Kreuzfahrer - Kropp Helmut - E-Book

Kreuzfahrer E-Book

Kropp Helmut

4,8

Beschreibung

Mit einer Kreuzfahrt kann man Orte erreichen, die per Land- oder Fluganreise nur schwer zu erreichen sind. Ein Landausflug vom Schiff ist dann eine feine Sache. Man kann aber auch an Bord bleiben und Sauna, Nacktbereich, Wellness, Pool, alle Bars am Schiff besuchen, im Bedienungsrestaurant a la carte nobel speisen, von der Balkonkabine aufs Meer hinausschauen - das wäre nicht meine Sache. Das Buch beschreibt drei Kreuzfahrten zu den Kanaren, zu den griechischen Inseln und über die Adria nach Izmir und Istanbul samt Landausflügen und geht auch auf die An- und Abreise zum Kreuzfahrt-Hafen ausführlich ein..

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Tour Kanaren2 Aida sol 26.11.-.12.2011

Montag, 28.11.2011 Madeira (portugiesisch)

Dienstag, 29.11.2011 La Palma (spanisch)

Mittwoch, 30.11.2011, Gran Canaria

Donnerstag, 1.12.2011 Fuerteventura

Freitag, 2.12.2011 Lanzerote

Samstag, 3.12.2011 Teneriffa, Hafen Santa Cruz

Freitag 5.7.2013: Nach Heraklion(Kreta)

Samstag, 06.06.2013 Santorin

Sonntag, 7.7.2013 Mykonos

Montag, 8.7.2013: Izmir/Smyrna

Dienstag, 9.7.2013 Insel Samos

Mittwoch, 10.7.2013 Insel Kos

Donnerstag, 11.07.2013 Insel Rhodos

Freitag, 12.7.2013 Insel Kreta, Heraklion

Samstag, 16.5.2015 München-Venedig, Einschiffung

Sonntag, 17.5.2015 Bari

Montag, 18.5.2015 Katakalon und Olympia

Dienstag, 19.5.2015 Izmir und Ephesus

Mittwoch, 20.5.2015 Istanbul

Donnerstag, 21.5.2015 Seetag ("Erholung auf See")

Freitag, 22.5.2015 Dubrovnik (Kroatien)

Samstag, 23.5.2015 Venedig, Ausschiffung

Vorwort

Ich freute mich vor allem auf die Kanaren und das Mittelmeer, nach der Ostsee, Norwegen, Karibik oder Dubai hatte ich wenig Sehnsucht.

Mit einer Kreuzfahrt, das war mir bald klar, kommt man preiswert an Orte, die man per Einzelreise nur schwierig und/oder teuer erreichen kann. Ich war noch nicht in der Türkei oder in Griechenland, das grenzte die Auswahl vorerst ein.

Viele Destinationen der Kreuzfahrer kannte ich schon von Landurlauben her (Genua, Marseille, Rom, Gibraltar, London, Göteborg. Kiel, Amsterdam, Malaga, Haifa etc.). Da musste ich nicht nochmals per Kreuzfahrt hin.

Die erste Erfahrung, die ich beim Suchen nach guten Angeboten machte, war die: für mich als Einzelreisender gelten all die tollen Sonderangebote („390 EUR!“) nicht. Wenn man die im Internet anklickt und „1 Person“ eingibt, ist keine Kabine mehr frei. Man bekommt dann meist auch zum doppelten Sonderangebotspreis nichts. Man muss, als Einzelreisender, hohe Zuschläge in Kauf nehmen.

Die Gebräuche an Bord haben sich in den letzten Jahren ja erfreulicherweise sehr verbessert. Schwarzer Anzug, Krawatte und Kapitänsdinner sind ja gottseidank out. Viele Kreuzfahrer legen aber großen Wert auf das Sonnendeck, Pool, Wellnessdienste, Sauna, Liegestühle, Nacktbereich und Balkonkabine, das ist auch heute noch so. Bei mir besteht aber für diese Angebote an Bord kein Bedarf.

Wie erwähnt, sind mir die Landausflüge wichtig und danach wurden die nachstehend beschriebenen Kreuzfahrten vorrangig ausgewählt.

Es folgen somit die Berichte aus den Jahren 2011 mit AIDA, 2013 mit COSTA und 2015 mit MSC.

Viel Spaß beim Lesen

Helmut Kropp

P.S. Nur COSTA hat mir keine Veröffentlichungsrechte für die an Bord gemachten Fotos erteilt, daher die magere COSTA-Ausstattung.

