Köstlich essen für Leber & Galle - Sven-David Müller - E-Book

Köstlich essen für Leber & Galle E-Book

Sven David Müller

0,0
22,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Diät war gestern - heute ist Genuss. Auch wenn Sie gesundheitlich angeschlagen sind, möchten Sie nicht auf köstlichen Sonntagsbraten, pikante Pizza und leckere Kuchen verzichten? Kein Problem. Ein paar einfache Regeln und praktische Tipps helfen Ihnen, mit Erkrankungen an Leber und Galle umzugehen. Die Rezepte sind ganz auf Ihre speziellen Bedürfnisse abgestimmt und erleichtern Ihnen die Ernährungsumstellung. - Vielfalt: Ob kleine Gerichte für den Alltag oder das besondere Hauptgericht für das große Familienessen und den Abend mit Gästen - hier werden Sie für jeden Anlass etwas finden. Zu vielen Rezepten gibt es Varianten, die zusätzlich Abwechslung in Ihre Küche bringen. - Basis-Wissen Leber und Galle: Sie erfahren das Wichtigste zu den verschiedenen Erkrankungen von Leber und Galle und wie Sie gut mit Ihnen leben können. - Auf einen Blick: Die Eiweiß-Austauschtabelle hilft Ihnen dabei, ganz schnell die passenden Lebensmittel zu finden. Viel Spaß beim Kochen und: guten Appetit!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 155

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Köstlich essen für Leber & Galle

Über 130 Rezepte: Schonend, bekömmlich und leicht

Sven-David Müller, Christiane Weißenberger

3. vollständig aktualisierte Auflage 2016

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Krankheiten der Leber und »Galle« sind Volkskrankheiten, unter denen Millionen Menschen leiden. Ihr Arzt hat auch bei Ihnen eine Erkrankung der Leber oder des Gallensystems festgestellt und nun sollen Sie auf Ihre Ernährungsweise achten? Was bedeutet die Diagnose für Sie? Dürfen Sie zukünftig nicht mehr nach Lust und Laune genießen und müssen eine strenge Diät einhalten, bei der alles abgewogen wird und nach der Uhr gegessen werden muss? Zum Glück ist die Zeit der Quark-Leber-Diät oder der strengen Schonkost bei Gallensteinleiden längst vorbei. In unserer Praxis beraten wir regelmäßig Patienten, die unter Erkrankungen der Leber und der »Galle« leiden, und haben hier vielfältige, jahrzehntelange Erfahrung.

Wir zeigen Ihnen in unserem Buch genau, worauf es ankommt und welche Regeln Sie tatsächlich einhalten müssen. Diätetik und Ernährungsmedizin sind Felder der Wissenschaft, die einem extremen Wandel unterworfen sind. Richtlinien, die noch vor wenigen Jahren galten, sind heute längst überholt.

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des menschlichen Körpers. Wenn die Leber krank ist, bedeutet das, dass die Ernährungsweise an die Erkrankung angepasst werden muss. Eine gezielte Ernährungsanpassung kann bei praktisch allen Lebererkrankungen helfen. Sie können also viel für sich und Ihre Gesundheit tun.

Die Gallenblase ist überhaupt kein eigenständiges Organ. Sie ist ein kleines Säckchen, in dem die Leber die von ihr gebildete Gallenflüssigkeit speichert. Die Gallengänge und die Gallenblase sind jedoch Orte, wo sich oftmals krankhafte Veränderungen abspielen. Gallensteinleiden sind extrem häufig und betreffen viele Millionen Menschen.

Wir danken den vielen Patienten, die in unserer Diätberatung waren und uns durch ihre Fragen und Probleme bei der Erstellung dieses Buches geholfen haben.

Viel Gesundheit und Spaß beim Nachkochen wünschen IhnenChristiane Weißenberger und Sven-David Müller

Step by Step: So entlasten Sie Leber und Galle

Viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sind für Leber- und Gallenerkrankungen optimal geeignet. Wenn Sie Rohkost nicht vertragen, essen Sie gedünstetes Gemüse.

