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LEBEN MIT EINER MAINE COON KATZE – Ein sanfter Riese zieht ein! - Der Maine Coon Ratgeber Rein optisch wirken Coonies, wie sie oft genannt werden, wild. Die großen Katzen mit den spitzen Ohren, dem langen Schädel und den dicken Pfoten ähneln einem Luchs. Aber schon bevor die eigentliche Zucht der Rassekatzen begann, trugen sie bereits den Namen Kuschelkopf, was zum Charakter der Tiere passt. Maine Coon Kater schließen schnell Freundschaften. Die Kätzinnen sind zu Beginn etwas zurückhaltender. Coonies gehen aber immer eine enge Bindung zu ihrem Halter ein und möchten ihn nahezu überall begleiten. Das Buch bereitet Sie umfassend auf das Zusammenleben mit den schönen großen Katzen vor. Es beantwortet die Fragen, die jeden (künftigen) Katzenhalter beschäftigen: • Kann eine Maine Coon als Wohnungskatze gehalten werden? • Was ist bei der Pflege des Fells und der Krallen zu beachten? • Welches Futter braucht die Katze? • Kann ich eine Katze dressieren? • Was benötigen Coonies zum Spielen? Etwas möchten wir schon jetzt verraten: Maine Coon Katzen sind sanft und ausgeglichen, aber sehr neugierig und unternehmungslustig. Die Eigenschaften verlieren die Katzen auch nicht im hohen Alter. Wohnungshaltung ist kein Problem, solange Sie immer für Abwechslung sorgen. Inhalt: • Rassemerkmale • Geschichte der Rasse • Charakter • Ansprüche der Rasse – Pflege, Ernährung, Beschäftigung • Vorbereitung des Einzugs und vieles mehr! Werden Sie ein Team mit ihrer Maine Coon Katze und lernen Sie den liebevollen Umgang mit ihr!
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Seitenzahl: 87
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Ratgeber
MAINE COON KATZE: Ernährung, Erziehung, Training und vieles mehr!
Meine Katze fürs Leben
MAINE COON – SANFTE RIESEN MIT LIEBE ZUM WASSER
Die Staatskatze des Staates Maine unterscheidet sich deutlich von den meisten Katzen. Ihre Größe und ihr Verhalten verblüffen auch erfahrene Katzenbesitzer, besonders wenn diese bisher lediglich normalen Hauskatzen hielten.
Das Leben mit einer Maine Katze bringt immer wieder Überraschungen mit sich, denn die neugierigen Tiere entdecken oft sogar im hohen Halter etwas Neues und bereichern damit den Alltag ihres Besitzers. Coonies sind sehr gesellig und gelehrig, außerdem zeichnen sie sich durch eine große Spielfreude aus, die bis ins hohe Alter anhält. Sie stellen sich auf den Besitzer ein, sind anhänglich und verschmust, aber Fremdem gegenüber meist scheu. Sie brauchen eine Weile, bis sie sich auf neue Verhältnisse und Menschen einstellen.
Lesen Sie den Ratgeber, um sich mit den Ansprüchen der Maine Coon vertraut zu machen. Ihre Katze wird es Ihnen danken.
INHALT
RASSEMERKMALE
KOPF UND KÖRPERBAU
DAS FELL
ERBKRANKHEITEN
GESCHICHTE DER RASSE
VON DER NATURRASSE ZUR MAINE COON
MYTHEN ÜBER DIE HERKUNFT DES NAMENS
EIN UNGEWÖHNLICHER CHARAKTER
ANSPRÜCHE DER RASSE
PFLEGE
BÜRSTEN DES FELLS
BADEN ERWÜNSCHT
KRALLEN, OHREN UND AUGEN
UNVERZICHTBARE PFLEGE DER KRALLEN
ZAHNPROBLEME VERHINDERN
MAINE KATZEN BRAUCHEN BESCHÄFTIGUNG
DAS KATZENLEBEN INTERESSANT GESTALTEN
VERGESELLSHAFTUNG
DAS RICHTIGE FUTTER
Nass- oder Trockenfutter
Merkmale von guten Katzenfutter
TROCKENFUTTER VERMEIDEN
GUTES NASSFUTER ERKENNEN
KEINE PRÖZTLICHE FUTTERUMSTELLUNG
BARF – DIE BESTE UND NATÜRLICHSTE FÜTTERUNG
TRINKEN KEIN PROBLEM
KLEINE BELOHNUNGEN
KEINE MILCH FÜR KATZEN
MITTEL GEGEN HAARBALLEN
FREIGÄNGER ODER WOHNUNGSKATZE
LEBEN MIT EINEM FREIGÄNGER
EIN LEBEN IN FREIHEIT IST GEFÄHRLICH
WAS ZU BEACHTEN IST
VERSORGUNG IM URLAUB
LEBEN MIT EINER WOHNUNGSKATZE
DIE KATZE IST KEIN HYGIENERPROBLEM
BESCHÄFTIGUNG IST EIN MUSS
VERSORGUNG IM URLAUB
GESUNDHEIT UND TIERARZTBESUCHE
KRANKENVERSICHERUNG
IMPFUNGEN UND CHIPPEN
ÜBERBLICK ÜBER DIE VERSCHIEDENEN IMPFUNGEN
MENSCHEN KÖNNEN KRANKHEITEN ÜBERTRAGEN
Krankheitszeichen erkennen
DAS CHIPPEN NICHT VERGESSEN
KASTRATION
ZEITPUNKT DER KASTRATION
WAS IST BEI DER OPERATION ZU BEACHTEN?
