Die 4-Wochen-Kur gegen Fettleber - Nicolai Worm - E-Book

Die 4-Wochen-Kur gegen Fettleber E-Book

Nicolai Worm

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

<p><strong>Sie werden sich wie neugeboren fühlen!</strong><br /><br />Fettleber - das klingt nach einem schwergewichtigen Problem, das ordentlich an der Gesundheit kratzt. Tut es auch. Aber: Sie bekommen das ganz einfach wieder in den Griff - mit dem 4-Wochen-Programm nach Dr. Worm.</p> <ul> <li><strong>Einfach ausprobieren:</strong> <br />Leckere Rezepte mit wenig Kohlenhydraten, die schmecken, satt machen und der Leber das Fett entziehen. </li> <li>Jede Woche ein neuer Impuls für mehr Bewegung im Alltag, einen besseren Schlaf und mehr Entspannung - auch das tut der Leber gut. </li> <li>Viele Motivationstipps, damit das Durchhalten ganz leicht wird.</li> </ul> <p>Da freuen sich Ihre Leber und Ihr Arzt - und Sie reißen wieder Bäume aus.</p> <p> </p>

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Seitenzahl: 136

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Die 4-Wochen-Kur gegen die Fettleber - Leberfasten nach Dr. Worm

Dr. Nicolai Worm, Melanie Teutsch

2. Auflage 2019

31 Abbildungen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Die längste Zeit kümmerten sich nur Leberfachärzte um die nicht alkoholische Fettleber. Inzwischen wird auch immer mehr Allgemeinärzten, Internisten und vor allem Diabetologen bewusst, welch immenses Risiko sie für die Entwicklung von Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nieren- und selbst einigen Krebserkrankungen darstellt. Noch existieren keine zugelassenen Medikamente zur Behandlung! So stellt die Ernährungs- und Lebensstiländerung die einzige mögliche Therapie dar. Dabei wirkt sie schneller und weitaus effektiver als alle medikamentösen Wirkstoffe, die bislang getestet wurden.

2012 habe ich nach jahrelanger Literaturrecherche das »Leberfasten«-Therapiekonzept entworfen. Es wurde in wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt und hat inzwischen Tausenden Patienten geholfen, ihre Fettleber loszuwerden, dauerhaft abzunehmen, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen zu lindern oder ganz vergessen zu machen. Im TRIAS-Verlag ist 2015 das passende Begleitbuch »Leberfasten nach Dr. Worm« erschienen. Ich hatte bereits damals meine Kollegin Melanie Teutsch gebeten, ihre Fachkenntnisse und Kochkünste einzubringen. Aufgrund der starken Nachfrage haben wir nun dieses ergänzende Buch verfasst. Ich habe darin nochmals die wichtigsten medizinisch-wissenschaftlichen Hintergründe zusammengefasst und die neuesten Erkenntnisse ergänzt. Melanie Teutsch, die das Leberfasten-Programm nunmehr 5 Jahre als Projektmanagerin betreut, hat wieder ihre riesige Praxiserfahrung eingebracht und präsentiert ein innovatives 4-Wochen-Programm mit köstlichen, absolut alltagstauglichen Rezepten. Zusätzlich steht jede Woche unter einem besonderen Motto mit spannenden Hintergrundinformationen und praktischen Tipps.

München, im Januar 2019

Nicolai Worm

Das sagen andere zum Leberfasten

Begeisterte Leser/Innen des Vorgängers »Leberfasten nach Dr. Worm«

Anna (62 Jahre) Dank Leberfasten haben sich meine Blutwerte deutlich gebessert! Der positive Zusatzgewinn war der Einstieg in eine Gewichtsreduktion und Ernährungsumstellung, bei der ich bis heute ohne zu hungern 16 kg abgenommen und viel an Lebensqualität gewonnen habe! Ich werde auf jeden Fall weitermachen!

