Luise- Zeitsprung ins Glück - Christine Stutz - E-Book

Luise- Zeitsprung ins Glück E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Luise ist verzweifelt- Nach den Tod ihres Vaters verliert sie ihren Job und ihre Wohnung. Dann hat sie auch noch einen schweren Autounfall. Sie erwacht 200 Jahre in der Zukunft. Dort lernt sie den Wissenschaftler Jacob kennen. Zusammen mit ihm soll sie ihren Vater finden. Denn der Mann ist nicht gestorben, sondern, wie sie, ebenfalls in die Zukunft geholt worden. Jetzt ist ihr Vater mit Jacobs Vater, auf einer Mission verschollen. Luise verliebt sich während der Suche in Jacob. Beide verbringen eine wunderschöne Zeit zusammen. Doch es ist gestohlene Zeit. Denn Luise muss zurück. Zurück in ihre Zeit. Dort wartet eine sehr wichtige Aufgabe auf sie!

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Luise- Zeitsprung ins Glück

Titelseite1 Kapitel2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6. Kapitel7 Kapitel8 Kapitel9 Kapitel10. Kapitel11 KapitelImpressum

Luise

Zeitsprung

Ins

Abenteuer

1 Kapitel

1 Kapitel

„Dieser arrogante, eingebildete Idiot“, sagte Luise leise. Sie warf die schweren Akten auf den Schreibtisch und suchte ihre Sachen zusammen. Für heute reichte es ihr. Eigentlich reichte es ihr für immer. Sie hatte keine Lust mehr, hier weiter zu arbeiten. Es war zu viel für sie. Sie würde ihre Zeit nicht mehr verschwenden. Nicht mehr für diesen Blödmann, dachte Luise bitter.

Früher, als ihr Vater noch lebte und sie beide hier in der Sternenwarte gearbeitet hatten, war es so schön gewesen. Die Tage waren angefüllt gewesen mit Lachen und Verständnis. Doch jetzt war alles vorbei. Jetzt gab es nichts mehr von all dem. Nur noch diesen eingebildeten, arroganten Mann, der das Werk ihres Vaters für sich ausnutzen wollte.

„Sie müssen noch meine Rede für Samstag überarbeiten, Vergessen sie nicht, meine Fortschritte in der Sonden Forschung zu betonen, Luise“ sagte Professor Schneider. Er stand vor Luises Schreibtisch und grinste sie an. „Und machen sie die Rede ein etwas lustiger. Die letzte war ein wenig steif“. Setzte er grob hinzu.

Jetzt reichte es Luise wirklich. Seine Fortschritte. Weshalb seine Fortschritte! Wer dafür Lob verdiente, wusste sie. Doch die Person war leider tot. Traurig musste sie wieder an ihren Vater denken. Wie schön war es immer hier im Institut gewesen, als ihr Vater noch gelebt hatte. Ich vermisse ihn, dachte sie wieder.

Damals war Professor Schneider nur sein Assistent gewesen, und halbwegs erträglich, doch nun, seit er hier der Leiter der Sternenwarte war, wurde es unerträglich mit ihm. „Schreiben sie sich ihre Reden selbst, mir reicht es. Ich gehe jetzt Nachhause.“ Sagte sie. Seit er Leiter geworden war, schmückte sich Professor Schneider mit den Lorbeeren ihres verstorbenen Vaters. Er ging mit, nicht bestätigten Vermutungen, und unfertigen Forschungsergebnissen, an die Öffentlichkeit und ließ sich dafür loben. Wenn sie sich dann als falsch erwiesen, hatten grundsätzlich andere die Schuld. Oft genug hatte er dann die Schuld auf ihren toten Vater geschoben. Denn der konnte sich ja nicht mehr wehren, dachte Luise frustriert. Es reichte ihr wirklich.

„Was soll das heißen, sie arbeiten nicht mehr mich!“ schrie Schneider nun. Er stellte sich ihr in den Weg, als sie an ihm vorbei wollte. Der Mann machte Luise fast Angst. Doch dann streckte sie sich durch. Jetzt musste sie stark sein. „Das heißt: Es reicht mir. Ich werde meinen Kopf nicht länger hinhalten für ihre krummen Aktionen. Und die Unregelmäßigkeiten in der Buchführung werde ich auch melden. Denn die werden sie mir nicht auch noch unterschieben.“ Sie räumte ihren Schreibtisch leer.

