Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Von den Höhenzügen des Hunsrücks über die historische Bäderstadt Wiesbaden in den Taunus bis hoch in den Westerwald - tauchen Sie ein in malerische Landschaften, lebendige Geschichte und eine beschwingte Kulturszene. Unzählige Wanderwege führen durch Wälder und geschützte Natur sowie auf die Spuren der Römer, die am Limes lebten. Hier kurte der Hochadel, wurde das Genossenschaftswesen erfunden und ein ganzes Festival der Currywurst geweiht. Lauschen Sie dem Gesang des Windes im Nationalpark Hunsrück-Hochwald oder erkunden Sie Höhlensysteme, die Tropf- und Edelsteine als Schätze hüten - es gibt viele Lieblingsplätze zu entdecken!
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 124
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Lieblingsplätze im Hunsrück, Taunus und Westerwald
Kronenberg / Müller / Richter
Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten berücksichtigt, insofern dies durch den Kontext geboten ist.
Alle Informationen wurden geprüft. Gleichwohl verändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Über Ihr Feedback zum Buch freuen sich Autorin, Autoren und Verlag: [email protected].
Bildverzeichnis:
Pixabay License/borkener 8; Susanne Kronenberg 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32, 36, 40, 42, 48, 52, 54, 56, 58 62, 64, 68, 70, 72, 74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 100; Tierpark Rheinböllen 34; Touristikbahn Wiesbaden 38; frauen museum wiesbaden 44; Mattiaqua, Eigenbetrieb für Quellen (Kaster) 46; Weitblick Naturerlebnis GmbH 50; Henkell & Co. Sektkellerei KG 60; UDO BERNHART 66; Römerkastell Saalburg 96; Freilichtmuseum Hessenpark 98; Markus Müller 102, 106, 108, 110, 112, 114, 116, 118, 120, 122, 134, 136, 140, 142, 168, 170, 172; Alexander Richter 104, 124, 126, 128, 144, 146, 148, 150, 152, 156, 158, 160, 162, 164, 174; J. Willwacher 130; Stöffelpark/Martin Rudolph 132; Westerwald-Brauerei 138; Westerwald Touristik-Service 154; Hotel Heinz 166
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
Besuchen Sie uns im Internet:
www.gmeiner-verlag.de
1. Auflage 2024
© 2024 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75 20 950
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Anja Kästle/Ricarda Dück
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz
unter Verwendung der Illustrationen von © SimpLine, Sylwia Nowik, VRD, Fiedels, paullouis, art_of_line, SG-design, askaja, Design Studio RM – stock.adobe.com; © Susanne Lutz
Kartendesign: Printmaps.net
Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten
Printed in Germany
ISBN 978-3-8392-7890-1
Impressum
Hunsrück
1Natürlich mit Kultur
Hermeskeil: Hermeskeil: Informationszentrum des Naturparks Saar-Hunsrück
2Keltenkunst hinter neurömischen Mauern
Birkenfeld: Landesmuseum Birkenfeld
3Dem Rauschen lauschen
Hilscheid: Skulptur Windklang 816 M auf dem Erbeskopf
4Wasserkraft und Edelstein
Idar-Oberstein: Historische Weiherschleife
5Vom Keltendorf zur Burgruine
Bundenbach: Traumschleife »Hahnenbachtaltour«
