Meine zweite Entjungferung - Ein Erfahrungsbericht vom Beginn unserer Reise durch die Welt von Partnertausch und Gruppensex - Kirsten Steiner - E-Book

Meine zweite Entjungferung - Ein Erfahrungsbericht vom Beginn unserer Reise durch die Welt von Partnertausch und Gruppensex E-Book

Kirsten Steiner

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Beschreibung

Es war eher ein vorsichtiges Tasten, als mein Liebster und ich damals unsere ersten Schritte in die Welt der Swinger setzten. Wir waren uns sehr unsicher, wie weit das alles gehen sollte. Wollten wir andere Menschen küssen? Wollten wir Oralsex mit ihnen? Wollte ich einen anderen Mann in mir spüren? Wollte ich wirklich meinen Freund zwischen den Beinen einer anderen Frau erleben? All diese Fragen trieben mich um, als Steffen (damals 28) und ich (23) begannen, Swingerclubs zu besuchen und andere Paare auch privat zu daten. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass sich all diese Fragen ganz von selbst beantworten würden.

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Das Buch und die Autorin

Es war eher ein vorsichtiges Tasten, als mein Liebster und ich damals unsere ersten Schritte in die Welt der Swinger setzten. Wir waren uns sehr unsicher, wie weit das alles gehen sollte. Wollten wir andere Menschen küssen? Wollten wir Oralsex mit ihnen? Wollte ich einen anderen Mann in mir spüren? Wollte ich wirklich meinen Freund zwischen den Beinen einer anderen Frau erleben? All diese Fragen trieben mich um, als Steffen (damals 28) und ich (23) begannen, Swingerclubs zu besuchen und andere Paare auch privat zu daten. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass sich all diese Fragen ganz von selbst beantworten würden.

Kirsten Steiner, Jahrgang 1984, studierte Literatur und Geschichte. Seit Jahren ist sie gemeinsam mit ihrem Mann in der Welt der Swinger unterwegs. Einige ihrer Erlebnisse hat sie zu der Serie „Aus meinem Swinger-Tagebuch“ verarbeitet, in der sie diese besondere Form der Erotik beschreibt, die sich nicht allein auf zwei Menschen beschränkt. Dies ist eine Geschichte daraus.

Kirsten Steiner

Meine zweite Entjungferung

Aus meinem Swinger-Tagebuch

© 2023 Kirsten Steiner

© Coverfoto: Mila Vasileva/Dreamstime

Gestaltung: Steffen Steiner

Kontakt zur Autorin: [email protected]

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, An der Strusbek 10,

22926 Ahrensburg, Germany

ISBN

 

Paperback

978-3-347-82400-3

e-Book

978-3-347-82405-8

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Unser Weg zum Partnertausch

Unterschiedliche Erwartungen

Privatdate mit Missverständnissen

Die Sicht der Dinge

Neues Outfit und neue Lust

Virtuelle Entdeckungstour

Vorsätze und was aus ihnen wurde

Überraschende Erkenntnisse

Alte Bekannte und verhaltende Blicke

Unterschiedliche Erwartungen

Ein Swingerclub im Sauerland

Das heiße Wasser war wundervoll. Für einen Augenblick schloss ich die Augen und genoss einfach nur, wie es über meinen Körper rann. Ich atmete die feuchte Luft ein und nahm den Rosenduft eines Duschgels wahr, das wohl kurz zuvor jemand hier benutzt hatte. Als ich meine Augen wieder öffnete, betrachtete ich meinen gut gebauten Freund, der neben mir unter einer der anderen Duschen stand. Mit seiner gut trainierten, sportlichen Figur war er ein absoluter Hingucker für weibliche Augen – und das nicht allein für meine, wie ich immer wieder feststellen konnte, seit wir begonnen hatten, Swingerclubs zu besuchen.

Unwillkürlich fiel auch seine eindrucksvolle Männlichkeit in meinen Blick, die noch immer nicht ganz eingefallen war. Vor ein paar Minuten noch war er in mir gewesen und hatte mich mit gefühlvollen Stößen zu einem wundervollen Höhepunkt gebracht. Der Gedanke bescherte mir ein wohliges Prickeln unterhalb des Bauchnabels. Ich lächelte Steffen liebevoll an und seifte meine Brüste viel länger und intensiver ein, als das eigentlich nötig war. Dabei genoss ich die Blicke meines Liebsten. Seine großen, funkenden Augen verrieten seine Lust auf mich – ungeachtet der Tatsache, dass unser Sex auf der Swingerclub-Matte gerade mal ein paar Minuten zurücklag. Aber ich ahnte, dass vor seinem geistigen Auge in diesem Moment genau davon ein Bild entstand – ebenso, wie das auch bei mir der Fall war.

