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Der Leitfaden für Sanitätshelfer/innen wurde als Nachschlagewerk für Sanitätshelfer und Sanitäter geschaffen, welches kompakt die Inhalte der Sanitätsausbildung beinhaltet und auf das Wissen in diesem Ausbildungsstand reduziert ist. Neben Anatomie, Krankheitsbildern und Behandlngsmaßnahmen sind grundlegende Themen rund um medizinische Hilfeleistung und Sanitätsdienste aufgeführt und erläutert.
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Seitenzahl: 73
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LEITFADEN
Sanitätshelfer/in A und B
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Bedanken, die mich bei der Fertigstellung dieses Werkes unterstützt haben. Vor allem bei Lisa, Stephan und Hendrik.
Impressum:
© 2018 Daria Böker (Hrsg.)
Auflage 2 2019
Umschlaggestaltung, Illustration: Daria Böker, Bilder WEINMANN Emergency Medical Technology GmbH + Co. KG
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN Taschenbuch: 978-3-7482-5735-6
ISBN Hardcover: 978-3-7482-5736-3
ISBN e-Book: 978-3-7482-5737-0
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Inhalt
Vorwort
1. Organisation und Strukturen
1.1. Organisationen
1.2. Personal
1.3. Rettungsmittel
1.4. rechtliche Grundlagen
1.5. Material in Notfallrucksack und Kfz-Verbandkasten
1.6. Notfallnummem
2. Ablauf Hilfeleistung
2.1. Rettungskette
2.2. Erstkontakt zum Patienten
2.3. Übergabe an später eintreffendes Personal
2.4. Grundlagen Wundabdeckung
2.5. Immobilisation und Lagerungen
3. Grundlagen Hygiene und Eigenschutz
3.1. Persönliche Schutzausrüstung
3.2. Qualifikationsabzeichen und Namensschilder
3.3. spezielle Schutzausrüstung
3.4. Hygiene
4. Reanimation
4.1. Cardiopulmonale Reanimation
4.2. Benutzung von automatisierten externen Defibrillatoren(AED)
5. Vitalzeichen kontrollieren
5.1. Richtwerte bei Erwachsenen
5.2. Hilfsmittel zur Vitalzeichenkontrolle
5.3. Durchführung der Vitalzeichenmessung
6.1. Anatomie/Physiologie Herzkreislaufsystem
6.2. Notfälle Herzkreislaufsystem
6.2.1 Dekompensierte Herzinsuffizienz
6.2.2 Akutes Koronarsyndrom/Herzinfarkt
6.2.3 (kardiales) Lungenödem
6.2.4 Hypertensiver Notfall/ Hypertensive Krise
6.2.5 Synkope
6.2.6 Herzrhythmusstörungen
6.2.7 Arterieller Gefäßverschlus
6.2.8 Venöser Gefäßverschluss
6.2.9 Mesenterialinfarkt
6.2.10 Lungenembolie
6.2.11 Aortenaneurysma
7.1. Anatomie/ Physiologie der Lunge/ Atemwege
7.2. Respiratorische Notfälle
7.2.1 Respiratorische Insuffizienz
7.2.2 Pneumonie
7.2.3 Exazerbierte COPD
7.2.4 Asthma bronchiale
7.2.5 Pneumothorax
7.2.6 Hyperventilation
8.1. Anatomie/ Physiologie des Gastrointestinaltrakts und Abdomens
8.2. Abdominelle und gastrointestinale Notfälle
8.2.1 Gastrointestinale Blutung
8.2.2 Peritonitis/Pankreatitis/ Cholezystitis/Appendizitis/ Divertikulitis
8.2.3 Heus
9.1. Endokrinologie
9.2. Endokrinologische Notfälle
9.2.1 Hyperglykämie
9.2.2 Hypoglykämie
10.1. Anatomie/ Physiologie des Gehirns und des Nervensystems
10.2. Neurologische Notfälle
10.2.1 SHT
10.2.2 Bewusstseinsstörung
10.2.3 Enzephalitis/Meningitis
10.2.4 SAB/ Hirnblutung
10.2.5 Epileptischer Anfall/Krampfanfall
10.2.6 Apoplex
10.2.7 Bandscheibenvorfall
11.1. Anatomie/ Physiologie des passiven Bewegungsapparates und des knöchernen Thorax
11.2. Traumatologie
11.2.1 Verletzungen von Hals und Kehlkopf
11.2.2 Verletzungen von Thorax
11.2.3 Verletzungen des Abdomens
11.2.4 Verletzungen der Wirbelsäule
11.2.5 Verletzungen des Beckens
11.2.6 Verletzungen des Bewegungsapparates
11.2.7 Amputationsverletzungen
11.2.8 Schock
12.1. Gynäkologie und Urologie
12.2. Gynäkologische und urologische Notfälle
12.2.1 Verletzungen im Genitalbereich
