Langer Treck mit Hahn - Christine Stutz - E-Book

Langer Treck mit Hahn E-Book

Christine Stutz

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Beschreibung

Luise Carter gilt mit ihren dreiundzwanzig Jahren als alte Jungfer. Sie lebt mit ihrem Bruder auf der elterlichen Ranch. ihr bester Freund ist ein riesiger Rooster- Hahn. Brutus beschützt Luise immer. Dann verlobt sich Luises Bruder und Brutus soll sterben, erst er, dann Luise. Sie muss flüchten. Rettung bringt Spencer Tracy. Er und sein Bruder planen einen Treck mit Frauen. Für eine Gruppe Männer, die im wilden Westen neu angefangen haben. Die alles haben, außer einer Ehefrau, die sind dort Mangelware. Unfreiwillig muss sich Luise diesen Treck anschließen. Und erlebt das Abenteuer ihres Lebens.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Prolog

1 Kapitel

„Kennenlernen“

„Geehrte Ladys“

„Ihr Spencer Tracy“

2 Kapitel

„Entscheidung“

3 Kapitel

„Rettung“

4 Kapitel

„Aufbruch“

5 Kapitel

„Wölfe“

5 Kapitel

„Annäherung“

6 Kapitel

„Legenden“

7 Kapitel

„Probleme“

8 Kapitel

„Indianerfreunde“

„Stunden später“

10 Kapitel

„Unheil“

11 Kapitel

„Verluste“

12 Kapitel

„Zusammenleben“

13 Kapitel

Die fünfte Woche

„Wirbelsturm“

14 Kapitel

„Die Ankunft“

15 Kapitel

Drei Monate später

Epilog

Vorwort

Diese Woche feiert unsere Stadt ihr vierzigjähriges Bestehen. Dafür wurde beschlossen, eine Zeitkapsel zu vergraben. Jeder Bürger sollte etwas Persönliches geben. Spencer und ich entschieden uns für die Geschichte der Stadt. Wie vor vierzig Jahren alles begann. Schließlich waren wir beide hautnah dabei.

Nichts Besonderes, werden viele von ihnen jetzt sagen. Doch, sollten sie wissen, dass es diese Stadt, die damals nur aus fünfunddreißig einsamen Männern bestand, ohne uns mutigen, tapferen Frauen, nicht geben würde. Wir Frauen, die dem Aufruf von Spencer und Samuel Tracy gefolgt waren, ihr Glück im weiten Westen zu suchen.

Im Jahre 1793 herrschte im Osten unseres Landes ein großer Frauenüberschuss. Das war dem letzten Krieg zu verdanken, aus dem viele junge Männer nicht Heimkehrten. Auf jeden heiratsfähigen Mann kamen etwa drei Frauen. In dieser Zeit kamen Männer von weit her und warben für den erst kürzlich erschlossenen „wilden Westen“. Dort hatten sich mutige Pioniere niedergelassen und suchten jetzt nach Ehefrauen. Ein verlockendes Angebot für uns Frauen, die das „heiratsfähige Alter“ bereits überschritten hatten, oder aus anderen Gründen allein waren. Diese Womencatcher, wie man diese Männer nannte, führten dann einen Treck aus Frauen, weit in den noch wilden Westen, in die Stadt, wo die Männer warteten. Diese Reisen waren oft gefährlich und unvorhersehbar. Nicht alle Frauen erreichten ihre neue Heimat. Ihre Gräber säumten unseren Weg.

Ich war dreiundzwanzig Jahre alt und galt damit als alte Jungfer, als ich mich unfreiwillig, solch einem Frauentreck anschloss. Dies ist meine Geschichte.

Prolog

„Ich muss hier weg. Unbedingt, ich halte es keinen Tag länger aus.“ Murmelte ich bitter und hob den schweren Milcheimer auf. Seit die Verlobte meines älteren Bruders auf unsere Ranch gezogen war, gab es fast täglich Streit. Um jedes Teil gab es Auseinandersetzungen. Sei es, wer früh aufstand um die Kühe zu melken, oder wer die Eier einsammelte und sich mit dem aggressiven Hahn anlegte. Beides blieb stets, nach einer Heul-Attacke meiner zukünftigen Schwägerin, an mir hängen. Zum Glück mochte mich der Hahn, Brutus, sehr. Mir würde er nie etwas tun.

