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Lehrbuch Öffentliche Gesundheit E-Book

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Beschreibung

Die bestmögliche Vorbereitung auf das Heute und auf künftige Herausforderungen im Öffentlichen Gesundheitsdienst Der fachliche Hintergrund der Öffentlichen Gesundheit ist multidisziplinär, an der praktischen Umsetzung sind unterschiedliche Professionen beteiligt. Zudem ist die komplementäre und kooperative Vernetzung mit dem in den deutschsprachigen Ländern neu etablierten Bereich von Public Health zu gewährleisten und aktiv zu gestalten. Dies stellt komplexe Anforderungen an den ÖGD und die Wissenschaftspartner. Erstmalig im deutschsprachigen Raum schlägt dieses Werk nun eine Brücke zwischen Theorie und Praxis im Bereich des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Neben den grundlegenden Prinzipien, Orientierungswissen und querschnitt­lichem Handlungswissen werden spezifische Kenntnisse und Fertigkeiten anhand von Fallbeispielen und konkreten Lösungsmöglichkeiten vermittelt, die für eine verantwortungsbewusste und qualitätsorientierte Arbeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst unerlässlich sind. Durch konsequent strukturierte Kapitel und vernetzte Bezüge zwischen den Kapiteln wird ein vertieftes Verständnis ­ge­fördert. Evidenz- und wertebasiert sowie qualitätsorientiert bietet dieses ­umfassende Lehrbuch die bestmögliche Vorbereitung auch auf künftige Herausforderungen. Dieses Buch kann sowohl kapitelweise für gezieltes Lernen als auch als Ganzes für einen umfassenden Überblick genutzt werden. Die Berücksichtigung des föderalen Aufbaus in Deutschland und des bundesweit gültigen Leitbildes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst ermöglicht eine ­länderübergreifende Perspektive, die auch auf Österreich und die Schweiz ausgeweitet wird. Dieses Lehrbuch spricht dabei nicht nur Ärztinnen und Ärzte und ­weitere Fachkräfte im Öffentlichen Gesundheitsdienst an, sondern auch Medizinstudierende, Gesundheitswissenschaftlerinnen und Gesundheitswissenschaftler, Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler sowie alle an den Aufgaben des ÖGD Interessierte. .

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Gottfried Roller

Manfred Wildner

(Hrsg.)

Lehrbuch Öffentliche Gesundheit

Grundlagen, Praxis und Perspektiven

Unter Mitarbeit von

Laura Arnold

Julia Berendt

Merle M. Böhmer

Sabine Breitenbach

Bernhard Brenner

Johannes Brettner

Stefan Brockmann

Stefan Brunner

Alexandra Dangel

Michaela Diercke

Armin Dietz

Martin Dirksen-Fischer

Johannes Donhauser

Thomas E. Dorner

Stefan Ehehalt

Thomas Ewert

Volker Fingerle

Monika Firsching

Simone Fischer

Bertram Geisel

René Gottschalk

Ursel Heudorf

Martin Heyn

Ann-Katrin Hillenbrand

Martin Hoch

Norbert Höhl

Tanya Kasper Wicki

Katharina Katz

Joseph Kuhn

Julia Kuhn

Jochen Kurz

Rudolf Lange

Maria-Sabine Ludwig

Sarah Mantwill

Maylin Meincke

Jens Milbradt

Peter-Joachim Oertel

Heinz-Peter Ohm

Martina Plaumann

Ute Rexroth

Britta Rinn

Gottfried Roller

Peter Schäfer

Simone Schmidt-Goretzky

Wolfgang Schober

Peter Schröder-Bäck

Sibylle Scriba

Sylvia Seider

Andreas Sing

Monika Spannenkrebs

Elisabeth Spohn

Dagmar Starke

Heidrun M. Thaiss

Peter Tinnemann

Christian Weidner

Manfred Wildner

Julia Zahren

Lehrbuch Öffentliche Gesundheit

Gottfried Roller / Manfred Wildner (Hrsg.)

Wissenschaftlicher Beirat Programmbereich Gesundheit

Kevin Dadaczynski, Fulda; Ansgar Gerhardus, Bremen; Klaus Hurrelmann, Berlin; Milo Puhan, Zürich; Doris Schaeffer, Bielefeld

Prof. Dr. med. Gottfried Roller

Honorarprofessor an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg

Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration

Baden-Württemberg

Leiter Landesgesundheitsamt

Nordbahnhofstraße 135

70191 Stuttgart

DEUTSCHLAND

E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Manfred Wildner, MPH

Brückenprofessur Public Health Policy & Administration

Pettenkofer School of Public Health (LMU München)

c/o Landesinstitut Gesundheit

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Dienststelle Oberschleißheim

Veterinärstr. 2

85764 Oberschleißheim

DEUTSCHLAND

E-Mail: [email protected]

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen, Internetlinks etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

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Anregungen und Zuschriften bitte an:

