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Leander hat es befürchtet: Seine Familie bekommt Wind von seiner Freundschaft mit Luzie und kommandiert ihn ab – er muss von nun an Promi-Meerschweinchen hüten! Luzie ist enttäuscht, hofft aber insgeheim, von nun an wieder unbehelligt verrückte Dinge tun zu können. Doch mit 13 ist sie noch zu jung, um nicht mehr beschützt zu werden. An Leanders Stelle steht ihr deshalb nun ein ganz besonders langweiliger Körperwächter zur Seite, der jeden Stunt beim Parkour unmöglich macht. Dabei hätte sie ihr Training bitter nötig, um Seppo, den besten Traceur der Stadt, zu beeindrucken. Wie also wird man einen lästigen Schutzengel los? Luzie fällt nur eines ein: Sie muss so schnell wie möglich erwachsen werden! Denn Leander wird ja nicht mehr zu ihr zurückkommen – oder etwa doch? Die himmlische Jugendbuch-Reihe von Bettina Belitz als eBook! Mit viel Humor und Einfühlungsvermögen erzählt die Splitterherz-Autorin, wie sich Luzie und ihr Schutzengel Leander durch das Pubertätschaos kämpfen und die erste Liebe erleben. "Verdammt feurig" ist der zweite Band der Reihe Luzie & Leander.
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Seitenzahl: 245
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Vom Himmel hoch
»So. Das war es dann wohl für dieses Jahr.«
Seppo blickte nach oben, und tatsächlich – eine einsame verirrte Schneeflocke schwebte langsam aus dem grauen Nichts des Dezemberhimmels und schmolz auf seinen schwarzen Locken.
»Das war nie und nimmer eine Schneeflocke«, widersprach ich. »Hier schneit es doch fast nie. Das war bestimmt nur ein Stück Asche oder …« Nein. Asche schmolz nicht. Und es war wirklich lausig kalt geworden. Ja, es roch sogar nach Schnee.
»Ach, Luzie«, seufzte Guiseppe nur und grinste mich schief an. Er war in den vergangenen Tagen etwas netter zu mir gewesen als zuvor, aber nicht nett genug, dass ich ihm verziehen hätte. Daher erwiderte ich sein Grinsen nicht, sondern schaute an ihm vorbei. Vor zwei Wochen hatte er nämlich versucht, mich aus der Gruppe auszuschließen, weil ich beim Training nichts mehr auf die Reihe gekriegt hatte.
Die Gruppe, das waren Seppo, Billy, Serdan und ich. Wir machten Parkour; wir sprangen über Hindernisse und rannten über Dächer und hangelten uns an Hauswänden hoch. Das Kunststück war, nicht ins Stocken zu geraten oder gar Pausen zu machen, sondern immer geschmeidig zu bleiben und das Tempo und vor allem den Schwung zu halten. Der Schwung war mein Problem. Ich hatte meistens zu viel davon.
Und das gefiel auch Leander nicht. Deshalb musste er nach dieser verirrten Flocke im puren Glück schweben. Schnee bedeutete, dass wir nicht trainieren konnten. Sobald die Geländer und Dächer vereisten, wurde es zu gefährlich. Leander aber fand Parkour sogar beim schönsten Sommerwetter zu gefährlich. Denn Leander war mein Körperwächter. Schutzengel durfte ich ihn nicht nennen, sonst drehte er durch. Das war für die Körperwächter die größte Beleidigung, die es in ihrer Welt gab. Und ihr schlimmster Fluch war der Körperfluch. Leander hatte diesen Körperfluch abbekommen, weil er vor einigen Wochen einfach mal so beschlossen hatte, mich nicht mehr schützen zu wollen. Daraufhin hatte sein Vater überreagiert, ihn aus der Familie verdammt und dabei im Eifer des Gefechts ein paar Sachen durcheinandergeworfen. Leander ging davon aus, dass sein Vater selbst gar nicht wusste, was danach geschehen war, weil er sofort wieder zu seinem Klienten switchte.
Jedenfalls besaß Leander nun einen Körper, wenn er in meiner Nähe war, und nur ich konnte diesen Körper sehen. Ich war auch die Einzige, die ihn hören und mit ihm sprechen konnte. Das Komplizierte daran war jedoch, dass nicht nur ich Leander spüren konnte. Alle konnten ihn spüren. Und wir mussten immer höllisch aufpassen, dass wir nicht miteinander sprachen, wenn andere Körperwächter in der Nähe waren. Denn sie sollten nicht merken, dass Leander mit dem Körperfluch belegt worden war. Der Körperfluch war eine Schande, und Leander hatte keine Ahnung, was seine Kollegen mit ihm anfangen würden, wenn sie davon erfuhren. Seine Familie hatte ihn seit der Verdammnis nicht mehr aufgesucht. Er lebte bei mir in meinem Zimmer und schlief neben mir auf dem Boden, wenn er nicht gerade seinen nächtlichen Freiflug unternahm.