Charlotte (58 Jahre) Ich bin gesundheitsbewusst, aber auch Genussmensch, bin kreativ und koche gerne. Als ich auf das Buch »Leberfasten nach Dr. Worm« aufmerksam wurde, war mir das Konzept sofort klar, aber überzeugt, meine Ernährung umzugestalten, haben mich die großartigen Rezepte. Nach 4 Monaten sind 11 kg verschwunden und ich bin zuversichtlich, dass ich mein Gewicht halten werde.

Klara (53 Jahre) 12 kg wollte ich abnehmen. Das hat wunderbar geklappt – in nur knapp vier Monaten! Das hätte ich nie für möglich gehalten. Mir ging und geht es fantastisch. Ich weiß jetzt, wie ich mein Gewicht halten kann. Vor allem die Rezepte und Ernährungstipps haben mir gut gefallen. Ich bin ein Fan von Zucchini-Spaghetti. Und mein Mann auch!

Emma (57 Jahre) Am Frühlingsanfang, das sind jetzt 10 Wochen her, habe ich mit dem Leberfasten begonnen. Ich habe seitdem 12 kg abgenommen und fühle mich jetzt viel wohler und leistungsfähiger, habe mehr Energie. Ich bin angenehm gesättigt mit dem Eiweißshake und mein Cholesterinspiegel ist wieder völlig im Normalbereich. Ich bin sehr dankbar, dass ich das Leberfasten kennenlernen durfte und möchte auch weiterhin meiner Gesundheit wegen meinen allmorgendlichen hochwertigen HEPAFAST®-Shake nicht mehr missen.

Catherine (55 Jahre) Die Diagnose Fettleber und ein Vortrag über die nichtalkoholische Fettleber bewegten mich dazu, das Leberfasten durchzuführen – mit großem Erfolg! Nach nur 6 Wochen sind 7 kg gepurzelt und 15 cm am Bauch verschwunden. Ich möchte noch weitere 5 kg abnehmen und bin sicher, dass das klappt.

Alfred (63 Jahre) Neben der tollen Gewichtsabnahme und weniger Hungerfühl freue ich mich vor allem über das zunehmende Wohlgefühl und die bessere Psyche.

Frieda und Ludwig (45 + 47 Jahre) Wir hatten über die Jahre das richtige und kontrollierte Essen aus den Augen verloren mit dem Ergebnis, dass wir trotz sportlicher Betätigung kontinuierlich zunahmen und uns schleichend schlechter fühlten. Nach nur 14 Tagen und 7 cm weniger Bauchumfang kann mein Mann seine Medikamente reduzieren und ich bin endlich ohne Rückenschmerzen – unsere Lebensqualität hat sich um ein Vielfaches gesteigert.

Johanna (59 Jahre) Trotz nur knapp 1 000 Kalorien hatte ich keinen Hunger. Und auch, wenn um mich herum geschlemmt und gesündigt wurde, hatte ich kein Verlangen nach Süßem. Die 8 cm weniger Bauchumfang nach 2 Wochen sind für mich Ansporn weiterzumachen.

Karl (63 Jahre) Ich hatte während der ganzen Zeit nie Hunger – ganz im Gegensatz zu anderen Diäten wie FdH. Auch mein typisches Verlangen und Heißhungergefühl am Vormittag ist verschwunden.

Anne (45 Jahre) Das Buch gibt sehr gute Informationen zum Krankheitsbild und den möglichen Ursachen. Die Rezepte sind sensationell, in sehr kurzer Zeit angerichtet und schmecken wirklich super.

Emily (38 Jahre) Die Rezepte sind sehr einfach nachzukochen und was mich besonders begeistert: Man braucht nur Standardzutaten und keine »Exoten«. Zudem sind die Rezepte wirklich lecker und die Auswahl groß.