„Was soll das heißen, wollen sie mir etwa Unterschlagung vorwerfen?“ schrie Professor Schneider nun wieder. Luise ging zum Fenster und wies stumm auf den teuren, neuen Sportwagen auf dem Parkplatz. Professor Schneider folgte ihren Blick und fluchte schuldbewusst.

Seelenruhig schob Luise ihn beiseite und öffnete die Tür. „Das heißt, ich gehe. Ich kündige. Ich habe gerne mit Vater zusammen gearbeitet. Wir haben viel in der Weltraum- Forschung erreicht. Doch, was sie hier treiben, hat mit unserer Forschung nicht mehr das Geringste zu tun.“ Sie ließ die Tür laut ins Schloss fallen. Als sie am Hügel stand, warf sie einen letzten Blick auf die große Sternewarte. Sie würde ihr fehlen, hier in der Sternenwarte, war sie aufgewachsen, hier hatte sie ihre Jugend verbracht. Ihr Vater war hier fast 20 Jahre lang Leiter der Forschungsabteilung gewesen, bis er vor knapp einem Jahr bei einem Unfall verstarb. Luise seufzte auf. Sein Auto war in den Fluss gestürzt und seine Leiche wurde, so die Aussage der Polizei, ins Meer getrieben. Es gab noch nicht mal ein Grab, an das sie zum Trauern gehen konnte. Wieder liefen ihr die Tränen übers Gesicht.

Ab Montag musste sie sich um neue Arbeit bemühen. Und einer neuen Wohnung, da die alte leider Teil ihres Arbeitsplatzes war. Luise stieg in ihr Auto und wischte wütend die Tränen fort. Wie sie ihren ständig gutgelaunten und zerstreuten Vater vermisste. Oft wurde sie mitten in der Nacht wach und hatte das Gefühl er wäre eben noch bei ihr gewesen. Hätte ihr die Decke zu Recht gezogen und ihr einen Kuss auf die Wange gegeben. „Gute Nacht ,Liebes“ hörte sie dann seine Stimme immer im Schlaf.

Manchmal roch sie sogar noch seinen Tabak, wenn sie abends Heim kam. Sie lächelte nun. Zum Glück glaubte sie nicht an Geister. Doch letzte Zeit verschwanden immer mehr Sachen ihres Vaters. Seit einigen Tagen vermisste sie sogar seine Lieblings-Jacke. Ein uraltes abgetragenes Teil mit vielen Flicken. Doch er hatte diese Jacke geliebt.

Luise musste Abstand gewinnen. Es wurde Zeit, sich zu verändern, und heute hatte sie dazu den ersten Schritt getan. Sollte dieses arrogante Ekel zusehen, wie er ohne sie klar kam. Morgen würde sie sich an den Ausschuss wenden und ihren Bericht über die finanzielle Situation der Sternenwarte abliefern. Dann würde Schneider Rede und Antwort stehen müssen. Sie würde die Stadt verlassen und sich nach anderer Arbeit umsehen. Und vor allem neue Menschen kennen lernen. Ihr Leben war eindeutig zu einsam.

Die Straße war glatt. Das merkte Luise. Langsam fuhr sie die erste Kurve. Sie kannte den Berg, wusste wie tückisch er sein konnte. Plötzlich ohne Vorwarnung kam ihr ein LKW entgegen, der auf der spiegelglatten Straße die Kontrolle verloren hatte. Der LKW rutschte auf ihrer Straßenseite, ihr entgegen.

Luise versuchte auszuweichen und dann sah sie nur noch den Abgrund auf sich zukommen. Ihr Kopf prallte an die Windschutzscheibe, als sie versuchte zu bremsen. Der Wagen schlingerte und sie verlor die Kontrolle darüber. Der Abgrund kam schnell näher. Ihr wurde schwarz vor den Augen.