Hogrefe AG

Lektorat Gesundheit

Länggass-Strasse 76

3012 Bern

Schweiz

Tel. +41 31 300 45 00

[email protected]

www.hogrefe.ch

Lektorat: Susanne Ristea

Bearbeitung: Thomas Koch-Albrecht, Münchwald/Hunsrück

Herstellung: Daniel Berger

Umschlag: Claude Borer, Riehen

Satz: Claudia Wild, Konstanz

Format: EPUB

1. Auflage 2024

© 2024 Hogrefe Verlag, Bern

(E-Book-ISBN_PDF 978-3-456-96028-9)

(E-Book-ISBN_EPUB 978-3-456-76028-5)

ISBN 978-3-456-86028-2

https://doi.org/10.1024/86286-000

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Inhaltsverzeichnis

Geleitwort

Vorwort

Teil I: Allgemeine Grundlagen

1 Öffentliche Gesundheit/Public Health: die Gesundheit der Bevölkerung

1.1 EinführungManfred Wildner und Gottfried Roller

1.2 Lebenserwartung und GesundheitManfred Wildner

1.2.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Maßzahlen und Referenzgrößen

1.2.2 Vom Wissen zum Handeln: Datenquellen zu Durchschnitt und Verteilung

1.3 Das Gesundheitswesen in Deutschland: eine ÜbersichtManfred Wildner

1.3.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: von der „Kaiserlichen Botschaft“ bis ins Heute

1.3.2 Vom Wissen zum Handeln: umfassende Leistungen, multiple Akteure

1.4 Entwicklungslinien der öffentlichen Sorge um Gesundheit, Aufgaben und Strukturen des ÖGD in DeutschlandManfred Wildner

1.4.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Gesundheit als Wert und als Ressource

1.4.2 Vom Wissen zum Handeln: verantwortliche Verteilung eines knappen Gutes

2 Öffentliche Gesundheit im internationalen Kontext

2.1 EinführungManfred Wildner und Gottfried Roller

2.2 Die Rolle und Organisation der WeltgesundheitsorganisationManfred Wildner

2.2.1 Regionale Gliederung

2.3 International abgestimmte grundlegende Funktionen von Public HealthManfred Wildner

2.4 Fachinstitutionen der Europäischen UnionGottfried Roller und Manfred Wildner

2.5 Weitere internationale KooperationspartnerManfred Wildner

2.6 Internationalität in Wissenschaft und Forschung, Migration und DiversitätManfred Wildner

2.7 Öffentliche Gesundheitsdienste (Public Health Service) in anderen LändernManfred Wildner

3 Staat und Verwaltung im Dienst der Öffentlichen Gesundheit in Deutschland

3.1 EinführungManfred Wildner und Gottfried Roller

3.2 Staatstheorie: Die Organisation von GemeinschaftPeter Tinnemann und Manfred Wildner

3.2.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Staatsverständnis im Lauf der Zeit

3.2.2 Vom Wissen zum Handeln: Anwendungen auf den Dienst an der Öffentlichen Gesundheit

3.3 Der ÖGD: Strukturen und Institutionen regional und überregionalPeter Tinnemann und Manfred Wildner

3.3.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Gesundheitswesen, Öffentliches Gesundheitswesen, Öffentlicher Gesundheitsdienst

3.3.2 Vom Wissen zum Handeln: das Gesundheitsamt als bürgernächster Teil des ÖGD

3.4 Rechtsnormen: Gesetze, Verordnungen, SatzungenPeter Tinnemann und Manfred Wildner

3.4.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: die Normenpyramide des Rechts

3.4.2 Vom Wissen zum Handeln: Anwendungen auf den Dienst an der Öffentlichen Gesundheit

3.5 Der ÖGD im NationalsozialismusJohannes Donhauser

3.5.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: aus der Geschichte lernen

3.5.2 Vom Wissen zum Handeln: Impulse für eine Ethik des ÖGD

3.6 Ethische Herausforderungen im Dienst an der Öffentlichen GesundheitManfred Wildner und Peter Schröder-Bäck

3.6.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Gebotenes und Ermessensspielräume

3.6.2 Vom Wissen zum Handeln: Ethikkommissionen und Ethiktools

4 Methoden und Professionen des ÖGD

4.1 EinführungGottfried Roller und Manfred Wildner

4.2 Interdisziplinarität und Transdisziplinarität als HaltungBertram Geisel

4.2.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Transdisziplinarität als spezielle Anwendung der Interdisziplinarität

4.2.2 Vom Wissen zum Handeln: gemeinsames Erarbeiten von Lösungsansätzen

4.3 Evidenz, Qualität, Evaluation: der Public Health Action CycleManfred Wildner

4.3.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: die Rolle der Evidenz in der Praxis des ÖGD

4.3.2 Vom Wissen zum Handeln: der Public Health Action Cycle

4.4 Implementierungsstrategien im öffentlichen RaumManfred Wildner

4.4.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Implementierung als Wissenschaft

