin Köhler lebt jetzt in Bremen. Mit einem neuen Mann an ihrer Seite. Dem Präfekten Volker von Bremen. Ihn will Katrin heiraten. Denn auf Gunther von Lünen hat sie vergeblich gewartet. Er war ihr nicht nachgefolgt, so wie sie es gehofft hatte. Doch kurz vor ihrer Hochzeit mit Volker von Bremen geschehen bestialische Morde in Bremen. Männer,Frauen und Kinder werden brutal ermordet und zerstückelt. In ihrer Not bleibt Katrin nur eine Wahl. Auch wenn sie nicht will. Sie muss dem Dämonenjäger Gunther von Lünen um Hilfe bitten. -------------- Gunther lebt frustriert in der Hammerburg. Allein und einsam. Denn seine Schwester und ihr Mann sind verreist. Sie werden lange fort bleiben. Gunther vermisst Katrin unglaublich. Keine andere Frau kann ihm geben, was Katrin ihm gab.Doch das will er sich nicht eingestehen. Erst Katrins Notruf rüttelt Gunther wach. Seine Magd will einen anderen Mann heiraten? Sie will ihn und alles was gewesen war, vergessen? Das darf nie geschehen! Wutentbrannt macht Gunther sich auf den Weg, seine ungehorsame Magd wieder einzufangen. Denn eins ist Gunther klar: Katrin Köhler gehört nur ihm!

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Katrin Köhler- Werwölfe in Bremen

TitelseiteProlog1 Kapitel2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 Kapitel7 Kapitel8 Kapitel9 Kapitel10 KapitelEpilogImpressum

Katrin Köhler

Werwölfe

In Bremen

Prolog

Prolog

Katrin warf sich unruhig hin und her.

Ihr wunderschöner Traum, eben noch so erotisch und voller Leidenschaft, wurde dunkel, fast schwarz. Hatte sie gerade noch von Gunther geträumt, von seinen starken Armen und seiner Leidenschaft, so wurde ihr Traum nun dunkel, gefährlich. Unruhig warf sie sich in ihrem großen Bett herum und begann zu stöhnen. Jetzt wurden die Bilder klarer, deutlicher. Sie sah es genau.

Eine junge Frau lief schreiend um ihr Leben! Zwei unglaublich riesige, zähnefletschende, geifernde, Hunde jagten die junge Frau, die panisch durch einen Wald lief. Sie schrie gellend um Hilfe. Doch niemand hörte sie. Niemand kam zu Hilfe. Diese Tiere waren riesig. So große Hunde hatte Katrin noch nie gesehen. Jetzt stolperte die Frau, die Hunde hatten sie schnell eingeholt und liefen knurrend um sie herum. Die Frau schrie auf. Die Hunde stürzten sich auf die Frau und verbissen sich in ihrer Kehle. Blut spritzte. Die Frau starb qualvoll. Dann zerrten die Hunde die Frau davon. Zwei merkwürdige, gekrümmte Kreaturen waren kurz zu sehen. Auch sie verbissen sich in die arme Frau. Dann ließen sie grunzend von der Frau ab. Sie folgten den Hunden mit der toten Frau.

Katrin erwachte schreiend und schweißgebadet.

Sie erhob sich und suchte ihren Morgenmantel. Dann öffnete sie weit ihr Fenster und ließ frische Luft in den Raum. Draußen ging gerade die Sonne auf. Was für ein schöner Anblick. Katrin wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und seufzte leise. „Ach Gunther von Lünen. Wärst du doch bloß hier. Du würdest mich trösten. Dann könnte ich dir von meinen schrecklichen Träumen berichten. Du würdest mich verstehen“ sagte sie traurig. „Ich vermisse dich so schrecklich“.

Doch Gunther von Lünen war nicht hier. Auch wenn sie das gehofft hatte. Er war ihr nicht gefolgt, um sie zurückzuholen. Das war nie sein Wunsch gewesen, dachte sie traurig. Er hatte sie wohl vergessen. So, wie er es gesagt hatte. Katrin war für ihn nichts Besonderes. Eine Magd unter tausenden.

