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Dieses Buch ist als Standardwerk für die wesentlichen Aspekte der Flächenhygiene in allen Bereichen der Versorgung von Patienten und Heimbewohnern konzipiert. Erkenntnisse aus der internationalen wissenschaftlichen Fachliteratur werden umfassend ausgewertet und dargestellt, Fallbeispiele, Infoboxen und Abbildungen erleichtern deren Lesbarkeit. Zahlreiche Tabellen ermöglichen eine intensivere Beschäftigung mit Einzelergebnissen. Mit einem Fazit am Ende eines jeden Kapitels werden die für die Praxis wesentlichen Erkenntnisse komprimiert zusammengefasst. Ein Team aus insgesamt 11 Autoren befasst sich im ersten Teil des Buches mit der Kontamination von Flächen, den Übertragungswegen, Flächen-assoziierten nosokomialen Infektionen, dem OP-Bereich, der unmittelbaren und erweiterten Patientenumgebung, Stethoskopen, mobilen elektronischen Geräten, der praktischen Durchführung von Reinigung und Desinfektion, dem Schutz der Mitarbeiter bei der Durchführung der Flächendesinfektion, den verschiedenen Tuchspendersystemen sowie der Qualitätssicherung in der Flächenhygiene. Im zweiten Buchteil werden die Prüfmethoden zur Bestimmung der Wirksamkeit, die antimikrobielle Wirkung der häufigsten chemischen Wirkstoffe - einschließlich Kupfer und Photodynamik - sowie Möglichkeiten zur Reduktion des bakteriellen Selektionsdrucks in der Flächendesinfektion beschrieben ("Antimicrobial Stewardship").
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Seitenzahl: 555
Veröffentlichungsjahr: 2021
Günter Kampf (Hrsg.)
Kompendium Flächenhygiene
78 Tabellen
16 Abbildungen
Herausgeber
Prof. Dr. Günter Kampf
Institut für Hygiene und Umweltmedizin
Universitätsmedizin Greifswald
Ferdinand-Sauerbruch-Straße
17475 Greifswald
Email: [email protected]
Homepage: www.guenter-kampf-hygiene.de
Publikationen: www.researchgate.net/profile/Guenter-Kampf
Prof. Dr. Günter Kampf ist selbstständiger Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin in Hamburg und außerplanmäßiger Professor für Hygiene und Umweltmedizin an der Universität Greifswald. Er ist ein international bekannter Wissenschaftler für Flächen- und Händehygiene sowie für verschiedene Aspekte der Desinfektion einschließlich der Toleranz- sowie Resistenzentwicklung biozider Wirkstoffe.
© 2021 Günter Kampf
Umschlag: Wolfgang Strecker und Andreas Beling
Bildquellen (Umschlag): Vidal Balielo Jr. von Pexels, Anna Shvets von Pexels, Andreas Beling
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback
978-3-347-28932-1
Hardcover
978-3-347-28933-8
e-Book
978-3-347-28934-5
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Vorwort
Die Bedeutung der Flächenhygiene zur Prävention nosokomialer Infektionen wird seit Jahrzehnten in der Fachwelt kontrovers diskutiert und hat phasenweise zu einer Polarisierung der Standpunkte geführt. Einerseits ist der Stellenwert der Flächendesinfektion im Umfeld von Patienten mit einer besonders hohen Gefährdung für nosokomiale Infektionen weitestgehend anerkannt. Andererseits werden durch einige der Wirkstoffe Toleranzen ausgelöst, so dass in der Folge bei regelmäßiger Exposition bestimmter Spezies zunehmend häufig unempfindliche Isolate auftreten können. In seltenen Fällen können Wirkstoffe sogar zu neuen Antibiotikaresistenzen führen. Deshalb wird im ersten Teil des Buchs beschrieben, welche epidemiologische Bedeutung die verschiedenen Flächen als Quelle für eine Übertragung haben, welchen gesundheitlichen Nutzen die Flächenhygiene im Sinne einer Reduktion von Infektionen hat, welche Rolle dem Biofilm auf Flächen zukommt, was für einen sicheren Umgang mit Flächendesinfektionsmitteln zu beachten ist, wie die Qualitätssicherung erfolgen sollte und wie die Flächenreinigung und Flächendesinfektion praktisch durchgeführt werden sollten. Im zweiten Teil des Buchs werden zunächst verschiedene Prüfmethoden zur Bestimmung der Wirksamkeit beschrieben. Anschließend werden typische Wirkstoffe charakterisiert und ihre Wirksamkeit, ihr Potenzial zur Toleranz- und Resistenzentwicklung sowie ihre Wirkung auf Biofilm betrachtet. Dazu zählen auch Kupfer sowie photodynamische Verfahren. Schließlich werden Vorschläge gemacht, wie dem zunehmenden Resistenzdruck bei der Flächendesinfektion begegnet werden kann.
Das Ziel des Buchs ist, alle vorhandenen und öffentlich zugänglichen wissenschaftlichen Daten systematisch zusammenzustellen und zu bewerten. Somit kann es Orientierung für die Entscheidungsfindung bei konkreten Fragestellungen der Flächenhygiene bieten. Der ein oder andere Aspekt wird sicher zur Fachdiskussion führen und möglicherweise Ideengeber für neue Studien sein. Einige Erkenntnisse sind bewusst in Tabellenform dargestellt, um die Übersicht der jeweiligen Erkenntnisse zu erhalten.
Die Autoren hoffen, dass dieses Buch gern und oft genutzt wird, um praktische Fragen der Flächenhygiene zu klären. Wenn es dadurch einen Beitrag zur Verbesserung der Patientensicherheit leistet, wäre das Ziel des Buches auf jeden Fall erreicht.
Greifswald, Mai 2021
Günter Kampf
Herausgeber
Autorenverzeichnis
Dr. Florian H. H. Brill, Dr. Brill + Partner, Institut für Hygiene und Mikrobiologie, Stiegstück 34, 22339 Hamburg
Priv.-Doz. Dr. Fabian Cieplik, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Universitätsklinikum Regensburg, Franz-Josef-Strauß-Allee 11, 93053 Regensburg
Priv.-Doz. Dr. Maren Eggers, Labor Enders, Prof. Dr. Med. Gisela Enders & Kollegen MVZ GbR, Rosenbergstr. 85, 70193 Stuttgart
Prof. Dr. Udo Eickmann, Abteilung Arbeitsmedizin, Gefahrstoffe und Gesundheitswissenschaften, Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Bonner Str. 337, 50968 Köln
Dr. Jürgen Gebel, Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit, Universitätsklinikum Bonn AöR, Venusberg Campus 1, Gebäude 63, 53127 Bonn
Prof. Dr. Günter Kampf, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Universitätsmedizin Greifswald, Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
Prof. Dr. Axel Kramer, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Universitätsmedizin Greifswald, Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
Prof. Dr. Tim Maisch, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Regensburg, Franz-Josef-Strauß-Allee 11, 93053 Regensburg
Denise Mühler, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Universitätsklinikum Regensburg, Franz-Josef-Strauß-Allee 11, 93053 Regensburg
Priv.-Doz. Dr. Andreas Schwarzkopf, Institut Schwarzkopf GbR, Mangelsfeld 16, 97708 Bad Bocklet
