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Rheinhessen steht für Genuss pur! Im größten Weinanbaugebiet Deutschlands heimsen Spitzenweingüter internationale Preise ein, Einheimische und Gäste sitzen in Straußwirtschaften gesellig zusammen und feiern gemeinsam Feste. Neben Rebensaft und Äppelwoi lockt das „Land der tausend Hügel“ mit weiteren Gaumenfreuden: Regionale Produkte überzeugen mit natürlichem Geschmack, innovative Köche mit feinsten Speisen, kulinarische Touren mit Leckereien in idyllischer Natur. Erkunden Sie Gaumenfreuden in einer über 2.000-jährigen Kulturlandschaft und entdecken Sie Rheinhessen mit allen Sinnen!
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Seitenzahl: 125
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Lieblingsplätze für Geniesser - Rheinhessen
Susanne Kronenberg
Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten berücksichtigt, insofern dies durch den Kontext geboten ist.
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Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Susanne Kronenberg:
Bingen Tourismus & Kongress GmnH 10; Rheinhessenwein e.V. 14, 24, 32, 34, 38, 42, 70, 76, 84, 124, 140, 154; Weingut Feser 18; 100Guldenmühle 20; Obsthof und Edelobstbrennerei Hemmes 22; Purer Genuss 28; Weingut Wagner 40; Amorella Kirsch Manufaktur 44; Weils Bauernladen 46; Weingut Feser 48; N’Eis – das Neustadteis 50; Die Mainzer Winzer e.v. 56; mainzplus CITYMARKETING/Dominik Ketz 58; Weinstube Hottum 60; Teehaus mutter holunder 62; Purer Genuss 66; Müller Kaffeerösterei 74; Zornheimer Weinstuben 82; Heimat- und Kulturverein e.V. Nackenheim/Foto:Thorsten Lüttringhaus 86; Roter Hang e.V. 88; Weingut Wagner 90; Straußwirtschaft Gustav Strub 92; Völker Restaurant 94; Weingut Dahlem 96; Kaupers Kapellenhof 100; mundart Restaurant 106; Weingut Janson 110; Die Mainzer Winzer e.V. 126; Weingut & Landhotel im Klostereck 128; Geistreich Brennerei Nehrbaß 130; Weingut & Vinothek Leo Lahm 132; Verkehrsverein Guntersblum e.V. 134; Weingut Domhof 136; Teehaus mutter holunder 138; Genusswerkstatt Menges 150; Sekthaus Raumland 152; Destille Kaltenthaler 156; Weinbar & Restaurant Vis a Vis 160; Wonnegauer Ölmühle 164; Müller Kaffeerösterei 166; Chocolaterie Holzderber 168; Braumanufaktur Sander 172; Horchheimer Scheune 174
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
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1., überarbeitete Neuausgabe 2024
© 2020 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz
unter Verwendung der Illustrationen von © SimpLine, Fiedels, Accent, jakartoon, paullouis,Wiktoria Matyna, Vlad Klok, iconsgraph, nasik, FUGE Freiburgskarin – stock.adobe.com; © Susanne Lutz; © Katrin Lahmer; © Benjamin Arnold
Kartendesign: © Maps4News.com/HERE
Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten
Printed in Germany
ISBN 978-3-8392-7960-1
Impressum
1Brot und Salz, Gott erhalt’s
Bingen/Rhein: Bäckerei Stamm
2Wo Prinzess Schwätzerchen feiert
Bingen/Rhein: Binger Winzerfest
3Wohlsein für Seele, Leib und Sinne
Bingen/Rhein: Hildegard-Forum der Kreuzschwestern
4Rebenromantik auf dem Rochusberg
Bingen/Rhein: Weinfest Die Nacht der Verführung
5Exklusives von Hildegards Brünnchen
Bingen/Rhein: Gutsschänke Hildegardishof in Büdesheim
6Wo’s Sträußje hängt
Ockenheim: Weingut Feser mit Straußwirtschaft
7Korallenriff am Mühlengrund
Appenheim: Restaurant Eppard in der 100 Guldenmühle
8Süße Früchte – mit Liebe gebrannt
Gau-Algesheim: Obsthof und Edelobstbrennerei Hemmes
9Federweißer im Lichtspektrum
Gau-Algesheim: Fest des jungen Weines
10Himmel und Erde im Hopfentempel
Ingelheim/Rhein: Brauhaus Goldener Engel
11Glücksrevier für Naschkatzen
Ingelheim/Rhein: Café-Konditorei Purer Genuss
12Stadtgeschichten
Ingelheim/Rhein: Restaurant Alt Ingelheim
13Stadtwein für den Kaiser
Ingelheim/Rhein: Ingelheimer Rotweinfest
14Kulinarische Familienbande
Ingelheim/Rhein: Restaurant Wasems Kloster Engelthal
15Herzhafte Genussgrüße aus der Pfalz
Schwabenheim/Selz: Landgasthof Engel
16Schlemmen bei Rebensaft und Tapas
Schwabenheim/Selz: Schwabenheimer Weinsommer
17Schmackhaftes für alle Sinne
Essenheim: Weingut Wagner mit Straußwirtschaft
18Mit dem Apfel auf du und du
Mainz: Obsthof Appel Happel in Marienborn
19Sauer macht fruchtig
Mainz: Amorella Kirsch-Manufaktur in Marienborn
20Hand in Hand den Sommer einfangen
Mainz: Weil’s Bauernladen in Finthen
21Mit Gewürzduft und Blütenzauber
Mainz: Stein’s Kräuter & Garten in Gonsenheim
22Heißer Tipp aus coolem Viertel
Mainz: Eisdiele N’Eis
23100 Jahre »en Schoppe zum Handkäs’«
Mainz: Weinhaus Wilhelmi
24Das Erbe der Rheinfischer
Mainz: Fachgeschäft Fisch Jackob
25Bei »Weck, Worscht un’ Woi«
Mainz: Marktfrühstück
26Im Angesicht St. Martins
Mainz: Wochenmarkt
27Legendäre »Meenzer« Lebensart
Mainz: Weinstube Hottum
28Märchenhafte Düfte
Mainz: Teehaus mutter holunder
29Köstlichkeiten aus den Bergen
Mainz: Käsekontor
30Frischer Wind in alten Mauern
Mainz: Gasthaus Willems
31Urlaubsfeeling für Sonnenanbeter
Mainz: Biergarten und Sommerlounge Mole am Winterhafen
32Seligkeit trifft Natur
Mainz: Weinfest im Kirchenstück in Hechtsheim
33Hüttenflair auf hohem Niveau
Mainz: Hofgut Laubenheimer Höhe
34Rund um den Globus
Bodenheim: Müller Kaffeerösterei
35Geselligkeit auf der Rheinterrasse
Bodenheim: St. Albansfest
36Winzerschoppen rund ums Jahr
Bodenheim: Weingut Kirch mit Straußwirtschaft
37Glanzlichter unterm Kreuzgewölbe
Nieder-Olm: Nieder-Olmer Weinstube
38Leckerbissen für Fachwerkfans
Zornheim: Zornheimer Weinstuben
39Schöne Künste im Kerzenschimmer
Harxheim: Harxheimer Weinhöfefest
40Wie wär’s jetzt mit dem Weinpröbche?
