Maddrax 646 - Christian Schwarz - E-Book

Maddrax 646 E-Book

Christian Schwarz

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Haaleys Plan steht fest: Sie will nach Amraka fliegen, um einen Vorrat des Jaguargifts zu beschaffen, mit dem Aruula geheilt und das vielleicht auch gegen die Nosfera eingesetzt werden kann.
Es geht also zurück in Tecuuns Dorf in Peru, um den alten Jaguarpriester Phakcha um das Gift zu bitten. Keine leichte Aufgabe - aber schier unmöglich, als sie nach der Landung feststellen müssen, dass die Siedlung nur so vor Ameisen wimmelt. Der besiegt geglaubte Mabuta hat Rache an den Menschen genommen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 143

Veröffentlichungsjahr: 2024

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Was bisher geschah...

Das Gift des Jaguars

Leserseite

Vorschau

Impressum

Am 8. Februar 2012 hält ein gewaltiger Komet Kurs auf die Erde! Man beschießt ihn mit Atomraketen. Drei Stratosphärenjets sollen die Auswirkung beobachten. Commander der Staffel ist der US-Pilot Matthew Drax. Doch die Raketen bewirken nichts; »Christopher-Floyd« schlägt in Asien ein. Die Druckwelle trifft auch die drei Jets und fegt sie davon...

Als Matthew und sein Copilot Professor Dr. Jacob Smythe aus einer Ohnmacht erwachen, trudelt ihr Jet auf die Alpen zu! Smythe steigt per Schleudersitz aus, Matt kann die Maschine notlanden. Er wird von Barbaren gefunden, die ihn als Gott ansehen und »Maddrax« nennen. Statt einer verwüsteten Erde sieht er sich fremdartigen Lebewesen und Pflanzen gegenüber: Die Druckwelle hat die Fliegerstaffel durch einen Zeitstrahl um 520 Jahre in die Zukunft geschleudert! Dieser Strahl, der seit Urzeiten vom Mars zur Erde reicht, sicherte vor 4,5 Mrd. Jahren den Marsbewohnern, den Hydree, das Überleben.

Der vermeintliche Komet war die Arche einer Wesenheit namens »Wandler«, deren Dienerrasse, die Daa'muren, sich die Erde untertan machen will, indem sie Fauna und Fauna mutieren und die Menschen verdummen lässt. Nur die Bunkermenschen, sogenannte Technos, bewahren sich ihr Wissen, büßen dafür aber über die Jahrhunderte ihr Immunsystem ein.

Zusammen mit Aruula, einer telepathisch begabten Kriegerin, beginnt Matt Drax seinen Feldzug. Er findet Freunde – unter anderem die Hydriten, die sich aus den Hydree entwickelt haben und in den Meerestiefen leben –, kämpft gegen die Daa'muren und Mutanten wie die blutsaugenden Nosfera, und gerät an Schurken, allen voran Jacob Smythe, der wahnsinnig wurde und die Weltherrschaft anstrebt, bis Matt ihn endlich unschädlich macht. Auch Smythes Zwilling aus einem Parallelwelt-Areal stirbt, während seine verrückte Freundin Haaley entkommt. Diese Areale, die überall auf der Erde aufbrechen, sind das Ergebnis von Zeitreisen, die die Menschen einer fernen Zukunft unternahmen, um technische Artefakte zu sammeln. Matt und seine Verbündeten – zu denen sogar zwei Daa'muren zählen, Grao und Ira – können alle schließen, wobei ihnen das Pflanzenbewusstsein GRÜN zur Seite steht.

Auch Colonel Aran Kormak stammt aus einer dieser Parallelwelten – zumindest will er Matt dies weismachen. In Wahrheit ist er sein skrupelloser Zwilling aus dieser Welt, von dem Matt glaubt, er wäre tot. Doch Kormak, Befehlshaber der Dark Force, scheint sich zu besinnen und verbündet sich mit Matt, als eine neue Bedrohung auftaucht. Denn kaum ist das letzte Areal in Afrika versiegelt, wobei GRÜN beinahe vernichtet wird, sehen sich die Gefährten einer kosmischen Bedrohung namens »Streiter« gegenüber, die noch immer den Wandler auf der Erde vermutet. In einem furiosen Endkampf kann Matt die Entität versteinern.