Weniger salzen! Verwenden Sie fluoridiertes Jodsalz mit Folsäure. Salzen Sie erst kurz vor dem Essen, dann schmecken Sie es stärker.

MCT-Fette verwenden: Die speziellen Fette aus dem Reformhaus oder der Apotheke sind leichter verdaulich als Butter, Margarine oder Öle.

Keine pauschalen Verbote! Oft sind z. B. Hülsenfrüchte und Zwiebeln nicht bekömmlich. Wenn Sie diese Lebensmittel jedoch vertragen, brauchen Sie darauf nicht zu verzichten.

Vorsicht bei Alkohol: Er ist der Feind der Leber! Meiden Sie ihn bei schweren Leber­erkrankungen in jeder Form.

Auf die Waage! Mindestens zweimal pro Woche, wenn Sie eine Lebererkrankung haben. Vermeiden Sie starke Gewichtsab- und -zunahmen.

Nährwerttabelle besorgen: So lernen Sie den Gehalt an Eiweiß, Fett und Kalorien der Lebensmittel besser abzuschätzen.

Viele Vitamine und Mineralstoffe essen. Manche Leber-Patienten benötigen zusätzlich Zink (Zinkhistidin) und fettlösliche Vitamine (A, D, E und K) vom Arzt.

Ernährungstagebuch führen: Das hilft Ihnen, Lebensmittel zu identifizieren, die Sie evtl. nicht vertragen.

Ernährungsberater helfen! Von qualifizierten Fachleuten (Diätassistenten, Ernährungswissenschaftler, Diplom-Oecotrophologen) bekommen Sie Hilfen für Ihre Ernährung.

Eiweiß-Austauschtabelle

Bei bestimmten Lebererkrankungen ist es wichtig, wenig, aber nicht zu wenig Eiweiß zu essen. Dabei hilft Ihnen diese praktische Tabelle.

Die angegebene Portionsmenge des Lebensmittels enthält jeweils 5 Gramm Eiweiß. Die Kalorienmenge ist pro 100 Gramm angegeben. An dieser Aufstellung können Sie deutlich ablesen, dass Eiweiß insbesondere in tierischen Produkten wie Fleisch, Wurst, Käse, Geflügel, Fisch, Eiern und Milchprodukten vorkommt. Dabei ist wichtig, dass der Eiweißgehalt bei diesen Lebensmitteln auch vom Fettgehalt abhängig ist. Magerquark enthält mehr Eiweiß als Sahnequark. Daher sollten Patienten, die eine Eiweißbeschränkung einhalten müssen, auf fettreiche Produkte wie Brie, Leberwurst, Teewurst oder fetten Fisch zurückgreifen. Damit ist auch gleichzeitig gewährleistet, dass ausreichend Energie zugeführt wird. Das vermeidet den Abbau von Muskulatur. Obst, Gemüse, Kartoffeln, Reis und Nudeln sind eiweißarm oder sogar nahezu eiweißfrei. Diese Produkte können Sie in beliebiger Menge essen.

In diesen Portionsmengen stecken jeweils 5 g Eiweiß

kcal in 100 g des Lebensmittels

17 g

Sauermilchkäse/Harzer

131 kcal

17 g

Rindfleisch (mager)