Aber jetzt hatten wir wieder eine Situation, in der wir vorsichtig sein mussten. Seppo war dabei kein Problem. Seppo hatte keinen Wächter mehr, das wusste ich von Leander und ich glaubte es ihm. Seppo wurde demnächst sechzehn und war extrem achtsam. Er war immer derjenige, der uns zurückhielt, wenn wir übermütig wurden. Ich hatte noch nie erlebt, dass er stürzte oder auch nur ins Wanken geriet. Seppo war cool, aber er machte keine Dummheiten. Ich hingegen zog Dummheiten magisch an. Das war immer schon so gewesen. Die Notaufnahme im Krankenhaus war quasi mein zweites Zuhause.
Serdan und Billy aber waren erst vierzehn und hatten ihre Körperwächter noch. Deshalb durften Leander und ich auf keinen Fall miteinander sprechen, wenn ich mich mit den Jungs traf. Das war mir sehr recht, denn ab und zu musste ich mich von Leander erholen. Er konnte entsetzlich anstrengend sein. Manchmal nervte er mich so sehr, dass ich ihn am liebsten auf den Mond geschossen hätte. Außerdem war er faul und eingebildet.
Trotzdem blieb er bei mir und irgendwie hatten wir uns ein bisschen aneinander gewöhnt. Er wollte mich deshalb weiterhin beschützen, weil er hoffte, dass seine Familie es irgendwann bemerken und ihn zur Belohnung für sein Pflichtgefühl von seiner Verdammnis befreien würde. Eigentlich warteten wir fast jeden Tag darauf, dass sich jemand aus seiner Truppe zeigte. Aber bisher war nichts geschehen. Es sah beinahe so aus, als würde Leander mir mein Leben lang auf die Nerven fallen.
Immerhin hatte er mir trotz unserer Streitereien bei einem grandiosen Run geholfen – einem Run, den ich keinem anderen als David Belle, dem Erfinder des Parkour, gezeigt hatte, als er in Ludwigshafen war. Daraufhin durften wir an Davids Training teilnehmen. Kostenlos. Und: Davids Freunde hatten meinen Run gefilmt.
Aber vor dem Treffen mit David hatte Leander mit allen Mitteln versucht, mich am Trainieren zu hindern. Und es passte ihm nach wie vor nicht, dass ich Parkour machte.
Ich linste unauffällig zu ihm hinüber. Er saß auf einem Ast des Baumes neben uns, ließ seine Beine baumeln und hielt die Lider gesenkt. Doch ich sah genau, dass seine Mundwinkel zuckten. Wären wir allein gewesen, hätte er breit gegrinst und irgendeine dumme Bemerkung losgelassen. Wenn es nach ihm ginge, würde bis Mitte Mai ein Schneesturm nach dem anderen über Ludwigshafen hinwegziehen.
Billy und Serdan malmten schweigend auf ihren Kaugummis herum.
»Dann ist es eben so. Hatten ja gestern ein gutes Training«, murmelte Billy schließlich.
»Genau«, sagte Seppo zufrieden. »Es wird jetzt sowieso stressig bei uns. Muss meinen Alten helfen.«
Seppo wohnte schräg gegenüber von mir und seine Eltern besaßen eine Pizzeria. Eigentlich waren sie immer im Stress und die Pizzeria knallvoll, obwohl Seppos Mutter fest davon überzeugt war, dass wir ihr Geschäft behinderten. Mein Papa hatte ein Bestattungsunternehmen, und so war es nicht zu verhindern, dass manchmal ein Leichenwagen gegenüber den Lombardis parkte und die Gäste dabei zusahen, wie Papa Särge in den Keller trug. Das machte Mama Lombardi jedes Mal schrecklich nervös.
Auch bei uns würde es in den nächsten Tagen mehr Arbeit geben. Weihnachten war ein kritischer Termin, wie Papa stets zu sagen pflegte. Und er hatte recht – an Weihnachten hatte er oft besonders viel zu tun. Meistens Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Papa war der Meinung, dass die Menschen nicht mehr wüssten, wie man friedlich miteinander feierte, und sich mit ihren sinnlosen Streitereien gegenseitig umbrachten. Ich konnte mich an kein Weihnachtsfest erinnern, an dem Papa nicht irgendwann den Tisch verlassen und sich in den Leichenwagen setzen musste, um einen Feiertagstoten abzuholen.
Außerdem hatte der Bierlapp, Papas größter Konkurrent, an Weihnachten immer geschlossen, weil er dann Urlaub in der Südsee machte und sich die Sonne auf seinen dicken Bauch scheinen ließ. Papa machte keinen Urlaub. Papa wollte immer da sein für seine Kunden. Deshalb sah ich ihn nicht sehr oft. Meistens saß er unten in seinem Keller, und seitdem Leander da war, hatte ich Papa dort nicht mehr besucht. Leander hatte eine Heidenangst vor dem Keller.
