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<p><strong>Fettleber auf dem Vormarsch!</strong></p> <p>Eine Fettleber bekommt man nur durch zu viel Alkohol? Weit gefehlt! &Uuml;berern&auml;hrung, zu viele Kohlenhydraten und zu wenig Bewegung sind die Ursache. Fatal - denn Typ-2-Diabetes, Nieren- und Knochenerkrankungen oder eine Leberzirrhose k&ouml;nnen die Folge sein. Die gute Nachricht: Sie k&ouml;nnen das Problem alleine &uuml;ber Ihre Ern&auml;hrung wieder in den Griff bekommen - mit dem ersten wissenschaftlich fundierten Konzept zum Abbau einer Fettleber, entwickelt vom renommierten Ern&auml;hrungswissenschaftler Dr. Nicolai Worm.</p> <ul> <li><strong>Durchputzen:</strong> Das effektive Original-Ern&auml;hrungsprogramm gegen Fettleber - mit 100 Rezepten f&uuml;r abwechslungsreichen Genuss. </li> <li><strong>Unterst&uuml;tzen:</strong> Das Leberfasten-Programm optimal umsetzen mit praktischen Tipps und zus&auml;tzlichen hilfreichen Anleitungen. </li> <li><strong>Gesund bleiben:</strong> Die Erfolge nachhaltig sichern und Ihre Leber dauerhaft "schlank" halten!</li> </ul>
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Seitenzahl: 195
Leberfasten nach Dr. Worm
Das innovative Low-Carb-Programm gegen die Fettleber
Dr. Nicolai Worm, Melanie Teutsch
Liebe Leserin, lieber Leser, Sie halten ein Buch mit der Kennzeichnung »Das Original von TRIAS« in den Händen – und fragen sich vielleicht, was das bedeutet? Der TRIAS Verlag legt großen Wert darauf, gemeinsam mit seinen Autorinnen und Autoren »Original-Methoden« zu entwickeln, die einzigartig sind und die von uns erstmals publiziert werden. Seit der Erstveröffentlichung des Buches, das Sie in Händen halten, haben Verlag und Autor kontinuierlich an diesen speziell für unseren Verlag entwickelten Inhalten und der Erweiterung dieser »Original-Methode« gearbeitet. Mit unseren »Original-Methoden«-Büchern liegen Sie immer richtig – es sind allesamt Erfolgstitel im TRIAS Programm. Für das Vertrauen, das Sie uns schenken, bedanken wir uns bei dieser Gelegenheit sehr herzlich. Ihr TRIAS Verlag
die längste Zeit hatte ich Vorurteile. Fasten – meinetwegen als spirituelle Übung, aber aus gesundheitlicher Sicht? Da gab es keine befriedigende medizinische Erklärung. Ich war auch strikt gegen Formula-Diäten und lange Zeit gegen kohlenhydratreduzierte Diäten. Und in Sachen Sport galt mir nur Ausdauer- und Spielsport, aber keinesfalls Kraftsport als sinnvoll.
Wie sich die Zeiten ändern! Das alles empfehle ich heute – zumindest allen Menschen mit der Volkskrankheit »nicht-alkoholische Fettleber«. Inzwischen zeigt die ernährungsmedizinische Forschung, wie man sinnvoll fastet – sodass die Vorteile nutzbar, die Risiken aber ganz oder weitgehend vermeidbar sind. Denn wie man richtig fastet, um die Leber besonders schnell und effektiv zu entfetten, ist in den letzten Jahren auch erforscht worden.
Daraus habe ich mein Ernährungskonzept »Leberfasten nach Dr. Worm®« entwickelt. Inzwischen ist die Wirksamkeit des Konzeptes in mehreren Studien belegt und von Hunderten Ärzten und Ernährungstherapeuten in der Praxis bestätigt worden. Schon Tausende Betroffene sind damit ihre Fettleber und die damit verbundenen Stoffwechselerkrankungen losgeworden. Dabei geht es nicht um das maximal mögliche Abspecken. Die Funktionsfähigkeit der Leber wird häufig schon nach ein paar Kilos weniger erreicht.
Was bisher noch fehlte, war ein praktisches Buch für den Alltag mit verständlichen Erklärungen der Hintergründe, der Fastenphasen, den Bausteinen einer leberfreundlichen Ernährung – und natürlich mit leckeren Rezepten. Und genau das halten Sie jetzt in Händen. Die theoretischen Hintergründe habe ich verfasst. Für die Umsetzung der Fastenphasen, hilfreiche Tipps und die vielen köstlichen Rezepte konnte ich meine geschätzte Kollegin Melanie Teutsch gewinnen.