Claudia Schwarzkopf, Institut Schwarzkopf GbR, Mangelsfeld 16, 97708 Bad Bocklet
Inhaltsverzeichnis
1. ÜBERTRAGUNG VON KRANKHEITSERREGERN AUF FLÄCHEN
1.1. HÄNDE BZW. FINGERKUPPEN
1.2. ATEMWEGSEKRETE
1.3. ERBROCHENES
1.4. STUHL
1.5. BLUT
1.6. LEBENSMITTEL
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
2. ÜBERLEBEN VON KRANKHEITSERREGERN AUF FLÄCHEN
2.1. EDELSTAHL
2.1.1. Bakterien
2.1.2. Hefepilze
2.1.3. Viren
2.1.4. Bakteriensporen
2.2. ALUMINIUM
2.2.1. Bakterien
2.2.2. Viren
2.3. SONSTIGE METALLE
2.3.1. Bakterien
2.3.2. Viren
2.3.3. Bakteriensporen
2.4. HOLZ
2.4.1. Bakterien
2.4.2. Viren
2.5. PAPIER
2.5.1. Bakterien
2.5.2. Viren
2.6. GLAS
2.6.1. Bakterien
2.6.2. Mykobakterien
2.6.3. Pilze
2.6.4. Viren
2.7. PVC UND VINYL
2.7.1. Bakterien
2.7.2. Pilze
2.7.3. Mykobakterien
2.7.4. Viren
2.8. LAMINAT
2.8.1. Bakterien
2.8.2. Viren
2.9. KERAMIK, FLIESEN UND PORZELLAN
2.9.1. Bakterien
2.9.2. Viren
2.10. KUNSTSTOFFE
2.10.1. Bakterien
2.10.2. Mykobakterien
2.10.3. Pilze
2.10.4. Viren
2.11. GEGENSTÄNDE DES KLINISCHEN ALLTAGS
2.11.1. Bakterien
2.11.2. Viren
2.12. WAS VERBESSERT DAS ÜBERLEBEN AUF FLÄCHEN?
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
3. ÜBERTRAGUNG VON KRANKHEITSERREGERN VON FLÄCHEN
3.1. INFEKTIÖSE DOSIS
3.2. ÜBERTRAGEN AUF DIE HÄNDE
3.2.1. Bakterien
3.2.2. Viren
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
4. BIOFILM AUF FLÄCHEN
4.1. TROCKENER BIOFILM
4.2. MIKROBIELLE BESIEDLUNG
4.3. ENTSTEHUNG VON BIOFILM
4.4. FÖRDERUNG DER BIOFILMENTSTEHUNG
4.4.1. Biofilmbildende Isolate
4.4.2. Kontaminierte Lösungen
4.4.3. Einfluss der bioziden Wirkstoffe
4.4.4. Periodischer Stress
4.5. WIRKSAMKEIT DER FLÄCHENDESINFEKTION GEGENÜBER BIOFILMBAKTERIEN
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
5. NOSOKOMIALE INFEKTIONEN DURCH KONTAMINIERTE FLÄCHEN
5.1. RISIKO: VORHERIGE ZIMMERBELEGUNG
5.2. VERMUTETE QUELLE FÜR AUSBRÜCHE
5.3. EFFEKT AUF NOSOKOMIALE INFEKTIONEN
5.3.1. Anwendung auf Fußböden
5.3.2. Anwendung in Patientenzimmern
5.3.3. Schlussdesinfektion
5.3.4. Anwendung auf der gesamten Station
5.3.5. Beschichtung mit Kupfer
5.3.6. Flächenhygiene im Maßnahmenbündel
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
6. OP-BEREICH
6.1. LAMPE UND TISCHE
6.2. ANÄSTHESIE-BEREICH
6.2.1. Häufigkeit der Kontamination
6.2.2. Höhe der Kontamination
6.2.3. Verschmutzungsgrad
6.3. FLÄCHEN MIT HÄUFIGEM HÄNDEKONTAKT
6.3.1. Häufigkeit der Kontamination
6.3.2. Höhe der Kontamination
6.3.3. Verschmutzungsgrad
6.4. GEGENSTÄNDE AM MITARBEITER
6.4.1. Häufigkeit der Kontamination
6.4.2. Höhe der Kontamination
6.4.3. Verschmutzungsgrad
6.5. OP-TÜR
6.6. FUßBODEN UND WÄNDE
6.6.1. Häufigkeit der Kontamination
6.6.2. Höhe der Kontamination
6.6.3. Verschmutzungsgrad
6.7. SONSTIGE FLÄCHEN
6.7.1. Häufigkeit der Kontamination
6.7.2. Höhe der Kontamination
6.7.3. Verschmutzungsgrad
6.8. EINFLUSS AUF BAKTERIELLE FLÄCHENKONTAMINATION
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
7. DIE UNMITTELBARE PATIENTENUMGEBUNG
7.1. PATIENTENBETT
7.2. NACHTTISCH
7.3. MEDIZINISCHE GERÄTE
7.4. VERSCHIEDENE FLÄCHEN
7.5. BEDEUTUNG VON HÄUFIGEN HÄNDEKONTAKTEN
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
8. DIE ERWEITERTE PATIENTENUMGEBUNG
8.1. TÜRGRIFFE, TÜREN UND FENSTER
8.2. TISCHE, STÜHLE UND SCHRÄNKE
8.3. FUßBODEN
8.4. PC-TASTATUR
8.5. DESINFEKTIONSMITTELSPENDER
8.6. BLUTDRUCKMESSGERÄTE
8.7. PATIENTENAKTEN
8.8. WASSERHÄHNE
8.9. WASCHBECKEN
8.10. TOILETTEN
8.11. VERSCHIEDENE FLÄCHEN
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
9. STETHOSKOPE
9.1. BAKTERIELLE KONTAMINATION
9.1.1. Membran
9.1.2. Trichter
9.1.3. Ohrolive
9.1.4. Schlauch
9.1.5. Mehrere Stellen
9.2. ÜBERTRAGUNGEN DURCH KONTAMINIERTE STETHOSKOPE
9.2.1. Infektionen
9.2.2. Mikroorganismen
9.3. AUFBEREITUNG IN DER PRAXIS
9.3.1. Häufigkeit
9.3.2. Art der Aufbereitung
9.3.3. Weitere antimikrobielle Verfahren
9.3.4. Überzüge
9.4. WAHRSCHEINLICHKEIT EINER INFEKTION DURCH KONTAMINIERTE STETHOSKOPE
9.5. PRAKTISCHE MÖGLICHKEITEN ZUR FLÄCHENHYGIENE
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
10. MOBILE ELEKTRONISCHE GERÄTE
10.1. MOBILE TELEFONE
10.2. PIEPER
10.3. PDA UND TABLETS
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
11. FLÄCHENREINIGUNG
11.1. LEISTUNG DER REINIGUNG
11.2. WANN REINIGEN – WANN DESINFIZIEREN?
11.3. WAS IST BEI DER REINIGUNG ZU BEACHTEN?
11.3.1. Ein-Eimer-Methode
11.3.2. Zwei-Eimer-Methode
11.4. BESONDERE REINIGUNGSVERFAHREN
11.4.1. Bodenreinigungsfahrzeuge
11.4.2. Sprüh-Saugextraktion
11.4.3. Typische Fehler
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
12. FLÄCHENDESINFEKTION
12.1. WISCHVERFAHREN
12.2. SPRÜHVERFAHREN
12.3. VERNEBLUNG
12.4. WIEDERBENUTZUNG
12.5. STARKE PUNKTUELLE VERSCHMUTZUNG
12.6. AUSBRUCH
12.7. UVC-STRAHLUNG
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
13. WIEDERVERWENDBARE TUCHSPENDER
13.1. TUCHSPENDERSYSTEME
13.2. KONTAMINATION DER LÖSUNG
13.2.1. Häufigkeit
13.2.2. Biofilm
13.2.3. Adaption an Wirkstoffe
13.3. INFEKTIONEN DURCH KONTAMINIERTE LÖSUNG
13.4. AUFBEREITUNG
13.5. SICHERER EINSATZ
13.5.1. Konstruktion
13.5.2. Ansetzen der Gebrauchslösung
13.5.3. Wirksamkeit über die Nutzungsdauer
13.5.4. Vermeidung der Kontamination
13.5.5. Sonderfall: Risikobereiche
13.5.6. Kontrolluntersuchungen
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
14. GEBRAUCHSFERTIGE DESINFEKTIONSTÜCHER
14.1. WIRKSTOFFBASIS
14.2. FLÜSSIGKEITSMENGE PRO TUCH
14.3. WIRKSAMKEIT
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
15. MITARBEITERSCHUTZ BEI DER FLÄCHENDESINFEKTION
15.1. GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG
15.2. TYPISCHE BIOZIDE WIRKSTOFFE IN FLÄCHENDESINFEKTIONSMITTELN
15.3. ARBEITSSCHUTZRELEVANTE PARAMETER
15.3.1. Alkohole
15.3.2. Quartäre Ammoniumverbindungen
15.3.3. Peroxide
15.3.4. Aldehyde
15.3.5. Natriumhypochlorit
15.4. BETRACHTUNG DER INHALATIVEN EXPOSITION
15.4.1. Flächendesinfektionsverfahren
15.4.2. Physikalische Eigenschaften der Inhaltsstoffe
15.4.3. Konzentration der Wirkstoffe
15.4.4. Flächengröße und Anwendungsvolumen
15.4.5. Raumgröße und Raumlüftung
15.4.6. Dauer und Art der Exposition
15.4.7. Bewertung der inhalativen Gefährdung
15.5. BETRACHTUNG DER DERMALEN EXPOSITION
15.5.1. Konzentration der Wirkstoffe
15.5.2. Benetzte Hautoberfläche
15.5.3. Kontaktzeit
15.5.4. Bewertung der dermalen Gefährdung
15.6. DIE WICHTIGSTEN MAßNAHMEN
15.6.1. Substitution
15.6.2. Technische Schutzmaßnahmen
15.6.3. Organisatorische Schutzmaßnahmen
15.6.4. Persönliche Schutzmaßnahmen
15.6.5. Arbeitsmedizinische Vorsorge
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
16. QUALITÄTSSICHERUNG IN DER FLÄCHENHYGIENE
16.1. EINLEITUNG
16.2. STRUKTURQUALITÄT
16.2.1. Personal
16.2.2. Bauliche Anforderungen
16.2.3. Desinfektions- und Reinigungsmittel
16.3. PROZESSQUALITÄT
16.3.1 Vorreinigung
16.3.2 Dosierung von Desinfektionsmitteln
16.3.3 Prozessüberprüfung durch Checklisten
16.4. ERGEBNISQUALITÄT
16.4.1 Sichtkontrolle und Begehungen
16.4.2 Mikrobiologische Untersuchungen der Umgebung
16.4.3 Verschmutzungskontrolle mittels ATP-Biolumineszenz-Untersuchungen
16.4.4 Kontrolle der Reinigung und Desinfektion durch Visualisierung
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
17. METHODEN ZUR BESTIMMUNG DER WIRKSAMKEIT
17.1. QUANTITATIVE SUSPENSIONSVERSUCHE
17.1.1. Wirksamkeit gegenüber Bakterien
17.1.2. Wirksamkeit gegenüber Pilzen
17.1.3. Wirksamkeit gegenüber Mykobakterien
17.1.4. Wirksamkeit gegenüber Viren
17.1.5. Wirksamkeit gegenüber Bakteriensporen
17.2. PRAXISNAHE VERSUCHE OHNE WISCHEN
17.2.1. Wirksamkeit gegenüber Bakterien und Pilze
17.2.2. Wirksamkeit gegenüber Mykobakterien
17.2.3. Wirksamkeit gegenüber Viren
17.3. PRAXISNAHE VERSUCHE MIT WISCHEN
17.3.1. EN 16615 (4-Felder-Test)
17.3.2. ASTM E 2967
17.3.3. ASTM E 2362
17.4. WIRKSAMKEIT GEGENÜBER MIKROORGANISMEN IM TROCKENEN BIOFILM
17.5. BIOFILMENTFERNUNG
17.6. PHASE 3 TESTS
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
