Leidest du noch oder lebst du schon? - Michael Begelspacher - E-Book

Leidest du noch oder lebst du schon? E-Book

Michael Begelspacher

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Beschreibung

Bedienungsanleitung fürs Leben. Buch das sich mit der Ursache und Lösung von Leid und Krankheiten befasst.Wir kommen ohne Bedienungsanleitung auf die Welt und glauben den Menschen um uns alles. Hauptsächlich den Eltern die uns maßgeblich prägen. Aber wer sind wir wirklich hinter all den gut gemeinten Ratschlägen? Wenn wir das nicht herausfinden, ist Leid unausweichlich!

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Michael Begelspacher

Leidest du noch

oder

lebst du schon ?

Mit der MB-Methode

zum Erwachen und Verstehen,

dass nur Sie es ändern können

Misuna Verlag e. K.

Wichtiger Hinweis:

Der Verfasser dieses Buches ist kein Mediziner und kann insofern auch keinen medizinischen Rat geben. Die in diesem Werk mitgeteilten Gedanken, Methoden und Anregungen bieten keinesfalls einen Ersatz für die Beratung oder Behandlung durch Personen, die zur Ausübung von Heilmethoden zugelassen sind. Jede / r Leser / in ist für das eigene Handeln selbst verantwortlich. Eine Haftung für etwaige Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ist hiermit ausgeschlossen.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http: // dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2014 Michael Begelspacher

Neuauflage Mai 2014

Satz, Umschlagdesign, Herstellung und Verlag:

Misuna Verlag e. K. Freiburg im Breisgau

ISBN: 978-3-944444-03-1 E-Book

Vorwort

Diese ewig steigenden Benzinpreise !« – »Seit es den Euro gibt, ist alles teurer geworden !« – »Mein Chef macht mich noch mal wahnsinnig !« – »Mein Mann liebt mich nicht mehr !« – »Meine Frau will kaum noch mir mit schlafen !« – »Wenn ich doch nur wüsste, wo meine Allergie herkommt !« – »Wieso habe gerade ich Krebs (oder eine andere Krankheit) ?« – »Warum ist mein Kind verhaltensauffällig ?« – »Weshalb werde ich meine Sucht (Essen, Rauchen, Trinken, Computer etc.) nicht los ?« – »Was will denn das Finanzamt schon wieder von mir ? – »Wieso kommt immer dann, wenn es mir gut geht, solch ein Hammer ! ?«

Kennen Sie solche Aussagen ?

Jede dieser Aussagen bedeutet Leid. Es sind Aussagen von Menschen, die nicht wissen, was hier läuft. Und sie denken, sie seien Opfer der Umstände. Ob die Umstände nun der Partner, der Chef, die Regierung, das Finanzamt, der Arzt oder sonst wer sind, spielt dabei keine Rolle.

Wenn auch Sie das Gefühl haben, nicht zu wissen, was mit Ih­nen geschieht, werden Sie ebenfalls immer wieder Opfer der Umstände, denn Unwissenheit bedeutet Leid und Opferrolle. Solche ungelösten Aussagen beschäftigen Sie und wirken in Ih­nen weiter. Dadurch stressen Sie Ihren Körper – und der wird irgendwann seinen Dienst quittieren: ob mit psychischen, physischen oder psychosomatischen Störungen. Und dann wird das Leid noch deutlicher sichtbar.

Wenn Sie das nicht nur verhindern, sondern auch noch lernen wollen, wie Sie ein selbstbestimmtes, erfülltes und glückliches Leben ­führen können, haben Sie das richtige Buch in der Hand. Denn es liegt ganz an Ihnen, aus Ihrem Leben etwas zu machen. Dafür ist niemand außer Sie selbst verantwortlich.

Und ist das nicht schön, zu wissen, dass Sie selbst es gestalten ­können. Das bedeutet absolute Freiheit.

All die genialen Bücher über positives Denken – Bücher wie »The ­Secret«, »Bleep«, »The Master Key System« oder was auch immer – »funktionieren« nicht, wenn Sie nicht Ihre Selbstsabotageprogramme, die in Ihrem Unterbewusstsein ablaufen, verstehen und lösen lernen.