Wir hoffen, dass unser Buch Ihnen ein hilfreicher Begleiter auf dem Weg zur leberfreundlichen Ernährung ist.
München, im Sommer 2015Nicolai Worm
Das Original von TRIAS
Liebe Leserin, lieber Leser,
Teil I So bekommt die Leber ihr Fett weg
1 Die Facts: Was wir über die Fettleber wissen
1.1 Die Namen: NAFL, NASH & Co.
1.2 Diagnose einer nicht- alkoholischen Fettleber
1.2.1 Die Leberwerte allein reichen nicht
1.2.2 Ultraschalluntersuchung
1.2.3 Der Fettleber-Index (FLI)
1.3 So stopfen wir tagtäglich unsere Leber
1.3.1 Werden reichlich reife Früchte verzehrt, verfettet die Leber
1.4 Wenn Fettzellen Entzündungsstoffe produzieren
1.4.1 Entzündete Fettzellen speichern kein Fett mehr
1.5 Die Leber verfettet vor allem durch zu viele Kohlenhydrate
1.6 Insulinresistenz – wenn die Zellen »taub« werden
1.7 Fettleber und metabolisches Syndrom: zwei dicke Freunde!
1.8 Von der Fettleber zum Diabetes
1.9 Diabetes: So beugen Sie vor
1.9.1 Achten Sie auf Ihren Nüchternblutzuckerwert!
1.10 Fettleber – ein Risiko für Herz und Gefäße
1.11 Von der Fettleber zur Herzmuskelschwäche
1.12 Es geht auch den Nieren an den Kragen
1.13 Sport: Der Fettleber davonrennen
1.14 Wieso Hafertage so gut bei Diabetes wirken
1.15 Harter Einschnitt: Magen-OPs bei Diabetes
1.16 Es kommt aufs Energiedefizit an!
1.17 Abspecktherapien im Vergleich
1.18 Wie lässt sich die Leber rasch entfetten?
1.19 Wirklich schnell geht es mit einer Formula-Diät
2 Die Leber natürlich »schlank« futtern
2.1 Wasserreiche Nahrungsmittel bevorzugen
2.1.1 Gemüse ist das A und O
2.1.2 Obst ja, aber . . .
2.2 Low Carb: kohlenhydratarm essen!
2.3 Warum ein hoher Eiweißgehalt so wichtig ist
2.3.1 Achten Sie beim Fleisch besonders auf Qualität
2.4 Mehr und das richtige Fett verwenden
2.4.1 Omega-3-Fettsäuren
2.4.2 Das richtige Maß finden
2.5 Beta-Glukan und Inulin unterstützen Ihre Leber
2.5.1 Wie komme ich an ausreichend Beta-Glukan?
2.5.2 Und worin steckt Inulin?
2.6 Versorgung mit leberaktiven Nährstoffen
2.6.1 Pflanzenöle und Nüsse liefern Vitamin E
2.6.2 Cholin steckt in Eiern und Innereien
2.6.3 Carnitin aus Muskelfleisch verbessert die Fettverbrennung
2.6.4 Von Taurin beflügelt
2.7 So bleiben Sie dauerhaft erfolgreich
2.7.1 Gewicht halten!
2.8 Leberfreundliche Dauerernährung
2.9 Modifizierte mediterrane Ernährung ist optimal
3 Leberfasten nach Dr. Worm®: so geht's
3.1 Das sanfte Leberfasten dauert rund 3 Monate
3.1.1 In der Reduktionsphase nehmen Sie täglich 1200 kcal zu sich
3.1.2 In der Stabilisierungsphase gibt es über 4 Wochen 1400–1500 kcal täglich
3.2 Ihre Mahlzeiten beim sanften Leberfasten
3.2.1 So können Sie die Reduktionsphase gestalten
3.2.2 Kombi-Möglichkeiten in der Stabilisierungsphase
3.3 Und nach dem sanften Leberfasten?
3.4 Intensives Leberfasten: 2 Wochen 1000 kcal/Tag
3.5 Und nach dem intensiven Leberfasten?
3.6 Eine gute Planung hilft
3.7 Suchen Sie sich Verbündete
3.7.1 Wenn Einladungen und Feste anstehen . . .
3.8 Das sollten Sie im Haus haben
3.9 Ein Wort zu Portionsgrößen und Mengenangaben
3.9.1 Der Fettgehalt der Zutaten
3.9.2 Mengen- und Gewichtsangaben
3.9.3 Empfehlenswerte Fette
3.10 Hilfreiche Küchenutensilien
