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In diesem fabelhaften Buch begegnen wir Lyra, der ritzenden Meerjungfrau, Emilio, dem kotzenden Drachen, Kobold Orlando, der suchtkrank auf die Welt kam, Eva, dem schweigsamen Einhorn, Miranda, der Haare ausreißenden Elfe, Lino, dem beißenden Riesen, Elazar, dem ängstlichen Flugdrachen, sowie Tessa, der zwanghaften Hexe. Alle diese Fabelwesen verbindet eine schwierige Lebensgeschichte mit selbstverletzendem Verhalten, Zwangsstörungen oder Tics. Die von der Autorin herausgearbeiteten fantastischen Herausforderungen und ihre Lösungsvorschläge helfen betroffenen Kindern und Jugendlichen dabei, sich von ihren selbstschädigenden Handlungsweisen und Zwängen zu befreien. Einfache Körperübungen steigern gleichzeitig das Selbstwertgefühl. Das vorliegende Geschichtenbuch mit psychotherapeutischem Inhalt ist daher ein zuverlässiger Ratgeber für Eltern, Begleitpersonen und Expert*innen. Es liefert verständliche Erklärungen diverser Störungen sowie SOS-Tipps und nachhaltige Maßnahmen zur dauerhaften Problemlösung. Aus dem Inhalt: Lyra, die ritzende Meerjungfrau // Lyras streichelweiche Übung mit der Haut / Lyras Geschmacksübungen / Lyras spannende Übung mit den Ohren // Selbstverletzendes Verhalten: Hinweise Emilio, der kotzende Drache // Emilios Körperbild-Übung mit der Papierrolle // Essstörungen: Informationen / Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) / Magersucht (Anorexia nervosa) / Ess-Sucht und Binge-Eating Orlando, der Kobold, der suchtkrank auf die Welt kam // Orlandos "Alles, was gut ist"-Übung / Orlandos süßsaure Geschmacksübung // Suchterkrankungen: Informationen Eva, das schweigsame Einhorn // Evas gute Gefühle-Übung / Evas schöne Plätze-Übung // (Selektiver) Mutismus: Informationen Miranda, die Haare ausreißende Elfe // Mirandas Wünsche-Übung für die Zukunft / Mirandas Atemübung // Haare ausreißen (Trichotillomanie): Informationen Lino, der beißende Riese // Aggressives Verhalten bei Kindern: Informationen Elazar, der ängstliche Flugdrache // Elazars Übung zum Abklopfen und Tönen // Tics und das Tourette-Syndrom: Informationen Tessa, die zwanghafte Hexe // Zwangsstörungen: Informationen * Ein Buch vom Sachbuchverlag edition riedenburg, Salzburg * editionriedenburg.at * *
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Seitenzahl: 83
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Dieses Buch widme ich dankbar allen Kindern und Jugendlichen, die ich vertrauensvoll auf ihrem Lebensweg begleiten und beraten durfte und von denen ich immer sehr viel gelernt habe.
Vorwort
Einführung für die Arbeit in Beratung, Begleitung und Behandlung
Haltung und Wertschätzung
Stabilisierungs- und Ressourcenübungen
Der sichere Ort
Themenwahl
Das kann ich besonders gut
Was ich gerne mache
Wen ich gerne mag
Was ich künftig sein lasse
Welche neuen Ideen für die Zukunft gibt es?
Mein Notfallkoffer
Mein Stammbaum
Fabelhafte Fallbeispiele
Lyra, die ritzende Meerjungfrau
Lyras streichelweiche Übung mit der Haut
Lyras Geschmacksübungen
Lyras spannende Übung mit den Ohren
Lyras schöne Übung mit den Augen
Lyras schlagkräftige Übung für das Herz
Selbstverletzendes Verhalten: Informationen für Eltern, Interessierte und Expert*innen
SOS: Was ist zu tun?