4.4.2 Vom Wissen zum Handeln: Implementierung als Kunst

4.5 Der ÖGD als Berufsfeld und die Multiprofessionalität der AkteureJoseph Kuhn

4.5.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: das ÖGD-Berufsfeld in einer Übersicht

4.5.2 Vom Wissen zum Handeln: ein Berufsfeld im Wandel

4.6 Risiko- und KrisenkommunikationChristian Weidner

4.6.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: von präventiver über maßnahmenbegleitende Risikokommunikation bis zu Krisenkommunikation

4.6.2 Vom Wissen zum Handeln: Risikokommunikation in der Praxis

5 Der ÖGD in Österreich und der Schweiz

5.1 EinführungGottfried Roller und Manfred Wildner

5.2 Historie, Aufgabenfelder und Strukturen in ÖsterreichThomas E. Dorner

5.2.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Eckpunkte des Öffentlichen Gesundheitswesens in Österreich

5.2.2 Wichtige Akteurinnen und Akteure im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Österreich

5.3 Historie, Aufgabenfelder und Strukturen in der SchweizSarah Mantwill und Tanya Kasper Wicki

5.3.1 Hintergrundwissen und Konzepte: Eckpunkte des Öffentlichen Gesundheitswesens in der Schweiz

5.3.2 Wichtige Akteurinnen und Akteure im Öffentlichen Gesundheitswesen in der Schweiz

6 Beiträge der Grundlagenwissenschaften: Lernen am Fallbeispiel

6.1 EinführungManfred Wildner und Gottfried Roller

6.2 Lebenswissenschaften: Medizin und Pflegewissenschaften, Biologie, PsychologieManfred Wildner

6.2.1 (Individual-)Medizin und Pflege

6.2.2 Biologie

6.2.3 Psychologie

6.3 Formalwissenschaften: Epidemiologie und Biostatistik, InformatikManfred Wildner

6.3.1 Epidemiologie und Biostatistik

6.3.2 Informatik

6.4 Technikwissenschaften, Architektur, Stadt- und RaumplanungManfred Wildner

6.5 Politik-, Wirtschafts- und SozialwissenschaftenManfred Wildner

6.5.1 Politikwissenschaften

6.5.2 Wirtschaftswissenschaften, Gesundheitsökonomik

6.5.3 Sozialwissenschaften

6.6 Geistes- und RechtswissenschaftenManfred Wildner

7 Die Zukunft der Öffentlichen Gesundheit

7.1 EinführungGottfried Roller und Manfred Wildner

7.2 Herausforderungen in Gegenwart und ZukunftManfred Wildner und Gottfried Roller

7.2.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: dreifacher Paradigmenwechsel und doppelte Kompetenz

7.2.2 Vom Wissen zum Handeln: der EHEC O104:H4-Ausbruch

7.3 Leitbild, neue Handlungsfelder, Strukturen und ProfessionenGottfried Roller und Manfred Wildner

7.3.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: der ÖGD im Wandel

7.3.2 Vom Wissen zum Handeln: Miteinander von Politik, Praxis und Wissenschaft

7.4 Die akademische Verankerung des Öffentlichen GesundheitsdienstesGottfried Roller und Manfred Wildner

7.4.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Theorie für die Praxis

7.4.2 Vom Wissen zum Handeln: notwendige Strukturen und Netzwerke

Teil II: Spezielle Handlungsfelder

8 Einführung: Öffentlicher GesundheitsdienstGottfried Roller und Manfred Wildner

9 Governance: Planung, Steuerung und Aufsicht

9.1 EinführungJoseph Kuhn, Gottfried Roller und Manfred Wildner

9.2 Steuerung im Öffentlichen Gesundheitswesen: Rechtsrahmen, Aufsicht, Governance im Öffentlichen GesundheitsdienstSibylle Scriba

9.2.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Governance als Steuerungskonzept

9.2.2 Vom Wissen zum Handeln: Aufsichtshandeln, Risikomanagement und Steuerung bei kollektiven Problemlösungen

9.3 Steuerung im Öffentlichen Gesundheitswesen: Koordination im Öffentlichen GesundheitsdienstDagmar Starke und Laura Arnold

9.3.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Koordination und Steuerung im ÖGD

9.3.2 Vom Wissen zum Handeln: Prozessschritte eines systematischen Ansatzes zur Koordination und Steuerung

9.4 Gesundheitsplanung und Kommunale GesundheitskonferenzenGottfried Roller, Monika Firsching und Thomas Ewert

9.4.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte

9.4.2 Vom Wissen zum Handeln: Gesundheitsplanung und Kommunale Gesundheitskonferenzen

9.5 Planung im Bereich GesundheitsschutzStefan Brockmann

9.5.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Planung im Gesundheitsschutz

9.5.2 Vom Wissen zum Handeln

9.6 GesundheitsberichterstattungJohannes Brettner, Joseph Kuhn und Dagmar Starke

9.6.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Möglichkeiten einer Gesundheitsberichterstattung