3.11 Beilagen zu den Gerichten
3.12 Verführungen beseitigen
3.13 Trinken, trinken und noch mal trinken …
3.14 So kann Ihr Körper reagieren
3.15 So sind die Rezepte aufgebaut
3.15.1 Auf eine geringe Energiedichte achten
3.16 Rezeptübersicht zu Kalorien und Kohlenhydraten
Teil II Lebergesund schlemmen: Rezepte zum Abnehmen
4 Frühstück
5 Suppen
6 Salate
7 Gemüsegerichte
8 Fischgerichte
9 Fleischgerichte
10 Kochen am Wochenende
11 Service
11.1 Bücher zum Weiterlesen
Autorenvorstellung
Verzeichnisse
Impressum
1 Die Facts: Was wir über die Fettleber wissen
2 Die Leber natürlich »schlank« futtern
3 Leberfasten nach Dr. Worm
Die Fettleber avanciert zur heimlichen Volksseuche; bei vielen Menschen ist die Leber verfettet, ohne dass die Betroffenen es merken, sie tut nicht weh und rutscht auch bei Routineuntersuchungen oft unbemerkt durch.
Dass zu viel Alkohol der Leber schadet, ist jedem geläufig; doch dass unsere Leber auch unter unserer Ernährung leiden kann, wissen die wenigsten: Durch falsche und zu reichliche Ernährung kann sich eine Fettleber bilden.
Und zwar auch dann, wenn wir kaum Alkohol trinken. Diese Art der Fettleber wird daher »nicht-alkoholische Fettleber« genannt. Schätzungsweise 30–40% der Erwachsenen haben sie. Bei Übergewichtigen sind es 70%, bei Typ-2-Diabetikern an die 80%. Doch die wenigsten ahnen es. Eine Fettleber schmerzt nicht und macht sich auch sonst lange nicht bemerkbar. Dennoch ist sie brandgefährlich!
Die gute Nachricht: Mit einer sinnvollen Umstellung von Ernährung und Lebensstil können Sie Ihre Leber wieder rasch und nachhaltig entfetten und ihren gravierenden Folgen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen entrinnen. Dabei hilft – obwohl es paradox anmutet – eine höhere Zufuhr vom „richtigen Fett“. Die schlechte: Die Erkenntnisse sind so neu, dass viele Ärzte und Ernährungsberater das noch nicht mal wissen!
In der Fachsprache kürzt man diese Art der Fettleber entsprechend dem Englischen Non-Alcoholic Fatty Liver mit NAFL ab. Man spricht von einer Fettleber, wenn mehr als 5% des Lebergewichts aus Fetteinlagerungen besteht. Die Fettleber wird als »nicht-alkoholisch« bezeichnet, wenn sie nicht durch erhöhten Alkoholkonsum erklärbar ist. Das heißt, wenn eine Frau regelmäßig höchstens 20 g Alkohol pro Tag zu sich nimmt – also z. B. 1 Glas Wein trinkt – bzw. wenn ein Mann maximal 30 g Alkohol/Tag konsumiert, also beispielsweise 2 Gläser Pils trinkt.
Aus einer einfachen Fettleber kann sich eine chronisch entzündete Fettleber entwickeln. Die englische Bezeichnung »Non-Alcoholic Steatohepatitis« kürzt man weltweit mit NASH ab. NAFL und NASH werden unter dem Oberbegriff »nicht-alkoholische Fettlebererkrankung« bzw. Non-Alcoholic Fatty Liver Disease (NAFLD) zusammengefasst.
Ohne Therapie kann sich aus der NASH, also der entzündeten Variante, eine Leberfibrose bzw. ‐zirrhose und im Endstadium sogar Leberkrebs entwickeln. Das ist den Fachleuten lange bekannt. Doch dass die NAFLD auch Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen kann – das ist eine neue Erkenntnis und darum geht es vor allem in diesem Buch.