Sie haben dieses Buch vermutlich in der Hand, weil Sie der Titel angesprochen hat. Vielleicht leiden Sie oder Sie fühlen sich selbst als Opfer oder kennen jemanden, der ständig leidet und dem die Opferrolle auf die Stirn geschrieben steht. Dieses Buch richtet sich an alle, die sich um sich und um ihr Wohlbefinden kümmern und ihre Opferrolle verlassen, ihr Leid beenden und in die Freiheit wollen. Es richtet sich auch an Kranke, die die oft hilflosen Diagnosen von Medizinern oder anderen Heilern satt haben. Ebenso an Gesunde, die gesund bleiben wollen. An Menschen oder Therapeuten, die ihre Arbeit verändern oder bereichern möchten.

Letztendlich an alle Menschen, die sich kennen und verstehen ­lernen möchten. Es kann wie eine Art Bedienungsanleitung für ihr Leben sein. Wer weiß denn schon genau, wie das Leben funktioniert. Und damit meine ich nicht physiologisch, sondern psychologisch und spirituell.

Der Sinn dieses Buches besteht nicht darin, neue Weisheiten zu ­verbreiten oder neue Behauptungen aufzustellen. Mein Wunsch und Ziel ist es, Ihnen zu helfen, dass Sie sich zu helfen lernen. Und vor allem, Ihre Wahrheit herauszufinden, nicht meine zu übernehmen. Wenn meine Ideen oder Wahrheiten zu Ihren passen, dann gerne, ansonsten ist es das Ziel des Buches, Ihnen so viel an die Hand zu geben, dass Sie Ihre eigenen Wahrheiten herausfinden und leben lernen.

Dies ist ein Prozess, der Sie in eine ungeahnte Freiheit führen wird.

Sollte Sie das eine oder andere in diesem Buch Beschriebene besonders ansprechen, im positiven wie im negativen Sinne, dann sind Sie bereits an Ihrer Wahrheit. Es bedeutet, dass es mit Ihnen in Resonanz kommt, d. h. die gleiche Schwingung hat wie Sie. Und das heißt, dass Ihr Organismus es bereits kennt.

Dieses meist unbewusste Wissen gilt es dann in das Bewusstsein zu bringen und kennen zu lernen. Denn es sind meist die unbewussten Prozesse, die uns in Schwierigkeiten bringen. Erst wenn wir uns diese unbewussten Prozesse klarmachen und verstehen lernen, wie wir diese nutzen können, ist Heilung und Freiheit möglich. Was auch immer unbewusst abläuft, kann positive, aber auch negative und todbringende Wirkungen haben.

Ist es also nicht sinnvoll, etwas mehr darüber zu erfahren und zu lernen? Was ich nicht weiß oder verstehe, kann ich auch nicht nutzen oder anwenden. Und es wäre töricht zu glauben, dass es so etwas wie Unbewusstes oder Unterbewusstsein nicht gibt. Wenn dem so wäre, wären wir nicht lebensfähig, da wir uns ständig an das Ein- und Ausatmen, die Regelung der Körpertemperatur, des Pulses usw. erinnern müssten. Wir hätten gar keine Zeit für etwas anderes.

Denn das alles regelt unser Unterbewusstsein. Es sichert auch unser Überleben, indem es uns vor Angriffen schützt. Dies können Angriffe seitens Bakterien, Viren oder auch Angriffe von Menschen sein. Das Verhalten von Menschen ist allerdings vielschichtig. Das bedeutet, dass unser Unbewusstes oft Dinge erkennt oder abwehrt, die gar nicht so gemeint sind.

Und wenn das so ist, beginnt ein Albtraum, der unser gesamtes Leben lang dauern und es uns zur Hölle machen kann. Der Grund ist, dass etwas als real angenommen wird, das auf einem Missverständnis beruht. Und da es unterhalb unserer Bewusstseinsschwelle (im Unterbewusstsein) abläuft, wissen wir ja nichts davon, können also auch nichts unternehmen. Das daraus folgende Unbehagen wird zwar meist sehr schnell durch bestimmte Verhaltensweisen, Körpersignale oder Krankheiten sicht- oder fühlbar, aber leider meist unterdrückt oder wegtherapiert.

Wenn Sie mit diesem Buch arbeiten, werden sich für Sie ungeahnte Möglichkeiten eröffnen, denn es wird Ihnen helfen sich und auch Ihre Mitmenschen besser kennen und verstehen zu lernen, sich aus der eventuellen Opferrolle zu befreien und auch dafür zu sorgen, nicht gleich wieder in die nächste zu geraten.

Für wen dieses Buch geeignet ist:

Dieses Buch richtet sich an Menschen, die Heilung wollen, ebenso wie an Therapeuten oder Heiler, die ihren Patienten / Klienten schnell und effizient helfen wollen.

