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Willensstarke Schönheiten – Die Siamkatzen Eine Siamkatze alleine ist eine unglückliche Katze, denn sie braucht intensiven Kontakt mit anderen Katzen, die einen ähnlichen Charakter haben. Trotz Katzengesellschaft schließen sich Siamesen auch eng an den Menschen an. Sie wollen schmusen und spielen. Die Temperamentsbündel sind echte Plappermäuler und verfügen über ein beachtliches Stimmvermögen. Siamkatzen beschäftigen den Halter ähnlich stark wie Hunde. Liebhaber schätzen dies so sehr an der Katzenrassen. Das Buch gibt Ihnen wertvolle Hinweise zur Pflege der Katzen und tiefe Einblicke in die Psyche, damit Sie sich auf den besonderen Charakter der "Monddiamanten", wie Thailänder die Katzen nennen, einlassen können: Was ist bei der Wohnungshaltung zu beachten? Welche Pflege brauchen Fell, Krallen und Zähne der Siamesen? Womit füttere ich die Katze? Welche Impfungen sind wichtig? Wie erziehe ich Siamkatzen? In dem Buch erfahren Sie auch, wie Sie Siamesen artgerecht dressieren können und warum Klickertraining sinnvoll ist. Der Inhalt des Buchs ist unter anderem: Rassemerkmale Herkunft der Katzen Charakter Ansprüche der Rasse Gesundheit und Tierarztbesuche Auswahl des Tieres Katzensichere Wohnung Erziehung und Dressur Es gibt einen Anhang mit genauen Anleitungen und wertvollen Tipps und außerdem über 15 Abbildungen. Dieses Buch ist für alle interessant, die sich für Siamkatzen interessieren und natürlich für angehende Halter der liebenswerten Rassekatzen. Informieren Sie sich jetzt über diese Katzenrasse.
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Seitenzahl: 82
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Siam Katze
Die Siamkatze – Ernährung, Erziehung, Pflege und vieles mehr!
Meine Katze fürs Leben Ratgeber
Siam Katzen – so eigenwillig wie anhänglich
Die Siamesen gelten als verspielte und extrem Menschen bezogene Katzenrasse. Sie genießen längere Unterhaltungen mit Menschen und Artgenossen. Da sie sich in diesem Punkt von den meisten Katzenrassen unterscheiden, sollten die geselligen Monddiamanten, wie die Katzenrasse in Thailand heißt, in Gesellschaft mit anderen Siam Katzen leben.
Inhaltsverzeichnis
Grundwissen zu Siamkatzen
Herkunft der Rasse
Erbkrankheiten
Rassemerkmale
Kopf, Körperbau und Fell
Fellzeichnung und Augen
Thai, Balinesen und Orientalisch-Kurzhaar
Der typische Charakter
Ansprüche der Rasse
Pflege
Siamesen brauchen Gesellschaft
Ernährung von Siamkatzen
Nass- oder Trockenfutter
Merkmale von guten Katzenfutter
Katzen zum Trinken animieren
Milch und Snacks
Mittel gegen Haarballen
Freigänger oder Wohnungskatze
Siamkatzen in reiner Wohnungshaltung
Was bei Wohnungskatzen zu beachten ist
Versorgung im Urlaub
Kontrollierter Freigang ist die beste Haltungsform
Wohnung katzensicher machen
Achtung Gift
Dreidimensional denken
Winzlinge in Gefahr
Zugang zur Wohnung
Gesundheit und Tierarztbesuche
Tierversicherung
Impfen mit Verstand
Information zum Chippen
Kastration ist Tierschutz
Wissenswertes zum Narkoserisiko
Auswahl der Siam Katze
Züchter und Händler
Nötige Anschaffungen
Die Transportbox
Höhlen zum Kuscheln
Näpfe und Brunnen
Katzenklo
Katzenmöbel
Geschirr und Leine
Einzug der Siamesen
Das Abholen der Katze
Eingewöhnen
Erziehung und Dressur
Katze richtig erziehen
Warum die Dressur wichtig ist
Das Klickertrainig