Aber ob Steffen wohl auch ahnte, welche Erweiterung im Film meines Kopfkinos soeben anlief? Vermutlich nicht. Obgleich ich den Sex mit ihm sehr genossen hatte, fragte ich mich, wie es wohl gewesen wäre, wenn ich nicht meinen Freund, sondern einen anderen Mann in mir gespürt hätte. Das Angebot dafür hatte ich gehabt.

Es war unser zweiter Ausflug in die Welt der Swingerclubs. Und genau wie beim ersten Mal hatten wir uns (im Laufe des Abends sogar mit zwei verschiedenen Paaren) auf Partnertausch eingelassen – allerdings mit deutlichen Grenzen. Wir hatten niemanden geküsst, und richtig zusammen geschlafen hatten Steffen und ich auch nur miteinander. Oralsex hatte es zwar auch mit getauschten Partnern gegeben, den aber lediglich passiv – auch wenn ich mich bei diesem zweiten Paar des Abends durchaus gefragt hatte, wie sich der Schwanz des Mannes wohl in meinem Mund anfühlen mochte. Doch nach seinen ausgiebigen Liebkosungen in meinem Schoß hatte er mir dazu gar keine Gelegenheit mehr gegeben. Ohne zu fragen, hatte er sich ein Gummi übergestreift und war wohl ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass ich es auch richtig mit ihm tun würde.

Für einen Augenblick zögerte ich, dann aber schüttelte ich den Kopf. Wohl nicht sonderlich entschlossen, aber es reichte, den Blick des fremden Mannes schlagartig von gierig erregt auf maßlos enttäuscht umzuschalten. Beinahe fassungslos sah er mich an, dann wandte er sich ab. Er zog das Gummi vom Schwanz und reagierte so, wie ein erregter Mann in einem Swingerclub nach einem solche Korb wohl reagieren musste: Er fickte eine andere Frau – seine Frau. Mit schnellen und harten Stößen nahm er sie von hinten und löste sie damit aus dem Fummelspiel mit meinem Freund.

Ich weiß nicht, wie ich es empfunden hätte, wenn Steffen mich lediglich aus Enttäuschung genommen hätte. Aber vielleicht machte ich mir auch einfach nur zu viele Gedanken. Die andere Frau jedenfalls hatte damit offensichtlich kein Problem. Ihr Mann wollte ficken – und da er das mit mir nicht durfte, streckte sie ihm ihren Po entgegen. Dass er mich während dieser Doggy-Nummer mit seiner Frau immer wieder ansah (vor allem, als Steffen dann zwischen meinen Beinen lag), musste ich wohl als Kompliment werten. Als die beiden (etwas schneller als wir) fertig waren, verflüchtigten sie sich auch umgehend von der Spielwiese – grußlos und auf Nimmerwiedersehen. Auch im Duschraum, den wir kurz darauf aufsuchten, erschienen sie nicht.

Irgendwie fühlte sich das seltsam an. Wir waren diesem Paar zwar erst auf der Spielwiese begegnet (sie hatten sich einfach zu uns gelegt), aber ich hätte es dennoch als schön empfunden, wenn man zumindest nach dem Sex noch ein paar Worte gewechselt hätte oder vielleicht auch noch gemeinsam an die Bar gegangen wäre. Aber das fand nicht statt. Begegnungen im Swingerclub waren nun einmal sehr flüchtig, wie wir in dieser Zeit lernten. Nicht immer, aber doch häufig.

Wir waren damals noch blutige Anfänger in der Szene und tasteten uns erst ganz allmählich in diese sehr besondere Welt hinein. Steffen war 28, ich 23 Jahre alt – und damit drückten wir den Altersdurchschnitt bei unseren Clubbesuchen deutlich nach unten. Es mochte natürlich sein, dass der Unbekannte von der Matte sich auf Frischfleisch gefreut hatte. Ich schätzte den Mann auf Anfang 40 – also deutlich älter, als ich es war. Mir war klar, dass es für Männer dieses Alters einen besonderen Reiz hatte, es mit einer wesentlich jüngeren Frau zu machen.

