Land & lecker Band 7 - Die Landfrauen - E-Book

Land & lecker Band 7 E-Book

Die Landfrauen

0,0
20,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Seit nun 15 Jahren laden sich nordrhein-westfälische Landfrauen und -männer gegenseitig auf ihre Höfe ein, wo sie teils in Familientradition, teils aus neu entdeckter Faszination, aber immer mit frischem Wind arbeiten. Sie alle verkörpern ihre eigene Version moderner Landwirtschaft rund um die Themen Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit, den guten Umgang mit Tieren und Lebensmitteln. In den Küchen der Teilnehmer*innen kommen Produkte vom Hof oder aus der Region auf den Teller, gewürzt mit einer ordentlichen Portion Einfallsreichtum. Ob traditionell oder weltweit inspiriert, immer sind die Rezepte raffiniert und zugleich unkompliziert! Im 7. Band zur erfolgreichen WDR-Sendung wird das Jubiläum groß gefeiert, mit allen Rezepten aus den Staffeln von 2023 und 2024, zusammen mit interessanten Porträts sowie beeindruckenden Bildern aus dem Alltagsleben derTeilnehmer*innen. Als besonderes Extra werden herausragende Höfe aus 15 Jahren erneut besucht, und natürlich hat sich auch dort viel getan – auf den Höfen und in den Kochtöpfen. Erneut ein ganz besonderes Buch: authentisch – bodenständig – liebevoll!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 154

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Vorwort

Familiengeschichte(n)

Niederrhein

Eva Bird

Jochen Kanders

Eifel

Christoph Bochröder

Lisa Schäfer

Münsterland

Maria Schulte Spechtel

Rainer Overkämping

Ostwestfalen-Lippe

Michael Stücke

Inga Flachmeier

Rheinland

Jochen Groß

Katharina Marseille

Sauerland

Marie Owens

Melvin Berger

Kurz vorgestellt

Impressum

Wir feiern 15 Jahre „Land & lecker“ und freuen uns auf die Zukunft

Mit jeder „Land & lecker“-Staffel erzählen wir bewegende Familiengeschichten und den Arbeitsalltag in der Landwirtschaft. Oft geht es um Höfe mit Tradition, auf denen die Menschen seit vielen Generationen zusammen leben und arbeiten. Es geht aber auch um Quereinsteiger und Pioniere, die auf Umwegen zur Landwirtschaft gefunden haben und mutige neue Wege gehen.

„Land & lecker“ dokumentiert auf unterhaltsame Art und Weise, wie das Leben auf dem Land so spielt und dass das Leben auf dem Bauernhof nicht immer idyllisch ist. Es ist tägliche harte Arbeit und verlangt viel Einsatz bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Im Mittelpunkt der Reportagen stehen die Menschen und die Themen, die sie bewegen. Natürlich reden wir auch über Probleme in der Landwirtschaft, die Wetterkapriolen und den Klimawandel. Unsere Landfrauen und Landmänner stellen sich diesen Herausforderungen und versuchen, mit viel Engagement ihre Betriebe zukunftssicher zu machen und für die nächste Generation mitzudenken.

„Danke an alle Landfrauen und Landmänner, die uns ihre Geschichten erzählt haben!“

Die Landfrauen und Landmänner der Staffel 22

Unsere Teams verbringenviel Zeit auf den Höfen und sind dadurch in der Lage, möglichst nah am Alltag der Familien zu sein. Danke für die Offenheit und Gastlichkeit, die uns in all den Jahren entgegen gebracht wurden! „Land & lecker“ bringt Menschen zusammen, die sich vorher nicht kannten und doch eins gemeinsam haben: ihre Arbeit auf dem Land für unsere Lebensmittel. Den Sendungen ist anzumerken, wie von Folge zu Folge zwischen fremden Landfrauen und Landmännern eine immer stärker werdenden Bindung entsteht. Viele Landwirtinnen und Landwirte der Sendereihe sind heute noch befreundet und treffen sich immer wieder! Eine große „Land & lecker“-Familie ist gewachsen.

„Wir sagen Danke für 15 Jahre ‚Land & lecker‘.“

15 Jahre Land & lecker – das waren bisher 125 Hofbesuche und eine Genussreise durch Nordrhein-Westfalen. In jeder Folge wurde mit den eigenen Produkten vom Hof gekocht, und zudem kamen kulinarische Schätze der Region auf den Tisch. Über 400 Speisen wurden mit Leidenschaft gezaubert – auf der Feuertonne am Rheinufer zubereitet oder in blühenden Wiesen an der Weser serviert. Landküche vom Feinsten: modern, saisonal und kreativ.

