3,99 €
Der zweite Band der Serie Kröskenskisten enthält acht Kurz (-e Beziehungs-) Geschichten, die das Leben schreibt. Eine Geschichtensammlung voll Alltagshumor, lustig, leicht, gemein, teils übersinnlich. Zum schnellen Lesen für Zwischendurch, als Mitbringselbuch oder als Betthupferlgeschichten gedacht.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 47
Bücher mit der Titelei „... Beziehungskisten ...“ gibt es mehrere. Eine Alternative musste her.
Ein „Krösken“ ist ein Verhältnis, eine Liebelei, im unbefangenen Sinn eine Beziehung, meist heimlich, verborgen, im stillen Kämmerlein ausgelebt. Im ersten Band der Kröskenskisten wurden die fast harmlosen aufgedeckt, in diesen wird es verborgener. Versprochen!
Natürlich sind dies fiktive Geschichten.
Alle Charaktere, Namen, sämtliche Orte, Handlungen und Dialoge sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen und ihren Reaktionen sind rein zufällig und von der Autorin nicht beabsichtigt.
Viel Vergnügen beim Lesen der einzelnen Kröskens.
Ich will ein Eis
Sonntags
Kribbeln im Bauch
Das Cornard Küken
Angelos Eiscafé
Das Blumenkleidmädchen
Blumengruß
Die smaragdgrünen Ringe des Saturns
Danksagung
Quellenhinweis
Weitere Romane der Autorin
Bilinguale Bilderbücher der Autorin
„Mama, ich will ein Eis.
Mama, fühl', ich bin ganz heiß.
Das ist eine Mega-Hitze.
Mama, fühl', ich schwitze.“
„Kind, draußen ist es vielleicht ein bisschen warm.“
Sie küsst mich und lässt mich von ihrem Arm.
„Schatz, es gibt noch keinen Grund
und zu viel Eis ist ungesund.“
„Papa, gehst du mit mir auf den Spielplatz?“
„Nicht heute, mein Schatz.
Fühl', ich schwitze, es ist mega-heiß.“
„Mama ... Papa sagt, ich krieg ein Eis.“
„Nils, nimmst du Mia mit? Max möchte auf den Spielplatz und sie ist gefüttert, gewickelt und kann ein bisschen Schlaf an der frischen Luft gebrauchen.“
„Hmm.“
„Nils? Hast du gehört?“
„Ja.“
„Ja, was?“
„Ja, halt.“
„Du könntest aber auch die Wäsche, den Abwasch und die Wohnung sauber machen. Dann gehe ich mit beiden runter ins Tal.“
„Ich mache ja schon.“ Er legt die Zeitung weg und wuchtet sich aus dem Sessel.
„Juhu. Papa, ich nehme meinen Bagger mit. Wir können Fußball spielen. Mama, hast du ein Picknick für uns. Wir brauchen unsere Decke.“
„Hey! Max, mach mal halblang. So lange bleiben wir nicht, mein Junge.“
Max kneift die Augen zusammen. Seine Mundwinkel senken sich.
Ich zwinkere ihm zu und sage: „Nils: Vor einer Stunde braucht ihr nicht wiederzukommen. Es sei denn du willst das Mia unausgeschlafen und somit wieder den ganzen Tag nervig ist.“
„Nein, danke. Dieses Schreikind. Manchmal glaube ich, die haben sie im Krankenhaus vertauscht und uns nur untergeschoben.“
„Wieso? Der Vater meiner Großmutter mütterlicherseits war schwarzhaarig. Lange krause Locken. Aber den hast du ja nicht mehr miterlebt.“
Nils schüttelt den Kopf. „Egal – bis später dann.“ Er schnappt sich Mia, drückt Max die Brotdose mit den Trauben und den beiden Müsliriegeln in die Hand, „eine Decke brauchen wir zwei beide nicht, mein Großer“, und verschwindet aus der Wohnung.
°°°
„Wie sieht Max denn aus?“, frage ich empört.
„Wieso?“
„Ja, guck doch mal. Ganz blass ist er, fast grün. Hat er etwa die Beeren der Hecken gegessen?“
Max schüttelt den Kopf.
