Alle meine Autos - Kropp Helmut - E-Book

Alle meine Autos E-Book

Kropp Helmut

0,0

Beschreibung

Es ist kaum zu glauben, aber 57 Jahre fahre ich schon Auto! Dabei waren 7 Fahrzeuge verschiedener Marken beteilgt, die Krönung aber ein in Österreich hergestellte Modell "Voyager", das ich über 30 Jahe lang gefahren habe. Und dabei wollte ich in die Oldtimer-Klasse vorstoßen, aber da hat mir keine Werkstätte dabei mitgemacht.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 52

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Kurzbeschreibung aller gefahrenen Fahrzeuge:

Ford Anglia Super 1965 – 1966

Ford Consul Cortina 1966 – 1970

Ford 20 mTS Coupe 1970 – 1972

Volvo 144 1972 – 1981

Mercedes 120 1981 – 1992

Chrysler Voyager 3.3 LE 1992 – 2022

Renault Kangoo ab 2022

Führerschein und Vorgeschichte

Die Familie Kropp hatte ja kein Auto, lediglich Papa Ernst Kropp hatte ein Motorrad, ein älteres Puch-Doppelkolben-Modell mit 250 ccm Hubraum. Das lärmte dann auch entsprechend, hatte aber einen Beifahrersitz hinter dem Fahrersitz, dort war ich viel mit meinem Papa unterwegs.

Hauptsächlich diente das Motorrad für Papas Fahrten von Rodaun-Waldmühle, wo er im Zementwerk der Perlmooser in Rodaun arbeitete, nach Tullnerbach-Irenental, wo er 1937 ein Haus gebaut hatte, und zurück, aber auch für Urlaubsfahrten ins Donautal, auf den Jauerling oder "Rund um den Ostrong", mit mir am Rücksitz, war es nützlich. Papa reparierte sich sein Fahrzeug im allgemeinen selber. Aber einmal ließ er jemand anderen ran, mit schlimmen Folgen. Das kam so:

Eines Tages, wir warteten auf die Heimkehr von Papa, kam statt ihm auf dem Motorrad ein Lastwagen mit Opas Motorrad oben aufgeladen, Mama fiel fast in Ohnmacht, sie dachte an einen Unfall. Aber Papa war wohlbehalten, wenn auch fürchterlich schlecht aufgelegt.

Nach dem Abladen des Motorrades und nachdem der LKW verschwunden war, erzählte uns Papa, was er heute erlebt hatte.

Er war am Morgen zur Firma Auto Mann in Pressbaum mit dem Motorrad gefahren und hatte die Werkstatt gebeten, ihm den Akku des Motorrades aufzuladen, während er mit der Bahn weiterfuhr. Ob sie das taten, war nicht klar, jedenfalls hatte einer aus der Werkstatt – wahrscheinlich durch den alten Puch-Vorkriegstyp von Papa Kropps Motorrad animiert - eine "Probefahrt" machen wollen. Beim Antreten des Motorrades mit dem Starter benahm er sich aber so derb und ungeschickt (wahrscheinlich sprang das Motorrad auch nicht sofort an, siehe Akku), so dass er den Vergaser vom Motorblock heruntertrat, welcher dann traurig an Gas-Seil und Benzinleitung abgerissen vom Motorrad herunterhing.

Da Schadensersatzansprüche nicht Papas Sache waren und er auch wusste, dass die Fa.Mann dieses schon ältere und seltene Ersatzteil nicht hatte, bestand er nach seiner Rückkehr am Abend nur auf dem Heimtransport, um dort den Schaden selber zu reparieren.

Nachdem ich fertig studiert hatte und bei Philips beschäftigt war, wurde die Frage nach einem Auto wichtig..

Den Führerschein zu machen, war nötig, auch um beruflich weiter zu kommen. Ich machte den Auto- und Motorradführerschein in der Fahrschule Karlsplatz, eine der größten Fahrschulen in Wien. In der Stadt war ich bald recht gut und wusste immer, wie und wo zu fahren, aber am Samstag ging es dann immer "aufs Land", also z.B. Höhenstrasse, Heiligenstadt, Grinzing usw.

Die erste Stunde fand im Park beim Arsenal statt, Samstag zeitig früh, da sollte nicht viel Verkehr sein. Der Fahrlehrer wechselte dort auf den vorderen Beifahrersitz, ich nahm erstmalig den Fahrersitz ein. Ich mühe mich heftig mit der "unsynchronisierten"(!) Schaltung des 1.Ganges des Ford Anglia super, hinter uns hupt einer.

