Literacy-Boxen als Diagnosemöglichkeit im Eingangsbereich der Grundschule und im Kindergarten - Ted Baer - E-Book

Literacy-Boxen als Diagnosemöglichkeit im Eingangsbereich der Grundschule und im Kindergarten E-Book

Ted Baer

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Beschreibung

Fachbuch aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Universität Regensburg (Institut für Grundschulpädagogik), Veranstaltung: Lernumgebungen gestalten, Sprache: Deutsch, Abstract: Kurze theoretische Einführung in die Thematik „Literacy“ und ein Kurzüberblick über „Literacy-Center“ und entsprechende Studien. Im Anschluss wird eine selbst ausgearbeitete Literacy-Box zum Thema „Superhelden“ bzw. „Comics“ vorgestellt. In Bezug auf diese selbsterstellten Materialien findet sich ein Beobachtungsbogen, der verschiedene Aspekte der „Literacy“ behandelt.

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Impressum:

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Literacy

2. Literacy-Center

3. Literacy-Box: Superhelden

3.1 Themenwahl: Superhelden

3.2 Spielinhalte

3.3 Beschreibungen und Beobachtungsmöglichkeiten

3.4 Beobachtungsbogen

4. Quellen

 

1. Literacy

Bevor Kinder die Schule besuchen und dort erstmals systematisch das Lesen und Schreiben lernen, sind sie bereits mit etlichen schriftsprachlichen Handlungen, Erfahrungen und Beobachtungen vertraut. Diese Zeit der ersten Erfahrungen mit Schrift und Schriftzeichen bis zur Zeit, in der Kinder das Lesen und Schreiben vollständig erlernt haben, nennt man „Emergent Literacy“ (Miller 2000) und beginnt bereits lange vor Schuleintritt. Es handelt sich also um Wissen und Fertigkeiten, die im direkten oder indirekten Zusammenhang mit Schriftsprache stehen und sich auf das Erlernen von Lesen und Schreiben in der Schule stark auswirken.

Literacy ist nur schwer anhand von bestimmten Kriterien messbar, vielmehr lassen sich lediglich anhand von bestimmten Indikatoren Beobachtungen anstellen, die auf die Existenz von sozial vermittelten Erfahrungen mit Schriftkultur hinweisen (vgl. Nickel, S.87). Als Stränge, beziehungsweise Aspekte, die bei der Beobachtung Anwendung finden, nennt Nickel (Meta-)Sprache, Schriftbewusstsein, Bücher und (frühes) Schreiben.

Literacy ist eng an die Sprach- und Metasprachentwicklung geknüpft. Im Folgenden spielt im Bezug hierauf vor allem die Ausdrucksfähigkeit in Rollenspielen oder bei Beschreibungen eine große Rolle, aber auch die Verständigung außerhalb des Spiels über das Spiel in Form der Metasprache.

Unter Schriftbewusstsein wird verstanden, dass Kinder verschiedene Symbole, wie beispielsweise Logos, aber auch Schriftzüge oder geschriebene Namen und Begriffe einem realen Objekt zuordnen können. Die Kinder sind sich also bewusst darüber, dass ein Zeichen oder mehrere Schriftzeichen eine bestimmte Bedeutung tragen.

Unter dem dritten Aspekt Bücher wird der allgemeine Umgang mit diesem Medium betrachtet. Es zeigt sich, ob Kinder von sich aus oder in Gruppen sich mit dem Medium Buch auseinandersetzen, wie sie damit umgehen und ob eine Kommunikation über das Buch, das (Vor-)Gelesene oder auch die Betrachtung entsteht.

Der letzte Strang, das Frühe Schreiben, umschließt Kritzeleien, Symbole, Schreibversuche oder sogar erste Schreibprozesse. Hier wird der Umgang von Kindern mit Schrift als Hilfs- oder Ausdrucksmittel betrachtet. Sowohl die Imitation einer Schreibarbeit, als auch die reale Schreibtätigkeit in jeglicher Form stehen im Fokus.

Da die Forschung in Deutschland sich lange Zeit nicht mit Literacy befasste, obwohl in anderen Ländern bereits verschiedene Versuche andeuteten, dass frühkindliche Literacyerfahrungen den Schriftspracheerwerb positiv beeinflussen, sind die bisherigen Forschungsergebnisse nur sehr begrenzt.

Eine Beobachtungsstudie an der Universität Koblenz-Landau befasste sich 2004 damit, ob Literacy-bezogenes Material in Lernumgebungen die Literacy-Handlungen der Kinder beeinflusste. Man orientierte sich hierbei an Morrow (2002), welcher postulierte, dass Kinder ihre Schreib- und Lesefähigkeiten erweiterten, wenn sie mit entsprechenden Materialien wie Papier, Karteikarten, Bücher oder Schreibwerkzeug konfrontiert wurden.