Das 15-jährige Jubiläumist aber auch ein Grund, Danke zu sagen! Danke an alle Landfrauen und Landmänner, die uns vor den Kameras ihre Geschichten erzählt haben. Ihr habt uns und den Zuschauerinnen und Zuschauern spannende Stunden geschenkt! Danke für das tolle Essen, die guten Gespräche. In diesem Buch sind die Rezepte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der letzten beiden Jahre zu finden. Alle Seiten eint am Ende die Freude an gutem Essen und am gemeinsamen Genuss.

Also auf geht’s, liebe Leserinnen und Leser! Feiern, entdecken und genießen Sie mit uns und lassen Sie sich von den Geschichten und Gerichten der Landfrauen und Landmänner in diesem Buch inspirieren!

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Kochen und Genießen!

Ihr „Land & lecker“-Team

Die Landfrauen und Landmänner der Staffel 23

Jede Sendung ein Highlight

Seit 15 Jahren gibt es bei „Land & lecker“ einzigartige Touren mit echten Originalen, besten Zutaten und köstlichen Menüs.

Die Höfe, diebei „Land & lecker“ besucht werden, sind so vielseitig wie die Menschen, die auf ihnen leben und arbeiten. Die Landfrauen und Landmänner zeigen auf jeweils ganz individuelle Weise, wie vielseitig, abwechslungsreich und spannend Landwirtschaft sein kann. Sie pflegen Traditionen und erfinden zugleich die Landwirtschaft immer wieder neu. Auf ihren Höfen erleben wir Unerwartetes, Erstaunliches, Beeindruckendes und Lustiges. Die Highlights dieser eineinhalb Dekaden sind kaum zu zählen.

Wildschwein zum Geburtstag Die Geburtsstunde von „Land & lecker“ war am 2. September 2009 im Münsterland, wo in der allerersten Folge mit Irmgard Gräfin von Looz-Corswarem eine echte Adelige auf ihren Hof einlud und von ihrem Mann erlegtes Wildschwein servierte. Damals wurden die Landfrauen noch im Neoplan-Bus aus den 1950er-Jahren durch die vielseitige Landschaft Nordrhein-Westfalens chauffiert. In den ersten Staffeln kochten nur Frauen um den Sieg. Seit dem Jubiläum zum Zehnjährigen 2019 nehmen auch Männer teil. Erster Landmann in der Geschichte von „Land & lecker“ war 2019 übrigens Henner Erpenbeck (Staffel 16) und sorgte damit für ein kleines Déjà-vu. Den Fans der Sendung war der Familienhof in Lengerich noch in guter Erinnerung, vier Jahre zuvor hatte nämlich bereits seine Mutter Freya (Staffel 8) zum Staffelfinale auf Gut Erpenbeck empfangen, einem geschichtsträchtigen Ort, wo 1994 mit der englischen Prinzessin Anne bereits der internationale Hochadel zu Gast gewesen war.

„Der Mut und die Kreativität der Landfrauen und -männer hält Traditionen lebendig und erfindet sie immer wieder neu.“

Aufs Rad gekommen.Seit 2019 geht es per E-Bike kreuz und quer durch die Regionen: vom Münsterland und von Ostwestfalen-Lippe durchs Sauerland und Ruhrgebiet an den Niederrhein und vom Rheinland bis in die Eifel. Die besuchten Höfe blicken zum Teil auf eine viele Jahrhunderte alte, bewegte Geschichte zurück – wie zum Beispiel der Waldhof Schulte Spechtel in Dorsten (Staffel 22). Teils werden die Höfe von den Familien seit vielen Generationen selbst bewirtschaftet. Mit Marie Owens (Staffel 23) arbeitet beispielsweise die 19. Generation auf dem Tiggeshof im Sauerland. Und oft leben und arbeiten drei oder sogar vier Generationen gleichzeitig unter einem Dach, wie bei Sonja Girndt (Staffel 22) am Niederrhein. Starke Gemeinschaften, in der Jung und Alt, Geschwister oder Gleichgesinnte zusammen leben und arbeiten, Wissen und Verantwortung teilen, sind oft das Erfolgsgeheimnis der Betriebe. Hier und da werden Höfe zu WGs, wie der Vauß-Hof bei Anja Pötting in Salzkotten (Staffel 18), andere teilen ihre Flächen samt Obst und Gemüse als Solawi mit vielen, wie Marie Woeste im Sauerland (Staffel 21). Wieder andere erfüllen sich den Lebenstraum als mutige Quereinsteiger ohne landwirtschaftlichen Background, so beispielsweise Martin Riffelmann aus Schmallenberg (Staffel 19), der vom Mediziner zum glücklichen Senfmüller wurde.