18. REINIGER
18.1. KONVENTIONELLE REINIGER
18.2. MIKROBIELLE REINIGER
18.2.1. Regulatorischer Status
18.2.2. Verwendete Mikroorganismen
18.2.3. Sicherheit der Mikroorganismen
18.2.4. Wirkung auf die Kontamination von Flächen
18.2.5. Wirksamkeit in Kliniken
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
19. BENZALKONIUMCHLORID
19.1. BAKTERIZIDE WIRKUNG
19.1.1. Suspensionsversuche
19.1.2. Bakterien im Biofilm
19.1.3. Keimträgerversuche
19.2. FUNGIZIDE WIRKUNG
19.2.1. Suspensionsversuche
19.2.2. Pilze im trockenen Biofilm
19.3. MYKOBAKTERIZIDE WIRKUNG
19.3.1. Suspensionsversuche
19.3.2. Keimträgerversuche
19.4. VIRUZIDE WIRKUNG
19.4.1. Suspensionsversuche
19.4.2. Keimträgerversuche
19.5. SPORIZIDE WIRKUNG
19.6. HORIZONTALER GENTRANSFER (HGT)
19.7. TOLERANZEN UND RESISTENZEN
19.7.1. Toleranz gegenüber BAC
19.7.2. Kreuztoleranz biozide Wirkstoffe
19.7.3. Kreuzresistenz Antibiotika
19.7.4. Antibiotika-Resistenz-Gene
19.8. ADAPTION
19.9. WIRKUNG AUF BIOFILM
19.9.1. Biofilmbildung
19.9.2. Biofilmentfernung
19.9.3. Biofilmfixierung
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
20. DIDECYLDIMETHYLAMMONIUMCHLORID
20.1. BAKTERIZIDE WIRKUNG
20.1.1. Suspensionsversuche
20.1.2. Bakterien im Biofilm
20.2. FUNGIZIDE WIRKUNG
20.2.1. Suspensionsversuche
20.3. MYKOBAKTERIZIDE WIRKUNG
20.3.1. Suspensionsversuche
20.4. VIRUZIDE WIRKUNG
20.4.1. Suspensionsversuche
20.5. SPORIZIDE WIRKUNG
20.5.1. Suspensionsversuche
20.5.2. Keimträgerversuche
20.6. HORIZONTALER GENTRANSFER (HGT)
20.7. TOLERANZEN UND RESISTENZEN
20.7.1. Toleranz gegenüber DDAC
20.7.2. Kreuztoleranz biozide Wirkstoffe
20.7.3. Kreuzresistenz Antibiotika
20.8. ADAPTION
20.9. WIRKUNG AUF BIOFILM
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
21. GLUTARALDEHYD
21.1. BAKTERIZIDE WIRKUNG
21.1.1. Suspensionsversuche
21.1.2. Bakterien im Biofilm
21.1.3. Keimträgerversuche
21.2. FUNGIZIDE WIRKUNG
21.2.1. Suspensionsversuche
21.2.2. Keimträgerversuche
21.3. MYKOBAKTERIZIDE WIRKUNG
21.3.1. Suspensionsversuche
21.3.2. Keimträgerversuche
21.4. VIRUZIDE WIRKUNG
21.4.1. Suspensionsversuche
21.4.2. Keimträgerversuche
21.5. SPORIZIDE WIRKUNG
21.5.1. Suspensionsversuche
21.5.2. Keimträgerversuche
21.7. TOLERANZEN UND RESISTENZEN
21.7.1. Toleranz gegenüber Glutaraldehyd
21.7.2. Kreuztoleranz biozide Wirkstoffe
21.7.3. Kreuzresistenz Antibiotika
21.7.4. Antibiotika-Resistenz-Gene
21.8. ADAPTION
21.9. WIRKUNG AUF BIOFILM
21.9.1. Biofilmbildung
21.9.2. Biofilmentfernung
21.9.3. Biofilmfixierung
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
22. NATRIUMHYPOCHLORIT
22.1. BAKTERIZIDE WIRKUNG
22.1.1. Suspensionsversuche
22.1.2. Bakterien im Biofilm
22.1.3. Keimträgerversuche
22.2. FUNGIZIDE WIRKUNG
22.2.1. Suspensionsversuche
22.2.2. Pilze im Biofilm
22.2.3. Keimträgerversuche
22.3. MYKOBAKTERIZIDE WIRKUNG
22.3.1. Suspensionsversuche
22.3.2. Mykobakterien im Biofilm
22.3.3. Keimträgerversuche
22.4. VIRUZIDE WIRKUNG
22.4.1. Suspensionsversuche
22.4.2. Keimträgerversuche
22.5. SPORIZIDE WIRKUNG
22.5.1. Suspensionsversuche
22.5.2. Keimträgerversuche
22.6. HORIZONTALER GENTRANSFER (HGT)
22.7. TOLERANZEN UND RESISTENZEN
22.7.1. Toleranz gegenüber Natriumhypochlorit
22.7.2. Kreuztoleranz biozide Wirkstoffe
22.7.3. Kreuzresistenz Antibiotika
22.7.4. Antibiotika-Resistenz-Gene
22.8. ADAPTION
22.9. WIRKUNG AUF BIOFILM
22.9.1. Biofilmbildung
22.9.2. Biofilmentfernung
22.9.3. Biofilmfixierung
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
23. WASSERSTOFFPEROXID
23.1. BAKTERIZIDE WIRKUNG
23.1.1. Suspensionsversuche
23.1.2. Bakterien im Biofilm
23.1.3. Keimträgerversuche
23.1.4. Vernebeln
23.2. FUNGIZIDE WIRKUNG
23.2.1. Suspensionsversuche
23.2.2. Pilze im Biofilm
23.2.3. Keimträgerversuche
23.3. MYKOBAKTERIZIDE WIRKUNG
23.3.1. Suspensionsversuche
23.3.2. Keimträgerversuche
23.4. VIRUZIDE WIRKUNG
23.4.1. Suspensionsversuche
23.4.2. Keimträgerversuche
23.4.3. Vernebeln
23.5. SPORIZIDE WIRKUNG
23.5.1. Suspensionsversuche
23.5.2. Keimträgerversuche
23.5.3. Vernebeln
23.6. HORIZONTALER GENTRANSFER (HGT)
23.7. TOLERANZEN UND RESISTENZEN
23.7.1. Toleranz gegenüber Wasserstoffperoxid
23.7.2. Kreuztoleranz biozide Wirkstoffe
23.7.3. Kreuzresistenz Antibiotika
23.8. ADAPTION
23.9. WIRKUNG AUF BIOFILM
23.9.1. Biofilmbildung
23.9.2. Biofilmentfernung
23.9.3. Biofilmfixierung
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
24. PERESSIGSÄURE
24.1. BAKTERIZIDE WIRKUNG
24.1.1. Suspensionsversuche
24.1.2. Bakterien im Biofilm
24.1.3. Keimträgerversuche
24.1.4. 4-Felder-Test
24.2. FUNGIZIDE WIRKUNG
24.2.1. Suspensionsversuche
24.2.2. Pilze im Biofilm
24.2.3. Keimträgerversuche
24.3. MYKOBAKTERIZIDE WIRKUNG
24.3.1. Suspensionsversuche
24.3.2. Keimträgerversuche
24.4. VIRUZIDE WIRKUNG
24.4.1. Suspensionsversuche
24.4.2. Keimträgerversuche
24.4.3. 4-Felder-Test
24.4.4. Vernebeln
24.5. SPORIZIDE WIRKUNG
24.5.1. Suspensionsversuche
24.5.2. Keimträgerversuche
24.5.3. Vernebeln
24.6. HORIZONTALER GENTRANSFER (HGT)
24.7. TOLERANZEN UND RESISTENZEN
24.7.1. Toleranz gegenüber Peressigsäure
24.7.2. Kreuztoleranz biozide Wirkstoffe
24.7.3. Kreuzresistenz Antibiotika
24.7.4. Antibiotika-Resistenz-Gene
24.8. ADAPTION
24.9. WIRKUNG AUF BIOFILM
24.9.1. Biofilmbildung
24.9.2. Biofilmentfernung
24.9.3. Biofilmfixierung
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
25. ALKOHOLE
25.1. BAKTERIZIDE WIRKUNG
25.1.1. Suspensionsversuche
25.1.2. Bakterien im Biofilm
25.1.3. Keimträgerversuche
25.1.4. 4-Felder-Test
25.2. FUNGIZIDE WIRKUNG
25.2.1. Suspensionsversuche
25.2.2. Pilze im Biofilm
25.2.3. Keimträgerversuche
25.3. MYKOBAKTERIZIDE WIRKUNG
25.3.1. Suspensionsversuche
25.3.2. Mykobakterien im Biofilm
25.3.3. Keimträgerversuche
25.4. VIRUZIDE WIRKUNG
25.4.1. Suspensionsversuche
25.4.2. Keimträgerversuche
25.4.3. 4-Felder-Test
25.5. SPORIZIDE WIRKUNG
25.5.1. Suspensionsversuche
25.5.2. Keimträgerversuche
25.6. HORIZONTALER GENTRANSFER (HGT)
25.7. TOLERANZEN UND RESISTENZEN
25.7.1. Toleranz gegenüber Alkoholen
25.7.2. Kreuztoleranz biozide Wirkstoffe
25.7.3. Kreuzresistenz Antibiotika
25.8. ADAPTION
25.9. WIRKUNG AUF BIOFILM
25.9.1. Biofilmbildung
25.9.2. Biofilmentfernung
25.9.3. Biofilmfixierung
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
26. KUPFER
26.1. ÜBERLEBEN AUF KUPFEROBERFLÄCHEN
26.1.1. Bakterien
26.1.2. Viren
26.1.3. Bakteriensporen
26.2. ANTIMIKROBIELLE WIRKSAMKEIT
26.2.1. Bakterizide Wirkung
26.2.2. Fungizide Wirkung
26.2.3. Mykobakterizide Wirkung
26.2.4. Viruzide Wirkung
26.2.5. Sporizide Wirkung
26.3. KUPFERRESISTENZ
26.3.1. Resistenzmechanismen
26.3.2. Resistenzgene
26.4. ADAPTION
26.5. HORIZONTALER GENTRANSFER (HGT)
26.5.1. Einfluss von Kupfer auf den HGT
26.5.2. HGT von Kupferresistenzgenen
26.6. WIRKUNG AUF BIOFILM
26.6.1. Biofilmbildung
26.6.2. Biofilmentfernung
26.7. REINIGUNG VON KUPFERFLÄCHEN
26.8. DESINFEKTION VON KUPFERFLÄCHEN
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
27. ANTIMIKROBIELLE PHOTODYNAMISCHE VERFAHREN
27.1. DAS PHOTODYNAMISCHE PRINZIP
27.2. PHOTOSENSIBILISATOREN
27.2.1. Phenothiazine .
27.2.2. Porphyrine, Chlorine und Phthalocyanine
27.2.3. Phenalenone .
27.2.4. Fullerene
27.3. WIRKSAMKEIT GEGENÜBER BAKTERIEN BZW. PILZEN IN BIOFILMEN
27.4. WIRKSAMKEIT GEGENÜBER VIREN
27.5. ANWENDUNG VON APDT IN DER FLÄCHENHYGIENE: PHOTODYNAMISCHE OBERFLÄCHEN
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
28. ANTIMICROBIAL STEWARDSHIP IN DER FLÄCHENDESINFEKTION
28.1. SELEKTIONSDRUCK DURCH WIRKSTOFFE
28.1.1. Anpassungsfähigkeit an Wirkstoffe
28.1.2. Kreuztoleranzen gegenüber anderen Wirkstoffen
28.1.3. Kreuzresistenzen gegenüber Antibiotika
28.2. BIOZIDE WIRKSTOFFE UND BIOFILM
28.3. MÖGLICHKEITEN ZUR REDUKTION DES SELEKTIONSDRUCKS
28.3.1. Wirkstoffauswahl
28.3.2. Optimale Anwendungskonzentration
FAZIT FÜR DIE PRAXIS
LITERATUR
DANKSAGUNG
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1. Übertragung von Krankheitserregern auf Flächen