151 kcal

17 g

Schweinekotelett

211 kcal

17 g

Emmentaler

383 kcal

18 g

Brathähnchenschenkel

214 kcal

18 g

Rinderhackfleisch

223 kcal

18 g

Putenfleisch mit Haut

253 kcal

19 g

Tilsiter

354 kcal

20 g

Gouda

365 kcal

20 g

Nüsse

562 kcal

20 g

Edamer

354 kcal

21 g

Putenbrust

107 kcal

21 g

Forelle

123 kcal

21 g

Corned Beef

126 kcal

23 g

Schweineschnitzel

107 kcal

23 g

Rotbarsch

125 kcal

24 g

Schweineleber

123 kcal

24 g

Geflügelmortadella

174 kcal

24 g

Roquefort

361 kcal

25 g

Salami

360 kcal

25 g

Sülzen und Aspik

109 kcal

26 g

Lachs, geräuchert

138 kcal

26 g

Gorgonzola

357 kcal

27 g

gekochter Schinken

113 kcal

27 g

roher Schinken

116 kcal

28 g

Matjeshering, gesalzen

282 kcal

29 g

Leberkäse

269 kcal

29 g

Schafskäse

237 kcal

30 g

Kalbsleberwurst

317 kcal

30 g

Kasseler

172 kcal

31 g

Eigelb

349 kcal

32 g

Krakauer

299 kcal

33 g

Bockwurst

296 kcal

35 g

Teewurst

367 kcal

36 g

Frischkäse, Rahmstufe

281 kcal

37 g

Magerquark

75 kcal

38 g

Camembert 70 % F.i.Tr.

408 kcal

39 g

Ei

154 kcal

40 g

Haferflocken

370 kcal

43 g

Schinkenwurst

294 kcal

45 g

Hühnerei, Eiweiß

50 kcal

45 g

Doppelrahm-Frischkäse

335 kcal

46 g

Knäckebrot

359 kcal

48 g

Müsli

352 kcal

51 g

Weizenmehl Type 405

337 kcal

54 g

Zwieback

365 kcal

57 g

Maisgrieß

345 kcal

54 g

Zwiebeln

365 kcal

54 g

Schokolade

536 kcal

56 g

Quark, Fettstufe

143 kcal

61 g

Brötchen mit Ölsamen

264 kcal

63 g

Vollkornbrötchen

222 kcal

64 g

Plätzchen aus Mürbeteig

489 kcal

67 g

Brötchen

248 kcal

68 g

Weißtoastbrot

253 kcal

69 g

Reis ungeschält, roh

350 kcal

70 g

Vollkornbrot mit Ölsamen

204 kcal

71 g

Croissant aus Blätterteig

508 kcal

73 g

Reis geschält, roh

349 kcal

76 g

Erbsen, grün

82 kcal

77 g

Vollkornbrot

188 kcal

84 g

Graubrot/Mehrkornbrot

219 kcal

85 g

Feigen, getrocknet

284 kcal

87 g

Vollkornnudeln, gegart

139 kcal

91 g

Kidney-Bohnen (Dose)