Der Fahrlehrer zum Huper, erbost:" Oba hau di am Bauch!"

Ich halte an einem Fußgänger-Überweg, ein Passant regt sich über unser Fahrzeug auf, aber der Fahrlehrer kurbelt das Fenster herunter und brüllt ihn an "Oba mit da Floschn in der Hand!", er hatte sofort gesehen, dass der andere besoffen war.

Bei der Kirche "Maria vom Siege" im 1.Wiener Gemeindebezirk muss ich auf Anweisung des Fahrlehrers in einem Gassel ganz steil hoch, ich halte vorsichtshalber kurz an und lege den ersten Gang (wie gesagt, unsynchronisiert) ein und fahre dann los.

Damit ist aber mein Fahrlehrer gar nicht einverstanden, er schnauzt mich an "Warum bleiben Sie stehen, der Wagen hat doch 40 PS!" Ich bitte, das ausprobieren zu dürfen, drehe eine Runde, und sieh an, wir kommen auch im 2.Gang leicht untertourig über den Berg.

Ich machte auch gleich den Motorradführerschein, dazu gab es einen Theoriekurs. Der Fahrlehrer, ein richtiger Biker, erzählte von der richtigen Behandlung des Motors und u.a. folgende Geschichte:

Jeder kennt doch die Großglockner-Hoch-alpenstraße, da fahren auch gerne die Motorradfahrer hoch. Da muss man aber im kleinen Gang und somit nicht zu niedertourig fahren, sonst überhitzt sich der Motor.

Da fahre ich hinter einem drein und rieche schon, der hat einen zu heißen Motor. Und wie der dann nicht mehr weiterkann und stehen bleiben muss, hat der Motor geglüht! Und dann geht der her, an der Straße gibt es ja so Brunnen mit einem Blechgefäß, da holt der ein Wasser und schüttet es auf den glühenden Motor! Ich hätt ihm ja geholfen, aber wenn einer so blöd ist... Ich bin weitergefahren.

Wer dann zur Führerscheinprüfung wollte, musste die Probeprüfung in der Fahrschule, theoretisch und praktisch, absolvieren. Bei der theoretischen Prüfung war das "Einstellen der Scheinwerfer" zu erklären (das war damals noch Prüfungsthema!).

Dazu waren die Scheinwerfer des Autos einzuschalten und die obere Lichtgrenze sollte, in einem bestimmten Abstand vom Scheinwerfer, z.B. an der Garagenwand, 5 cm unterhalb liegen, andernfalls waren die Scheinwerfer mit der entsprechenden Schraube nachzustellen.

Prüfling auf die Frage: Wie stellen Sie die Scheinwerfer ein?

Antwort: "I fahr gegen a Wand!"

Die Führerscheinprüfung machte ich dann in Heiligenstadt bei der "Landesregierung", da ich ja aus Niederösterreich kam. Die theoretische (technische!) Prüfung ging ganz gut, der Fahrlehrer hatte mich "gebrieft", der Prüfer frage hauptsächlich die Beleuchtung ab; das war auch dann tatsächlich der Fall. Das Fahren ging dann schon ganz flott und fehlerfrei, trotz einer Riesenbaustelle in der Heiligenstädter Straße entlang der Tramway-Schienen.

Dann war noch die Motorradprüfung zu bestehen, der Prüfer verzichtete aufs Mitfahren mit der BMW-Beiwagenmaschine. Er sagte nur: "Fahren Sie bis zur nächsten Kreuzung und kommen Sie dann zurück!" Beim Umkehren wollte ich vorschriftsmäßig mit der Hand den Richtungswechsel anzeigen, der mitfahrende Motorradlehrer der Fahrschule sagte aber "Lassen Sie das!" So kam ich denn zurück und parkte am Straßenrand, wo genug Platz war, nicht genau vor dem Prüfer, denn der hatte das nicht verlangt. Ich achtete besonders darauf, nicht mit dem Beiwagenrad den Randstein zu streifen, denn das hatte mir der Motorradlehrer unter schrecklichen Drohungen eingebläut!

Ein Ausländer hatte zur Führerscheinprüfung einen Dolmetscher mitgebracht, ich war bass erstaunt, dass das möglich war. Der Dolmetscher erklärte uns, "piston" hieße Kolben.