Weitere Ursachen einer Fettleber können Medikamente oder eine Chemotherapie, chlorierte Kohlenwasserstoffe oder Nahrungsgifte sein. Um die Diagnose »nicht-alkoholische Fettleber« zu stellen, muss durch bildgebende Untersuchungen oder durch Gewebeproben eine entsprechende Leberverfettung nachgewiesen werden. Ebenso müssen oben genannte Ursachen ausgeschlossen sein.
Wenn Sie sicher wissen wollen, ob Sie eine Fettleber haben, benötigen Sie einen Arzt. Ziemlich eindeutige Ergebnisse ermöglicht eine Leberbiopsie: Der Arzt sticht mit einer Hohlnadel in die Leber und entnimmt eine Gewebeprobe. Das ist aber nicht nur unangenehm, sondern auch mit Risiken verbunden. Daher wird diese Untersuchung nur bei begründetem Verdacht auf eine fortgeschrittene Lebererkrankung unternommen, wenn sich dadurch auch therapeutische Konsequenzen ergeben.
In der Forschung bedient man sich einer genauen, aber sehr teuren Methode: Mit einer Magnetresonanztomografie (MRT) kann man exakt die eingelagerten Fettmengen bestimmen. Die sogenannten »Leberwerte« (ALT, AST, GGT), die bei jeder routinemäßigen Blutuntersuchung erhoben werden, geben für sich genommen – entgegen weit verbreiteter Meinung – keine Auskunft über eine Leberverfettung. Diese Leberwerte können unauffällig sein, obwohl man eine satte Fettleber hat – und umgekehrt!
Einfach und schnell ist eine Untersuchung mit dem Ultraschallgerät. Doch lässt sich erst ab einem relativ hohen Fettgehalt von einem sehr routinierten Untersucher eine eindeutige Diagnose stellen. Es bleiben damit folglich zu viele Menschen mit einer Fettleber unentdeckt. Wir empfehlen deshalb neben der Ultraschalldiagnose den gleichzeitigen Einsatz eines Risikorechners. Er nennt sich »Fettleber-Index« oder abgekürzt einfach FLI (für englisch: Fatty Liver Index). Bedienbar ist er über eine Exceldatei und verwertet 4 einfache Messwerte. Er hat sich inzwischen in verschiedenen internationalen Studien als sehr aussagekräftig gezeigt.
Der FLI verwendet den Body-Mass-Index (ein Anhaltpunkt für Über-, Normal- oder Untergewicht), den Taillenumfang, den Leberlaborwert GGT und den Triglyceridspiegel (Blutspiegel der Neutralfette) eines Menschen.
Bei Werten unter 30 liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Leberverfettung vor.
Liegt der FLI über 60, hat man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Fettleber.
Zwischen 30 und 60 liegt der Graubereich, bei dem weitere Verfahren zur Abklärung (z. B. eine Ultraschalluntersuchung) angeraten werden.
Einen FLI‐Rechner zur Berechnung Ihres Fettleber-Index finden Sie unter unter: www.leberfasten.com.
Im Jahre 1980 wurde der erste medizinische Fachartikel zur NAFLD, also der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung, veröffentlicht. Vorher war sie so gut wie unbekannt! Aber in den letzten Jahren mehrten sich die Studien über das Auftreten und die Folgen dieser Krankheit explosionsartig. Wie erklärt sich das?
Es muss sich seit den 1970er-Jahren Entscheidendes verändert haben. In der Tat – unser Lebens- und Ernährungsstil hat sich dramatisch gewandelt. Zunächst in der westlichen Welt, in jüngerer Zeit auch im Orient und in Asien – soweit sich die Drive-in-McDonaldisierung eben ausgebreitet hat. Und damit werden wir und unsere Leber immer fetter.
Janina G. (22 Jahre)
26 Kilo sind schon runter
Ich hatte schon viele Diäten hinter mir – leider mit bescheidenem Erfolg. Vor allem meine füllige Taille hat mich immer sehr gestört. Im Oktober 2014 startete ich mit 87 kg und einem Bauchumfang von 107 cm mit dem Leberfasten. Anschließend stellte ich meine Ernährung um und behielt 1 Shake am Tag bei. Mit jedem verlorenen Kilo fühlte ich mich besser. Jetzt macht mir sogar Sport Spaß! Mit Laufen und Aqua Aerobic fing es an, heute mache ich viermal die Woche Sport. An Ostern 2015 war ich um 26 Kilo leichter und mein Bauchumfang ist auch um ganze 27 cm gesunken! Bis zu meinem Wunschgewicht von 56 Kilo ist es nun nicht mehr weit. Daher lege ich jetzt auch noch mal 2 intensive Wochen Leberfasten ein. Denn mit diesem Konzept fühle ich mich gut versorgt, habe keinen Hunger und vor allem keine Gelüste – das hat mir sehr in den ersten schwierigen Wochen der Umstellung geholfen.