Es ist auch für Menschen gedacht, denen es meist gut geht und die wollen, dass es auch so bleibt. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, ist bewusstes Leiden nicht mehr möglich. Wenn Sie mit dem Buch arbeiten, wird sich auch Ihr unbewusstes Leid auflösen können.

Einleitung: Was Sie von diesem Buch erwarten können

In meine Praxis kommen Menschen mit den unterschiedlichsten Symptomen, Problemen und Wünschen, wie z. B. Krebsleiden, multiple Sklerose, Hautkrankheiten, Angststörungen, Panikattacken, Depressionen, Lernblockaden, Essstörungen, Beziehungsproblemen, Kindern, die auffällig wurden und vieles andere mehr. In der Regel haben diese Menschen einen langen Leidensweg hinter sich.

Was ihnen sofort weiterhilft, ist, dass ihnen endlich mal jemand erklärt, was hier bei ihnen läuft und warum es so läuft. Und vor allem, wie sie da rauskommen. Um irgendwo rauszukommen, muss man allerdings erst mal begreifen, dass man irgendwo drinsteckt und wo drin man steckt.

Der erste Schritt ist also nicht raus, sondern rein. Wie das alles funktioniert, ist Bestandteil dieses Buches. Denn wer leidet, macht sich ­automatisch zum Opfer.

Sie werden lernen, weshalb immer alles richtig läuft und nur zu ­Ihrem Besten ist. Das mag jetzt im Angesicht einer Krebsdiagnose sehr respektlos klingen. Es hat aber seinen Grund, warum jemand an Krebs erkrankt. Krebs entsteht nicht von heute auf morgen. Es handelt sich dabei um jahrelang »wegtherapierte« Symptome, die nicht als Signale verstanden wurden. Jedes dieser Signale (Symptome) hat seinen Grund. Sie entfernen ja auch nicht die Ölkontrollleuchte Ihres Autos, wenn diese leuchtet. Wenn doch, wird es sehr teuer, denn es hat einen Motorschaden zur Folge.

Das gilt auch für uns Menschen: Entfernen wir einfach nur die Signale, kann man sich ausrechnen, dass das nicht lange gut gehen kann. Man bekommt ebenfalls irgendwann einen »Motorschaden«. Denn unser Motor ist unser Herz und wenn das streikt, wird es nicht einfach nur teuer wie beim Auto, sondern lebensbedrohlich. In der Regel geht es immer um unser Herz und die Herzlichkeit. Denn das Hauptproblem einer jeden Krankheit ist, dass wir irgendwann in der Vergangenheit so verletzt wurden, dass wir unser Herz verschließen mussten. Nur geöffnet haben es dann die meisten nie mehr, sonst wären Krankheiten beinahe unmöglich. Denn wer gelernt hat, auf sein Herz zu hören, bekommt jede Antwort und Hilfe. Wenn man aber sein Herz verschlossen hat, kann man nicht nur seine eigene Botschaft, die Botschaft des Körpers, sondern auch andere Botschaften nicht erkennen und annehmen.

Wenn Sie verstehen und lernen, warum eine Krankheit zu ei­nem bestimmten Zeitpunkt kommt, werden Sie diese nicht nur heilen können, sondern ihr auch dankbar sein. Außerdem wis­sen Sie dann, was Sie tun müssen, damit sie nicht wieder­kommt.

Ich höre immer wieder von Krebs- oder Herzinfarktpatienten, dass sie diesem Signal, das eine Krankheit sein kann, unendlich dankbar sind. Denn es hat ihr Leben verändert und bewusster gemacht. Wenn man unwissend und unbewusst ist, braucht man eben solche Signale. Das ist ja auch nicht schlimm. Schlimm wird es nur, wenn man diese nicht versteht und einfach nur entfernt. Auch ich bekomme hin und wieder Signale, die ich dankend annehme und mich meist sofort darum kümmere.

Krankheit ist der Ort des Lernens !