Günter Kampf
1.1. Hände bzw. Fingerkuppen
Mikroorganismen und Viren können durch einen kurzen Kontakt direkt von kontaminierten Händen oder Fingerkuppen auf unbelebte Flächen übertragen werden. Dabei wird meist nur zwischen 0 % und 24 % der Viren tatsächlich auf die Flächen gelangen. Wenn die Trocknungszeit der Kontamination auf den Fingerkuppen länger war, konnte nur weniger Virus auf die Fläche übertragen werden (1, 29). Lediglich mit dem Norovirus, gewonnen aus einer kontaminierten Stuhlprobe, waren Übertragungsraten von bis zu 100 % messbar. Sie nahm jedoch mit zunehmender Zahl an Flächenkontakten kontinuierlich abnahm (Tabelle 1.1). Wenn Mitarbeiter nach direktem Hände- oder Handschuhkontakt mit VRE-Patienten weitere Flächen berührten, konnte auf 10,6 % der 151 untersuchten und bis dahin nachweislich VRE-negativen Flächen eine Übertragung nachgewiesen werden, beispielsweise auf das Bettgestell, die Infusionspumpe, die Blutdruckmanschette oder den Nachttisch (18).
Tabelle 1.1: Übertragungsrate von Viren von künstlich kontaminierten Händen bzw. Fingerkuppen auf unbelebte Flächen; *„plaque forming units“ (PFU; Höhe des Virustiters); **höhere Übertragungsrate bei kürzerer Trocknungszeit auf den Fingerkuppen.
1.2. Atemwegsekrete
Durch das Niesen können 40 000 Partikel ausgestoßen werden. Die meisten von ihnen trocknen sofort in kleine, potenziell infektiöse Tröpfchenkerne aus, von diesen sind 80 % kleiner als 100 μm (15). Kleine Tröpfchen haben eine Reichweite von etwa acht Metern, große Tröpfchen von ca. zwei Metern (3, 8, 9, 21, 34). Beim Niesen finden sich im Hinblick auf den Durchmesser der Tröpfchenpartikel Häufigkeitsgipfel bei ca. 100 μm und 500 μm (23). Beim Husten werden ca. 710 Partikel ausgestoßen, die mehr als zwei Meter weit fliegen können. Das allgemeine Husten ist im Vergleich zum Niesen eventuell ein wirksamerer Weg der Übertragung in der Luft, z. B. von Coxsackievirus A (16). Bei leichtem Wind können die Tröpfchen bis zu sechs Meter weit getragen werden, dabei sinken mit zunehmender Distanz sowohl ihre Anzahl als auch ihr Durchmesser (17). Durch das Sprechen von 100 Worten werden etwa 36 Partikel abgegeben (21). Die Übertragung über die Luft oder Tröpfchen hängt dabei auch von der Häufigkeit der auslösenden Aktivität ab.
1.3. Erbrochenes
Fallbeispiel
Im Januar 1999 waren mehr als 300 Menschen von einem Norovirus-Ausbruch mit Gastroenteritis betroffen, die über einen Zeitraum von fünf Tagen einen Konzertsaal besucht hatten. Der Indexfall war ein Konzertbesucher, der sich im Auditorium und in der angrenzenden Männertoilette erbrach. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts traten bei Besuchern von acht der 15 Schulgruppen auf, die am folgenden Tag anwesend waren. Kinder, die auf der gleichen Ebene des Auditoriums saßen wie der Indexfall, waren viel häufiger krank als Kinder, die anderswo saßen (relatives Risiko: 7,1; p < 0,001). Die Übertragung erfolgte höchstwahrscheinlich durch direkten Kontakt mit kontaminierten Flächen (19).
Das typische Beispiel für das Entstehen einer Kontamination unbelebter Flächen ist das Erbrechen bei einer Norovirus-Infektion (12, 13, 22, 28). Dabei können die Tröpfchen und Partikel eine Entfernung von mehr als drei Meter zurücklegen (26). Nach dem Antrocknen auf einer Fläche können Viruspartikel darüber hinaus durch Luftströmung weiter verteilt werden (30).
Mit einer Simulation des Erbrechens anhand einer technischen Vorrichtung („vomiting Larry“) wurde mit dem felinen Calicivirus (FCV) untersucht, wie stark der Fußboden in der Umgebung nach einmaligem Erbrechen von einem Liter mit dem Virus kontaminiert ist. Dabei fand sich die höchste Virenzahl unmittelbar vor „vomiting Larry“, doch einzelne Tröpfchen wurden noch in drei Meter Entfernung beschrieben (27)
1.4. Stuhl
Infektiöse Gastroenteritis wird vorwiegend durch Noroviren und Rotaviren ausgelöst (4). Darüber hinaus ist Durchfall das Hauptsymptom der C. difficile Infektion (CDI), die inzwischen die vierthäufigste nosokomiale Infektion in Deutschland darstellt (6). Im Umfeld von CDI Patienten findet sich häufig C. difficle auf Flächen (9,3 % - 32,8 %) (20, 24, 32). In Zimmern von Patienten, bei denen MRSA im Stuhl nachgewiesen und Durchfall beschrieben war, fand sich MRSA auf sogar auf 59 % der untersuchten Flächen (10).
1.5. Blut
Relevante Mengen potenzieller Pathogene sind durch Blut auf unbelebten Flächen nicht zu erwarten Das Ebolavirus kann jedoch bis zu zehn Tage in getrocknetem Blut auf unbelebten Flächen infektiös bleiben, die Nachweisdauer ist in Erbrochenem bzw. im Stuhl kürzer (31).
1.6. Lebensmittel
Eine weitere Quelle der Kontamination von Flächen kann im Küchenbereich die Zubereitung von Lebensmitteln sein. Insbesondere das Verarbeiten von Hähnchenfleisch hat wiederholt zur Kontamination von Flächen mit Salmonella spp., Listeria spp. bzw. Campylobacter spp. geführt (7, 11, 14, 25).
Fazit für die Praxis
1. Flächen können über die Hände, Atemwegsekrete, Stuhl, Erbrochenes oder Lebensmittel mit potenziell pathogenen Mikroorganismen kontaminiert werden.
2. Von primär kontaminierten Händen lassen sich bei einmaligem Kontakt meist zwischen 0 % und 24 % der Viren auf Flächen übertragen.
3. Lediglich mit dem Norovirus aus einer kontaminierten Stuhlprobe waren Übertragungsraten von bis zu 100 % messbar, die mit der zunehmenden Zahl an Flächenkontakten kontinuierlich abnahm.
4. Im Umfeld von CDI-Patienten mit Durchfall findet sich häufig C. difficile auf Flächen (9,3 % bis 32,8 %).
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2. Überleben von Krankheitserregern auf Flächen
Günter Kampf
2.1. Edelstahl
Edelstahl ist ein vielfältig eingesetztes Material und findet sich unter anderem im OP, in Küchen, in Apotheken, an Transportwagen, in der Zentralsterilisation, im Sanitärbereich sowie an Gegenständen wie Infusionsständern.
2.1.1. Bakterien
Auf Edelstahl können Gram-negative Spezies bei Raumtemperatur über Wochen oder Monate überleben (Tabelle 2.1), wenn diese in hoher Zellzahl aufgebracht werden (≥ 105 KBE). Nur Vibrio spp. haben mit 45 bis 90 Minuten eine vergleichsweise kurze Überlebensdauer. In geringerer Zellzahl (≤ 103 KBE) ist das Überleben auf Edelstahl mit sechs Stunden bis zwei Tage deutlich kürzer (47, 149).
Bei niedrigerer Temperatur wie beispielsweise 4 °C oder 12 °C kann E. coli länger auf Edelstahl überleben. Bei 37 °C war das sein Überleben kürzer im Vergleich zur Raumtemperatur (81, 156).
Spezies
Überlebensdauer
Quelle
A. baumannii*
1 - 12 d
(126, 150)
Acinetobacter spp.*
6 d - 6 w
(107, 150)
B. cepacia**
≥ 1 d
(32)
C. freundii***
12 – 19 d
(57)
C. sakazakii***
5 - 60 d
(7, 75)
Enterobacter spp.*
6 h – 2 d
(47, 126, 149)
E. faecalis***
43 d
(161)
E. faecium***
≥ 6 w
(107)
E. coli**
45 min - 100 d
(7, 81, 126, 147, 149, 154, 156, 161)
K. pneumoniae**
1 – 30 d
(57, 107, 126, 147, 149)
L. monocytogenes***
3,5 h – 91 d
(7, 58, 140, 155)
P. aeruginosa**
6 h – 7 d
(47, 71, 126, 150, 161)
S. enteritidis***
2 h - 7 d
(91, 163)
S. typhimurium**
2 h – 30 d
(7, 58, 85, 93, 163)
Salmonella spp.***
7 – 48 w
(95)
S. aureus***
6 h – 68 d
(7, 47, 105, 107, 150, 161)
S. pyogenes***
≥ 2 h
(65)
V. cholerae***
1,5 h
(44)
V. parahaemolyticus*
45 min
(19)
Tabelle 2.1: Überleben von Bakterien auf Edelstahl bei Raumtemperatur (15 °C bis 25 °C); *nur klinische Isolate; **Laborstämme und klinische Isolate; ***nur Laborstämme.
C. jejuni konnte bei 27 °C nur bis zu vier Stunden überleben (27). Stämme von S. agona waren bei 12 °C und 30 °C noch nach 19 bis 21 Tagen nachweisbar (54, 94).
E. faecalis, E. faecium, L. monocytogenes oder S. aureus waren bei Raumtemperatur und bei niedrigeren Temperaturen über Tage bzw. Wochen auf Edelstahl nachweisbar (Tabelle 2.1). Andere Spezies hingegen wie L. monocytogenes, S. typhimurium und S. aureus zeigten keinen Unterschied in der Überlebensdauer (50, 58, 105).