Emilio, der kotzende Drache
Emilios Körperbild-Übung mit der Papierrolle
Emilios allerliebste Atemübung
Emilios energetisierende Magen-, Darm- und Nierenübung
Essstörungen: Informationen für Eltern, Interessierte und Expert*innen
Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa)
Magersucht (Anorexia nervosa)
Ess-Sucht und Binge-Eating
SOS: Was ist zu tun?
Orlando, der Kobold, der suchtkrank auf die Welt kam
Orlandos „Alles, was gut ist“-Übung
Orlandos süßsaure Geschmacksübung
Orlandos wundersame Geruchsübung
Orlandos abenteuerliche Herzblutübung
Orlandos entgiftende Leberübung
Orlandos befreiende Blasenübung
Suchterkrankungen: Informationen für Eltern, Interessierte und Expert*innen
SOS: Was ist zu tun?
Eva, das schweigsame Einhorn
Evas gute Gefühle-Übung
Evas schöne Plätze-Übung
(
Selektiver) Mutismus: Informationen für Eltern, Interessierte und Expert*innen
SOS: Was ist zu tun?
Miranda, die Haare ausreißende Elfe
Mirandas Wünsche-Übung für die Zukunft
Mirandas Atemübung
Haare ausreißen (Trichotillomanie): Informationen für Eltern, Interessierte und Expert*innen
SOS: Was ist zu tun?
Lino, der beißende Riese
Linos Übung zu den Lieblingsbüchern
Linos Wörterübung zum Hören und Reden
Linos wunderbare Talente-Übung
Aggressives Verhalten bei Kindern: Informationen für Eltern, Interessierte und Expert*innen
SOS: Was ist zu tun?
Elazar, der ängstliche Flugdrache
Elazars Übung zum Abklopfen und Tönen
Elazars melodische Übung zum Musik machen
Elazars Ritt auf dem Mammut-Pony
Samaras und Felix‘ kreative Übung mit Papier, Wänden oder Stoff
Male zusammen mit Elazar, Samara und Felix auf die Felswand
Tics und das Tourette-Syndrom: Informationen für Eltern, Interessierte und Expert*innen
SOS: Was ist zu tun?
Tessa, die zwanghafte Hexe
Tessas gute Wünsche-Übung
Tessas Tanzübung
Zwangsstörungen: Informationen für Eltern, Interessierte und Expert*innen
Sonderfall Waschzwang
SOS: Was ist zu tun?
Liebe Eltern, Expert*innen und interessierte Jugendliche,
ein gutes und intaktes Selbstwertgefühl ist die Grundlage für ein Leben voller Gesundheit und Glück. Aktuelle Studien zu Kinder- und Jugendgesundheit zeigen jedoch, dass die Belastungen weiter angestiegen sind und inzwischen ungefähr jedes dritte Kind an psychischen Auffälligkeiten leidet.
Seit über 35 Jahren arbeite ich mit Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen und erlebe in meiner Arbeit fast täglich, wie sich diverse Störungen im Laufe der Jahre häufen. Und nicht nur das: Heranwachsende versuchen außerdem, sich immer extremer auszudrücken. Das Alter der sich selbst verletzenden Kinder, die zudem Suchtmittel missbrauchen, Suizidversuche unternehmen und unter Angst- und Essstörungen leiden, ist bedauerlicherweise deutlich gesunken.
Da ich selbst in einem Kinderheim geboren wurde und viele Dinge miterlebt habe, die häufig auch meine jungen Klient*innen betreffen, weiß ich sehr gut, wie sich Krisensituationen anfühlen. Andererseits habe ich auch gelernt, dass es möglich ist, daran zu wachsen, um später ein glückliches und erfolgreiches Leben zu führen.
Dieses Buch hat das Ziel, das Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu steigern. Hierzu dienen zahlreiche funktionale Körperübungen, die sich über die Jahre in meiner Praxis bewährt haben.