9.6.2 Vom Wissen zum Handeln: Datenquellen, Handlungshilfen, Leitlinien

9.7 GesundheitsökonomieJulia Berendt und Manfred Wildner

9.7.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: gesundheitsökonomisch basiertes Handeln im Dienst der Öffentlichen Gesundheit

9.7.2 Evidenzbasiertes Handeln bei der gesundheitsökonomischen Evaluation

9.8 Medizinalaufsicht: Überwachung von Einrichtungen und Fachberufen des GesundheitswesensRudolf Lange

9.8.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte I: Einrichtungen des Gesundheitswesens

9.8.2 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte II: Gesundheitsfachberufe

9.8.3 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte III: weitere Themenfelder der Medizinalaufsicht

10 Gesundheitsschutz

10.1 EinführungMartin Hoch und Stefan Brockmann

10.2 Rechtsgrundlagen bei übertragbaren und nichtübertragbaren KrankheitenNorbert Höhl

10.2.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Rechtsnormen; Funktionen von Fachrecht und Organisationsrecht; Fachgesetze im Aufgabenfeld des ÖGD

10.2.2 Vom Wissen zum Handeln: Verhältnismäßigkeitsgrundsatz

10.3 Infektionsdynamik, Übertragungswege und Schutzmaßnahmen, Aufklärung und PräventivmaßnahmenMerle M. Böhmer und Katharina Katz

10.3.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Noroviren und FSME

10.3.2 Vom Wissen zum Handeln: Umgang mit Infektionskrankheiten und Beschaffung von Informationen

10.4 ImpfwesenJens Milbradt und Maria-Sabine Ludwig

10.4.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: das Impfwesen in Deutschland

10.4.2 Vom Wissen zum Handeln: Rolle des ÖGD

10.5 Surveillance übertragbarer Krankheiten, Meldewesen, MonitoringUte Rexroth und Michaela Diercke

10.5.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Grundprinzipien der Surveillance

10.5.2 Vom Wissen zum Handeln: Meldewesen gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) und Rolle des ÖGD

10.6 Ausbruchsuntersuchung und -managementStefan Brockmann und Martin Hoch

10.6.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Definition „Ausbruch“, Schritte einer Ausbruchsuntersuchung

10.6.2 Vom Wissen zum Handeln: konkrete Schritte einer Ausbruchsuntersuchung

10.7 Hochpathogene Krankheitserreger, außergewöhnliche biologische Gefahrenlagen und Infektionsschutz an Flughäfen und HäfenMartin Hoch, Stefan Brockmann, René Gottschalk und Martin Dirksen-Fischer

10.7.1 Hochpathogene KrankheitserregerMartin Hoch

10.7.2 Außergewöhnliche biologische GefahrenlagenStefan Brockmann

10.7.3 Infektionsschutz an FlughäfenRené Gottschalk

10.7.4 Infektionsschutz an SeehäfenMartin Dirksen-Fischer

10.8 Umweltbezogener Gesundheitsschutz, Umweltgefahren, toxikologische Bewertung von Einträgen in Wasser, Boden, LuftBernhard Brenner und Wolfgang Schober

10.8.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: akute und chronische umweltbezogene Expositionen durch Strahlung, Schadstoffe und biologische Erreger und ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit

10.8.2 Vom Wissen zum Handeln: Konkretisierung am Fallbeispiel

10.9 Hygiene in medizinischen und nichtmedizinischen Einrichtungen, KommunalhygieneUrsel Heudorf und Bertram Geisel

10.9.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: infektionshygienische Überwachung und Hygienepläne

10.9.2 Vom Wissen zum Handeln: infektionshygienische Begehungen durch das Gesundheitsamt

10.10 Wasserhygiene: Trinkwasser, Badebeckenwasser und BadegewässerJochen Kurz

10.10.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: gesetzliche Grundlagen, Trink- und Badegewässerüberwachung

10.10.2 Vom Wissen zum Handeln: exemplarische Darlegungen

10.11 Infektionskrankheiten und Krankheitserreger mit besonderer BedeutungStefan Brockmann und Martin Hoch

10.11.1 Zoonosen

10.11.2 Akute respiratorische Erkrankungen (ARE)

10.11.3 Tuberkulose

10.11.4 Andere prioritäre meldepflichtigen Erkrankungen, z. B. Meningokokken

10.12 Public Health MikrobiologieAndreas Sing, Alexandra Dangel und Volker Fingerle

10.12.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte

10.12.2 Vom Wissen zum Handeln

10.13 Klimawandel und GesundheitMaylin Meincke und Julia Kuhn

10.13.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Entstehung und Auswirkungen des Klimawandels

10.13.2 Vom Wissen zum Handeln: Auswirkungen des Klimawandels auf die Arbeit im ÖGD (Klimawandel mitdenken)

11 Gesundheitsförderung und Prävention, Gesundheitshilfe

11.1 EinführungStefan Ehehalt und Peter Schäfer

11.2 Konzepte der Gesundheitsförderung und Prävention und ihre rechtlichen RahmenbedingungenMartina Plaumann und Heidrun M. Thaiss