6Augenschmaus aus der Vogelperspektive
Stipshausen: Idarkopfturm
7Schätze aus römischer Zeit
Morsbach: Archäologiepark Belginum bei Wederath
8Wasser, Wein und Weitblick
Bernkastel-Kues: Spaziergang durch die Altstadt
9Wundersames Wurzelwerk, fallender Fels
Traben-Trarbach: Elfenpfad in Bad Wildstein
10Brückenträume in luftiger Höhe
Mörsdorf: Hängeseilbrücke Geierlay
11Trutzige Festung auf hohem Gestein
Kastellaun: Burg Kastellaun
12Filme, Kunst und Schinderhannes
Simmern: Entdeckungen in der Stadt
13Frischer Wind unter alten Wipfeln
Rheinböllen: Tierpark Rheinböllen
Von Wiesbaden in den Taunus
14Auf historischer Tour de Wiesbaden
Wiesbaden: Unterwegs mit den Bahnen THermine und Lili
15Nostalgie in des Doktors Cabinet
Wiesbaden: Caligari FilmBühne
16Begegnung mit Fjodor Dostojewski
Wiesbaden: Kurpark
17Weibliche Spurensuche
Wiesbaden: Frauenmuseum
18Nach römischem Vorbild
Wiesbaden: Kaiser-Friedrich-Therme
19Sternstunden im »Wohnzimmer«
Wiesbaden: Theater thalhaus
20Kletterpartien in luftiger Höhe
Wiesbaden: Kletterwald Neroberg
21Seltenheiten im Waldwiesental
Wiesbaden: Ausflug ins Goldsteintal
22Ein Schirm für die Schlossruine
Wiesbaden: Jagdschloss Platte
23Wohngemeinschaft für Wölfe und Bären
Wiesbaden: Tier- und Pflanzenpark Fasanerie
24Erleben und Staunen
Wiesbaden: Schloss Freudenberg
25Sieben Stockwerke in den Untergrund
Wiesbaden: Sektkellerei Henkell
26Reif für die Insel
Wiesbaden: Rettbergsaue im Rhein
Taunus
27Badevergnügen im Quellwasser
Schlangenbad: Erkundung des Kur- und Badeorts
28Im Namen der Rose
Eltville am Rhein: Kloster Eberbach
29Nach Großväter Art
Lorch am Rhein: Landmuseum Ransel
30Aus den Tiefen zu den Höhen
Lorch am Rhein: Wispertalsteig in Espenschied
31Raunen und rauschen im ruhigen Tal
Heidenrod: Wispersee
32Kaiserlich Baden und Entspannen
Bad Schwalbach: Elisabethentempel im Kurort
33Auf friedlichen Pfaden
Hohenstein: Limesrundweg
34Trutzige Kulisse für Theaterfans
Hohenstein: Burg Hohenstein
35Abenteuer mit Bahnen und Bällen
Aarbergen: Golfgreen Aarbergen
36Radlerspaß am Wasserlauf
Hahnstätten: Radfahren im Aartal
37Knusper, knusper, knäuschen
Burgschwalbach: Märchenwald Burgschwalbach
38Römische Spuren
Taunusstein: Kastell Zugmantel
39Fachwerk ist kein Hexenwerk
Idstein: Erkundung der Altstadt
40Taunusstadt der tausend Töne
Idstein: Jazzfestival in der Altstadt
41Von Eiszeiten, Erdbeben und Erosionen
Niedernhausen: Geoerlebnispfad Oberjosbach
42Von kaiserlichen Freuden und Funden
Bad Homburg: Römerkastell Saalburg
43Streifzüge durch die Vergangenheit
Neu-Anspach: Freilichtmuseum Hessenpark
44Kraxeln am Naturdenkmal
Usingen: Eschbacher Klippen
Westerwald
45Goethe, Leica und ein Reichsgericht
Wetzlar: Spaziergang durch die Altstadt
46Die Sache mit dem Selterswasser
Mengerskirchen: Probbacher Sauerborn
47Wie die Lahn durch den Felsen kam
Weilburg: Weilburger Schifffahrtstunnel
48Vom Marmor, der gar keiner ist
Villmar: Lahn-Marmor-Museum
49Hier residierte der Bischof (nicht)
Limburg: Lubentiusbasilika in Dietkirchen
50Ewiges Eis unter dem Berg der Kelten