In ausgedachten Fallbeispielen schildern erfundene Fabelwesen außerdem aus ihrer Sicht, was neben einer liebevollen und wertschätzenden Haltung des Umfeldes notwendig ist, um jungen Geschöpfen guten Selbstwert und sicheres Urvertrauen zu vermitteln. Die leicht lesbaren Geschichten eignen sich zur Anwendung in Therapie und Praxis sowie für den Hausgebrauch.
Viel Spaß beim Lesen, Nachdenken und Ausprobieren guter Körperübungen wünscht allen Leser*innen und Anwender*innen herzlichst
Sonja Katrina Brauner
Sonja
arbeitet auch gerne als Clownfrau und bringt so mehr Spaß in die praktische Psychotherapie.
WichtigerHinweis
Bist Du Jugendliche*r?
Dann fang am besten ab
Seite → zu lesen an.
Ich empfehle Dir, das
Buch in Begleitung
erwachsener Personen zu
lesen und zu bearbeiten.
Sind Sie in der professionellen
Beratung tatig?
Dann lesen Sie bitte auf
der nächsten Seite weiter.
Um einerseits zuverlässig Anonymität zu gewährleisten und andererseits die wirksamen Körperübungen bereits jüngeren Kindern verständlich zu erklären, habe ich meine ehemaligen Klient*innen der folgenden Geschichten in bunte Fabelwesen verwandelt. Deren oft sehr harte und auch grausame Realität wird in eine frei erfundene Geschichte verpackt und schafft so automatisch eine gewisse Distanz.
Fantasie und Spiel bieten dabei nicht nur jugendlichen Leser*innen die Möglichkeit, sich selbst in bestimmten Anteilen wiederzufinden. Auch für das begleitende Umfeld ist es auf diese Weise einfacher, einen neutralen Bogen zur lebenswirklichen Realität zu spannen.
Wir begegnen auf den nächsten Seiten:
Lyra, der ritzenden Meerjungfrau,
Emilio, dem kotzenden Drachen,
Orlando, dem von Geburt an suchtkranken Kobold,
Eva, dem schweigsamen Einhorn,
Miranda, der Haare ausreißenden Elfe,
Elazar, dem ängstlichen Flugdrachen, seiner Schwester Samara, die schlimme Wörter sagt, und seinem Bruder Felix, der sich immer wäscht,
Lino, dem beißenden Riesen, und
Tessa, der zwanghaften Hexe.
Die im Anschluss an die jeweiligen Kurzgeschichten vorgestellten, von mir über die Jahre erprobten Körperübungen sind bewusst einfach aufgebaut und funktionieren meist sehr gut als Stabilisierungs- und Ressourcenübungen. Und zwar sowohl einzeln als auch in der Gruppe.
Nach der intensiven Arbeit mit über 2.000 Menschen lassen sich von mir zwar keine Patentrezepte mit sicherer Wirkung ableiten, wohl aber möchte ich bestätigen, dass die funktionellen Körperübungen bei regelmäßiger Anwendung langfristig wirksam sind. Sie stärken überdies die psychische Gesundheit und bilden somit die wertvolle Basis für eine gelungene Zukunft.
Durch die Überwindung der belastenden Faktoren steht einem guten und glücklichen Leben nichts mehr im Wege.
Am Beginn jeglicher Beratung, Behandlung oder Begleitung nicht nur jugendlicher Klient*innen steht die Aufgabe, die persönlichen Haltungen seines Gegenübers gründlich zu überprüfen.
Personen mit Auffälligkeiten fordern uns meist sehr heraus und brauchen daher umso mehr einen liebevollen, wertschätzenden und möglichst neutralen Blick.
Folgende Fragestellungen können bei der Überprüfung der persönlichen Grundhaltung hilfreich sein:
Was nehme ich äußerlich und innerlich bei meinem Gegenüber wahr?
Wie kann ich diese Wahrnehmung wertfrei beschreiben?
