Lieblingsplätze im Hunsrück, Taunus und Westerwald - Susanne Kronenberg - E-Book

Lieblingsplätze im Hunsrück, Taunus und Westerwald E-Book

Susanne Kronenberg

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Beschreibung

Von den Höhenzügen des Hunsrücks über die historische Bäderstadt Wiesbaden in den Taunus bis hoch in den Westerwald - tauchen Sie ein in malerische Landschaften, lebendige Geschichte und eine beschwingte Kulturszene. Unzählige Wanderwege führen durch Wälder und geschützte Natur sowie auf die Spuren der Römer, die am Limes lebten. Hier kurte der Hochadel, wurde das Genossenschaftswesen erfunden und ein ganzes Festival der Currywurst geweiht. Lauschen Sie dem Gesang des Windes im Nationalpark Hunsrück-Hochwald oder erkunden Sie Höhlensysteme, die Tropf- und Edelsteine als Schätze hüten - es gibt viele Lieblingsplätze zu entdecken!

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Seitenzahl: 124

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Lieblingsplätze im Hunsrück, Taunus und Westerwald

Kronenberg / Müller / Richter

Impressum

Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten berücksichtigt, insofern dies durch den Kontext geboten ist.

Alle Informationen wurden geprüft. Gleichwohl verändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Über Ihr Feedback zum Buch freuen sich Autorin, Autoren und Verlag: [email protected].

Bildverzeichnis:

Pixabay License/borkener 8; Susanne Kronenberg 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32, 36, 40, 42, 48, 52, 54, 56, 58 62, 64, 68, 70, 72, 74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 100; Tierpark Rheinböllen 34; Touristikbahn Wiesbaden 38; frauen museum wiesbaden 44; Mattiaqua, Eigenbetrieb für Quellen (Kaster) 46; Weitblick Naturerlebnis GmbH 50; Henkell & Co. Sektkellerei KG 60; UDO BERNHART 66; Römerkastell Saalburg 96; Freilichtmuseum Hessenpark 98; Markus Müller 102, 106, 108, 110, 112, 114, 116, 118, 120, 122, 134, 136, 140, 142, 168, 170, 172; Alexander Richter 104, 124, 126, 128, 144, 146, 148, 150, 152, 156, 158, 160, 162, 164, 174; J. Willwacher 130; Stöffelpark/Martin Rudolph 132; Westerwald-Brauerei 138; Westerwald Touristik-Service 154; Hotel Heinz 166

Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

1. Auflage 2024

© 2024 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75 20 950

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat/Redaktion: Anja Kästle/Ricarda Dück

Herstellung: Julia Franze

E-Book: Mirjam Hecht

Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz

unter Verwendung der Illustrationen von © SimpLine, Sylwia Nowik, VRD, Fiedels, paullouis, art_of_line, SG-design, askaja, Design Studio RM – stock.adobe.com; © Susanne Lutz

