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Die meisten ahnen davon nichts, denn eine Fettleber entwickeln längst nicht nur Menschen, die auch sonst zu viel Speck mit sich herumtragen. Doch die Verfettung der Leber ist keineswegs so harmlos, wie sie selbst von Ärzten immer noch betrachtet wird. Nicht nur das Organ selbst ist in Gefahr, weil die Verfettung Entzündungen, Zirrhosen und Tumoren begünstigt, auch das Risiko für Diabetes, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenerkrankungen ist dramatisch erhöht. Die neuen Erkenntnisse zeigen: Das Krankheitsrisiko hängt nicht davon ab, wie viel Gewicht jemand auf die Waage bringt, sondern nur davon, wie verfettet die Leber und andere Organe sind! Die gute Nachricht: Diese gefährliche Entwicklung lässt sich schnell und vergleichsweise einfach rückgängig machen. Tatsächlich genügt bereits ein zweiwöchiges spezielles Leber-Fasten-Programm, um die Leber und den Stoffwechsel deutlich zu entlasten.
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Seitenzahl: 192
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1. Auflage 2016
© 2016 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Die Originalausgabe erschien 2015 beim systemed Verlag, Lünen, unter dem Titel Volkskrankheit Fettleber: verkannt – verharmlost – heilbar. © 2014–2015 by systemed Verlag, Lünen.
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: Kirsten Segler, Schorndorf / systemed Verlag, Lünen
Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich
Satz: Guter Punkt, München
Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-86883-889-3
ISBN E-Book (PDF) 978-3-95971-235-4
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95971-236-1
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www.rivaverlag.de
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Vorwort
Teil I: Die Nährstoffe für Ihren Körper und Ihre Leber
Kapitel 1 – Energie für Ihren Körper
Wo kommen die Kalorien her?
Der Energieverbrauch
Diäten machen schlapp – oder auch nicht
Gesunde Ernährung – was ist das?
Kapitel 2 – Kohlenhydrate: Raketentreibstoff für Sofahocker
Brot fürs Volk
Von Kürbis und Kartoffelstäbchen
Wie viele Kohlenhydrate braucht man wirklich?
Zucker im Tank
Kohlenhydrate machen schneller fett
Ballaststoffe – Futter für die Darmflora
Kapitel 3 – Fett: Zu Unrecht am Pranger
Was ist was beim Fett
Fett kann schlank machen
Butter bei die Fische!
Omega-3-Fettsäuren: Fisch bevorzugt
Kapitel 4 – Proteine: Es darf ruhig ein bisschen mehr sein
Wie viel Protein brauchen Sie?
Proteinreiche Ernährung – gefährlich oder gesund?
Kapitel 5 – Alkohol: Mit Vorsicht zu genießen
Die Dosis macht das Gift
Schutz und Risiko für die Leber
Kapitel 6 – Gesunde Extras für die Leber
Vitamin E – Schutz vor freien Radikalen
Vitamin D – vielfältiger Regulator
Cholin – Baustoff für den Fetttransporter
Carnitin – schleust das Fett in den Reaktor
Taurin – verleiht vielleicht wirklich Flügel
Teil II: Von der Fettleber zu Diabetes und Herzinfarkt
Kapitel 7 – Die Leber, das verkannte Organ
Was eine Leber so alles leisten muss
Die Stoffwechselzentrale des Körpers
Kapitel 8 – Fett ist nicht gleich Fett
Apfelbauch und Birnenhintern
Fallgeschichte Theresia Schmid: Schlanke Figur, verfettete Leber
Lebenswichtige Energiereserven
Rettungsringe – im wahrsten Sinne des Wortes
Fallgeschichte Sabine Wickenkamp: Starkes Übergewicht, lange gute Blutwerte
Gefährlicher Bauchspeck
Wenn sich der Körper verirrt
Kapitel 9 – Insulinresistenz: Signale ohne Wirkung
Das heikle Management des Blutzuckers
Wenn die Speicher voll sind
Aus den Augen, aus dem Sinn?
