Mit Kindern durch das Hexenjahr - Marlon Baker - E-Book

Mit Kindern durch das Hexenjahr E-Book

Marlon Baker

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Beschreibung

››Das Standardwerk für moderne Hexenfamilien‹‹, meint Eliza Silverstone, und mit ihrer Aussage hat sie Recht! Denn keine Hexe versteht es besser, Handbücher und Ratgeber über das magische Leben innerhalb der Familie zu schreiben wie Tabitha Lockhardt. Sie zeigt in ihrem Buch, wie wir zusammen mit unseren Kindern Jahreskreisfeste, Rituale sowie andere Höhepunkte des Jahres- und Lebenskreises feiern, zelebrieren und ausgestalten können. Sie führt die Leser an altes Brauchtum und Rituale heran, zeigt aber auch, wie in der ››modernen Welt‹‹ ein durchaus traditionsreiches Brauchtum gelebt und gepflegt oder auch (neu)entdeckt werden kann. Ihr Buch richtet sich nicht nur an Hexen, Heiden und Druiden, die mit ihren Kindern den Sinn und die Spiritualität der Jahreskreisfeste (wieder) entdecken und (er)leben wollen, sondern auch an ››Quereinsteiger‹‹. Zahlreiche köstliche Rezepte aus Tabithas Hexenküche warten darauf, nachgebacken und -gekocht zu werden, sowie die Pflege des Brauchtums und Rituale (der magischen Künste und der traditionellen Naturreligion) in das tägliche FamilienLeben einfließen zu lassen - ohne jedoch unsere Kinder davon auszuschließen!

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Vorwort von Tabitha Lockhardt

Rituale – Im Kreis der Familie

Die Struktur des Rituals

Welche Rituale können innerhalb einer Hexenfamilie vollzogen werden?

Geburtstagsritual

Pubertätsritual (für Mädchen)

Pubertätsritual (für Jungen)

Ritual für ein Stelldichein

Ritual für die alte Frau

Loslass-Ritual

Sigillenzauber (als Bann-Zauber)

Utensilien für ein Ritual

Das Buch der Schatten

Wissen – Wollen – Wagen – Schweigen

Wanderungen (auch bei Nacht)

Familientag – Im Kreis der Familie

Spiele (selbst erfinden und basteln)

Die Jahreskreisfeste

Wir feiern SAMHAIN

Wir feiern das JULFEST

Wahrsagen mit Kürbiskernen

Tabithas kleine Einführung in die Numerologie

Tabithas Rezeptsammlung

Hexen-Kekse (auch Vollmond-Kekse genannt)

Bananen-Müsli-Wegezehrung

Wissenswertes zu Tabithas Wegezehrungen

Tabithas Token

Hutzelbrot (Ol Hagis Bread)

Honig-Figuren-Backwerk

Jahreskreis-Küchle

Fluffige Meridia Waffeln

Varianten für die fluffigen Meridia Waffeln

Süße Muffins

Äpfel zu Samhain

Tabithas Apfelkompott

Streuselkuchen mit Früchten oder Beeren

Rührkuchen

Varianten für den Rührkuchen:

Dunkler Schokoladenkuchen

Samhain Kuchen

Hexen Pfefferkuchen

Orangensauce (für den Hexen Pfefferkuchen)

Kalter Käsekuchen

(Butter-) Biskuit aus Vollkorn

Vollkorn Cookies

Ostara Streuselhasen

Ostara Nusshasen

Ostara Backwerk

Varianten für das Ostara Backwerk:

Vollkornallerlei für den Brotkorb

Varianten für das Vollkornallerlei für den Brotkorb

Hexen Vollkornbrot

Varianten für das Hexen Vollkornbrot

Leckeres Maisbrot

Deftige Käse-Muffins

Tabithas (fast schon legendärer) Karottenkuchen

Kessel Ratatouille nach Meridia Art

Silverstones Feuerkartoffeln

Die Zubereitung für den Sahne-Käse-Dipp

Pizzateig (Grundrezepte)

Hokuspokuseintopf (Hotch Potch)

Kürbiscremesuppe

Hexenschmaus

Irish Stew, klassisch

Zucchini-Tomaten-Quiche mit Feta-Quark

Frische Nudeln (Grundrezepte)