Wenn es keine Berufung ist, dann ist es die Liebe, die einige Menschen auf die Höfe ziehen lässt, manchmal sogar um die halbe Welt, wie beispielsweise Jono Owens aus Neuseeland, von dem auch in diesem Buch erzählt wird.

15 Jahre landwirtschaftliche Vielfalt Ob Nutztiere oder Feldfrüchte, mit ihrer Liebe zu guten Produkten sorgen die Landfrauen und Landmänner dafür, dass die Vielfalt an regionalen Lebensmitteln nicht nur erhalten bleibt, sondern auch erweitert wird. Durch die Zucht bedrohter oder ganz spezieller Nutztierrassen und fast verschwundener Getreidesorten, Gemüse und Co., aber auch, indem sie sich an eher ungewöhnliche Tiere und Pflanzen wagen. So begegnet man neben kostbaren Wagyu-Rindern bei Patrick Balster im Münsterland (Staffel 18) auch Straußen und eine Mini-Herde Bisons bei Suse Burghoff im Bergischen Land (Staffel 11) oder Alpakas bei Petra Borrmann im Rhein-Sieg-Kreis (Staffel 16). Die Tiere können mehr, als nur Nutztiere sein, die Milch, Eier oder Fleisch liefern. Alpakawanderungen, Hofkindergärten und viele weitere Ideen zeigen, wie vielseitig ein moderner landwirtschaftlicher Betrieb aufgestellt sein kann. Ilona Kuhlen im Vorgebirge bot mit ihren Vierbeinern zum Beispiel Ziegen-Yoga an (Staffel 4).

„Mit Leidenschaft für gute Produkte sorgen die Landfrauen und -männer für regionale Vielfalt auf dem Teller.“

Schützenswerte Landschaften Nichtnur zum Erhalt der Vielfalt an Nutztieren und -pflanzen tragen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „Land & lecker“ bei. Sie zeigen mit innovativen wie auch traditionellen Konzepten, wie Landwirtschaft und Naturschutz neben- und miteinander funktionieren können. Beispielsweise durch die Umwandlung landschaftlicher Nutzflächen in Schutzzonen für Bienen und Insekten, wie bei Jochen Kanders am Niederrhein (Staffel 23), oder Katja Leendertz und ihre Schwester Silja, die am Niederrhein (Staffel 21) rund um den Heilmannshof im eigenen Landschaftspark ein beeindruckendes Naturbiotop geschaffen haben. Wie Nutztierhaltung zugleich auch Landschaftspflege und Naturschutz sein kann, zeigen auch Schäfer Michael Stücke in diesem Band oder Lisa Anschütz im Windecker Wand (Staffel 14) mit ihren Bentheimer Schafen und Glan-Rindern.

Zeit zu feiern 15 Jahre Hofbesuche, 15 Jahre Familiengeschichten und 15 Jahre kulinarische Köstlichkeiten sind Grund zum Feiern. Darum gibt es zum Jubiläum eine Sondersendung, die die „Land & lecker“-Familie hochleben lässt. Die Spitzenköche Björn Freitag und Frank Buchholz besuchen Familien der vergangenen Jahre und tragen spannende Zutaten der Höfe zusammen. Sie starten auf dem 350 Jahre alten Milchhof der Familie Strothlüke, die 2018 in Staffel 14 teilnahm. Weiter geht es zur Kräutergärtnerei Thees, deren ausgefallene Gemüsesorten man 2017 in Staffel 11 kennenlernen durfte. Anschließend wird der Fischhof von Walburga Baumüller aus 2012 in Staffe 4 besucht, bevor es bei den Bochröder-Brüdern, die 2023 teilnahmen und auch in diesem Buch zu finden sind, in die jüngere Vergangenheit zurückgeht. Ihre Jubiläumsreise endet auf Gut Erpenbeck. Dort wird natürlich gemeinsam gekocht und mit gutem Essen gefeiert.

