Medical Cuisine - Genussvoll leben mit Diabetes - Johann Lafer - E-Book

Medical Cuisine - Genussvoll leben mit Diabetes E-Book

Johann Lafer

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Beschreibung

Bei 90 Prozent aller Diabetiker Typ 2 ist der Lebensstil die Ursache der Erkrankung. Die gute Nachricht: mit gesunder, genussvoller Ernährung bekommen Sie Ihre Blutzuckerschwankungen in den Griff. Wo früher vor allem Verbote galten, wenn es um die richtige Ernährung bei Diabetes ging, stehen heute Genuss und Lebensqualität im Vordergrund. Dafür stehen die beiden Autoren Dr. med. Matthias Riedl, Diabetes Experte und Ernährungsmediziner, und Johann Lafer - die Adresse für Genuss. Der umfangreiche Theorieteil zeigt den aktuellen Stand der Forschung und im Rezeptteil sind 100 gesunde und genussvolle Alltagsrezepte, die jedem schmecken. Ein verlässlicher Begleiter auf dem Weg zu mehr Genuss bei Diabetes!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 221

Veröffentlichungsjahr: 2025

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IMPRESSUM

eBook: © 2025 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Grillparzerstraße 12, 81675 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 44b UrhG (»Text und Data Mining«) zu gewinnen, ist untersagt.

www.gu.de/kontakt | [email protected]

ISBN 978-3-8338-9767-2

1. Auflage 2025

GuU 8-9767 02_2025_01

DIE BÜCHERMENSCHEN HINTER DEM PROJEKT

Verlagsleitung: Eva-Maria Hege

Projektleitung: Simone Kohl

Lektorat: Sylvie Hinderberger

Covergestaltung: Ki36 Editorial Design, Sabine Krohberger, München

eBook-Herstellung: Evelynn Ruckdäschel

BILDNACHWEIS

Coverabbildung: Frank von Wieding

Fotos: Matthias Neubauer, Frank von Wieding

Syndication: Bildagentur Image Professionals GmbH, Tumblingerstr. 32, 80337 München, www.imageprofessionals.com

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WARUM UNS DAS BUCH BEGEISTERT

Ein wirklich alltagstaugliches Diabetes-Kochbuch, das perfekt hilft, den Blutzucker im Griff zu behalten und Genuss ohne Verzicht zu erleben.

Eva-Maria Hege, Verlagsleitung

Garantie

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

wie wunderbar, dass du dich für ein Buch von GU entschieden hast! In unserem Verlag dreht sich alles darum, dir mit gutem Rat dein Leben schöner, erfüllter und einfacher zu machen. Unsere Autorinnen und Autoren sind echte Expertinnen und Experten auf ihren Gebieten, die ihr Wissen mit viel Leidenschaft mit dir teilen. Und unsere erfahrenen Redakteurinnen und Redakteure stecken viel Liebe und Sorgfalt in jedes Buch, um dir ein Leseerlebnis zu bieten, das wirklich besonders ist. Qualität steht bei uns schon seit jeher an erster Stelle – jedes Buch ist von Büchermenschen für Buchbegeisterte gemacht, mit dem Ziel, dein neues Lieblingsbuch zu werden. Deine Meinung ist uns wichtig, und wir freuen uns sehr über dein Feedback und deine Empfehlungen – sei es im Freundeskreis oder online. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken! P.S. Hier noch mehr GU-Bücher entdecken: www.gu.de

BACKOFEN-HINWEIS

Unsere Temperaturangaben, wenn es nicht anders angegeben wird, beziehen sich auf das Backen im Elektroherd mit Ober- und Unterhitze. Die Backzeiten können je nach Herd variieren. Details entnehmen Sie bitte der Bedienungsanleitung Ihres Backofens.

ZUR DEN AUTOREN

Johann Laferblickt auf eine langjährige kulinarische Karriere mit viel Erfahrung zurück. In zahlreichen TV-Sendungen, Büchern und Magazinen beweist er seit Jahren, dass er ein Meister seines Faches ist. Genuss und Gesundheit kulinarisch in Einklang zu bringen ist eine große Herzensangelegenheit.

Dr. Matthias Riedl ist einer der renommiertesten deutschen Ernährungsmediziner. Der Diabetologe und Internist ist unter anderem Gründer des medicum Hamburg, Europas größtem Zentrum für Ernährung und Diabetes, sowie Berater für Krankenkassen und Fernsehsender.

