Mein Herz gehört dir - christine Stutz - E-Book

Mein Herz gehört dir E-Book

Christine Stutz

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Beschreibung

Baroness Antonia von Bretz wurde von ihrem Onkel davongejagt. Seitdem arbeitet sie als Magd im Schloss der Familie von Kollern. Seit ihrer Kindheit, liebt sie Adrian, den Sohn der Familie Kollern. Doch dann kommt Adrian wieder, vier Jahre war der Mann zum Studium in London. Antonia ist geschockt. Adrian hat sich nicht nur schlimm verandert, sondern ist auch noch verheiratet. Für Antonia bricht eine Welt zusammen. Sie hat umsonst auf Adrian gewartet. Hilfe erhält Antonia von Fabian von Stetten. Der Mann wird ihr Vormund und nimmt Antonia mit zu sich. Er will sie standesgemäß verheiraten. Schweren Herzens stimmt sie dem Vorschlag zu. Lord Fabian wir ihr ein guter Freund. Doch Adrian will Antonia nicht gehen lassen. Trotz seiner Ehe, begehrt er die junge Frau und trachtet Fabian nach dem Leben.

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Mein Herz

gehört dir

Prolog

Heute Morgen kam ich besonders schnell aus dem Bett. Denn auf diesen Tag hatte ich so lange gefreut. Heute war der Tag, an dem der junge Lord Heimkommen sollte. Lord Adrian von Kollern. Sechster Lord des großen Schlosses und dessen Ländereien. Seit sein Vater vor drei Jahren plötzlich verstarb, war Adrian der neue Lord. Kaum zwanzig Jahre alt war er zu dem Zeitpunkt gewesen, erinnerte ich mich besorgt.

Adrian war nie darauf vorbereitet gewesen, Lord zu werden, dachte ich wieder und warf mir das alte Kleid über. Er war nur der Zweitgeborene in der Familie gewesen. Während sein älterer Bruder in allem unterrichtet wurde, was der neue Lord wissen musste, gab man sich bei Adrian kaum Mühe darin. Das ermöglichte ihm mehr Freiheiten als seinem Bruder. Damals flegelte Adrian sich gerne in der großen Küche des Schlosses herum. Der junge Lord liebte das quirlige, oft laute Leben dort. Und dort hatten wir uns kennengelernt. Er war es gewesen, der beim dicken Koch ein gutes Wort für meine Mutter einlegte.

Eine schlimme Zeit. Damals waren wir von unserem kleinen Gutshaus verjagt worden. Mein Vater, ein kleiner Baron, war verstorben. Da kein männlicher Erbe vorhanden war, übernahm ein entfernter Cousin Gutshaus und Land. Er jagte Mutter und mich davon. Nicht einer unserer sogenannten Freunde damals half uns als wir ohne einen Cent Geld auf der Straße standen. Wir waren überall weggeschickt worden. Erst im großen Schloss hatte man damals, als der alte Lord noch lebte, Mitleid mit uns. Man überließ uns zwei kleine Kammern, im Gegenzug half Mutter im Schloss, in der Küche mit. Sie übernahm die Küchenführung und sorgte dort für Ordnung. Das genoss der Koch sichtlich, so konnte er sich auf das Kochen konzentrieren. Beide, meine Mutter und der Koch, mochten sich sehr. Das freute mich für Mutter. Ihre Ehe mit meinem Vater war arrangiert worden und nie wirklich glücklich gewesen, erinnerte ich mich. Mein Vater war immer auf Reisen und ich hatte ihn nur sporadisch gesehen. Vater war enttäuscht, dass ich nur ein Mädchen geworden war. Und ein weiteres Kind war Mutter nicht gegönnt. Nach meiner Geburt wandte Vater sich wieder seinen Mätressen zu. Dort zog er sich eine Krankheit zu, die ihm umbrachte.