Waren diese Arbeiten erledigt, bestand Daniela darauf die Milch und die Eier in die Stadt zu bringen. Denn das Geld dafür steckte sie gerne ein. Der nächste Streitpunkt. Doch in dieser Sache blieb ich stark, denn ich brauchte das Geld dringend. Ich wollte hier weg- Mein dümmlicher Bruder liebte seine Verlobte und sah ihre Schwächen nicht. Er würde das Weib heiraten, das stand fest. Doch bis dahin wollte ich weg sein. Sollte Markus den wahren Charakter seiner zukünftigen Frau ruhig kennenlernen. Ich war dann fort und bekam es nicht mehr mit.

Doch es gab ein Problem. Die Ranch gehörte uns beiden zu gleichen Teilen. Auszahlen konnte Markus mich nicht, dafür war der Gewinn der Felder zu gering. Markus ging davon aus, dass ich für immer hier leben würde. Immerhin war ich bereits dreiundzwanzig Jahre alt, ohne geheiratet zu haben. Doch bislang hatte ich noch keinen Mann kennengelernt, der mich interessierte. Und nur heiraten, um versorgt zu sein, fiel mir nicht ein. Ich war Lehrerin und verdiente mein eigenes Geld, welches ich eisern sparte.

Das war auch Daniela nicht entgangen. Heute Morgen war mein Zimmer durchwühlt gewesen. Jemand hatte meine Ersparnisse gesucht, da war ich mir sicher. Das war bestimmt meine zukünftige Schwägerin gewesen, doch beweisen konnte ich es nicht. Markus würde mir nie glauben, dazu war der Mann blind vor Liebe, dachte ich bitter. Merkwürdigerweise war Daniela heute Morgen bereits wach gewesen. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken, etwas das ich bislang immer mit Markus genossen hatte, verlangte sie plötzlich, dass ich mein Gehalt als Lehrerin, abgeben sollte. Dass das Geld in den Lebensunterhalt hier fließen sollte. Das wäre nur gerecht, da ich diese Zeit ja nicht auf der Ranch arbeitete. Während der Schulzeit musste Markus eine Aushilfe beschäftigen, deren Gehalt sollte ich übernehmen. Markus war natürlich Danielas Meinung. Zu groß war seine Angst, Daniela würde ihn verlassen. Anstatt der Frau Anweisungen zu geben, mehr mitzuhelfen, sollte ich dafür bezahlen. Nein, sie würde keinen Cent von mir sehen, schwor ich mir. Zum Glück hatte ich mein Geld gut versteckt. Niemand würde es finden, dachte ich zufrieden.

Ich stellte die volle Milchkanne auf das Fuhrwerk und wandte mich zum Haus. Ich brauchte noch meinen Mantel und meine Bücher. „Ich wette, deine Schwester hat ihr Geld im Hühnerstall versteckt, Markus. Sie ist die Einzige, die der verrückte Hahn nicht attackiert. Wir brauchen das Geld, Geliebter. Ich will die neue Kutsche, die hast du mir versprochen. Ich heirate dich erst, wenn ich in der neuen zur Kirche fahren kann,“ Hörte ich Danielas Stimme durch die Tür sagen. „ Du musst den Hahn umbringen. Dann kann ich den Hühnerstall durchsuchen.“ Sagte sie weiter. Die Frau war klug, dachte ich besorgt, ich musste mein Geld in Sicherheit bringen. Mein Geld und den verrückten Hahn.

„Ist gut, Liebling. Ich werde den Hahn heute Vormittag schlachten. Dann ist Luise in der Schule. Ich werde Luise erzählen, das Vieh hätte dich erneut angegriffen. Das Geld ist aber nur geliehen, wir zahlen Luise jeden Cent zurück.“ Sagte Markus typisch ruhig und nachgiebig. „Natürlich, Geliebter, Natürlich bekommt deine Schwester jeden Cent zurück. Es wäre alles so einfach. Wäre Luise so nett wie du. Doch mit ihrem streitbaren Charakter ist es kein Wunder, dass sie eine alter Jungfer wurde. Sie sollte sich ein Beispiel an mir nehmen, Der Nachbar ist seit kurzem Witwer. Mit fünf Kindern. Du solltest deine Schwester zwingen, den Mann zu heiraten. Sprich ein Machtwort.“ Sagte Daniela weiter. „Ich werde es mit Luise besprechen.“ Sagte Markus wieder heiser. Ich hatte genug gehört. Schnell schnappte ich meine Bücher und rannte aus dem Haus. Eins war mir klar geworden. Ich musste hier weg.