Nackenheim: Weinfest im fröhlichen Weinberg
41Rote Erde, grüne Rebe, blauer Strom
Nierstein: Weinpräsentation am Roten Hang
42Vom Heilwasser zum Spitzenwein
Nierstein: Straußwirtschaft Gustav Strub
43Miss Sophie in der Unterwelt
Oppenheim: Völker Restaurant
44Brückenschlag in den Rheingau
Oppenheim: Wein-Restaurant Rathofkapelle mit Straußwirtschaft
45Schwelgen wie die alten Römer
Dexheim: Weingut Historic mit Straußwirtschaft
46Sternenklar und unverfälscht
Selzen: Sternerestaurant Kaupers Kapellenhof
47Domizil geadelter Edelbrände
Selzen: Feinkostladenlokal Kleiner Prinz
48Genussbrote aus dem Feuerofen
Hahnheim: Holzofenbäckerei Förster
49Kochkunst trifft Gastfreundschaft
Nieder-Saulheim: mundart-Restaurant
50Geschichte auf dem Gaumen
Wörrstadt: Restaurant Böhm’s Weingewölbe
51»La vie est Rosé!«
Vendersheim: Weingut Janson mit Straußwirtschaft
52In der rheinhessischen Toskana
Sprendlingen: Gutsschänke Lutz Mohr
53Gastlichkeit in der »GudStubb«
Badenheim: Gutsschänke Morawiec
54Winzerschmaus aus Küche und Keller
Gau-Bickelheim: Weingut Marco Pfennig
55Einkehr zu Füßen der Burgruine
Neu-Bamberg: Gaststätte Zur Junkermühle
56Schönste Weinsicht im »Hiwwelland«
Siefersheim: Winzeralm
57Erdiger natürlicher Rebensaft
Siefersheim: Weingut Seyberth mit Stube Kleines Rheinhessen
58Abendschoppen in mystischer Kulisse
Eckelsheim: Veranstaltung Feieroomend des Vereins Vino Generation
59Zipfelmütze im Feuerschein
Flonheim: Weinfest Trullo in Flammen
60Sommertraum bei Trullo-Torte
Flonheim: Veronikas Weincafé
61Rheinhessen-Grappa und Spargelgeist
Lonsheim: Geistreich Brennerei B. & H. Nehrbaß
62Rebenkultur in majestätischer Lage
Ensheim: Weingut Leo Lahm mit Vinothek Vinum LL
63Sternstunden im Winzerjahr
Guntersblum: Kellerweg-Fest
64Hochgenuss auf Wolke sieben
Guntersblum: Landhotel und Restaurant Weingold im Domhof
65Märchenzauber für Musikfans
Alsheim: Restaurant Zum alten Kelterhaus
66In der Heimat der Scheurebe
Alzey: Winzerfest Alzey
67Kaiserliche Bühne für den Wein
Alzey: Vinothek & Restaurant Kaisergarten
68Ein herrschaftliches Vermächtnis
Alzey: Weingut der Stadt Alzey
69Frostige Erfrischung am Brunnen
Alzey: Eiscafé De Covre in Alzey
70Das Gelbe vom Ei
Alzey: Hofladen Eichhof in Kettenheim
71Altes Haus sucht Veränderung
Flomborn: Restaurant Genusswerkstatt Menges
72Geheimtipp mit Spitzenruf
Flörsheim-Dalsheim: Sekthaus Raumland
73Grüne Küche im Dornröschenschloss
Westhofen: Gut Leben am Morstein
74Rum und Grappa auf Rheinhessisch
Westhofen: Destille Kaltenthaler
75Verführung im Obstgarten Wonnegau
Osthofen: Apfelzentrum Orlemann
76Schmausen in der Kuhkapelle
Osthofen: Weinbar und Restaurant Vis à Vis
77Toskana-Träume erster Sahne
Worms: Bistro-Café Kabinett im Schlosshof in Herrnsheim
78Edle Öle hinter adligen Mauern
Worms: Wonnegauer Ölmühle in Herrnsheim
79Balsamico à la italiano
Worms: Bio-Manufaktur Hause Kaltenthaler in Herrnsheim
80Schoko-Laden für Schokoladen-Fans
Worms: Chocolaterie Holzderber in Neuhausen
81Im Strom der Zeit
Worms: Kolb’s Biergarten
82Hauptsache, Bier!