11.2.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Konzepte von Prävention und Gesundheitsförderung

11.2.2 Vom Wissen zum Handeln: staatliche und nichtstaatliche Akteurinnen und Akteure bei der Umsetzung von Prävention und Gesundheitsförderung

11.3 Gesundheitliche ChancengleichheitMonika Spannenkrebs und Julia Zahren

11.3.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: soziale Ungleichheit und gesundheitliche Ungleichheit

11.3.2 Vom Wissen zum Handeln: konkrete Handlungsoptionen für den ÖGD

11.4 Gesundheit im Verlauf der Lebensspanne

11.4.1 Gesund aufwachsen: Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, Einschulungsuntersuchung, Frühförderung, Frühe Hilfen, Kinderschutz, Schule und Gesundheit, InklusionPeter Schäfer

11.4.2 Gesundheit entlang der Lebensspanne: Gesund leben im ErwachsenenalterSimone Schmidt-Goretzky und Heinz-Peter Ohm

11.4.3 Gesundheit entlang der Lebensspanne: Gesund älter werdenPeter Schäfer

11.5 Gesundheit in besonderen LebenslagenElisabeth Spohn, Simone Fischer und Stefan Ehehalt

11.5.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: besondere Lebenslagen

11.5.2 Vom Wissen zum Handeln: konkrete Beratungsformen

11.6 Präventionsfeld: sexuelle Gesundheit – sexuell übertragbare ErkrankungenSylvia Seider, Britta Rinn und Ann-Katrin Hillenbrand

11.6.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: sexuell übertragbare Erkrankungen

11.6.2 Vom Wissen zum Handeln: besondere Herausforderungen für die Eindämmung und die Präventionsarbeit

11.7 Präventionsfeld: SuchtpräventionMartin Heyn und Ann-Katrin Hillenbrand

11.7.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Suchtprävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

11.7.2 Vom Wissen zum Handeln: qualitätsgeleitete Vorgehensweise von der Planung bis zur Evaluation

11.8 Präventionsfeld: MundgesundheitSabine Breitenbach

11.8.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Entwicklung und Aufgaben des Zahnmedizinischen/Zahnärztlichen Dienstes

11.8.2 Vom Wissen zum Handeln: Polarisation der Karies

12 Gutachtenwesen und Unterbringung

12.1 EinführungRudolf Lange

12.2 GutachtenwesenRudolf Lange

12.2.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Rollenverständnis einer Gutachterin oder eines Gutachters

12.2.2 Vom Wissen zum Handeln: Gutachtenwesen in der Zuständigkeit des ÖGD, Rechtsgrundlagen, Fallbeispiele und Lösungsansätze

12.3 Unterbringung psychisch Kranker, allgemeine und besondere RechtsgrundlagenArmin Dietz

12.3.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Formen der Unterbringung

13 Organisation, Management und Digitalisierung im Öffentlichen Gesundheitsdienst

13.1 EinführungPeter-Joachim Oertel

13.2 Leitungsanforderungen und FührungskompetenzPeter-Joachim Oertel

13.2.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Eckpunkte der Aufgabenstellungen und budgetärer Handlungsrahmen

13.2.2 Vom Wissen zum Handeln: Managementkonzepte

13.3 Digitalisierung im Gesundheitsamt und InformationssicherheitStefan Brunner und Bertram Geisel

13.3.1 Hintergrundinformation und Handlungskonzepte: digitale Situation in Deutschland

13.3.2 Vom Wissen zum Handeln: Digitalisierung im Umfeld des Gesundheitsamtes – Reifegradmodell „Gesundheitsamt 2025“ und Telematikinfrastruktur

14 Krisenbewältigung und gesundheitliche Notlagen

14.1 EinführungGottfried Roller und Manfred Wildner

14.2 Krisenbewältigung im ÖGD und gesundheitliche Notlagen am Beispiel des PandemiemanagementsManfred Wildner und Gottfried Roller

14.2.1 Hintergrundwissen und Handlungskonzepte: Notlagen, Katastrophen und Rolle des ÖGD

14.2.2 Vom Wissen zum Handeln: Monitoring und Pandemic Preparedness

14.3 EpilogManfred Wildner und Gottfried Roller

Teil III: Anhang

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Sachwortverzeichnis

|13|Geleitwort

Frau Dr. med. Ute Teichert © Bettina Albustin

Mit Beginn der Covid-19-Pandemie im Frühjahr 2020 rückte der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) in den Fokus gesundheitspolitischer Diskussionen. Zwar wurde der ÖGD auch zuvor neben der ambulanten und stationären Versorgung regelmäßig als die „Dritte Säule“ unseres Gesundheitswesens bezeichnet. Jedoch wurden die finanzielle und personelle Ausstattung diesem Anspruch und seiner bevölkerungsmedizinischen Bedeutung nicht gerecht. Die Pandemie hat diese Defizite schonungslos offengelegt.