Landküche vom Feinsten So unterschiedlich die Menschen und Geschichten aller 23 Staffeln sind, verbindet sie die Freude an guten, regional produzierten Lebensmitteln – am liebsten vom eigenen Hof –, die Freude am Kochen und Genießen. Die Rezepte der 22. und 23. Staffel, von regional bis inspiriert aus aller Welt, füllen nun schon das siebte sendungsbegleitende Kochbuch. Mögen noch viele folgen!

Eva Bird

Wo Tierwohl und Metzgerei für alle transparent sind – am westlichsten Rand des Ruhrgebiets führen Mensch und Tier ein saugutes Leben.

Harmonie dank Arbeitsteilung Kamp-Lintfort liegt am unteren Niederrhein. Im westlichen Stadtteil Hoerstgen bewirtschaftet Eva Bird mit ihren Eltern Klaus und Bärbel sowie Bruder Paul den Biohof Frohnenbruch. Das frühere Rittergut ist seit 170 Jahren in Familienbesitz – inzwischen wird es in sechster und siebter Generation mit Rindern, Schweinen und Geflügel auf über 100 Hektar Land bewirtschaftet. Vor sieben Jahren hat bereits Bärbel bei „Land & lecker“ mitgemacht. Schon 2016 durften 200 Limousin-Rinder fast das ganze Jahr über draußen auf den saftigen Wiesen verbringen. Außerdem hielten die Birds zu dieser Zeit etwa 1000 fleißige Legehennen und Bruderhähne. Bereits damals wurden sie in einem eigenen mobilen Stall großgezogen. Schon zu der Zeit war klar, dass Tochter Eva, mit der sie beim Kochen ein gutes Gespann gebildet hatte, beruflich und kulinarisch in die Fußstapfen ihrer Mutter treten würde.

Es ist spannend zu sehen, was sich seitdem auf dem Biohof Frohnenbruch getan hat. Eva ist wie ihre Mutter Fleischermeisterin und auf dem Hof für die Verarbeitung, das Produktsortiment sowie die Vermarktung der eigenen Waren zuständig. Die 28-Jährige und ihr zwei Jahre jüngerer Bruder Paul übernehmen im Familienbetrieb nach und nach immer mehr Verantwortung. Mit neuen Ideen wollen die Geschwister den Hof fit für die Zukunft machen. Dabei ist beiden wichtig, dass jeder einen eigenen Bereich hat – das Geheimrezept dafür, dass die Zusammenarbeit auf dem Hof so gut funktioniert. Seit 2002 ist dieser Bioland-zertifiziert.

„Das Tierwohl steht bei uns Birds an erster Stelle.“

Richtig glückliche Outdoorschweine Eine wegweisende Idee, mit der die Birds in die Zukunft gehen, ist die Umstellung der Schweinezucht auf Freilandbetrieb im Jahr 2020. Schweinehaltung und Ackerbau sind Pauls Revier. Auf einer Fläche von rund hundert Fußballfeldern werden unter anderem Ackerbohnen, Weizen und Gerste ganz ohne Einsatz chemischer Unkrautvernichtungsmittel angebaut. Der 26-Jährige ist gelernter Landwirt und beschäftigt sich intensiv mit Tierhaltung. Seine Herde hat er stetig vergrößert. Mit rund 160 Mastschweinen plus zehn Sauen samt Ferkeln ist die Herde eine der größeren in Nordrhein-Westfalen. Ganz nachhaltig und sehr praktisch dient unter anderem der Kot der Schweine als Dünger. Die äußerst naturnahe Form ihrer Freilandhaltung ist eher selten. Die Bentheimer, Duroc- und Sattel-Schweine rotierten halbjährlich auf einem Areal von etwa 17 Hektar in die Fruchtfolge integriert im Wechsel mit Getreide, Mais, Raps und Kleegras. Hier kann das Borstenvieh seinen natürlichen Verhaltensweisen entsprechend leben. Es kann sich frei bewegen, grasen und wühlen, sich in selbst gebuddelten, wassergefüllten Löchern nach Herzenslust suhlen und dabei abkühlen. Die vielseitige Umgebung aus verschiedenen Böden und Pflanzen bietet den Schweinen Abwechslung samt mentaler Anreize, was wiederum die Langeweile der Tiere reduziert. Dies sind wichtige Faktoren für ihr psychisches Wohlbefinden. Sie reduzieren ihren Stress und dadurch hervorgerufene Verhaltensprobleme wie zum Beispiel das Schwanzbeißen oder ein dem Menschen oder Artgenossen gegenüber aggressives Verhalten. Denn Schweine sind von ihrem eigentlichen Wesen her sehr soziale Tiere. Darum profitieren sie von der Möglichkeit, im Freiland in Gruppen zu leben. Soziale Bindungen können hier sowohl zwischen Sauen und ihren Ferkeln als auch in der gesamten Gruppe wesentlich besser entwickelt und gepflegt werden als in der Enge der Stallhaltung. Mehr Platz und viel Auslauf sorgen neben mehr Lebensqualität und der Möglichkeit des natürlicheren Verhaltens für bessere körperliche Fitness und Muskelentwicklung, was wiederum zur allgemeinen Gesundheit und Robustheit der Tiere beiträgt. Auch Luft und Sonnenlicht stärken ihr Immunsystem, das ist beim Schwein nicht anders als beim Menschen. Das Risiko für Erkrankungen der Atemwege, zu denen die Enge in den Stallungen häufig führt, sinkt in der Freilandhaltung merklich. Hier können Sauen sogar auf natürlichem Wege trächtig werden und ihre Jungen selbst aufziehen. Für tragende Sauen gibt es eine Transponderfütterung, die mittels Windkraft und Fotovoltaik mit Energie versorgt wird. Unterschlupf suchen kann das Borstenvieh auf der eigenen Weide in einer Wetterschutzhütte. Im Winter heizen die Tiere die Hütten nur durch ihre Körpertemperatur auf rund 20 Grad Celsius auf. Hier werden auch die Ferkel geboren. „Die säugenden Sauen kehren mit Erde am Gesäuge in ihre Hütten zurück. Die Ferkel säubern daran und nehmen dabei Eisen aus dem Boden auf“, erklärt Paul. Das erspart die Eisenbeigabe zum Futter und sorgt gemeinsam mit der Freilandhaltung für ein gesünderes Aufwachsen widerstandsfähigerer Ferkel. Glücklicher kann ein Schweineleben wohl kaum sein.