12.2.2 Geburtshilfliche Notfälle
12.2.3. Missbrauch
12.2.4 Akuter Hamverhalt
12.2.5 Hämaturie
12.2.6 Akuter Nierenstein
13.1. Anatomie/ Physiologie des Auges
13.2. Ophtalmologische Notfälle
13.2.1 Verätzung des Auges
13.2.2 Homhautabschürfung/ plötzlicher Sehverlust
13.2.3 Lidverletzung
14.1. HNO
14.2. HNO-Notfalle
14.2.1 Akute Blutung aus Mund/ Nase/ Ohr
14.2.2 Akute Luftnot/ Verlegung der oberen Atemwege
14.2.3 Hörsturz/ Tinnitus/ Knalltrauma
14.2.4 Akuter Schwindelanfall
15. Sonstige Notfälle
15.1. Psychiatrische Notfälle
15.2. Toxikologische Notfälle
15.3. Infektionsnotfälle
15.4. Allergische Reaktionen
16. Thermische Notfälle
16.1. Hypothermie
16.2. Sonnenstich/ Hitzschlag/ Hitzeerschöpfimg/ Hitzekrampf
16.3. Verbrennungen
16.4. Strom- und Blitzunfälle
16.5. Erfrierungen
17. Wasserunfalle
17.1. Tauchunfall/Dekompensationskrankheit
17.2. Ertrinkungsunfall
18. Pharmakologie
18.1. Vorbereiten von Infusionen und Medikamenten
18.2. Medikamente
19. Verzeichnis der Fachbegriffe
20. Quellenveizeichnis
20.1. Bilder- und Abbildungsverzeichnis
Vorwort
Mein Name ist Daria Böker, ich bin im Jahr 1991 geboren und habe im Jahr 2011 das Gymnasium mit dem Abitur abgeschlossen. Mein Berufsleben habe ich mit einem Jahrespraktikum in einem Aufwachraum, also im OP-Bereich begonnen, da ich nicht so recht wusste für welchen Beruf ich mich entscheiden sollte. Mit einem Medizinstudium als Ziel habe ich 2012 schließlich die Krankenpflegeausbildung in Hamm begonnen, die ich 2015 abschloss. Das Studium strebe ich nun nicht mehr an, seit Ende der Ausbildung bin ich auf einer Intensivstation in Ahlen beschäftigt und besuche zurzeit eine Fortbildung zum Pflegeexperten für die Betreuung von Intermediate Care Patienten in Lünen. In meiner Freizeit bin ich neben dem Reitsport in der DLRG Ortsgruppe Heessen und im DRK Oelde als Sanitätshelfer B aktiv und strebe weitere Qualifikationen an. Ich war bereits an der Küste zum Wasserrettungsdienst und auf Sanitätsdiensten aktiv.
Im Rahmen der Sanitätshelferausbildung habe ich natürlich auch nach geeigneter Literatur gesucht. Zum einen, da ich auf Fragen meiner Kameraden antworten wollte, zum anderen, da die Schwerpunkte im Krankenhaus und „draußen“ unterschiedlich sind und die Strukturen sich völlig unterscheiden. Leider wurde ich nicht so richtig fündig, alles was ich fand war gut, nur leider für höhere Qualifikationen brauchbar. Für nichtmedizinisches Personal und Sanitäter fand ich den Umfang zu groß und dachte es würde Kameraden nicht wirklich weiterhelfen, wenn man nichtmal die Hälfte versteht und es in seiner Freizeit aufarbeiten muss. Zumal es sich meistens um ein Ehrenamt handelt und motivierte Helfer immer seltener werden.
Daher habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, ein Buch zu verfassen, was für die Ausbildung zum/zur Sanitätshelfer/in der Komponente B ausreichend ist und sich auf die Maßnahmen beschränkt, die dieser und diese auch durchfuhren kann und darf, in der Hoffnung, das Interesse zu wecken und ein Nachschlagewerk geschaffen zu haben. Helfe ich auch nur einem Kameraden, ganz gleich welcher Organisation er angehört, hat sich die Mühe schon gelohnt.
Viel Spaß beim Lesen und bei der Anwendung des Wissens.
Ich weise an dieser Stelle darauf hin, dass dieses Buch keineswegs vollständig ist. Es ist lediglich auf das Wissen reduziert, was für den Sanitätshelfer/die Sanitätshelferin wichtig ist. Außerdem weise ich darauf hin, dass praktisches Üben notwendig ist, tun die Maßnahmen sicher beherrschen zu können.
Im nachfolgenden beschränke ich mich der Einfachheit halber auf „den Sanitäter“ und „den Sanitätshelfer“, spreche aber ausdrücklich auch die weibliche Form an.