Katrin starrte auf den kleinen Binnenhafen. Ein neues Schiff machte gerade etwas außerhalb fest. Der Flagge nach zu urteilen, kam das Schiff aus Asien. Kleine Jollen würden sich bald auf den Weg machen, die Waren umzuladen und an Land zu bringen, dachte sie. Zeit für sie, sich zum Hafen zu begeben. Sie brauchte dringend Seide und Brokat. Jetzt, im Mai, stieg die Zeit der Verlobungen und der Hochzeiten. Fast traurig sah sie ihren Ringfinger an. Auch dort würde bald ein edler Ring stecken. Doch nicht der Ring des Mannes, den sie so sehr liebte.

Von Gunther von Lünen waren nur zwei Nachrichten gekommen. In der ersten hatte er sich noch einmal für ihre Hilfe bedankt, sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigt und ihr zu dem neuen Geschäft gratuliert. Katrin hatte sich für seine Glückwünsche bedankt und ihm geschrieben, dass sie in gewissen Nächten traumlos schlief. Gunther wusste dadurch, sie war nicht schwanger von ihm geworden. In der zweiten Nachricht hatte er berichtet, dass seine Schwester Nicole und ihr Mann, sicher in Momos Heimat angekommen waren und einige Monate dortblieben. Darauf hatte Katrin nicht mehr geantwortet. Was sollte sie auch schreiben. Was sollte sie dem Mann, mit dem sie das Bett geteilt hatte, schreiben. Es gab nichts mehr zu berichten. Ihre Wege hatten sich entgültig getrennt. Ihr Leben spielte sich jetzt in Bremen ab. Weit weg von der Hammerburg. Ohne Gunther von Lünen.

Ohne seine Leidenschaft.

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Gunther warf den Beutel mit Münzen auf den kleinen Tisch im fremden Schlafgemach und ging. Die erschöpfte Frau dort im Bett sah nicht einmal auf, als er die Tür mit Schwung zuwarf. Sie hatte ihren Dienst erfüllt und stillgehalten, als er sie begattet hatte. Ohne Gefühle oder Leidenschaft. Für mehr hatte er nicht bezahlt. Er wusste nicht einmal den Namen der Frau, dachte Gunther finster. Aber das war auch nicht wichtig gewesen. Eine Frau war wie die andere.

Gunther raufte sich die Haare und schloss kurz seine Augen. Wem wollte er eigentlich etwas vormachen, dachte er frustriert. Auch diese Frau hier, die er zurückgelassen hatte, hatte ihn nicht befriedigen können. So wie alle die anderen Frauen, die nach Katrin kamen. Hatte er nicht gesagt, eine Magd sei wie die andere? Alle Frauen hätten eine Höhlung, die ihm sein Schwert polieren könnte? Wie hatte er sich nur so irren können! Wie hatte er so etwas laut sagen können. Damit hatte er Katrin tief beleidigt.

Was hatte die Magd nur mit ihm angestellt. Wie vermisste er die Leidenschaft und Begierde der kleinen Magd. Der Beischlaf mit ihr war einmalig gewesen. Verdammt, er war solch ein Dummkopf. Niemand konnte ihm Katrin ersetzen. Warum konnte er sich das nicht eingestehen?

Er stieg auf sein Pferd und ritt Heim. In sein leeres, einsames Heim. Seit Nicole und Momo fort waren, war es verdammt still im Haus geworden. Ihm fehlte das Lachen und die Scherze seiner Schwester. Der lange Winter hatte seiner düsteren Stimmung auch nicht gut getan. Verdammt, er hatte so gehofft, dass Katrin zwischen seinen Zeilen hätte lesen können, wie sehr er sie vermisste. Seine Hand ging von seiner Tasche, indem die Salbe steckte, zu seiner Narbe. Ein Überbleibsel seiner letzten Dämonenjagd. Damals wäre er fast gestorben. Katrin hatte mit Gevadder Tod um seine Seele gekämpft und gewonnen. Er war nur ihr zuliebe in seinen Körper zurückgekehrt. Hatte sie das nicht begriffen? Warum nur war sie gegangen und hatte ihn allein gelassen. „Weil sie es hören wollte. Sie wollte es hören, dass du sie liebst“ sagte Gunther leise zu sich. „Sie wollte, dass du sie als das siehst, was sie ist. Deine Frau“ Gunther seufzte. Er führte letzte Zeit viele Selbstgespräche. Seit Nicole und Momo fort waren, hatte er niemanden mehr, mit dem er darüber reden konnte. Die beiden hatten ihn verstanden. Doch damit war jetzt Schluss. Er war allein zurückgeblieben.