Die gesundheitspolitisch Verantwortlichen in Bund und Ländern haben daraus ihre Schlussfolgerungen gezogen. Mit dem im Juni 2020 von Bund und Ländern beschlossenen „Pakt für den ÖGD“ wurde ein Paradigmenwechsel eingeleitet. Darin hat sich der Bund verpflichtet, für den Zeitraum bis 2026 insgesamt 4 Mrd. Euro aus Bundesmitteln für den personellen Aufbau und die Verbesserung der Digitalisierung der Gesundheitsämter bereit zu stellen. Zugleich sieht der Pakt vor, den ÖGD und bevölkerungsmedizinische Fragestellungen stärker in Forschung und Lehre zu verankern und eine engere Verzahnung zwischen wissenschaftlichen Grundlagen und Anwendungen in der Praxis zu gewährleisten. Ein zentrales Ziel ist es dabei, die Kapazitäten und Möglichkeiten der Aus-, Fort- und Weiterbildung im ÖGD auszubauen und zu stärken.

Eine Ende 2023 vorgelegte gemeinsame Zwischenbilanz von Bundesministerium für Gesundheit und der Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) zur Umsetzung des ÖGD-Pakts zeigt, dass der Stellenaufbau in den Gesundheitsämtern voranschreitet und Verbesserungen im Bereich der Digitalisierung erfolgt sind. Auch im Bereich der Qualifizierung für eine Tätigkeit im ÖGD wurden bereits wesentliche Fortschritte erzielt. Durch die Einrichtung von Lehrstühlen und Brückenprofessuren für öffentliches Gesundheitswesen und Bevölkerungsmedizin an verschiedenen Universitäten sind ebenfalls erste wichtige Schritte zur stärkeren Verzahnung der Wissenschaft und Praxis eingeleitet. Durch Änderungen in der ärztlichen Approbationsordnung können Studierende nun schon während des Medizinstudiums mit bevölkerungsmedizinischen Fragestellungen und der Bedeutung des ÖGD für unser Gesundheitswesen vertraut gemacht werden. Die Erweiterung der Möglichkeiten, Famulaturen und Teile des Praktischen Jahres in Gesundheitsämtern zu absolvieren, gewährt frühzeitige Einblicke in die Aufgaben und Praxis des ÖGD.

Das von Gottfried Roller und Manfred Wildner herausgegebene Lehrbuch „Öffentliche Gesundheit“ verbindet wissenschaftliche Expertise aus Forschung und Lehre mit gesundheitspolitischen Erfahrungen sowie konkreten Kenntnissen aus der Praxis der Gesundheitsämter vor Ort. Damit leistet das Lehrbuch zum richtigen Zeitpunkt flankierend zum Ausbau der wissenschaftlichen Grundlagen in Forschung und Lehre einen wichtigen Beitrag zu einer evidenzbasierten, qualitativ hochwertigen Arbeit im ÖGD.

Das Lehrbuch bietet einen umfassenden Überblick über das breite Aufgabenspektrum, die verantwortlichen Akteure in Bund, Ländern und Kommunen und den Stellenwert des ÖGD im deutschen Gesundheitssystem auch im internationalen Kontext. Es beleuchtet die evidenzbasierten und wissenschaftlichen Grundlagen der Bevölkerungsmedizin und des öffentlichen Gesundheitswesens aus einem interdisziplinären Blickwinkel. Neben den zentralen bevölkerungsmedizinischen Inhalten werden sozialwissenschaftliche, ökonomische, juristische und verwaltungswissenschaftliche Kenntnisse vermittelt, die für eine Tätigkeit im ÖGD von Relevanz sind. Die rechtlichen Rahmenbedingungen durch bundesweite und länderspezifische Gesetze und Verordnungen werden detailliert dargestellt.

|14|In einem speziellen Teil werden vor allem die einzelnen Tätigkeitsfelder im breiten Aufgabenspektrum des ÖGD, die insbesondere in den Gesundheitsämtern vor Ort von Bedeutung sind, umfassend dargestellt. Dabei werden sowohl die verschiedensten Routineaufgaben in den Gesundheitsämtern betrachtet als auch die Herausforderungen einer Bewältigung von gesundheitlichen Krisen und Katastrophen betrachtet. Neben einer historischen Betrachtung der Entwicklungslinien der Bevölkerungsmedizin, die auch eine kritische Analyse der Rolle des ÖGD in der Zeit des Nationalsozialismus beinhaltet, werden die Erfahrungen bei der Bewältigung der Pandemie reflektiert und notwendige Schlussfolgerungen im Sinne von „lessons learned“ gezogen.