Kapitel 10 – Wenn Kohlenhydrate nicht genug zu tun bekommen
Warum Weihnachten so gefährlich ist
Kein Sport ist (Selbst-)Mord
Lassen Sie sich kein Gummibärchen aufbinden
Kapitel 11 – Wie gesund ist Ihr Stoffwechsel?
Body-Mass-Index (BMI)
Bauchumfang
Körperfettanteil
Blutdruck
Blutfettwerte
Blutzuckerwerte
Bestimmung der Insulinresistenz
Fettleber diagnostizieren
Kapitel 12 – Die dramatischen Folgen der Leberverfettung
Leberverfettung ernst nehmen!
Fallgeschichte Cornelia Tögel: Endlich Hoffnung für die Leber
Verirrtes Fett: Tödliche Gefahr auch für andere Organe
Diabetes ist kein Zuckerschlecken
Fallgeschichte Dr. Andreas Kämpf: Fettleber durch Typ-1-Diabetes
Teil III: So retten Sie Ihre Leber – und Ihr Leben
Kapitel 13 – Von Diätversagern und Versagerdiäten
Eine (fast) unmögliche Mission
Warum Adler nicht fett werden
Es krachen lassen
So kann es klappen
Fallgeschichten Karin Liebe und Sabine Stöckle: Große Skepsis, große Begeisterung
Sie wollen so bleiben, wie Sie sind?
Kapitel 14 – Entrümpelungskur für die Leber
Diabetes wegoperieren?
Das Kalorienminus muss krass sein
Wie geht es danach weiter?
Leberfasten nach Dr. Worm: Ein speziell entwickeltes Konzept
Der Ablauf
Was beachtet werden muss
Kapitel 15 – Lieber fit als Leber fett
Bringen Sie Bewegung in die Sache!
Fallgeschichte Wolfgang Nicolaus: Pasta nur noch mit Sport
Muskeln? Welche Muskeln?
Aktionsplan für Sportentwöhnte
Kapitel 16 – Insulinbewusst genießen
Gefährliche Betthupferl
Nieder mit der glykämischen Last!
So lecker ist LOGI
Anhang
Kalorientabelle für das Leberfasten
Bildnachweis
Die Autoren
VORWORT
Volkskrankheit Fettleber – verkannt, verharmlost, heilbar
Leberverfettung … Es gibt wohl kaum ein anderes Thema, das noch weniger ansprechend klingt und zugleich für so viele Leute lebensbestimmend ist. Sorgfältigen Schätzungen zufolge liegt die Zahl der Betroffenen von der nicht durch Alkohol bedingten Form allein in Deutschland zwischen 30 und 40 Prozent, in manchen anderen Ländern sind es sogar noch mehr. Und hier wie dort sind viele weitere Menschen durch ihre Lebensweise auf dem besten Wege, ebenfalls eine »nichtalkoholische Fettleber« zu entwickeln. Angesichts dieser Zahlen ist es sehr gut möglich, dass auch Sie dazugehören – und zwar auch dann, wenn Sie eigentlich eine gute Figur haben und Ihr Körper gar nicht verfettet aussieht.
Wenn Sie bisher noch keine Ahnung haben, warum die Verfettung der Leber so gefährlich ist, befinden Sie sich in guter Gesellschaft – dieses Wissen ist nämlich noch vergleichsweise neu und auch längst noch nicht zu allen Ärzten vorgedrungen. Lange kannte man die Fettleber nämlich praktisch nur als Folge von Alkoholmissbrauch und wusste, wie sie sich weiter entwickelt, wenn man nichts dagegen unternimmt: Das verfettete Organ kann sich entzünden, vernarben und sich zunehmend bis hin zur Leberzirrhose verhärten. Aus diesem Zustand kann sich Leberkrebs entwickeln, aber selbst wenn das nicht geschieht, führt eine Zirrhose irgendwann dazu, dass die Leber keine ihrer Aufgaben noch wahrnehmen kann. Dann ist das Leben des Patienten ohne eine Transplantation nicht mehr zu retten. All das sind die altbekannten Leberprobleme, und sie drohen auch dann, wenn die Fettleber ihre Ursache nicht im Alkohol hat. Doch in diesem Buch geht es um viel mehr. Die Forschung der vergangenen Jahre hat nämlich gezeigt, dass die nichtalkoholische Fettleber1 eine zentrale Rolle bei den in Deutschland (und dem Rest der westlichen Welt) häufigsten Todesursachen spielt.