Kartendesign: Printmaps.net

Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten

Printed in Germany

ISBN 978-3-8392-7890-1

Inhalt

Impressum

Hunsrück

1Natürlich mit Kultur

Hermeskeil: Hermeskeil: Informationszentrum des Naturparks Saar-Hunsrück

2Keltenkunst hinter neurömischen Mauern

Birkenfeld: Landesmuseum Birkenfeld

3Dem Rauschen lauschen

Hilscheid: Skulptur Windklang 816 M auf dem Erbeskopf

4Wasserkraft und Edelstein

Idar-Oberstein: Historische Weiherschleife

5Vom Keltendorf zur Burgruine

Bundenbach: Traumschleife »Hahnenbachtaltour«

6Augenschmaus aus der Vogelperspektive

Stipshausen: Idarkopfturm

7Schätze aus römischer Zeit

Morsbach: Archäologiepark Belginum bei Wederath

8Wasser, Wein und Weitblick

Bernkastel-Kues: Spaziergang durch die Altstadt

9Wundersames Wurzelwerk, fallender Fels

Traben-Trarbach: Elfenpfad in Bad Wildstein

10Brückenträume in luftiger Höhe

Mörsdorf: Hängeseilbrücke Geierlay

11Trutzige Festung auf hohem Gestein

Kastellaun: Burg Kastellaun

12Filme, Kunst und Schinderhannes

Simmern: Entdeckungen in der Stadt

13Frischer Wind unter alten Wipfeln

Rheinböllen: Tierpark Rheinböllen

Von Wiesbaden in den Taunus

14Auf historischer Tour de Wiesbaden

Wiesbaden: Unterwegs mit den Bahnen THermine und Lili

15Nostalgie in des Doktors Cabinet

Wiesbaden: Caligari FilmBühne

16Begegnung mit Fjodor Dostojewski

Wiesbaden: Kurpark

17Weibliche Spurensuche

Wiesbaden: Frauenmuseum

18Nach römischem Vorbild

Wiesbaden: Kaiser-Friedrich-Therme

19Sternstunden im »Wohnzimmer«

Wiesbaden: Theater thalhaus

20Kletterpartien in luftiger Höhe

Wiesbaden: Kletterwald Neroberg

21Seltenheiten im Waldwiesental

Wiesbaden: Ausflug ins Goldsteintal

22Ein Schirm für die Schlossruine

Wiesbaden: Jagdschloss Platte

23Wohngemeinschaft für Wölfe und Bären

Wiesbaden: Tier- und Pflanzenpark Fasanerie

24Erleben und Staunen

Wiesbaden: Schloss Freudenberg

25Sieben Stockwerke in den Untergrund

Wiesbaden: Sektkellerei Henkell

26Reif für die Insel

Wiesbaden: Rettbergsaue im Rhein

Taunus

27Badevergnügen im Quellwasser

Schlangenbad: Erkundung des Kur- und Badeorts

28Im Namen der Rose

Eltville am Rhein: Kloster Eberbach

29Nach Großväter Art

Lorch am Rhein: Landmuseum Ransel

30Aus den Tiefen zu den Höhen

Lorch am Rhein: Wispertalsteig in Espenschied

31Raunen und rauschen im ruhigen Tal

Heidenrod: Wispersee

32Kaiserlich Baden und Entspannen

Bad Schwalbach: Elisabethentempel im Kurort

33Auf friedlichen Pfaden

Hohenstein: Limesrundweg

34Trutzige Kulisse für Theaterfans

Hohenstein: Burg Hohenstein

35Abenteuer mit Bahnen und Bällen

Aarbergen: Golfgreen Aarbergen

36Radlerspaß am Wasserlauf

Hahnstätten: Radfahren im Aartal

37Knusper, knusper, knäuschen

Burgschwalbach: Märchenwald Burgschwalbach

38Römische Spuren

Taunusstein: Kastell Zugmantel

39Fachwerk ist kein Hexenwerk

Idstein: Erkundung der Altstadt

40Taunusstadt der tausend Töne

Idstein: Jazzfestival in der Altstadt

41Von Eiszeiten, Erdbeben und Erosionen

Niedernhausen: Geoerlebnispfad Oberjosbach

42Von kaiserlichen Freuden und Funden

Bad Homburg: Römerkastell Saalburg

43Streifzüge durch die Vergangenheit

Neu-Anspach: Freilichtmuseum Hessenpark

44Kraxeln am Naturdenkmal

Usingen: Eschbacher Klippen

Westerwald

45Goethe, Leica und ein Reichsgericht

Wetzlar: Spaziergang durch die Altstadt

46Die Sache mit dem Selterswasser

Mengerskirchen: Probbacher Sauerborn

47Wie die Lahn durch den Felsen kam

Weilburg: Weilburger Schifffahrtstunnel

48Vom Marmor, der gar keiner ist

Villmar: Lahn-Marmor-Museum

49Hier residierte der Bischof (nicht)