Weitere Bücher der Autoren:

Medical CuisineMedical Cuisine – Anti-EntzündungskochbuchMedical Cuisine – Gesunder Darm

Besuche Johann Lafer und Dr. Mathias Riedl auf:

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Zellen gestört ist, wodurch sich der Blutzuckerspiegel erhöht. Das hat auf Dauer viele negative Folgen, insbesondere für die Blutgefäße. Und so verwundert es nicht, dass Diabetes nicht nur die Lebensqualität einschränkt, sondern auch die Lebensspanne teils drastisch verkürzt.

Umso erschreckender, dass es allein bei uns in Deutschland 8,7 Millionen diagnostizierte Fälle von Typ-2-Diabetes gibt. Dazu kommen, so schätzen Mediziner, weitere ca. 2 Millionen Menschen, die gar nicht wissen, dass sie krank sind, weil Diabetes sehr lange quasi symptomlos verläuft.

Neben dem Typ-2-Diabetes gibt es außerdem Diabetes Typ 1. Zwar sind von dieser Variante »nur« 372.000 Menschen betroffen, doch summa summarum ergibt sich damit letztendlich die stolze Zahl von rund 11 Millionen Diabetikern.

11 Millionen Menschen, deren Lebensqualität durch die Krankheit zum Teil sehr stark eingeschränkt ist. 11 Millionen, die zusätzlich noch unter verschiedenen Begleit- und Folgeerkrankungen leiden. 11 Millionen, die das Sozialsystem jedes Jahr ungefähr 7,5 Milliarden Euro kosten. 11 Millionen, die womöglich viel zu früh versterben!

Und das Ende der Fahnenstange ist leider längst noch nicht erreicht: Jedes Jahr steigt die Zahl der Diabetiker weiter. Experten schätzen, dass bis 2040 eine weitere Million Fälle dazukommen.

Um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, haben wir unseren aktuellen Titel der Medical-Cuisine-Reihe dem Diabetes gewidmet. Und, mal ehrlich, irgendwie liegt das ja auch auf der Hand, wenn sich ein erfahrener Diabetologe und ein Spitzenkoch mit Hang zum ehrlichen Genuss zusammentun, um die gesunde Küche zu revolutionieren.

GESUNDHEIT BEGINNT IN DER KÜCHE

Fertigprodukte, Fast Food und (schlechte) Imbissgerichte: Dass all diese industriell verarbeitete Nahrung uns nicht guttut, ja dass Krankheiten infolge schlechter Ernährung hierzulande mittlerweile die Todesursache Nummer eins sind, spricht sich zum Glück immer mehr herum. Und vermutlich ist der Zusammenhang mit einer ungünstigen Ernährung bei kaum einer Erkrankung so offensichtlich wie beim Diabetes. Allerdings ist, was viele nicht wissen, längst nicht nur zu viel Süßes schuld daran, dass der Stoffwechsel in die Schieflage gerät. Unsere westlichen Essgewohnheiten haben insgesamt einfach nicht mehr sehr viel mit dem zu tun, was man als artgerecht bezeichnen kann. Zudem haben sie in den vergangenen Jahrzehnten auch unsere Kochkompetenz regelrecht verkümmern lassen: Viele Menschen wissen heutzutage kaum noch, wie sich in der eigenen Küche gute Gerichte aus natürlichen Zutaten zubereiten lassen.

»So kann es nicht weitergehen«, haben wir uns gedacht. »Die Leute sollen sehen, wie viel Spaß Kochen macht und welchen Genuss solche Speisen bedeuten können.« Deshalb haben wir uns wieder zusammengesetzt und gemeinsam überlegt, wie Gerichte für Diabetiker aussehen müssen, damit sie so lecker schmecken wie in einem wirklich guten Restaurant und zugleich dem Körper so viel Gutes tun, als hätte ein Ernährungsmediziner sie gekocht.

Niemand muss verzichten, weil er an Diabetes leidet. Im Gegenteil: Unsere genussvolle Medical Cuisine kann Ihnen sogar den Weg aus der Krankheit zeigen. Denn wenn man es richtig angeht, ist Diabetes Typ 2 in mehr als 80 Prozent aller Fälle heilbar. Die Ernährung hat hier einen unglaublichen Einfluss – nicht nur in der Prävention. Auch bei der Behandlung sollte zuerst an dieser Stellschraube gedreht werden, ehe Medikamente zum Einsatz kommen oder gar Insulin gespritzt wird. Mit der richtigen Ernährungsstrategie lässt sich der Krankheitsverlauf nicht nur aufhalten, sondern auch umkehren, sodass die Insulinresistenz nachlässt oder im besten Fall komplett verschwindet.