Elizabeth (47 Jahre) Ich habe mithilfe dieses Buches meine deutlich erhöhten Leberwerte wieder normalisieren können. Es erläutert sehr verständlich die Entstehung der Fettleber und die Rolle der Ernährung. Die Rezepte sind einfach zuzubereiten und wirklich lecker. Herzlichen Dank an die beiden Autoren für dieses absolut empfehlenswerte Buch.

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Ihre Leberkur

Reine Bauchsache – und was Ihre Leber dazu sagt

Das kommt Ihnen bestimmt bekannt vor

Bewegungslos in die Kohlenhydratfalle 

Kohlenhydrate sind das Codewort für Zucker

Insulin – der Türöffner zu allen Zellen

Insulinresistenz – wenn die Zellen taub werden

Wenn wir im Insulin schwimmen

Wenn das Fettgewebe kränkelt

Ein praller Bauch steht für eine Fettleber

Die Leber ist unsere Stoffwechselzentrale

Zu viel Fett wird der Leber zum Verhängnis

NAFLD – die neue Volkskrankheit

Die Leber leidet still und heimlich

Heute Fettleber – morgen Diabetes

Fettleber-Index für den ersten Lebercheck

So verliert die Leber ihr Zuviel an Fett

Die Fettspeicher anzapfen

Die Leber clever auf Diät setzen

Auf wasserreiche Lebensmittel setzen

Natürlich Low Carb

Das Multitalent Eiweiß

Mehr und das richtige Fett

Leberaktive Nährstoffe

Lösliche Ballaststoffe – die Tausendsassas für Ihre Gesundheit

L-Carnitin verbessert die Fettverbrennung

Cholin – das Gelbe vom Ei

Taurin verleiht der Leber »Flügel«

Vitamin E – das Schutzschild für die Leber

»Ketogene Kost« – schon mal gehört?

Ketone als Therapie

Das 4-Wochen-Programm – jetzt geht’s los!

Fettleber ade

Drei Mahlzeiten – der Erfolgsfaktor

Die Wochenthemen

Das sollten Sie im Haus haben

Ein Wort zu Portionsgrößen und Mengenangaben

Mineralwasser ist das Getränk der Wahl

Wichtiger Hinweis zur Medikamenteneinnahme

Woche 1 – Startschuss

So köstlich können Ihre ersten 4 Tage aussehen

Einkaufsliste

Wie Ihr Körper reagieren kann

Wochenmotto: Mehr Schwung im Alltag

Muskelschwund ist eine weit verbreitete Wohlstandskrankheit

Verbrauch steigern

Starthilfe für Bewegungsmuffel

Wählen Sie jetzt Ihre drei Ziele für diese Woche

Genießen Sie Bewegungsmöglichkeiten im Alltag

Rolltreppen sind out!

Nutzen Sie jede Sitz-Unterbrechung

Genießen Sie in jeder Mittagspause einen kurzen Spaziergang

Nutzen Sie jedes Schlangestehen zum Po-Training

Woche 2 – die ersten 7 Tage haben Sie gemeistert!

Tipps und Tricks für noch mehr Erfolg

Legen Sie doch mal einen Turbo-Tag ein!

Wochenmotto: Schlafen Sie sich aus

Aus dem Takt geraten

Schlafstörungen machen die Leber fett

Schlafmangel macht hungrig

Mit Schlaf die Leber entfetten

Wie viel Schlaf ist gesund?

So stellen Sie Ihren Wecker richtig

Am liebsten dunkel und kühl

Erteilen Sie Handy, Fernsehen und Laptop Schlafzimmerverbot

Holen Sie sich Unterstützung

Wählen Sie jetzt Ihre drei Ziele für diese Woche

Verkürzen Sie Ihre »Sprechzeit«

Machen Sie Ihr Bett zu Ihrer Schlafoase

Die Schlummertaste ist ab heute tabu

Schreiben Sie Tagebuch

Überprüfen Sie Ihre Matratze und Ihr Kissen

Woche 3 – Halbzeit!