Die Freude währt nur kurz, als Aruula mit dem Gleiter RIVERSIDE verschwindet. Matt und ein Dark-Force-Trupp folgen ihr bis nach Südamerika, stürzen über Peru wegen plötzlichen Energieverlusts ab und finden die havarierte RIVERSIDE und das Wrack eines Flugzeugträgers mitten im Dschungel. Sowie eine blinde Passagierin, die mit nach Amraka kam: Haaley.

Auf der USS Nimitz trifft Matt auf eine feindlich gesinnte Mannschaft und einen gewaltigen roten Diamanten. In der Zwischenzeit wird sein Trupp dezimiert. Die letzte Dark-Force-Soldatin stirbt beim Kampf gegen einen mutierten Jaguar – ein heiliges Tier, wie Matt und Haaley erfahren, als sie von Eingeborenen überwältigt werden. Sie müssen eine Götterprobe bestehen und den »Spiegel von Pachacámac«, mit dem sich weitere Diamanten herstellen lassen, aus einer Todeszone bergen – was ihnen auch gelingt.

Sie werden freigelassen und beobachten den Angriff eines Ameisenvolks auf die Nimitz. Mabuta, der »vielbeinige Gott«, nimmt sie gefangen. Dabei stellt sich heraus, dass Haaley – wie Aruula – vom Volk der Dreizehn Inseln abstammt und latent telepathisch begabt ist, was die Kommunikation mit Mabuta erleichtert. Der wird von einem Pilzgeflecht bedroht, und Matt soll ein Mittel dagegen finden. Es gelingt ihm, den Pilz in dieser Region mit Fungizid abzutöten. Dafür bringt Mabuta ihn und Haaley auf die Nimitz, wo sie als Ameisen vergeblich nach Aruula suchen, aber von einem bevorstehenden Angriff auf Mabuta erfahren.

Der versetzt Matt und Haaley unter einer Bedingung zurück in ihre Körper: Sie sollen Dak'kar töten! Doch Matt verbündet sich mit ihm, um mit seiner Hilfe zu dem Pilz in der Todeszone vorzustoßen, den er für intelligent hält und der mehr über Aruulas Verbleib wissen könnte. Im Gegenzug will er Dak'kar die Formel beschaffen, mit der rote Diamanten hergestellt werden können. Denn die braucht Dak'kar, um seine heimatliche Community in Macapá, Brasilien, zu retten, in der künstliche Lymphozyten, die eigentlich die Immunschwäche der Ex-Technos heilen sollten, zu einer tödlichen Krankheit führten. Die Diamantstrahlung kann diese Lymphozyten abschalten, doch der einzige Splitter wurde von Dak'kars damaligem Freund Toma'bar gestohlen.

In der Zwischenzeit versuchen die Daa'muren Grao und Ira, eine Spur der beiden Freunde zu finden. Sie stoßen auf die Community Macapá, geraten aber in die Gewalt von Nosfera, die dank der Lymphozyten, die sie von Toma'bar erhielten, neue telepathische Kräfte entwickeln.

Die Gefährten um Matt und Dak'kar retten sich vor Mabuta in die Todeszone und stoßen dort auf die fernen Stimme –die sich als Pflanzenentität GRÜN entpuppt, die Aruula zu ihrer Regeneration benötigte. Der Giftangriff auf den Pilz hat GRÜN schwer geschädigt, was Aruula ihre telepathischen Kräfte kostete. Entsprechend wütend ist sie auf Matt und weist ihn ab, um sich bei GRÜN zu erholen. Haaley bleibt bei ihr, während Matt und Dak'kar Kurs auf die Nimitz nehmen.