Und wenn ich mich mal nicht gleich darum kümmere, ist das auch nicht weiter schlimm. Denn das nächststärkere Signal war­tet schon. Wenn dieses sich meldet, gehe ich dem allerdings sofort nach. Es ist nicht schlimm, leichtere Signale mal zu verschieben oder gar zu unterdrücken. Das ist menschlich. Schlimm wird es eben nur, wenn man versucht, sie auf Dauer zu unterdrücken. Der Organismus muss dann zu immer stärkeren Maßnahmen greifen. Und glauben Sie mir: Er wird es tun ohne Rücksicht auf Verluste. Denn er hat nichts mehr zu verlieren. Er signalisiert ja nicht aus Langeweile, sondern aus der Not heraus. Erkennen Sie diese Not nicht, dann wird es für ihn notwendig, härtere Geschütze aufzufahren.

Ihr Körper ist ein genialer und selbst heilender Organismus, der darauf aus ist, alles Schädliche und Krankmachende zu eliminieren. Daran lässt er sich nicht hindern. Hindern Sie ihn dennoch durch Unwissenheit, wird er Sie und sich selbst eliminieren. Ihr Organismus möchte auf Dauer keinen unlösbaren Krieg in sich haben.

Also lassen Sie sich und Ihren Körper nicht im Stich. Er tut jeden Tag das Beste für Sie. Unterstützen Sie ihn, indem Sie ihm nicht durch Unwissenheit im Weg stehen und das Leben durch Leiden zur Hölle machen.

Und bei diesem Vorhaben werde ich Ihnen helfen.

Ab jetzt sind Sie nicht mehr allein.

Ich werde oft gefragt, ob ich glaube, dass jeder leidet. Ich sage dann: mehr oder weniger auf jeden Fall. Glück geht nicht ohne Leid, das ist das Gesetz der Polarität. Wenn Sie jetzt denken: Aber ich bin doch glücklich, frage ich: Und woher wissen Sie das ? Ganz einfach, Sie kennen das Gegenteil, die Polarität. Und diese wollen Sie sicher nicht erleben. Also werden Sie bewusst oder auf jeden Fall unbewusst alles dafür tun, um das zu verhindern.

Aber niemand kann ohne unbewusste Angst wirklich frei und ungetrübt glücklich sein. Auch wenn es sich vielleicht so anfühlt. Die unbewusste Angst bestimmt größtenteils Ihr Leben. Das ist nicht schlimm, es ist ein normaler Schutzmechanismus, also Selbstverteidigung. »Schlimm« ist nur, wenn Sie es aus Unwissenheit ignorieren.

Wenn Sie es mit Hilfe dieses Buches nicht schaffen, kann ich Ihnen auch direkt in meiner Praxis oder in einem Seminar zu diesem Thema weiterhelfen.

Es braucht meist nur einen kleinen Anstoß und dann geht es direkt in die Freiheit.

Viel Spaß und Erfolg beim Lesen und Üben !

Michael Begelspacher

Teil 1: Grundlagen und Theorie

1.1 Leid und Opferrolle

Unter Leid, Opfer oder Opferrolle verstehe ich die Position, in der sich Menschen befinden, die glauben, dass ihnen Unrecht getan wird oder dass etwas schiefläuft. Sie schimpfen meist und suchen die Schuld bei anderen: Es sind immer die anderen schuld. Sie selber können nichts dafür. Sie sind einfach Opfer der Umstände.

Es ist ein hilfloser und bedrohlicher Zustand. Oft gefolgt von allerlei psychischen und psychosomatischen Leiden, wie Depressionen, Schlafstörungen, chronischem Müdigkeitssyndrom, ADS, Hyperaktivität, Magen-Darm-Problemen, erhöhten Leberwerten, erhöhten Cholesterinwerten, Herzbeschwerden, Hautkrankheiten und vielem mehr.

Um aus der Opferrolle herauszukommen, muss man überhaupt erst einmal wissen, dass man in dieser Rolle steckt. Man wird nirgendwo herauskommen, bevor man nicht weiß und akzeptiert, dass man drin ist und wo drin man sich befindet. Das ist oft der Punkt, an dem es schwierig wird, denn die Opferrolle kann auch sehr bequem sein. Man gibt nämlich mit ihr einfach die Verantwortung ab und schiebt sie allen anderen zu.

Der erste Schritt ist daher, die Verantwortung für sich und seinen Zustand zu übernehmen.

Wie genau das funktioniert und vor allem, dass dies sehr leicht sein kann und auch Spaß macht, erfahren Sie im zweiten Teil dieses ­Buches.

Zunächst ist es erst einmal wichtig, die Grundlagen dieses Symptomkomplexes zu verstehen: Wie kam es dazu, dass Sie in der Opferrolle sind ? Denn es ist immer leichter, etwas durchzuführen, wenn man die Theorie dahinter verstanden hat. Vor allem können Sie dann das Übungskonzept Ihren Bedürfnissen anpassen.