Momo hatte gehen müssen. Und das sehr schnell. Er hatte zwölf der mächtigsten Männer der Hammerburg getötet. Auch wenn er es getan hatte, weil die Männer alle sadistische Mörder waren, wenn er es getan hatte, um Gunther und Katrin zu retten. So würde Momo dafür hingerichtet werden, würde die Wahrheit irgendwann ans Licht kommen. Zum Glück hatte Gunther die Ermittlungen an sich genommen und alle Spuren verwischt. Und jetzt, nach all den Monaten, fragte niemand mehr nach den Männern, dachte Gunther erleichtert.

Jetzt waren seine Schwester und sein Schwager in die südlichen Länder gereist. Dort würden sie bleiben, bis genug Gras über die Sache gewachsen war. Gras, wieder musste Gunther an Katrin denken. Die junge Magd hatte immer so herrlich frisch nach Gras und Kräutern gerochen. Ihre selbstgemachte Seife erinnerte ihn immer an den Frühling. Die Magd war immer sauber gewesen, dachte er. Katrin hatte das Baden geliebt. Ebenso wie er.

Schlechtgelaunt und unbefriedigt stieg Gunther von seinem Pferd und übergab es einem Knecht. Dann trat er in sein leeres, stilles Haus. Er würde sich betrinken und dann schlafen, überlegte er.

Sein Diener Martin kam ihn nun entgegen und nahm Gunthers Mantel. Auch Martin war böse auf Gunther. Martin mochte Katrins sehr, das wusste Gunther. Martin war damals Zeuge gewesen, als Katrin Gunther von den Toten zurückgeholt hatte. Das würde der treue Mann der Magd nie vergessen.

„Ein Bote aus Bremen wartet seit gestern Abend auf euch, Herr“ sagte Martin jetzt und schmunzelte, als der Kopf seines Herrn in die Höhe schoss und ein Lächeln auf dessen frustrierten Gesicht erschien. Martin wusste, sein Herr erhoffte sich Nachricht von Katrin Köhler. Der Frau, die seinem Herrn den Kopf verdreht hatte. Martin hatte keine Ahnung, wie sie sich beide kennengelernt hatten, doch er wusste, die beiden verband eine magische Anziehungskraft. Gunther von Lünen hatte der Magd sogar angeboten, sie zu heiraten, doch die Frau war ohne Antwort abgereist. Weit fort von ihnen, nach Bremen. Seitdem hatte sein Herr schlechte Laune. Endlich lächelte er jetzt.

„Danke Martin. Ich hoffe, ihr habt den Boten gut bewirtet. Ich erwarte ihn in meinem Arbeitszimmer.“ Sagte Gunther jetzt plötzlich besser gelaunt. Martin nickte nur. Schmunzelnd ließ er nach dem Boten schicken.

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Gunther sah dem Boten neugierig entgegen. Hoffentlich Nachricht von Katrin, dachte er. Hoffentlich schrieb ihm die Magd, dass sie zurückkommen würde. Das ihre Sehnsucht sie zu ihm trieb. Gunther schluckte erwartungsvoll. Der junge Mann verbeugte sich und reichte Gunther eine versiegelte Nachricht. „Mein Herr, der Präfekt von Bremen sendet mich, Herr. Es gehen schlimme Dinge in unserer Stadt vor sich. Mein Herr braucht dringend eure Hilfe.“ Erklärte der Bote nun und wunderte sich, das Gunthers Mundwinkel sanken. Dessen Gesicht versteinerte. Gunther hob seine Hand und brachte den Mann schlecht gelaunt zum Schweigen. Keine Nachricht von Katrin, seine Freude verschwand augenblicklich. Er öffnete die Nachricht.