Mabuta schlägt zu, als sie das Rezept für die Diamanten aus dem Dorf der Indios beschaffen. Die Nimitz-Besatzung droht zu unterliegen, da greift Haaley an und besiegt Mabuta auf mentaler Ebene! Mit der Abschrift der Formel können die Nimitz-Leute nun zur Community Macapá aufbrechen. Dort erfahren sie, dass die Daa'muren Grao und Ira in die Gewalt von Nosfera gefallen sind. Sie werden befreit, doch die Nosfera ziehen unter ihrem Anführer Clauzer gen Waashton. Dort wollen sie sich mit ihren neuen Kräften am Weltrat rächen – und übernehmen tatsächlich das Pentagon!

Die Herstellung eines Diamanten gelingt, die Lymphozytische Degeneration ist gestoppt! Dann erfährt Matt, was die Nosfera vorhaben. Er bricht nach Waashton auf, doch unterwegs erreicht ihn ein Notruf des Androiden Miki Takeo aus Sub'Sisco! Clauzer, der in Takeo eine Gefahr sieht, weil er ihn nicht beeinflussen kann, zerstört den Androiden. Matt kommt zu spät – doch Takeos Kopf mit dem Persönlichkeits-Chip ist verschwunden und wird von dem Hydriten Quart'ol in einen Klonkörper verpflanzt. Zwar lebt Takeo wieder, hat aber mit psychischen Problemen zu kämpfen. Ei'don, einer der obersten Hydriten, nimmt sich seiner an und verhindert damit ein Attentat auf sich selbst. Den Gedanken an Rache gegenüber Kormak und Clauzer kann er Takeo aber nicht nehmen.

Suzi Quinn, als Kommandantin in der Oase der Hundert bei Sub'Sisco eingesetzt, überwindet Clauzers Beeinflussung und verschafft Matt einen Großraumgleiter, mit dem er weitere Verbündete suchen kann. Die holt er sich zuerst in Yucatán, wo er in dem ehemaligen Parallelwelt-Areal 300 Sauroiden rekrutiert, bevor er nach Independence weiterfliegt, um in einem weiteren Areal 30 Roboter von dort angesiedelten Retrologen zu erringen. Dann gelingt es ihm, eine Marinebasis nahe Waashton zu erobern. Von dort brechen Aruula und Haaley mit einem Großraumgleiter zu den Dreizehn Inseln auf, um weitere Helfer zu finden: den Telepathenzirkel von Aruulas Volk.

Das Gift des Jaguars

von Christian Schwarz

Peru im Jahr 2211

Was ist das?, fragte Lambaay panisch. Die neun Indios drängten sich so eng zusammen wie eine Herde Alpaas bei Gefahr. Maaschko, ihr Anführer, roch den Angstschweiß der anderen. Sie alle hoben ihre Jagdspeere und starrten an den Schäften entlang in das dichtbelaubte Geäst, das sich wie ein riesiges Dach über ihnen ausbreitete.

Ich weiß es nicht, erwiderte Maaschko, während es erneut raschelte, das ist alles fremd hier. Er war froh, dass sie die Sprache ohne Mund beherrschten. So verrieten sie sich wenigstens nicht.

Vielleicht der Jaguar, mutmaßte Lambaay.

Als zwei Affen über ihnen schnatterten, atmete Maaschko erleichtert auf. Simoos, sagte er. Nur Simoos. Keine Gefahr.

Der Jagdtrupp der Tabaa1 ließ die Speere sinken. Die Männer starrten aber weiterhin in das Geäst des riesigen Kapook-Baumes, unter dem sie standen.

Soll ich?, fragte Cantaa.

Mach schon, erwiderte Maaschko.

Cantaa begann, die Lockrufe und das Schnaufen eines brünstigen Simoo-Weibchens nachzuahmen. Das konnte er in Vollendung. Vielleicht ließen sich die Simoos ja damit locken. Sobald sie auch nur einen Blick durch das dichte Laub riskierten, waren sie erledigt.