Doch unser Altersunterschied war nicht der Grund für meine Verweigerung gewesen. Wenn das für mich wichtig gewesen wäre, dann hätte ich mich gar nicht erst auf Körperkontakt mit dem Mann eingelassen. Und vielleicht hätte ich ihn sogar geblasen, wenn er nicht so schnell hätte ficken wollen. Dass ich meine Beine nicht für seinen Schwanz geöffnet hatte, lag einfach daran, dass Steffen und ich uns noch nicht so recht im Klaren waren, ob wir das überhaupt mit anderen machen wollten. Dass man in einen Swingerclub ging, bedeutete ja nicht, dass sich frau zwangsläufig einen fremden Schwanz reinstecken lassen musste. Viele Paare sehen das genauso, wie ich heute weiß. Allerdings fällt es manchen Menschen (vor allem Männern) schwer, das auch zu akzeptieren.

Nach dieser letzten Runde mit dem merkwürdigen Ausklang wollten wir nur noch einen kleinen Absacker an der Bar nehmen, und uns dann irgendwo ein ruhiges Plätzchen auf einer Spielwiese suchen, um dort zu schlafen. Das war der Vorteil an diesem schönen Club im Sauerland. Man konnte hier für einen kleinen Aufpreis auf der Matte einer Spielwiese übernachten und bekam am anderen Morgen sogar noch ein Frühstück. Da wir nach Hannover einen Rückweg von rund 200 Kilometern hatten, war es ganz angenehm, dass wir diesen nicht tief in der Nacht und völlig übermüdet antreten mussten.

An der Bar gesellte sich dann jedoch ein Paar zu uns, mit dem wir ins Gespräch kamen. Dass die beiden nicht zu einem letzten Erotikerlebnis dieser Clubnacht werden würden, war uns klar – allein schon deshalb, weil sie uns erzählten, dass sie sich jetzt auf den Heimweg machen würden und eine knappe Stunde Autofahrt vor sich hatten – also nicht einmal halb so viel wie wir, aber auch nicht ganz wenig, wenn Mitternacht seit mehr als drei Stunden vorüber war.

Doch dieser Smalltalk mit den beiden Fremden (von denen wir im Gegensatz zum Paar von der Matte immerhin die Namen erfuhren) war dennoch sehr spannend. Sie erzählten uns, dass sie zwar hin und wieder mal einen Club besuchten, ansonsten aber private Treffen vorzogen. Wo sie ihre Spielgefährten für solche Treffen fanden, verrieten sie uns auch: in einem Erotikforum namens Joyclub. Das fanden wir beide hochinteressant – und das sollte für unsere weitere Reise durch die Welt der Swinger erhebliche Auswirkungen haben.

Privatdate mit Missverständnissen

So saßen wir ein paar Tage nach unserem zweiten Besuch im Sauerland gemeinsam vor dem Computer und meldeten uns in diesem Internetforum mit dem freudvollen Namen an. Wir stellten fest, dass Joyclub kein reines Swingerforum war (wie wir nach dem Bargespräch im Club eigentlich erwartet hatten), sondern ein Tummelplatz für allerlei Menschen, die allerlei erotische Begegnungen suchten. Aber es gab hier eben auch eine große Swingerszene, weshalb wir es als spannend empfanden, uns in diesem Forum umzuschauen.

In den ersten Tagen unserer Mitgliedschaft wurden wir regelrecht zugeschüttet von Mails. Das erging wohl allen Neuen so, vermuteten wir. Manche Zuschriften waren ganz offensichtlich Massenmails, die die Absender vermutlich mit Copy-and-Paste an etliche Kontakte schickten. Davon fühlten wir uns nun wirklich nicht angesprochen. Wenn sich jemand für uns interessierte, dann sollte er doch bitte sehr auch zeigen, dass er wirklich uns meinte. Und obgleich wir unser Suchschema eindeutig auf Paare begrenzt hatten, erhielten wir überwiegend Zuschriften von einzelnen Männern – die wir größtenteils unbeantwortet wieder löschten. Ich verspürte auch nicht die geringste Lust, auf eine Mail zu antworten, die lediglich aus den dürren Worten „Na ihr“ oder „Lust zu ficken?“ bestand – auch wenn ich keinen Zweifel hegte, dass der Absender seine Frage durchaus ernst gemeint hatte.

Natürlich schmeichelte es mir dennoch, dass es viele Likes für unsere Bilder gab – für meine noch mehr als für die von Steffen. Dabei hatten wir uns anfangs gar keine große Mühe mit unserer Bildergalerie gemacht, sondern einfach nur ein paar Schnappschüsse eingestellt, die im vergangenen Sommer an einem Badeteich in Hannover entstanden waren. Einer davon zeigte mich oben ohne, aber ernsthafte Nacktbilder stellten wir (zunächst) nicht ein. Ebenso hielten wir uns mit den Gesichtern im wahrsten Sinne des Wortes bedeckt. Wer uns virtuell in die Augen sehen wollte, konnte ja nach einem entsprechenden Bild fragen – was manche Männer auch sofort in der ersten Mail taten. Doch das ging uns dann doch zu schnell.