Egal, das alles war Vergangenheit. Ich war jetzt erwachsen und alt genug, dies alles hinter mir zu lassen. In sechs Wochen war Weihnachten. Und das bedeutete eine Menge Mehrarbeit für uns Bediensteten. Die Lord Mutter hatte große Ansprüche an das Fest. Vor allen Dingen, da Lord Adrian Heimkommen sollte. Endlich nach vier Jahren des Studiums in London, würde ich Adrian wiedersehen. Das ließ mich wieder lächeln. Schnell warf ich mir den dicken Mantel über und lief über den Hof. In der Küche würden sie schon mit heißem Tee auf mich warten.

1 Kapitel

„Guten Morgen, Tonya. Ich wusste, dass dich heute nichts im Bett hält.“ Begrüßte mich Mutter liebevoll. Liebevoll strich sie mir das lange Haar aus dem Gesicht. Während ich meinen Tee trank, flocht Mutter mir einen schweren Zopf. Das machte sie jeden Morgen. Und das ließ sie sich auch nicht nehmen. Das war unser Ritual, dachte ich glücklich. „Heute kommt der junge Lord Heim. Ich weiß, dass dich das freut. Aber sei nicht zu enttäuscht, Kind. Das Studium und das Leben in der großen Stadt soll den Mann sehr verändert haben.“ Sagte Mutter vorsichtig. „Sehr zu seinem Nachteil, sagt man sich.“ Sie wählte ihre Worte, wie immer, sorgfältig. Das war ein Überbleibsel ihrer unschönen Ehe. Ich lächelte mild. „Es ist Adrian, von dem wir sprechen. Der Mann, der seine Kindheit und Jugend hier in der Küche verbracht hat, Mutter. Der Junge, der Robert beim Kochen zugesehen hat und mit mir heimlich reiten war.“ Sagte ich, meinen Freund verteidigend. Robert, der Koch, räusperte sich jetzt. Das bedeutete, das er etwas sagen wollte, jeder schwieg dann. Der Mann, der meine Mutter liebte, war wie ein zweiter Vater für mich geworden. Sein Blick glitt an meiner schmalen Gestalt herunter. „Der junge Lord ist jetzt erwachsen, Tonya. Und er ist jetzt der Lord, der Besitzer von allem hier. Er ist sich dessen jetzt bewusst. Er wird sich dementsprechend benehmen. Erwarte nicht, dass der Mann dich als die Freundin ansieht, die du damals für ihn warst. Er ist der Herr, du bist nur eine kleine Magd in seinen Augen. So etwas habe ich in den vielen Jahren meines Dienstes oft genug erlebt. Den einen Tag toben sie mit dir durch den Wald, den nächsten treten sie dich mit den Füßen.“ Erklärte er bitter grollend. Allgemein wurde genickt.

„Oder sie versprechen dir den Himmel auf Erden, um dich zu verführen. Sie nutzen deine Verliebtheit aus, um dich ins Bett zu bekommen. Nur, um dann eine vornehme, reiche Edelfrau zu heiraten.“ Sagte jetzt die alte Schließerin wütend. Jeder im Raum schwieg jetzt. Jeder der Anwesenden wusste, die Frau sprach von ihrer Tochter. Das arme Mädchen hatte sich damals vom alten Lord verführen lassen. Und dann war sie schwanger geworden. Der alte Lord hatte das arme Mädchen verstoßen und sich eine junge Gräfin ins Haus geholt. Adrians Mutter. Die Tochter der Schließerin hatte sich daraufhin das Leben genommen. Damals war ich noch nicht im Schloss gewesen. Doch diese Geschichte wurde immer wieder erzählt. „Sei nicht so dumm und naiv, wie es meine Tochter war, Tonya. Mein armes Kind war so verliebt, dass sie auf keinen guten Ratschlag hören wollte. Sie trug sogar einen Ring des alten Lords. Hauptsache, sie machte ihre Beine für den Mann breit. Doch der Mann hat nur mit ihr gespielt. Ein Lord wird nie eine Magd heiraten!“ sagte die Frau bitter. Sie kämpfte mit den Tränen, das konnte ich sehen.