1.2 Die verschiedenen Bewusstseinsebenen

Es gibt verschiedene Bewusstseinsebenen. Wir betrachten hier die drei, die für unser Vorhaben am wichtigsten sind.

Zunächst das Unterbewusstsein (oder auch Unbewusste), es wird auch oft als »niederes Selbst« bezeichnet.

Es speichert alles ab, was wir erleben, und reagiert darauf. Es ist vergleichbar mit einem naiven, kleinen Kind, das erst einmal alles aufnimmt und keine Möglichkeit hat, dieses Aufge­nom­mene zu überprüfen.

Es ist auf den Erhalt des Lebens trainiert und wird alles dafür tun, um zu überleben. Es sorgt auch hervorragend für die sogenannten ­Vitalfunktionen, sodass wir uns nicht um die Atmung, die Körpertemperatur und den Puls kümmern müssen. Ganz wichtig: Es kennt keine Negationen. Es nimmt alles eins zu eins auf. Da es auf die Bilder in unserem Kopf reagiert, wird es alles, was wir denken, als wahr betrachten und versuchen, es umzusetzen und auszuführen.

Wenn Sie also denken, dass Sie etwas nicht möchten, sehen Sie in der Regel nicht das, was sie stattdessen wollen, sondern das, was Sie nicht wollen. Dieses Bild von dem, was Sie nicht wollen, sieht auch Ihr Unterbewusstsein. Es »denkt« allerdings, dass Sie das wünschen und wird versuchen es auszuführen.

Ein Beispiel: Sie denken: »Ich möchte jetzt nichts Süßes essen.« Was Sie aber gedanklich sehen, sind Süßigkeiten. Denn Sie müssen sich ja von dem, was Sie nicht wollen, ein Bild machen. Sie denken zwar, dass Sie das nicht wollen, sehen aber ein Bild dieser Süßigkeiten. Das sieht Ihr Unterbewusstsein auch und denkt, dass Sie es wollen, und es beginnt es hor­mo­nell zu fordern. Und genau gegen diese Hormone wollen oder müssen Sie dann ankämpfen.

Wenn Sie Ihr Unterbewusstsein also zu Ihrem Verbündeten ma­chen wollen, sollten Sie immer an das denken, was Sie wol­len und nicht an das, was Sie nicht wollen. Denken Sie immer daran: In Ihrem Kopf gibt es keine Bilder für Negationen. Oder haben Sie, wenn Sie nichts essen wollen, in Ihrem Kopf ein Bild mit einem Essen, das rot durchgestrichen ist ?

Im Unterbewusstsein sind auch alle unsere Verletzungen, Glau­benssätze, Muster und Programme abgespeichert.

Das Wachbewusstsein oder »mittlere Selbst« ist der Teil des Bewusstseins, mit dem Sie jetzt gerade lesen und verstehen. Dieser Teil reagiert auf unbewusste Prozesse. Es führt meist alles ohne große Überprüfung aus. Das führt dazu, dass der Schmerz einer abgespeicherten Erfahrung im Unterbewusstsein uns in bestimmten Situationen vorgaukelt, dass wir »sterben«, wenn wir nicht sofort etwas tun. Und dieses muss meist so schnell getan werden, dass keine Zeit zum Nachdenken bleibt. Dafür ist das Wachbewusstsein zuständig.

Wenn Menschen sich streiten oder aneinander vorbeireden, fühlt Ihr Unbewusstes sich nicht verstanden und erinnert sich an ähnliche Verletzungen in der Vergangenheit. Anstatt zu überdenken, ob dieses Gefühl heute noch Sinn macht, wird hier nur gefühlt und abgewehrt. Das unbewusst bedrohliche Gefühl kommt also erst gar nicht ins Wachbewusstsein, wo es konstruktiv umgesetzt werden könnte.

Das Überbewusstsein, »höheres Selbst« genannt, ist unsere Schnittstelle zu höheren Ebenen. Dies kann unsere Seele, das können Engel, aufgestiegene Meister, der Kosmos oder auch Gott sein. Je nachdem, mit wem Sie in Kontakt treten wollen. Mit dem höheren Selbst kann man nicht direkt in Kontakt treten. Dies läuft immer erst über das Unterbewusstsein und gelingt meiner Erfahrung nach auch nur, wenn man mit unbewussten und selbstzerstörerischen Programmen im Unterbewusstsein aufgeräumt hat.