Auch beim Typ-1-Diabetes kann mit der richtigen Ernährung viel erreicht werden, allen voran ein gutes Stoffwechselmanagement. Darüber hinaus kann sie dazu beitragen, Begleit- und Folgeerkrankungen vorzubeugen. Nicht zuletzt verhilft die Erfahrung, selbst mehr unternehmen zu können, als nur die Kohlenhydrate, Proteine, Fette und Ballaststoffe sowie die erforderliche Menge an Insulin zu berechnen, zu einem stärkeren Gefühl der Selbstwirksamkeit. Auch das trägt erwiesenermaßen zu mehr Lebensqualität bei.

LIEBLINGSGERICHTE NEU INTERPRETIERT

Noch ein Wörtchen in eigener Sache, denn in einem Punkt unterscheidet sich dieses Buch von seinen Vorgängern: Wir haben diesmal nicht nur die liebsten Gerichte der Deutschen an die artgerechte Ernährung angepasst, sondern auch unsere ganz persönlichen Favoriten. Und wir haben sie direkt für Diabetiker optimiert. Herausgekommen sind über 100 unglaublich leckere Rezepte – von herzhaften und süßen Frühstücksideen über Salate, Suppen und Eintöpfe bis hin zu Hauptgerichten mit Fisch, Fleisch oder auch rein vegetarisch. Denn während die fleischlose Küche früher gern etwas abfällig als »Gemüseküche« oder gar »Arme-Leute-Küche« abgestempelt wurde, ohne viel Geschmack und erst recht ohne Genussfreuden, gilt eine Ernährung, bei der Pflanzen die Hauptrolle spielen, heute als absolute Basis der gesunden Ernährung. Das wiederum hat dazu beigetragen, dass Gemüse und Co. aus ihrem kulinarischen Mauerblümchendasein befreit wurden. Zu Recht, wie wir finden.

Sogar an Desserts und Gebäck haben wir gedacht – etwas anderes kann man von Johann Lafer auch gar nicht erwarten. Die Patisserie ist einfach bis heute sein Steckenpferd. Und dass sie auch mit weniger Zucker funktioniert, dafür mit vielen anderen tollen Aromen, sehen Sie ab >.

Bevor Sie loskochen, wollen wir Ihnen auf den folgenden Seiten aber noch kurz verraten, welches Konzept hinter der Medical Cuisine steckt. Wenn Sie verstehen, was bei Diabetes im Körper passiert, warum viele moderne Essgewohnheiten genauso wie manche konventionelle Behandlung hier immer wieder Öl ins Feuer kippen und was es eigentlich braucht, um zu genesen, fällt es – das haben die Reaktionen unserer Leser und Leserinnen gezeigt – vielfach leichter, sich motiviert an den Herd zu stellen. Das ist wichtig, denn je eher und je konsequenter die Medical Cuisine in Ihr Leben einzieht, desto größer sind die Erfolgschancen.

Wir hoffen sehr, Sie für unsere neue gesunde Art zu kochen begeistern zu können, und sind sehr gespannt auf Ihre Reaktionen …

Theorie

Diabetes ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen und wird auf der Basis einer genetisch bedingten Anfälligkeit durch einen ungünstigen Lebensstil verursacht – ganz vorne stehen dabei schlechte Essgewohnheiten. Die gute Nachricht: So wie die falsche Ernährung den Glukose- und Insulinhaushalt immer mehr durcheinanderbringt, bis der Körper irgendwann kapituliert, kann eine artgerechte Ernährung beide mit der Zeit wieder ins Gleichgewicht bringen. Dass das auch noch mit Freude und Genuss verbunden ist, dafür sorgt die Medical Cuisine.

Diabetes – Volkskrankheit mit Folgen

» Die Veranlagung für Diabetes Typ 2 ist zwar genetisch bedingt. Aber mit unserem Lebensstil haben wir es selbst in der Hand, ob die Stoffwechselkrankheit ausbricht beziehungsweise wie sie verläuft.«

Obwohl Diabetes wahrlich kein Einzelschicksal ist, sondern längst eine echte Volkskrankheit, wissen die meisten Menschen noch immer erschreckend wenig darüber. Sogar wer selbst betroffen ist, gibt sich meist dem Glauben hin, der Doktor würde es schon richten. Und tatsächlich lässt sich die Krankheit ja auch mit Medikamenten und Insulin erst mal wirksam behandeln. Auf lange Sicht jedoch bringt diese Therapie keine Verbesserung – im Gegenteil. Denn bei der Mehrzahl der Diabetiker stellen sich irgendwann schlimme Begleit- und Folgeerkrankungen ein, die ihre Lebensqualität weiter mindern und vor allem die Lebenserwartung deutlich verkürzen. Dabei zeigt sich immer öfter, dass es auch ganz anders geht!