Fettleber kann auch eine »Delikatesse« sein: Gänse- oder Entenstopfleber. Wie produziert man eine Gänse- oder Entenstopfleber? Den Vögeln wird über 3 Wochen per Zwangsernährung 3- bis 4-mal täglich ein Nahrungsbrei aus Mais oder anderem Getreide mit ein wenig Schweineschmalz angerührt, verpasst. Dieses Mastfutter besteht fast nur aus Kohlenhydraten! Das haben schon die alten Römer als besonders wirksam erkannt. Wenn Produzenten den Tierschutzgedanken achten und auf das brutale Stopfen verzichten, verfüttern sie überreife Früchte. Die fressen die Vögel liebend gerne und der hohe Fruchtzuckergehalt verfettet die Leber sehr effektiv. Smoothies für Gänse! Was bei den Gänsen prächtig funktioniert, gelingt leider auch bei Menschen – allerdings mästen wir uns freiwillig.
Jede Art überkalorischer Ernährung bewirkt eine Umwandlung der zu viel zugeführten Nährstoffe in Fett, das als Tropfen in Zellen abgelagert wird. Idealerweise sollte das in den dafür vorgesehen Zellen im Unterhautfettgewebe geschehen. Das sind unsere Vorratskammern – bei Überschuss füllen sie sich, bei Knappheit entleeren sie sich. Unterhautfettgewebe befindet sich überall unter der Haut als dünnere oder eben auch dickere Schicht – beim Mann vor allem am Oberkörper und bei Frauen vor allem an den verhassten »Problemzonen« Hüften, Po und Oberschenkeln.
Bei dauerhaftem Überschuss muss stetig mehr Speicherplatz geschaffen werden. Dazu können sich die Fettzellen vergrößern. Wenn das Maximum der Ausdehnung erreicht ist, werden neue Fettzellen angelegt und die nehmen das stetig fließende Überangebot an Kalorien in sich auf.
Damit sich das Fettgewebe gesund ausdehnen kann, müssen dort gleichzeitig Blutgefäße und Nervenbahnen angelegt werden. Gelingt das nicht, geraten die Fettzellen in Sauerstoffnot und argen Stress!
Damit startet das eigentliche Problem der Überernährung: Denn Fettzellen sind eine wahre Hormonfabrik. Diese Substanzen fungieren als Botenstoffe und beeinflussen unseren gesamten Stoffwechsel und unsere Immunabwehr. Sie werden auch Adipokine genannt. Wenn die Fettzellen überfüllt und in Sauerstoffnot geraten sind, schütten sie große Mengen entzündungsfördernder Adipokine aus. Die entfachte Entzündung schafft sofort eine örtliche Mehrdurchblutung und fördert weiterhin den Bau neuer feiner Blutgefäße – alles damit die Sauerstoffversorgung wieder reibungslos klappt. Doch hält das Zuviel an Nahrungskalorien weiter an, wird sich das Fettgewebe immer weiter ausdehnen müssen und bald entsteht wiederum eine Sauerstoffnot im Fettgewebe, worauf das Fettgewebe sich wiederum und immer mehr entzündet.
Das Hormon Insulin hat unter anderen die Aufgabe, nach dem Essen Fette in die Fettzellen zu schleusen und dafür zu sorgen, dass diese dort eingeschlossen bleiben. Eine andauernde Entzündung der Fettzellen bewirkt allerdings, dass sie das Insulinsignal nicht mehr erkennen. Sie sind »resistent« gegen die Insulinwirkung! Diese Insulinresistenz ist eine Nothilfe, denn sie verhindert nicht nur eine weitere Beladung der Zellen mit Fett, sondern sorgt im Gegenteil sogar dafür, dass das Fett nun vermehrt ausströmt. Aber chronisch entzündete, kranke Fettzellen haben ihre eigentliche Aufgabe verloren: Sie speichern kein Fett mehr. Und das hat Folgen!
