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Hoffnungsvoll und zuversichtlich fliegt die Vampirin Serita gemeinsam mit ihrer Familie nach New York, um in den USA einen Neuanfang zu wagen. Ihrem Bruder wurde ein Platz im Chicagoer Clan in Aussicht gestellt, was ihnen allen ein sorgenfreies und sichereres Leben garantieren würde. Aber es kommt anders: Noch auf dem Flughafen werden die Neuankömmlinge von ihrem ehemaligen Clan angegriffen. Seritas gesamte Familie wird ausgelöscht, nur sie und ihre kleine Nichte überleben. Ohne ihren Bruder sieht Arjun, das attraktive Oberhaupt des Chicagoer Clans, keinen Anlass sie bei sich aufzunehmen. Auch der Schleuser Darius kann ihr wenig Mut machen, eine neue Heimat für sie zu finden. Mit dem Rücken zur Wand muss Serita alles auf eine Karte setzen, um zu überleben.
Jedes Buch ist in sich abgeschlossen.Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Klappentext
Impressum
Kruento
Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Leseprobe
Über die Autorin
Weitere Bücher
Kruento
Kruento
Die Chroniken von Usha
Cheetah Manor
Glossar
Hoffnungsvoll und zuversichtlich fliegt die Vampirin Serita gemeinsam mit ihrer Familie nach New York, um in den USA einen Neuanfang zu wagen. Ihrem Bruder wurde ein Platz im Chicagoer Clan in Aussicht gestellt, was ihnen allen ein sorgenfreies und sichereres Leben garantieren würde.
Aber es kommt anders: Noch auf dem Flughafen werden die Neuankömmlinge von ihrem ehemaligen Clan angegriffen. Seritas gesamte Familie wird ausgelöscht, nur sie und ihre kleine Nichte überleben.
Ohne ihren Bruder sieht Arjun, das attraktive Oberhaupt des Chicagoer Clans, keinen Anlass sie bei sich aufzunehmen. Auch der Schleuser Darius kann ihr wenig Mut machen, eine neue Heimat für sie zu finden.
Mit dem Rücken zur Wand muss Serita alles auf eine Karte setzen, um zu überleben.
„Heimatlos“ ist eine Novelle und umfasst 19.147 Wörter. Zusätzlich beinhaltet dieses E-Book das 1. Kapitel des Folgebandes „Der Anführer“.
Jedes Buch ist in sich abgeschlossen.
Die Reihe im Überblick:
Kruento - Heimatlos (Novelle)
Kruento - Der Anführer (Band 1)
Kruento - Der Diplomat (Band 2)
Kruento - Der Aufräumer (Band 3)
Kruento - Der Krieger (Band 4)
Kruento - Der Schleuser (Band 5)
Kruento - Der Informant (Band 6)
E-Book
200-346-01
1. Auflage Mai 2015
Melissa David
Mühlweg 48a
90518 Altdorf
Blog: www.mel-david.de
E-Mail: [email protected]
Umschlaggestaltung: Juliane Schneeweiss
www.juliane-schneeweiss.de
Bildmaterial: © Depositphotos.com
Lektorat, Korrektorat: Susanne Pavlovic
Internet: www.textehexe.com
Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form bedürfen der Einwilligung der Autorin.
Personen und Handlungen sind frei erfunden, etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Heimatlos
Novelle
von
Melissa David
Liebe Leser,
dieses Buch enthält ein Glossar, das sich im Anschluss an die Geschichte befindet. In diesem Glossar werden unbekannte Begriffe erklärt. Wenn du das Glossar vorab lesen möchtest, bitte hier klicken.
Im diesem Buch habe ich es so gehandhabt, dass ich Begriffe beim ersten Auftauchen ins Glossar verlinkt habe. In der Regel ist dieser unterstrichen. Beim Daraufklicken kommst du direkt zur Erklärung. Mit „zurück“ gelangst du dann wieder zur aktuellen Textstelle.
Ich hoffe, dir ist das Glossar eine Hilfe, um die Welt der Kruento besser zu verstehen. Solltest du technische Probleme haben, kannst du dich gerne unter [email protected] an mich wenden.
Du möchtest noch tiefer in die Welt von Kruento eintauchen? Auf meinem Blog findest du spannende Artikel mit Hintergrundinformationen über die Kruento.
Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen. Mache dich bereit und tauche ein in die Welt der Kruento.
