Männer sind anders E-Book

Larry Richards

• Herausgeber: Media Maria Verlag
• Kategorie: Religion und Spiritualität
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2014

Beschreibung

Männer entdecken wieder die Wichtigkeit des spirituellen Lebens und Larry Richards hilft ihnen dabei. Er erzählt von seinen eigenen Kämpfen, die echte Männlichkeit für sich zu entdecken, und auch von anderen Männern, die er auf ihrem Weg begleitet hat. In dem Buch beschreibt er, wie man sich auf die richtigen Ziele ausrichtet, ein Leben als Gottes geliebter Sohn führt, seine Fehler anerkennt, stark und mutig ist, ohne eine falsche Stärke vorzuspielen und Kraft im Glauben und in der echten Liebe findet. Obwohl Larry Richards als zölibatärer Priester lebt, nimmt er kein Blatt vor den Mund, wenn es um Sexualität geht - sei es um die richtige Haltung eines Junggesellen oder die eines verheirateten Mannes. Er ermutigt die Männer, wahre Helden zu sein - Männer mit authentischem Mut, Mitgefühl und Integrität. Das Buch ist sehr empfehlenswert, nicht nur für Männer!

Leseprobe

Larry Richards

Männer sind anders

Larry Richards

Männer sind anders

Die Bibel gibt Auskunft

Media Maria Verlag

Bibliografische Information: Deutsche Nationalbibliothek

Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Originaltitel: Be a Man! – Becoming the man God created you to be

© 2009 by Fr. Larry Richards

Published by Ignatius Press, San Francisco

Titel der deutschen Ausgabe: Männer sind anders – Die Bibel gibt Auskunft

© Media Maria Verlag, Illertissen 2012

Alle Rechte vorbehalten

Deutsch von Ilona Szollár

ISBN 978-3-945401-54-5

www.media-maria.de

INHALT

Einleitung

1. KAPITEL

Sei ein Mann, der sein Leben auf das letzte Ziel ausrichtet

2. KAPITEL

Sei ein Mann, der als Gottes geliebter Sohn lebt

3. KAPITEL

Sei ein Mann, der seine Sünden bereut und umkehrt

4. KAPITEL

Sei ein Mann, der im Heiligen Geist lebt

5. KAPITEL

Sei ein starker Mann

6. KAPITEL

Sei ein liebender Mann

7. KAPITEL

Sei ein weiser Mann

8. KAPITEL

Sei ein Mann, dessen Leben Gott widerspiegelt

9. KAPITEL

Sei ein Mann, der ein heiliges Leben führt

10. KAPITEL

Sei ein Mann, der die Welt verändert

Anhang

EINLEITUNG

Wir erinnern uns stets an die letzten Worte, die Menschen zu uns sprechen, bevor sie sterben, besonders an die letzten Worte eines uns nahestehenden, geliebten Menschen. Diese Worte klingen in uns nach und beeinflussen unser Leben dauerhaft. Das trifft auf besondere Weise auf die letzten Ratschläge eines liebenden Vaters an seinen Sohn zu. König David wusste das, als er zu seinem Sohn Salomo sprach und ihm einen letzten Rat gab, bevor er „den Weg alles Irdischen gehen“ musste. David schaute Salomo an und sagte: „Sei also stark und mannhaft!“ (1 Kön 2,2).

David wusste, dass sein Sohn zunächst ein richtiger Mann werden musste, bevor er einmal ein großer Führer werden konnte. In diesem Buch geht es darum, der Mann zu werden und zu sein, zu dem jeder von uns geschaffen wurde. Dies erfordert keineswegs Vollkommenheit. David war sicher nicht vollkommen – er war ein Mörder, ein Ehebrecher. Die Liste könnte fortgesetzt werden. Er war jedoch ein Mann, der wusste, wer er im Grunde war, und der mit seinem ganzen Sein danach strebte, besser zu werden.

Ja, David war schwach und voller Eigenschaften, mit denen wir uns schwertun, aber Gott sagte von ihm: „Ich habe David, den Sohn des Isai, als einen Mann nach meinem Herzen gefunden, der alles, was ich will, vollbringen wird“ (Apg 13,22). Viele von uns können sich mit David identifizieren (ich weiß zumindest, dass dies auf mich zutrifft!), und aus längst vergangener Zeit macht er uns Mut, Männer zu sein, die nach Gottes Willen leben.

Im Rückblick auf die letzten vierzig Jahre ist festzustellen, dass einige Frauen männlicher und einige Männer weiblicher geworden sind. Dadurch ist für einige von uns eine Art Verwirrung entstanden, die dazu führt, dass sie sich nicht nach dem Muster verhalten, nach dem sie geschaffen wurden. „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1,27). Es besteht ein Unterschied. Männer sind nicht dazu berufen, Frauen zu sein, und umgekehrt ist es genauso. Dadurch sind Probleme entstanden, die wir hier nicht alle behandeln können; aber wir sind unterschiedlich – nicht besser, aber unterschiedlich – und wir sind dazu berufen, richtige Männer zu sein.

