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Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht. Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird. »Bitte, Tante Isi, ich will auch in die Zeitung. Sag doch der Frau, daß sie von mir auch ein Bild machen soll«, bettelte Heidi Holsten, ein hübsches blondes Mädchen mit lustigen Rattenschwänzen. »Wir werden sehen, Heidi.« Denise von Schoenecker, eine aparte schwarzhaarige Frau, strich dem Mädchen liebevoll übers Haar. Sie war der gute Geist in dem Kinderheim Sophienlust. Das Heim für verlassene und elternlose Kinder feierte heute ein ganz besonderes Fest, nämlich den hundertsten Geburtstag von Sophie von Wellentin, der Begründerin des Kinderheims. Als sie vor über zehn Jahren starb, vererbte sie ihrem Enkel Dominik von Wellentin das herrschaftliche Haus. Denise von Schoenecker, die in zweiter Ehe mit Alexander von Schoenecker verheiratet war, hatte nun die zwar dankbare, aber doch schwere Aufgabe, dieses Erbe bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes zu verwalten. »Ein Bild von der Freitreppe würde ich gerne noch machen«, rief Elisabeth Mehlan, die junge Reporterin. »Alles, was Sie möchten, Frau Mehlan«, rief Denise zurück und lachte. Dann nahm sie Heidi bei der Hand und folgte der Reporterin. Die junge Journalistin war ganz in ihrem Element. Schon seit Jahren übte sie diesen abwechslungsreichen Beruf mit Leib und Seele aus, obwohl sie es eigentlich gar nicht nötig hatte, zu arbeiten. Adrian Mehlan, der Mann, mit dem sie seit fast zehn Jahren verheiratet war, verdiente als freier Innenarchitekt genügend, damit sie sorgenfrei leben konnten. Aber immer nur Hausarbeit war für Elisabeth einfach zu eintönig gewesen, und nachdem Cornelia, ihre achtjährige Tochter, schon ziemlich selbständig war, konnte sie sich endlich ihren heimlichen Traum erfüllen. Und nun war sie schon so erfolgreich, daß jede Reportage eine Auftragsarbeit war. Nur in letzter Zeit war in ihrer sonst so beschaulichen Ehe eine Wende eingetreten.
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Seitenzahl: 109
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»Bitte, Tante Isi, ich will auch in die Zeitung. Sag doch der Frau, daß sie von mir auch ein Bild machen soll«, bettelte Heidi Holsten, ein hübsches blondes Mädchen mit lustigen Rattenschwänzen.
»Wir werden sehen, Heidi.« Denise von Schoenecker, eine aparte schwarzhaarige Frau, strich dem Mädchen liebevoll übers Haar. Sie war der gute Geist in dem Kinderheim Sophienlust.
Das Heim für verlassene und elternlose Kinder feierte heute ein ganz besonderes Fest, nämlich den hundertsten Geburtstag von Sophie von Wellentin, der Begründerin des Kinderheims. Als sie vor über zehn Jahren starb, vererbte sie ihrem Enkel Dominik von Wellentin das herrschaftliche Haus.
Denise von Schoenecker, die in zweiter Ehe mit Alexander von Schoenecker verheiratet war, hatte nun die zwar dankbare, aber doch schwere Aufgabe, dieses Erbe bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes zu verwalten.
»Ein Bild von der Freitreppe würde ich gerne noch machen«, rief Elisabeth Mehlan, die junge Reporterin.
»Alles, was Sie möchten, Frau Mehlan«, rief Denise zurück und lachte. Dann nahm sie Heidi bei der Hand und folgte der Reporterin.
Die junge Journalistin war ganz in ihrem Element. Schon seit Jahren übte sie diesen abwechslungsreichen Beruf mit Leib und Seele aus, obwohl sie es eigentlich gar nicht nötig hatte, zu arbeiten.
Adrian Mehlan, der Mann, mit dem sie seit fast zehn Jahren verheiratet war, verdiente als freier Innenarchitekt genügend, damit sie sorgenfrei leben konnten.
Aber immer nur Hausarbeit war für Elisabeth einfach zu eintönig gewesen, und nachdem Cornelia, ihre achtjährige Tochter, schon ziemlich selbständig war, konnte sie sich endlich ihren heimlichen Traum erfüllen.
Und nun war sie schon so erfolgreich, daß jede Reportage eine Auftragsarbeit war.
Nur in letzter Zeit war in ihrer sonst so beschaulichen Ehe eine Wende eingetreten. Elisabeth hatte es schon längere Zeit vermutet.
Adrian hatte eine andere Frau, oder besser gesagt, ein Mädchen, das er mehr oder weniger regelmäßig besuchte.
Sie hatte es ihm noch nicht gesagt, daß sie davon wußte, aber lange würde sie sich sicherlich nicht zurückhalten können. Nur wegen Cornelia hatte sie bis jetzt geschwiegen.