Deine Melissa David
„Lauft!“
Die Worte hallten durch das leere Terminal. Serita, die rechts einen großen Rollkoffer zog und an der linken Hand ihre kleine Nichte führte, blickte erschrocken ihren Bruder an. Dieser und seine Frau drehten sich in diesem Moment panisch um. Seritas Hand schloss sich fester um die des kleinen Mädchens, während auch sie zurückblickte. Der Schleuser hatte sein Schwert gezückt und versperrte breitbeinig drei Vampiren den Weg. Alle drei trugen hochgeschlossene Highwaymanmäntel. Die Kragen waren nach oben geklappt, wodurch die Gesichter der Männer größtenteils verborgen blieben. Nur die unnatürlich glühenden Augen waren deutlich zu erkennen. Serita hatte die Männer noch nie gesehen und doch wusste sie, wer diese Krieger waren. An ihren Schultern prangte jeweils das Zeichen Alessandro Custos, das Emblem des Blutfürsten, dem ihr Bruder einst die Treue geschworen hatte. Woher kamen die Krieger? Ihr Auftrag war nicht schwer zu erraten. Sie hatten gewusst, welches Risiko sie mit ihrer Flucht auf sich nehmen würden.
Serita blickte abermals zu ihrem Bruder, dessen Frau sich an seinem Arm festklammerte.
„Lauft!“, brüllte der Schleuser ein weiteres Mal. „Ich halte sie auf.“
Bewegung kam in Serita. Sie ließ ihren Koffer stehen, hob Luna hoch und rannte mit ihr los. Sie musste das menschenleere Terminal hinter sich lassen, musste belebtere Bereiche des Flughafens aufsuchen. Erst dann war sie in Sicherheit. Auch wenn es mitten in der Nacht war, kamen hier im Newark Flughafen noch immer Maschinen voll mit Menschen an. Auf jeden Fall zu viele Zeugen, um einen Übergriff zu wagen.
Endlos lang erstreckte sich der leere Korridor vor ihr. Hinter ihr war Tumult zu hören. Die Verfolger kamen näher. Dem Schleuser war es nicht gelungen, alle drei gleichzeitig aufzuhalten. Sie blickte sich um. Gerade parierte er einen Schwerthieb und wich geschickt der Attacke eines zweiten Kriegers aus, indem er sich zu Boden fallen ließ, sich abrollte und wieder auf die Beine sprang. Der dritte Angreifer hatte ihren Bruder und dessen Frau, die hinter ihr her stürzten, fast erreicht. Es war aussichtslos. Nie würde sie schnell genug hier fort kommen. Nicht mit Luna im Arm. Das Mädchen zurückzulassen kam jedoch nicht in Frage.
Wieder der Blick nach vorne, wieder nur der endlose Gang. Zu ihrer Linken befanden sich eine Sitzgruppe und ein Gate-Schalter. Einige Meter von ihr entfernt war ein geschlossener Duty-Free-Shop. Auch hier gab es keine Möglichkeit sich zu verstecken. Die Tür mit dem Toilettensymbol war zu weit entfernt, als dass sie diese rechtzeitig erreicht hätte. Auf der anderen Seite stand eine Werbesäule. Vermutlich ihre einzige Chance.
Luna quietschte und schlang ihre Arme fester um Seritas Hals. Beruhigend strich sie über die langen braunen Haare des kleinen Mädchens und drückte es näher an sich, darauf bedacht, nicht zu viel Kraft auszuüben. Dann presste sie sich mit dem Rücken gegen die Säule, versuchte, sich möglichst schmal zu machen, und lauschte.
„Nein!“ kreischte ihre Schwägerin. Ein Poltern war zu hören, doch Serita wagte nicht, hinter ihrem Versteck hervorzuspitzen.
„Lass meine Frau los. Ihr wollt doch mich“, hörte sie ihren Bruder Alejandro auf spanisch sagen.
„Nein, Jandro, nicht“, protestierte seine Frau Lucida.
Lachen erklang, und gleich darauf ein Rascheln. Etwas schleifte über den Boden und Lucida schluchzte auf
„Lass meine Frau gehen. Bitte. Sie hat nichts mit der Sache zu tun.“ Wieder Alejandro.
Serita schloss die Augen, presste die bebenden Lippen fest aufeinander und sandte ein Stoßgebet zum Himmel.
„Das hättest du dir früher überlegen sollen, Dominguez“, antwortete ihm eine Stimme ebenfalls auf spanisch.
„Bitte tut ihr nichts.“
Serita hoffte inständig, dass ihre Gegner auf die Bitte ihres Bruders eingehen und Lucida kein Leid zufügen würden. Ihre Lippen formten unablässig wortlose Gebete.
Ein Klirren. Es hörte sich an, als ob Stahl auf Stahl prallte. Da kämpfte jemand. War das der Schleuser?
„Die Frau und das Mädchen fehlen“, stieß einer der Krieger ärgerlich hervor. „Ich kann sie nicht riechen, zu viele menschliche Gerüche in der Luft.“
Serita drückte sich noch enger an die Säule, presste Luna an sich. Der Herzschlag des Mädchens raste. Seine kleinen Hände hatten sich in Seritas Pullover gekrallt.