Dornburg: Eisstollen
51Hier spuckte einst der Vulkan Feuer
Weltersburg: Kranstein
52Wasserkraft schafft sogar Basalt
Gemünden: Holzbachschlucht
53Wo fast 100 Glocken zu Hause sind
Greifenstein: Burg Greifenstein
54Ein Bach verschwindet im Höhlensystem
Breitscheid: Schauhöhle Herbstlabyrinth Breitscheid
55Das ist der Gipfel – rauf aufs Dach
Willingen: Die Fuchskaute
56Hallo, Engel
Daaden: Barockkirche mit Kirchturmengel
57Nichts anbrennen lassen
Nistertal: Birkenhof Brennerei
58Geologische Schatzkiste
Enspel: Stöffel-Park
59Die wiedererstandene Motte
Rotenhain: Alte Burg
60Fastenessen führte zum Freizeitparadies
Freilingen: Freilinger Weiher
61Bier und allerlei Brau-Erlebnisse
Hachenburg: Westerwald-Brauerei
62Das kleine Dorf in der Löwenstadt
Hachenburg: Landschaftsmuseum Westerwald
63Bei den weißen Mönchen
Marienstatt: Zisterzienserabtei Marienstatt
64Frei atmen unter Tage
Steinebach: Grube Bindweide und Barbaraturm
65Alle für einen, einer für alle
Hamm: Historische Raiffeisenstraße ab Hamm
66Stadt ohne Stadtrecht
Hennef: Rundgang durch Blankenberg
67Held der Arbeit an der A 3
Willroth: Förderturm von Grube Georg
68Ja, ist denn heut schon Weihnachten?
Waldbreitbach: Weihnachtsdorf
69Das grüne W der großen Fitness
Bad Hönningen: Westerwaldsteig ab Bad Hönningen
70Die geteilte Königin
Leutesdorf am Rhein: Weinberge
71Hauptsache, scharf
Neuwied: Festival der Currywurst
721.001 Falter
Bendorf: Garten der Schmetterlinge in Sayn
73Eine Region macht in Ton
Höhr-Grenzhausen: Keramikmuseum Westerwald
74Fit, gesund und schön
Höhr-Grenzhausen: Hotel Heinz
75Erinnerung an Rübezahl
Moschheim: Köppelturm auf der Montabaurer Höhe
76Von Auswanderern und Holzskulpturen
Montabaur: Wüstung Sespenroth bei Reckenthal
77Wo sich Bär und Wisent Gute Nacht sagen
Gackenbach: Wild- und Freizeitpark Westerwald
78Kränchen und Pastille
Bad Ems: Rundgang durch die Altstadt
Wälder, Wiesen und Moore, Bachtäler und Felsformationen – vielfältige Landschaftsbilder prägen die Region zwischen den Höhen des Hunsrücks und den Weinbergen an Mosel, Saar, Ruwer und Nahe. Der Naturpark Saar-Hunsrück zählt zu den größten Naturparken Deutschlands. Eine Natur- und Kulturlandschaft, die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Schutz bietet und seit 2015 sogar eine Nationalparkzone umschließt. All das macht den Landstrich für naturbegeisterte Urlauber besonders attraktiv. Zudem wartet Historisches darauf, entdeckt zu werden: Vorgeschichtliche Menhire sowie keltische und römische Bauwerke sind stille Zeugen früher Besiedlungen. Burgruinen erinnern an die mittelalterliche Epoche.
Wie sich im 21. Jahrhundert ein Miteinander von Natur und Kultur gestalten kann, zeigt das Erlebnismuseum »Mensch und Landschaft« des Informationszentrums in Hermeskeil. Hier, im Herzen des Naturparks, wird das Thema Wald großgeschrieben und ansprechend für die ganze Familie vermittelt. Ein breites kindgerechtes Angebot an Projekten und Veranstaltungen steht unter dem Motto »Junge Naturforscherinnen und Naturforscher unterwegs«.