„Meine Tochter ist klüger, Malmy. Sie weiß um das, was Männer von den jungen, hübschen Frauen wollen. Und sie weiß auch um die Folgen. Wir alle hier, haben Tonya erzogen und sie stark gemacht. Auch wenn sie Adrian mag, wird sie nichts tun, dass sie in Schanden bringen kann.“ Sagte Robert streng. Der Mann nannte mich seine Tochter, dachte ich glücklich. „Adrian und ich sind nur Freunde. Wir verstehen uns. Mehr ist da nicht.“ Warf ich in das Gespräch ein. Doch die Schließerin murmelte nur und klapperte mit dem Schlüsselbund. Zeit, mit der Arbeit zu beginnen. „Wir werden es sehen. Ich sehe Unheil auf uns zukommen.“ Sagte sie finster.

Ich war damit beschäftigt, die riesige Weihnachtsgirlande am Eingang zu befestigen. Das war anstrengend und erforderte meine Aufmerksamkeit. Trotzdem war ich abgelenkt.

Die Worte der Schließerin gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Das waren eindeutige Warnungen gewesen, das wusste ich natürlich, ich war ja nicht dumm. Jeder im Schloss wusste, wie sehr ich Adrian mochte. War ich wirklich in den Mann verliebt? Das war doch Unsinn, sagte ich mir selbst. Vier Jahre war Adrian fort gewesen. Vier ganze Jahre in der Stadt, um sein Studium abzuschließen. Natürlich würde er sich verändert haben. Adrian war jetzt bestimmt ein vornehmer Mann mit exzellenten Marineren geworden, dachte ich schmunzelnd. Trotzdem war er doch der liebenswerte Junge, der mit mir das Schloss unsicher gemacht hatte. Der manchen Unsinn angestellt und die Strafe dafür getragen hatte. Einige Male hatte Adrian die Schuld auf sich genommen, wissend, dass seine Strafe wesentlich milder ausfiel als meine. Das war Charakterstärke, das konnte sich doch nicht ändern, überlegte ich still. Immer wieder sah ich zum großen Tor. Voller Vorfreude auf meinem Jugendfreund. Endlich bewegte sich etwas auf dem Weg.

Eine vollgepackte Kutsche hielt vor dem großen Eingangstor des Schlosses. Das bedeutete, dass auch Adrian bald hier sein würde. Ich musste im Schloss Bescheid geben. Aufgeregt kletterte ich von der großen Leiter. Ich war so voller Vorfreude, dass ich eine der Stufen übersah. Ich rutschte und verlor das Gleichgewicht. Die großen Stufen der Eingangstreppe kamen näher. Gleich würde ich darauf fallen und mir etwas brechen. Hastig schloss ich meine Augen. Aufschreiend fiel ich. Doch der Schmerz blieb aus. Ich landete in zwei starken Armen. Verwundert öffnete ich meine Augen und starrte in das amüsierte Gesicht eines mir fremden Mannes. „Na, dass ist mal ein Fang, Lady. Adrian sagte schon, dass ich einige Überraschungen erleben werde.“ Scherzte der Mann lächelnd. Er stellte mich wieder auf die sehr weichen Beine und sah auf mich herunter. Ihm schien zu gefallen, was er sah, denn sein Blick blieb an meinem Gesicht hängen. Ernst betrachtete er meinen festen Haarzopf. So als überlegte er, wie lang die Haare wohl waren.