Was es vor allem braucht, um Diabetes wirksam zu bekämpfen, ist Wissen – darum, wie es überhaupt zu dieser Krankheit kommt, und darüber, wie man sie langfristig in den Griff bekommt. Und hier wird es spannend, denn dazu sind weniger Medikamente nötig als der Entschluss, seinen Ernährungs- und Lebensstil nachhaltig zu verändern. Genau dabei wollen wir Ihnen mit diesem Buch helfen.

WAS PASSIERT EIGENTLICH BEI DIABETES?

Diabetes ist gekennzeichnet durch eine chronische »Überzuckerung« des Blutes (Hyperglykämie). Dementsprechend stellt sich zuallererst einmal die Frage, was den Zuckerspiegel im Blut überhaupt derart in die Höhe treibt und was alles passieren muss, ehe der Stoffwechsel komplett aus dem Takt gerät? Aber eins nach dem anderen …

Glukose als Energielieferant

Damit alle Organe optimal arbeiten und alle Stoffwechselvorgänge rundlaufen, braucht unser Körper ständig Energie – und einer der wichtigsten Lieferanten dafür ist der Zucker Glukose. Vor allem unser Gehirn verbrennt allein rund drei Viertel dessen, was davon mit der Nahrung erst in den Darm und von dort ins Blut kommt.

Über die Blutgefäße werden die einzelnen Glukosemoleküle, sobald sie die Darmwand passiert haben, durch den Körper »geschickt« – dorthin, wo sie gerade als Energielieferant benötigt werden. So weit, so gut.

Für den Fall, dass einmal mehr Glukose vorhanden ist, als gerade benötigt wird – zum Beispiel, weil wir Sonntagnachmittag eine Tafel Schokolade oder eine Tüte Chips verputzen, dabei aber nur auf der Couch liegen und eigentlich keine Energie benötigen –, hat der Körper ein ausgeklügeltes Vorratssystem parat: Was nicht direkt verbraucht beziehungsweise verbrannt wird, wird in den Muskeln und in der Leber in die körpereigene Speicherform von Glukose umgewandelt (Glykogen). Wenn der Körper zu einem späteren Zeitpunkt wieder Energie benötigt – etwa, weil wir uns am frühen Abend doch noch zu einem Spaziergang oder ins Fitnessstudio aufraffen –, erfolgt recht zügig die Rückwandlung von Glykogen zu Glukose. Auch dazu ist übrigens ein Hormon aus der Bauchspeicheldrüse zuständig: das Glukagon.

Einen Haken hat das Ganze jedoch: Die Glykogendepots sind begrenzt. Damit die überschüssige »Zuckerenergie« trotzdem nicht ungenutzt verloren geht, wird die restliche Glukose in Form von Fett gespeichert. Das nämlich kann unser Körper im Gegensatz zu Glykogen in nahezu unbegrenzten Mengen speichern – und das auch noch über lange Zeit.

Auch das ist erst mal noch keine große Sache oder besorgniserregend. Im Gegenteil: Fettdepots als Energiespeicher haben unserer Spezies jahrtausendelang das Überleben gesichert, wenn zum Beispiel während des Winters oder in Krisenzeiten die Nahrung knapp war. Mangelte es einmal länger an neuer Energie, wurden einfach die internen Fettdepots angezapft.

An sich hat Mutter Natur damit die körpereigene »Vorratshaltung« perfekt gelöst. Problematisch wird das Ganze erst, wenn ständig zu viel Glukose den Körper flutet – was heutzutage leider sehr oft der Fall ist. Unsere moderne Ernährungsweise ist nämlich extrem glukoselastig. Und dabei geht es nicht nur um den Karamellsirup im Kaffee, die obligatorischen Gummibärchen in der Schreibtischschublade oder den Aperol Spritz nach der Arbeit. Es geht um alle leicht verdaulichen Kohlenhydrate und damit auch um Limonaden und Säfte, um Frühstückszerealien und Süßgebäck, um Weißbrot und Pasta, Kartoffelpüree und Pommes, um Fertigprodukte und Fast Food … In all dem versteckt sich nämlich jede Menge Zucker.

Dazu kommt, dass sich hierzulande eine regelrechte Snackkultur entwickelt hat: Statt zwei oder drei große Mahlzeiten am Tag einzunehmen, »futtern« wir lieber rund um die Uhr irgendwelche Kleinigkeiten, oft nebenbei, ohne es uns richtig bewusst zu machen. Auch das sorgt dafür, dass unser Körper nahezu rund um die Uhr mit Glukose überflutet wird.