Hermeskeil ist für Naturliebhaber in doppelter Hinsicht interessant: Die Stadt liegt unweit des Nationalparks Hunsrück-Hochwald, der in den Naturpark Saar-Hunsrück eingebettet ist. Anders als in einem Naturpark, in dem neben Land- und Forstwirtschaft vor allem auch der Tourismus weiterhin wirken dürfen und sollen, darf sich die Natur im Nationalpark weitgehend unberührt entfalten. Entdeckungen sind dort dennoch gut möglich. Entweder auf eigene Faust auf einer der vielen Wanderrouten oder in Begleitung eines Rangers oder Nationalparkführers. Ob National- oder Naturpark: Das Erlebnismuseum in Hermeskeil bietet einen informativen Auftakt für jegliche Exkursionen in Wäldern und Wiesen.
Auf einem kurzweiligen Parcours durch Wohl und Wehe des Feuers! Das »feuerwehr erlebnis museum« befindet sich unmittelbar hinter dem Info-Zentrum und taucht tief in die Geschichte der Brandbekämpfung ein.
Naturpark Saar-Hunsrück Informationszentrum
Trierer Straße 51
54411 Hermeskeil
06503 92140
Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald
Brückener Straße 24
55765 Birkenfeld
06131 8841520
Geschichtliches begegnet uns schon auf den ersten Blick: Ein römisches Landhaus stand Pate beim Bau des Landesmuseums Birkenfeld im Jahr 1910. Im Innern treffen wir auf die Kunst und Kultur der Kelten, die während des Übergangs von der Bronze- zur Eisenzeit im Hunsrück und an der Nahe lebten.
Wie diese Ur-Birkenfelder »zu Römern wurden« und was sie der Nachwelt hinterlassen haben, erfahren wir in der lehrreichen Dauerausstellung. Weitere Schwerpunkte bilden die mittelalterliche Herrscherfamilie der Birkenfelder Wittelsbacher und das Eisenhüttenwesen in der Zeit vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. Dass Birkenfeld ab 1817 für 120 Jahre zum weit entfernt liegenden Oldenburg gehörte, ist ein überraschendes Detail der Präsentation. Wie es 1930 in der Schule zuging, erleben Kinder und Jugendliche im historischen Klassenzimmer. Die Schulstunde mit Schiefertafel und Gänsekiel ist Teil der modernen Museumspädagogik des Hauses, denn die »Geschichte zum Anfassen« bezieht unterschiedliche Themenschwerpunkte mit ein und richtet sich gezielt an Schulen. Auch junge Besucher, die gemeinsam mit ihren Eltern kommen, müssen sich nicht aufs Schauen beschränken. An den Mitmachstationen darf alles berührt und ausprobiert werden.
Wer die Materie tiefer ergründen möchte, begibt sich in die Bibliothek und das Archiv. Dort werden weitere historische Schätze gehütet. Wechselnde Sonderausstellungen ergänzen das Programm des Museums, für das der Verein für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld verantwortlich zeichnet. Der 1843 gegründete Verein gehört zu den ältesten Geschichtsvereinen Deutschlands und ist Eigentümer des Landesmuseums. Seit der Eröffnung präsentiert das Haus allen Interessierten seine umfangreiche Sammlung. Geschichte fasziniert – damals wie heute.
Wer mehr über die Sehenswürdigkeiten des Birkenfelder Landes erfahren möchte, wendet sich an die Tourist-Information, die sich im selben Gebäude befindet.