Limburg: Lubentiusbasilika in Dietkirchen

50Ewiges Eis unter dem Berg der Kelten

Dornburg: Eisstollen

51Hier spuckte einst der Vulkan Feuer

Weltersburg: Kranstein

52Wasserkraft schafft sogar Basalt

Gemünden: Holzbachschlucht

53Wo fast 100 Glocken zu Hause sind

Greifenstein: Burg Greifenstein

54Ein Bach verschwindet im Höhlensystem

Breitscheid: Schauhöhle Herbstlabyrinth Breitscheid

55Das ist der Gipfel – rauf aufs Dach

Willingen: Die Fuchskaute

56Hallo, Engel

Daaden: Barockkirche mit Kirchturmengel

57Nichts anbrennen lassen

Nistertal: Birkenhof Brennerei

58Geologische Schatzkiste

Enspel: Stöffel-Park

59Die wiedererstandene Motte

Rotenhain: Alte Burg

60Fastenessen führte zum Freizeitparadies

Freilingen: Freilinger Weiher

61Bier und allerlei Brau-Erlebnisse

Hachenburg: Westerwald-Brauerei

62Das kleine Dorf in der Löwenstadt

Hachenburg: Landschaftsmuseum Westerwald

63Bei den weißen Mönchen

Marienstatt: Zisterzienserabtei Marienstatt

64Frei atmen unter Tage

Steinebach: Grube Bindweide und Barbaraturm

65Alle für einen, einer für alle

Hamm: Historische Raiffeisenstraße ab Hamm

66Stadt ohne Stadtrecht

Hennef: Rundgang durch Blankenberg

67Held der Arbeit an der A 3

Willroth: Förderturm von Grube Georg

68Ja, ist denn heut schon Weihnachten?

Waldbreitbach: Weihnachtsdorf

69Das grüne W der großen Fitness

Bad Hönningen: Westerwaldsteig ab Bad Hönningen

70Die geteilte Königin

Leutesdorf am Rhein: Weinberge

71Hauptsache, scharf

Neuwied: Festival der Currywurst

721.001 Falter

Bendorf: Garten der Schmetterlinge in Sayn

73Eine Region macht in Ton

Höhr-Grenzhausen: Keramikmuseum Westerwald

74Fit, gesund und schön

Höhr-Grenzhausen: Hotel Heinz

75Erinnerung an Rübezahl

Moschheim: Köppelturm auf der Montabaurer Höhe

76Von Auswanderern und Holzskulpturen

Montabaur: Wüstung Sespenroth bei Reckenthal

77Wo sich Bär und Wisent Gute Nacht sagen

Gackenbach: Wild- und Freizeitpark Westerwald

78Kränchen und Pastille

Bad Ems: Rundgang durch die Altstadt

Hunsrück

1Natürlich mit Kultur

Hermeskeil: Hermeskeil: Informationszentrum des Naturparks Saar-Hunsrück

Wälder, Wiesen und Moore, Bachtäler und Felsformationen – vielfältige Landschaftsbilder prägen die Region zwischen den Höhen des Hunsrücks und den Weinbergen an Mosel, Saar, Ruwer und Nahe. Der Naturpark Saar-Hunsrück zählt zu den größten Naturparken Deutschlands. Eine Natur- und Kulturlandschaft, die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Schutz bietet und seit 2015 sogar eine Nationalparkzone umschließt. All das macht den Landstrich für naturbegeisterte Urlauber besonders attraktiv. Zudem wartet Historisches darauf, entdeckt zu werden: Vorgeschichtliche Menhire sowie keltische und römische Bauwerke sind stille Zeugen früher Besiedlungen. Burgruinen erinnern an die mittelalterliche Epoche.

Wie sich im 21. Jahrhundert ein Miteinander von Natur und Kultur gestalten kann, zeigt das Erlebnismuseum »Mensch und Landschaft« des Informationszentrums in Hermeskeil. Hier, im Herzen des Naturparks, wird das Thema Wald großgeschrieben und ansprechend für die ganze Familie vermittelt. Ein breites kindgerechtes Angebot an Projekten und Veranstaltungen steht unter dem Motto »Junge Naturforscherinnen und Naturforscher unterwegs«.