Ein zärtliches Lächeln glitt über die Lippen der Frau. Ja, Cornelia war ihr Sonnenschein. Was würde sie nur tun, wenn sie ihr Töchterchen nicht mehr hätte? Das Leben hätte für Elisabeth seinen Sinn verloren.
Rasch knipste die Frau noch ein Bild.
»So, jetzt bin ich fertig«, sagte sie. »Die Geschichte des Heims habe ich bereits aufgeschrieben, und die Unterlagen, die Sie mir gegeben haben, werde ich Ihnen nächste Woche zurückbringen.«
»Es eilt nicht«, antwortete Denise und warf der kleinen Heidi einen aufmunternden Blick zu.
»Eine Bitte hätten wir noch«, sagte sie. »Unsere Heidi hätte so gern ein Bild. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie sie auch fotografieren würden?«
»Nein, natürlich nicht.« Elisabeth zupfte Heidis Zöpfchen zurecht. »Das wird bestimmt ein sehr schönes Bild«, sagte sie.
»So, und jetzt lach mal ein bißchen, Heidi, denn es soll ja kein trauriges Foto werden.«
Heidi tat, wie ihr geheißen. Dann legte sie ihr Köpfchen ein wenig schief und stemmte die Hände in die Hüften, was richtig kokett aussah.
»Wunderbar«, lobte die junge Frau und vergaß für kurze Zeit ihre eigenen Probleme.
»So, du kannst dich wieder bewegen, ehe du ganz steif wirst.« Elisabeth Mehlan und Denise lachten.
»Komme ich jetzt auch in die Zeitung?« fragte Heidi gespannt.
»Das weiß ich noch nicht. Aber auf jeden Fall bekommst du ein Bild, das verspreche ich dir.«
Jubelnd rannte Heidi davon.
»Möchten Sie noch einen Augenblick mit in mein Büro kommen? Ich glaube, ich habe dort doch noch ein Bild von Sophie von Wellentin.«
Denise machte eine einladende Handbewegung. »Ich hoffe, Sie haben noch ein wenig Zeit.«
»Ja, sicher«, antwortete Elisabeth.
»Sie wohnen in Maibach?« versuchte Denise mit der sympathischen Frau Konversation zu betreiben.
»Ja, etwas außerhalb«, murmelte die Reporterin etwas zerstreut und ging neben Denise die Treppe hinauf.
In dem stilecht eingerichteten Biedermeierzimmer, das Denise als Arbeitsraum benützte, ließ sich Elisabeth auf einen der zierlichen Stühle fallen. Sie fühlte sich in letzter Zeit so müde und schlapp, daß sie sogar bei ihrer Arbeit nur noch mit halbem Herzen dabei war.
Inzwischen suchte Denise nach der alten Fotografie, die Sophie von Wellentin zeigte.
Nachdenklich betrachtete sie das runzelige Gesicht der alten Frau. Eigentlich hatte sie die Erinnerung an die schweren Zeiten, als sie noch mit Dietmar von Wellentin verheiratet gewesen war, vergessen wollen, aber bei solch einem Anlaß konnte sie es nicht verhindern, daß diese schweren Jahre wieder vor ihr standen.
Niemand aus der Familie der von Wellentins hatten sie, die ehemalige Tänzerin, haben wollen. Sophie, die Großmutter ihres Mannes Dietmar und damaliges Oberhaupt der Familie, hatte da keine Ausnahme gebildet.
Erst nach Dietmars Tod hatte sich die Familie darauf besonnen, daß zumindest bei Dominik, Denises und Dietmars Sohn, blaues Blut in den Adern floß. Von da an hatte sich das Verhältnis etwas gebessert.
Aber das würde Denise der Journalistin nicht erzählen. Niemals wollte sie das Andenken der Großmutter Sophie zerstören, die mit ihrer Stiftung so viel Gutes getan hatte.
»Das ist das Bild.« Denise reichte der Besucherin die schon vergilbte Fotografie.
Lange betrachtete Elisabeth Mehlan das Gesicht der weißhaarigen Frau. Ihr starrer Blick drückte Entschlossenheit und auch ein gewisses Maß an Sturheit aus.
»Sie war gewohnt zu regieren, nicht wahr?« Elisabeth lächelte die Verwalterin etwas schüchtern an.
Denise nickte. »Sie führte das Regiment in ihrer Familie, weitläufigere Verwandte eingeschlossen.«
Die beiden Frauen lachten, und Elisabeth erhob sich. »Jetzt muß ich aber wirklich gehen. Mein Mann wird schon warten, und vor allem Cornelia, meine Tochter.«
»Sie haben ein Kind?« fragte Denise überrascht. »Wie alt ist es denn?«
»Im Januar wird es neun Jahre. Cornelia ist ein liebes und verständiges Mädchen. Ich bin sicher, sie wird schon das ganze Haus aufgeräumt haben.« Aus Elisabeths Stimme war deutlich der mütterliche Stolz herauszuhören.