AUSWAHL DES TIERES
VORTEILE EINER AUSGEWACHSENEN MAINE COON
WELCHES KATZENBABY IST DAS RICHTIGE?
VORBEREITUNG DES EINZUGS
WAS MUSS VORHANDEN SEIN?
GRÖßE DER TRANSPORTBOX
FUTTER- UND WASSERNÄPFE
DAS KATZENKLO
KATZENBETTEN UND HÖHLEN
KATZENMÖBEL UND SPIELZEUG
KATZENSICHERE WOHNUNG SCHAFFEN
Achtung Gift
FENSTER UND BALKONE SICHERN
KABEL VERBERGEN UND BEFESTIGEN
SCHUTZ VOR DEM ERTRINKEN
DIE KATZE ZIEHT EIN
ABHOLEN DER MAINE COON
KEIN STRESS BEIM EINGEWÖHNEN
Geschirr und Leine
ERZIEHUNG UND DRESSUR
VERBOTE AKZEPTIEREN
HANDLUNGEN ERDULDEN
DRESSUR DER KATZE
EIN KLICK ALS BELOHNUNG
EIN KOMMANDO GEBEN
KLARE GRENZE ZWISCHEN ERZIEHUNG UND DRESSUR EINHALTEN
PLÖTZLICHE VERHALTENSPROBLEME
ANHANG
ERWACHSENE KATZEN AN DIE FELLPFLEGE GEWÖHNEN
ZÄHNEPUTZEN BEI KATZEN
ANLEITUNG ZUR FUTTERUMSTELLUNG
BARFEN BEI KATZEN
WELLNESS FÜR KATZEN
DÜFTE HEBEN DIE STIMMUNG
WEITERE OPTIONEN, UM DIE PSYCHE ZU BEEINFLUSSEN
FEHLER BEI DER ERZIEHUNG
ANZEICHEN FÜR SCHMERZEN
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
1. SpezialbürsteN, um die Unterwolle zu entferneN:13
2. Maine Coon Katzen brauchen Gesellschaft19
3. Impfungen sind teilweise hilfreich.51
4. Flohkamm53
5. Transparente Halskrause für Maine Coon Katzen64
6. Kratzbaum – Skizze, © rgladel75
7. Ausgezeichnet abgesicherte Balkontür82
8. Geschirr und Leine für Katzen89
Eine neue Züchtung muss zunächst von einem Verband anerkannt werden, bevor sie als Rasse gilt. Die Maine Coon wird von den Verbänden CFA, TICA, GCCF, FIFE und WCF anerkannt, die auch die Rassestandards festlegen.
Die Rasse gehört zu den Waldkatzen, die zu den Naturrassen zählt. Solche Rassen haben sich ohne Zucht aufgrund lokaler Bedingungen entwickelt. Durch gezielte Zucht wurde aus der Maine Waldkatze die Maine Coon.
Da der Kopf etwas länger als breit ist und die spitzen Ohren einen sogenannten Luchspinsel haben sollen, erinnert der Katzenkopf an einen Luchs. Die Schnauze passt zu diesem Erscheinungsbild. Atemprobleme, unter denen kurznasige Katzen oft leiden, treten beiden Maine Katzen nicht auf.
Der Körper einer Maine Coon ist breit und muskulös. Vor allem die Kater haben eine breite Brust. Die Kätzinnen sind meist viel kleiner und etwas zierlicher in der Statur.