Tour Kanaren2 Aida sol 26.11.-.12.2011

Anmerkung: Im Atlantik gibt es drei bekannte Inselgruppen (von Norden nach Süden):

die Azoren

die Kanaren

die Kapverden.

Das Angebot "AIDA Kanaren 2" fand ich auf der Tchibo-Homepage und von dort aus habe ich gleich online (ohne Reisebüro) gebucht.

Anreise zu den Kanaren

Also der TUI-Flug sollte am Samstag 26.11.2011 um 6 Uhr 20 ab München nach den Kanaren, Teneriffa Süd, gehen. Ein Anruf bei TUI ergab, dass der Check-In-Schalter 45 Minuten vor Abflug geschlossen werde. Das wäre dann um 5 Uhr 40 gewesen. Ferner sagte man mir, der Schalter werde 2 Stunden vor Abflug geöffnet, das wäre dann um 4 Uhr 20.

Im Ticket-Paket war auch ein Bahnfahrschein drinnen, mit "Rail Germany" nach "Munich Airport". Aber wie kommt man um diese verschlafene Uhrzeit zum Münchner Flughafen?

Internet war, wie immer, behilflich. Auf der Seite der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG las ich, dass um 3 Uhr 05 ein Nachtbus ab Olympiazentrum zum Petuelring fährt, dort eine Nacht-Tram N27 wartet, diese zum Stachus und dort im Untergrund eine S8 zum Flughafen fährt, Reisedauer etwa 1 Stunde. Da käme ich zur Schalteröffnung von TUI gerade hin. Ich entschloss mich, diese Route zu riskieren und auf PKW (und Parkplatz am Airport) oder Taxi - beides sehr teuer - zu verzichten.

An Gepäck hatte ich meinen Rollkoffer und einen Rucksack (für die Ausflüge, darin Kamera, Pullover, Videokamera, Ladegeräte) mit. Wenn ich zurückdenke an die Zeit, als die Koffer noch nicht das Laufen gelernt hatten und wir mühsam schleppten, Gepäckträger und Gepäcktrolleys brauchten…

Als ich dann so um 2 Uhr 50 an der Bushaltestelle gegenüber dem BMW-Eingang stand, wunderte ich mich über den heftigen Taxi-Verkehr. Obwohl mitten in der Nacht: Jede Menge Wagen kamen zum Olympiazentrum und ins "Dorf" und fuhren die Lerchenauerstrasse, an mir vorbei, in die Stadt zurück. Eines der von mir gezählten 6 Taxis fuhr ganz langsam und blinkte mich an…

Um 3 Uhr 02, also 3 Minuten zu früh, kam dann der Bus, nur ein Passagier drin, der stieg dann am Petuelring mit mir gleich in die Tram N27 um, die sich dann überpünktlich in Richtung Stadt in Bewegung setzte. Im Laufe der Fahrt in die Stadt füllte sich überraschenderweise die Tram und am Stachus angelangt, war sie fast voll.

Im Untergrund kam dann auch die S8 sehr pünktlich und ohne weitere Vorkommnisse erreichte sie den Flughafen. Ich hatte noch nie das Münchner Nachtnetz getestet und war somit angenehm überrascht.

Der Check-In-Schalter der TUI (bzw. gleich vier davon) war dann gleich neben dem S-Bahn-Aufgang und es warteten dort schon so an die 100 Leute, manche davon mit Surfboard und anderen sperrigen Sportgeräten. Erstaunlicherweise waren die TUI-Leute trotz der frühen Morgenstunde topfit und fertigten uns rasch ab. So blieb noch Zeit für ein Kaffee-Frühstück am Flughafen.

Ohne besondere Vorkommnisse verlief dann der TUI-Flug nach Teneriffa Süd. Die Stuhlreihen in der 737 waren sehr eng, man bedrängte sich gegenseitig in bester Touristenklasse-Manier.

Immerhin gab es ein Rührei-Essen, das annehmbar war, und zweimal Getränke, ohne Aufpreis. Auch die Toiletten konnten frei benutzt werden. Die Flugroute führte über die Iberische Halbinsel in den Atlantik hinaus, wir konnten sogar Lissabon und "Cabo da Roca" (das Ende der Welt) von oben sehen.

Im Flugzeug sehe ich ein etwa dreijähriges Mädchen, das souverän einen i-Pad bedient!