63 kcal

116 g

Nuss-Nougat-Creme

522 kcal

116 g

Joghurt, entrahmt

38 kcal

125 g

Halbfettbutter

382 kcal

133 g

Rosenkohl

28 kcal

147 g

Dickmilch

46 kcal

147 g

Kefir

50 kcal

152 g

Vollmilch

64 kcal

153 g

Zuckermais

89 kcal

156 g

Buttermilch

36 kcal

158 g

Brokkoli

23 kcal

161 g

Saure Sahne

116 kcal

175 g

Joghurt mit Frucht

99 kcal

178 g

Blattspinat

19 kcal

182 g

Champignons

15 kcal

200 g

Schlagsahne 30 % Fett

288 kcal

203 g

Blumenkohl

23 kcal

210 g

Bohnen, grün gegart

25 kcal

225 g

Reis, parboiled gegart

108 kcal

227 g

Blumenkohl, gegart

18 kcal

247 g

Reis, geschält gegart

93 kcal

255 g

Kartoffeln, geschält gegart

69 kcal

261 g

Kohlrabi, gegart

20 kcal

262 g

Spargel, gegart

16 kcal

263 g

Avocado

217 kcal

313 g

Romanasalat

16 kcal

313 g

Zucchini

19 kcal

333 g

Sauerkraut, gegart

17 kcal

336 g

Mayonnaise 80 % Fett

744 kcal

357 g

Schwarzwurzel

17 kcal

357 g

Kürbis, frisch gegart

27 kcal

362 g

Oliven grün

143 kcal

365 g

Rotkohl, gegart

18 kcal

385 g

Chicorée

17 kcal

386 g

Fruchteis

132 kcal

400 g

Zwiebeln

28 kcal

400 g

Kopfsalat

12 kcal

417 g

Radicchio

14 kcal

417 g

Brombeere

30 kcal

435 g

Banane

95 kcal

455 g

Johannisbeere, rot

43 kcal

476 g

Rettich

14 kcal

500 g

Orange

47 kcal

500 g

Kiwi

61 kcal

510 g

Karotte

26 kcal

526 g

Tomaten

17 kcal

541 g

Orangensaft

45 kcal

556 g

Nektarine

57 kcal

556 g

Süßkirsche

63 kcal

556 g

Aprikose

42 kcal

625 g

Erdbeere

32 kcal

625 g

Stachelbeere

44 kcal

714 g

Weintrauben

71 kcal

714 g

Mandarine

50 kcal

746 g

Butter

741 kcal

833 g

Gurke

12 kcal

833 g

Pflaumen

47 kcal

833 g

Wassermelone

38 kcal

1000 g

Birne

52 kcal

1087 g

Ananas

59 kcal

1099 g

Gewürzgurken

12 kcal

1316 g

Blütenhonig

307 kcal

1471 g

Apfel

52 kcal

1667 g

Kaffee mit Milch

4 kcal

2463 g

Tee mit Milch

2 kcal

2500 g

Sesamöl

881 kcal

2500 g

Diätmargarine

709 kcal

3937 g

Konfitüre

280 kcal

Achtung Gallensteinpatienten!

Diese Lebensmittel werden von Gallensteinpatienten oft schlecht vertragen. Wie oft dies der Fall ist, zeigt Ihnen die Prozentzahl. Probieren Sie es aus – wenn es Ihnen dennoch bekommt, umso besser! Ihre Gesundheit nimmt auf keinen Fall Schaden daran.

Lebensmittel

Häufigkeit

Erbsen, Bohnen, Linsen

30 %

Salatgurke, Gurkensalat

28 %

Frittierte Speisen (z. B. Pommes frites oder Berliner)

22 %

Weißkohl, Krautsalat

20 %

Kohlensäurehaltige Getränke

20 %

Grünkohl

18 %

Alle fettreichen Speisen

17 %

Paprika (roh und gekocht)

16 %

Sauerkraut

15 %

Rotkohl/Rotkraut

15 %

Süße Teilchen

15 %

Fette Backwaren (nahezu alle Backwaren außer Hefeteig)

15 %

Zwiebeln, Schalotten, Schnittlauch und Knoblauch(auch Granulat und Essenz)

15 %

Wirsing

15 %

Hartgekochte Eier (weichgekochte werden gut vertragen)

14 %

Frisches Brot

13 %

Bohnenkaffee

12 %

Kohlsalate (alle rohen Kohlsorten)

12 %

Mayonnaise und mayonnaisehaltige Dressings/Saucen

11 %

Kartoffelsalat

11 %

Geräuchertes (Fisch, Wurst, Schinken und Käse)

10 %

Eisbein

9 %

Stark gewürzte Speisen (besser mild salzen, leicht kräutern und wenig scharfe Gewürze verwenden)

7 %

Süßigkeiten (auch Diabetikersüßigkeiten) mit reichlich Zucker und/oder Fett (Schokolade)

7 %

Weißwein

7 %

Stein- und Kernobst, roh (Apfel, Pfirsich, Kirschen)

7 %

Nüsse

7 %

Sahne

6 %

Paniert Gebratenes

6 %

Pilze

6 %

Rotwein

6 %

Lauch/Porree

5 %

Rum, Wodka, Schnaps

5 %

Birnen, roh

5 %

Mein perfektes Dinner

Rucola-Chinakohl-Salat

Vorspeise

Für 2 Personen

10 Min.

je 100 g Rucola und Chinakohl

1 kleine rote Zwiebel

2 TL Rapsöl

2 TL Balsamicoessig

2 EL Kresse

Salz und Pfeffer

Rucola und Chinakohl putzen und waschen. Chinakohl in feine Streifen schneiden. Die Zwiebel abziehen und in feine Würfel schneiden. Öl, Essig, Kresse und Gewürze verrühren und mit den Zutaten mischen.