Die überaus robuste Rasse fällt besonders durch Ihre Größe auf. Ein ausgewachsener Kater kann von Nasen- bis Schwanzspitze über 1,20 Meter lang werden, eine Schulterhöhe von 40 cm aufweisen und über zwölf Kilogramm schwer werden. Kätzinnen bleiben etwas kleiner.
Zum Vergleich hat ein Cockerspaniel etwa die gleiche Größe. Es liegt auf der Hand, dass eine Coonie einen erhöhten Platzbedarf hat. Auch sind herkömmliche Katzenmöbel deutlich zu klein.
Kennzeichen der Amerikanischen Waldkatze ist ein halblanges bis langes Fell, das im Sommer keine Unterwolle aufweist. Im Winter bildet sich unter dem glatten weichen und wasserabweisenden Deckhaar eine dichte Unterwolle.
Zwischen den Zehen ragen Fellbüschel heraus, an den Ohren stehen meist kleine Haarbüschel nach oben und der lange Schwanz ist extrem buschig. Diese Merkmale ermöglichten der Katze die kalten und schneereichen Winter in Maine zu überstehen. Die Ohrbüschel schützen die Ohren vor der Kälte und die Haarbüschel zwischen den Zehen wirken wie Schneeschuhe. Der buschige Schwanz dient als wärmende Decke über Nase und Gesicht, wenn die Katze schläft. Er hilft auch, nicht im Schnee zu versinken.
Bezüglich der Farbe ist fast alles erlaubt. Allerdings dürfen die Töne Chocolate, Lilac, Cinnamon und Fawn nicht in Kombination mit anderen Farben oder als Abzeichen vorkommen.
Waldkatzenrassen können auf einen großen Genpool zurückblicken, aber durch die Zucht bildeten sich leider einige rassentypische Krankheiten heraus. Diese sind heute weitgehend erforscht und seriöse Züchter schließen Tiere, welche die Krankheiten vererben von der Zucht aus. Vier Krankheiten treten bei den Coonies häufig auf:
Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Tiere mit dieser Krankheit erscheinen meist gesund, aber sie können einen plötzlichen Herztod erleiden. Manchmal zeigen sich junge Katzen mit HCM auffallend ruhig, sie toben und spielen selten. Die Krankheit lässt sich mit Medikamenten einstellen. Lassen Sie das Herz Ihrer Coonie alle 1-2 Jahre mit Ultraschall untersuchen.
Hüftgelenkdysplasie, Ellenbogendysplasie und Patellaluxation: Komplikationen an den Gelenken kommen bei vielen schnell wachsenden großen, schweren Katzenrassen vor.
Röntgenuntersuchungen können abklären, ob Ihre Katze darunter leidet. Eine Operation ist in der Regel überflüssig, Sie sollen aber auf das Gewicht der Katze achten.
Spinale Muskelatrophie (SMA): Die Erkrankung der Nervenzellen verursacht Lähmungserscheinungen. Eine Behandlung ist nicht möglich. Die Krankheit lässt sich durch einen Gentest nachweisen. Lassen Sie sich vom Züchter einen Nachweis zeigen, dass die Elterntiere die Krankheit nicht haben.
Polyzystische Nierenerkrankung (PKD): In den Nieren entstehen Zysten, die deren Funktion beinträchtigen. Der Verlauf einer PKD ist medikamentös einstellbar. Es gibt einen Gentest für Perserkatzen und Perserabkömmlinge, Erkenntnisse ob er eine Aussagekraft bei Maine Katzen hat, liegen nicht vor. Eine regelmäßige Ultraschalluntersuchung der Nieren ist daher anzuraten, um PKD frühzeitig zu erkennen.
Wie alle Hauskatzen stammen auch die amerikanischen Rassen von der afrikanischen Falbkatze ab. Diese Katzenart ist weniger aggressiv und leicht zu zähmen. Die Haltung als Haustier ist ab 7.500 v. Chr. auf Zypern belegt.
Obwohl Maine Coon, auch als Amerikanische Waldkatze bezeichnete Rasse, wenig Ähnlichkeit mit anderen Katzenrassen hat, stammt auch sie von der Falbkatze ab. Wie genau die Katzen den Weg nach Amerika fanden, ist bis heute ungeklärt. Über den Landweg, wie die Ureinwohner, kamen sie nicht, denn diese gelangten vor 15.000 Jahren über eine Landbrücke im Norden (Behringstraße) auf den Kontinent. Es ist nicht anzunehmen, dass sie schon Katzen kannten.