Natürlich gab es auch Mails, die wir beantworteten – weil sie von Paaren stammten, die uns interessierten. Auf die Weise kamen wir kurz hintereinander zu zwei ersten Dates. Beide Male trafen wir uns in einem Bistro, tranken Kaffee – und das wars. Vermutlich mussten wir es als Kompliment empfinden, dass beide Paare uns anschließend bei Joyclub erneut anschrieben und ein weiteres Treffen anregten. Bei einem der beiden Paare wäre Steffen auch gar nicht abgeneigt gewesen. Ich allerdings schon, sodass auch aus diesem Kontakt nichts weiter wurde. Bei einem Treffen zu viert musste es eben immer für alle vier passen. Wenn nur drei den Daumen hoben, dann war das einer zu wenig.

Oder war ich zu wählerisch? Bei unseren bisherigen Begegnungen im Swingerclub hatte ich mich doch auch spontan mit wildfremden Menschen auf Sex eingelassen – wenn auch mit angezogener Bremse. Mit diesem letzten Paar vor ein paar Wochen hatten wir sogar Sex gehabt, ohne vorher auch nur ein einziges Wort mit den beiden Menschen gewechselt zu haben. Es hatte sich aus dem Durcheinander auf der Spielwiese einfach so ergeben.

Vielleicht war ja genau das der Punkt. Beide Männer bei den Bistro-Dates lagen einfach nicht auf meiner Wellenlänge. Den Smalltalk mit ihnen empfand ich als schwerfällig, keiner von ihnen hatte auch nur im Entferntesten Steffens Charme. Zumindest einer der beiden hätte bei einer spontanen Begegnung auf einer Swingerclub-Matte aber durchaus Chancen bei mir gehabt. Optisch passte er ganz gut in mein Beuteschema – kommunikativ aber gar nicht. Vielleicht war dieser Umweg über ein neutrales Kaffeetrinken ja doch nicht so eine gute Idee, überlegte ich. Ich war nun einmal ein Kopfmensch, und möglicherweise stand ich mir damit selbst im Weg.

Erfreulicherweise stellte sich diese Überlegung jedoch als falsch heraus. Unser dritter Kontakt mit einem Joyclub-Paar fand in einem chinesischen Restaurant in Hildesheim statt – also eine halbe Autostunde von Hannover entfernt. Mit Tanja (27) und Ben (28) hatten wir auf Anhieb einen guten Gesprächsfaden, der weit über das Wetter oder gebackenes Hühnchen in Süß-sauer-Soße hinausreichte. Wir erzählten viel von uns und erfuhren eine Menge über dieses Hildesheimer Paar. Sie waren eine Sandkastenliebe, die mehr oder weniger schon im Kindergarten entstanden war. Letztlich war das auch der Grund für ihre Anmeldung bei Joyclub: Ihre sexuellen Erfahrungen hatten sie bisher ausschließlich miteinander gemacht. Und so war irgendwann die Frage aufgekommen: War das schon alles? Wenn man so eine Frage mit Ende 20 mit Ja beantworten musste, dann waren das vermutlich seltsame Aussichten für den Rest des Lebens. Daher hatten die beiden beschlossen, sich eine andere Antwort zu geben und in die Welt des Swingens einzutauchen.

Sie hatten erwogen, einen Swingerclub zu besuchen, waren aber zu der Auffassung gekommen, dass private Kontakte wohl besser zu ihnen passten. Ihre bisherigen Erfahrungen mit Joyclub entsprachen ziemlich genau den unseren: Wenige erste Dates – aber so gut wie kein sexuelles Abenteuer. Einmal hatten sie zwar etwas Erotisches erlebt, aber nur „in Ansätzen“, wie Ben es umschrieb. Was er damit meinte, behielt er auch auf Nachfrage für sich. Unseren Berichten aus dem Swingerclub im Sauerland lauschten die beiden hingegen sehr interessiert. Vor allem Tanja, wie mir schien. Sie fragte immer wieder nach. Sie war es auch gewesen, die bei den beiden die Idee mit Joyclub gehabt hatte. Womit dieses Paar zu einer Minderheit gehörte. Meist waren die Männer die treibende Kraft, wie ich im Laufe unseres weiteren Swinger-Lebens erfahren sollte.

„Ich würde schon gern mal wissen, wie sich ein anderer Mann anfühlt“, sagte Tanja irgendwann an diesem Abend.