Worms: Braumanufaktur Sander in Weinsheim
83Süße Fantasien aus erster Hand
Worms: Horchheimer Scheune mit Schokolaterie
Karte
Seit 1903 werden in der Binger Bäckerei Stamm allerlei Brot, Brötchen und Kuchen gebacken. Ihr Ursprung liegt im Herzen der Weinstadt: in der Salzstraße 19, eine der ältesten Gassen, deren Name an das »weiße Gold« des Mittelalters erinnert. An diesem Standort befindet sich heute das Hauptgeschäft der Bäckerei.
Ein Weizenmischbrot namens Der große Wilhelm – nach überliefertem Rezept hergestellt – ist dem Firmengründer Wilhelm Stamm und seiner Frau Katharina gewidmet. Als eine ihrer Töchter heiratete, kam der Name Lennarz in die Familie. Zur Ehre des Gründerpaars hielt man jedoch an der ursprünglichen Bezeichnung fest. Bis heute ist die Bäckerei ein traditioneller Familienbetrieb, der sich auf dem Erfolg nicht ausruht und sich mit einem Erfahrungsschatz und handwerklichem Können für die Zukunft wappnet. Für Tobias Lennarz als derzeitigen Inhaber bedeutet dies, auf Bioqualität zu setzen und sich dem Bioland-Verband und dessen strengen ökologischen Kriterien anzuschließen. Dazu gehören auch kurze Wege für die Beschaffung der Rohstoffe. Getreide, Mehle, Obst und weitere Zutaten stammen von Erzeugern aus der Region. Für spezielle Brotsorten wird das Bioland-Getreide zeitnah vor der Verwendung in der hauseigenen Mühle gemahlen: für ein Produkt, das nicht nur ausgesprochen gut schmeckt, sondern zudem besonders bekömmlich ist.
Die handwerklichen Grundlagen sind Tobias Lennarz sozusagen in die Wiege gelegt worden. Schon als Kind ging er in der Backstube des Familienbetriebs Stamm ein und aus. Er half während seines Studiums in den Semesterferien mit und schloss schließlich eine Bäckerlehre an. Die Backstube befindet sich mittlerweile nicht mehr in Bingen, sondern im benachbarten Gensingen. Die Bio-Backwaren werden außerdem in weiteren Binger und Gensinger Filialen angeboten.
Als Schokoladenseite erweist sich Bingens drei Kilometer lange Rheinpromenade. Das Kulturufer, gestaltet zur Landesgartenschau 2008, besticht durch den Einblick in die Welterbe-Landschaft Oberes Mittelrheintal.
Bäckerei Stamm
Salzstraße 19
55411 Bingen am Rhein
06721 14678
Rheinpromenade/Kulturufer
An der Hafenstraße
55411 Bingen am Rhein
Das Schönste an einem Weinfest? In Rheinhessen und vor allem in Bingen bekäme man darauf die vielfältigsten Antworten. Wenn jemand etwas vom Feiern versteht, dann die heimliche Hauptstadt des deutschen Weins. Sobald die Binger Winzer an ihre Stände einladen, strömen die Menschen von nah und fern herbei zum Probieren und Schlemmen.
1985 wurde beschlossen, das Binger Winzerfest, dessen Ursprünge in der Mitte des 19. Jahrhunderts liegen, über ganze elf Tage (und Nächte) auszudehnen. Seitdem ist es nicht nur eines der längsten, sondern zudem auch eines der größten Weinfeste Rheinhessens. Was außerdem bemerkenswert ist: Alle angebotenen Tropfen stammen von Gütern, die in Bingen und seinen Ortsteilen angesiedelt sind. Keine Frage, dass zum heimischen Rebensaft die typische rheinhessische Küche zu genießen ist. Wer hier und da von den Leckereien kosten möchte, erkundet auf diese Weise zugleich die Stadt. Denn die Standorte der mehr als 20 Winzerstände verteilen sich über das Zentrum: vom Bürgermeister-Franz-Neff-Platz zum Speisemarkt, von der Hasengasse zur Kaufhausgasse.