Maaschko hoffte es so sehr. Simoos waren wahre Leckerbissen, wenn sie den Grill gut durchgebraten wieder verließen. Zwei oder drei Simoos würden reichen, um sie alle die nächsten beiden Tage mit Nahrung zu versorgen. Dann mussten sie auch nicht mehr weiterjagen und konnten zu den Frauen und Kindern zurück, die beim wandernden Dorf auf ihre Heimkehr warteten.

Kein Kind und keine Frau trauten sich daraus hervor, denn das Volk der Tabaa befand sich auf fremdem Territorium. Weil die Heerzüge der Mayaa wieder mit ihren roten Diamanten durch das Land zogen, hatten die Tabaa Hals über Kopf aufbrechen und flüchten müssen.

Cantaas Brunstrufe lösten eine Kakophonie an Tierlauten aus. Mindestens drei Simoos begannen zornig zu kreischen. Irgendwo brüllte ein Langnasenbär, der die Simoos ebenfalls zu seinen Beutetieren zählte. Er war weit genug weg. Vögel schrien und flatterten hoch. Maaschko sah sie nicht, hörte sie nur. Er identifizierte sie trotzdem als bunte Araas, die ebenfalls einen Leckerbissen abgeben würden.

Links von ihm raschelte es im dichten, von Pilzen durchzogenen Unterholz. Einige Jäger fuhren herum und hielten die Speere stichbereit. Was immer sich dort bewegte, es zeigte sich nicht. Eine Schlange vielleicht?

Vor ihnen erstreckte sich ein breites Feld aus übermannsgroßen Farnen. Diese begannen sich in einem schmalen Bereich zu bewegen. Etwas kam dort durch!

Lambaay und drei andere fixierten die Stelle, an denen das Tier aus dem Farnfeld treten musste. Sie hielten ihre Speere wurfbereit. Doch statt eines Tieres kamen unter Kreischen plötzlich Äste aus dem Farnfeld geflogen. Die Tabaa wurden von einem regelrechten Hagel eingedeckt. Einer traf Cantaa am Kopf, während sich Maaschko und die anderen mit den Armen zu schützen versuchten.

»Aua!«, schrie Cantaa laut und benutzte in seiner Überraschung die Sprache mit dem Mund, was nicht mehr so oft vorkam. Dann betastete er die blutende Wunde an seinem Kopf. Maaschko sah sofort, dass sie nicht allzu schlimm war. Sein rechter Arm und seine Hüfte schmerzten nach Asttreffern zwar ebenfalls, bluteten aber nicht.

Nachdem sie die erste Salve an Ästen abgewehrt hatten, begannen drei Tabaa ihrerseits, Speere in das Farnfeld zu schleudern. Tatsächlich ertönte ein schrilles Kreischen. Schlagartig hörte der Astbewurf auf.

Sofort stürmten die Jäger in das Farnfeld, die Bewaffneten mit den Speeren voraus. Maaschko hoffte, dass sie einen der Simoos getroffen hatten, doch seine Hoffnung wandelte sich in jähe Enttäuschung, als sie in den Farnen die geworfenen Speere, aber keinen Affen fanden. Er war verletzt, aber nicht getötet worden, denn an einer Speerspitze fand sich Blut.

Ein wenig Hoffnung kehrte zu Maaschko zurück, als er die Blutspur fand, die durch das Farnfeld führte. Die Jäger verfolgten sie. Doch sie endete an der mächtigen, bemoosten Wurzel eines weiteren Kapook-Baums. Auf dem Moos fanden sich die letzten Blutstropfen; der verletzte Simoo hatte sich in das undurchsichtige Geäst darüber gerettet.