Vermutlich brachten auch die Wikinger 1.000 nach Christus keine Katzen auf das Festland. Sie siedelten lediglich auf den vorgelagerten Inseln.
Wahrscheinlich stammen alle amerikanischen Katzen von Schiffskatzen ab, die mit den Schiffen der ersten Siedler im 16. Jahrhundert eintrafen. Ob es eine genetische Verwandtschaft zu den Norwegischen und Sibirischen Waldkatzen gibt, ist ungeklärt.
Eine Naturrasse entsteht, wenn sich im Laufe der Zeit Haustierrassen allein durch die Umweltbedingungen entwickeln, weil die Tiere ohne die Hilfe des Menschen auf sich gestellt überleben müssen. Daher ist es möglich, dass die Amerikanische Waldkatze sich wegen des Klimas in Maine, das dem von Norwegen ähnelt, entwickelte. Das lange Fell, die Haarbüschel an Ohren und Zehen sowie der buschige Schwanz erwiesen sich als vorteilhaft für die vorgefundenen Umweltbedingungen.
Vermutlich entstanden die Maine Katzen aufgrund natürlicher Selektion aus herkömmlichen Hauskatzen und verschiedenen Langhaarkatzen. Die sehr kalten, harschen Winter in Neuengland ließen nur die stärksten, größten Katzen überleben, deren Fell gut gegen Kälte und Nässe geschützt war.
Hinweise auf langhaarige Katzen sind ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts belegt. In dem kurzen Zeitraum können sich kaum aus Kurzhaarkatzen langhaarige Varianten entwickelt haben. Daher ist davon auszugehen, dass Langhaarkatzen aus Europa zu den Vorfahren der Maine Katzen gehören.
Eine gezielte Zucht fand lange Zeit nicht statt, obwohl bereits Mitte des 19. Jahrhunderts Maine Katzen auf Landwirtschaftsmessen vorgestellt wurden. Auf den Viehmärkten wurden neben Nutzvieh auch Hunde und Katzen gezeigt und prämiert. Damals sprach man von Snughead (Kuschelkopf), Shag (Vagabund) oder Coon (Waschbär).
Um 1900 war Amerika im „Katzenfieber“ und überall wurden Katzenshows organisiert. 1906 gründeten Katzenliebhaber den Zuchtverein Cat Fanciers’ Association (CFA), der heute weltweit vertreten ist. Im ersten Zuchtbuch der CFA waren bereits 28 Maine Katzen zu finden.
Allerdings gerieten die Katzen aus Maine schnell in Vergessenheit und verschwanden aus den Zuchtbüchern. Liebhaber der Waldkatzen, stellten ab 1950 in sogenannten Show-Ins Maine Katzen auf Katzenshows aus. Es handelte sich um Tiere aus der natürlichen Population (Foundation-Tiere), welche die erwünschten rassetypischen Merkmale aufwiesen. Zuchtkatzen der Rasse gab es noch nicht.
Erst Ende der 1960er begann die gezielte Zucht und 1968 wurde die Maine Coon Breeders & Fanciers Association (MCBFA) gegründet, um den Status der Maine Katzen als Rassekatze zu erreichen. Bis heute ist die MCBFA die bedeutendste internationale Vereinigung, die sich auf Maine Katzen spezialisiert hat. Als letzter amerikanischer Verband erkannte die CFA, in dessen Zuchtbuch einst die ersten Maine Katzen verzeichnet waren, im Jahr 1976 die Rasse an. In Europa akzeptierte der Fédération Internationale Féline d’Europe (FIFé) die Rasse erst im Jahr 1983.
Da die Katzenrasse sich im Neuenglandstaat Maine entwickelt hat, ist die Herkunft des ersten Teils des Namens klar. Mythen ranken sich um die Bezeichnung „Coon“.
Angeblich hielten die ersten Menschen, die eine Maine Katze mit dem langen buschigen Schwanz, der sich nach hinten verjüngt, erblickten, die Tiere für eine Kreuzung zwischen Waschbär (Racoon) und Katze. Auch die Liebe zum Wasser und die Tatsache, dass Coonies das Futter gerne mit der Pfote aufnehmen unterstrichen diese Vorstellung.
Andere Sagen über die Namensherkunft erklären auch, wieso die Katzen langes Haar haben. Angeblich soll ein Kapitän Coon mehrere langhaarige Schiffskatzen besessen haben, die bei Landgängen des Herrchens ebenfalls unterwegs waren. Daher habe man Katzen mit längerem Haar als Coon Katzen bezeichnet.