„Mit der gläsernen Metzgerei wollen wir mit Transparenz in die Zukunft gehen.“

Mutterkuhhaltung und mobile Hühner Neben den Schweinen gibt es auf dem Hof rund 150 Limousin-Rinder, die für ihre beste Fleischqualität bekannt sind. Die Kälber leben – ähnlich den Sauen und ihren Ferkeln – in ökologischer Mutterkuhhaltung. Die Mutterkühe kalben einmal im Jahr. Anschließend bleiben die Kleinen auf den Weiden bei ihren Müttern und werden von ihnen gesäugt. Den Sommer über im Freien zu leben macht auch sie sehr widerstandsfähig. Die kalte Jahreszeit dürfen die Wiederkäuer in einem nach allen Seiten offenen Außenklimastall verbringen. Die Nutztierhaltung komplettieren etwa 1000 Hennen in vier Hühnermobilen. Auch die männlichen Geschwister bleiben bis zur Schlachtreife auf dem Hof und werden im Hofladen als Bruderhähnchen oder Fleischhähnchen verkauft.

Durchblick für Kunden dank gläserner Metzgerei Da das Bioland-Schweinefleisch so beliebt ist, wird inzwischen wöchentlich geschlachtet. Alle eigenen Produkte verkaufen die Birds in einem 2023 vergrößerten und samt Café am Weiher neu eröffneten Hofladen auf großzügigen 240 Quadratmetern in einer ehemaligen Scheune. Ein ansprechendes Vollsortiment anderer Bioprodukte ergänzt das Angebot. Das Besondere: Evas Reich, die gläserne Metzgerei, gewährt mit ihren großen Fenstern Einblicke in das gesamte Handwerk der Fleisch- und Wurstverarbeitung. So können auch die Kundinnen und Kunden sehen und erleben, wie die Spezialitäten aus den auf dem Hof aufgewachsenen Tieren entstehen. Handwerkskunst derart transparent zu machen ist ein guter Weg, um auf Seite der Käuferinnen und Käufer das Bewusstsein für Qualität zu schärfen. Die offene Sichtbarkeit unterstreicht Hygiene und Frische, während der Einblick in traditionelle Handwerkstechniken auch bildenden Wert hat. Solche Transparenz ist ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit, zumal sie helfen kann, die Verbindung zwischen Produzenten und Verbraucherinnen und Verbrauchern zu stärken.