1.3 Wie alles begann

Beginnen wir ganz von vorne. Mit »ganz von vorne« meine ich den Anfang unseres Lebens. Ich gehe dazu bis zur Zeugung zurück. Damit meine ich die Frage: Mit welcher Energie wird ein Kind gezeugt? Wird eine Frau vergewaltigt und es geht ein Kind daraus hervor, wird dieses Kind mit Sicherheit die Energie des Täters und auch die Energie des Opfers in sich tragen.

Gehen wir hier aber einmal von einer ganz »normalen« Zeugung aus. Als Beispiel nehme ich mal eine unbewusste Zeugung. Also das Paar schläft miteinander und ohne dass sie es wissen, geht daraus ein Kind hervor. Irgendwann merkt die Frau, dass etwas nicht stimmt, und macht einen Test oder sie geht zum Arzt. Wenn der Arzt ihr dann das Ergebnis (ich nenne es im Weiteren die »Diagnose«) mitteilt, ist es absolut entscheidend, was die Mutter denkt oder sagt.

Sagt sie z. B.: »Mist, ich wollte doch erst noch mein Studium abschließen«, oder: »Wir bauen doch gerade unser Haus, das passt jetzt aber gar nicht«, hat sie sicher Recht und meint es auch nur gut. Es ist aber nicht entscheidend, was sie sagt, sondern das, was beim Embryo ankommt.

Der Embryo befindet sich die erste Zeit nach seinem Entstehen unentdeckt im Mutterbauch. Sofern die Umgebungsbedingungen der Mutter ganz normal sind, wird das Kind sich sehr wohl fühlen. Ich nenne es ein »kosmisches Bewusstsein«: Er fühlt sich noch eins mit sich und dem Kosmos. Er ist geschützt, schwerelos, hat es warm und weich, ist in Sicherheit und wird ernährt. Er fühlt sich normalerweise wohl und sicher.

In dem Moment, in dem er durch den Arzt entdeckt wird und die Mutter so wie oben reagiert, ist es allerdings sofort vorbei mit der unbeobachteten Ruhe und Sicherheit. Der Embryo bekommt ganz genau mit, was da »draußen« vor sich geht und besprochen wird. Er wird nicht verstehen, dass die Mutter nur ihre Unsicherheit ausspricht, sondern er wird fühlen, dass er nicht willkommen ist. Also mit Sicherheit wird er Todesangst verspüren.

Ich führe, je nach dem vorliegenden Problem oder Symptom, meine Klienten meist mittels Hypnose bis zu dem Punkt der Diagnose zurück. Dann weiß der Klient aus erster Hand, was damals wirklich war.

Auf jeden Fall wird jeder Organismus, egal wie hoch entwickelt er ist, bei Bedrohung instinktiv immer mit Flucht oder Angriff reagieren. In diesem Fall bleibt dem Embryo nur die Flucht. Das natürlich nicht im wörtlichen Sinn. Wohin sollte er auch fliehen ? Was der Embryo aber in der Regel macht, ist, sich ganz ruhig zu verhalten, in der Hoffnung, es dadurch zu überleben. Ob er dabei denkt oder die Hoffnung fühlt, durch diesen »Rückzug« nicht entdeckt zu werden, wird oft unterschiedlich beschrieben. Manche Klienten erzählen, sie hätten einfach nur brav sein wollen, in der Hoffnung, dass die Mutter sich das noch einmal überlegt und den Embryo annimmt.

Es ist in jedem Fall für den Embryo durch die Aussage der Mutter eine lebensbedrohliche Situation entstanden, die in der Kindheit und vor allem spätestens im Erwachsenenalter zu großen Problemen führen wird. Diese Probleme können, werden sie nie erkannt und therapiert, das Leben des Menschen zu einem Albtraum machen, geprägt von dem Schmerz des Gefühls, nicht gewünscht zu sein, und von dem Gefühl, keine Lebensberechtigung zu haben. Die ständige Suche nach Liebe und Anerkennung wird den Menschen irgendwann in große, nicht lösbare Probleme stürzen.

Ich komme später noch genauer auf solche Fälle zu sprechen.

Es ist also wichtig zu wissen und zu verstehen: Was lief im Mutterbauch ab und auf welche Weise? Unter welcher Bedingung begann das Leben (der Embryo) sich zu entwickeln? Mit der Freude des Gewünschtseins oder mit der Angst des Nicht-erwünscht-Seins und der Unsicherheit, abgetrieben, also umgebracht zu werden ? Oder mit Gleichgültigkeit ? Es gibt sicherlich auch noch jede Menge Nuancen dazwischen.