Was löst das Verhalten der zu begleitenden Person in mir aus?
Welche Erwartungen habe ich an das Kind/den Jugendlichen/die Jugendliche?
Ist das Kind oder der/die Jugendliche überhaupt dazu in der Lage, meine Erwartungen zu erfüllen?
Wie ordne ich das Verhalten meines Gegenübers in mein persönliches Wertesystem ein?
Wobei hat dem Kind/dem Jugendlichen/der Jugendlichen seine/ ihre spezielle Auffälligkeit bislang geholfen?
Wann hat sie sich entwickelt?
In welcher Frequenz zeigt sie sich wann, wo und wodurch?
Wie ist die Reaktion des Kindes oder des/der Jugendlichen und des gesamten Umfeldes darauf?
Woran erkenne ich eine Auffälligkeit, die ich nicht selbst (er-) kenne? Bin ich regelmäßig in Supervision, um mein Handeln zu reflektieren?
Wodurch erkenne ich mögliche Veränderungen?
Wie kann ich deutliche Verbesserungen feststellen?
Was ist hilfreich für meine Arbeit?
Welche gemeinsamen Ziele mit dem Kind oder dem/der Jugendlichen sind realistisch?
Die folgenden Stabilisierungs- und Ressourcenübungen sind grundsätzlich für alle Kinder und Jugendlichen gut anwendbar. Sie lassen sich sowohl im Einzelsetting als auch im Gruppensetting umsetzen.
Für eine gelungene Beratung/Begleitung/Behandlung sollte ein sicherer, liebevoller Ort geschaffen werden, in dem sich das Kind oder der/die Jugendliche wohlfühlt und an den es/er/sie gerne kommt.
Vor allem am Anfang der gemeinsamen Arbeit ist es wichtig, Rituale, Übungen und Spiele anzubieten, die in erster Linie Spaß machen. Dies fördert eine gute Beziehung zwischen der begleitenden Person und dem Kind. Außerdem besteht so die Chance, dass das Kind auf diese Weise neue, gute Bindungsmuster erlernt.
Besprechen und bearbeiten Sie die folgenden Themenbereiche ausführlich mit Kindern und Jugendlichen:
Schreibe bitte alles auf, was Dir dazu einfällt. Von Radfahren über Malen und vielleicht Sudoku lösen, bis hin zu Akrobatik oder Lesen. Einfaches, Gewöhnliches, Besonderes, Einzigartiges, Langweiliges, Aufregendes mit Spaß und Spannung.
Allein, zu zweit, in der Familie, in der Klasse, in der Gruppe, zu Hause, drinnen und draußen.
Schreibe bitte alles auf, was Du gerne machst. Dazu gehören beispielweise Eis essen, mit Freunden quatschen, shoppen, tanzen, lachen, chillen, Sport machen, spielen und Filmabende.
Einfache, schwierige, leichte, langsame, schnelle, lustige, aufregende und langweilige Dinge können das sein.
Denke an alle Personen, die Du gerne magst und die einfühlsam und liebevoll mit Dir umgehen. Schreibe diese bitte auf.
In weiterer Folge geht es darum, bestehende Verhaltensmuster gemeinsam zu überdenken und neu zu formen:
Es gibt Dinge, die uns nicht guttun und die wir trotzdem machen. Lass Dir Zeit und überlege, was Du künftig nicht mehr machen möchtest. Auch, wenn es oft länger dauert, bis sich Gewohnheiten verändern, kannst Du Dir Deine Ziele schon jetzt aufschreiben.
Was möchtest Du noch gerne alles erleben? Welche Wünsche hast Du für die Zukunft? Schreibe sie alle auf ein großes Blatt Papier.
Das Packen eines Notfallkoffers (es kann auch eine Tasche sein) ist eine schöne und stabilisierende Übung, die Dir helfen kann, wenn es Dir in manchen Situationen nicht so gut geht.