Auffällig waren auch drei Eltern mit Babys in den Sitzreihen vor mir, deren Düfte gelegentlich durchs Flugzeug wehten. Es gab einen Film, dazu brauchte man aber einen Kopfhörer um EUR 3. Da es sich dabei um die Geschichte einer "American Football"-Mannschaft handelte, war ich nicht daran interessiert. Als Schüler habe ich 1946 diese Sportart zum ersten Mal in einem Film gesehen, den hatten die Amis nach Wien mitgebracht. Wir lachten uns darüber halbtot und nannten den Sport von da an "Raufball".

Pünktliche Ankunft, es war angenehm warm in Teneriffa Süd, lange warteten wir aufs Gepäck. Draußen waren schon die AIDA-Mitarbeiter und teilten uns auf die Doppeldecker-Busse auf. Der Hafen von Teneriffa, Sante Cruz, ist etwa 55 Busfahrtminuten vom Flughafen entfernt, es geht entlang der Ost-Küste nach Norden, und wir fuhren dann auch gleich los. Wir sahen auch den höchsten Berg der Insel, den Teide, auf den eine Seilbahn hinauf führt, aber weder bei der Hinfahrt noch bei der Rückfahrt war bei unserer Tour genug Zeit, etwas von Teneriffa zu besichtigen.

Angekommen im Hafen von Santa Cruz um etwa 13 Uhr war alles bestens vorbereitet. Die Koffer mussten ein Label mit der Kabinennummer auf Schiff haben und wurden dorthin angeliefert. Wir bekamen das wichtigste Dokument unserer Reise, die Bordkarte mit Strichcode. Damit konnten wir - nach gestrenger Gepäckkontrolle - sofort aufs Schiff und uns z.B. ins Restaurant stürzen, aber ins Zimmer noch nicht, das war noch nicht fertig.

Der Grund ist, dass an dem Samstag der "Gastwechsel" ist, wer zurückkam, musste raus und etwas später gleich die neuen Passagiere an Bord, ein Leerstand musste unbedingt vermieden werden.

Da lag nun das Prachtschiff "AIDA sol", brandneu, erst im Februar 2011 in Dienst gestellt, 12 Decks hoch, 1095 Kabinen, 680 Mann Personal, schönes Wetter, die Stimmung war exzellent. Ich hatte gehört, das sei ein deutsches Schiff und die Passagiere fast alle Deutsche. So war das dann auch, alle Ansagen erfolgten in Deutsch, alle Veröffentlichungen waren deutsch.

Foto: Aida

Ein Fotograf passte mich ab, hängte mir einen Schiffs-Rettungsring der AIDA sol um und knipste mich mit dem Schiff im Hintergrund. Ich fand das läppisch, aber das Foto war dann doch so gut, dass ich es einen Tag später auch kaufte.

All aboard!

Gleich beim Betreten des Schiffes wurde der Rucksack gescannt, man musste durch den Metall-Detektor durch und es wurde auch die Bordkarte eingelesen. Die brauchte man dann im weiteren Verlauf der Reise zum Öffnen der Kabinentüre und wenn man für einen Ausflug von Bord ging oder zurückkam, sonst an Bord nur für Extrawünsche, sonst fragte niemand mehr danach.

Wir kamen im 3. Deck ins Schiff und fuhren dann mit den vorderen sechs Aufzügen hoch. Ich marschierte gleich, noch mit dem Rucksack, ins "Markt Restaurant", ein Buffet-Restaurant. Beim Ein-gang wurden wir aufgefordert, unsere Hände (in einem bereit-stehenden Kasten) zu desinfizieren: auch in der Bordzeitung war unter "Gesundheit" der Hinweis, oft die Hände zu waschen.

Im Restaurant selber dort wartete eine beachtliche Auswahl an warmen und kalten Speisen, Vor- und Nachspeisen, auch Eis, auf uns. Softdrinks, Bier, sowie ein Rot- und ein Weißwein wie auch Sprudel, alle in der Karaffe, alles inklusive in der Vollpension! Ferner habe ich dort die beste Salami meines Lebens gegessen!

Wahrscheinlich hat es aber dort auch Zeitgenossen gegeben, die den international wet Sandwich, versehen mit einem nassen, verfaulten Salatblatt drin (wichtigster Bestandteil, von wegen Vitamine!) vermisst hatten.