Nervös trat ich einen Schritt zurück und versuchte, meinen roten Kopf zu senken. „Danke Sir. Danke, dass sie mich aufgefangen haben. Ist Adrian, ich meine der Lord auf schon hier?“ fragte ich nervös. Ich hatte den Lord versehentlich mit dem Vornamen angesprochen, das war mir peinlich. Wir waren keine Kinder mehr, das war mir jetzt verboten. Doch der Mann ignorierte es glücklicherweise. Er reichte mir seinen Arm, um mir etwas Sicherheit zu geben. Meine Beine waren immer noch sehr weich. Der Mann sah mich interessiert, neugierig an. „Sie sehen wie eine verliebte Dackelwelpe aus, Mädchen. Vergessen sie es, der junge Lord ist verheiratet.“ Sagte er dann dunkel, fast kratzend. Dann schüttelte er seinen Kopf. Er wartete, bis ich seine Neuigkeit verarbeitet hatte. „Nein, der Lord und seine Gemahlin werden erst später ankommen. Meiner Schwester, Adrians Frau, geht es nicht besonders gut. Die Schwangerschaft macht ihr zu schaffen.“ Erklärte mir der Fremde ruhig und geduldig. Er sah jetzt verärgert zu, wie ich zitterte. Mit dieser Nachricht hatte ich nicht gerechnet.

„Adrian, ich meine der Lord ist verheiratet? Davon weiß niemand etwas hier, mein Herr.“ Sagte ich verwundert. Adrian, mein Adrian war verheiratet, dachte ich erschüttert. Mein Herz schmerzte leicht. Mein Jugendfreund hatte mich also tatsächlich vergessen, dachte ich traurig.

Der Fremde verbeugte sich kurz. „Soll die Girlande für Adrians Empfang über der Tür hängen? Lassen sie es uns fertig machen, Mädchen. Dann können wir beide wieder ins Schloss gehen. Ist sehr kalt heute.“ Sagte der Mann freundlich. Ohne weitere Worte, stieg er auf die Leiter und ließ sich von mir die kleinen Nägel reichen. Das gab mir Zeit, mich zu beruhigen. Adrian war verheiratet? Mein Herz schlug traurig und schwer. Warum hatte die alte Lady nie etwas davon gesagt, überlegte ich. Warum hatte er mir nie geschrieben. Wir waren doch Freunde gewesen. Die harten Worte von Robert und der Schließerin fielen mir wieder ein. Ich griff die Leiter und hielt sie, während der fremde Mann die Girlande befestigte. „Das müssen sie nicht tun, Herr. Ich bin dafür verantwortlich, ich bin die Magd hier.“ Sagte ich betrübt. Doch der fremde Mann war bereits fertig und reichte mir den kleinen Hammer. „Mich hat es nicht gestört, Mädchen. Es war im Gegenteil gut, sich etwas zu bewegen. Die lange Kutschfahrt war ermüdend. Und egal ob Magd oder Edelfräulein. Das hier war keine Arbeit für ein so junges Mädchen wie dich.“ Sagte der Fremde wieder lächelnd. Merkwürdigerweise ärgerte mich das freundliche Gesicht des Mannes. Was fiel dem Mann ein, mich als jung und hilflos zu bezeichnen. Ich stemmte meine Arme in die Hüften und sah den Fremden finster an. „Ich bin erwachsen und alt genug, hier im Schloss zu arbeiten. Ich bin eine Magd. Und nicht mehr, Herr.“ Sagte ich verstimmt. Der Mann bekam jetzt meine Wut über Adrian ab, das merkte ich. Über den Verrat meines Freundes. Ich nahm den Hammer, die Dose mit den Nägeln und ließ den Mann stehen. Sollte er sich doch im Schloss allein zurechtfinden, dachte ich wütend. „He, Hallo! Was habe ich ihnen denn getan! Ich habe ihnen gerade das Leben gerettet. Behandelt man so seinen Lebensretter?“ rief mir der Mann grimmig hinterher. Doch ich wandte mich nicht mehr um. Zu geschockt von seiner Aussage, dass Adrian verheiratet war. Mein Herz schmerzte. Jetzt wurde mir klar, dass alle anderen erkannt hatten, was ich mich weigerte zu erkennen. Das ich Adrian heimlich liebte. Ja, ich liebte den Mann. Etwas das aussichtslos war. Denn er war der Lord, ich nur die Tochter eines kleinen Landedelmannes, eine Bedienstete in dem großen Schloss. Wieder fielen mir die harten Worte der Schließerin ein. Ihre Tochter war damals auch verliebt in den alten Lord gewesen. Und der Mann hatte es eiskalt ausgenutzt, dachte ich. Jeder hier im Schloss befürchtete, dass sich das alles wiederholen könnte. Deswegen waren sie alle besorgt. Weinend warf ich mich in meinem Zimmer auf das Bett. Meine Freude heute Morgen, war verpufft. Und wich einer unendlichen Traurigkeit.