Nur wegen ihr hielt sie diese Ehe mit Adrian noch aufrecht.
»Ehe ich die Reportage in Druck gebe, können wir sie noch einmal durchsprechen, wenn Sie möchten.«
Denise war das sehr recht. Dann verabschiedeten sich die beiden Frauen voneinander. Denise schaute der Reporterin nach, als diese zu ihrem Auto lief.
Irgendwie hatte sie das Gefühl, als würde diese Frau Mehlan etwas belasten, obwohl sie sich offensichtlich bemüht hatte, sich nichts anmerken zu lassen.
Nachdenklich ging Denise ins Haus zurück.
*
Elisabeth saß in einem der bequemen Sessel im Wohnzimmer und wartete. Sie war froh, daß Cornelia diese Nacht bei ihrer Freundin verbrachte, denn so konnte sie mit ihrem Mann endlich das Gespräch führen, das ihr schon so lange auf der Seele brannte.
Endlich hörte sie, wie der Schlüssel im Haustürschloß herumgedreht wurde. Sie spürte, wie ihr Blut schneller zu pulsieren begann.
»Du bist noch auf?« Verwundert schaute sich Adrian Mehlan, ein hochgewachsener, kräftig gebauter Mann von sechsunddreißig Jahren, im Wohnzimmer um. »Ist Conny schon im Bett?«
»Das weiß ich nicht. Sie übernachtet heute bei ihrer Freundin Petra.«
»Wieso bist du eigentlich zu Hause? Um diese Zeit jagst du doch meistens noch deinen Reportagen hinterher.«
»Heute nicht«, entgegnete Elisabeth schnippisch und legte aufreizend das eine Bein über das andere. Sie wußte sehr wohl, daß sie eine gutaussehende Frau war mit einer blendenden Figur. Nur Adrian schien in dieser Beziehung blind zu sein.
»Ich dachte, wir verbringen diesen Abend einmal gemeinsam. Das haben wir schon lange nicht mehr getan.« Sie wußte nicht, weshalb sie das sagte.
Diese eine Chance noch, dachte sie und kam zu dem traurigen Schluß, daß sie ihren Mann noch immer liebte. Wenn er sie nutzen würde, dann könnte noch alles gut werden.
Aber Adrian zuckte nur die Schultern. »Es tut mir leid, Liebling, aber ausgerechnet heute habe ich noch eine Verabredung. Wir werden unser gemütliches Beisammensein auf ein anderes Mal verlegen müssen.«
Elisabeth schien zu einem Eisklotz zu erstarren. Damit hatte sie nicht gerechnet.
Hastig erhob sie sich und stemmte die Hände in die Hüften. »O nein, Adrian Mehlan. Heute wirst du hierbleiben und mir zuhören. Lange genug habe ich geschwiegen. Aber jetzt ist Schluß!«
Verblüfft starrte er seine Frau an. »Mir scheint, du vergreifst dich im Ton«, parierte er kühl. »Ich denke doch, daß ich alt genug bin, um meine Entscheidungen ohne deine werte Mithilfe zu treffen.«
Elisabeth Mehlan ließ die Arme sinken. All ihre Wut war verraucht. Sie war nur noch eine einsame, verbitterte Frau, die sich nach ihrem Mann sehnte.
»Ich…, wir führen schon seit Monaten keine richtige Ehe mehr«, begann sie zögernd und merkte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen.
»Ich kann mir nicht vorstellen, daß dir etwas fehlt. Du hast deine Arbeit, die dich oft noch am Feierabend von zu Hause fernhält, also kannst du über Langeweile bestimmt nicht klagen. Oder irre ich mich da?« Leiser Spott klang in seiner Stimme mit, mit der er die Betroffenheit überspielen wollte.
»Kann das denn eine Beziehung ersetzen?« Elisabeth drehte sich rasch zum Fenster um.
»Ich wußte nicht, daß du etwas vermißt. Bis jetzt war immer ich derjenige, der sich nach einem gemütlichen Feierabend, nach einer ausgeglichenen Frau und einem glücklichen Kind sehnte. Du aber warst so ausgefüllt mit deiner Arbeit, daß für Familie gar kein Platz mehr war. Was blieb mir denn anderes übrig, als es dir gleichzutun.«
Adrian merkte selbst, wie fadenscheinig seine Ausrede klang. Er wußte, daß seine Ehe, die so wundervoll begonnen hatte, in eine Sackgasse geraten war.
Aber wer trug die Schuld daran? Warum hatte sie auch unbedingt ihr Hobby zum Beruf machen müssen?