Cave
Auf Edelstahl wurde nachgewiesen, dass ein Gemisch von Donor- und Rezeptorzellen von β-Lactamase-Genen den horizontalen Gentransfer (HGT) zu einem Azid-resistenten E. coli Stamm ermöglicht, und zwar auf trockenen Flächen (147). Der HGT ist somit auf trockener Fläche möglich, wenn Donor- und Rezeptorzellen nebeneinander vorliegen.
2.1.2. Hefepilze
C. albicans konnte auf Edelstahl bei Raumtemperatur drei Tage überleben, C. parapsilosis erwies sich mit 14 Tage Nachweisdauer als unempfindlicher (136).
Spezies
Persistenz
Quelle
BVDV*
7 d
(132)
Coronavirus**
1 - 28 d
(10, 16, 138, 139)
Ebolavirus**
2 – 8 d
(22, 46, 113)
Enterovirus 70*
2 – 10 h
(121)
FCV*
≥ 7 d
(15, 25, 87)
HAV*
4 h – 28 d
(76, 89, 90)
HCV*
5 – 28 d
(20, 29)
HIV*
7 d
(132)
Influenza-A-Virus**
15 min – 2 w
(52, 96, 106, 108, 119, 133, 134, 139)
Marburgvirus*
< 2 d
(113)
Metapneumovirus*
3 d
(134)
Norovirus**
5 h – 27 d
(15, 42, 76, 130)
Parainfluenzavirus*
1 – 10 h
(5, 13)
Parvovirus*
> 28 d
(132)
Poliovirus*
31 – 63 h
(131)
Pseudorabiesvirus*
7 d
(132)
Rhinovirus*
≥ 10 min
(116)
Rotavirus*
1 h – 10 d
(4, 120)
Vacciniavirus*
1 – 42 d
(160)
Tabelle 2.2: Persistenz von Viren auf Edelstahl bei Raumtemperatur (15 °C bis 25 °C); *nur Laborstämme; **Laborstämme und klinische Isolate.
2.1.3. Viren
Viren können bei Raumtemperatur auf Edelstahl mehrheitlich über Tage bzw. Wochen infektiös bleiben (Tabelle 2.2). Bei einer Temperatur von 28 °C wurde das Influenza-A-Virus sowie das Influenza-B-Virus noch nach zwei bzw. 1,5 Tagen nachgewiesen (9). Ist die Temperatur jedoch höher (z. B. 27 °C, 30 °C oder 40 °C), dann verkürzt sich die Dauer der Persistenz bei Coronaviren, Ebolaviren, HAV und Noroviren (10, 16, 76, 90, 139). Bei niedrigerer Temperatur wie beispielsweise 4 °C wurde gezeigt, dass Coronaviren, Noroviren, HAV, Vacciniaviren und Enterovirus 70 länger auf Edelstahl infektiös bleiben (15, 16, 76, 121, 160). Andere Viren wie das FCV und Marburgvirus weisen bei niedrigerer Temperatur eine zur Raumtemperatur vergleichbar lange Persistenz auf (15, 87, 113).
Der Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf der Persistenz der Viren ist uneinheitlich. So bleibt das Enterovirus 70 länger infektiös, wenn die Luftfeuchtigkeit höher ist (121), wohingegen das Vacciniavirus und SARS-CoV-2 länger persistieren, wenn die Luftfeuchtigkeit niedriger ist (10, 160). Mit dem Influenza-A-Virus konnte gezeigt werden, dass ein höheres Inokulum zu einer längeren Persistenz der Viren führt (96).
Wenn nur nach der RNA der Noroviren gesucht wird, findet man diese bei Raumtemperatur noch nach sieben bis 42 Tagen (25, 37, 80, 81). Dadurch ist allerdings nicht nachgewiesen, dass auf dieser Fläche infektiöse Viren vorhanden sind.
2.1.4. Bakteriensporen
Sporen von C. difficile können auf Edelstahl bei Raumtemperatur über mindestens sechs Wochen nachweisbar bleiben (107).
2.2. Aluminium
Aluminium wird unter anderen für Transportcontainer, Schrankwagen, Seifen- sowie Desinfektionsmittelspendern verwendet.
Spezies
Persistenz
Quelle
Adenovirus*
5 – 49 d
(1, 51)
Coronavirus**
2 – 8 h
(124)
Hantaanvirus**
≥ 90 min
(56)
HAV**
≥ 60 d
(1)
Influenza-A-Virus**
< 4 h
(52)
Krim-Kongo-Fieber-Virus**
≥ 90 min
(56)
Poliovirus**
4 – 7 d
(1)
Rotavirus**
≥ 60 d
(1)
Sandfliegenfiebervirus**
≥ 90 min
(56)
Sindbisvirus**
7 d
(118)
Venezolanisches Pferdeenzephalitis-Virus***
7 d
(118)
Tabelle 2.3: Persistenz von Viren auf Aluminium bei Raumtemperatur (15 °C bis 25 °C); *Laborstämme und klinische Isolate; **nur Laborstämme; ***nur klinische Isolate.
2.2.1. Bakterien
Nur wenige Daten sind zum Überleben von Bakterien auf Aluminium zu finden. Auslöser einer bakteriellen Gastroenteritis wie V. cholerae (eine Stunde), S. dysenteriae (zwei Stunden) oder S. sonnei (zwei bis neun Tage) konnten bei Raumtemperatur unterschiedlich lang auf Aluminium nachgewiesen werden (44, 66, 99). Das Überleben von S. sonnei ist bei 4 °C länger (sieben bis 14 Tage), bei 37 °C (null bis vier Tage) bzw. 45 °C (null Tage) hingegen deutlich kürzer (99).
2.2.2. Viren
Die Mehrzahl der Viren kann bei Raumtemperatur Tage bzw. Wochen auf Aluminium überleben (Tabelle 2.3). Lediglich bei niedrigen Inokula wie 10.000 Viren ist die Persistenz im Bereich von 1,5 bis acht Stunden, wie beispielsweise beim Coronavirus, dem Krim-Kongo-Fieber-Virus oder dem Sandfliegenfiebervirus. Die Persistenz ist länger, wenn die Temperatur 4 °C beträgt, wie die Daten mit dem Adenovirus (14 bis 60 Tage) oder dem Poliovirus (sieben bis 30 Tage) zeigen (1).
2.3. Sonstige Metalle
2.3.1. Bakterien
Auf einem Metall konnten A. baumannii und S. pneumoniae bei Raumtemperatur mehr als drei Tage und N. meningitidis mindestens drei Stunden überleben (137). Die vegetativen Zellen von C. difficile waren auf einer Legierung aus Eisen, Chrom und Nickel mindestens zwei Tage nachweisbar (148). S. aureus überlebte auf einer Rasierklinge für fünf Minuten (28) und auf Zink mindestens sechs Stunden (105). Auf Eisen war V. cholerae noch nach 1,5 Stunden nachweisbar (44).
2.3.2. Viren
Viren können auf sonstigen Metallen bei Raumtemperatur acht bis 12 Stunden (FCV auf Messing) (21), bis zu einem Tag (Influenza-A-Virus auf „Metall“) (159), ein bis zehn Tage (Reovirus auf zwei verschiedenen „Metallen“) (123) bzw. fünf Tage persistieren (SARS-CoV-1 auf „Metall“) (33). Bei einer niedrigeren Temperatur von 4 °C persistierte das Influenza-A-Virus auf dem Metall mit vier bis 13 Tagen deutlich länger im Vergleich zur Raumtemperatur (159). Bei einer niedrigen Ausgangszahl von Viren wie beispielsweise 200 war die Persistenz des Cytomegalievirus mit bis zu einer Stunde vergleichsweise kurz (128).
2.3.3. Bakteriensporen
Sporen von C. difficile können auf einer Legierung aus Eisen, Chrom und Nickel bei Raumtemperatur mehr als zwei Tage überleben (148).
2.4. Holz
Verschiedene Holzarten werden unter anderem in der Küche oder für Türen eingesetzt.
2.4.1. Bakterien
Auf Holz zeigen Gram-negative Bakterienspezies bei Raumtemperatur variable Überlebenszeiten. V. parahaemolyticus überlebte 20 Minuten (19), S. dysenteriae drei Stunden (66), V. cholerae vier Stunden (44), S. typhimurium sechs bis 24 Stunden (26, 93), N. gonorrhoeae bis zu drei Tage (127), E. coli bis zu sieben Tage (3, 156), S. sonnei 11 bis 23 Tage (99) und S. aureus bis zu sechs Monate (28, 83).
Das Überleben von E. coli war auf Fichten- und Eichenholz bei 5 °C mit mindestens 28 Tagen deutlich länger (156). Ein ähnliches Ergebnis zeigte sich mit H. pylori (vier Stunden bei 4 °C, 30 Minuten bei Raumtemperatur) sowie S. equi (zehn Tage bei 5 °C, ein Tag bei Raumtemperatur) (11). Bei 45 °C überlebte S. sonnei nur noch bis zu einem Tag (99).
2.4.2. Viren
Die Persistenz von Viren auf Holz beträgt bei Raumtemperatur vier Stunden bis zwei Tage (Influenza-A-Virus) (52, 108, 119, 134), 12 bis 48 Stunden (Reovirus) (123), einen Tag (Metapneumovirus) (134), ein bis 28 Tage (Vaccinia-virus) (160), 1,5 bis neun Tage (HAV) (76), 2,4 bis zehn Tage (Norovirus) (76) bzw. vier Tage (Coronavirus) (33). Bei einem niedrigen Inokulum von 200 Viren ist die Persistenz des Cytomegalievirus mit bis zu einer Stunde vergleichsweise kurz (128). Sowohl das HAV als auch das Norovirus und Vacciniavirus persistieren länger, wenn die Temperatur niedriger ist (76, 160). Die Persistenz war bei HAV und Norovirus zudem bei höherer Temperatur kürzer (76).
2.5. Papier
Papier findet sich zur Dokumentation von Befunden, als Rezept oder Überweisungsformular, als Arztbrief, als Tuch zur Trocknung der Hände nach dem Waschen und als Geldscheine.