Zeit für ein kleines Zwischenfazit

Wochenmotto: Entstressen Sie sich

Kampf oder Flucht

Stress macht uns krank

Ein wenig ist gut – zu viel ist schlecht

Der Bauch wächst und die Muskeln schwinden

Stressfaktoren erkennen

Stresshormone abbauen

Wählen Sie jetzt Ihre drei Ziele für diese Woche

»Entstressen« Sie sich

Schaffen Sie sich Ihre ganz persönlichen Abendrituale

Planen Sie sportliche Verabredungen mit sich selbst

Atmen Sie öfter mal tief durch

Halten Sie Ihre täglichen Glücksmomente in einem Buch fest

Woche 4 – die letzten 7 Tage!

Endspurt

Wochenmotto: Lassen Sie die Muskeln spielen

Mehr sporteln für weniger Heißhunger

Krafttraining bevorzugen

Ihre Muskulatur hört wieder auf Ihr Insulin

Wählen Sie jetzt Ihre drei Ziele für diese Woche

Eine neue Morgenroutine

… und im Bad geht’s direkt weiter

Trainieren Sie täglich Ihren Bauch

Sagen Sie den »Winke-Ärmchen« ade

Anlehnen mal anders

Die Rezepte

Frühstück

Hauptgerichte

Kleine Gerichte

Gemüsemahlzeiten

Wie geht es nach dem Programm weiter?

Die leberfreundliche Dauerernährung

Wenig Zucker und mehr Eiweiß und Fett

Die mediterrane Low-Carb-Ernährung

Die Lösung liegt auf der Hand

Dranbleiben lohnt sich

Machen Sie die Waage zu Ihrem Verbündeten

Kohlenhydrate langsam steigern

Verdienen Sie sich Extra-Kohlenhydrate

Auffrischungen sind wichtig

Für Kochfaule: Eiweißshakes einsetzen

Alkoholgenuss in Maßen, nicht in Massen

Last but not least: Tanken Sie regelmäßig Sonne

Autorenvorstellung

Sachverzeichnis

Impressum

Impressum

Ihre Leberkur

Starten Sie jetzt mit einer lebergesunden Lebens- und Ernährungsweise. Ihr Körper wird es Ihnen danken und die nichtalkoholische Fettleber hat keine Chance.

Reine Bauchsache – und was Ihre Leber dazu sagt

Es ist ganz banal: »Man ist, was man isst.« Umso wichtiger, dass Sie mal einen genauen und kritischen Blick auf Ihre Gewohnheiten werfen.

Das kommt Ihnen bestimmt bekannt vor

Nach einer unruhigen Nacht klingelt der Wecker schon wieder viel zu früh. Gegen den knurrenden Magen sorgt ein leckeres Knuspermüsli schnell für Abhilfe. Noch so lange bis zur Mittagspause und das nächste Hungerloch macht sich schon breit. Schnell eine Butterbrezel und noch einen Frucht-Smoothie … mmh, der tut einfach gut und ist ja soooo gesund! Mittags kommt eine ordentliche Portion Pasta dann gerade recht und natürlich darf ein Apfelsaftschorle dazu nicht fehlen. Dann geht’s beschwingt in den Nachmittag. Zu dem süßen Vanille-Latte-macchiato passt ein Keks doch einfach zu gut ... na gut, vielleicht auch zwei. Endlich Feierabend ... hach, das duftet aber auch wieder so verführerisch nach frisch Aufgebackenem im Supermarkt – da ist vom Croissant bis zur Kasse ja glatt nur noch die Tüte übrig. Beim gemütlichen, deftigen Abendessen schmecken das Bier und der Wein dann auch noch besonders gut. Puh, war das ein Tag! Jetzt aber nur noch ab auf die Couch und vor den Fernseher. Zum Glück haben Sie sich noch die Familienpackung Chips im Supermarkt mitgenommen – man gönnt sich ja auch sonst nichts ...

