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Als Danny und Jenny ein anonymes Nummernkonto plündern, treten sie eine Lawine los. Der erste, der ihre Spur aufnimmt, ist Claude Honka, der härteste Geldeintreiber der Republik. Doch er wird nicht der einzige bleiben. Nichtsahnend fliegen die Kids nach Puerto Vallarta, Mexiko, wo sie in Begleitung der Mariachi-Band »Los Bandidos« die Zeit ihres Lebens haben, während hinter ihrem Rücken eine mörderische Jagd nach dem Geld beginnt. Turbulent, witzig, spannend, voll atembraubender Wendungen, mit einem mehr als nur kantigen Helden - ein echter Juretzka eben.
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Seitenzahl: 255
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Jörg Juretzka
Los Bandidos
Ein Claude-Honka-Kriminalroman
Rotbuch Verlag
eISBN 978-3-86789-587-3
© 2014 by BEBUG mbH / Rotbuch Verlag, Berlin
Umschlaggestaltung: fuxbux, Berlin
Umschlagillustration: fuxbux, Berlin unter Verwendung zweier Motive von shutterstock/KathyGold
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Rotbuch Verlag
Alexanderstraße 1
10178 Berlin
Tel. 01805/30 99 99
(0,14 Euro/Min., Mobil max. 0,42 Euro/Min.)
www.rotbuch.de
Für Cora und Verena
Prolog
»Machen wir uns nichts vor«, knurrte Claude Honka und packte die Zange noch etwas fester. »Dass ich so einen beschissenen Beruf habe, ist mein Problem. Doch dass ich damit zu dir komme, ist ganz allein deins. Sind wir uns da einig?«
Honkas Kunde nickte mit der ganzen Vorsicht von jemandem, dem diese Kopfbewegung, dem jede Kopfbewegung einen Backenzahn rausbrechen kann. Sprechen bot sich trotzdem nicht als Alternative, mit offenen Mund und einer rostigen Wasserpumpenzange drin und Claude Honkas rund hundert Kilo Durchsetzungsvermögen auf dem Brustkorb kniend und allem.
»Also, wirst du Harry sein Geld zurückgeben, mitsamt den idiotischen Wucherzinsen, die ihr vereinbart habt, bevor du meintest, alles auf die Rennbahn tragen zu müssen?«
Honkas Kunde entschied sich für eine Lautäußerung, die, wie er hoffte, zustimmend klang. Das Knirschen des geriffelten Stahls um seinen Zahn ließ nach, genau wie der Druck auf seinen Brustkorb. Nur Honkas glasgrüner, glasharter, glaskalter und glasscharfer Blick blieb noch einen Moment in seinen versenkt, wie, um sich zu vergewissern. Wie, um sich die Szene und sämtliche Umstände haargenau einzuprägen. Wie, um sie als Beweis abzuspeichern, als ein Argument, als Rechtfertigung für was immer ihre nächste Begegnung mit sich bringen würde.
»Du hast Zeit bis heute Abend, achtzehn Uhr.« Honka stand auf, ächzte dabei. Er ließ die Zange in der Tasche seines langen Staubmantels verschwinden, nahm den Hut vom Schreibtisch, rammte ihn sich achtlos auf den Schädel und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.
Sein Kunde blieb noch einen Augenblick liegen, starrte wie hypnotisiert hoch zur Decke seines Geschäftsführer-Büros, während draußen, vor dem verspiegelten Fenster, der Betrieb des Supermarktes mit all seiner unfassbaren Gleichförmigkeit weiterlief, wie jeden Tag. Wie jeden gottverdammten Tag. Wie … immer.
Kapitel 1
Der braunmetallicfarbene Volvo schlich die Ausfallstraße hinunter. Was von seinem Auspuff übrig war, grollte gleichmäßig vor sich hin. Die Nässe eines leichten, kalten Regenschauers und der nächtliche Widerschein von Ampeln, Neonreklamen und Straßenlaternen gaben dem abgestumpften Lack für den Moment ein wenig von seinem alten Glanz zurück.
Ein Wintergewitter grummelte aus der Distanz heran. Es war, als ob der Auspuffton und die atmosphärischen Entladungen im Dialog miteinander stünden. Es war, als ob der Wagen das Unwetter hinter sich herzöge.
Der Mann am Steuer hatte seinen Hut tief in die Stirn gedrückt. Die beiden Scheiben auf seiner Seite waren trotz des Wetters heruntergedreht. Er schien dem ihn begleitenden Grollen zu lauschen wie Musik.
Der Wagen war ein 262 Coupé, gezeichnet von Bertone. An einem Tag mit Migräne. Er wirkte wie ein ganz gewöhnlicher zweitüriger Volvo-Pkw, der einfach nur gewaltig eins aufs Dach gekriegt hatte. Das passte, in gewisser Weise. Viele Leute, die es mit seinem Fahrer zu tun bekamen, sahen anschließend ganz ähnlich aus.
Claude Honka trieb Geld ein. Fertig. Wer immer meinte, daran irgendetwas in Frage stellen zu können, tat es meist nicht für lange.
Auf Höhe des überdimensionierten, praktisch leeren Parkplatzes, aus dessen Mitte der Betonklotz von Ed’s Bar ragte wie eine Festung aus einem grauen Teich, ging Honka weiter vom Gas. Er registrierte die beiden Harleys, dann die Handvoll Pick-ups und aufgemotzter Opels und VWs, die sich möglichst nah um den Eingang des Gebäudes drängten, bemerkte den Türsteher in seiner Daunenjacke unter der Markise, setzte den Blinker und bog nach rechts in die nächste Seitenstraße ab.
Der Auspuffton hob sich wieder, bekam einen entschlosseneren, härteren Klang, der sich auch nicht änderte, als der Fahrer den Wagen in einen weiteren Rechtsknick warf, bevor er ihn hundert Meter weiter auf der Rückseite des bunkerähnlichen Bargebäudes ausrollen ließ. Der Motor verstummte und die Lichter des Wagens verloschen, während das Gewitter in der Ferne davongrummelte und den Regen mit sich nahm.
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