Denn eine Fettleber ist das deutlichste Zeichen dafür, dass der Stoffwechsel aus dem Ruder gelaufen ist und immer weiter vom Kurs abkommen wird, wenn man nichts dagegen tut. Um im Bild zu bleiben: Mit dieser Diagnose treiben Sie mit einem immer höher werdenden Tempo auf etwas zu, das Ihren Untergang bedeuten könnte – Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs. Das Risiko, dass Sie sich Ihre Gesundheit durch diese Erkrankungen unwiderruflich ruinieren oder gar daran sterben, erhöht sich durch die Entwicklung einer Fettleber dramatisch. Bislang sehen viele Ärzte jedoch keinen Anlass zum Handeln, solange die entsprechenden Blutwerte im Rahmen bleiben und somit noch keine Entzündung vorliegt. Doch sie täuschen sich! Die Gefahr erkennt man häufig nicht an den typischen Leberwerten, sondern man muss woanders hinsehen, um dem drohenden Schicksal zu entkommen. Die gute Nachricht: Es ist geradezu lächerlich einfach, diese Situation schnell zu einem Besseren zu wenden. Genau davon handelt dieses Buch.
Wir müssen Sie jedoch vorwarnen: Was Ihnen auf den folgenden Seiten begegnet, wird vieles auf den Kopf stellen, das Sie bisher zu den Themen gesunde Ernährung, Übergewicht, Sport und Abnehmen gehört haben. Sie werden zum Beispiel lesen, dass weniger die Butter, das Ei oder der Braten schuld an der Fettleber sind – obwohl der Ausdruck dies ja nahe legen würde – sondern vielmehr ein Übermaß an Kohlenhydraten, vor allem in Verbindung mit einem eher bequemen Lebensstil. Neben den bekannten Übeltätern wie Süßigkeiten und Knabberkram sind das auch Brot, Müsli, Nudeln, Reis und Kartoffeln. Sie werden zudem erfahren, warum eine schlanke Figur manchmal gefährlicher für Ihre Gesundheit sein kann als üppige Speckrollen, und warum Krafttraining wichtiger ist als Joggen, wenn Sie sinnvoll abnehmen wollen.
Doch die wohl verblüffendste Neuigkeit ist vermutlich diese: Selbst bei sehr viel Übergewicht müssen Sie gar nicht so viel abnehmen, um den lebensgefährlichen Folgen der überflüssigen Kilos zu entkommen. Schon mit einem zweiwöchigen Entrümpelungsprogramm für Ihre Leber können Sie Ihren Stoffwechsel so stark entlasten, dass Ihr Körper nicht länger auf die potenziell tödlichen Folgen der inneren Verfettung zusteuert. Für viele klingt das zu einfach und zu gut, um wahr zu sein. Doch diese Kehrtwende des Stoffwechsels ist nichts, woran Sie glauben müssen, denn Ihre Blutwerte werden eine eindeutige Sprache sprechen. In dem Buch »Menschenstopfleber«2 sind die Hintergründe zwar bereits dargelegt, aber wie Sie vielleicht wissen, richtet es sich primär an Leser mit ernährungsmedizinischen Kenntnissen und ist wegen seiner wissenschaftlichen Detailliertheit nicht gerade ein Schmöker für den gemütlichen Feierabend. Deshalb soll hier das Thema noch einmal auf ein breiteres Fundament gestellt werden.