Pfannkuchen nach Art des Hauses

Süßer Reisauflauf mit Zwetschgen

Kräuter Bonbons selbst gemacht

Hafergrütze mit Obst

Speiseeis (Grundrezept)

Joghurt selbst gemacht

Marmeladen aus frischem Obst

Feine Kräuteröle, selbst gemacht

Natürlicher Geschmacksverstärker

Kräutersalz

Tabithas kleine Teekunde

Tabithas kleine Heilpflanzenkunde

Herstellung einer spagyrischen Medizin

Nachwort der beteiligten Autoren

Buchempfehlungen:

Tabitha Lockhardt

Mit Kindern durch

das Hexenjahr

Das Rad des Jahres – Im Kreis der Familie

Empfehlungen & Rezepte

für die Jahreskreisfeste

„Das Standardwerk für moderne Hexenfamilien“, meint Eliza Silverstone, und mit ihrer Aussage hat sie Recht! Denn keine Hexe versteht es besser, Handbücher und Ratgeber über das magische Leben innerhalb der Familie zu schreiben wie Tabitha Lockhardt. Sie zeigt in ihrem Buch, wie wir zusammen mit unseren Kindern Jahreskreisfeste, Rituale sowie andere Höhepunkte des Jahres- und Lebenskreises feiern, zelebrieren und ausgestalten können.

Sie führt die Leser an altes Brauchtum und Rituale heran, zeigt aber auch, wie in der modernen Welt ein durchaus traditionsreiches Brauchtum gelebt und gepflegt oder auch (neu)entdeckt werden kann. Ihr Buch richtet sich nicht nur an Hexen, Heiden und Druiden, die mit ihren Kindern den Sinn und die Spiritualität der Jahreskreisfeste (wieder) entdecken und (er)leben wollen, sondern auch an Quereinsteiger.

Zahlreiche köstliche Rezepte aus Tabithas Hexenküche warten darauf, nachgebacken und -gekocht zu werden, sowie die Pflege des Brauchtums und Rituale (der magischen Künste und der traditionellen Naturreligion) in das tägliche Familienleben einfließen zu lassen – ohne jedoch unsere Kinder davon auszuschließen!

Alle Texte, Textteile, Grafiken, Layouts sowie alle sonstigen schöpferischen Teile dieses Werks sind unter anderem urheberrechtlich geschützt. Das Kopieren, die Digitalisierung, die Farbverfremdung, sowie das Herunterladen z. B. in den Arbeitsspeicher, das Smoothing, die Komprimierung in ein anderes Format und Ähnliches stellen unter anderem eine urheberrechtlich relevante Vervielfältigung dar. Verstöße gegen den urheberrechtlichen Schutz sowie jegliche Bearbeitung der hier erwähnten schöpferischen Elemente sind nur mit ausdrücklicher vorheriger Zustimmung des Verlags und des Autors zulässig. Zuwiderhandlungen werden unter anderem strafrechtlich verfolgt!

Dieses Buch soll dem Einzelnen als Anregung dienen. Für seine Handlungen ist der Einzelne jedoch selbst verantwortlich. Eine Haftung der Autoren, Tabitha Lockhardt, sowie des Verlags für Umstände, die aus oder im Zusammenhang mit der Nutzung des Buches (der Rituale, Zauber und Rezepte) resultieren, ist ausgeschlossen.

Die Originalausgabe erschien im Dezember 2016

im mysteria Verlag – www.mysteria-Verlag-de

Copyright © 2016 mysteria Verlag, Fulda

Publishing Rights © Tabitha Lockhardt

E-Book Erstellung und Cover von AutorenServices.de

Redaktionelle Mitarbeit: Marlon Baker, Magnus Lockhardt

Eliza und Emmett Silverstone

Das Paperback erschien bei

CreateSpace Independent Publishing Platform

mit der ISBN-13: 978-1480024267

Vorwort von Tabitha Lockhardt

Schon seit einigen Jahren trug ich die Idee mit mir herum, ein Handbuch für Hexen und deren Familien zu schreiben, in denen ich die Rituale und Jahreskreisfeste insbesondere jenen Familien näherbringe, die den alten Pfaden folgen und oft nicht wissen, wie sie diese Rituale und Jahreskreisfeste ausrichten sollen.