Landesmuseum Birkenfeld
Friedrich-August-Straße 17
55765 Birkenfeld
06782 9834575
Tourist-Information des Birkenfelder Landes
Friedrich-August-Straße 17
55765 Birkenfeld
06782 9834570
Ein sich intensiv steigerndes, langanhaltendes Brummen: So tönt der Hunsrücker Wind! Jedenfalls in diesem Moment und an dieser Stelle. Mit dem nächsten Schritt verändert sich der Klang sogleich. Die jederzeit begehbare Skulptur Windklang 816 M verspricht einen außergewöhnlichen Ohrenschmaus. Zusätzlich halten wir Ausschau: Bei klarem Wetter soll der Blick bis in die Vulkaneifel und hinüber zum Donnersberg in der Pfalz reichen. Die Augen dürfen sich sattsehen: am herrlichen Weitblick sowie an den klaren Linien und ausgewogenen Proportionen des Bauwerks, das sich seit 2011 auf dem Erbeskopf-Gipfel präsentiert. Lärchenholz umkleidet die Bauteile, die bis zu 16,50 Meter hoch in den Himmel ragen. Etwa auf halber Höhe führt ein 70 Meter langer Steg durch die Skulptur hindurch. Ihr Schöpfer ist der Bildhauer Christoph Mancke. Sein Entwurf konnte bei einem Ideenwettbewerb überzeugen.
Mit 816 Metern gilt der Erbeskopf als höchste Erhebung in Rheinland-Pfalz und lockt zur kalten Jahreszeit die Wintersportler herauf. Schneereich und eisig kann es hier oben werden. Die exponierte Lage über der Hunsrückhochfläche sorgt für das raue Klima, sodass auch im Sommer oftmals ein kühler Wind weht.
Der Erbeskopf befindet sich in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück und der Nationalpark Hunsrück-Hochwald liegt in Sichtweite. Kein Wunder also, dass sich der Berg als Ausgangspunkt mehrerer Wandertouren empfiehlt und zudem vom beliebten Fernwanderweg Saar-Hunsrück-Steig überquert wird. Wandern ist hier das ganze Jahr über angesagt. Eine Sommerrodelbahn, ein Hochseilgarten und ein hölzerner Aussichtsturm bereichern das touristische Angebot – in unmittelbarer Nachbarschaft eines militärischen Areals. Der Gesang des Windes lässt leicht vergessen, wie lebhaft es auf dem Gipfelplateau zugehen kann.
Einkehr im Hunsrückhaus bei Kaffee und Kuchen am Fuß des Erbeskopfs. Das angegliederte Nationalparkhaus zeigt ein »Fenster in den Nationalpark« und bietet ein Veranstaltungsprogramm.
Skulptur Windklang
Wanderparkplatz Erbeskopf
54426 Hilscheid
Café Bistro Hunsrückhaus
Nationalpark-Tor Erbeskopf
54426 Hilscheid
06782 80997852
Seit 500 Jahren sind erlesene Edelsteine und der Broterwerb der Idar-Obersteiner Bevölkerung eng miteinander verflochten. Bis heute behauptet sich die Edelstein- und Schmuckindustrie als bedeutender Wirtschaftszweig in der Stadt an der Nahe. Als Blütezeit früherer Handwerkskunst gilt die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damals lagen allein am Idarbach in dichter Folge 56 von Wasserkraft betriebene Achatschleifmühlen, von denen einzig die Weiherschleife erhalten geblieben ist und heute als Museum dient. Bei einer Führung erhalten die Besucher einen Eindruck von der beschwerlichen Arbeit damals. Stundenlang lagen die Schleifer bäuchlings und mit dem Kopf nach unten auf ihren »Schleifkippstühlen«, um die Rohlinge mit Kraft und Geschick gegen die riesigen Sandstein-Schleifräder zu pressen. Ein Knochenjob, um das Geheimnis der Steine ans Licht zu bringen. Vor diesem Hintergrund ist die Edelsteinausstellung im Besucherzentrum noch beeindruckender. Eine Multimediashow ergänzt die Wissensvermittlung des Museums auf moderne Art und Weise.