Dieses Buch greift die biblische Sichtweise auf, was es heißt, ein Mann zu sein. Deshalb werden wir folgende Vorbilder betrachten: König David aus dem Alten Testament, den hl. Paulus aus dem Neuen Testament und Jesus – das Alpha und Omega aller Männer.

Jesus Christus selbst zeigt uns, was es heißt, ein Mann zu sein. Er war ein Mann und lebte für die anderen; er gab sich selbst hin. Er war eine Herausforderung für die anderen Menschen. Er liebte die Menschen. Er war stark und er starb für uns – und er befahl seinen Jüngern, ihm nachzufolgen und sich ebenso zu verhalten.

Davon handelt dieses Buch. Es geht darum, unser Leben hinzugeben: das Leben, das Gott uns geschenkt hat, anzunehmen und es hinzugeben. Du wirst aufgefordert, dir selbst abzusterben in dem Sinne, dass du die Bedürfnisse der anderen über deine eigenen stellst. Begeistert dich dies nicht? Aber so zu leben wie Jesus Christus, so zu leben wie all die großen Männer, dafür musst du dein Leben einsetzen.

Jedes Kapitel endet mit Aufgaben, die bewältigt werden müssen, sowie mit Fragen zum Nachdenken und Diskutieren. Ich schlage vor, das Buch in chronologischer Reihenfolge zu lesen, da jedes Kapitel auf dem vorhergehenden aufbaut. Wenn du dich darauf einlässt, das ganze Buch zu lesen und die Aufgaben zu erfüllen, wird dein Leben für immer verändert werden.

Bist du dazu bereit? Die Zeit, in der wir leben, ist keine Zeit für Feiglinge. Heute braucht die Welt richtige Männer. Deine Familie rechnet mit dir; deine Freunde rechnen mit dir; die Menschen in deiner Umgebung rechnen mit dir, Gott rechnet mit dir – fürchte dich also nicht: Fasse Mut und sei ein richtiger Mann!

1. KAPITEL

SEI EIN MANN, DER SEIN LEBEN AUF DAS LETZTE ZIEL AUSRICHTET

Preise niemand glücklich vor seinem Tod; denn erst an seinem Ende erkennt man den Menschen (Sir 11,28).

Du wirst einmal sterben!

Eine gute Idee, mit diesem Ausspruch ein Buch anzufangen, nicht wahr? Ich weiß es, aber ich möchte, dass du diesen Satz auf dich wirken lässt: Du wirst einmal sterben. Das ist überhaupt die größte Realität. In dieser Hinsicht sind wir alle gleich. Es kommt nicht darauf an, wie reich, bekannt oder mächtig wir sind: Wir werden alle eines Tages „das Zeitliche segnen“. Ist das nicht ein schöner Gedanke?

Also gut, wirst du sagen, und was nun? Sobald wir diese grundlegende Realität anerkannt haben, sollten wir bei all unserem Tun immer unser Lebensende im Auge behalten. Gott sagt uns im Buch Jesus Sirach: „Preise niemand glücklich vor seinem Tod; denn erst an seinem Ende erkennt man den Menschen“ (Sir 11,28). Die Welt ist voller Beispiele von Menschen, deren Beginn gut, deren Ende aber tragisch war. Wir müssen alles daransetzen, nicht zu den Letzteren zu gehören!

Wenn wir unser Ende im Auge behalten, können wir damit beginnen, darüber nachzudenken, was am wichtigsten ist: Was werde ich in der kurzen Zeit auf dieser Erde vollbringen? Was möchte ich, dass die Menschen über mich erzählen, nachdem ich einmal meinen letzten Atemzug getan haben werde? War mein Leben es wert, gelebt zu werden? Werde ich zu denen gehören, die die Welt veränderten? Werde ich zu denen gehören, die mehr gaben, als sie nahmen? Oder werde ich zu denen gehören, die mehr nahmen, als sie gaben? Werden die Menschen von mir sagen: „Ich war gerne mit diesem Mann zusammen, weil er ein richtiger Mann war und sein Leben für andere hingab“? Oder werden sie sagen: „Dieser Mensch war einer der erbärmlichsten, dem du je begegnen konntest“? Was werden die anderen über dich sagen?

Neulich starb ein Freund von mir. Er war siebzig Jahre alt, ein katholischer Würdenträger und wurde mit Monsignore angesprochen. Er war ein großherziger und guter Mensch, gleichzeitig hatte er ein eher aufbrausendes Temperament. Bei seiner Beerdigung erwähnte der Bischof in seiner Predigt: „Monsignore war ein Mensch mit einem großen Herzen, er diente den Menschen aus ganzem Herzen – manchmal lächelnd, manchmal aber auch ein wenig murrend.“ Dieser Mann war nicht vollkommen, aber täglich setzte er sich für andere ein.