Artgerechte Kunststücke
Krankheitszeichen erkennen
Anhang mit Tipps und Tricks
Umstellung des Futters
Problematik bei BARF
Diäten bei mehreren Tieren einhalten
Was ist bei Schwangerschaften von Frauchen zu beachten
Unangenehmes erdulden
An die Leine gewöhnen
Katzen müssen kratzen dürfen
Parasiten bekämpfen
Unterschiede zwischen Spot-ons, Spray und Verdunstern
Probleme beim Wechsel der Bezugsperson
Stress bei Siamkatzen abbauen
ÜBER UNSERE REIHE: MEINE KATZE FÜRS LEBEN
IMPRESSUM
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Körperbau der Siamkatze12
Abbildung 2: Trinkbrunnen für Katzen, ®rgladel27
Abbildung 3: Flohkamm32
Abbildung 4: Balkone etc. sollten richtig gesichert sein.35
Abbildung 5: Ihre Katze erkennt die Gefahr auf dem Balkon nicht.37
Abbildung 6: Katzenbabys sind besonders neugierig.40
Abbildung 7: Impfungen sind teilweise hilfreich.45
Abbildung 8: Der Kragen verhindert, dass die Katze die Wunde leckt.49
Abbildung 9: Katzenbabys bezaubern jeden.50
Abbildung 10: Die Transportbox55
Abbildung 11: Das Katzenklo56
Abbildung 12: Siamkatze sitzt auf Katzenbaum60
Abbildung 13: Katzenbaum Anleitung, rgladel61
Abbildung 14: Pflegeausrüstung62
Abbildung 15: Geschirr und Leine für Katzen63
Abbildung 16: Krallenschuhe, ©rgladel82
Abbildung 17: Zeckenkarte, ®rgladel85
Die wunderschöne Katzenrasse hat sich vermutlich in der Natur entwickelt, trotzdem gibt es einige Probleme mit Erbkrankheiten, da die heutige Rasse auf einen sehr kleinen Gen-Pool zurückgeht.
Die Vorfahren der heutigen Siamkatzen stammen aus dem südostasiatischen Siam, dem heutigen Thailand. Die Katzen wurden in der dortigen Literatur vor etwa 150–200 Jahren schriftlich erwähnt. Einige Experten gehen davon aus, dass arabische und indische Seefahrer verschiedene Katzen aus dem Mittelmeerraum beziehungsweise Kleinasien in die Region brachten, die dort verwilderten und sich mit einheimischen Katzen paarten. Dies kann den schmalen Körperbau der Siams erklären, der ansonsten für Mittelmeerkatzen typisch ist.
Ab etwa 1870 gelangten erste Siamkatzen nach England, die aber meist schnell verstarben, da sie dem rauen Klima der Insel nicht gewachsen waren. Trotzdem wurde 1871 eine der Katzen im Londoner Crystal Palace vorgestellt.
Die gezielte Zucht begann, als 1884 der siamesische König Chulalongkorn dem britischen Generalkonsul Sir Edward Blencowe Gould ein Katzenpaar schenkte. Pho und Mia wurden das erste offizielle Zuchtpaar in England. Ihre Nachkommen wurden bereits auf der großen Katzenausstellung im Londoner Crystal Palace 1885 ausgestellt.
Obwohl man weitere Tiere aus Siam einführte, fand die Zucht nur mit sehr wenigen Tieren statt. Dies führte zu den noch heute bestehenden Problemen mit Erbkrankheiten.
Siam Katzen sind recht robuste Katzen, die eine Lebenserwartung von im Schnitt 15 Jahren haben, sofern sie nicht sehr jung an einer erblichen Krankheit sterben. Einige der Krankheiten behindern die Katzen kaum, andere bedürfen einer Behandlung.
Bekannt sind:
Fehlbildungen
Augenkrankheiten
Herz- und Gefäßerkrankungen
Blutzellendefekte
Stoffwechselstörungen
Krebs
Verhaltensstörungen
Zu den harmlosen Fehlbildungen gehört der Knickschwanz, der zu den ursprünglichen Merkmalen von den Vorgängern der Siamkatzen gehörte. Der Wasserkopf (Hydrocephalus) dagegen führt in der Regel zum sofortigen Tod nach der Geburt.