1 Kapitel

„Kennenlernen“

„Gib Ruhe, Brutus. Es musste sein. Oder du wärst im Ofen gelandet!“ Schimpfte ich den imposanten Hahn in der Kiste hinter mir an. Beleidigt gackerte das Tier weiter. In letzter Sekunde hatte ich den Hahn in eine Kiste gesperrt und auf das Fuhrwerk gewuchtet. Markus hatte bereits die Axt geschärft. Ich hatte meine Ersparnisse aus dem Versteck geholt und den Hahn von seinen Hennen entführt. Heute konnte Brutus seine Damen nicht besteigen, dachte ich schief grinsend. Bestimmt hatte Markus das Fehlen des riesigen Hahns bereits bemerkt und war auf der Suche nach Brutus. Ein Gutes hatte das. Solange Markus den Hahn nicht fand, traute sich Daniela nicht aus dem Haus. Der Hahn hasste die Frau und verfolgte sie, wenn er sie auch nur sah. Allein das rechtfertigte seine Lebensrettung, dachte ich zufrieden. Das Tier hatte eine sehr gute Menschenkenntnis.

Mein Weg führte mich heute Morgen nicht direkt zum Schulhaus. Ich musste die Milch und die Eier abgeben. Außerdem wollte ich den Mann sprechen, der seit einer Woche bei der Kauffrau wohnte. Der Mann musste mir helfen. Seine großen Plakate klebten in der gesamten Gegend, nicht zu übersehen. Jeder hatte sie gesehen und lachend gelesen. Auch ich war zuerst amüsiert gewesen, doch jetzt erhoffte ich mir Hilfe von dem Mann. Ich hielt das Fuhrwerk und las eines dieser Plakate genauer.

„Geehrte Ladys“

Sind sie auf der Suche nach einem Ehemann? Und wurden bislang nicht fündig? Das ist bei der Anzahl an hübschen, jungen Damen hier auch schwierig.

Wir sind fünfunddreißig Männer, die weit im Westen eine neue Siedlung errichtet haben. Alles ehrliche, hart arbeitende Männer. Farmer, Rancher, Kaufleute. Was uns fehlt, sind sie, meine Damen. Wir alle wünschen uns eine Partnerin. Eine tapfere, fleißige Frau, die Seite an Seite mit uns arbeitet. Die das Land mit Leben füllt. Deswegen stellen wir einen Treck zusammen. Wir suchen vierzig junge Frauen, die abenteuerlustig und mutig sind. Folgen sie uns ins noch wilde, ursprüngliche Land und finden ihr Glück. Nur Mut, meine Damen. Es wird ihr Leben verändern. Melden sie sich.