Wenn Sie Tage, wie den eben beschriebenen, kennen, sollten Sie ganz aufmerksam die folgenden Abschnitte lesen. Denn all die lieb gewonnenen und alltäglichen Leckereien führen nicht nur zu Pölsterchen, sondern sie haben viel gravierendere gesundheitliche Auswirkungen: Sie können Ihrer Leber schwer zu schaffen machen – bis hin zu einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung.

Bewegungslos in die Kohlenhydratfalle 

Wenn die Falle erst einmal zuschnappt, ist Gefahr in Verzug: Bewegungsmangel und der unkontrollierte Genuss von schnell verwertbaren Kohlenhydraten – wie Brötchen, Pasta und Co. – lässt uns nicht mehr richtig satt werden und baut stetig Fettdepots auf. Denn Kohlenhydrate besitzen leider eine schlechte Sättigungswirkung – schnell kündigt sich das nächste Hungergefühl an. Das Ergebnis ist die sogenannte Snacking-Falle – mit blockierter Fettverbrennung und stetig wachsenden Fettspeichern.

Denn Kohlenhydrate als Versteckspielmeister haben es faustdick hinter den Ohren. Sie sind sprichwörtlich in aller Munde und es gibt sie an jeder Ecke. Sie verstecken sich in süßen Leckereien wie Keksen oder Croissants und auch in Nudeln, Brot, Reis und Co., aber auch in Getränken wie Saftschorlen, Gemüse und Obst: Kohlenhydrate.

Zusammen mit Bewegung sind sie super, denn sie liefern Ihnen viel und ganz schnell verfügbare Energie. Doch wenn Sie eher zu den unsportlichen Couchpotatoes gehören, die gerne Kartoffelchips essen, sieht das schnell anders aus.

Kohlenhydrate sind das Codewort für Zucker

Alle Kohlenhydrate, die Ihr Körper verwerten kann, bestehen aus drei Einfachzuckern: Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker) und Galaktose (Schleimzucker). Der Zucker, den Sie in Ihren Espresso streuen, ist ein Zweifachzucker aus Glukose und Fruktose – ganz gleich, ob weiß oder braun. Und egal ob Knuspermüsli, Brezel, Pasta oder Keks – am Ende haben alle eines gemeinsam: Die Stärke und der Zweifachzucker werden im Darm zu den Einfachzuckern abgebaut. Denn nur diese können aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden. Doch hier ist die Reise noch nicht zu Ende.

Insulin – der Türöffner zu allen Zellen

Dieses körpereigene Hormon der Bauchspeicheldrüse kommt stets zum Einsatz, wenn der Blutzuckerkonzentration ansteigt. Insulin öffnet die Zellen, damit diese den Zucker aus dem Blut aufnehmen. Dort wird Zucker zur Energiegewinnung verwendet – außerdem zerstört zu viel Zucker im Blut langfristig insbesondere die kleinen Blutgefäße.

Zur Veranschaulichung: Für einen normalen durchschnittlichen Blutzucker befinden sich umgerechnet nur zwei Würfelzucker in Ihrer Blutbahn.

Insulinresistenz – wenn die Zellen taub werden

Was aber nun, wenn die Zellen keinen Zucker mehr aufnehmen können, weil wir die vorab gespeicherte Energie nicht mit tatkräftigen (arbeitenden) Muskeln verbraucht haben? Wohin mit Müsli, Saftschorle und Co., wenn die Zellen stets prall gefüllt sind und für das Insulinsignal »taub« werden? Dann erhöht der Körper erst einmal die Insulinausschüttung – getreu dem Motto: Viel (Insulin) hilft viel. Bei erhöhter Insulinkonzentration funktioniert das System zunächst auch wieder, die Insulinresistenz wird durchbrochen – aber nur für eine gewisse Zeit. Die Ruhe vor dem Sturm ...