„Nein!“, kreischte Lucida und brach in qualvolles Schluchzen aus. „Ihr Monster!“
Etwas schlug hart am Boden auf. Wo war die Stimme ihres Bruders? Serita versuchte mühsam ihr Zittern zu verbergen. Bitte, lass ihn noch am Leben sein, betete sie unablässig.
Serita presste die eine Hand auf Lunas Ohr, während sie den Kopf des Mädchens fest an ihre Brust drückte. Sie wollte nicht, dass die Kleine ihre Mutter so schreien hörte.
„Bitte! Nein!“, flehte Lucida.
Serita hörte Stoff reißen, ein Knacken. Etwas fiel dumpf zu Boden. Abermals schrie Lucida auf, dann plötzlich war es still. Zu still.
Luna zitterte. Serita küsste das Mädchen auf das Haar und strich ihm beruhigend über den Rücken. Sich unauffällig zu verhalten, war ihre einzige Chance. Vielleicht hatten sie Glück, und die Angreifer fanden sie nicht. So klein diese Hoffnung auch war, sie war die einzige, die sie hatten.
„Such die Frau und das Mädchen“, gab einer der Vampire den Befehl.
Schritte näherten sich ihrem Versteck.
„Verdammt!“, schrie der erste Vampir. Tumult folgte, Stahl klirrte, Füße scharrten über den Boden.
„Wo seid ihr?“, hörte sie eine tiefe männliche Stimme rufen. Diesmal zwar auf Englisch, aber mit einem deutlich spanischen Akzent. „Na kommt schon, Mädchen! Es wird euch nichts passieren.“
Serita erstarrte. Der Krieger war schon sehr nah. Sie durfte sich nicht bewegen, sich nicht verraten. Vielleicht hatte sie tatsächlich Glück, und Lunas menschlicher Geruch überdeckte ihren eigenen. Etwas klapperte, etwa einen Meter von ihr entfernt.
„Ich werde euch finden“, verkündete die Stimme, die Serita einen eiskalten Schauer den Rücken hinunter laufen ließ. Die Schritte entfernten sich. „Ich werde dich finden, meine Hübsche. Komm zu mir, wir könnten sicher eine Menge Spaß haben, bevor ich dich nach Hause bringe.“ Er kam wieder näher.
Nach Hause. Fast hätte Serita laut aufgelacht. Sie hatte kein Zuhause mehr. Sie hatte nichts mehr. Nur noch das Kind, das sich vertrauensvoll an sie klammerte. Und für das Mädchen würde sie kämpfen. Sie würde es mit ihrem Leben beschützen.
„Na, wen haben wir denn da?“
Luna schrie auf, aber es war sowieso zu spät. Der Vampirkrieger stand vor ihnen. Die kalte Spitze seines Schwertes war genau auf Höhe ihres Halses. Sie blickte ihren Feind an, sah in seine harten Augen und wusste, dass sie nicht auf Gnade hoffen konnte. Währenddessen krallte Luna ihre kleinen, spitzen Fingernägel fest in Seritas Hals.
„Das Kind …“, flehte sie und drückte den Kopf der Kleinen fest an sich.
Der Krieger streckte seine Hand aus, griff nach dem langen Haar des Kindes und ließ es langsam zwischen seinen großen, schwieligen Fingern hindurch gleiten.
„Wirklich schade“, murmelte er und blickte Serita herausfordernd an.
Die schluckte und presste die Lippen fest aufeinander. Ihn ein weiteres Mal anzubetteln, würde ihm Freude machen, ihr aber nichts bringen. Und sie wollte ihm nicht noch mehr Vergnügen bereiten. Deswegen schwieg sie standhaft, das Kind fest im Arm haltend.
Ein Sausen war zu hören, als ein Schwert durch die Luft schnitt. Nackter Stahl blitzte auf. Blut. Serita schloss schnell die Augen, als ihr die klebrige Flüssigkeit ins Gesicht spritze. Und ehe sie es verhindern konnte, schossen ihre Fänge hervor. Die Zunge leckte über ihre Lippen. Sie kostete das Elixier. Frisches, warmes Blut. Es war metallisch, schmeckte kraftvoll und würzig. Serita nahm eine leicht herbe, männliche Note wahr. Sie öffnete wieder die Augen. Zu ihren Füßen lag ein lebloser Körper, in einen schwarzen, wallenden Mantel gehüllt. Die Blutlache um ihn herum breitete sich schnell aus, erreichte gerade die Spitzen ihrer Turnschuhe. An die Säule gepresst, konnte sie nicht zurückweichen. Etwas weiter abseits lag der Kopf. Die Augen sahen sie nun leer und leblos an. Seritas Magen begann zu rebellieren. Saphirblaue Augen hielten sie davon ab, hier und jetzt ihren Mageninhalt auf dem Boden zu verteilen.