„Ihr Spencer Tracy“

---------

Trotz des Spottes und der Witze darüber, hatten sich fünfzehn Frauen aus unserer Gegend gemeldet, dachte ich zufrieden. Dieser Mister Tracy verfügte über eine gesunde Überredungskraft, so sagte man. Er wickelte die Frauen mit seinem Charme ein und schilderte die Zukunft in goldenen Farben. Nun, das würde er bei mir nicht brauchen. Ich war bereit zu gehen. Je eher, desto besser, dachte ich wieder und erinnerte mich an das belauschte Gespräch heute Morgen. Als hätte Brutus meine Gedanken erraten, krähte er jetzt laut. Das bescherte mir neugierige Blicke der Stadtbewohner. Hastig hielt ich das Fuhrwerk an und warf eine alte Decke über die Holzkiste. Mit hochrotem Gesicht fuhr ich weiter. Mary, die Tochter der Kauffrau, kam aus dem Laden als ich das Fuhrwerk anhielt. „Sag in der Schule Bescheid, dass ich etwas später komme. Ich habe noch zu tun.“ Befahl ich dem vorwitzigen Mädchen streng. Da ihrer Mutter das größte Geschäft in der Stadt gehörte, machte das Mädchen eingebildet. Mehr als einmal hatte sie mir Widerworte gegeben. So auch heute. „Guten Morgen, Miss Carter. Mister Tracy sitzt mit Mama beim Frühstück. Im Haupthaus. Falls sie den Mann sprechen wollen. Mama sagt, dass sie kommen würden. Dreiundzwanzig Jahre alt und keinen Mann. Nicht mal einen Verehrer, da stimmt doch was nicht.“ Sagte das Mädchen frech. Einige Menschen blieben jetzt neugierig stehen. Ihr Blick ging von Mary zu mir. Es juckte mich, ihr die Gerte über den Hintern zu ziehen, doch ich beherrschte mich. Mary wiederholte ja nur die bösartigen Worte ihrer Mutter, dachte ich wütend. Trotzdem beschloss ich, das Mädchen zu ignorieren. Ohne weitere Worte stieg ich vom Fuhrwerk und band es fest. Mit durchgedrücktem Kreuz ging ich zum Haupthaus. Mary hatte nur wiederholt, was die Menschen hier alle dachten, überlegte ich. Das ich zu wählerisch war und deshalb als alte Jungfer enden würde. Dabei sehnte ich mich nach Liebe. Nach wahrer Liebe. An Verehrern hatte es mir nicht gemangelt. Doch keiner war der richtige gewesen. Mit klopfenden Herzen betrat ich das vornehme Stadthaus und rief nach der Kauffrau.

„Wir sind hier in der Küche, Miss Carter. Kommen sie rein. Sie haben sich aber Zeit gelassen, Miss Carter. Der Treck soll bereits morgen starten. Ich habe eigentlich früher mit ihnen gerechnet. Aber lieber spät als zu spät, sage ich immer.“ Rief die mollige Kauffrau zynisch. „Ich sollte wieder gehen, was will ich eigentlich hier.“ Murmelte ich verärgert. Ich wandte mich wieder zur Tür, bereit zu gehen. Doch dann dachte ich an Daniela und zögerte. „Wollten sie mich sprechen, Miss Carter? Dann lassen sie uns ins Restaurant gegenüber gehen.“ Sagte plötzlich eine dunkle Männerstimme hinter mir. Überrascht drehte ich mich herum. Ein riesiger Mann stand jetzt vor mir und neigte grüßend seinen Kopf. Ich kannte den Man. Er saß jeden Morgen vor der Schule, wenn ich dort ankam. Jeden Morgen hatte er freundlich gegrüßt. Mein Herz schlug plötzlich einen Schlag schneller. „Ich, ich muss vorher noch die Milch und die Eier abladen.“ Stotterte ich untypisch für mich. Der große Mann machte mich nervös. Markus, mein Bruder, war schon groß. Doch dieser Mann überragte ihn noch. Er kam jetzt zu mir und reichte mir seine Hand. Eine starke, große Hand, die das Arbeiten gewohnt war, ging mir durch den Kopf. Zögernd erwiderte ich den Händedruck. „Mein Name ist Spencer Tracy, Miss Carter. Das Abladen kann der Bursche von Mrs. Meier übernehmen. Der Kerl drückt sich, wo er kann vor der Arbeit.“ Sagte der Mann mit dunkler Stimme. Nie hörte so etwas Dunkles, dachte ich überrascht. Und ich hatte schon mit vielen Männern gesprochen. Das brachte mein Beruf mit sich. Oft kamen die Väter meiner Schüler in die Schule, um sich nach ihren Kindern zu erkundigen. Spencer Tracy steckte seine Finger in den Mund und pfiff laut. Es schmerzte. Ich musste mir die Ohren zuhalten. Ein verschlafener Jungenkopf kam um die Ecke. Ich kannte den Jungen. Bis letzten Jahr war er noch in meiner Schule. „Entlade das Fuhrwerk von Miss Carter. Und bringe ihr das Geld dafür ins Restaurant. Wir werden dort auf dich warten, Joe.“ Befahl der Mann ganz natürlich und griff meinen Arm. „Lassen sie uns gehen. Ich habe Durst auf richtigen Kaffee. Nicht auf das dünne Zeug der geizigen Kauffrau.“ Flüsterte Mister Tracy mir zu. Wie gerufen erschien Mrs. Meier jetzt im Flur. „Kommen sie rein, Luise. Meine Mary wird sie bestimmt gut vertreten. Meine kluge Tochter will auch einmal Lehrerin werden. Habe ich ihnen das schon erzählt, Spencer?“ Fragte die Frau jetzt nervig. Neugierig hielt sie die Küchentür auf. „Klug? Mary? Na danke.“ Murmelte ich und hörte Mister Tracy unterdrückt lachen. „Nein danke, Mrs. Meier. Ich werde mit Miss Carter ins Restaurant gehen. Sie hat noch nicht gefrühstückt, so sagte sie soeben.“ Log der Mann frech und schob mich energisch aus dem Haus. „Dann sollte sie sich beeilen Meine Mary ist nicht dafür da, ihre Arbeit zu erledigen, Miss Carter!“ Rief Mrs. Meier beleidigt hinter uns her. „Das macht ihre Tochter doch gerne. Die anderen Kinder zu quälen, macht Mary große Freude.“ Konnte ich mir nicht verkneifen, zurück zu rufen. Mrs. Meier knallte die Haustür laut hinter uns zu. „Sie ärgert sich, dass sie unser Gespräch nicht mithören kann. Keinen neuen Tratsch für ihren Laden.“ Entschuldigte ich meine unangebrachten Worte bei dem Mann, der seine Hände in den Taschen vergraben, neben mir ging. „Ich weiß. das erste Mal machte ich den Fehler, die Bürotür nicht zu schließen. Am nächsten Tag wussten alle Menschen hier, was ich mit Sally Nelson besprochen habe. Das arme Mädchen.“ Sagte Mister Tracy jetzt heiser. Verstehend nickte ich. Ich kannte Sally und verstand, warum sie weggehen wollte. Doch das die Kauffrau es breittrat musste bitter sein. „Sally ist eine anständige, junge Frau. Es ist eine tragische Geschichte mit ihr.“ Sagte ich schnell.