Hermeskeil ist für Naturliebhaber in doppelter Hinsicht interessant: Die Stadt liegt unweit des Nationalparks Hunsrück-Hochwald, der in den Naturpark Saar-Hunsrück eingebettet ist. Anders als in einem Naturpark, in dem neben Land- und Forstwirtschaft vor allem auch der Tourismus weiterhin wirken dürfen und sollen, darf sich die Natur im Nationalpark weitgehend unberührt entfalten. Entdeckungen sind dort dennoch gut möglich. Entweder auf eigene Faust auf einer der vielen Wanderrouten oder in Begleitung eines Rangers oder Nationalparkführers. Ob National- oder Naturpark: Das Erlebnismuseum in Hermeskeil bietet einen informativen Auftakt für jegliche Exkursionen in Wäldern und Wiesen.

Auf einem kurzweiligen Parcours durch Wohl und Wehe des Feuers! Das »feuerwehr erlebnis museum« befindet sich unmittelbar hinter dem Info-Zentrum und taucht tief in die Geschichte der Brandbekämpfung ein.

Naturpark Saar-Hunsrück Informationszentrum

Trierer Straße 51

54411 Hermeskeil

06503 92140

Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald

Brückener Straße 24

55765 Birkenfeld

06131 8841520

2Keltenkunst hinter neurömischen Mauern

Birkenfeld: Landesmuseum Birkenfeld

Geschichtliches begegnet uns schon auf den ersten Blick: Ein römisches Landhaus stand Pate beim Bau des Landesmuseums Birkenfeld im Jahr 1910. Im Innern treffen wir auf die Kunst und Kultur der Kelten, die während des Übergangs von der Bronze- zur Eisenzeit im Hunsrück und an der Nahe lebten.

Wie diese Ur-Birkenfelder »zu Römern wurden« und was sie der Nachwelt hinterlassen haben, erfahren wir in der lehrreichen Dauerausstellung. Weitere Schwerpunkte bilden die mittelalterliche Herrscherfamilie der Birkenfelder Wittelsbacher und das Eisenhüttenwesen in der Zeit vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. Dass Birkenfeld ab 1817 für 120 Jahre zum weit entfernt liegenden Oldenburg gehörte, ist ein überraschendes Detail der Präsentation. Wie es 1930 in der Schule zuging, erleben Kinder und Jugendliche im historischen Klassenzimmer. Die Schulstunde mit Schiefertafel und Gänsekiel ist Teil der modernen Museumspädagogik des Hauses, denn die »Geschichte zum Anfassen« bezieht unterschiedliche Themenschwerpunkte mit ein und richtet sich gezielt an Schulen. Auch junge Besucher, die gemeinsam mit ihren Eltern kommen, müssen sich nicht aufs Schauen beschränken. An den Mitmachstationen darf alles berührt und ausprobiert werden.

Wer die Materie tiefer ergründen möchte, begibt sich in die Bibliothek und das Archiv. Dort werden weitere historische Schätze gehütet. Wechselnde Sonderausstellungen ergänzen das Programm des Museums, für das der Verein für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld verantwortlich zeichnet. Der 1843 gegründete Verein gehört zu den ältesten Geschichtsvereinen Deutschlands und ist Eigentümer des Landesmuseums. Seit der Eröffnung präsentiert das Haus allen Interessierten seine umfangreiche Sammlung. Geschichte fasziniert – damals wie heute.

Wer mehr über die Sehenswürdigkeiten des Birkenfelder Landes erfahren möchte, wendet sich an die Tourist-Information, die sich im selben Gebäude befindet.