Geehrter Ritter von Lünen

In meiner schönen Stadt gehen merkwürdige Dinge vor sich. Menschen verschwinden spurlos. Männer, Frauen, Kinder. Alle Schichten der Gesellschaft. Meine Ritter stehen vor einem Rätsel. Denn alles, was sie finden, sind Knochen und Kleiderfetzen. Es sind inzwischen fast zwanzig Menschen, von dem mir kundgetan wurde. Ich kann und darf es nicht weiter ignorieren. Es macht die Menschen hier nervös. Keiner traut sich nach Sonnenuntergang mehr vor die Tür. Das hat Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und gesellschaftlichen Leben.

Meine ebenso neugierige, wie mutige und wunderschöne Verlobte, berichtete mir von euch. Sie ist eine junge Witwe und erzählte mir, in der Hammerburg, aus der sie stammt, gäbe es einen Mann, der sich auf solche Fälle spezialisiert hätte. Euch. Sie sagte, wenn uns hier jemand helfen könne, dann Gunther von Lünen, der berühmte Dämonenjäger aus der Hammerburg.

Bitte Ritter, wenn es eure Verpflichtungen zulassen., kommt uns helfen. Wir brauchen eure Hilfe dringend.

Im Namen meiner Verlobten und mir

Volker von Bremen

Gunther las die Nachricht noch einmal. Dann legte er das Papier beiseite und schloss kurz seine Augen. Er würde Katrin wiedertreffen können, ohne sein Gesicht zu verlieren, dachte er zufrieden. Das war ein guter Grund, sie zu sehen. Er kam ja nicht von sich aus, nein, er war im Auftrag in Bremen. Das war ein verdammt guter Vorwand, dachte er. Katrin konnte ihm nicht vorwerfen, sie zu verfolgen. Und er konnte sich um sie bemühen, ohne dass er betteln musste. Gunther grinste zufrieden.

„Gebt eurem Herrn Bescheid. Ich werde mich umgehend auf den Weg machen. Der Fall interessiert mich sehr. Ich werde versuchen, euch zu helfen.“ Sagte Gunther sehr zufrieden. Der Bote nickte glücklich. „Das wird meinen Herrn freuen. Er war erst schwer krank und will bald heiraten. Dann will er keine gruseligen Schatten über Bremen wissen.“ Sagte der junge Mann.

Gunther ließ sich in seinen Stuhl fallen, als der Bote gegangen war. Er schloss seine Augen und wieder sah er Katrin vor sich. Wie sie sich damals kennengelernt hatten. Von einem Mann, an den Haaren hinter sich her geschleift. Damals sollte sie geopfert werden. Er hatte sie gerettet. Dieses tapfere, mutige, ewig neugierige Wesen. Diese wunderschöne, begehrenswerte Frau. Dunkelroten Haare, grüne Augen. Sehr schmal und zierlich. Und doch leidenschaftlich und seiner Wollust ebenbürtig.

Dann plötzlich schoss Gunthers Kopf hoch. Er riss die Nachricht des Präfekten an sich und las sie ein drittes Mal. Wie hatte der Mann seine Verlobte beschrieben? Neugierig, mutig? Aus der Hammerburg stammend, junge Witwe? Und sie kannte den Dämonenjäger? Gunther ließ sich zurückfallen und schloss seine Augen. Das durfte doch nicht wahr sein, dachte er.

Sprach der Mann in seiner Nachricht etwa von Katrin? Von seiner Katrin? Hatte die Magd es gewagt, sich mit einem anderen Mann zu verloben? Gunther sprang wütend auf. Er warf seinen Stuhl durch den Raum und schrie frustriert auf. Die Frau liebte ihn! Sie hatte sich mit keinem anderen Mann zu verloben! Ob sie mit dem Mann etwa den Beischlaf ausübte? Ob sie sein Schwert in sich genoss, so wie sie seins immer geliebt hatte? Katrin Köhler konnte sich auf die Tracht Prügel ihres Lebens gefasst machen! Viel Schlimmer, als die, die sie von ihrem Vater erhalten hatte, dachte Gunther wutentbrannt.

Martin sah vorsichtig in den Raum. Der Lärm hatte ihn alarmiert. So wütend kannte er seinen Herren nicht. Aufbrausend, ja. Aber nicht voller Jähzorn. „Probleme, Herr?“ fragte er vorsichtig. Wieder trat er in den Flur, um einem Stuhl auszuweichen.