Gut, Guiseppe mochte recht haben. Bei Schnee konnten wir kein Parkour machen. Aber ich konnte mir ebenso wenig vorstellen, mit dem Training zu pausieren, bis das Wetter wieder besser war. Vielleicht gab es ja Gebäude und Parkanlagen, die so geschützt waren, dass wir doch …
»Denk gar nicht erst darüber nach, Katz«, sagte Seppo väterlich, als er meine gerunzelte Stirn bemerkte.
»Ach, ihr seid Weicheier«, fauchte ich. »Eine Schneeflocke! Das ist nichts!« Doch schon ließ sich eine weitere Flocke eiskalt in meinem Nacken nieder. Verdammt.
Seppo, Billy und Serdan standen auf, streckten sich, spuckten auf den Boden und gaben mir einer nach dem anderen einen kurzen Klaps auf die Schulter.
»Wir sehen uns dann im nächsten Jahr. Frohe Weihnachten, Katz.« Richtig, es waren ja Schulferien. Meine Laune sank noch ein Stückchen weiter in den Keller. Keine Schule, kein Training, kein Seppo. So einfach war das. Nein, war es nicht!
»Stimmt nicht!«, rief ich Seppo hinterher. »Wir sehen uns an Silvester!« Silvester feierten wir immer bei den Lombardis in der Pizzeria und das würde auch dieses Jahr so sein. Ansonsten konnten meine Eltern was erleben.
Seppo hob grüßend die Hand, ohne sich umzudrehen. Mit Kopfhörern in den Ohren und betont o-beinig schlenderten die Jungs der S-Bahn-Haltestelle entgegen. Ich sah mich vorsichtig um. Doch Leander hatte schon geprüft, ob Kinder in der Nähe waren. Fehlanzeige. Außer den zwei alten Pennern auf der Bank neben dem Klohäuschen war niemand mehr im Park unterwegs und es wurde auch schon dunkel.
»Sei nicht immer so aufdringlich«, blökte Leander.
»Ich bin nicht aufdringlich!«
»Bist du wohl. Ich sag dir, der wird mit dreißig ein Fell auf dem Rücken haben. Spätestens in fünf Jahren fängt es an zu sprießen. Und irgendwann gucken die Haare vorne aus dem Kragen heraus … puh …«
»Was interessiert mich Seppos Rücken?«, entgegnete ich kühl. In Wahrheit interessierte mich Seppos Rücken sehr wohl. Alles an Seppo interessierte mich. Das war ja das Schlimme.
Leander sprang vom Baum und rieb sich seine nackten Arme. Als Leander seinen Körper bekam, konnte er selbst entscheiden, wie er aussehen und beschaffen sein würde. Bei seiner Hauttemperatur hatte er sich allerdings vertan. Sie war zu hoch geraten. Er hatte sozusagen Dauerfieber, was ihn jedoch nicht sonderlich störte. Jetzt aber schien ihm tatsächlich etwas kalt zu werden. Außerdem sah es reichlich albern aus, mitten im Winter mit einem Rippenunterhemd und einer Lederweste im Park zu stehen.
»Du bist auch nicht gerade die modische Erfüllung«, sagte ich und äugte kritisch an ihm herunter. Seine Jeans war inzwischen an etlichen Stellen zerrissen, weil Leander manchmal immer noch Probleme hatte, seinen Körper richtig zu benutzen und gegen Wände und Regale rannte. Und er machte gerne Breakdance, was der Hose ebenfalls nicht gutgetan hatte. Breakdance wiederum beherrschte er verblüffend gut. Wenn Musik lief, stolperte er nie. Sein Unterhemd sah etwas schmuddelig aus. Und die Boots – es wunderte mich, dass er sie überhaupt noch zuschnüren konnte.
»Dann lass uns endlich shoppen gehen«, zischte Leander. »Ich hab dir x-mal gesagt, dass ich shoppen gehen will. Ich brauche etwas Langärmeliges.«
»Das hättest du dir ein bisschen früher überlegen können. Außerdem hasse ich Shoppen. Das weißt du genau«, gab ich zurück und machte mich auf den Weg in den Hemshof. Leander klebte wie immer dicht an mir dran, sodass ich den Duschgelhauch seiner Haut riechen und seine Wärme spüren konnte. Leander liebte es zu duschen. Ich musste jedes Mal dabeisitzen, damit meinen Eltern nichts Ungewöhnliches auffiel, und gab mittlerweile einen Großteil meines Taschengeldes für Duschgel und Shampoo aus. Jetzt sollte ich ihm auch noch Klamotten kaufen – nein, keine Lust.