Drei Tabaa erreichten mit ihren langen Armen, die durchaus denen von Simoos ähnelten, die unteren Äste, die deutlich über Kopfhöhe wuchsen, und zogen sich hinauf. Sie kletterten einige Meter höher, sprangen aber bald wieder auf den Boden.

Geäst und Laub sind zu dicht. Wir können nicht ersehen, wohin sie gegangen sind, sagte einer.

Was für ein Pech, meldete sich Lambaay.

Maaschko nickte. Er konnte seine Enttäuschung nur schwer verbergen. Nun waren sie gezwungen, weiter zu jagen. Und das in einem Gebiet, in dem sie sich überhaupt nicht auskannten. Hinter jedem Baum konnte eine tödliche Gefahr lauern. Aber ihnen blieb keine andere Wahl.

Sie gingen dicht zusammengedrängt weiter. Die aufgescheuchte Tierwelt begleitete sie nun mit verschiedensten Rufen und Kreischen. Einige Laute kamen Maaschko bekannt vor, andere hatte er nie zuvor gehört. Allein schon der Gedanke, auf fremde Tiere zu stoßen, deren Gefahrenpotenzial er nicht einschätzen konnte, verstärkte seine Angst ins Unermessliche.

Von ferne hörte er den großen Fluss rauschen, während sich der Urwald zu einer weiten, buschbestandenen Ebene öffnete. An bunten Blumen hing ein Schwarm winziger Vögel, die mit ihren langen Schnäbeln Nektar saugten, als Beute jedoch zu klein, vor allem aber zu flink waren.

In der Ferne sah Maaschko die riesigen Berge, deren Gipfel in den Wolken verschwanden. Über ihnen zeigte sich der Himmel jedoch blau und freundlich. Die Sonne stand bereits tief. Sie mussten demnächst etwas Jagdbares finden und es dann auch erlegen, oder den Rückweg mit leeren Händen antreten.

Daran wollte er lieber nicht denken. Aber es half alles nichts. Bei Einbruch der Nacht mussten sie zurück im wandernden Dorf sein.

Jenseits des Buschlandes sah er einen Schwarm Araas auf den hohen Bäumen sitzen. Ein buntes Zeichen der Hoffnung. Tatsächlich schafften sie es, sich anzupirschen und neun der Vögel zu erlegen. Jeder Speer holte zielsicher ein Tier vom Baum.

Nachdem sie den zuckenden Vögeln den Kragen umgedreht hatten, schulterten sie die Beute und gingen zurück. Die Sonne war nun fast verschwunden, die Dämmerung brach herein.

Da vorn, was ist das?, fragte Lambaay plötzlich und hielt an.

Nun sah es auch Maaschko: Einige Tiere starrten von den Bäumen zu ihnen herunter.

Schon wieder Simoos, erwiderte er.

Als er den Bogen in die Hand nahm und einen Pfeil auflegte, setzten sich die Tiere in Bewegung. Allerdings flohen sie nicht, sondern benahmen sich seltsam ruhig. Die Jäger folgten ihnen bis zu einer Lichtung, wo die Tiere in den niedrigen Bäumen warteten.

Sie haben uns hierhergeführt, stellte Lambaay fest. Irgendetwas stimmt mit denen nicht.

Dort ist eine Höhle, sagte Maaschko und deutete auf die moosüberwachsene Lichtung. Die anderen rieten ihm zwar ab, aber Maaschko ließ sich nicht aufhalten. Selbstverständlich hatte er Furcht vor dem Ungewissen. Aber Furcht hatte ihn bisher nur in den seltensten Fällen aufgehalten. Denn sein Mut war in aller Regel größer.

Die Jagdgefährten halfen ihm, eine Harzfackel zu entzünden, aber begleiten wollte ihn keiner.

Der Eingang war eng und das Wurzelwerk strich ihm über Kopf und Schultern, als er eintrat. Sofort hielt er inne und betrachtete den Simoo, der vor ihm auf dem Boden saß. Das Tier war tot, sogar schon ausgetrocknet. Er saß mit dem Rücken zum Eingang und starrte in die tiefe Höhle. Maaschko war nicht mehr ganz sicher, ob seine Suche eine gute Idee gewesen war.