Über allem thront die Burg Klopp, die – bengalisch beleuchtet – in rotes Licht getaucht scheint, wenn sich am ersten Samstagabend als Höhepunkt der Feierlichkeiten ein prächtiges Feuerwerk entzündet. Ein flammendes Spektakel, das man sogar vom Schiff aus bestaunen kann. Wie es sich für ein Winzerfest dieses Formats gebührt, dürfen zudem die Majestäten nicht fehlen, mit denen sich die Weinstadt am Rhein schmückt. Unterstützt von zwei Prinzessinnen, regiert für zwei Jahre Prinzess Schwätzerchen. Der Titel der Binger Weinkönigin erinnert an eine bekannte Weinlage. Pate stand zudem die Legende um einen verwundeten Soldaten, der verstummt war. Eine Krankenschwester brachte ihn mit einem Krug Wein wieder zum »Schwätzen«.
Die elf ereignisreichen Tage erlebt Bingen jährlich Ende August bis Anfang September. Am zweiten Festsonntag wird es bunt in den Straßen. Ob zu Fuß oder im Motivwagen – Musikvereine, Folkloretanzgruppen und die Weinmajestäten gestalten den großen Umzug.
Binger Winzerfest
(Ende August/Anfang September)
Ab Bürgermeister-Franz-Neff-Platz
55411 Bingen am Rhein
Tourist-Information Bingen
Rheinkai 21
55411 Bingen am Rhein
06721 184200
Lichtgrün das eine, von durchscheinendem Veilchenblau das andere – so könnte man die Farben unserer Getränke beschreiben. Während sich Gewitterschauer auf das runde Glasdach ergießen, nippen wir an den Limonaden mit verblüffendem Gurken- beziehungsweise Lavendelgeschmack. Neugierig auf das Hildegard Forum der Kreuzschwestern waren wir unter drohenden Wolkentürmen hinauf auf den Rochusberg gefahren.
Empfangen hat uns zwischen Weinbergen und Obstwiesen ein ebenso bescheiden wie einladend wirkendes Gebäude, dessen zentraler Rundbau dem in die Erde gelegten Weltenrad der Hildegard von Bingen nachempfunden ist. Ein Ort der Begegnung, geführt als Inte-grationsbetrieb in dem Bestreben der Kreuzschwestern, die Botschaften der heiligen Hildegard weiterzugeben. Dazu zählt auch die Bedeutung des gesunden und schmackhaften Essens für das seelische und körperliche Wohlbefinden. Angeboten werden neben Kaffee und Kuchen auch Mittagsgerichte vom Büfett mit wechselnden Schwerpunkten. Eine Küche, die aktuelle Erkenntnisse der Ernährungswissenschaften mit der Lehre der Benediktinerin in Einklang bringen möchte. Hier kann man sich auch rheinhessische Spezialitäten schmecken lassen. Hildegards Kräuterbüfett würdigt altbewährte, aber heute weitgehend vergessene Heil- und Gewürzpflanzen wie Bertram, Cubebenpfeffer, Ysop, Quendel, Mutterkümmel und Poleiminze. Wer mehr über Kräuter erfahren möchte und etwas Zeit mitbringt, dem bietet sich am Wochenende ein thematisches Seminar an. Übernachten kann man vor Ort, denn dem Hildegard Forum ist ein Hotel angegliedert.
Das Trommeln des Regens lässt nach, die Sonne bricht durch die Wolken. Wir beenden die Einkehr, drehen eine Runde durch den kleinen Laden mit Hildegard-Büchern und erkunden bei strahlendem Sonnenschein den Heilkräutergarten.