Eine kurze Autofahrt führt uns zu einem Ursprungsort der kristallenen Schätze. Vom Parkplatz geht es ein Stück zu Fuß hinauf zum Steinkaulenbergwerk. Die Führung durch den Besucherstollen lässt zumindest erahnen, welche Plackerei die Bergleute einst auf sich nehmen mussten, um dem Gestein unter Tage die glitzernden Kostbarkeiten abzutrotzen. Die Schinderei wurde überfällig, als die heimischen Mienen erschöpft waren. Dass es Mitte des 19. Jahrhunderts dennoch weiterging mit der kunstvollen Schleiferei, ist findigen Hunsrücker Auswanderern zu verdanken. In Brasilien stießen sie auf Edelsteinbrocken, die einfach zu bergen waren. Die Neu-Brasilianer schickten ihre Achat-, Amethyst- und Jaspis-Funde als Schiffsfracht an die Verwandtschaft in der Heimat.
Das faszinierende Reich der Edelsteine im Deutschen Edelsteinmuseum und im Deutschen Mineralienmuseum erkunden, jeweils in Idar-Oberstein.
Historische Weiherschleife
Tiefensteiner Straße 87
55743 Idar-Oberstein
06781 31513 und 901918
(Besichtigung nur mit Führung)
Edelsteinminen Steinkaulenberg
Im Stäbel
55743 Idar-Oberstein
06781 47400
(Besichtigung nur mit Führung, Anmeldung erforderlich)
Dank seiner Rundwanderwege namens »Traumschleifen« ist der Hunsrück ein wahres Wanderparadies und bietet je nach Kondition mal kurze oder lange, mal leichte oder herausfordernde Wegführungen. Für die »Hahnenbachtaltour« sollte man sich extra viel Zeit nehmen. Auf den 9,5 Kilometern warten als spannende Entdeckungen ein Schieferbergwerk und ein kleines Freilichtmuseum (bitte die jeweiligen Öffnungszeiten beachten). Das Highlight ist eine gigantische Burgruine, die von April bis Oktober zugänglich ist. All das, eingebettet in die bezaubernde Landschaft rund um Bundenbach, macht diese Tour besonders.
Vom Wanderparkplatz »Schinderhannestränke« führt der Weg hinter dem Besucherbergwerk Herrenberg hinauf zur Keltensiedlung Altburg, die eine Vorstellung von der Lebensweise der mythenumwobenen Ur-Hunsrücker vermittelt. Wo heute rekonstruierte Hütten stehen, stießen in den 1970er-Jahren Archäologen des Rheinischen Landesmuseums Trier bei Ausgrabungen auf eine späteisenzeitliche Höhenburg aus dem westkeltischen Kulturbereich. In der Zeit vom 3. bis 1. Jahrhundert vor Christus suchten die damaligen Bewohner Schutz hinter den Befestigungen. Das Freilichtmuseum stellt dar, wie die Anlage um 100 vor Christus ausgesehen hat.
Von der Wiese unterhalb der Altburg eröffnet sich eine schöne Aussicht auf die Schmidtburg. Der Höhepunkt der Wanderung scheint zum Greifen nah, die Tour schlägt jedoch einen weiten Bogen bis zu diesem Etappenziel. Wer zwischen den Mauerresten spaziert, ahnt bald, weshalb die Anlage einst zu den größten Burgen im Hunsrück gehörte. Errichtet wurde die Festung im Jahr 926, zerstört im 17. Jahrhundert. Insgesamt ist die »Hahnenbachtaltour« eine abwechslungsreiche Strecke, die Kinder für das Wandern begeistern kann und selbst Frischluftmuffel ins Freie zieht.
Die Tour streift das Hotel Forellenhof, wer mag, kehrt im Restaurant ein oder übernachtet in einem der 28 Zimmer.
Traumschleife Hahnenbachtaltour
Parkplatz Schinderhannes Tränke (beim Besucherbergwerk Herrenberg)
Anfahrt über Ringstraße
55626 Bundenbach
Informationen zu
Besucherbergwerk Herrenberg
Keltensiedlung Altburg
Ruine Schmidtburg
06544 9272