Mein perfektes Chaos Tagebuch - Christine Stutz - E-Book

Mein perfektes Chaos Tagebuch E-Book

Christine Stutz

3,0

Beschreibung

Sandra ist seit drei Jahren geschieden. Zusammen mit ihren beiden Kindern und einer Anzahl an Pflegekindern, meistert sie ihr Leben. Ab und zu taucht ihr Ex-Mann auf und bringt ihr Leben drastisch und brutal durcheinander. Doch dann lernt Sandra den neunen Pastor der Gemeinde kennen. Jan ist liebenswert, gut aussehend und hilfsbereit Sandra verliebt sich augenblicklich in diesen Mann, ein großes Problem hat. Er ist verheiratet und zwar mit der sanften, lieben, Lena.. Sandra ist verzweifelt. Einzig ihrem Tagebuch kann sie sich anvertrauen..

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Mein perfektes Chaos Tagebuch

TitelseiteProlog4 Juli 200715. April 200724 April 20071 Mai 200715. Mai 200720 Mai 20071 Juli 200715 Juli 20071August 20071 September 200719 September 20075 Oktober 200718. Oktober 20071November 200715. November 200724. November 200727 November 20071 Dezember 200720. Dezember 200725. Dezember 20071 Januar 200812 Januar 200810. Februar 20081 März 200830. März 20081 April 200815. April 2008EpilogImpressum

Mein perfektes

Chaos

Tagebuch

Für meine Kinder

Ihr macht mein Leben lebenswert

Prolog

Prolog

1 Mai 2019

Da saß ich jetzt nun unschlüssig.

Inmitten der ganzen Kisten und Kartons, im Raum für Besonderes. So nannten wir liebevoll unsere Rumpelkammer, in der wir unsere gesamten Erinnerungstücke aufbewahrten.

Ich suchte meine alten Tagebücher. Davon gab es eine ganze Menge, denn, solange ich schreiben konnte, führte ich Tagebuch. Es war für mich wichtig, meine Erlebnisse aufzuschreiben, um sie immer in Erinnerung z behalten.

Heute bin ich 50 Jahre alt geworden. 50 Jahre, unvorstellbar. Viele Frauen würden jetzt an Selbstmord denken. Nicht ich! Ich fühlte mich voller Leben und Energie. Ich hatte noch so viel zu geben und zu erledigen.

Alle meine Kinder, und es gab ca., 30 davon, wollten heute kommen.

Ich liebe Kinder und es gab immer welche, die der Wind des Lebens vor meine Tür wehte. Manche für Tage, manche für Wochen oder Monate fanden bei mir für immer Aufnahme.

Heute wollten nicht nur meine eigenen Beiden Kinder samt Familie kommen, sondern auch alle anderen. Ich freute mich riesig.

Ich hatte mir überlegt, dazu die eine oder andere Anekdote aus meinen alten Tagebüchern vorzulesen. Meine Kinder würden sich erinnern, lachen oder über alte Erlebnisse reden.

Ich freute mich riesig. Der große Kaffeetisch im Kirchensaal war bereits gedeckt, die Kaffeemaschine lief auf Hochtouren, jetzt fehlten nur noch die Tagebücher. Wieder kramte ich in den Kisten. Ich wusste nur nicht, wonach ich suchte. Jetzt fiel mein Blick auf ein altes, abgegriffenes Buch. Liebevoll nahm ich es aus der Kiste und strich darüber.

Mein liebstes Buch, mein Tagebuch über das Chaosjahr meines Lebens. Ich hatte es wieder! Glücklich lehnte ich mich zurück, um mich zu erinnern.

11 Jahre hatte ich dieses Buch nicht mehr in der Hand gehabt. War es schon 11 Jahre her, dass ich es geschrieben hatte? Ich schmunzelte glücklich. 38 Jahre war ich damals alte gewesen.

Eine geschiedene Frau mit zwei Kindern.

Boris, damals 15 Jahre, temperamentvoll, aber sensibel, genannt Bobo.

Babara damals 13 Jahre, selbstbewusster Muttertyp, genannt Baba.