Nährwerte pro Portion 87 kcal • 2 g E • 6 g F • 7 g KH • 2,0 mg Fe • 0,1 mg Cu

Tipp

Gallensteinpatienten streichen die Zwiebel.

Schweinefilet in Preiselbeersoße

Hauptspeise

Für 2 Personen

20 Min.

200 g Schweinefilet

Salz

Pfeffer, frisch gemahlen

2 TL Rapsöl

2 TL Balsamicoessig

2 EL Preiselbeerkompott

2 EL Kondensmilch, 7,5‍% Fett

Das Fleisch kalt abspülen, trocken tupfen und in 3 cm breite Medaillons schneiden. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Das Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Medaillons darin von beiden Seiten jeweils 3 Min. anbraten. In der Zwischenzeit den Essig mit dem Preiselbeerkompott verrühren.

Das Fleisch aus der Pfanne nehmen und warm stellen. Die Essig-Preiselbeer-Mischung in die Pfanne geben und die Kondensmilch hinzufügen. Kurz aufkochen lassen und mit dem Fleisch servieren.

Nährwerte pro Portion 255 kcal • 22 g E • 12 g F • 15 g KH • 1,2 mg Fe • 0,1 mg Cu

Himbeerdessert

Dessert

Für 2 Personen

10 Min.

4 EL Magerquark

Sprudelwasser

2 EL Himbeeren

flüssiger Süßstoff

2 Msp. Vanillearoma

Den Quark und das Sprudelwasser verrühren. Die Beeren verlesen und vorsichtig unter die Quarkmasse rühren. Mit Süßstoff und Vanillearoma abschmecken.

Nährwerte pro Portion 54 kcal • 8 g E • 0 g F • 4 g KH • 0,5 mg Fe • 0 mg Cu

Tipp

Leberzirrhosepatienten ersetzen den Magerquark durch 2 EL Sahnequark und 2 EL Sahne. Anstelle des Süßstoffs verwenden Sie 2 EL Zucker (138 kcal, 4 g E).

Inhaltsverzeichnis

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Step by Step: So entlasten Sie Leber und Galle

Eiweiß-Austauschtabelle

Achtung Gallensteinpatienten!