Das Lehrbuch bietet Kolleginnen und Kollegen, die sich auf die fachärztliche Weiterbildung Öffentliches Gesundheitswesen vorbereiten, aber auch Medizinstudierenden und Studierenden im Bereich Public-Health und Gesundheitswissenschaften einen umfassenden Überblick über die theoretischen Grundlagen der Arbeit im ÖGD und ihrer Anwendung in der Praxis vor Ort. Auch für die bereits im ÖGD tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedensten Institutionen, Funktionen und Aufgabenbereichen bietet das Lehrbuch ein umfassendes, detailliertes Nachschlagewerk für die tägliche Arbeit mit Bezug zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Durch die vergleichende Einbeziehung der Öffentlichen Gesundheitsdienste in Österreich und in der Schweiz eignet sich das Lehrbuch ebenfalls als Standardwerk für den gesamten deutschsprachigen Raum.

Den zahlreichen Autorinnen und Autoren sei für ihren Einsatz für das gemeinsame Gut der Öffentlichen Gesundheit, einem zentralen Referenzpunkt im Dienst an einer „Gesundheit für alle“ gedankt. Dem Buch sei eine breite Leserschaft und eine intensive Diskussion innerhalb, aber auch außerhalb des ÖGD gewünscht.

Dr. med. Ute Teichert, Ministerialdirektorin im Bundesministerium für Gesundheit

|15|Vorwort

Der Dienst an der Gesundheit der Bevölkerung ist mehr als die Summe der Bemühungen im Dienst an der Gesundheit des Einzelnen. Für eine gesunde Bevölkerung gilt in besonderem Maß, dass dieses Ganze auch mehr verlangt als individuelle Bemühungen. Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) mit seinen vielfältigen Bezugsdisziplinen und Berufsgruppen steht als staatlicher bzw. kommunaler Akteur für dieses gemeinschaftlich verantwortete „Ganze“ in einer besonderen Gewährleistungsposition. Seine Expertise und Kompetenz ist von überragender, wenn auch in der Regel zu anderen Bereichen komplementärer Bedeutung für die Bevölkerungsgesundheit. Gerade die COVID-19-Pandemie 2020–2023 hat deutlich gemacht, wie wichtig ein gut funktionierender ÖGD bei der Umsetzung der staatlichen Daseinsvorsorge ist. Gesundheit für alle entsteht in einem Miteinander der individuellen gesundheitlichen Leistungserbringung mit der Wissenschaft und Praxis der auf Gemeinschaftsebene organisierten Leistungserbringung im Dienst der Öffentlichen Gesundheit, durch den ÖGD und auch durch weitere gesellschaftliche Akteure. Dabei hat der ÖGD eine Entwicklung durchlaufen bzw. durchläuft eine Entwicklung jeweils parallel zu größeren gesellschaftlichen Entwicklungen. Kennzeichnend dafür sind derzeit zum einen die gestiegenen Anforderungen an die wissenschaftlichen Grundlagen der täglichen Praxis („Evidenz“), die in der gesundheitlichen Versorgung allgemein eingefordert werden. Diese haben den ÖGD durch den Methodenschub in Verbindung mit der (Re-)Etablierung der Multidisziplin Public Health im deutschen Sprachraum noch einmal intensiviert erreicht. Kennzeichnend ist aber auch eine allgemeine gesellschaftliche Entwicklung, die den Bezeichnungen „öffentlich“, „Gesundheit“ und „Dienst“ ein neues, erweitertes Bedeutungsumfeld zuschreibt: Dieses übersteigt die herkömmlichen Schwerpunktsetzungen im ÖGD als staatliche Eingriffsverwaltung mit wichtigstem Schwerpunkt Seuchenschutz erheblich und fordert im Rahmen dieses dreifachen Paradigmenwechsels erweiterte Kompetenzen ein – auch digitale Kompetenzen.

Bislang gibt es in Deutschland keine flächendeckende Präsenz von Lehrstühlen für Öffentliches Gesundheitswesen als Vertretungen dieses medizinischen Fachgebiets in der universitären Forschung und Lehre. Eine solche explizite strukturelle akademische Verankerung ist essenziell für die zukünftige Entwicklung. Bislang ist daher unser Wissen über die Effektivität und Effizienz in Bezug auf die Aufgabenerfüllung durch den ÖGD begrenzt. Ziel ist jedoch eine wissenschaftlich gut begründete, evidenz- und wertebasierte, in ihren fachlichen Grundlagen transparente und im Vollzug qualitätsgesicherte Arbeit im Dienst der Öffentlichen Gesundheit, die den Herausforderungen im jeweiligen Heute genügt und eine bestmögliche Vorbereitung auf künftige Herausforderungen bietet. Der fachliche Hintergrund der Öffentlichen Gesundheit ist multidisziplinär, an der praktischen Umsetzung sind multiple Professionen beteiligt. Zudem ist die komplementäre und kooperative Vernetzung mit dem in den deutschsprachigen Ländern neu etablierten Bereich von Public Health zu gewährleisten und aktiv zu gestalten. Dieses Desiderat stellt komplexe Anforderungen an den ÖGD und die Wissenschaftspartner.