»Bitte, Luzie«, quengelte er. »Ich friere. Wenn ich friere, kann ich dich nicht gut beschützen.«
»Hast du das denn jemals getan?« Leander warf mir einen giftigen Blick zu und wie jedes Mal schaute ich etwas länger in seine Augen, als er es verdient hatte. Das lag daran, dass er Augen wie ein Husky hatte. Das eine grün, das andere blau. Extrem blau. Winterblau.
»Wir können nicht shoppen gehen. Da sind doch überall Jugendliche und Kinder …«
»Nicht morgens«, widersprach Leander. »Es sind Ferien und morgens pennen alle Schulkinder. Wenn wir früh aufstehen, sind nur irgendwelche Omas drin. Mensch, ich friere!« Er fror tatsächlich. Seine Zähne schlugen aufeinander und seine Haut war mit einer bläulich schimmernden Gänsehaut überzogen. Sofort musste ich daran denken, wie er sich mir das erste Mal gezeigt hatte: völlig nackt und blautransparent. Nur weil ich ihn inständig darum gebeten hatte, hatte er sich überhaupt Kleider zugelegt. Anscheinend war er der Meinung gewesen, er bräuchte keine. Und jetzt – Extrawünsche. Doch ich kannte Leander. Er würde mich so lange nerven, bis ich nachgab.
»Ich denk drüber nach«, sagte ich widerwillig, als wir die Haltestelle erreicht hatten. Die S-Bahn war bereits übervoll und fast alle Fahrgäste hatten dicke Tüten auf dem Schoß. Ich fand keinen Sitzplatz mehr, sodass ich mich an einer der Lederschlaufen festhalten musste. Leander hatte sich blitzschnell an die Decke gehievt und auf der Gepäckablage zusammengerollt. Sie knarrte bedrohlich, als die Bahn anfuhr. Doch woanders war kein Platz mehr für ihn – die Gefahr war zu groß, dass er jemanden berührte. Angespannt sah er sich um.
»Ich komm klar«, sagte ich leise und bemühte mich, meinen Mund beim Sprechen so wenig wie möglich zu öffnen. »Steig an der nächsten Haltestelle aus und flieg nach Hause!«
Leander hatte sehr gute Ohren. Er hatte mich sicherlich gehört. Leider hatte auch der Mann neben mir gute Ohren. Fragend drehte er sich um. Ich blickte durch ihn hindurch und tat so, als wäre nichts gewesen. Seitdem Leander seinen Körper hatte, gehörte es zu meinem Leben, dass ich hin und wieder angeschaut wurde, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank. Auch den Jungs war aufgefallen, dass ich ab und zu irgendwohin starrte, wo nichts war. Und dass ich manchmal grinste, obwohl es keinen Grund gab zu grinsen. Oder aber ohne sichtlichen Anlass böse guckte. Doch sie kümmerten sich nicht darum. Ich war eben ein Mädchen und erst dreizehn. Pfff. Von wegen erst dreizehn. David Belle hatte sich meinen Run ansehen wollen – und zwar nur meinen. Und er hatte ihn »magnifique« gefunden.
»Ich steck euch alle in die Tasche«, knurrte ich, ignorierte den Mann, der mich nun ausführlich musterte, und sah Leander gedankenverloren dabei zu, wie er sich über die Köpfe der Fahrgäste hinweg aus der Tür schwang, die Straße hinunterrannte und nach einigen Metern transparent und schließlich unsichtbar wurde.
Frau Holle
Als ich nach Hause kam, fand ich mein Zimmer zu meiner größten Verwunderung leer vor. Kein Leander auf dem Schreibtisch und auch an der Heizung lehnte er nicht – sein bevorzugter Platz, um mir auf den Wecker zu gehen. Den Schreibtisch benutzte er meistens als Sitzgelegenheit, wenn er nachdachte oder beleidigt war. Ich lupfte vorsichtshalber die Bettdecke, doch darunter verbarg sich nichts außer meinem Schlafanzug und einem angebissenen Apfel, den Leander gestern Nacht als ungenießbar bezeichnet und mir danach unter die Füße geschoben hatte. Jetzt war der Apfel definitiv ungenießbar. Ich pflückte ihn von der Matratze und warf ihn in den Mülleimer.