Nichts läuft ohne Insulin

Wie der Zucker in uns kommt, ist damit klar. Aber wie genau geht es dann mit ihm weiter? Hier kommt das Insulin ins Spiel, denn ohne dieses Hormon läuft im Zuckerstoffwechsel gar nichts. Es schleust die Glukose nicht nur in die Zellen, wo sie in die körpereigene Energieform ATP umgewandelt wird. Es leitet genauso auch die Glykogensynthese ein und regt letztendlich die Fettzellen an, Glukose aufzunehmen. Kurz: Insulin ist DER Stoff, wenn es um die Verwertung der Glukose geht.

» Insulin senkt den Blutzucker, Glukagon lässt ihn steigen. Wenn beide Hormone ungehindert wirken können, ist der Blutzucker stabil.«

Insulin wird in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse gebildet und vor allem dann ausgeschüttet, wenn wir kohlenhydrathaltige Nahrung verzehren, die dann im Darm in einzelne Zuckermoleküle zerlegt wird. Ist das geschehen, gelangen die Moleküle über die Darmwand in den Blutkreislauf – der Zuckerpegel im Blut steigt an. Im Prinzip könnte es jetzt mit der Energieverbrennung losgehen, gäbe es da nicht eine »winzige« Hürde: Jede Zelle ist nämlich von einer Membran umhüllt, die sie zusammenhält und schützt. Und diese Hülle kann die Glukose aus eigener Kraft nicht durchdringen. Stattdessen heißt es erst mal: »Ich muss leider draußen bleiben.«

Erst wenn das Insulin an spezielle Rezeptoren auf der Zellmembran andockt, kann die Glukose ins Zellinnere transportiert und weiterverwertet werden. Insulin fungiert also im Grunde als Türsteher, der die »Pforten« öffnet und der Glukose so den Weg frei macht.

Wurde der Zucker verfrachtet, hat das Insulin seine Aufgabe erfüllt. Ein Teil von ihm wird direkt in den »aufgesperrten« Zellen verstoffwechselt, der Rest in der Leber und in den Nieren abgebaut. Dadurch sinkt der Insulinspiegel im Blut langsam wieder ab – bis nach der nächsten Mahlzeit der Blutzuckerspiegel wieder steigt, neues Insulin ausgestoßen wird und alles von vorne beginnt.

Bei Diabetikern ist das Zusammenspiel von Blutzucker und Insulin und damit der ausgeklügelte Mechanismus »Zucker im Blut/Blutzuckerspiegel steigt – Insulinausschüttung – Zucker in die Zellen/Blutzuckerspiegel sinkt« gestört oder sogar komplett lahmgelegt. Die Zellen bleiben versperrt und der Zuckerspiegel im Blut dauerhaft erhöht. Das bleibt nicht ohne gesundheitliche Folgen.

Eine bedeutende Rolle bei dieser Entwicklung spielt die zunehmende Verfettung der Leber. Später lagert dann auch die Bauchspeicheldrüse vermehrt Fett ein. Das behindert die Arbeit der insulinproduzierenden Betazellen – dadurch steigt der Blutzuckerspiegel weiter und die Leber nimmt noch mehr Fett auf. Ein Teufelskreis, der sich aber durch die richtige Lebensweise und Ernährung umkehren und rückgängig machen lässt.

Diabetestypen

Warum das System aus dem Ruder läuft, kann unterschiedliche Gründe haben:

Bei Typ-1-Diabetes zerstört das körpereigene Abwehrsystem die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Insulin bilden. Der Körper ist somit gar nicht in der Lage, Insulin zu produzieren. Daher müssen Betroffene mithilfe von Blut- oder Gewebezuckermessungen sehr genau auf ihre Zuckerwerte achten und sich mehrmals am Tag Insulin spritzen, um den Blutzuckerspiegel konstant im grünen Bereich zu halten. Diese Form des Diabetes ist eine Autoimmunkrankheit und zeigt sich meist bereits im Kinder- und Jugendalter. Was sie letztendlich auslöst, weiß man noch nicht genau, vermutlich gehören aber eine entzündungsfördernde Lebensweise oder fehlgeleitete Entzündungsreaktionen nach Infekten dazu. Für Verwandte von Typ-1-Diabetikern könnte sich daher ein entsprechender antientzündlicher Ernährungsansatz lohnen. Allerdings braucht es dazu noch Forschung. Wir legen Ihnen trotzdem unser Buch »Medical Cuisine – Das Anti-Entzündungs-Kochbuch« ans Herz. Fest steht jedoch: Bei familiärer Belastung ist das Risiko, selbst zu erkranken, um das 15-Fache erhöht. Andererseits ist nur bei etwa 10–15 Prozent aller Typ-1-Diabetiker ein enger Verwandter ebenfalls erkrankt. Das heißt: Bei 85–90 Prozent gibt es keine genetische Vorbelastung. Es spielen also auch andere Faktoren eine Rolle, etwa Umweltfaktoren und Virusinfektionen.Beim Typ-2-Diabetes reagieren die Zellen zunächst weniger empfindlich auf das Insulin, sodass sich die »Zuckerpforten« nicht mehr im üblichen Maße öffnen und nicht so viel Glukose wie normal ins Zellinnere gelangt (Insulinresistenz).Die Bauchspeicheldrüse versucht dies zunächst auszugleichen, indem sie immer mehr Insulin produziert und ins Blut abgibt. Mit der Zeit erschöpfen sich so die Betazellen, bis sie irgendwann aufgeben und die Bildung des Hormons stetig weiter einstellen. Wenn das passiert ist, rückt die Insulintherapie immer näher.Diabetes Typ 2 entwickelt sich langsam im Lauf des Lebens. Früher wurde diese Form deshalb auch als Altersdiabetes bezeichnet. Doch längst sind nicht mehr hauptsächlich Menschen jenseits der Lebensmitte betroffen Im Gegenteil. Gerade die Zahl der an Typ-2-Diabetes erkrankten jungen Erwachsenen steigt seit Jahren kontinuierlich an. Und sogar Kinder und Jugendlichen sind immer öfter betroffen, wobei hier häufig auch Mischformen auftreten.Neben Typ-1- und Typ-2-Diabetes gibt es noch weitere Formen der »Zuckerkrankheit«. So kann Diabetes zum Beispiel Folge von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Infektionen, Tumoren, Operationen, genetischen Defekten oder bestimmten Medikamenten sein. Für sie alle haben sich die Bezeichnung »Sekundäre Diabetesformen« oder »Sonstige Diabetestypen« etabliert.Immer mehr Frauen erkranken zudem während der Schwangerschaft an einem Gestations- bzw. Schwangerschaftsdiabetes – allein in Deutschland sind beinahe acht Prozent der werdenden Mütter betroffen. Und die Zahl steigt, weil das Risiko zunimmt, je später Frauen schwanger werden. Auch das Gewicht spielt hier eine Rolle. Das Risiko, dass diese Frauen in den folgenden zehn Jahren einen Diabetes Typ 2 entwickeln, ist zehnmal höher als bei unkomplizierten Schwangerschaften. Umso wichtiger ist die Teilnahme an einem regelmäßigen Diabetesscreening auch nach der Geburt.

Mögliche Symptome

Typ-1-Diabetes

Starker DurstGesteigerter HarndrangSchlechte WundheilungGewichtsabnahmeMüdigkeitGefährliche Übersäuerung mit Koma (Kindern von Typ-1-Diabetikern werden Antikörper gegen Bauchspeicheldrüsengewebe abgenommen, um ein gefährliches Koma zu Beginn zu verhindern und rechtzeitig eine Therapie einzuleiten.)

Typ-2-Diabetes

Im Gegensatz zum Typ 1 bleibt diese Variante oft lange unbemerkt, weil keine oder nur indifferente Symptome auftreten wie zum Beispiel häufige Schlappheit und Müdigkeit oder eine verstärkte Anfälligkeit für Infektionen. Meist wird die Krankheit daher erst nach acht bis zehn Jahren diagnostiziert – leider haben sich bis dahin oft schon Begleiterkrankungen etabliert. Gerade bei familiärer Vorbelastung und anderen Risikofaktoren (siehe > f.) sollte daher der Blutzucker regelmäßig überprüft werden.

Prädiabetes und Insulinresistenz

Lange bevor sich ein Diabetes Typ 2 bemerkbar macht, hat sich bei den meisten Patienten bereits ein sogenannter Prädiabetes manifestiert. Die Blutzuckerwerte sind auch dann schon permanent zu hoch, weil die Zellen nicht mehr ausreichend auf Insulin reagieren oder schon zu wenig von diesem gebildet wird.

Jeder fünfte Erwachsene, so die Schätzung des Robert-Koch-Instituts, ist von Prädiabetes betroffen, wenn auch der Anteil bei den Älteren vermutlich höher ist als bei den Jüngeren. Trotzdem: erschreckende Zahlen, vor allem wenn man bedenkt, dass damit nicht nur das Risiko für einen »echten« Diabetes enorm steigt, sondern genauso auch das Risiko für weitere Erkrankungen.