Der erste Teil bietet Ihnen die wesentlichsten Informationen zu den Substanzen, die Ihren Körper mit Energie versorgen, also Kohlenhydrate, Fett und Proteine sowie Alkohol. Mit diesem Wissen wird es Ihnen leichter fallen, das Phänomen Fettleber zu verstehen. Die Ausführungen zu diesen Themen sind spannender, als Sie es sich vermutlich vorstellen können, denn leider wird über die Grundlagen der Ernährungsmedizin immer noch unfassbar viel Unsinn verbreitet – auch von Fachleuten, die es eigentlich besser wissen sollten. Im zweiten Teil geht es dann um Ursachen und Folgen der Leberverfettung, und im dritten Teil erfahren Sie schließlich, was Sie dagegen – auch vorbeugend – unternehmen können.
Als kleinen Service gibt es am Anfang jeden Kapitels einen Überblick, den Sie zuerst lesen können, wenn Sie ungeduldig sind und am liebsten sofort zu den Lösungen gelangen möchten. Unter den verschiedenen Wegen, Ihre Leber und damit Ihre Gesundheit zu schützen, ist bestimmt auch einer dabei, der für Sie am besten passt. Am schnellsten und effektivsten ist sicherlich das sogenannte Leberfasten mit einem speziell darauf abgestimmten Shake als Mahlzeitenersatz, mit allen lebenswichtigen Nährstoffen und weiteren Substanzen, welche die Entfettung der Leber fördern. Wenn Sie es langsamer angehen wollen, können Sie das Ziel aber auch erreichen, wenn Sie Ihre Ernährung kohlenhydratbewusst gestalten oder ein gezieltes Sportprogramm durchziehen. Im Laufe des Buches werden Sie zudem Menschen kennenlernen, die mit individuellen Kombinationen dieser Möglichkeiten ihren ganz persönlichen Weg gefunden haben.
Und genau das können Sie auch, egal wo Sie jetzt gerade stehen. Es spielt keine Rolle, wie alt Sie sind, ob übergewichtig oder nicht, ob Sie abnehmen wollen oder schon lange die Hoffnung auf weniger Bauchspeck aufgegeben haben, ob Sie »nur« bedenkliche Blutwerte haben oder Fettleber und Diabetes bereits diagnostiziert sind. Sie haben es selbst in der Hand, Ihren Stoffwechsel und damit Ihre Gesundheit wieder auf Kurs zu bringen und zu einem neuen Wohlbefinden und mehr Energie zu finden.
Wenn Sie Ihr Leben lieben, dann warten Sie nicht länger.
TEIL I
Die Nährstoffe für Ihren Körper und Ihre Leber
Die sogenannten Makronährstoffe, also Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß, versorgen Ihren Körper mit Energie. Das gilt auch für den Alkohol, obwohl man ihn sicher nicht als »Nährstoff« bezeichnen sollte. In diesem Buchteil lernen Sie die Quellen Ihrer Kalorien so gut kennen, dass Sie anschließend nicht länger von den dazu herumschwirrenden Behauptungen verwirrt sein werden: Sind nun Fette oder Kohlenhydrate die Dickmacher, bringen manche Fettsäuren das Herz in Gefahr, ist viel Eiweiß vorteilhaft für den Körper oder gerade nicht? Hier bekommen Sie Antworten dazu. Darüber hinaus erfahren Sie, welche anderen Nährstoffe besonders wichtig sind, um Ihre Leber gesund zu erhalten.
Kalorien sind Energieeinheiten, ebenso wie die vom Stromzähler gemessenen Kilowattstunden. Wie die Elektrizität kann auch die von den Nährstoffen gelieferte Energie für ganz verschiedene Zwecke genutzt werden: Für den Wärmehaushalt des Körpers, für chemische Reaktionen oder für Bewegungen. Der entscheidende Unterschied: Beim Strom wäre ein geringerer Energieverbrauch wünschenswert, beim Menschen ist genau das die Ursache vieler Probleme.
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