In der Küche roch es nach Zimt und frisch verbrannten Plätzchen. Sie warteten auf einem riesigen Holzbrett auf ihren rosafarbenen Zuckerguss, den Mama schon in einem Schälchen angerührt hatte. Er sah aus wie Leim mit Klumpen. Doch auch in der Küche war Leander nicht. In den vergangenen Tagen hatte er es sich angewöhnt, ohne mich durch die Wohnung zu schleichen. Da ich froh war, wenn ich mal ungestört sein konnte, gestattete ich ihm seine Rundtouren. Einzige Bedingung: Er durfte nicht allein duschen, obwohl ich viel Zeit dabei verlor, mit dem Gesicht zu den Kacheln zu sitzen und darauf zu warten, dass Monsieur seine Körperpflege vollendet hatte. Wenn er sich im Bad eingeschlossen hatte, musste ich dabei sein; alles andere war für meine Eltern nicht nachvollziehbar. Ganz zu schweigen davon, was passieren würde, wenn Leander nicht abschloss und meine Eltern hineinplatzten …
Doch die Duschorgien von Leander hatten auch ihre gute Seite. Wenn er nicht französische Kinderlieder sang, hörte er mich französische Vokabeln ab und das hatte ich nötig. In der letzten Arbeit hatte ich zwar eine Drei geschafft, doch meine mündlichen Leistungen waren immer noch »unterirdisch«, wie Frau Dangel zu sagen pflegte.
Vorsichtshalber ging ich trotzdem zum Badezimmer und lauschte aufmerksam. Nein, es lief kein Wasser. Und mit einem Blick durchs Schlüsselloch überzeugte ich mich davon, dass das Licht aus war. Wo steckte Leander nur?
»Junges Fräulein!« Ich zuckte heftig zusammen und haute mir dabei die Klinke gegen die Stirn.
»Aua!« Ich drehte mich um. Mama stand im Flur, die Arme in die Seiten gestützt und ihr Haar wirr gelockt wie immer, wenn sie ärgerlich war. Sie sah mich durchdringend an. In solchen Momenten kam Mama mir vor wie ein Felsen, den selbst die stärksten Wellen nicht ins Schwanken bringen konnten.
Mama war eine große Frau mit sehr breiten Schultern und einer völlig irrsinnigen Leidenschaft für Make-up und die Farbe Rosa. Irgendwie musste das mit ihrer Vergangenheit als Diskuswerferin zusammenhängen. »Kompensation. Reine Kompensation«, murmelte Papa immer, wenn Mama wieder mal eine seiner toten Omis geschminkt hatte, als solle die zu einem Model-Contest gehen. Ich wusste zwar nicht genau, was Kompensation bedeutete, doch Mama musste jedem und allen beweisen, dass sie eine Frau war. Und leider wollte sie mich bei sämtlichen passenden Gelegenheiten dazu überreden, es ihr gleichzutun.
Jetzt war aber keine solche Gelegenheit. Jetzt gab es Ärger. Allerdings hatte ich heute wirklich noch nichts angestellt. Ich konnte mich zumindest an nichts erinnern. Und gelogen hatte ich auch nicht. Ich rieb mir die Stirn und sah sie rätselnd an.
»Mensch, Mama, erschreck mich doch nicht so!«
»Mitkommen«, befahl sie knapp. Schulterzuckend folgte ich ihr. Mit schwungvollen Schritten marschierte sie den Gang hinunter bis vor die Tür der Wäschekammer.
»Kannst du mir das erklären, liebe Luzie?«, fragte sie streng.
»Was?«
Mama zeigte geziert auf die Tür, was bei ihr aussah, als wolle sie einen Schwarm Fliegen mit einer einzigen Bewegung in der Luft erschlagen.
»Überzeuge dich selbst – und erkläre es mir!«
Ich stieß die Tür auf und schrie im gleichen Moment erschrocken auf. Leander saß nackt im Schneidersitz auf der laufenden Waschmaschine und blätterte in Mamas Cosmopolitan. Als er mich sah, ließ er die Zeitschrift fallen und grinste mich breit an. Gott sei Dank, er hatte sich ein Handtuch um die Hüfte geschlungen. Das Magazin flatterte raschelnd zu Boden. In der Waschmaschine rumpelte es bedrohlich.
Mama drängte sich an mir vorbei und hob genervt die Zeitschrift auf. Leander nahm schnell seine Füße zur Seite, damit Mama sie nicht ins Gesicht bekam. Das Handtuch rutschte von seinen Hüften. Ich hielt mir die Hand vor die Augen. Ich wollte das alles nicht sehen.
»Luzie!? Was ist mit dir?«, fragte Mama gereizt. »Kannst du mir mal erklären, was hier los ist? Meine Klamotten sind das jedenfalls nicht da drin und deine auch nicht.«
»Hau ab«, sagte ich leise. Natürlich meinte ich Leander. Doch Mama sah Leander nicht.
»Luzie, jetzt werde ich aber langsam sauer!«, fuhr Mama mich an. »Wie redest du mit mir? So nicht, mein Fräulein.«
Leander schob sich in aller Seelenruhe von der immer heftiger rumpelnden Waschmaschine. Schnell sprang ich von der Tür weg und drängte Mama zur Seite. Leander stolzierte gemächlich und Sur le pont d’Avignon pfeifend an uns vorbei in den Flur. Splitternackt. Ich nahm die Hand wieder von meinen Augen und stieß einen erleichterten Seufzer aus.