Obwohl seit drei Jahren geschieden, machte uns mein Ex-Mann damals immer noch das Leben schwer. Er lebte zwar mit dem Scheidungsgrund zusammen, hielt uns drei aber immer noch für sein Eigentum. Manchmal wurde er vom- Reue Sühne - Ich will zurück zu meiner Familie- Syndrom, befallen und war dann unberechenbar. Von Himmelhoch jausend, bis hin, zur großer Aggressivität. Dadurch hatte mein Ex-Mann mir alle Freundschaften verdorben.

Ich hatte nur eine wirklich gute Freundin- Juli.

Sie war mir näher als meine Mutter oder meine drei Schwestern. Juli hatte eine Tochter- Sina. Deren Vater habe ich nie kennengelernt. Juli hat ihn auch nie erwähnt.

Wir hatten uns im Krankenhaus kenngelernt. Hochschwanger, Juli mit Sina, ich mit Baba, lagen wir beide in einem Zimmer und wurden von den Wehen gequält. Ich fluchte und schimpfte über die Schmerzen. Juli jedoch wirkte fröhlich und gut gelaunt.

„Warum jaulen. Noch ein paar Stunden und ich sehe meine Füße wieder.“ Sagte sie damals zwischen zwei Wehen, und brachte mich damit zum Lachen. Trotz Schmerzen musste ich lachen, und so war eine lebenslange Freundschaft entstanden. Ein Leben ohne Juli kann und will ich mir gar nicht vorstellen.

Ich arbeitete damals in einem kleinen Café und versuchte mein Leben auf die Reihe zu bekommen. Da ich damals nur halbtags gearbeitet habe, während die Kinder in der Schule waren, hatte ich noch genug Zeit für meine Problemkinder.

Mein größtes Problemkind war Lars. Sein arbeitsloser, krimineller Vater, saß im Gefängnis und kam er mal raus, tyrannisierte er seine Familie. Seine Mutter war dem Mann hörig und betete den Boden an, auf dem er ging, selbst wenn er sie mal wieder zusammen schlug und sie im Krankenhaus landete. Lars wohnte oft bei mir. Er gehörte einfach zur Familie.

So war meine Situation ungefähr, als ich anfing das Chaosbuch zu schreiben.

Vorsichtig schlug ich die erste Seite auf:

4 Juli 2007

4 Juli 2007

Hallo liebes neues Tagebuch

Heute lernte ich Mutters neuen Pastor kennen. Den Neuen in ihrer Gemeinde, natürlich. Der von dem meine Schwester so schwärmt hat. Er hat die Taufe ihrer Jüngsten übernommen. Dort lernte ich ihn kennen. Meine Schwester hatte nicht übertrieben, dachte ich fasziniert.

„Hallo, mein Name ist Jan, alle sagen Pastor Jan zu mir.“ Sagte er und gab mir die Hand. Es zog mit die Schuhe aus. Im wahrsten Sinne! Denn genau in diesem Augenblick brach mir der Absatz ab und ich knickte um. Die teuren Schuhe, dachte ich noch traurig. Pastor Jan fing mich auf. Jetzt stand ich auf Strumpfsocken, die Schuhe in der Hand dem neuen Pastor gegenüber, Mega Peinlich! Meine Gesichtsfarbe wechselte sofort ins tiefrote. Meine Schwester hatte wirklich nicht übertrieben dachte ich erneut. Ein Bild von einem Mann. Und er schaute jetzt grinsend auf meine Schuhe.

„Man ist das warm heute“ sagte der Mann jetzt und zog seine Sultane aus. Manno Mann! Machte der etwa Sport? Er holte sich ein Bier, kam dann wieder zu mir herüber. Unterwegs wurde er von anderen Menschen angesprochen, doch er kämpfte sich tapfer zu mir durch.

„Sie nehmen Gott ernst?“ fragte er mich dann direkt. Ich nickte verunsichert. „Lassen Sie uns einen Kaffee trinken“ sagte er und führte mich zum Tisch.

Baba kam angelaufen, um mich abzuholen. „Sam, Oma will Kaffee trinken“ nörgelte sie. Seit dem Weggang ihres Vaters hatte sie etwas dagegen, wenn ich mit anderen Männern sprach. Sie konnte dann richtig unhöflich sein.

„Meine Tochter Babara“ stellte ich sie Jan vor. „Da drüben steht mein Sohn Boris. Ich bin Sandra , aber alle nennen mich Sam“ erklärte ich dem Pastor. Jan lächelte umwerfend. Ich schmolz dahin. Ich habe meinen Kaffee dann mit Jan getrunken. Maulend ist Baba abgezogen, um sich bei Oma zu beschweren.