„Große Probleme, Martin. Mach den Wagen klar, Martin! Du musst mich nach Bremen begleiten! Wir haben dort zu tun!“ schrie Gunther den Mann an. Nicole war fort, also musste Martin ihm helfen.

Der Diener grinste breit. „Gerne Herr. Beruflich, oder privat?“ fragte er dann schmunzelnd. Nur eine Person konnte seinen Herrn so in Rage bringen, dass wusste Martin. Endlich kam wieder Leben in den Mann, dachte er glücklich. Die elende Monotonie war ja nicht mehr auszuhalten. Endlich kam wieder Bewegung ins Haus. „So wohl als auch, Freund. Wir müssen uns beeilen. Stell dir vor. Ich fürchte, unsere Magd will einen anderen Mann heiraten!“ schrie Gunther wutentbrannt.

„Ist ihr doch nicht zu verdenken. Wie lange soll das arme Mädchen noch warten, bis ihr euren Mut zusammennehmt und ihr euch offenbart“ schimpfte Martin. „Sie wird auch nicht jünger.“ Sagte Martin grinsend. Er wich dem schweren Buch aus und schloss schnell die Tür. Jetzt vermisste er Lady Nicole schmerzlich. Die Frau konnte ihren Bruder zur Räson bringen, wie kein anderer. Auf Nicole hörte Gunther von Lünen. Doch Lady Nicole war fort. Sie hatte ihren Mann in Sicherheit gebracht.

Jetzt musste er also seinem Herrn helfen. Hoffentlich nur in Essen und Kleidungsfragen. Mit allen gruseligen Geschichten, wollte er nichts zu tun haben. Martin schüttelte sich angewidert.

1 Kapitel

1 Kapitel

Gunther ging nervös durch den Raum des großen Stadthauses und wartete ungeduldig. Immer hin und her. Her und hin. Der Präfekt war unterwegs. Er wurde jedoch jede Minute erwartet. So wurde ihm mitgeteilt. Gunther versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Er war vor zwei Tagen aufgebrochen. Er wollte so schnell wie möglich herkommen, um zu verhindern, dass die Magd einen schweren Fehler beging. Katrin durfte keinen anderen Mann ihren wundervollen Körper schenken. Der Körper gehörte nur ihm.

Er hatte Katrin gefunden, damals in diesem kleinen Dorf. Er hatte sie defloriert und ihr das wundervolle Spiel des Beischlafs gezeigt. Sie durfte es mit keinem anderen Mann spielen! Er hätte ihr damals gleich folgen sollen. Sie zurückholen. Zu ihm nach Hause, in seine Arme. Martin hatte Recht. Das hätte er ihr sagen sollen, doch dazu war er zu feige gewesen. Hatte gedacht, seine Freiheit zu verlieren. Es gab doch so viele, schöne Weiber, die er begatten konnte. Er hatte insgeheim gedacht, beides haben zu können. Katrins Liebe und ihren Körper, und trotzdem seine Freiheit. Doch das war ein Irrtum gewesen. Katrin war stolz. Sie war tief beleidigt gegangen und er war unbefriedigt zurückgeblieben.

Keine andere Frau hatte sein Schwert so anschwellen lassen, ihn solch einen Abgang schenken können, solch eine tiefe Befriedung geben können. Ihm fielen wieder Nicoles Worte ein. „Wirst du Katrin noch begehren, wenn sie älter wird und ihr Körper nicht mehr so ansehnlich ist?“ hatte seine Schwester ihn gefragt. Verdammt, ja, er würde immer süchtig nach der Magd sein, dachte er jetzt. Endlich konnte er es sich eingestehen. Jetzt, da es wahrscheinlich zu spät war. Doch, noch war Katrin nicht verheiratet, dachte er, noch konnte er kämpfen. Und kämpfen konnte er gut.

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Jetzt ging die Tür auf und ein großer, muskulöser Mann mit glänzend schwarzen Haaren und einem gewinnenden Lächeln, betrat den Raum. Gunther fluchte. Das war also sein Konkurrent, dachte er finster. Kein Wunder, wenn sich die Magd in den Mann verliebt hatte! Der Kerl sah umwerfend aus! Was für ein Mann.