2.5.1. Bakterien
Auf Papier können die meisten Bakterien bei Raumtemperatur zwischen ein und sieben Tage überleben. Nur V. cholerae überlebte mit 3,5 Stunden deutlich kürzer (Tabelle 2.4). Bei 27 °C konnte S. aureus ein bis acht Tage auf Papier nachgewiesen werden (24, 77). Ein längeres Überleben von S. sonnei wurde bei 4 °C beobachtet (zehn bis 40 Tage), eine kürzeres Überleben bei 37 °C (bis zu zehn Tage) bzw. 45 °C (bis zu zwei Tage) (99).
2.5.2. Viren
Die Mehrzahl der Viren kann bei Raumtemperatur auf Papier Tage bis Wochen persistieren. So wurde für das Adenovirus eine Persistenz von drei bis 30 Tagen beschrieben (1), für das Astrovirus sieben bis 60 Tage (2), für Coronaviren zwischen fünf Minuten bei niedriger Viruslast und fünf Tagen bei hoher Virenlast (33, 78, 138), für das Echovirus weniger als zwei Tage (92), für HAV mindestens 30 Tage (1), für Polioviren zwei bis 30 Tage (1, 92), für das Reovirus ein bis acht Tage (123) und für Rotaviren zwischen drei Stunden und mindestens 30 Tagen (1, 120). Nur für Influenza-Viren wurde bei 28 °C mit vier bis 12 Stunden eine vergleichsweise kurze Persistenz beschrieben (9). Bei einer niedrigeren Temperatur von 4 °C persistieren das Astrovirus (2), Echovirus (92) und Polioviren deutlich länger im Vergleich zur Raumtemperatur (1, 92).
Spezies
Überlebensdauer
Quelle
A. pleuropneumoniae*
1 – 3 d
(6)
C. trachomatis*
15 h
(43)
E. faecalis*
24 – 52 h
(60)
E. faecium**
≥ 7 d
(79)
E. hirae*
> 7 d
(63)
E. coli*
> 7 d
(63)
N. gonorrhoeae**
≤ 2 d
(127)
P. aeruginosa***
≥ 7 d
(63, 79)
S. sonnei*
3 – 28 d
(99)
S. aureus*
> 7 d
(63)
V. cholerae*
3,5 h
(44)
Tabelle 2.4: Überleben von Bakterien auf Papier bei Raumtemperatur (15 °C bis 25 °C); *nur Laborstämme; **nur klinische Isolate; ***Laborstämme und klinische Isolate.
2.6. Glas
Am bekanntesten ist der Gebrauch von Glas in Fenstern. Glas findet sich aber auch als Material von Ampullen bzw. Infusionsflaschen.
2.6.1. Bakterien
Auf Glas kann die Mehrzahl der Gram-negativen Spezies bei Raumtemperatur mehrere Tage bzw. Wochen überleben (Tabelle 2.5). Lediglich V. cholerae weist eine Überlebensdauer auf Glas von nur einer Stunde auf (44). Bei niedriger Ausgangskeimzahl wie beispielsweise 1.000 KBE ist die Überlebensdauer jedoch deutlich kürzer, wie die Beispiele B. cepacia und P. aeruginosa (jeweils fünf Stunden) sowie A. calcoaceticus, E. coli, S. marcescens sowie S. maltophilia zeigen (jeweils mindestens sieben Stunden). Biofilmbildende A. baumannii können auf Glas deutlich länger überleben (36 versus 15 Tage) (38).
Spezies
Überlebensdauer
Quelle
A. baumannii***
3 d – 4 m
(38, 67, 69, 137, 151)
A. calcoaceticus**
> 7 h
(59)
A. genospecies 3*
≤ 4 m
(151)
A. junii*
≤ 4 m
(151)
A. lwoffii***
18 h – 3 d
(69)
A. radiodurans**
113 – 185 d
(69)
Acinetobacter spp.***
2 – 30 d
(68)
B. cepacia**
5 h
(59)
E. faecium***
4 m – 4 y
(141, 142, 151)
E. coli***
7 h – 4 m
(59, 68, 151)
N. gonorrhoeae***
≤ 2 d
(36, 127)
N. meningitidis*
≥ 3 d
(137)
P. aeruginosa*
5 – 6 h
(59, 71)
S. marcescens***
7 h – 12 d
(59, 68)
S. liquefaciens*
4 d
(68)
S. dysenteriae*
2 h
(66)
S. sonnei*
5 – 10 d
(99)
S. maltophilia**
> 7 h
(59)
S. aureus***
20 – 175 d
(68, 143, 144, 158)
S. epidermidis*
> 7 h
(59)
S. pneumoniae*
≥ 3 d
(137)
V. cholerae*
1 h
(44)
Tabelle 2.5: Überleben von Bakterien auf Glas bei Raumtemperatur (15 °C bis 25 °C); *nur Laborstämme; **nur klinische Isolate; ***Laborstämme und klinische Isolate.
N. gonorrhoeae konnte bei einer Temperatur von 4 °C mindestens fünf Tage auf Glas überleben, wohingegen das Überleben bei Raumtemperatur weniger als zwei Tage betrug (36). N. meningitidis war bei 30 °C noch nach 25 bis 196 Stunden nachweisbar (129). Höhere Temperaturen hingegen verkürzten das Überleben von S. sonnei (ein bis sechs Tage bei 37 °C, null Tage bei 45 °C) (99). Eine niedrige Luftfeuchtigkeit hat das Überleben von A. baumannii, A. radiodurans, A. lwoffii und N. meningitidis verlängert (69). In Anwesenheit von Blut überlebt E. coli auf Glas deutlich länger (153).
Gram-positive Spezies wie E. faecalis, E. faecium sowie S. aureus können bei Raumtemperatur auf Glas über Wochen bzw. Monate überleben (Tabelle 2.5). Bei niedriger Ausgangskeimzahl ist hier die Überlebensdauer deutlich kürzer, wie das Beispiel S. epidermidis zeigt (mindestens sieben Stunden) (59).
2.6.2. Mykobakterien
M. tuberculosis kann auf Glas bei Raumtemperatur mindestens eine Stunde überleben (125).
2.6.3. Pilze
Die Überlebensdauer von Hefepilzen auf Glas beträgt bei Raumtemperatur für C. albicans drei Tage und für C. parapsilosis 14 Tage (136).
2.6.4. Viren
Viren können auf Glas bei Raumtemperatur meist Tage bis Wochen persistieren (Tabelle 2.6). Lediglich bei Hantaviren und einzelnen Influenza-A-Viren war die Dauer der Persistenz mit mehreren Stunden deutlich kürzer. Wenn die Virenzahl auf Glas zu Beginn niedrig ist, ist auch die Persistenz vergleichsweise kurz, wie das Beispiel Cytomegalievirus verdeutlicht (128).
Spezies
Persistenz
Quelle
Coronavirus*
4 d
(33)
Cytomegalievirus*
≤ 3 h
(128)
Ebolavirus**
6 d – 3 w
(113, 118)
FCV*
1 – 28 d
(14, 31)
Hantavirus*
6 – 24 h
(72)
HIV***
≥ 32 h
(135)
Influenza-A-Virus**
< 4 h – 22 d
(34, 52, 159)
Lassavirus***
10 d
(118)
Marburgvirus*
≥ 3 w
(113)
Norovirus*
7 d
(14)
Reovirus*
2 – 10 d
(123)
Rhinovirus*
≥ 1 h*
(122)
Rotavirus*
≥ 10 d
(120)
Sindbisvirus*
15 d
(118)
Vacciniavirus*
3 – 42 d
(160)
Venezolanisches Pferdeenzephalitis-Virus***
11 d
(118)
Tabelle 2.6: Persistenz von Viren auf Glas bei Raumtemperatur (15 °C bis 25 °C); *nur Laborstämme; **Laborstämme und klinische Isolate; ***nur klinische Isolate.
Bei einer niedrigen Temperatur von 4° bis 7°C ist in der Mehrzahl der Untersuchungen die Persistenz länger, wie man bei Hantavirus, FCV, Influenza-A-Virus und Vacciniavirus erkennen kann (31, 34, 72, 159, 160). Eine Temperatur von 35 °C oder 37 °C hingegen verkürzt die Nachweisdauer von FCV, Influenza-A-Virus und Hantavirus (31, 34, 72). Bei niedriger Luftfeuchtigkeit war die Persistenz des Rhinovirus und Vacciniavirus länger (122, 160).
2.7. PVC und Vinyl
PVC und Vinyl sind am bekanntesten als Material für Bodenbeläge.
2.7.1. Bakterien
Bei Raumtemperatur können die meisten Gram-negativen Spezies auf Vinyl bzw. PVC über Wochen bzw. Monate überleben (Tabelle 2.7). Bei niedriger Ausgangskeimzahl jedoch ist die Überlebensdauer kurz, wie die Beispiele Enterobacter spp., E. coli und K. pneumoniae mit jeweils zwei Tagen verdeutlichen (149).
Gram-positive Spezies wie E. faecalis, E. faecium oder S. aureus können ebenfalls über Wochen bzw. Monate auf Vinyl bzw. PVC überleben (Tabelle 2.7). Bei höherer Luftfeuchte verlängert sich die Überlebensdauer von S. pyogenes (70).
2.7.2. Pilze
C. albicans ist in der Lage, auf PVC bei Raumtemperatur für 12 Tage zu überleben (61).
2.7.3. Mykobakterien
M. chelonae konnte auf PVC bei Raumtemperatur noch nach 12 Tage nachgewiesen werden (61).
Spezies
Überlebensdauer
Quelle
A. baumannii*
1 d - 4 m
(126, 151)
A. genospecies 3**
≤ 4 m
(151)
A. junii**
≤ 4 m
(151)
B. cepacia*
≥ 24 h
(32)
Enterobacter spp.***
1 – 2 d
(126, 149)
E. faecalis**
1 – 16 w
(61, 152, 161)
E. faecium*
1 – 16 w
(79, 151, 152)
E. coli*
1 d – 4 m
(70, 126, 149, 151, 161)
K. pneumoniae***
1 – 2 d
(126, 149)
P. aeruginosa*
1 – 11 d
(61, 79, 126, 161)
S. aureus*
25 d – 3 m
(28, 70, 83, 158, 161, 162)
S. pyogenes**
11 – 25 d
(70)
Tabelle 2.7: Überleben von Bakterien auf Vinyl bzw. PVC bei Raumtemperatur (15 °C bis 25 °C); *Laborstämme und klinische Isolate; **nur Laborstämme; ***nur klinische Isolate.