Fabian von Stetten sah der jungen Frau amüsiert hinterher. Die junge Dame schien er ja mächtig geschockt zu haben. Dabei wollte er doch nur freundlich und hilfsbereit sein. Er konnte doch nicht zusehen, wie sie sich leichtfertig das Genick auf der wackeligen Leiter brach. Fabian grinste als er sich an den schweren, dunkelbraunen Haarzopf des Mädchens erinnerte. Er mochte solche Frisuren, dachte Fabian schmal lächelnd. Mit Grauen dachte er an die neumodischen Frisuren der edlen Damen der Gesellschaft. Fast alle Damen hatten ihre Haare gekürzt und in künstlichen Locken um den Kopf gelegt. Das sah unnatürlich aus, dachte er finster. Jede der Frauen versuchte, damit die andere auszustechen. Selbst seine Schwester machte diesen widerlichen Modetrend mit, dachte Fabian verärgert. Sie hatte sich ihre wunderschönen, blonden Haare abschneiden lassen. Vorbei war die Zeit, der dicken Haarzöpfe. Seine kleine Schwester war erwachsen geworden, daran musste er sich gewöhnen. Sie war verheiratet und wurde bald Mutter. Und das mit gerade mal achtzehn Jahren, dachte er wieder. Er war gegen diese Ehe gewesen. Fabian traute seinem neuen Schwager nicht und misstraute dem Mann. Nur deswegen hatte er darauf bestanden, seine Schwester hierher zu begleiten. Fabian befürchtete, der Lord würde seiner Schwester wehtun. Er hatte Adrian während der vergangenen Ball-Saison genug beobachten können. Der Mann flirtete viel und gerne. Und er nahm es mit der Treue nicht allzu ernst. Adrian hatte seine Schwester nur geheiratet, weil sie von ihm defloriert wurde. Aus einer dämlichen Wette heraus, hatte der Mann Melodie geschändet. Das Melodie sofort schwanger wurde, störte Adrian, auch das wusste Fabian. Er hatte die Reaktion seines Schwagers auf diese Neuigkeit mitbekommen. Fabian fluchte jetzt verhalten. Er hatte Adrian zwingen müssen, seiner Verantwortung nachzukommen. Seine eben noch gute Laune flog dahin und die Sorgen holten ihn wieder ein. Er sollte die hübsche Magd vergessen, er hatte andere Probleme. Besser, er suchte jetzt die Lord Mutter auf. Er musste sich der Frau vorstellen. Ob die gute Frau überhaupt wusste, dass ihr einziger Sohn geheiratet hatte und Vater wurde? Wenn Fabian an die Reaktion der kleinen Bediensteten von eben zurückdachte, war das den Schlossbewohnern unbekannt. Fabian lächelte jetzt wieder. Das erstaunte, leicht geschockte Gesicht des jungen Mädchens war einmalig gewesen, dachte er schmunzelnd. Sie schien seinen Schwager besser zu kennen, doch wie gut. War sie Adrians Geliebte? Etwas, dass er rausfinden und unterbinden musste. Niemand würde Melodie wehtun, schwor Fabian sich erneut. Entschlossen betrat er das riesige Schloss und sah sich suchend um.

2 Kapitel

Endlich hatte ich etwas beruhigt. Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen, beschloss ich. Ich trocknete meine Tränen, wechselte das Kleid und lief eilig durch die versteckten Dienstbotengänge zur Küche. Dort, so wusste ich, würde ich meine Mutter treffen. Jetzt war es Zeit für das Mittagessen. Und da war Mutter immer zugegen, um alles zu überwachen.