Morrow stellte in seiner Studie den Testgruppen schriftsprachliches Material zur Verfügung. Bei zwei der Gruppen wurde themenspezifisches Material angeboten, in diesem Fall zu einer Tierarztpraxis. Innerhalb dieser Gruppen mit themenbezogenem Material erhielt eine Gruppe Spielvorschläge von den ErzieherInnen, eine zweite nicht. Auffällig bei dieser Studie war, dass Kinder, die zwar themenbezogenes Material erhielten, aber keine konkreten Spielvorschläge erhielten, zwar im Gegensatz zu einer weiteren Kontrollgruppe ohne Materialien häufiger schriftsprachliche Tätigkeiten ausführten, aber im Vergleich zu den beiden anderen Testgruppen, welche konkrete Vorschläge erhielten, diese Tätigkeiten weniger häufig auftraten. Am effektivsten erscheinen in diesem Versuch also themenbezogene Materialien in Verbindung mit konkreten Spielvorschlägen, um die schriftsprachlichen Interaktionen und Spielvarianten zu fördern.

2. Literacy-Center

Thematische Rollenspielecken, auch Literacy-Center genannt, wie Morrow (2002) sie ausführlich beschreibt, können vielfältige Literacyerfahrungen schaffen und Voraussetzungen für einen gelungenen Schriftspracherwerb schaffen. Des Weiteren eignen sich diese Center auch, um zu beobachten, welche Handlungen die Kinder in einem Spiel durchführen und inwiefern diese bereits schriftsprachliche Kompetenzen aufweisen.

Eine platzsparende Alternative zu Literacy-Centern sind sogenannte Literacy-Boxen, welche thematische Materialien beinhaltet, die zum Spiel anregen sollen. Der Vorteil dieser Boxen, im Gegensatz zu einer fest eingerichteten Rollenspielecke, liegt in der flexiblen Einsatzfähigkeit und der ökonomischen Aufbewahrungsmöglichkeit.

Literacy Boxen bringen neben der Platzökonomie noch weitere Vorteile, die sowohl im Kindergarten als auch während der Eingangsphase in der Schule ihre Berechtigung haben. Zum einen kann eine Spielumgebung angeboten werden, in welcher sich Kinder mit schriftsprachlichen Handlungen befassen. Darüber hinaus bieten Literacy Boxen (und ebenso natürlich die Center) die Möglichkeit, konkrete Spiel- und Handlungsvorschläge anzubieten. Durch die Beobachtung von Spielhandlungen und Tätigkeiten der Kinder können Aufsichtspersonen oder Lehrkräfte einschätzen, welche Erfahrungen Kinder mit Schrift gesammelt haben und wo sich unter Umständen Ansatzpunkte aufzeigen, welche man in der Gestaltung von Angeboten oder Unterricht integrieren kann.

Ein bisher noch unerwähnter Vorteil dieser Spielumgebungen besteht definitiv auch darin, dass es für die Kinder kein „Lernen“ oder „Arbeiten“ im herkömmlichen Sinne darstellt, sondern in Form von Spiel ein unbewusster Lernprozess stattfindet. Die Motivation der Kinder im Umgang mit diesen Angeboten ist also intrinsischer Natur, was einen deutlich höheren Lernerfolg und Kompetenzerwerb erwarten lässt.

3. Literacy-Box: Superhelden

 

Im Nachfolgenden möchte ich eine Literacy Box beschreiben und mögliches Spielverhalten und Beobachtungsmöglichkeiten aufzeigen.

 

 

3.1 Themenwahl: Superhelden

 

Das Thema der erstellten Literacy-Box lautet Superhelden. Die Themenwahl wurde getroffen, da aktuell alte Superhelden aus Comics, Filmen und Zeichentrickserien sich wieder großer Beliebtheit erfreuen. Zum einen findet sich die Thematik verstärkt im öffentlichen Fernsehen, bei etlichen Film- und Hollywoodproduktionen und sogar in vielerlei Spielzeug, wie zum Beispiel beim Hersteller LEGO. Auch Videospiele und Comics werden wieder vermehrt neu aufgelegt und produziert, welche einen oder mehrere Superhelden als Protagonisten haben. Entsprechend lässt sich erwarten, dass sich die Materialien vor allem bei den Jungen einer Klasse großer Beliebtheit erfreuen. Im Hinblick darauf, dass Themen wie zum Beispiel „Post“ in oben genannter Studie der Universität Koblenz-Landau vor allem Mädchen ansprach, würde sich hieraus eine sinnvolle Ergänzung im Klassenzimmer oder Kindergarten ergeben.

 

3.2 Spielinhalte

 

-Bibliothek/Videothek

 

-gezinktes Memory

 

-Logo-Stadtplan

 

-Süßwaren-Bild

 

-leere Comic-Skripte

 

-Farblogos

 

-Superhelden zuordnen

 

-Ausmalbilder