Wenn die üblichen Speicherplätze nicht zur Verfügung stehen, lagern sich die Fette zur Not auch in solche Körperbereiche und Gewebe ein, die eigentlich gar nicht zur Fettspeicherung vorgesehen sind: in die Bauchhöhle und in alle darin befindlichen Organe – vor allem in die Leber! Solch verirrtes Fett nennt man »ektopes Fett«.
Später mehr darüber. Aber ein Aspekt dürfte hiermit klar erkennbar sein: Fettzellen müssen während der Ausdehnungs- und Vermehrungsphase fit bleiben. Denn als hochaktive Strukturen müssen sie stets mit genügend Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Solange das gelingt, kann man gesund kugelrund werden!
Tatsächlich stammen etwa 50–60% des Fettes in einer nicht-alkoholischen Fettleber aus solch kranken Fettzellen aus dem Unterhautfettgewebe. Der Rest kommt aus der Nahrung. Das aber in der Hauptsache nicht etwa aus Nahrungsfett, sondern aus Kohlenhydraten! Kohlenhydrate machen also nicht nur die Gänse-, sondern auch die Menschenleber besonders fett!
Seit den 1980er-Jahren isst die Welt immer mehr Kohlenhydrate in Form von raffinierten Weißmehlprodukten, ballaststoffarmen, stärke- und zuckerreiche Speisen und trinkt zuckerreiche Getränke. Das, kombiniert mit einem gesundheitsgefährdenden Lebensstil wie geringer körperlicher Aktivität, wenig Schlaf, wenig Sonnenlicht, Rauchen und Stress – um nur die wichtigsten Lebensstilfehler zu nennen –, bewirkt die bereits erwähnte Stoffwechselstörung namens Insulinresistenz (rechts). Und diese fördert die Verfettung der Leber!
Wenn gesunde schlanke Menschen einige Wochen lang bei ausgeglichener Energiebilanz eine sehr kohlenhydratbetonte Kost bekommen, nimmt die Fettbildung in der Leber bereits zu. Wenn sie über den gleichen Zeitraum dagegen eine kohlenhydratbeschränkte, eiweiß- und fettbetonte Kost mit ähnlichem Energiegehalt erhalten, nimmt der Fettgehalt der Leber ab. Extrem verstärkt wird die Fettbildung aus Kohlenhydraten in der Leber, wenn Menschen mit Insulinresistenz und sehr hohen Insulinspiegeln kohlenhydratbetont essen! Denn die damit provozierte hohe Insulinkonzentration aktiviert in der Leber Gene, die wiederum Enzyme entstehen lassen, welche die Umwandlung von Kohlenhydraten in Fett ankurbeln.
Warum zu viel Fruchtzucker gefährlich ist
Besonders effektiv verfettet die Leber durch Fruchtzucker. Der wird gefährlich, wenn eine »normale« Zufuhrdosis überschritten wird. Denn nur Leberzellen können Fruchtzucker verarbeiten und daraus den für den Rest vom Körper verwertbaren Zucker Glukose (Traubenzucker) machen. Das bedeutet: Alles an Fruchtzucker landet zunächst in der Leber. Ist die anflutende Menge aber so groß, dass die Leber mit der Umwandlung in Traubenzucker nicht hinterherkommt, macht sie alternativ flugs Fett daraus.
Insulin sorgt dafür, dass Fettsäuren in die Fettzellen und Eiweißbausteine (Aminosäuren) in die Muskelzellen gelangen. Insulin öffnet auch unsere Zellen für Glukose und senkt dadurch den Blutzuckerspiegel. Muskeln und Gehirn sind die Hauptabnehmer für Glukose, die dort als »Treibstoff« bzw. Energielieferant dient.
Unter gewissen Lebensbedingungen, zum Beispiel schwerverletzt nach einem Unfall, sind arbeitende Muskeln nicht von erster Bedeutung. Dann muss vor allem die Energieversorgung des Gehirns sichergestellt werden. Daher löst der Körper einen Mechanismus aus, der die Glukose von den Muskeln abhält, um so genügend für das Hirn zu sichern. Das gelingt durch das Einschalten einer »Insulinresistenz« an den Muskelzellen. Nun reagieren Muskelzellen nicht mehr auf das Insulinsignal und nehmen dem Hirn keine Glukose weg.