Dann sah sie einen hellen langen Tunnel, fühlte Wärme, die rasend schnell auf sie zukam. Sie fühlte sich hochgerissen und wurde in den Tunnel gesogen, direkt auf das helle Licht zu. „Perfekter Zeitpunkt. Wir haben sie, Sir“ hörte Luise eine Stimme, dann wurde sie aus einer Tür in einen Raum gezogen. Jemand legte sie auf ein Bett und sie verlor endgültig das Bewusstsein.

„Wie lange wird sie noch schlafen?“ hörte Luise eine tiefe Stimme fragen. Ihr Kopf schmerzte und sie hatte großen Durst. Es roch verführerisch nach frisch gekochten Kaffee. Luise schnupperte es sofort.

Vorsicht versuchte sie ihren Arm zu bewegen. „Kaffee, stark ,viel ,schnell- schwarz mit einem Stück Zucker“. sagte sie. Ihr Durst klebte ihren Mund zu. Ihre Stimme klang brüchig und hart.

„Oh sie ist wach. Das ging ja schnell.“ Hörte sie nun eine andere Stimme antworten. Luise versuchte, ihre Augen zu öffnen. Es schienen Gewichte daran zu hängen. Eine Hand griff nach ihrem Arm und maß ihren Puls. „Alles in Ordnung. Sie hat den Zeitsprung gut überstanden.“ Sagte der Mann nun.

Zeitsprung? Luise musste sich verhört haben. Luise schaffte es, ihre Augen ein wenig zu öffnen und sah einen Mann über sich gebeugt stehen. Sie sah in ein Paar braune Augen hinter einer altmodischen Brille. „Luise St.James?“ fragte der Mann sie nun schmunzelnd.

Luise nickte. „Bin ich etwa im Krankenhaus?“ fragte sie leise. „Rieche ich frischen Kaffee? Darf ich bitte einen Becher davon?“ Sie versucht, sich zu erheben. Der Mann schüttelte den Kopf und reichte ihr stattdessen ein Glas Wasser. Dankend trank sie es auf einem Zug leer. „ Danke ich kann mir ja vorstellen es sei Kaffee.“ Sagte sie dann grimmig. Der Mann grinste sie liebevoll an. „Eine Nebenwirkung der Reise. Man hat das Gefühl zu vertrocknen.“ Erklärte er dann schmunzelnd.

„Reise? Was für eine Reise!“ fragte Luise. Noch eben war sie doch in ihrem Wagen unterwegs gewesen. Dann kam dieser LKW und sie verlor die Kontrolle. Von welcher Reise sprach der Mann nur. „Ich verstehe nicht ganz.“ Sagte sie zögernd. Der Mann nickte. Anscheinend konnte er ihre Verwirrtheit verstehen. Er drehte sich zu einem anderen Mann um. „Lassen sie uns einen Augenblick allein, bitte. Ich muss mit Miss St. James sprechen.“ Sagte er streng. Dann half er Luise, sich aufrecht zu setzen. Sie schwankte und er hielt sie fest. „Nachwirkungen.“ Sagte der Mann.

Langsam wurde Luise wütend. Wo war sie und was war geschehen. Sie versuchte aufzustehen, doch ihre Beine gaben nach. Jetzt grinste dieser Mann auch noch frech. „Bleiben sie sitzen, das ist im Moment besser, vor allem wenn sie erfahren, weshalb wir sie hergeholt haben. Wir müssen unsere Väter suchen gehen. Ich brauche ihre Hilfe!“ erklärte der Mann ernst.

Luise fiel wirklich wieder rückwärts auf die Liege. Hatte sie den Mann richtig verstanden? Was hatte ihr Vater mit allem zu tun. Weshalb sollte sie ihn suchen. Sie wusste doch, wo er war. Leider.

Der Mann grinste breit. Er schien sich über ihren Gesichtsausdruck zu amüsieren. Ärgerlich stellte sich Luise wieder auf ihre Beine. Jetzt ging es bedeutend besser. Sie stand vor ihm und musste aufblicken. Er musste ziemlich groß sein. Was ihr mit ihren 1,69 Meter vielleicht auch nur so vorkam. Sie ging zur Kaffeemaschine und schenkte sich einen großen Becher ein. Den brauchte sie jetzt unbedingt. Ihr Durst war groß. Dann schwieg sie.