In der Maschine polterte es nun so heftig, dass die Trommel kurz stockte. Ich sah, wie sich die Sohlen von zwei abgetragenen Boots gegen die schaumbedeckte Glasscheibe drückten. Dazwischen klemmten eine Jeans, eine Lederweste und etwas Weißes. Dieser verdammte Idiot hatte tatsächlich seine Klamotten in die Waschmaschine gesteckt. Samt den Schuhen.
»Sorry, Mama, aber – ähm, das sind die Klamotten von Serdan … und …« Also doch kein Tag ohne Lügen.
»Serdan?«, fragte Mama skeptisch.
»Jaaa … bei denen zu Hause ist die Waschmaschine kaputt und du weißt ja, er hat fünf Geschwister …« Er hatte nur drei, doch das tat jetzt nichts zur Sache. Ich musste Mamas Herz erweichen. »Seine Mutter wollte bei den Nachbarn waschen, aber die haben etwas gegen Ausländer, also muss sie mit den ganzen Klamotten in der S-Bahn zu ihren Verwandten ans andere Ende der Stadt fahren.«
»Es gibt Waschsalons, Luzie. Wir leben in einer Großstadt. In jeder Großstadt gibt es Waschsalons.«
»Das kostet Geld! Schau doch, Mama, es ist Weihnachten, Serdans Familie ist sowieso arm.« Serdans Vater war Professor an der FH, aber na gut. Das wusste Mama nicht und ich hoffte, sie würde es nie herausfinden. »Ich dachte, ich tue was Gutes, damit er wenigstens etwas Sauberes zum Anziehen hat an den Feiertagen.«
»Feiern Türken überhaupt Weihnachten?«
Ich hatte keine Ahnung, ob Serdan Weihnachten feierte. Meistens kam er mir so vor, als würde er nie irgendetwas feiern. Nicht einmal seinen eigenen Geburtstag.
»Natürlich feiern sie Weihnachten, was denkst du denn?«, entgegnete ich so selbstsicher wie möglich. Es gelang mir gut, denn ich war heilfroh, dass Leander nicht mehr bei uns war. »Serdans Eltern sind doch schon lange in Deutschland.« Das stimmte immerhin.
»Na schön, ausnahmsweise«, murmelte Mama, nachdem sie mit schräg gelegtem Kopf nachgedacht hatte. »Du hast recht. Es ist Weihnachten und an Weihnachten soll man Gutes tun. Aber, Luzie, man wirft trotzdem keine Schuhe in die Waschmaschine.«
Okay, prima Stichwort. Dieser Abend konnte vielleicht noch gerettet werden.
»Wie wäscht man denn richtig? Ich hab doch keine Ahnung. Habe es ja noch nie gemacht. Erklärst du es mir?«, fragte ich schüchtern.
Nach einem halbstündigen Vortrag über Waschtemperaturen, Weichspülersorten und ihre unterschiedlichen Duftnoten, die Vorzüge von flüssigem Waschgel im Vergleich zu Pulver, Bügeln und Trocknen hatte die Waschmaschine ihr Werk polternd vollendet, Mama war selig und ich konnte das Gähnen kaum mehr unterdrücken. Da war ja Herrn Sauers Ethikunterricht spannender. Ich öffnete die Trommel, zerrte Leanders nasse Klamotten und seine völlig lädierten Boots heraus und ließ mir von Mama diktieren, wie ich die Sachen aufzuhängen hatte.
»Mein Gott«, seufzte sie betroffen, als ich fertig war. »Der arme Serdan. Nicht einmal eine ordentliche Hose. Aber das Tuch ist schön … und sieh mal hier, eine Calvin-Klein-Unterhose – die sind doch richtig teuer …?«
»Die hat Seppo ihm zum Geburtstag geschenkt«, log ich rasch und ziemlich schlecht. Mama blickte mich mit großen Augen an und spitzte die Lippen.
»Guiseppe schenkt seinem Freund eine Unterhose zum Geburtstag?«
»Ja, die hatten so eine komische Wette laufen und Seppo hat verloren.« Langsam kam ich in Form. »Jungs eben. Weißt doch, die ticken nicht ganz richtig.« Hervorragend, Luzie, lobte ich mich. Frauenverschwörung. Funktionierte bei Mama so gut wie immer. Sie nickte verständnisvoll. Diesen Moment musste ich zur Ablenkung nutzen.
»Wie lange dauert das denn, bis die Sachen trocken sind?«
»Oh, bestimmt bis morgen. Wenn es nach mir ginge, hätten wir längst einen Trockner, aber dein Vater will ja immer und überall Energie sparen …«
»Bis morgen?«, fragte ich entsetzt.