Anfangs, als die ersten Aufträge eingetrudelt waren, hatte er noch gelacht, weil er ihr nicht geglaubt hatte. Dann, als ihm sichtbare Beweise vorlagen, da war er stolz auf Elisabeth gewesen, die neben ihrem Haushalt noch genügend Zeit fand, für Illustrierte Reportagen zu schreiben.
Aber als die Aufträge immer mehr geworden waren, und seine Frau bald gar keine Zeit mehr für ein Privatleben gehabt hatte, da war er auf einmal unzufrieden geworden.
Immer wieder hatte Adrian versucht, sie auf diese Mißstände aufmerksam zu machen, aber Elisabeth hatte es nicht hören wollen.
Ausgerechnet damals, es war kurz nach Weihnachten gewesen, war ihm Melanie Weber ins Auto gelaufen. Er hatte sie nach dem Schreck in ein Café eingeladen, denn zum Glück war nichts passiert.
Wenig später hatten sie sich dann zufällig im Kaufhaus wiedergetroffen. Ihr nächstes Zusammentreffen hatten sie dann schon verabredet.
Melanie! Im Geist sah er die langen, wohlgeformten Beine des Mädchens, er hörte ihr weiches Lachen und sah ihre blitzenden Zähne, wenn sie sich voller Lebensfreude in seine Arme warf. Und er glaubte, ihren Körper zu fühlen, der sich in wilder Leidenschaft an den seinen drängte.
Verblüfft beobachtete Elisabeth die Wandlung, die in dem Gesicht ihres Mannes vor sich ging. Seinen Mund umspielte ein nachdenkliches Lächeln.
»Denkst du wieder an sie?« fragte sie leise.
»Ich…, äh…, nein«, schrak er zusammen und stotterte vor Überraschung. »Wen meinst du?«
»Bitte, Adrian, wenn wir uns auch nicht mehr lieben und uns nichts mehr zu sagen haben, aber anlügen brauchst du mich doch nicht. Ich weiß…« Elisabeth holte tief Luft. »Ich weiß, daß du eine Freundin hast.«
Entsetzt beobachtete sie, wie das Gesicht ihres Mannes die Farbe wechselte. Zuerst wurde er totenbleich, um dann dunkelrot anzulaufen. Die Zornesader an seiner Schläfe schwoll bedenklich an.
»Was willst du damit sagen?« Er packte Elisabeth an den Schultern.
Ihre Augen weiteten sich angstvoll. »Du tust mir weh«, sagte sie leise.
»Ich will eine Antwort haben«, zischte er. »Wie kannst du behaupten, ich hätte eine Freundin? Wer hat dir denn diesen Unsinn erzählt?« Er ließ sie so abrupt los, daß sie taumelte.
»Niemand«, gestand Elisabeth.
»Und warum behauptest du dann so einen Mist? Du weißt genau, daß ich Überstunden machen mußte, weil mein Mitarbeiter krank ist. Und die Reisen, die ich unternommen habe, waren alle geschäftsbedingt.«
»Du brauchst mir nichts zu erklären, Adrian.« Elisabeth bereute es schon, davon angefangen zu haben. Es führte ja doch zu nichts. Sie wußte, daß er regelmäßig zu diesem Mädchen ging, denn sie hatte ihn schon mehrmals beobachtet.
Aber würde er die Rivalin aufgeben, wenn sie ihm Beweise vorlegte. Beweise, die sie selbst gesammelt hatte?
»Das finde ich auch, liebe Elisabeth. Ich brauche dir wirklich nichts zu erklären. Es ist mein Leben, das ich lebe. Schließlich mische ich mich in deine Angelegenheiten ja auch nicht ein.«
Adrian wurde immer lauter. Schließlich dämpfte er seine Stimme. »Hast du etwas dagegen, wenn ich jetzt gehe?« Demonstrativ schaute er auf seine Armbanduhr. »Ich habe noch eine wichtige Verabredung.«
»Mit ihr?« Elisabeth verzog spöttisch den Mund. »Dann laß dich nicht aufhalten. Ein schönes Mädchen soll man nicht warten lassen.«
»Jetzt reicht es mir aber«, donnerte Adrian los. »Und damit du es weißt, ich bleibe, auch wenn mir durch deine lächerliche Eifersucht ein größerer Auftrag durch die Lappen geht. Aber du sollst sehen, daß du nicht im Recht bist.« Wie wildgeworden stürmte er die Treppe zu dem gemeinsamen Schlafzimmer hinauf.
Wie versteinert stand sie in der Diele.
Warum nur hatte Adrian so hartnäckig geleugnet?
Obwohl sie genau wußte, daß es stimmte.
Elisabeth straffte die Schultern und stürmte nun ebenfalls die Stufen hinauf. Aber sie marschierte an der Schlafzimmertür vorbei. Erst in dem kleinen Büro, das sie sich eingerichtet hatte, machte sie halt.