„Bevor sie mir jetzt erzählen, dass ihr Vater leider tot sei, muss ich sie unterbrechen und sagen, dass es so nicht ganz richtig ist. Er ist Quick-lebendig und leider mit meinen alten Herren verschwunden.“ Sagte der Mann nun. Grinsend sah er ihr zu wie sie gierig den Kaffee trank. Dann kam er zu Luise herüber und verbeugte sich. „Vielleicht sollte ich mich erste einmal vorstellen. Mein Name ist Jacob Brownman.“ Der Mann deutete eine Verbeugung an.

„Ich verstehe sie nicht ganz, ich…“ Begann Luise. Doch der Mann der sich Jacob nannte, unterbrach sie erneut. „Ich weiß, es wird ihnen wie eine Geschichte von Jules Verne vorkommen. Doch sie befinden sich im Moment ca. 200 Jahre von ihrem Zuhause entfernt in der Zukunft. Ich benötige ihre Hilfe, und habe mir erlaubt sie hierher einzuladen.“ Sagte er leise. Luises ungläubigen Blick ignorierte er. Er zog ein Foto von seinem Schreibtisch und hielt es ihr unter die Nase. Sie konnte darauf unschwer ihren Vater erkennen. Zusammen mit einem anderen älteren Herrn, lächelte er ihr aus dem Bild entgegen. „Unsere Väter. Die schlimmsten Halunken Diesseits und Jenseits des Universums.“ Erklärte Jacob schmunzelnd.

Luise schüttelte noch immer ihren Kopf. Es war nur ein Traum. Gleich würde sie erwachen und Zuhause in ihrem Bett liegen. Sie träumte nur. Der Druck im Institut, die Trauer um ihren Vater und ihre Kündigung heute, waren zu viel gewesen. „Das kann ich nicht glauben, Jacob. Ich träume das alles nur.“ Sagte sie leise. Jacob schüttelte den Kopf, als sie sich erneut einen Kaffee einschenkte.

„Robert sagte immer, sie seien sein „Wunschstern“. So nennt er sie doch wohl immer, oder?“ sagte Jacob jetzt. Luise schoss herum. Das wussten wirklich nur ihr Vater und sie. Es war immer sein Kosename für sie gewesen. Niemand sonst hatte sie so genannt. „Woher wissen sie“ fragte sie argwöhnisch. Was ging hier vor sich? Was passierte hier mit ihr?

Weiter zum Fragen kam sie nicht. Die Tür sprang auf und ein etwa 5-Jähriges Mädchen kam in den Raum. Gefolgt von dem größten Hund, den Luise je gesehen hatte. Das Mädchen hätte genauso gut auf dem Tier reiten können, statt zu versuchen, ihn jetzt am Halsband festzuhalten. „Wer ist denn die da.“ Fragte das Mädchen ohne Begrüßung.

Luise hörte Jacob aufseufzen, als er das Kind sah. Sie konnte ihn verstehen. Das Mädchen trug die schmutzigste Hose und zerrissene Shirt, das sie sich vorstellen konnte, Beide Teile schien sie bereits seit 3 Jahren am Leib zu tragen. Die Haare lang und vollkommen verkettet. Das Mädchen war völlig verdreckt.

„Und wer ist die da?“ äffte Luise den Ton des Kindes nach und hob den Daumen, um auf das Mädchen zu zeigen. Sie grinste. Das Kind erinnerte sie sehr an sich selbst in dem Alter.

Mit offenem Mund starrte das Mädchen sie an. Solche Antworten schien sie nicht gewohnt zu sein. Jetzt schaute das Mädchen böse. „Du bist dämlich. Ich jage dir Tweety auf den Hals.“ Sagte das Mädchen wütend. Wie auf Kommando begann der Hund zu knurren. Seine Augen wurden Tellergroß und Sapper tropfte auf den Boden.

„Clara Emily Brownman, ich verbiete dir, so zu sprechen.“ Sagte Jacob nun. Er griff das Mädchen am Arm. Sie ließ den Hund los und das Riesen-Tier bewegte sich gemütlich auf Luise zu.

Luise musste ein Lachen unterdrücken. Wie konnte man einen Hund mit dem Körpergewicht eines ausgewachsenen Mannes nur „Tweety“ nennen.