„Das sehe ich genauso, Miss Carter. Aber schön, dass sie es mir noch einmal bestätigen.“ Sagte Spencer Tracy und hielt mir die Tür des Restaurants auf. „Sally erwähnte. Dass sie Schulfreundinnen waren. Das wird Sally freuen, dass sie ihre Verteidigung übernommen haben. Sally war die erste Frau, die bei mir unterschrieben hat. Mein Treck ist voll. Ich kann mich nicht beschweren.“ Sagte Mister Tracy und winkte dem Kellner. Geschockt hob ich meinen Kopf. „Und warum wollen sie sich dann noch mit mir unterhalten?“, fragte ich verärgert. War mein Tag nicht schon bescheiden angefangen? Jetzt war mein einziger Ausweg auch noch verloren? Fast kamen mir die Tränen. Verzweifelt suchte ich nach einem Taschentuch. Spencer Tracy reichte mir eine Servierte und schmunzelte leicht. „Kein Grund für solch aggressiven Ton, Miss Carter. Ich sagte doch nur, dass ich reichlich Frauen gefunden habe, die das Abenteuer wagen wollen. Allerdings erwarte ich, dass zwei oder drei der Damen morgenfrüh nicht erscheinen werden. Mein Bruder, der weiter nördlich dasselbe getan hat, wie ich hier, telegrafierte mir das es ihm so ergangen wäre. Deswegen war er der Auffassung, dass wir ruhig eine oder zwei Frauen mehr mitnehmen sollten. Es wird eine lange Reise, da kann viel passieren. Es wird kein Sonntagsausflug werden.“ Erklärte der Mann jetzt ernst. Ich nickte verstehend. Er deutete an, dass es einige der Frauen nicht schaffen könnten. „Ich möchte etwas über sie erfahren, Miss Carter. Leben sie schon immer hier? Was können sie. Außer unterrichten, meine ich. Und warum sind sie noch nicht verheiratet? Ich meine, sie sind doch sehr ansehnlich. Wenn sie mir diese Bemerkung erlauben.“ Sagte Mister Tracy jetzt und zog einen Notizblock aus seiner Tasche. Unsicher biss ich mir jetzt auf die Lippen. Das waren sehr intime Fragen, dachte ich nervös. „Verstehen sie mich