1 Leber- und Gallenerkrankungen, was ist das?

1.1 Die Leber versorgt

1.1.1 Die Leber entgiftet

1.2 Gallenblase: »nur« ein kleines Anhängsel?

1.2.1 Die Galle ist kein Organ, sondern eine Flüssigkeit!

1.2.2 Keine Fettverdauung ohne Galle

1.3 Übergewicht verursacht eine Fettleber

1.3.1 Wie sie entsteht

1.3.2 Was hilft

1.4 Richtig essen bei einer Fettleber

1.4.1 Übergewicht

1.5 Häufigste Viruserkrankung: Hepatitis B

1.5.1 Symptome und Therapie einer akuten Hepatitis

1.5.2 Richtig essen bei akuter Hepatitis

1.6 Wenn Hepatitis länger als sechs Monate anhält

1.7 Leberzirrhose

1.7.1 Ernährung bei Leberzirrhose

1.7.2 Eiweiß auf Rezept

1.7.3 Problem: Gewichtsverlust

1.7.4 Heilpflanzen helfen der Leber

1.8 Gallensteinleiden

1.8.1 Richtig essen bei Gallensteinen

1.8.2 Nach der Operation

1.9 Auf diese Lebensmittel können Sie sich verlassen

1.9.1 Ballaststoffreiche Kost

1.9.2 Eiweißreduzierte Kost

1.9.3 Hochkalorische Kost

Teil II Rezepte – reichhaltig und lecker

2 In 7 Tagen zur neuen Ernährung

3 Frühstück

4 Kleine Gerichte

5 Hauptgerichte

6 Besonderes

7 Beilagen

8 Süßes

9 Backen

10 Adressen, die weiterhelfen

11 Bücher zum Weiterlesen

Autorenvorstellung

Sachverzeichnis

Impressum

1 Leber- und Gallenerkrankungen, was ist das?

An Erkrankungen der Leber und der Galle leiden Millionen von Menschen – die Medizin und natürlich auch die Ernährungsmedizin und Diätetik sind in diesem Bereich weit entwickelt und es gibt für jeden Patienten die entsprechende Hilfe.

In Deutschland sind insbesondere Gallensteinleiden und die Fettleber extrem weit verbreitet. Die Leberzirrhose ist verhältnismäßig selten. Aber selbst daran leiden nach Angaben der Deutschen Leberhilfe noch 500 000 Menschen und jedes Jahr sterben 20 000 Menschen an den Folgen einer Lebererkrankung und mehr als 5000 Patienten an einem Lebertumor. Erkrankungen der Leber müssen also ernst genommen werden. Manchmal bestehen solche Krankheiten über Jahre, ohne dass die Betroffenen es spüren. Die Leber ist nämlich nicht schmerzempfindlich und viele Krankheiten laufen im Verborgenen ab. Lediglich durch eine Verfettung kann ein Druckgefühl im Oberbauch entstehen. Bei Gallensteinleiden ist es ähnlich. Die meisten Gallensteine sind stumm.

1.1 Die Leber versorgt

Die Leber ist mit rund 1500 Gramm Gewicht beim Erwachsenen die schwerste Drüse des menschlichen Körpers und gleichzeitig das größte innere Organ. Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan im menschlichen Körper, das eine enorme Zahl von unterschiedlichen Funktionen hat. Kohlenhydrate, Fette (Lipide), Eiweiße (Proteine), Vitamine und Mineralstoffe werden von der Leber aufgenommen und teilweise in den Leberzellen bearbeitet und eingelagert. Wichtige Schritte des Kohlenhydratstoffwechsels und des Eiweißstoffwechsels können ausschließlich in der Leber stattfinden. Die von der Leber gebildete Gallenflüssigkeit z. B. ist für eine optimale Fettverdauung unerlässlich. Ohne Gallenflüssigkeit kann Fett nicht verdaut werden. Nur sogenannte MCT-Fette benötigen keine Gallenflüssigkeit im Rahmen ihrer Verdauung.

1.1.1 Die Leber entgiftet

An der Unterseite der Leber treten die Leberarterie und die Pfortader in die Leber ein. Die Pfortader liefert die Nährstoffe aus den Verdauungsorganen, aber auch Schadstoffe, die in der Leber entgiftet werden müssen. Eiweiße aus der Nahrung werden im Darm und in der Leber in ihre Bausteine, die Aminosäuren, zerlegt und dann in der Leber zu körpereigenem Eiweiß umgebaut. Dies sind vor allem Bestandteile unseres Körpers wie z. B. Hormone oder Hämoglobin. Nur in Notfällen greift der Körper zu Eiweiß, um daraus Energie zu gewinnen. Beim Abbau der Eiweiße entsteht Ammoniak. Ammoniak ist ein Zellgift und muss rasch und effektiv ausgeschieden werden. Die Leber nimmt Ammoniak auf und macht es unschädlich. Vor allem, wenn die Leber geschädigt ist, ist es wichtig, dass das toxische Ammoniak weiterhin ausgeschieden werden kann. Das ist insbesondere bei der Leberzirrhose zu beachten. Daher sind die früher üblichen Diäten bei Leberzirrhose mit viel eiweißreichem Quark sogar kontraproduktiv. Und eine Schonkost, die noch heute empfohlen wird, beeinflusst die Leberzirrhose überhaupt nicht und ist damit sinnlos.