Dieser genetisch verankerte Überlebensvorteil für bestimmte Lebenssituationen wird leider auch auf andere Weise angeknipst, allerdings nicht zu unserem Vorteil. Insulinresistenz der Muskeln kann auch durch Inaktivität entstehen, ebenso durch Zunehmen. Je fettleibiger, desto größer die Gefahr der Insulinresistenz. Auch Schlafmangel, Sonnenmangel, dauerhafter negativer Stress und Rauchen erhöhen die Insulinresistenz unserer Gewebe.
Nach dem Verzehr von Kohlenhydraten gelangt Glukose vom Darm ins Blut. Das melden Rezeptoren dem Gehirn, das wiederum der Bauchspeicheldrüse befielt: »Insulin ausschütten!« Das Insulin im Blut soll nun die Zellen für Glukose öffnen. Bei Insulinresistenz klappt das aber nicht! Die Rezeptoren melden dem Gehirn: »Die Glukose ist ja immer noch im Blut!« Das wiederum befielt der Bauchspeicheldrüse: »Dann mach mal gefälligst mehr Insulin!«
In jungen Jahren genügt eine doppelte Insulinmenge, um bei Insulinresistenz die Glukose aus dem Blut in die Zellen zu schleusen. Wenn man aber seinen Lebensstil nicht ändert, wird bald die 3- oder 4-fache Menge Insulin nötigt sein. Nach 10 oder 15 Jahren kann es auch 8- oder 10- oder 12-mal mehr sein! Das bedeutet: Insulinresistente erreichen nach kohlenhydratbetonten Mahlzeiten wie z. B. einem Marmeladenbrötchen abnormal hohe Insulinspiegel. Diese »Hyperinsulinämie« aktiviert dann Gene, die wiederum Enzyme entstehen lassen, welche die Umwandlung von Kohlenhydraten in Fett ankurbeln – im Fettgewebe und allen voran in der Leber.
Mit der ärztlichen Diagnose »metabolisches Syndrom« steht die eigene Uhr auf 5 vor 12! Ein unmissverständlicher Hinweis darauf, dass man sich auf dem direkten Weg zu Diabetes und Herzinfarkt befindet.
Im nächsten Abschnitt wird das zwar noch genauer beleuchtet, aber hier sei schon erwähnt: Diese Risikofaktoren basieren auf der Fettleber! Sie ist direkt für einen morgendlich zu hohen Blutzuckerspiegel verantwortlich. Eine fette Leber versucht auch immer, ihr Fett wieder loszuwerden, und packt es in großen Mengen auf Bluttransporter namens VLDL‐Cholesterin. Daraus entstehen die berüchtigt hohen Triglyceridkonzentrationen im Blut und als weitere Folge wird umgekehrt zu wenig vom guten HDL‐Cholesterin zur Verfügung gestellt.
Nur indirekt ist der Zusammenhang mit dem Bauchumfang. Wenn die Taille eine Apfelform bekommt, ist das der Hinweis, dass in der Bauchhöhle kein Platz mehr vorhanden war und die einzige Möglichkeit zur weiteren Fettspeicherung durch Ausdehnung der Bauchwand erfolgreich genutzt wurde. Da kann man sicher sein, dass die Leber nicht vom vielen Fett verschont wurde.
Aber auch der erhöhte Blutdruck ist indirekt mit der Fettleber verquickt: Er ist bei den meisten Menschen mit Insulinresistenz vorbestimmt. Denn hohe Insulinkonzentrationen hemmen u. a. die Salzausscheidung durch die Niere, wodurch sich das Blutvolumen und damit auch der -druck als logische Konsequenzen erhöhen.
Was bedeutet »metabolisches Syndrom«?
Ein metabolisches Syndrom liegt vor, wenn 3 dieser 5 Merkmale festgestellt werden:
Blutdruck ≥ höher als 135 : 85 mmHg
Taillenumfang von mindestens 80 Zentimetern bei Frauen bzw. mindestens 94 Zentimetern bei Männern
Nüchtern-Blutzucker von mindestens 100 mg/dl
Triglyceride von mindestens 150 mg/dl
HDL-Cholesterin ≤ 50 mg/dl bei Frauen bzw. 40 mg/dl beim Mann
Es ist gleichgültig welche – bei mindestens 3 Treffern heißt es: metabolisches Syndrom.