Beim Frauenfrühstück im Hildegard Forum bleiben weibliche Gäste unter sich. Ein Vortrag oder eine Lesung rundet das morgendliche Zusammenkommen ab. Termine und Anmeldung über die Website.
Hildegard Forum der Kreuzschwestern
Rochusberg 1
55411 Bingen
06721 181000
Auf beste Tropfen wurde in Bingen zu allen Zeiten Wert gelegt. Aus diesem Grund sollen die Ratsherren bereits im 16. Jahrhundert darauf gedrungen haben, auf qualitätsvolle Reben wie den Riesling zu setzen. Dass Bingen sich heutzutage heimliche Hauptstadt des deutschen Weins nennen darf, liegt auch an der glücklichen geografischen Lage. Mit den Anbaugebieten Rheinhessen und Nahe im Rücken sowie Rheingau und Mittelrhein vis-à-vis wird die Gemeinde am Rhein von vier namhaften Weinregionen umschlossen. Doch auch im Stadtgebiet stehen die Reben hoch im Kurs. Um die 70 haupt- und nebenberuflich tätige Winzer sind in Bingen angesiedelt. Die einheimischen Erzeugnisse kann man sich direkt auf den Gütern, bei einer Weinwanderung, einer Planwagenfahrt oder auf einem der zahlreichen Events rund um den edlen Tropfen schmecken lassen. Sowie auf einem außergewöhnlichen Weinfest hoch über den Dächern der Stadt!
Zur Nacht der Verführung geht es Ende Mai für drei Nächte hinauf auf den Rochusberg, den Hausberg Bingens, der dank seiner Wanderpfade und dem Aussichtspunkt Goethe-Ruhe zu allen Jahreszeiten einen Besuch wert ist. Wer bei Tageslicht aufbricht, wird mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Auch die späteren Stunden entfalten ihren eigentümlichen Zauber, wenn anlässlich der Feierlichkeiten hunderte Feuerschalen entlang des Wegs die Richtung weisen. Am Ziel erwarten uns neben kulinarischen Spezialitäten musikalische Genüsse, sobald die Livebands im Schatten der St.-Rochus-Kapelle aufspielen. Bevor die Musik einsetzt, nutzen wir die Gelegenheit und lassen uns von den Binger Weinmajestäten die Besonderheiten der hiesigen Tropfen erklären. Zum Wohl! Probiert wird natürlich auch! Die stimmungsvolle Romantik in der Nacht der Verführung rundet den Weingenuss vortrefflich ab.
Der Rochusberg mit seinen Wanderwegen gehört zum Binger Stadtwald. Dort eröffnen sich grandiose Aussichten auf das Rheintal.
Die Nacht der Verführung
(Ende Mai)
Rochusberg
55411 Bingen
Tourist-Information Bingen
Rheinkai 21
55411 Bingen am Rhein
06721 184200
Eine außergewöhnliche Persönlichkeit hat den Namen ihrer Wirkungsstätte weit in die Welt hinausgetragen: Hildegard von Bingen, tiefgläubige Seherin und begnadete Forscherin, die im Jahr 1098 vermutlich im rheinhessischen Bermersheim nahe Alzey geboren wurde und sich zu einer der bedeutendsten Frauen des Mittelalters entwickeln sollte. Den Regeln des heiligen Benedikts folgend, verfasste sie theologische Abhandlungen. Sie verspürte zudem ein tiefes Interesse für die Natur, hielt ihre präzisen Beobachtungen fest und komponierte darüber hinaus. Einflussreiche Männer ihrer Zeit suchten den Rat der ebenso klugen wie gebildeten Hildegard, die im Kloster Rupertsberg in Bingerbrück als Äbtissin wirkte.
Vom Stift konnten nur die Gewölbe der Kirche die Jahrhunderte überdauern. Heute findet sich der Name der berühmten Volksheiligen allerdings im Weingut Hildegardishof