1.2 Gallenblase: »nur« ein kleines Anhängsel?

Die Gallenblase liegt direkt hinter der Leber. Sie ist ein birnenförmiges Säckchen, das die unablässig von der Leber gebildete Gallenflüssigkeit sammelt, eindickt, speichert und bei Bedarf abgibt. Die Gallenblase fasst rund 40 ml Gallenflüssigkeit, die in den Leberzellen des linken und des rechten Leberlappens entsteht.

Die in der Wand der Gallenblase befindliche Muskulatur ermöglicht ein Zusammenziehen der Gallenblase und eine Entleerung des Gallenblaseninhalts. Das passiert beispielsweise bei sehr fettreichen Mahlzeiten: nach einer großen Portion Pommes frites mit Mayonnaise oder nach Buttercremetorte. Wenn Steine in der Gallenblase oder den Gallenwegen liegen, kommt es zu teils starken Schmerzen, die man als Gallenkoliken bezeichnet. Zum Glück lassen sich die Steine heute leicht entfernen. Zudem ist es möglich, durch eine Umstellung der Ernährungsweise Probleme zu vermeiden und die erneute Entstehung von Gallensteinen zu verhindern. Leider wird noch heute Menschen mit Gallensteinen oft empfohlen, auf blähende Speisen wie Zwiebeln, Linsen oder Kraut zu verzichten. Dabei können diese weder eine Gallenkolik auslösen, noch schützen sie den Betroffenen vor der erneuten Bildung von Gallensteinen. Das Fett und die Ballaststoffe stehen im Mittelpunkt der Ernährungstherapie bei Gallensteinleiden.

1.2.1 Die Galle ist kein Organ, sondern eine Flüssigkeit!

Eine weitere wichtige Aufgabe der Leber ist es, die Gallenflüssigkeit zu produzieren und bedarfsgerecht an den Dünndarm abzugeben. Um eine ausreichende Menge – auch bei fettreichen Speisen – vorzuhalten, speichert die Gallenblase die Gallenflüssigkeit. Die Möglichkeit, die Gallenflüssigkeit einzudicken, erhöht dabei die Menge, führt aber auch zu Problemen, wenn die Eindickung sozusagen misslingt und sich Gallensteine bilden. Die Gallenblase hat die Aufgabe, die Gallenflüssigkeit von 97 Prozent auf 89 Prozent Wassergehalt einzudicken.

Die Produktion der Gallenflüssigkeit, die große Mengen Cholesterin enthält, findet in den Leberzellen statt. Sie geben das Gallensekret an ein feines Gangsystem in der Leber ab. Schließlich sammelt sich die Gallenflüssigkeit, kurz als Galle bezeichnet, in den Gallengängen. Eine cholesterin- und fettreiche, aber ballaststoffarme Ernährung fördert die Wahrscheinlichkeit, ein Gallensteinleiden zu entwickeln.

1.2.2 Keine Fettverdauung ohne Galle

Fette sind nicht wasserlöslich. Daher müssen sie ihre Löslichkeit ändern, damit sie vom Körper aufgenommen werden können. Die Gallenflüssigkeit zerteilt die Nahrungsfette in feinste Kügelchen. Dadurch erhöht sie die Oberfläche des Fettes und macht es leichter für die Lipase – so heißt das fettspaltende Enzym, das aus der Bauchspeicheldrüse stammt – abbaubar. Aber auch im Körper ist der Transport nur möglich, wenn die Fette in wasserlöslicher Form vorliegen. Daher werden Fette in eine Eiweißhülle gepackt. Nur spezielle Fette, sogenannte mittelkettige Triglyzeride, oder kurz ▶ MCT-Fette, kann unser Organismus ohne Gallenflüssigkeit und Lipase direkt aufnehmen. Sie werden daher oftmals bei Leber- und Gallenerkrankungen eingesetzt.

1.3 Übergewicht verursacht eine Fettleber

Eine Fettleber