„Max und ich haben keine Zeit gehabt zu essen. Es war richtig toll. Stimmt's Max?“
„Max, hast du dann vielleicht nur Hunger?“
Während er den Kopf schüttelt, schießt ein Schwall Flüssigkeit aus dem Kind.
„Getrunken hat er viel“, sagt Nils schnell.
Ich gucke ihn groß an.
„Wasser, meine Liebe, Wasser. Ihm war auf einmal nicht so gut.“
„Was habt ihr denn gemacht?“
Wieder spuckt Max. Unter Prusten sagt er: „Ge...ge...schhhhhh...aukelt.“ Der Boden ist voll.
„Ab ins Bad“, dränge ich.
„Das musst du verstehen. Mia hat so schön geschlafen. Da wollten wir nicht Ball spielen oder mit dem Bagger den Sand herumwerfen“, ruft Nils uns hinterher.
„Nils!“
„Er hat höher und höher gerufen. Glücklich hat er ausgesehen. Bis kurz bevor wir gehen mussten. Ich habe sofort aufgehört, ihn anzuschubsen.“
°°°
„Nils, heute lasst ihr das mit der Schaukel bitte. Mia ist fertig. Stell sie seitlich neben die Bank, dann bekommt sie den Sand vom Bagger nicht ab. Ihr schafft das. Viel Spaß.“
°°°
„Na, Jungs, wie war es? Habt ihr geschaukelt?“
„Lotta durfte heute auch nicht schaukeln.“
„Oh, du hast ein Mädchen kennengelernt. Ist Lotta nett?“
„Klar.“
Ich schaue Max schräg an.
„Erzähl mal.“
„Nö. Ich habe Hunger.“
„Das trifft sich aber gut. Ich habe Pizza bestellt, die kommt in zehn Minuten.“
„Pizza, Yippie, Pizza. Mit extra viel Käse?“
„Also schnell Händewaschen. Auf, auf!“
„Du wolltest doch kochen.“ Nils schaut mich verwundert an.
„Keine Zeit.“
„Keine Zeit?“
„Vielleicht auch keine Lust. Suche es dir aus“, lächle ich.
„Mir scheint, du hast dir einen faulen Lenz gemacht.“ Er schiebt die Schlafzimmertür auf und geht hinein. „Das Bett ist warm und durchwühlt. Und mich schickst du mit den Kindern fort.“
„Du gönnst mir auch gar nichts. Die halbe Stunde tat mal richtig gut.“
„Soso!“ Es klingelt. „Ich geh schon. Bemüh dich nicht. Maaaax, Essen ist fertig.“
°°°
„Nils, willst du wirklich raus? Es sieht nach Regen aus.“
„Zieh ihm halt Gummistiefel an. Und Mia pack dick ein. Eine Haube für den Kinderwagen wäre nicht schlecht. Max, auf geht's!“
°°°
„Ihr ward heute aber lange fort. Habe schon früher mit euch gerechnet. Habt ihr euch untergestellt?“
„Wir waren bei ...“
„Beim Klettergerüst. Wusstest du eigentlich dass es dort eine unterirdische Röhre auf der anderen Seite gibt, in die man krauchen kann?“
„Und da seid ihr rein? Das war ja ein richtiges Abenteuer heute. Gewiss habt ihr Helden Lust auf eine heiße Schokolade.“
„Mama, mir ist zu warm.“
„Ja, klar. Zieh dich schnell aus! Ich habe ein paar Kekse für euch.“
„Hab keinen Hunger.“
„So?“
°°°
„Max, mach dich fertig. Es wird Zeit.“
„Nils? Was ist denn mit dir los?“
„Du sagtest doch, Bewegung täte mir gut.“
„Gut!“ Schnell richte ich Mia und packe Obst und Käsestückchen ein. „Hier, eure Decke!“
„Brauchen wir nicht, Mama.“
„Für die Höhle?“
„Gib her, ich nehme sie. Max, lauf voraus! Ich komme.“
°°°