Das Buch will dafür eine Brücke bauen. Sein Aufbau ist zweigeteilt: Der erste, allgemeine Teil behandelt grundlegende Prinzipien Öffentlicher Gesundheit, will das zugehörige Orientierungswissen und auch schon erstes querschnittliches Handlungswissen vermitteln. Der zweite, spezielle Teil legt seinen Schwerpunkt auf die spezifischen instrumentellen Kenntnisse in den vielfältigen Arbeitsbereichen im Dienst der Öffentlichen Gesundheit, die für ein verantwortliches und qualitätsorientiertes Handeln erforderlich sind. Der Ansatz dieses Lehrbuches ist in beiden Teilen: „teach principles, not details“. Ein weiteres Merkmal im Aufbau ist eine punktuelle Wiederholung von Schlüsselkonzepten, die in verschiedenen Kapiteln angesprochen werden und so |16|im Sinne einer Lernspirale vertieft werden. Zudem können sie durch diese Vernetzung leichter in aktives, erinnerbares Wissen überführt werden. Der vorliegende Text kann damit einerseits in seinen Einzelkapiteln, die aus sich heraus verständlich sind, gelesen werden und andererseits als Ganzes mit vernetzten Bezügen der einzelnen Kapitel untereinander.

Aufgrund des föderalen Aufbaus in Deutschland besteht auch im ÖGD eine heterogene Aufgabenwahrnehmung. Es wurde versucht, auf der Basis des von der Gesundheitsministerkonferenz 2018 angenommenen und bundesweit gültigen Leitbildes für den ÖGD unter Berücksichtigung der Bundes- und Landesgesetzgebungen insbesondere die länderübergreifenden Themenschwerpunkte des ÖGD darzustellen. Gleichzeitig wird auch ein Blick in die deutschsprachigen Nachbarländer Österreich und Schweiz geworfen.

Das Lehrbuch richtet sich an alle an der Öffentlichen Gesundheit Interessierten. Besonders geeignet ist es für Ärztinnen und Ärzte und die verschiedenen anderen gesundheits- und sozialwissenschaftlichen Professionen im ÖGD. Es richtet sich darüber hinaus auch an Studierende in Medizin, Gesundheits- und vergleichbaren Wissenschaften und alle sonstigen am Aufgabenspektrum des ÖGD Interessierten. Die bzw. der Lesende soll durch die gewählte thematische Zusammenstellung einen Überblick über dieses weite Themenfeld gewinnen, eigene Schwerpunkte in den einzelnen Kapiteln bearbeitet finden und darüber hinaus einen orientierenden Blick auf einen anderen Schwerpunkt werfen können.

Die Herausgeber und Autorinnen und Autoren vertreten in ihrem fachlichen und berufsbiografischen Hintergrund die praktische Arbeit an den Gesundheitsämtern ebenso wie die gesundheitspolitische Arbeit von Ministerien, die wissenschaftliche Forschung in den Bereichen von Medizin, Gesundheits- und Sozialwissenschaften und Public Health, die diesbezüglichen Brückenfunktionen von Landesämtern und die das Wissen bündelnde und vermittelnde Funktion der Akademien für Öffentliches Gesundheitswesen, für die das Buch in besonderer Weise gedacht ist. Diese vielfältigen Perspektiven sollen in dem vorliegenden Lehrbuch ihren zueinander komplementären und für die Nutzerinnen und Nutzer gewinnbringenden Platz finden. Ob die Erfüllung dieses Anspruchs mit diesem Buch gelingt, mögen die Leserinnen und Leser beurteilen.

Unser großer Dank gilt den Autorinnen und Autoren, die mit ihrem besonderen Fachwissen dem Buch erst seinen Wert geben. In Bezug auf eine einheitliche gendersensible und damit die Gendergerechtigkeit unterstützende Schreibweise haben wir uns kapitelübergreifend für eine nach Möglichkeit genderneutrale bzw. Männer wie Frauen ausdrücklich benennende Ausdrucksweise entschieden. Damit möchten wir bestmöglich das Anliegen einer sensiblen Denk- und Ausdrucksweise unterstützen – „Worte sind die Ahnen der Taten“ und verlangen einen bewussten Umgang, gerade auch im Bereich der Öffentlichen Gesundheit. Wir danken unseren immer sachkundigen und hilfsbereiten Ansprechpartnerinnen in der Redaktion der Hogrefe-Verlagsgruppe für die redaktionelle Begleitung im Werden dieses Buches. Nicht zuletzt danken wir auch unseren Familien für die geduldige Unterstützung, manchen klärenden Dialog und den Ausgleich für unsere zeitlichen und oft auch gedanklichen Abwesenheiten. Die Verantwortung für etwaige Fehler liegt alleine bei den Herausgebern.

Stuttgart/München, im Frühsommer 2024

Gottfried Roller und Manfred Wildner

|17|Teil I: Allgemeine Grundlagen