Das nächste bekannte Problem ist die Geburt. Dort wird das Kind mit den Wehen konfrontiert. Dies wird als das »Geburtstrauma« bezeichnet. Hier setzt sich das Kind mit existenziellen Ängsten auseinander. Je nach Dauer der Geburt kann das natürlich noch tragischer werden. Hier zeigt sich auch oft, ob das Kind überhaupt rausmöchte oder sich vor lauter Angst, umgebracht zu werden, »querstellt«.

Jeder Mensch erlebt bei einer normalen Geburt ein Geburtstrauma. Das hat nicht nur Nachteile, denn es ist für den Organismus auch ­wichtig, sich durchsetzen zu lernen, denn er wird dadurch auch widerstandsfähiger. Doch sehr oft ist das Ge­burtstrauma auch dafür verantwortlich, dass Menschen später unter Kontrollzwang oder ­unerklärbaren Ängsten leiden.

1.4 In der Welt angekommen

Ist das Kind auf der Welt, wird es sich durch Artikulation seiner Grundbedürfnisse bemerkbar machen. Diese Grundbedürf­nisse sind Nahrung, Wärme, Schutz, Ansprache, Berührung, Liebe. Werden diese Bedürfnisse befriedigt, ist alles in Ordnung. Wenn nicht, wird das Kind instinktiv Signale senden.

Gehen zum Beispiel beide Eltern arbeiten, wird das Kind bei der ersten Abwesenheit der Mutter wie gewohnt auf sich aufmerksam machen. Es wird also erst einmal schreien. Jetzt kommt aber irgendjemand anderes, z. B. die Oma, der Opa oder eine Tagesmutter. Die sich sicherlich ganz liebevoll um das Kind kümmern. Das Kind spürt aber ganz genau, dass das nicht die Mutter oder der Vater ist. Es wird also keine Ruhe geben. Es will die Sicherheit der Eltern. Sollte das ganze Schrei­en nichts bringen, wird das Kind vielleicht das geringere Übel in Kauf nehmen und vor lauter Hysterie oder Übermüdung irgendwann sich und seine Interessen aufgeben. Das Schrei­en ist ja auch sehr anstrengend und schmerzhaft.

Allerdings wird das Kind am ersten Abend, wenn die Eltern nach Hause kommen, völlig aus dem Häuschen sein und sich freuen, wieder in gewohnter Sicherheit zu sein.

Der Alptraum beginnt allerdings am nächsten Tag von vorne. Das Kind wird dann die gleiche Erfahrung machen wie am Tag zuvor, nämlich dass es nichts bringt, auf sich aufmerksam zu machen. Es kommt sowieso niemand, zu dem es bedingungs­loses Vertrauen hat.

Was dann passiert, ist entscheidend für das weitere Leben. Das Kind wird, wie jeder lebende Organismus, ganz instinktiv lernen den Schmerz zu umgehen bzw. zu vermeiden.

Auch hier gibt es wie immer in Gefahrensituationen nur Flucht oder Angriff. Der Angriff, also stärkeres oder andauerndes Schreien, hat ja nichts gebracht. Bleibt also nur noch die Flucht. Die Flucht besteht aus dem Zurückziehen und Zurück­nehmen. Das Kind lernt also, die ­Gefühle zurückzunehmen, um den Schmerz zu vermeiden. Es wird erst gar nicht mehr schreien, denn das bringt ja sowieso nichts. Es wird also ein Programm gestartet, das besagt: Wenn ich mich zurücknehme und ruhig bin, fahre ich besser. Auf mich aufmerksam zu machen tut, da ja sowieso niemand kommt, nur noch mehr weh.

Jedes kreierte Programm und das daraus resultierende Verhaltensmuster entsteht, wie in diesem Beispiel, meist aus einer Notsituation heraus und hat die positive Absicht, Schmerzen zu vermeiden. Man spricht hier von einer »Prägung«. Das Kind ist geprägt von dem nicht ernst genommenen Bedürfnis nach Si­cher­heit. Es wird sich also in der Kindheit zurücknehmen, da es nicht dauernd verletzt werden möchte.

