Liebe Lügen - Manuela Kuck - E-Book

Liebe Lügen E-Book

Manuela Kuck

4,4

Beschreibung

Lisa Krone hat einen neuen Job: Assistentin der Geschäftsleitung im Berliner Frauenhotel »Marlene«. Ihre Chefin, Amelie Rupert, ist kühl und distanziert und erwartet volles Engagement. Lisa schwant, dass die Zusammenarbeit nicht einfach sein wird, aber sie hat keine andere Wahl - sie braucht den Job. Und die attraktive schwarzhaarige Frau mit den dunkelblauen Augen macht sie neugierig. Schon bald ahnt Lisa, dass es in dem schicken Hotel nicht nur darum geht, Frauen zu beherbergen ... »Liebe Lügen« - ein Berlin-Roman mit Hang zum Krimi, fein vermischt mit einer Prise Romantik und gewürzt mit Humor, der sich in unerwarteten Wendungen bravourös entfaltet.

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FRAUEN IM SINN

 

Verlag Krug & Schadenberg

 

 

Literatur deutschsprachiger und internationaler

Autorinnen (zeitgenössische Romane, Kriminalromane,

historische Romane, Erzählungen)

 

Sachbücher und Ratgeber zu allen Themen

rund um das lesbische Leben

 

Bitte besuchen Sie uns: www.krugschadenberg.de.

Manuela Kuck

Liebe Lügen

Roman

K+S digital

1Lisa

Der Raum war völlig überheizt. Ich strich mir über die Stirn. Schweiß sammelte sich unter meinen Achseln und würde in Kürze große nasse und weithin sichtbare Flecken hinterlassen. Da ich meine beste Bluse trug und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen war, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen.

Verstohlen ließ ich den Blick über die anderen fünf Bewerberinnen schweifen, um erleichtert festzustellen, dass sie ähnlich mitgenommen aussahen wie ich. Vielleicht testen die gleich noch unsere Saunatauglichkeit, dachte ich – immerhin ging es um einen Job im Hotelgewerbe. Ich wusste, dass der alberne Gedanke lediglich Ausdruck meiner zunehmenden Nervosität war, denn meine Chance auf die Stelle betrug zwar rein rechnerisch 16,67Prozent, tendierte aber eigentlich gegen Null. Höchstens.

Es grenzte schon an ein Wunder, dass ich überhaupt in die Gesprächsendrunde gekommen war, und meine Einladung war wohl hauptsächlich dem Umstand zu verdanken, dass ich ganz gut um den heißen Brei herumzureden vermochte, wenn es darum ging, Lücken im Lebenslauf zu rechtfertigen. Hätte ich in dem Laden was zu sagen, wäre ich jedenfalls kaum auf den Gedanken gekommen, jemanden wie mich für einen Job als Assistentin der Geschäftsführerin ins Auge zu fassen. Ich hatte zwar schon in zig Branchen gearbeitet und kaufmännische Grundlagen vorzuweisen, meine Computerkenntnisse und mein Englisch waren auch recht gut, und rhetorisch hielt ich mich ganz wacker – besonders am Telefon–, aber um in der Nähe der Wahrheit zu bleiben: Das war es dann auch schon.

Mein berufliches Durchhaltevermögen ließ sich unter anderem daran ablesen, dass in den letzten Jahren schätzungsweise alle drei bis sechs Monate ein neuer Arbeitgeber auf der Liste meiner Beschäftigungsverhältnisse stand, eingerahmt von zwischenzeitlichen Leerphasen, die ich vollmundig als freiberufliche und Fortbildungszeiten umschrieb. Was für ein Geschwafel. Ich hatte mich mit irgendwelchen Jobs über Wasser gehalten, während ich von einer Sinn- und Lebenskrise in die nächste getaumelt war und nicht mal meinen Liebeskummer auf die Reihe bekommen hatte. Immerhin: Zwischen meinem 32. und 35. Lebensjahr war es mir gelungen, mit dem Rauchen aufzuhören, ein Friedensabkommen mit meiner Mutter zu schließen, das länger als drei Wochen andauerte, und nach sechs vergeblichen Versuchen endlich einen Bonsai am Leben zu erhalten.

Ich hatte schon in Kneipen, Cafés und Bars, aber noch nie in einem Hotel gearbeitet, geschweige denn als Assistentin irgendeiner Geschäftsführung, und hätte ich mich vorab ausreichend informiert, wäre mir klargewesen, dass ich mich nicht in einer miesen, abseits gelegenen Bruchbude bewarb, die mit ihrer Ausschreibung ein bisschen dick auftrug, während sie sich gerade eben über Jugendherbergsniveau halten konnte, sondern dass meine Unterlagen auf den eleganten Tisch eines exquisiten Hotels mit ausgereiftem Konzept in bester Lage Unter den Linden geflattert waren, wo irgendjemand an verantwortlicher Stelle aus mir unerfindlichen Gründen davon beeindruckt gewesen war. Nun, das würde ich in Kürze korrigieren können.

Eine kleine pummelige Frau im Hosenanzug betrat den Raum, senkte den Blick über die schwarzen Ränder ihrer Hornbrille hinweg und rief zwei Mitkonkurrentinnen gleichzeitig auf – für die Stelle kam nur eine Frau in Frage, weil das Hotelangebot ausschließlich für weibliche Gäste konzipiert war und auch nur Frauen beschäftigte, was zweifelsohne mit ein Grund für mein Interesse gewesen war. Die beiden kehrten nach schätzungsweise sieben Minuten zurück, und ihre betretenen Mienen konnten nur eines bedeuten: Meine Chancen waren, wenn auch nur rein rechnerisch, auf 25Prozent gestiegen. Was auch immer sie falsch gemacht hatten – es war schnell gegangen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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