Der Typ-2-Diabetes wurde früher, als Teenager noch nicht reihenweise daran erkrankten, sondern fast ausschließlich Senioren, als »Alters-Diabetes« bezeichnet. Die wesentlichen Merkmale sind die zu hohen bzw. häufig exorbitant hohen Blutzuckerwerte nüchtern in der Früh wie auch die hohe bzw. häufig extrem hohe Blutzuckerkonzentration nach dem Essen. Durch die täglich Stunden andauernde hohe Blutzuckerkonzentration wird eine Eiweißverbindung des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) »verzuckert«. Sie nennt sich HbA1c und der Grad der Verzuckerung ist ein Indikator dafür, wie hoch die durchschnittliche Blutzuckerkonzentration der letzten Wochen war. Deshalb nennt man das HbA1c auch den »Langzeit-Blutzuckerwert«. Sind mehr als 6,5% des HbA1c verzuckert, hat man Diabetes.
Eine der zahlreichen Aufgaben der Leber ist die Versorgung des Gehirns mit Zucker in den Stunden zwischen den Mahlzeiten. In dieser Zeit gibt sie ihre gespeicherte Glukose (Glykogen) peu à peu ans Blut ab. Auf diesem Weg gelangt der Zucker stetig zum Gehirn.
Die längste Nüchternphase haben wir üblicherweise nachts. Wer um 19 Uhr zu Abend isst und um 7 Uhr frühstückt, muss 12 Stunden Nahrungskarenz überbrücken. Da das Gehirn für seine nächtlich besonders intensive Arbeit Zucker benötigt, entnimmt es dem Blut ständig die angebotene Glukose. Ohne Nachschub würde es bald zur »Unterzuckerung« kommen, was das Hirn in arge Nöte brächte. Also gibt die Leber über Nacht kontinuierlich Zucker ans Blut ab. Rund 80–100 g Glukose speichert sie täglich nach der Nahrungszufuhr und das reicht locker, um das Gehirn für eine Nacht mit Energie zu versorgen.
Sabine W. (47 Jahre)
Jetzt habe ich meinen Blutzucker wieder im Griff
Ich bin schon längere Zeit recht korpulent. Dies habe ich bis jetzt auch humorvoll akzeptiert. Als ich dann aber bei meiner Kollegin mitbekam, wie sie durch das Leberfasten mühelos schlanker wurde, hat es mich doch neugierig gemacht. Ich habe mich ausführlich informiert und es dann selbst ausprobiert. Ich bin begeistert! Es sind schon 11 kg runter. Mein Hausarzt ist ebenfalls hocherfreut, denn mein Blutzucker, der in den letzten 2,5 Jahren so hoch war, dass ich ein Medikament einnehmen musste, sinkt und auch meine Leberwerte werden besser. Ich fühle mich so viel wohler. Ich kann das Leberfasten nur empfehlen.
Mit dem Frühstück gelangen wieder Kohlenhydrate in den Darm, werden dort in Zucker gespalten und durch die Darmwand ins Blut aufgenommen. Ab diesem Moment wird die Leber als Glukosespender nicht mehr gebraucht. Entsprechend bekommt sie ein Stopp-Signal. Was fungiert als Signal? Das Insulin. Die nach dem Frühstück sofort ansteigende Insulinausschüttung hat nicht nur die Aufgabe, alle Zellen für Zucker zu öffnen, sondern auch der Leber den Befehl zu geben, die Zuckerabgabe zu beenden.
Gut gemeint. Ist die Leber aber verfettet, ist sie insulinresistent. Sie reagiert nicht mehr auf das Insulinsignal. Selbst das Basisinsulin in der Nüchternphase, also die geringe Menge Insulin, die im Blut benötigt wird, um die Glukose über Nacht ins Gehirn zu befördern, und die auch die Zuckerausgabe der Leber während der Nacht regelt, bleibt unbeachtet. Die Leber gibt über Stunden viel mehr Glukose ans Blut ab, als das Hirn verwerten kann. Überdies wird nach einem Essen die sofort erfolgte hohe Insulinausschüttung auch nicht mehr wahrgenommen. So gelangt nach jedem Essen nicht nur der Zucker aus der Nahrung, sondern auch noch ungezügelt der Zucker aus der Leber ins Blut! Ein Teufelskreis beginnt: Je fetter die Leber, desto unkontrollierter agiert sie – leicht feststellbar am hohen Nüchtern-Blutzuckerwert.