2.7.4. Viren
Die Mehrzahl der bislang untersuchten Viren kann auf Vinyl oder PVC bei Raumtemperatur mindestens eine Woche persistieren wie das Ebolavirus (mindestens drei Wochen), das Marburgvirus (mindestens drei Wochen), das Reovirus (zwischen ein und 30 Tagen) und das Rotavirus (mindestens zehn Tage) (61, 113, 120, 123). Lediglich das Influenza-A-Virus (15 Minuten) und das Sindbisvirus (zwei Tage) wiesen eine vergleichsweise kurze Persistenz auf (61, 96). Weder mit dem Ebolavirus noch mit dem Marburgvirus oder dem Rotavirus waren Unterschiede in der Persistenz zwischen einer Temperatur von 4 °C und Raumtemperatur feststellbar (113, 120).
2.8. Laminat
Laminat ist ein weiteres gängiges Material für Bodenbeläge.
2.8.1. Bakterien
Gram-negative Bakterien können auf Laminat bei Raumtemperatur unterschiedlich langüberleben. So fand sich für C. jejuni eine Überlebensdauer von bis zu vier Stunden (27), für P. aeruginosa von vier Stunden bis 25 Tagen (71, 150, 161), für S. typhimurium von mindestens sechs Stunden (93), für C. trachomatis von einem Tag (43), für A. calcoaceticus von ein bis 13 Tagen (49, 98), für Salmonella spp. von bis zu 32 Stunden (27), für Acinetobacter spp. von sechs Tagen (150), für E. coli von sieben Tagen (161) und für A. baumannii von 11 Tagen (150). Selbst bei einem niedrigen Inokulum von 100 Bakterienzellen wurde eine Überlebensdauer von zwei Tagen mit Enterobacter spp., E. coli und K. pneumoniae nachgewiesen (149).
Gram-positive Spezies können tendenziell länger auf Laminat überleben. Hier wurde eine Überlebensdauer für S. aureus von neun Tagen bis drei Monaten beschrieben (83, 150, 161), für E. faecalis lag sie bei 65 Tagen (161).
2.8.2. Viren
Das Influenza-A-Virus kann auf Laminat für 15 bis 30 Minuten nachweisbar bleiben (96), Parainfluenzaviren auf trockener Fläche für 30 Minuten und auf feuchter Fläche für acht Stunden (13), und das RSV für sieben bis acht Stunden (55). FCV wurde noch nach mindestens sieben Tagen (25) und das Poliovirus nach mehr als zwei Tagen nachgewiesen (131).
Die RNA von Noroviren kann auf Laminat bei Raumtemperatur über drei bis sieben Wochen persistieren (25, 37, 80). Hier gilt jedoch die Einschränkung, dass in keiner dieser Studien die virale Infektiosität bestimmt wurde.
2.9. Keramik, Fliesen und Porzellan
Fliesen und Keramik lassen sich auf Böden oder an Wänden finden, beispielsweise im OP oder im Sanitärbereich. Porzellan wird unter anderem in Apotheken verwendet.
2.9.1. Bakterien
Auf Keramik bzw. Fliesen können Bakterien bei Raumtemperatur meist Wochen bzw. Monate überleben. Das längste Überleben mit mindestens vier Monaten wurde für A. baumannii und E. faecium beschrieben (151), gefolgt von A. genospecies 3, A. junii und E. coli (jeweils bis zu vier Monaten) (39, 151, 157, 161), S. aureus mit bis zu 74 Tagen (28, 39, 161), E. faecalis mit bis zu 68 Tagen (39, 161), K. pneumoniae und P. aeruginosa mit mindestens 8 Wochen (39), S. tyhimurium mit mindestens 28 Tagen (26), S. pyogenes mit mindestens zwei Stunden (65), H. pylori mit 1,5 Stunden (11) und V. parahaemolyticus mit mindestens einer Stunde (19). Bei H. pylori zeigte sich mit fünf Stunden eine deutlich längere Überlebensdauer, wenn die Temperatur nur 4 °C betrug (11). Bei 27 °C konnte C. jejuni bis zu vier Stunden und Salmonella spp. bis zu fünf Stunden überleben (27).
2.9.2. Viren
Alle bislang untersuchten Viren konnten bei Raumtemperatur auf Porzellan, Keramik oder Ziegeln Tage oder Wochen persistieren. So war das Adenovirus, das Rotavirus, HAV und das Poliovirus noch nach 60 Tagen nachweisbar (1). Eine kürzere Persistenz zeigten das FCV mit mindestens sieben Tagen (25), das Astrovirus mit sieben Tagen (2) sowie das Influenza-A-Virus und Metapneumovirus mit jeweils drei Tagen (134). Für das Astrovirus und das Poliovirus zeigte sich eine längere Persistenz bei 4 °C (1, 2). Die RNA von Noroviren konnte nach bis zu 42 Tagen auf Keramik nachgewiesen werden (25, 37, 80).
2.10. Kunststoffe
Kunststoffe haben eine breite Verwendung, oft in Kombination mit anderen Materialien. Man findet sie als Belag des Nachtisches, in mobilen Geräten, als Schlauch des Stethoskops, als Material von Arzneimitteldosen, als Infusionssysteme, als Infusionsflasche oder als Schutzkittel.
2.10.1. Bakterien
Polystyrol
Zunächst werden die Daten zusammengestellt, die mit Polystyrol bzw. Produkten auf dieser Basis wie Petrischalen oder Mikrotiterplatten gewonnen wurden. Bei Raumtemperatur kann die Mehrzahl der Spezies auf Polystyrol mehrere Tage bzw. Wochen überleben. Dazu zählen A. baumannii mit drei bis 56 Tagen (53, 82, 137), P. mirabilis, K. pneumoniae, E. aerogenes, S. epidermidis, S. pneumoniae und E. faecalis mit mindestens 28 Tagen (82, 145), E. coli mit 14 Tagen (82), S. aureus mit sieben bis 28 Tagen (82, 88), S. pneumoniae mit drei bis 28 Tagen (86, 137, 145), M. morganii mit sieben Tagen (82) und N. meningitidis mit mindestens drei Tagen (137). Lediglich N. gonorrhoeae (zehn Minuten bis 24 Stunden), einzelne Isolate von P. aeruginosa (neun Stunden bis sieben Tage) bzw. S. pyogenes (zwei Stunden bis 120 Tagen) konnten je nach Studie teilweise nur kurze Zeiten auf Polystyrol überleben (65, 82, 86, 110, 111, 127). Im Biofilm war die Überlebensdauer von S. pneumoniae (mehr als 30 Tage) sowie S. pyogenes (mehr als 120 Tage) deutlich länger (86).
Polyethylen
Auf Polyethylen können zahlreiche Spezies bei Raumtemperatur über Tage bis Wochen überleben, wenn das Inokulum mindestens 10.000 KBE beträgt. Das gilt für E. gallinarum und E. casseliflavus mit mindestens 90 Tagen (101), E. faecium mit 68 bis 90 Tagen (101), Staphylococcus spp. mit 41 bis 90 Tagen (101), S. aureus mit 20 bis 90 Tagen (101), E. faecalis mit mindestens 80 Tagen (101), Acinetobacter spp. mit mindestens 60 Tagen (100), Enterobacter spp. mit 19 bis 33 Tagen (100), K. pneumoniae mit neun bis 27 Tagen (100), E. coli mit 11 bis 25 Tagen (100), P. aeruginosa mit zwei bis zehn Tagen (100), P. mirabilis mit vier bis acht Tagen (100) und S. marcescens mit drei bis acht Tagen (100). Ein niedrigeres Inokulum wie 100 KBE führt bei einigen Spezies dazu, dass die Überlebensdauer deutlich kürzer ist wie bei Enterobacter spp. (drei Tage), K. pneumoniae (zwei Tage), E. coli (sieben Stunden), P. mirabilis (sechs Stunden), P. aeruginosa (fünf Stunden) und S. marcescens (eine Stunde) (100).
Plastik oder Kunststoff
Auf Materialien, die allgemein als Plastik oder Kunststoff beschrieben wurden, konnten mehrere Bakterienarten bei Raumtemperatur nur eine kurze Zeit überleben wie V. parahaemolyticus (mindestens 30 Minuten) (19), C. trachomatis (30 bis 120 Minuten) (104), H. pylori, S. dysenteriae und V. cholerae (jeweils 90 Minuten) (11, 44, 66) sowie S. pyogenes (mindestens zwei Stunden) (65). Andere Spezies überlebten einen Tag (E. coli) oder 11 Tage bis acht Wochen (S. aureus) (3, 28, 62).
Bei 4 °C wurde für H. pylori eine deutlich längere Überlebensdauer auf Plastik nachgewiesen (fünf Stunden) (11). C. trachomatis war bei höherer Luftfeuchtigkeit länger nachweisbar (104).
Gummi
Die Überlebenszeiten von A. baumannii, A. genospecies 3, A. junii, E. faecium und E. coli beträgt auf Gummi bei Raumtemperatur bis zu vier Monate (151).
Polyurethan
Auf Polyurethan kann Acinetobacter spp. bei einer hohen Kontamination zwischen 53 bis 60 Tagen überleben, Enterobacter spp. zwischen 15 und 35 Tagen, E. coli zwischen drei und 206 Tagen, K. pneumoniae zwischen 11 und 32 Tagen, P. mirabilis zwischen acht und 26 Tagen, P. aeruginosa zwischen zwei und sieben Tagen, S. marcescens zwischen sieben und zehn Tagen, S. aureus für mindestens 206 Tage und S. pyogenes für neun bis 206 Tage (70, 100). Wenn die Kontamination mit 100 KBE nur gering ist, reduziert sich die Überlebensdauer auf zwei Stunden (S. marcescens) bis drei Tage (Acinetobacter spp.) (100). Bei höherer Luftfeuchtigkeit konnten E. coli und S. pyogenes länger nachgewiesen werden (70).
Polypropylen
Auf Oberflächen aus Polypropylen konnte S. typhimurium bei Raumtemperatur mindestens sechs Stunden überleben (93), S. aureus für 12 Stunden bis acht Tage (17, 30) und Salmonella spp. für 20 bis 175 Tage (64). Ein längeres Überleben war bei Salmonella spp. bei Stämmen nachweisbar, die Biofilm bilden konnten (64).
