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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 1,0, Hochschule für Musik und Theater Hannover (Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Sind Medien alleinverantwortlich für das Entstehen eines medial geprägten Sozialcharakters, einer Medienidentität oder gar einer ganzen Fernsehgeneration? In der öffentlichen Debatte ist immer wieder von solchen Begrifflichkeiten und meist kausalen ‚Schuldzuweisungen’ die Rede, wodurch eine wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema ‚Medien und Identität’ besondere Relevanz erlangt. Menschliche Identität, die sich weitgehend über interpersonale Interaktionen sowie Beziehungen entwickelt, sieht sich zwar seit jeher soziokulturellen Herausforderungen1gegenübergestellt, jedoch spielen Medien in diesem Kontext eine besondere Rolle. Sie eröffnen neue Möglichkeiten für das Herausbilden von Identität und können dadurch bspw. die abnehmende Stabilität zwischenmenschlicher Bindungen kompensieren. Denn identitätsbildende Prozesse können vermutlich nicht nur mit orthosozialen, sondern auch mit medial vermittelten Charakteren ablaufen. Zur dynamischen Selbstentfaltung benötigt das Individuum ein Gegenüber, wobei ein entsprechender Dialog auch mit fiktiven „Platzhalter[n]“ erfolgen kann und muss. Diese ‚Dialoge’ werden in der Kommunikationswissenschaft unter den Begrifflichkeiten Parasoziale Interaktion (PSI) und Parasoziale Beziehung (PSB) mit sogenannten ‚Personae’ gefasst. Im Unterschied zu orthosozialen Interaktionen (OSI) und Beziehungen (OSB) zeichnen sich diese medienspezifischen Abläufe im Wesentlichen durch ihre asymmetrische Natur aus: Menschen erhalten bei PSI|PSB auf ihr Kommunikationsverhalten keine unmittelbare Reaktion durch die Persona.
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