Jan kannte bald meine ganze Lebensgeschichte. Ich berichtete ihm von meinen Problemkindern und meine, mir gestellte Aufgabe, ihnen zu helfen. „Und ihr Mann hilft ihnen bestimmt“ mutmaßte Jan interessiert. Ich lachte bitter auf. Gerade erzählte ich Jan von meiner Scheidung und von meinen Ex-Mann, als Bobo plötzlich vor mir stand. „Sam, Oma hat das Essen fertig“ sagte er nur. Ich erschrak fürchterlich. Fast eine Stunde war vergangen.

Jetzt fiel mir meine kaputten Schuhe wieder ein. Beschämt schaute ich auf meine Füße.

Jetzt lachte Jan auch noch über mich. Man, kann der lachen. Er besorgte mir ein Paar Badelatschen, Elefantengröße.

„Sind meine Sam“, sagte er zu mir zum Abschied. „Sie können sie mir beim nächsten Mal wiedergeben“ Dann zwinkerte er mir zu.

Liebes Tagebuch! Und ob es ein nächstes Mal geben wird!!!!

15. April 2007

15. April 2007

Hallo Tagebuch

Verdammt!!! Jan ist verheiratet und Vater von zwei Kindern!

Mutter hat es mir erzählt.

Stolz erzählte ich ihr, dass Jan regelmäßig in unser Café kam, um Kuchen zu kaufen oder einen Kaffee zu trinken. Dann unterhielten wir uns immer ausgezeichnet.

Mutter seufzte und dann sagte sie nur: „Finger weg, Kind! Der ist verheiratet“.

Verdammt, ich habe einfach kein Glück!“

17. April 2007

Hey Tagebuch

Heute habe ich Jans Frau kennengelernt. Ich mochte sie auf Anhieb. Lena ist das genaue Gegenteil von Jan. Lieb, ruhig, ausgeglichen. Sie leitet die Altenreffs und Bingo- Nachmittage in der Gemeinde. Nun wollte sie auch eine Kindergruppe aufbauen und fragte mich um Rat. Ich riet ihr, mehrere Altersgruppen zu unterteilen, um den Kindern allen gerecht zu werden. Wir unterhielten uns eine ganze Weile. Doch, ich mochte die Frau wirklich.

Dann passierte es.

„Hey Sam“ sagte Jan und legte mir seine Hand auf die Schulter. Vor Schreck goss ich mir den heißen Kaffee auf die Bluse. Es brannte fürchterlich

„Schnell ausziehen“ befahl Lena.

Ich wurde tiefrot, zog aber meine Bluse aus. Jan wusch den Fleck raus. Lena bestrich die Brandwunde mit Salbe. Dann brachte Jan mir meine Bluse wieder. Schnell zog ich sie wieder an. Lena fragte mich nach meinen Problemkindern. Ich erzählte ihr von meinen Pflegekindern erzählte ihr von Lars und seiner Familie, und Lena konnte sich jetzt ein Bild davon machen. Von der Not und dem Elend.

Liebes Tagebuch- Ich mag Lena und Jans Kinder gerne. Sie sind eine nette Familie. Kann es nicht auch so einen Mann für mich geben???

24 April 2007

24 April 2007

Liebes Tagebuch

Mein Ex-Mann ist wiederaufgetaucht. Er hat erfahren, dass Bobo zum Konfirmanden Unterricht geht.

Gestern Morgen stand er plötzlich vor meiner Tür, wollte den neuen Pastor kennen lernen, und mit seiner Familie essen gehen. Es war Sonntag und ich wollte Streit vermeiden. So nahm ich ihn dann mit zu Jan. Bobo maulte. Er wollte seinen Alten nicht dabei haben. Mein Sohn verachtete seinen Vater für das, was getan hatte.

Sofort nach Ankunft in der Kirche, versuchte mein Ex-Mann, Jan mit seinem Charme einzuwickeln. Er machte einen auf Übervater und Super-Ehemann.

Jan sah ihn skeptisch an.

„Wir“, mein Ex legte seine Arme um Baba und mich, „Wir nehmen Gottes Gesetze sehr ernst“ sagte er angeberisch. Ich seufzte.