Lediglich die (täglich wechselnden) Öffnungszeiten waren zu beachten: Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen, Abendessen (bei Markt-Restaurant sogar zwei "Genießerzeiten") waren in der täglichen Bordzeitung ersichtlich. Es gab dann noch das Bella Vista Restaurant und das East-Restaurant, auch ein "Brauhaus" mit bordeigener Brauerei war dabei und das "California", das für Unverbesserliche auch 5 Sorten Hamburger und Pizza anbieten konnte!

Einmal dauerte ein Ausflug sehr lange, als wir zurückkamen, waren alle Restaurants schon geschlossen. Nun, dann bin ich ins California und bestellte mir einen Hamburger. Der war gratis, aber das Getränk war zu zahlen. Ferner musste man warten und bekam dann einen runden elektronischen "Wecker", der zu lärmen begann, wenn man den Hamburger abholen konnte. Ich holte also ab, der Hamburger war sehr trocken, also entfernte ich die Weißbrotober- und Unterteile und aß ihn, zusammen mit einer am Buffet erhältlichen Sauce, ohne Gebäck.

Weitere "a la carte"-Restaurants gab es auch noch, dort brauchte man die Bordkarte, zwecks Belastung des eigenen Kabinenkontos.

Bei größerem Andrang war das Freihalten des eigenen Platzes manchmal schwierig. Ich bin gewohnt, bei Buffet-Betrieb mir stets nur jeweils ein Gericht zu holen, dieses zu essen und dann das nächste Gericht zu holen. Andere (fußkranke) Zeitgenossen kommen da mit drei Tellern daher oder haben alle fünf Gerichte zusammen auf einen Teller gemanscht, um nicht nochmals aufstehen zu müssen.

Nun waren die Kellner angewiesen, benütztes Geschirr rasch abzuservieren, also war mein Platz ohne Geschirr und da wollten sich dann Leute hinsetzen, obwohl ich das Besteck und die Serviette für das nächste Gericht schon bereitgelegt hatte (die dachte, das sei für sie). Anderseits wollte ich nicht extra wegen dieser Platz-Kennzeichnung ein Kleidungsstück ins Restaurant mitnehmen. Aber wir haben uns dann immer geeinigt, ich bekam meinen Platz wieder und wenn sie nett waren, blieben sie auf den freien Plätzen desselben Tisches und wir kamen sogar gelegentlich in ein nettes Gespräch.

Später hörten wir dann, dass das Wasser an Bord durch Meerwasser-Entsalzung bzw. Ionen-Austausch-Osmose gewonnen wird und die genannten Getränke (Soda-Wasser: kein lappiges "Mineralwasser", Bier, Wein) im 2. Deck lagern und mit Druckleitungen in die Restaurants (z.B. im 9./10./11. Deck) geliefert werden. Also alles Hi-Tech!

Das an Bord gebraute Bier reicht nicht aus, deshalb gab es in den Buffet-Restaurants noch mindestens je 2 Bier-Zapfhähne, beschriftet mit "Hövels" und einer weiteren Berliner Sorte, etwa noch zweimal so viel Bier lagerte im Deck.

Die Bierbrauerei an Bord der Aida sol

Es waren an diesem ersten Anreisetag mittags nur wenige Gäste im Restaurant, das änderte sich aber schon am Abend. Essen und Trinken war ausgezeichnet. Ich gewöhnte mir einen Nachtisch mit einer größeren Portion Wasser-Melonenscheiben an, der Kellner lästerte "Oh, Vitamine!".

Auch eine gut bestückte Käsetheke gab es, sogar mit Roquefort und Gorgonzola, da griff ich zu, mit Bärlauchkäse, Käsewürfeln und diversen Hartkäsen hatte ich es nicht so sehr.

Und auch die Eistheke war perfekt: zwar täglich wechselnde Sorten wie Walnusseis, fast immer Bourbon Vanille, Erdbeereis, ein vielfarbiges Eis mit Phantasienamen, dazu Vanille- und Schokosauce.

Eine Theke war speziell nur für Pasteten da: ich probierte alle Sorten, sie schmeckten alle gut, aber in etwa gleich.

Nach dem Essen guckte ich aufs "Pool-Deck" und erkundete das Schiff, da kam auch schon die Ansage, dass die Zimmer bezugsfertig seien. Ich ging also aufs vierte Deck zu meiner Innenkabine und fand davor auch meinen Koffer. Mit der Bordkarte war die Türe zu öffnen.