Daria Böker
1. Organisation und Strukturen
1.1. Organisationen
Der Regelrettungsdienst und die Organisation der Sanitätsdienste sind in Städten und Kreisen unterschiedlich geregelt. Auch private Anbieter stellen Rettungs- und Sanitätsdienste. Je nach Organisation und Region wird auf verschiedene Tätigkeitsschwerpunkte Wert gelegt. Es kommt auch immer häufiger vor, das sie sich unter die Arme greifen und gegenseitig unterstützen.
1.2. Personal
Im Rettungs- und Sanitätsdienst gibt es Personal mit unterschiedlichen Qualifikationen und es herrscht eine Hierarchie.
Das medizinische Personal ist dem Arzt unterstellt, der der Hilfsorganisation angehört. Der Notfallsanitäter hat ein größeres Aufgabengebiet als der Rettungsassistent, da seine Berufsausbildung umfangreicher ist und mehr Verantwortung mit sich bringt. Der Rettungsassistent wird gar nicht mehr ausgebildet und stellt ein aussterbendes Berufsbild dar. Der Rettungssanitäter unterstützt den Rettungsassistenten und den Notfallsanitäter. Eine ausreichende Qualifikation, um einen Krankentransport begleiten zu dürfen, stellt der Rettungshelfer dar. Diese Ausbildung kann auf die des Sanitätshelfers der Komponente B angegliedert werden und beinhaltet auch ein Rettungswachenpraktikum.
Natürlich gibt es außer medizinischen Qualifikationen noch eine Reihe anderer, die auch auf Sanitätsdiensten und im Rettungsdienst sowie auch im Wasserrettungsdienst von entscheidender Bedeutung sind. Diese sind aber in den einzelnen Organisationen verschieden und für die medizinische Versorgung von Patienten vorerst zweitrangig, jeder sollte sich jedoch in seiner Organisation informieren, wie die Strukturen sind. Auch sollte man immer an die Erfahrung eines Kollegen denken, beispielsweise ein erfahrener San B kann vielleicht einem frischen Rettungshelfer nützliche Tipps geben.
Jeder darf im Einsatzfall seine Meinung äußern, wenn man mit der Patientenbehandlung nicht einverstanden ist. Jedoch ist abzuwägen, ob man dies in einem persönlichen Gespräch macht. Dann kann zusammen nach neuen Lösungswegen gesucht werden. Der Patient soll keinen Anlass erhalten, an der Kompetenz des Teams zu zweifeln.
Unabhängig von Qualifikationen hat eine gute Zusammenarbeit oberste Priorität.
1.3. Rettungsmittel
Rettungsmittel sind Fahrzeuge, in denen Personal und Material transportiert werden können. Einige dienen ferner dem Patiententransport und wenige ermöglichen die Rettung aus einer Gefahrenlage. Auf Sanitätsdiensten oder im Wasserrettungsdienst hat man nicht immer Fahrzeuge zur Verfügung oder man bekommt von der Leitstelle keine Transporterlaubnis und ist somit meistens auf den Regelrettungsdienst angewiesen. Auch ein Rettungshubschrauber kann als Rettungsmittel fungieren, jedoch wird die Eignung genauestens geprüft und die Vorteile gegenüber bodengebundenen Rettungsmitteln abgewogen. Er kann aber auch ähnlich dem NEF(Notarzteinsatzfahrzeug) als Notarztzubringer eingesetzt werden.
Bild 1: Ein Patient wird in einen Rettungswagen verbracht.
Bild 2: Das Platzangebot in einem Hubschrauber ist deutlich geringer als in einem Rettungswagen.
Bild 3: Ein Rettungsboot der DLRG
Bild 4: Ein Rettungswagen im Einsatz
Bild 5: Ein Rettungshubschrauber auf der Interschutz 2015
1.4. Rechtliche Grundlagen
Wie überall gibt es auch für den Sanitätshelfer Regeln und Gesetze, an die er sich zu halten hat.
Das Medizinproduktegesetz regelt beispielsweise den Umgang und Einsatz mit medizinischen Geräten. Jeder, der ein Gerät benutzt muss darin eingewiesen sein, was schriftlich zu dokumentieren ist. Diese Einweisung muss von speziell geschultem Personal durchgeführt werden. Außerdem ist ein Gerät vor Inbetriebnahme zu testen und es darf keine Gefahr von ihm ausgehen.
Auch im Strafrecht kann es zu Unsicherheiten kommen. Grundsätzlich gilt, dass niemals gegen den Willen des Patienten gehandelt werden darf. Kann der Patient nicht mehr für sich sprechen ist der Wille zu mutmaßen. Bei Kindern unter 14 Jahren ist von der Einwilligung der Eltern auszugehen.
Ein beliebter Begriff im Rettungsdienst ist auch die Notkompetenz. Dazu ist der folgende Paragraph zu beachten:
§34StGB:Rechtfertigender Notstand