Familie Bird ist ein großartiges Beispiel dafür, wie generationsübergreifende Zusammenarbeit bestens funktioniert. Eva und ihr Partner Kevin freuen sich aktuell auf Nachwuchs. Im Herbst 2024 eröffnen die ersten Tiny Houses für Feriengäste. Und sicher haben Eva und ihr Bruder Paul noch mehr Ideen, um den Hof in eine saustarke Zukunft zu führen.

Baguette

mit Leckereien aus der Metzgerei

Zutaten für 8 Personen

Für 2 Baguettes

500 g Mehl Type 405 oder 550 + mehr zum Arbeiten

1 TL Salz

Zucker

1 Würfel frische Hefe (42 g)

2 EL Olivenöl

Dazu

Leberwurst, Blutwurst, Griebenschmalz, Rinder- und Schweinemettwürstchen

Utensilien

Backblech

Backpapier

 

1.Mehl, Salz und 1 Prise Zucker in einer Schüssel vermischen. Die Hefe hineinbröckeln und 300 ml lauwarmes Wasser dazugeben. Alle Zutaten in der Küchenmaschine oder mit dem Handrührgerät verkneten, bis kein Mehl mehr zu sehen ist, dabei auch das Olivenöl einarbeiten. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort 2 Stunden ruhen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat.

2.Den Teig auf eine stark bemehlte Arbeitsfläche legen und mithilfe einer Teigkarte oder mit einem Messer in 2 gleich große Portionen teilen. Jedes Teigstück mit den Händen zu einem etwa 40 cm langen Strang formen und die Baguettes auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Mit etwas Mehl bestäuben und zugedeckt ruhen lassen, bis der Ofen auf 230 °C Ober-/Unterhitze (Umluft 210 °C) vorgeheizt ist und die Teiglinge schön aufgegangen sind.

3.Um Dampf im Ofen zu erzeugen, ein ofenfestes Porzellangefäß mit Wasser befüllen und auf den Boden des Backofens stellen. Die Baguettes mehrmals schräg leicht einschneiden und im Ofen auf der mittleren Schiene 25 bis 30 Minuten backen. Das Blech herausnehmen, das Backpapier vom Blech ziehen und die Baguettes auf einem Gittert vollständig auskühlen lassen.

4.Die abgekühlten Baguettes schräg in Scheiben schneiden und in einem Brotkorb oder auf einer flachen Schale präsentieren. Die Wurstvarianten dazu anbieten, jeder nimmt sich selbst. Butter ist nicht nötig, aber natürlich erlaubt.

Tomahawk-Steak

mit karamellisierten Möhren und hausgemachten Bandnudeln

Zutaten für 8 Personen

Für die Bandnudeln

1,2 kg Mehl Type 405

400 g feiner Hartweizengrieß + mehr zum Bestäuben

16 Eier (M)

8 TL Öl

2 TL Salz + Salz zum Kochen

Für die karamellisierten Möhren

ca. 25 Möhren (gerne bunte)

50 g Butter

6 TL Zucker

Salz∙Pfeffer aus der Mühle

Außerdem

8 geräucherte Tomahawk-Steaks (selbst geräuchert oder beim Metzger vorbestellen)

Utensilien

Nudelholz

Kernthermometer

 

1.Für die Bandnudeln alle Zutaten auf einer sauberen Arbeitsfläche mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig kneten. Wenn der Teig noch reißt oder zu hart ist, ein kleines bisschen Wasser einarbeiten. Den Teig in Frischhaltefolie einwickeln und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

2.Den Teig in 2 gleich große Portionen teilen und jeweils auf einer bemehlten Arbeitsfläche gleichmäßig mit einem Nudelholz ausrollen. Dabei stets von der Mitte nach außen rollen. Den Teig immer wieder wenden und mit Mehl bestäuben. Wenn der Teig etwa 1 mm dick ist und sich nicht mehr zusammenzieht, hauchdünn mit feinem Hartweizengrieß bestreuen und mehrmals in eine Richtung zusammenfalten.

3.Die gefalteten Teigrollen in die gewünschte Breite schneiden (ideal sind 0,5 bis 1 cm) und nach dem Schneiden mit den Händen direkt etwas auflockern. Die Bandnudeln kurz vor dem Servieren in Salzwasser 2 bis 3 Minuten gar kochen. In ein Sieb abgießen.

4.Für die karamellisierten Möhren die Möhren schälen, putzen, waschen und in Wasser bissfest kochen. Die Butter in eine Pfanne geben und den Zucker darin schmelzen. Die Möhren dazugeben und karamellisieren. Sie sollen etwas Farbe annehmen.

5.