Die gute Nachricht lautet jedoch: Wer rechtzeitig reagiert, kann seinen Blutzuckerspiegel auch ganz ohne Medikamente wieder ins Lot bringen und damit auch verhindern, dass sich die Krankheit tatsächlich manifestiert.

Nüsse sind zwar fettreich, regen aber dennoch den Stoffwechsel an. Das liegt am gesunden Fettsäuremuster und am hohen Proteingehalt.

Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel

Ein gestörter Zuckerstoffwechsel kommt selten allein daher, oft gerät gleichzeitig auch noch der Fettstoffwechsel aus dem Takt. Zum einen begünstigt eine Insulinresistenz insbesondere das gefährliche Bauchfett (viszerales Fett), das äußerst stoffwechselaktiv ist und vermehrt freie Fettsäuren ausschüttet. Dadurch verschlechtern sich unter anderem die Blutfettwerte, was wiederum das Risiko für Gefäßveränderungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

Solange Insulin im Blut »schwimmt«, ist zum anderen die Fettverbrennung auf null geschaltet. Das heißt: Insulin fördert nicht nur den Fettaufbau, sondern hemmt genauso auch den Fettabbau. Das macht Abnehmen so gut wie unmöglich! Dabei wäre gerade das so wichtig – dazu gleich mehr (siehe > f.).

Weil das aus dem überschüssigen Zucker gebildete Fett nicht nur im Fettgewebe unter der Haut und zwischen den Muskelfasern gespeichert wird, sondern auch in der Leber, entwickelt sich zudem mit der Zeit eine Metabolismusassoziierte Lebererkrankung, früher nichtalkoholische Fettleber genannt. Auch wenn diese zu Beginn kaum Beschwerden bereitet, kann sie gravierende Folgen haben. Bleibt die Fettleber lange unerkannt und unbehandelt, verändert sich die Organstruktur und es bilden sich Entzündungen, die das Gewebe mit der Zeit dauerhaft beschädigen und später in eine Leberfibrose oder -zirrhose übergehen können. Gleichzeitig steigt damit auch das Leberkrebsrisiko stark an.

Erschwerend kommt hinzu, dass nicht nur die Insulinresistenz die Leberverfettung begünstigt, sondern umgekehrt auch die Fettleber die Insulinresistenz verstärkt. Ein mehr als ungünstiger Kreislauf!

WER IST BESONDERS GEFÄHRDET?

Anders als bei Typ-1-Diabetes entwickelt sich Diabetes Typ 2 lange im Verborgenen und bleibt so oft Jahre unerkannt, weil weder Schmerzen noch andere Probleme direkt auf den aus dem Ruder gelaufenen Zucker- und Insulinstoffwechsel hindeuten. Doch es gibt durchaus Warnsignale!

Familiäre Belastung

Wenn ein Elternteil an Typ-2-Diabetes leidet, ist das Risiko, selbst auch zu erkranken, um mehr als das 1,5-Fache höher als normalerweise, wenn beide Eltern Diabetiker sind, ist es sogar fast dreimal so hoch.

Trotz alledem ist Diabetes nicht schicksalhaft vorbestimmt, nur weil auch ein naher Verwandter daran leidet. Man kann in unseren Augen gar nicht oft genug wiederholen, dass hier der richtige Lebensstil nicht nur schützt, sondern auch bei fortgeschrittener Krankheit noch Unglaubliches bewirken kann.

Dennoch ist gerade hier regelmäßige Vorsorge wichtig, um eine mögliche eigene Erkrankung frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Das gilt im Übrigen auch für Typ 1; hier kommt zudem eine Antikörperbestimmung infrage.

Übergewicht

Wohl kaum etwas fördert die Entwicklung eines Diabetes so sehr wie Übergewicht. Mit jedem zusätzlichen Kilo steigt das Risiko weiter an – und das gilt umso mehr, wenn der BMI von 30 überschritten ist. Fast jeder zweite neu diagnostizierte Diabetes liegt in dieser »Gewichtsklasse«. Vor allem ein dicker Bauch ist gefährlich. Denn das sogenannte viszerale Fett, das sich in der Körpermitte ansammelt, setzt wie ein eigenständiges Organ Substanzen frei, die die Wirkung des körpereigenen Insulins verschlechtern und so eine Insulinresistenz fördern.

