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Der neutestamentliche Kanon ist ein Konsensdokument der besonderen Sorte: Er vereinigt widersprüchliche Positionen ohne sie zu vereinheitlichen. So erscheint er als Spiegel einer Theologie, die verschiedene Standpunkte nicht nur zulässt, sondern den theologischen Streit sogar dokumentiert. Diesem Phänomen gehen die einzelnen Beiträge in Band 279 der Reihe Quaestiones disputatae nach. Es werden beleuchtet Kontroversen, ausgetragen auf der inhaltlichen Ebene, inszeniert auf der Figurenebene, gespiegelt in der Auseinandersetzung mit Gegnern – bis hin zu forschungsgeschichtlichen Kontroversen über die Einordnung von Einzelstimmen in den Chor des neutestamentlichen Kanons. Den Bogen über das Neue Testament hinaus spannen Beiträge zu "Exklusion und Ambivalenz" in rabbinischer Literatur sowie zu Kontroversen über biblische Texte in der modernen Literatur. Dem Thema entsprechend werden die einzelnen Bereiche von jeweils zwei Beiträgern im Doppelgespann verantwortet, die entweder selbst kontroverse Positionen einnehmen oder die unterschiedlichen Stimmen des Kanons korrespondierend darstellen.
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