Landesmuseum Birkenfeld

Friedrich-August-Straße 17

55765 Birkenfeld

06782 9834575

Tourist-Information des Birkenfelder Landes

Friedrich-August-Straße 17

55765 Birkenfeld

06782 9834570

3Dem Rauschen lauschen

Hilscheid: Skulptur Windklang 816 M auf dem Erbeskopf

Ein sich intensiv steigerndes, langanhaltendes Brummen: So tönt der Hunsrücker Wind! Jedenfalls in diesem Moment und an dieser Stelle. Mit dem nächsten Schritt verändert sich der Klang sogleich. Die jederzeit begehbare Skulptur Windklang 816 M verspricht einen außergewöhnlichen Ohrenschmaus. Zusätzlich halten wir Ausschau: Bei klarem Wetter soll der Blick bis in die Vulkaneifel und hinüber zum Donnersberg in der Pfalz reichen. Die Augen dürfen sich sattsehen: am herrlichen Weitblick sowie an den klaren Linien und ausgewogenen Proportionen des Bauwerks, das sich seit 2011 auf dem Erbeskopf-Gipfel präsentiert. Lärchenholz umkleidet die Bauteile, die bis zu 16,50 Meter hoch in den Himmel ragen. Etwa auf halber Höhe führt ein 70 Meter langer Steg durch die Skulptur hindurch. Ihr Schöpfer ist der Bildhauer Christoph Mancke. Sein Entwurf konnte bei einem Ideenwettbewerb überzeugen.

Mit 816 Metern gilt der Erbeskopf als höchste Erhebung in Rheinland-Pfalz und lockt zur kalten Jahreszeit die Wintersportler herauf. Schneereich und eisig kann es hier oben werden. Die exponierte Lage über der Hunsrückhochfläche sorgt für das raue Klima, sodass auch im Sommer oftmals ein kühler Wind weht.

Der Erbeskopf befindet sich in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück und der Nationalpark Hunsrück-Hochwald liegt in Sichtweite. Kein Wunder also, dass sich der Berg als Ausgangspunkt mehrerer Wandertouren empfiehlt und zudem vom beliebten Fernwanderweg Saar-Hunsrück-Steig überquert wird. Wandern ist hier das ganze Jahr über angesagt. Eine Sommerrodelbahn, ein Hochseilgarten und ein hölzerner Aussichtsturm bereichern das touristische Angebot – in unmittelbarer Nachbarschaft eines militärischen Areals. Der Gesang des Windes lässt leicht vergessen, wie lebhaft es auf dem Gipfelplateau zugehen kann.

Einkehr im Hunsrückhaus bei Kaffee und Kuchen am Fuß des Erbeskopfs. Das angegliederte Nationalparkhaus zeigt ein »Fenster in den Nationalpark« und bietet ein Veranstaltungsprogramm.

Skulptur Windklang

Wanderparkplatz Erbeskopf

54426 Hilscheid

Café Bistro Hunsrückhaus

Nationalpark-Tor Erbeskopf

54426 Hilscheid

06782 80997852

4Wasserkraft und Edelstein

Idar-Oberstein: Historische Weiherschleife

Seit 500 Jahren sind erlesene Edelsteine und der Broterwerb der Idar-Obersteiner Bevölkerung eng miteinander verflochten. Bis heute behauptet sich die Edelstein- und Schmuckindustrie als bedeutender Wirtschaftszweig in der Stadt an der Nahe. Als Blütezeit früherer Handwerkskunst gilt die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damals lagen allein am Idarbach in dichter Folge 56 von Wasserkraft betriebene Achatschleifmühlen, von denen einzig die Weiherschleife erhalten geblieben ist und heute als Museum dient. Bei einer Führung erhalten die Besucher einen Eindruck von der beschwerlichen Arbeit damals. Stundenlang lagen die Schleifer bäuchlings und mit dem Kopf nach unten auf ihren »Schleifkippstühlen«, um die Rohlinge mit Kraft und Geschick gegen die riesigen Sandstein-Schleifräder zu pressen. Ein Knochenjob, um das Geheimnis der Steine ans Licht zu bringen. Vor diesem Hintergrund ist die Edelsteinausstellung im Besucherzentrum noch beeindruckender. Eine Multimediashow ergänzt die Wissensvermittlung des Museums auf moderne Art und Weise.