Wenn wir im Insulin schwimmen

Wenn wir aber unseren bequemen, kohlenhydratreichen Lebensstil beibehalten, ist nach ein paar Jahren die drei- bis fünffache Menge Insulin notwendig, um die Insulinresistenz der Zellen zu durchbrechen und den Zucker aus dem Blut zu schaffen. Noch ein paar Jahre später muss die Bauchspeicheldrüse vielleicht schon das Zehnfache leisten.

Ein Teufelskreis! Denn auch die nach dem Essen über Stunden viel zu hohen Insulinkonzentrationen im Blut haben leider sehr unerwünschte Nebenwirkungen: So werden in der Leber Gene aktiviert, die dafür sorgen, dass ein großer Teil der Kohlenhydrate aus der Nahrung nun in der Leber höchst effizient in Fett umgebaut und als solches eingelagert wird – und das auch ohne einen Kalorienüberschuss. So landen Müsli, süßer Latte macchiato und Keks in den Fettdepots auf den Hüften und auch auf dem Waschbrettbauch liegt schnell »ganz schön viel Wäsche« ...

Wenn das Fettgewebe kränkelt

Das Unterhautfettgewebe ist der optimale Ort zur Fettspeicherung. Es kann sehr viel überschüssige Energie in Form von »Speck« speichern – und sich dabei schier unendlich erweitern. Man findet es überall unter der Haut als dünnere oder eben auch dickere Schicht – beim Mann vor allem am Oberkörper, beim weiblichen Geschlecht vor allem an den verhassten »Problemzonen«: Hüften, Po und Oberschenkel. Aber, und das ist eine ganz neue Erkenntnis der Wissenschaft: Das Unterhautfettgewebe kann auch krank werden. Denn damit es sich gesund ausdehnen kann, muss es gut über Blutgefäße und Nervenbahnen versorgt werden. Gelingt das irgendwann nicht mehr, geraten die Fettzellen in Sauerstoffnot und argen Stress und rufen mit Entzündungsstoffen um Hilfe. Und das mit wahrlich »schwerwiegenden« Folgen: Verliert das entzündete Fettgewebe seine Speicherfähigkeit, müssen andere Gewebe als Fettspeicher herhalten. Der größte alternative »Reservetank« ist unsere Bauchhöhle: Sie kann 4 bis 6 Liter Fett aufnehmen – und durch Ausdehnung nach vorne sogar noch viel mehr.

Jeder Mensch scheint eine individuelle »Verfettungsgrenze« zu besitzen. Manche Menschen können große Fettdepots anlegen, ohne lange Zeit krank zu werden – andere zeigen schon bei kaum merklichem Fettansatz Stoffwechselentgleisungen. Des Rätsels Lösung liegt in der Leber, denn heute weiß man, auch schlanke Menschen sind nicht vor einer Fettleber gefeit. In der Fachsprache bezeichnet man sie als »TOFI« – thin outside, fat inside.

Ein praller Bauch steht für eine Fettleber

Ein vergrößerter Bauchumfang ist das auffälligste Anzeichen für die inneren Fetteinlagerungen und somit auch für zu viel Fett in der Leber.

Fruchtzucker – der Wolf im Schafspelz

Lange Zeit wurde speziell Diabetikern Fruchtzucker statt Haushaltszucker empfohlen. Der Grund: Fruchtzucker lässt den Blutzuckerspiegel kaum ansteigen. Denn der Körper ist wählerisch und möchte nur Traubenzucker als Energiequelle. So muss Fruchtzucker immer erst von der Leber in Traubenzucker umgewandelt werden.

Doch kommt zu viel Fruchtzucker auf einmal an – wie bei Smoothies, gesüßten Getränken oder Saftschorlen – ist die Leber schnell überfordert. Als Lösung wandelt sie den vielen Fruchtzucker einfach in Fett um und riskiert dabei, selbst schnell zu verfetten. Und nebenbei entsteht auch noch bedenklich viel Harnsäure. Also Hände weg von Smoothies, Saftschorlen und Co. – essen Sie Obst, trinken Sie es nicht!