»Mindestens. Oh Luzie, sag nur, die arme Familie hat so wenig Geld, dass Serdan nichts zum Wechseln hat?«
»Doch, doch«, erwiderte ich hastig. »Ich dachte nur, ich könnte ihm seine Sachen schon heute bringen. Sind seine Lieblingsklamotten, weißt du.«
Aber Mama war mit den Gedanken schon woanders und murmelte etwas von Altkleiderspende und Secondhand und Papas abgelegten Hosen.
Den Blick fest auf den Boden gerichtet, betrat ich mein Zimmer und fand Leander auf der Fensterbank sitzend vor – und das glücklicherweise in Papas blau-grau gestreiftem Frotteebademantel. Vergnügt zerbiss er eines von Mamas angebrannten Plätzchen.
»Wir gehen shoppen«, sagte ich knapp. »Morgen früh. Und wehe, du hast nichts an.«
Leander grinste breit und zeigte mir sein leider ziemlich hinreißendes Grübchen in der linken Wange. Ich streckte ihm die Zunge raus, drehte ihm den Rücken zu und vertiefte mich aus lauter Langeweile in meine längst ausgelesenen Spiderman-Comics.
Nach dem Abendessen hatte Mama eine zweite Frage. Nein, eigentlich hatten Mama und Papa diese Frage. Ich ahnte es schon, als Mama an die Tür klopfte. Ich kannte dieses Klopfen genau. Es war das »Ich klopfe nur, weil wir es ausgemacht haben, komme aber sofort rein«-Signal.
»Bademantel aus und unters Bett«, zischte ich, bevor Mama ihren Kopf hereinstrecken konnte. Leander reagierte schnell, aber ungeschickt. Er verhedderte sich beim Sprung vom Fensterbrett im Bademantelgürtel und rummste gegen meinen Nachttisch, als er sich unters Bett wälzte. Meine Lampe ging krachend zu Boden, doch Leander hielt rasch die flache Hand unter die Birne, bevor sie zerspringen konnte.
»Luzie«, sagte Mama und schnalzte mit der Zunge. »Immer geht irgendetwas kaputt bei dir, wenn ich hereinkomme. Wie machst du das nur?«
»Ist nix kaputt.« Unauffällig tastete ich mit der rechten Hand nach dem Bademantel. Ich wollte auf keinen Fall etwas anderes berühren. Und beides lag unter dem Bett. Der Bademantel und Leander. Gott sei Dank – das, was ich zwischen die Finger bekam, war ein Stück Frottee.
»Papa sucht seinen Bademantel. Wir wollen doch morgen Vormittag saunieren.«
Ich unterdrückte ein Kichern. Mama und Papa in der Sauna, das konnte und wollte ich mir nicht vorstellen.
»Er sollte aufpassen, dass sie in der Sauna nicht ausrutscht und ihn unter sich begräbt«, tönte es dumpf unter dem Bett hervor. »Dann kann er sich nämlich selbst in den Sarg packen.«
Sagt grad der Richtige, dachte ich gehässig und warf Mama den Bademantel hinüber.
»Hier. Hatte ihn aus Versehen mitgenommen.« Etwas Besseres fiel mir nicht ein. Ich starrte angestrengt in meinen Comic und Mama starrte angestrengt auf mich.
»Du benimmst dich etwas seltsam in letzter Zeit, Luzie«, sagte sie schließlich. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
»Logo«, antwortete ich lässig. Von wegen. Nichts war in Ordnung. Ich hatte einen unbekleideten Schutzengel unterm Bett.
»Wenn du jetzt rauskommst, bringe ich dich um«, drohte ich Leander, nachdem Mama mein Zimmer verlassen hatte.
»Keine Sorge, es ist ganz gemütlich hier unten. Nur etwas ka-haaaalt.«
»Warum bist du eigentlich so gerne nackt?«, brach es aus mir heraus. »Das nervt!«
»Wieso nervt das? Du bist doch auch nackt unter deinen Klamotten. Jeder Mensch ist nackt.«
Er begriff es einfach nicht. Leander hatte überhaupt kein Schamgefühl. Das war von Anfang an so gewesen. Und jetzt stellte ich einmal mehr entmutigt fest, dass er manche Dinge von uns Menschen nicht verstand. Zum Beispiel verstand er nicht, dass man nicht einfach so nackt herumlief.
»Hast du mal Babys gesehen, wenn die nackt sind?«, begann Leander zu dozieren. »Die sind glücklich! Sie fühlen sich pudelwohl. Du hast dich auch immer pudelwohl gefühlt, wenn du als kleines Kind …«
»Halt die Klappe, Leander«, schnitt ich ihm barsch das Wort ab. Er verstummte kurz und fing dann unbekümmert an, Frère Jacques zu summen.