Eine kurze Autofahrt führt uns zu einem Ursprungsort der kristallenen Schätze. Vom Parkplatz geht es ein Stück zu Fuß hinauf zum Steinkaulenbergwerk. Die Führung durch den Besucherstollen lässt zumindest erahnen, welche Plackerei die Bergleute einst auf sich nehmen mussten, um dem Gestein unter Tage die glitzernden Kostbarkeiten abzutrotzen. Die Schinderei wurde überfällig, als die heimischen Mienen erschöpft waren. Dass es Mitte des 19. Jahrhunderts dennoch weiterging mit der kunstvollen Schleiferei, ist findigen Hunsrücker Auswanderern zu verdanken. In Brasilien stießen sie auf Edelsteinbrocken, die einfach zu bergen waren. Die Neu-Brasilianer schickten ihre Achat-, Amethyst- und Jaspis-Funde als Schiffsfracht an die Verwandtschaft in der Heimat.

Das faszinierende Reich der Edelsteine im Deutschen Edelsteinmuseum und im Deutschen Mineralienmuseum erkunden, jeweils in Idar-Oberstein.

Historische Weiherschleife

Tiefensteiner Straße 87

55743 Idar-Oberstein

06781 31513 und 901918 

(Besichtigung nur mit Führung)

Edelsteinminen Steinkaulenberg

Im Stäbel

55743 Idar-Oberstein

06781 47400 

(Besichtigung nur mit Führung, Anmeldung erforderlich)

5Vom Keltendorf zur Burgruine

Bundenbach: Traumschleife »Hahnenbachtaltour«

Dank seiner Rundwanderwege namens »Traumschleifen« ist der Hunsrück ein wahres Wanderparadies und bietet je nach Kondition mal kurze oder lange, mal leichte oder herausfordernde Wegführungen. Für die »Hahnenbachtaltour« sollte man sich extra viel Zeit nehmen. Auf den 9,5 Kilometern warten als spannende Entdeckungen ein Schieferbergwerk und ein kleines Freilichtmuseum (bitte die jeweiligen Öffnungszeiten beachten). Das Highlight ist eine gigantische Burgruine, die von April bis Oktober zugänglich ist. All das, eingebettet in die bezaubernde Landschaft rund um Bundenbach, macht diese Tour besonders.

Vom Wanderparkplatz »Schinderhannestränke« führt der Weg hinter dem Besucherbergwerk Herrenberg hinauf zur Keltensiedlung Altburg, die eine Vorstellung von der Lebensweise der mythenumwobenen Ur-Hunsrücker vermittelt. Wo heute rekonstruierte Hütten stehen, stießen in den 1970er-Jahren Archäologen des Rheinischen Landesmuseums Trier bei Ausgrabungen auf eine späteisenzeitliche Höhenburg aus dem westkeltischen Kulturbereich. In der Zeit vom 3. bis 1. Jahrhundert vor Christus suchten die damaligen Bewohner Schutz hinter den Befestigungen. Das Freilichtmuseum stellt dar, wie die Anlage um 100 vor Christus ausgesehen hat.

Von der Wiese unterhalb der Altburg eröffnet sich eine schöne Aussicht auf die Schmidtburg. Der Höhepunkt der Wanderung scheint zum Greifen nah, die Tour schlägt jedoch einen weiten Bogen bis zu diesem Etappenziel. Wer zwischen den Mauerresten spaziert, ahnt bald, weshalb die Anlage einst zu den größten Burgen im Hunsrück gehörte. Errichtet wurde die Festung im Jahr 926, zerstört im 17. Jahrhundert. Insgesamt ist die »Hahnenbachtaltour« eine abwechslungsreiche Strecke, die Kinder für das Wandern begeistern kann und selbst Frischluftmuffel ins Freie zieht.

Die Tour streift das Hotel Forellenhof, wer mag, kehrt im Restaurant ein oder übernachtet in einem der 28 Zimmer.

Traumschleife Hahnenbachtaltour

Parkplatz Schinderhannes Tränke (beim Besucher­bergwerk Herrenberg)

Anfahrt über Ringstraße

55626 Bundenbach

Informationen zu

Besucherbergwerk Herrenberg

Keltensiedlung Altburg

Ruine Schmidtburg

06544 9272

6Augenschmaus aus der Vogelperspektive

Stipshausen: Idarkopfturm