Sonstige Kunststoffe
Auf Latex konnte B. cepacia bei Raumtemperatur mindestens 24 Stunden überleben (32), für S. aureus lag die Überlebensdauer zwischen ein und zwei Tagen (162). Auf Nitril lag die Nachweisdauer von L. monocytogenes und S. typhimurium bei mindestens zehn Tagen (58). A. pleuropneumoniae wurde auf Resopal noch nach ein bis drei Tagen isoliert (6). C. diphtheriae konnte im Staub einer Kunststoffröhrchens bis zu 14 Wochen nachgewiesen werden (23). Auf Zellophan überlebte N. gonorrhoeae nur bis zu einem Tag (127). S. aureus wurde auf Melamin noch nach 60 Tage gefunden (158) und auf Resopal nach 40 bis 45 Tagen (162). Bei einer Temperatur von 37 °C war das Überleben auf einem Polymer relativ kurz: ein Tag für E. coli und mindestens sieben Tage für P. aeruginosa und S. aureus (74).
2.10.2. Mykobakterien
Auf einem Röhrchen konnte M. abscessus bei Raumtemperatur drei Wochen überleben (84).
2.10.3. Pilze
Hefepilze wie C. albicans, C. glabrata, C. krusei, C. parapsilosis und C. tropicalis konnten auf Plastik bzw. Polymer bei Raumtemperatur mindestens einen Tag überleben (115). Bei einer Temperatur von 37 °C wurde für C. albicans eine Überlebensdauer von mindestens sieben Tagen beschrieben (74).
2.10.4. Viren
Polystyrol
Auf Oberflächen aus Polystyrol konnte das Parvovirus mindestens sechs Wochen persistieren (45), für HCV wurden 21 bis 28 Tage beschrieben (20, 109), für das Coxsackievirus fünf Wochen (45), für das Rotavirus mindestens sechs Tage (146), für das Influenza-A-Virus neun Stunden bis vier Tage (45, 52), für das Zikavirus 3,5 Tage (97) und für das Herpes-simplex-Virus Typ 1 zwei Tage (45). Bei 4 °C konnte HCV mit 147 Tagen deutlich länger infektiös bleiben im Vergleich zu 28 Tagen bei 21 °C oder zwei Tagen bei 37 °C (20).
Plastik
Auf Kunststoffen mit der Bezeichnung Plastik zeigten die Mehrzahl der Viren bei Raumtemperatur eine Persistenz von Stunden bzw. Tagen (Tabelle 2.8). Lediglich für Rotaviren (mindestens zehn Tage) sowie Adenoviren (49 Tage) wurden deutlich längere Persistenzzeiten gefunden.
Für das Herpes-simplex-Virus wurde eine Nachweisdauer bei 37 °C bis 40 °C von 4,5 Stunden beschrieben (102). Für das MERS-Coronavirus war die Nachweisdauer bei 30 °C kürzer im Vergleich zur Raumtemperatur (acht bis 24 Stunden versus zwei Tagen) (139), der gleiche Zusammenhang fand sich für das Ebolavirus bei 27 °C (zwei statt acht Tage) (46).
Latex
Auf Latex können bei Raumtemperatur zahlreiche Viren längere Zeit persistieren wie das Adenovirus (sieben bis 60 Tage) (1), HAV (mindestens 60 Tage) (1), Influenza-A-Virus (sechs Tage) (134), Metapneumovirus (drei Tage) (134), Poliovirus (vier bis 30 Tage) und Rotavirus (mindestens 60 Tage) (1).
Bei 4° C ist die Dauer der Persistenz meist ähnlich lang (1). Lediglich das Coronavirus (bis zu acht Stunden) und das Cytomegalievirus (vier Stunden) verlieren auf Latex deutlich schneller ihre Infektiosität (41, 124).
Sonstige Kunststoffe
Auf sonstigen Kunststoffen konnten Viren bei Raumtemperatur unterschiedlich lang persistieren. Am schnellsten nahm die Infektiosität vom SARS-Coronavirus auf einer Einwegschürze aus Polypropylen ab (eine Stunde bis zwei Tage) (78), gefolgt vom Cytomegalievirus auf Gummi (maximal sechs Stunden) (128), vom Influenza-A-Virus auf Schutzkitteln, Gummihandschuhen, Gummistiefeln oder Reifen (ein bis drei Tage) (119, 134), dem Reovirus auf Gummi (ein bis zehn Tage) (123), dem Metapneumovirus auf Gummistiefeln und Gummi (drei Tage) (134) sowie dem HBV, HCV, HIV, venezolanischen Pferdeenzephalitis-Virus, Papillomavirus und Sindbisvirus auf verschiedenen Kunststoffen (jeweils mindestens sieben Tage) (8, 12, 20, 73, 117, 118).
Bei etwas höherer Temperatur (25 °C bis 27 °C) konnte das Cytomegalievirus bis zu acht Stunden nachweisbar bleiben (40), das Influenza-B-Virus war noch 36 Stunden bei 28 °C (9) und das Influenza-A-Virus noch zwei Tage bei 28 °C zu finden (9).
Spezies
Persistenz
Quelle
Adenovirus*
49 d
(51)
Coronavirus*
2 – 5 d
(18, 33, 138, 139)
Cytomegalievirus**
≤ 3 h
(128)
Ebolavirus***
8 d
(46)
Influenza-A-Virus**
4 h – 3 d
(108, 134, 139)
Metapneumovirus**
3 d
(134)
Rhinovirus**
≥ 10 min
(116)
Rotavirus**
≥ 10 d
(120)
Tabelle 2.8: Persistenz von Viren auf Plastik bei Raumtemperatur (15 °C bis 25 °C); *Laborstämme und klinische Isolate; **nur Laborstämme; ***nur klinische Isolate.
2.11. Gegenstände des klinischen Alltags
2.11.1. Bakterien
Infusionsständer
Auf Infusionsständern konnte A. baumannii bei Raumtemperatur sechs Tage überleben, für Acinetobacter spp. und S. aureus waren es jeweils drei Tage, für P. aeruginosa war es ein Tag (150).
Arbeitsfläche
Auf einer Arbeitsfläche konnte E. faecalis für fünf Tage und E. faecium für sieben Tage bei Raumtemperatur überleben (103).
Tischflächen
Auf der Fläche eines Nachttisches war Enterobacter spp. und K. pneumoniae jeweils noch nach zwei Tagen nachweisbar, die Überlebensdauer für E. coli betrug einen Tag (149). S. aureus konnte auf einer Tischfläche mehr als 12 Tage überleben (62).
Matratze
E. faecalis war über vier Wochen bei Raumtemperatur auf einer Matratze nachweisbar, für E. coli, K. pneumoniae, P. aeruginosa und S. aureus wurde eine Überlebensdauer von mindestens acht Wochen festgestellt (39).
Sonstige Gegenstände
Auf der Membran eines Stethoskops konnten E. faecalis und E. faecium jeweils 30 Minuten überleben (103). Auf einem Telefonhörer und dem Bettgitter wurden diese beiden Spezies noch nach einer Stunde gefunden (103). Auf dem Bezug eines Zahnarztstuhls wurde S. aureus bis zu 14 Tage nachgewiesen (112), auf einem Schulterpolster noch zehn Tage nach dem Aufbringen (28). Auf der Innenseite einer Magensonde fand sich E. equi noch nach vier Tagen, bei 5 °C sogar noch nach 18 Tagen (35).
2.11.2. Viren
Auf Gegenständen des klinischen Alltags ist die Persistenz von Viren bei Raumtemperatur eher kurz, beispielsweise vier bis 24 Stunden für das Influenza-A-Virus auf dem Telefonhörer, der Arbeitsfläche, der Computertastatur bzw. Atemschutzmasken (52, 119), acht Stunden bis drei Tage für das FCV auf der Tastatur oder der Maus eines Computers, dem Telefonhörer oder den Telefontasten (21) sowie zwei bis fünf Stunden für das RSV auf Untersuchungshandschuhen (55). Auf Federn ist die Persistenz von Influenza-A-Viren und Metapneumoviren mit mindestens sechs Tagen deutlich länger (134). Das Ebolavirus kann auf einem wasserdichten Plastikkittel bzw. einem Mund-Nasen-Schutz mindestens acht Tage infektiös bleiben (22).
2.12. Was verbessert das Überleben auf Flächen?
Verschiedene Faktoren verbessern nachweislich das Überleben von Mikroorganismen auf unbelebten Flächen.
• Genetische Diversität: Auf Intensivstationen wurde nachgewiesen, dass eine höhere genetische Diversität das Überleben nosokomialer Infektionserreger signifikant erhöht (48).
• Fähigkeit zur Biofilmbildung: Isolate von A. baumannii und Salmonella spp. können länger auf unbelebten Flächen überleben, wenn sie selber die Fähigkeit besitzen, Biofilm zu bilden (38, 53, 64, 114).
Fazit für die Praxis
1. Auf Edelstahl und Glas können die verschiedenen Krankheitserreger bei Raumtemperatur über Tage (Pilze), Tage bis Wochen (Viren) oder Tage bis Monate (Bakterien) nachgewiesen werden.
2. Die Nachweisdauer auf Aluminium beträgt bei Raumtemperatur Tage (Bakterien) oder Tage bis Wochen (Viren).
3. Auf Holz finden sich Bakterien und Viren noch nach Stunden bzw. Monaten.
4. Bakterien lassen sich auf Papier noch nach Tagen nachweisen, Viren sogar nach Wochen.
5. Auf PVC und Vinyl können Krankheitserreger bei Raumtemperatur über Tage (Pilze), Tage bis Wochen (Viren) oder Wochen bis Monate (Bakterien) nachgewiesen werden. Ein ähnliches Ergebnis findet sich mit Keramik, Fliesen und Porzellan.
6. Die Nachweisdauer auf Laminat, Kunststoffen und sonstigen Gegenständen beträgt bei Raumtemperatur meist Tage bis Wochen (Bakterien) bzw. Stunden bis Wochen (Viren).
7. Niedrigere Temperaturen führen oft zu einer längeren Nachweisdauer, höhere Temperaturen hingegen zu einer kürzen Überlebenszeit.
8. Der Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf die Persistenz ist abhängig von dem jeweiligen Krankheitserreger und zeigt kein einheitliches Bild.
Literatur
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