Manchmal hatte es wirklich überhaupt keinen Sinn, mit ihm zu diskutieren.
En vogue
Das Erste, was ich am nächsten Morgen tat, war, nach Leanders Klamotten zu gucken. Die Lederweste sah übel aus, doch die Boots hatten ihren Waschgang erstaunlich gut überstanden. Die Jeans fühlte sich noch klamm an und in den Sohlen der Boots quietschte das Wasser. Trotzdem nahm ich alles mit in mein Zimmer und schob es unters Bett, wo Leander leise vor sich hin schnarchte. Mein Flickenteppich war verschwunden. Wahrscheinlich hatte er sich darin eingewickelt.
»Zieh dich an!«, rief ich. »Hey! Leander! Aufwachen!«
»Hast du was gesagt, Luzie?«, drang Mamas Stimme aus dem Flur.
»Nein, hab ich nicht!«, schrie ich zurück. Kaum fünf Minuten wach und schon die erste Lüge. Grummelnd und gähnend zwängte sich Leander in die feuchte Jeans und die Boots. Nur das Rippenhemd und seine Calvin-Klein-Unterhosen waren völlig trocken. Das musste reichen.
Ich sagte Mama, dass ich Weihnachtsgeschenke kaufen gehen würde. Auf das Frühstück verzichtete ich, denn wir waren schon spät dran und die Sache würde ohnehin kompliziert werden.
»Da«, beschloss Leander, als wir aus der S-Bahn gestiegen waren und uns im Rathaus-Center umsahen, und zeigte auf den New Yorker. »Laute Musik, kaum Kunden, große Umkleidekabinen. Wir müssen ja zusammen rein«, fügte er erklärend hinzu. »Sonst geht jemand in die Kabine, wenn ich drin bin, fühlt mich oder sieht die Klamotten durch die Luft tanzen – nicht gut. Sie werden erst unsichtbar, wenn sie mir gehören. Länger als eine Stunde.«
»Wie wär’s mit einer anderen Lösung«, schlug ich vor. »Du gehst weit genug von mir entfernt in den Laden und klaust etwas …«
»Erstens«, sagte Leander wichtig. »Klauen ist vollkommen inakzeptabel. Zweitens: Wenn ich keinen Körper habe, kann ich auch nichts anprobieren. Logisch, oder?«
Ja. Logisch. Zehn Minuten später schob ich ungeduldig einen Kleiderbügel nach dem anderen zur Seite, während Leander mir seine Kommentare und Kommandos ins Ohr flüsterte. Zwischendurch sah er sich immer wieder argwöhnisch um. Aber wir waren tatsächlich fast allein und es tummelten sich keine Kinder in der Nähe.
»Das da, das will ich haben! Das ist cool.«
Leander hatte ein langärmeliges Shirt von einem Kleiderständer zwei Meter weiter genommen und mir in die Hand gedrückt. Die Verkäuferin an der Kasse wandte sich zu uns um und sah mich irritiert an. Natürlich sah sie mich irritiert an, denn das Shirt war einen Moment lang durch die Luft gewandert. Ich lächelte betont freundlich zu ihr herüber. Sie rieb sich die Augen und lächelte etwas weniger freundlich zurück.
»Umkleidekabine«, befahl Leander. »Die unter den Lautsprecherboxen. Da kannst du auch was sagen.«
Und das wollte ich zu gerne.
»Das ist ein Frauenshirt!«, fauchte ich, als wir uns in die Kabine gequetscht hatten. Ja, es war ein schwarzes, enges Longsleeve mit einem verschnörkelten Elchkopf in Hellgrau und darüber stand in silbernen Lettern »Wilde Zeiten«. Eindeutig ein Frauenshirt. »Das ist nichts für dich!«
»Oh, das ist es sehr wohl«, befand Leander. »Abwarten.«
»Manchmal glaub ich, du bist schwul.«
»Schwul, was ist das?«, fragte Leander zerstreut und zog sich Lederweste und das Rippenshirt aus. Seine Haut schimmerte bläulich – ob vor Kälte, wusste ich nicht. Vielleicht waren es auch Überreste seines Wächterdaseins.
»Schwul bedeutet, dass zwei Männer sich lieben«, erklärte ich betreten. Hoffentlich hörte mich niemand.
»Ach, ich weiß …«, rief er, als er seinen Kopf durch den Halsausschnitt zwängte. Sein Tuch rutschte aus den Haaren und ich fing es auf. Es war angenehm warm. Instinktiv wickelte ich es um meine eiskalten Hände.
»Das ist ein Symptom von eurer schlimmsten Krankheit. Nein, Luzie, ich bin bestimmt nicht krank. Gegen Menschenkrankheiten sind wir immun. Ob Körperfluch oder nicht. Ich mache schließlich keine seltsamen und unlogischen Sachen, oder?«