Siamkatzen leiden oft unter progressiver Retinaatrophie („Netzhautschwund“, PRA), oder Stäbchen-Zapfen-Degeneration. Die Netzhaut des Auges wird durch lokale Stoffwechselstörungen kontinuierlich zerstört. Dies führt zu Nachtblindheit und Sehstörungen, mit denen Siamkatzen, die im Haus leben, meist kaum Probleme haben.
Strabismus (Schielen) und Nystagmus (Augenzittern) sind die unmittelbare Folge des Teilalbinismus, der für die erwünschte Point-Färbung verantwortlich ist. Siamkatzen haben daher oft Probleme bei der Fixation und vermutlich ein beeinträchtigtes binokulares Sehen. Auch diese Erbkrankheiten sind weitgehend unproblematisch für die Tiere.
Krankheiten des kardiovaskulären Systems, also des Herz- und Gefäßsystems, sind die endokardiale Fibroelastose (Verdickung der Herzwand) und persistierender Ductus arteriosus, eine Kurzschlussverbindung zwischen Aorta und Lungengefäßstamm. Die Verdickung greift oft auf die Herzklappen über und führt zu Herzgeräuschen, Kümmerwuchs und Herzversagen. Der Ductus löst unspezifische Symptome wie Schwäche oder Herzversagen aus.
Porphyrien, ein Blutzellendefekt, ist eine Stoffwechselerkrankung, die den Aufbau des roten Blutfarbstoffs stört. Dies löst eine sehr schwere Anämie, Photosensibilität und weiteren Krankheitsbilder aus. Möglich ist auch eine reaktive systemische oder renale Amyloidose, bei der sich kontinuierlich unlösliche Protein in den inneren Organen ablagern und auf Dauer deren Funktion einschränken. Bei Siamkatzen mittleren Alters kann dies zu chronischer Nieren- oder Leberinsuffizienz führen.
Andere Stoffwechselstörungen lösen eine Übersäuerung des Bluts aus oder sind Speicherkrankheiten wie Gangliosidose. Ab einem Alter von etwa sechs Monaten kommt es zu einer Hirnschädigung. Für Siamkatzen gibt es einen Gentest, mit dem sich Gangliosidose bereits bei Welpen nachweisen lässt.
Ferner bekommen Siamkatzen gehäuft Mammatumore und Dünndarmkrebs. Diese können durch gezielt Untersuchungen rechtzeitig erkannt werden.
Das Pica-Syndrom ist eine Verhaltensstörung, von der Siamkatzen häufiger betroffen sind als andere Rassekatzen. Die Tiere fressen unverdaulichen Stoffe oder nagen daran.
Wichtig: Sprechen Sie mit dem Züchter, welche Vorkehrungen er getroffen hat, um Erbkrankheiten weitgehend auszuschließen.
Heute werden zwei Typen von Siamkatzen gezüchtet: Die traditionelle Form, die heute meist als Thai-Katze bezeichnet wird und die moderne Form. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die moderne Siamkatze.
Die Katzen haben einen sehr schlanken, muskulösen Körper und eine kurze glänzende weiche Behaarung ohne nennenswerte Unterwolle. Die Kätzin wiegen zwischen 3,0 und 4,0 kg. Kater sind mit 4,0 bis 5,0 kg etwas schwerer.
Die langen, dünnen aber muskulösen Beine enden in kleinen ovalen Pfoten. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine. Dies führt zu einem für Katzen eher untypischem Stolzieren statt schleichen.
Der Schwanz muss dünn und lang sein. Ein Knick zählt als Fehler, der von der Zucht ausgeschlossen wird.
Typisch für Siamkatzen des modernen Typs ist ein keilförmiger Kopf mit langer grader Nase ohne Unterbrechungen der Linie. Die großen Ohren sind an der Basis breit und laufen spitz zu. Sie verlängern den Keil.