Er fand weitere Tiere, als er tiefer hineinging. Was immer die Simoos hergelockt hatte, es musste sich voraus befinden.

Plötzlich hörte Maaschko ein Wispern in seinem Kopf, das sich in Worte auflöste.

Ihr seid Primärrassenvertreter, klang plötzlich eine fremde, herrische Stimme in seinen Gedanken auf. Fast hätte ich euch nicht als solche erkannt. Ich bin in der Lage, mich mit euch auf Basis eurer ontologisch-mentalen Substanz zu verständigen, denn ihr seid zu Telepathen geworden. Ich erkenne die Folgen der Synapsenblockade. Einer meiner Leute hat eure Vorfahren mutieren und mit einer Sekundärrasse genetisch verschmelzen lassen, jedoch ohne den gewünschten Erfolg, Kompatibilität herzustellen. Ich werde es dennoch versuchen...

Maaschko verstand fast nichts von dem, was das fremde Wesen sagte. Reden hat noch keine Beute erlegt, sagten die Jäger der Tabaa dazu. Vorsichtig ging er weiter und umrundete eine Kehre, hinter der ein kleiner Höhlenraum lag. Darinnen saßen weitere Simoos auf altem Wurzelwerk. Sie bildeten einen Halbkreis um einen grünen, etwa einen Schritt hohen Kristall. Sein Leuchten erinnerte an Lichtungen im Dschungel, an die Blätter des Kapook-Baums, an...

Ein intensiver Schmerz zog durch Maaschkos Kopf, so heftig, als habe Lambaay ihm eins über den Schädel gezogen. Ihm wurde schwarz vor Augen.

Die Fackel brannte noch auf dem Boden vor seinem Gesicht, als er wieder erwachte. Er konnte nicht lange weggetreten sein.

Es hat nicht gewirkt, sagte die Stimme in seinem Kopf.

War das eine Strafe?, fragte Maaschko. Er konnte immer noch klar denken, obwohl sein Kopf unglaublich schmerzte.

Keine Strafe, kam die Antwort. Nur der Versuch, dich als Gefäß zu benutzen. Er schlug fehl, aber wir werden daran arbeiten, denn nun dient ihr mir. Ich bin euer Gott!

Die Stimme beherrschte wie die Tabaa die Sprache ohne Mund. Und sie wohnte in dem Kristall, der so wunderbar überirdisch schimmerte! Der Jagdtruppführer kam nicht einmal auf den Gedanken, das anzuzweifeln, was die Stimme gesagt hatte: Ohne jeden Zweifel war er einem Gott begegnet!

Mehr noch, er war gerade ihrem Gott begegnet, dem Gott der Tabaa. Er hatte sie auf wunderbare Weise zu sich geführt. Maaschko fühlte es wie Ameisen auf seiner Haut kribbeln. Eine nie gekannte Ehrfurcht überkam ihn. Er ließ die Tränen der Freude fließen, warf sich neben dem Gott auf die Knie und presste seine Stirn an den Kristall.

In diesem Moment schien er noch stärker zu leuchten.

Maaschko wusste, dass den Tabaa nun kein Unheil mehr widerfahren würde. Nie mehr. Sie mussten nur gut auf ihren Gott aufpassen, er würde es für sie richten. Die anderen Jäger und er würden den Kristall, in dem der Gott wohnte, mitnehmen zu ihrem Volk.

Peru, im Jahr 2551

Haaley lenkte den kleinen Weltrat-Gleiter in vierhundert Metern Höhe über den peruanischen Dschungel. Obwohl es nicht nötig war, denn hier gab es keinen Fahrtwind, hatte sie ihre Fliegerbrille aufgesetzt, die sie sonst meist um den Hals oder auf der Stirn trug. Haaley eben...