Da das allerdings ein Organismus auf Dauer nicht aushalten kann, wird das Kind immer wieder versuchen, mit den Eltern in Kontakt zu kommen, um herauszufinden, ob es denn überhaupt noch geliebt wird, es wäre sonst auf Dauer nicht überlebensfähig. Es wird, wenn es laufen und sprechen kann, versuchen brav zu sein (Flucht) oder extrem aufmüpfig und anstren­gend (Angriff).

Als Beispiel nehmen wir einmal an, dass das Kind tagsüber ein Bild gemalt hat, das es abends voller Stolz den Eltern zeigen möchte. Es wartet also ungeduldig auf die Eltern. Nun kommen diese zur Tür ­herein. Sie hatten vielleicht einen anstrengen­den Arbeitstag und freuen sich auf den Feierabend. Sie sind gerade im Begriff, ihre Jacken an die Garderobe zu hängen, da kommt das Kind angestürzt und will mit all seinem Stolz das tolle Bild vorzeigen. Wenn die Eltern jetzt, vielleicht etwas genervt, sagen: »Jetzt lass uns doch erst mal die Jacken aufhängen !«, ist das für das Kind, das den ganzen Tag auf diesen Moment gewartet hat, sicherlich ein Schock und es wird sich zurückgewiesen fühlen. Vielleicht fängt es an zu wei­nen oder zieht sich erst einmal in sein Zimmer zurück. Entweder es taucht dann wieder von alleine auf oder die Eltern holen es. Entscheidend kann auch sein, was in der Zwischenzeit passiert: Das Kind wird den Schmerz fühlen und der Organismus wird wieder instinktiv versuchen, ein Programm zu starten, das diesen Schmerz in Zukunft verhindern soll.

Das Kind wird also lernen müssen, besser aufzupassen und zu beobachten, wie die Eltern drauf sind, bevor es auf sich aufmerksam machen darf. Es lernt, sich wieder einmal zurückzu­nehmen, um Schmerzen zu vermeiden.

Es kann nun sein, dass das Kind im Zimmer sitzt und vielleicht, bis es gerufen wird oder von selbst kommt, noch etwas an seinem Bild malt. Wenn es dann zu den Eltern kommt und diese das Bild anschauen und sagen: »Was für ein tolles Bild«, kann es sein, dass der Organismus wiederum, um Schmerzen zu vermeiden, interpretiert: Der erste Entwurf meines Bildes war vielleicht nicht gut genug, ich bin also nicht gut genug. Ich muss in der Zukunft also alles geben, dann gibt es keine so komischen Gefühle. Es lernt also schon jetzt, besser werden zu müssen: Der Startschuss für Perfektionismus.

Das ist nur eine Möglichkeit von vielen. Entscheidend ist zu verstehen, dass unser Organismus mit einem Schmerzvermeidungs­prinzip auf die Welt kommt. Er wird also alles tun, um auf die erlernte Weise zu überleben. Und emotionale Schmerzen und Verletzungen sind für unseren Organismus lebensbedrohlich.

Und um zu überleben, wird der Organismus immer Programme starten, die das Überleben sichern sollen und vor allem da­für sorgen, dass so etwas nicht mehr passiert. Diese Programme werden immer mit einer positiven Absicht kreiert. Er generalisiert diese Erfahrung, indem er annimmt: Wenn mich ein Mensch verletzen kann, können es auch die anderen. Sind das zunächst die Eltern – sozusagen die »Götter«, die das Kind erschaffen haben – und das Kind kann diesen schon nicht mehr trauen, wem denn dann ? Es wird also ganz instinktiv lernen, niemandem mehr einfach so zu vertrauen. Noch nicht einmal sich selbst.

Die Muster bzw. die Programme werden, wie schon erwähnt, zum Zeitpunkt X, dem Punkt der Verletzung, kreiert und laufen, sofern sie nicht irgendwann entdeckt und verändert werden, ein Leben lang. Der Mensch ist also geprägt.

1.5 Weshalb wir zunächst einmal keinen freien Willen haben

Wie im vorigen Kapitel beschrieben, reagieren wir immer auf Grund eines Reiz-Reaktions-Mechanismus. Dieser ist darauf aus, Schmerzen zu vermeiden.

Wie aber können wir einen freien Willen haben, wenn unser Organismus völlig selbstständig – also »selbst« und »ständig« – auf Reize reagiert, die er auf Gefahr hin untersucht, und im Falle einer Bedrohung sofort auf Abwehr / Flucht oder Angriff schaltet ? Und das ohne unser Zutun.