» Gesetzliche Krankenkassen übernehmen bei ihren Mitgliedern im Alter von 18 bis 34 einmalig und ab 35 Jahren alle drei Jahre die Kosten für einen umfassenden Gesundheits-Check-up. In dessen Rahmen wird im Labor auch die Blutglukose bestimmt. Nutzen Sie dieses Angebot!«

Metabolisches Syndrom

Kommen zum bauchbetonten Übergewicht noch erhöhte Blutfett- und Blutdruckwerte und obendrauf schon ein zu hoher Nüchternglukosewert, sprechen Mediziner vom metabolischen Syndrom. Jedes dieser Merkmale erhöht schon für sich das Risiko für schwere gesundheitliche Folgeerkrankungen – und das gilt natürlich erst recht, wenn sie zusammen auftreten (»Tödliches Quartett«). Umso erschreckender, dass allein bei uns in Deutschland schätzungsweise 15 Millionen Menschen von der gefährlichen Kombi betroffen sind.

DIE DIAGNOSE

Nur ein Arzt kann sicher herausfinden, ob die Blutzuckerwerte im grünen Bereich liegen oder nicht.

Besteht der Verdacht für Typ-1-Diabetes, wird zunächst der Blutzuckerwert kontrolliert. Beträgt er 200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder mehr – unabhängig davon, ob der Patient davor etwas gegessen hat oder nicht –, erfolgt im nächsten Schritt eine Messung des Nüchternblutzuckers (Nüchternglukose). Im Labor wird zusätzlich der durchschnittliche Wert der letzten zwei bis drei Monate ermittelt (Langzeitblutzucker). Um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um einen Diabetes Typ 1 handelt, kann noch ein entsprechender Antikörpertest durchgeführt werden.Bei Typ-2-Diabetes-Verdacht erfolgt in den meisten Fällen ebenfalls zuerst die Bestimmung des Gelegenheitszuckers und – bei entsprechendem Ergebnis – eine Nüchternglukosemessung. Der Blutzuckerlangzeitwert wird ebenfalls ermittelt. Bei Verdacht auf einen Typ-2-Diabetes erfolgt in der Regel bei nur leicht erhöhten Werten zusätzlich noch ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT), der zeigt, wie Glukose aus der Nahrung in die Zellen aufgenommen wird. Welche Werte jeweils als kritisch anzusehen sind, lesen Sie auf >.

FOLGEERKRANKUNGEN VORBEUGEN

Stoffwechselentgleisungen und eine Insulinresistenz möglichst frühzeitig zu entdecken und die nötigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen, ist wichtig! Denn ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Zu den verbreitetsten zählen:

Arteriosklerose und koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall – rund 80 Prozent aller Diabetiker sterben an Gefäß-und Herzerkrankungen.Erkrankung der Augen – Netzhautschäden durch Diabetes sind hierzulande die dritthäufigste Erblindungsursache.Erkrankung der Nieren – bei über 40 von 100 Diabetikern ist die Nierenfunktion eingeschränkt.Erkrankung der Nerven – bei über einem Drittel der Patienten liegen Nervenschädigungen vor.Diabetisches Fußsyndrom – jeder dritte bis vierte Diabetiker erkrankt daran.Weitere mögliche Folgen von Diabetes sind Sexual- und Wundheilungsstörungen, Infektionen der Haut und Zahnprobleme.

Die Folgeerkrankungen sind nicht nur für jeden einzelnen Betroffenen und seine Angehörigen eine enorme Belastung. Sie hinterlassen auch riesige Löcher im Gesundheitssystem: 35 Milliarden Euro im Jahr. Das macht den Appell, die Krankheit möglichst frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegensteuern zu können, nur noch dringender. Und erst recht den Mahnruf, mehr in die Prävention zu investieren, damit es erst gar nicht so weit kommt.

Frühe Diagnose verbessert die Aussichten

Doch obwohl die Zahlen hoch sind: Sie zeigen doch auch, dass nicht jeder Diabetiker zwangsläufig eine schwere Folgeerkrankung erleiden muss. Jeder Mensch ist unterschiedlich empfindlich und darüber hinaus kann die Empfindlichkeit für jedes Organ genetisch bedingt anders ausfallen.

Entscheidend für den Verlauf der Krankheit sind jedoch vor allem die ersten Jahre. Wird der Diabetes frühestmöglich erkannt – idealerweise noch vor dem Ausbruch –, können durch die konsequente Umstellung der Lebensweise und eine gute Behandlung weitere einschneidende Schäden so gut wie immer vermieden werden.

Genauso verschlechtert aber leider ein erst spät entdeckter Diabetes mit entsprechend verzögerter Behandlung die Prognose, weil dann Diagnosestellung und erste Folgekrankheiten zeitlich zusammenfallen, was die Behandlung verkompliziert. Dieses Problem lässt sich bei einem rechtzeitigen Krankheitsbefund vermeiden.