Dass sie dabei nicht Steffen zuzwinkerte, sondern ihren Mann liebevoll anlächelte, empfand ich als sehr schön. Die beiden waren sich offensichtlich einig bei dem, was sie taten. Das war wichtig. Aber das war ja auch bei uns der Fall. Wie würde sich wohl Ben anfühlen, fragte ich mich unwillkürlich. In mein Beuteschema passte dieser große, schlanke Mann durchaus. Und auf den Mund oder den Kopf gefallen war er glücklicherweise auch nicht.

Ob es auch bei Tanja und Steffen passen würde, war mir nicht ganz klar. Mein Freund hatte eine Vorliebe für schlanke Frauen mit großer Oberweite (jedenfalls gern etwas größer als meine mittelgroßen Brüste). Letzteres hatte Tanja zwar zu bieten, aber mit ihrem Gewicht hatte sie zu kämpfen, wie sie uns bei diesem Abendessen freimütig mitteilte. In ihrem Joyclub-Profil waren eine Körpergröße von 1,70 Meter sowie ein Gewicht von 70 Kilo angegeben. Allerdings sei dies „ein klein wenig geschönt“, merkte sie selbstkritisch an, als wir auf die Selbstbeschreibungen in diesem Internetforum zu sprechen kamen. Was sie unter „ein klein wenig“ verstand, wollte sie uns jedoch nicht verraten.

„Meine Waage ist heute Morgen sehr unfreundlich zu mir gewesen“, sagte sie nur. „Aber ich bin fest entschlossen, meine überschüssigen Pfunde wieder loszuwerden.“

Nach meinem Empfinden war sie eine attraktive Frau. Und auch Steffen hatte meiner Einschätzung nicht widersprochen, als wir im Vorfeld über dieses Date gesprochen hatten. Es wäre ja auch absurd, die Attraktivität eines Menschen an einer Zahl auf der Waage oder der Körbchengrößenangabe im Waschzettel eines BHs festzumachen. Schließlich saß mein Freund ja nun hier dieser Frau mit den kurzen schwarzen Haaren gegenüber und führte eine espritvolle Unterhaltung mit ihr. Ich hatte sogar den Eindruck, dass Tanja ihn mit ihren lachenden Augen geradezu in den Bann schlug. Was würden wir tun, wenn uns die beiden nach dem Abendessen noch zu sich nach Hause einladen würden?

Was sie jedoch nicht taten. Irgendwann stellte Ben mit bedauerndem Blick fest, dass sich die mit der Babysitterin vereinbarte Zeit dem Ende entgegenneigte. Schade eigentlich, flüsterte meine Erotikfee. Ich wäre bereit gewesen für eine spontane Erweiterung unseres ersten Dates. Aber immerhin war ich halbwegs zuversichtlich, dass es dieses Mal ein zweites Treffen geben würde. Als wir etwas später Hand in Hand zu Steffens Auto wanderten, stimmte mein Liebster dieser Einschätzung ohne Wenn und Aber zu. Überschüssige Pfunde? Wen interessierten die denn?

Als wir kurz darauf im Auto saßen, musste ich meinen Freund sehr dringend küssen. Es wurde eine wilde Knutscherei, bei der Steffens Hand unter meinen kurzen Rock wanderte, wo sie nicht lange brauchte, meinem Slip eine gewisse Feuchtigkeit zu bescheren. Am liebsten hätte ich Steffen umgehend vernascht oder ihm zumindest einen geblasen. Aber das wagte ich dann doch nicht. Dafür war diese gut beleuchtete Straße in Innenstadtnähe dann doch zu belebt. Draußen gingen immer wieder Menschen vorbei. Zuschauer konnten ja ihren Reiz haben, aber alles zu seiner Zeit und an seinem Ort. Und diese Parkbucht war nun einmal kein Swingerclub.

Allerdings fuhr Steffen eine Viertelstunde später wie selbstverständlich auf einen kleinen Parkplatz an der Autobahn zwischen Hildesheim und Hannover. Bevor er den Honda geparkt hatte, hatte ich mich bereits von meinem Slip befreit. Kurz darauf saß ich auf Steffens Schoß, spürte seine Hände an meinem Po und seinen Schwanz in mir. Dass er mich bei diesem Quickie gleich zweimal zum Orgasmus fickte, war wundervoll. Und ich genoss es sehr, als kurz darauf sein Sperma in mich hineinströmte. Erst als er in mir deutlich zu schrumpfen begann, war ich bereit, seinen Schoß wieder zu verlassen. Wenn das die Wirkung dieses Hildesheimer Dates gewesen war, dann hatte es sich bereits gelohnt. Aber ich war recht zuversichtlich, dass da noch mehr kommen würde.