Abbildung 1: Körperbau der Siamkatze
Auffallen sind die mandelförmigen Augen, die leicht schräg stehen. Ihr intensives Blau ist typisch für die Rasse.
Als Point Katze kommen alle Siamkatzen weiß auf die Welt, denn die Wärme im Mutterleib verhindert die Bildung des Farbstoffs Melanin. Später färben sich ausschließlich kühle Körperpartien wie Nase, Ohren, Schwanz und Pfoten.
Die Grundfarben Seal (Schwarz-Braun), Chocolate (Schokoladenbraun) und Red (Orange-Rot) kommen auch in einer sogenannten Verdünnung vor. Seal wird zu dem hellen Grauton Blue, Chocolate zu hellem Gletschergrau, das als Lilac bezeichnet wird und Red zu der zarten Cream. Die Verdünnung entsteht, weil der Farbstoff verklumpt.
Übliche Farbschläge sind Point, Tabby und Tortie. Point-Katzen haben einfarbige Abzeichen an den kühlen Körperpartien. Als Tabby bezeichnen Züchter helle Streifen in den Points. Beispielsweise bedeutet Seal Tabby Silver, dass sich helle silberfarbene Streifen in den schwarzbraunen Abzeichen befinden.
Die meisten Farben können mit Rot als zweite Farbe kombiniert sein. Dies ist die Tortie (Schildpatt) Farbkombination, die nur bei weiblichen Katzen vorkommt.
Beispiele:
Farbe
Körper
Ab-zeichen
Nasen-spiegel
Ballen
Seal-Point
Creme zu braun verdunkelnd
Seal
Seal
Seal
Blue-Point
Weiß, auf dem Rücken kaltes Dunkelblau erlaubt
Blaugrau
Schiefer-farbe
Schiefer-farbe
Lilac-Point
gebrochenes Weiß, Blasslila Schattierung erlaubt
Hellgrau mit rosa Schimmer
Blasslila
Blasslila
Auch reinweiße Siamkatzen sind möglich. Foreign White Siamkatze haben blaue Augen und ein weißes Fell ohne die typischen Abzeichen. Bei vielen Rassen ist die weiße Farbe mit Taubheit verbunden, was bei Siamesen nicht der Fall sein muss. Für die Zucht muss über ein Gutachten bewiesen werden, dass die Tiere hören können. Ansonsten handelt es sich um eine Qualzucht, die laut Paragraf 11b Tierschutzgesetz verboten ist.
Alle Katzen des Siamtyps, unabhängig von der Färbung und sonstigen Besonderheiten, gelten als Orientalen. Einige Verbände sehen Thaikatzen, Balinesen und Orientalisch-Kurzhaar-Katzen (OKH) sogar als eine Spielart der Siamkatzen an.
Balinesen entstanden aus Kreuzungen von Siamkatzen mit Angorakatzen. Sie haben ein mittellanges Fell und einen buschigen Schwanz. Bis in die 1920er zählten sie als „Langhaar-Siamkatzen“. Lange Zeit verwendete man die Tiere nicht zur Zucht und oft wurden sie als Hauskatzen verkauft. Die beiden US-amerikanischen Züchter Marion Dorsey aus Kalifornien und Helen Smith aus New York begannen in den 1950er Balinesen gewinnorientiert zu züchten. Damit änderte sich die öffentliche Akzeptanz.
Smith gab der Rasse den Namen, da sie die geschmeidige Gangart und Schönheit an balinesische Tempeltänzerinnen erinnerte und ihr die Bezeichnung "Langhaar-Siamkatze" als zu sperrig für die eleganten Tiere erschien.
Orientalische Kurzhaar Katzen züchtete seit 1951 die Baronin von Ullman. Ihr Ziel war eine grünäugige Siamkatze mit kurzem einfarbigen braunen Fell. Seit 1972 ist sie als Rasse anerkannt. Die erste echte Orientalisch Kurzhaar war kastanienbraun. Die Färbung wird heute als Havana bezeichnet.