Viele Ideen sind in dieses Buch eingeflossen, und letztendlich ist ein Handbuch entstanden, das in keinem Haus einer Hexe mit Kindern fehlen sollte. Denn wir sollten unsere Kinder niemals von dem ausschließen, was für uns selbst so wichtig ist: Das magische Wirken für uns selbst und andere!

Daher habe ich zusammen mit meinem Mann Magnus Lockhardt sowie Eliza und Emmett Silverstone an diesem Buch gearbeitet. Marlon Baker war dann so freundlich, das Buch redaktionell zu überarbeiten und es für den deutschsprachigen Raum zu überprüfen.

Und jetzt liegt es endlich vor: Mein Herzensprojekt! Dieses Handbuch soll als Anregung dienen, wie ihr im Kreise eurer Familie Rituale und Jahreskreisfeste ausgestalten könnt. Da wir Hexen jedoch unterschiedlichen Pfaden und Richtungen folgen, verstehen sich die in diesem Buch angegebenen Rituale lediglich als Wegweiser, dem ihr folgen könnt.

Jede Hexe, jedes Mitglied der Familie, sollte sich ein eigenes Buch der Schatten erstellen, wo er seine Rituale festhält. Es macht nur wenig Sinn, stur irgendwelchen Anweisungen zu folgen. Schafft euch eigene Rituale, die euch als Familie zusammenschweißen. In diesem Buch gehe ich näher darauf ein, wie ihr mit euren Kindern magisch arbeiten könnt, ohne sie aus der Bahn zu werfen.

Jedoch ist es notwendig, auch unsere Kinder so früh wie möglich an unseren Glauben, Überzeugungen und Vorstellungen heranzuführen, und sie nicht von dem auszuschließen, was für uns von größter Bedeutung ist: Ein selbstbestimmtes Leben zu führen, in dem die Magie einen großen Stellenwert hat.

Mein Mann und ich haben das große Glück, in einer Stadt zu wohnen, in der ausschließlich Hexen und Druiden eine neue Heimat gefunden haben. In Meridia gehört es zum Alltag, dass wir auch unsere Freunde und Nachbarn in die Rituale und Jahreskreisfeste einbeziehen. Insbesondere alleinstehende Menschen laden wir gerne zu unseren Festlichkeiten ein.

Doch auch ihr solltet versuchen, eure Freunde und Nachbarn in eure Feierlichkeiten einzubeziehen, so dass ihr damit eventuelle Vorurteile gegenüber euch und eure Religion abbauen könnt. Denn nichts ist schlimmer für eure Kinder, als wenn sie mit Vorurteilen zu kämpfen haben, was ihnen viel zu viel Energie rauben wird.

Stattdessen sollten eure Kinder zu selbstbewussten Menschen herangezogen werden, die sich nicht pausenlos dafür rechtfertigen müssen, dass sie den magischen Pfaden folgen. Stattdessen wird es euren Kindern einfacher sein, sich und ihre Religion zu erklären, wenn ihr sie schon frühzeitig an alles heranführt. Unsere Kinder sollten nie in die Verlegenheit kommen müssen, nicht zu wissen, was unsere Rituale oder Jahreskreisfeste ausmachen.

In einer magischen Familie wird kein Mitglied ausgeschlossen. Alle nehmen an den Ritualen und Jahreskreisfesten teil. Wie das im einzelnen vollzogen werden kann, habe ich insbesondere am Beispiel von Samhain und Jul einmal aufgezeigt.

Doch nicht nur Rituale und Jahreskreisfeste bestimmen den Alltag einer magischen Familie. Ich habe daher auch einige Aktivitäten aufgeführt, die euch als Familie näher zusammen bringen werden. Gönnt euren Kindern mal einen Tag, an dem sie bestimmen dürfen, was die Familie unternimmt. Nachtwanderungen und das gemeinsame Sammeln von Pilzen und Kräutern sollte ebenso in euer Familienleben einfließen.

Zu guter Letzt besteht dieses Buch zur Hälfte aus ausgewählten Rezepten, die in unserer Familie schon seit Generationen dafür sorgen, dass wir alle gesund leben.

In meiner Rezeptsammlung findet ihr unter anderem zahlreiche Rezepte, was für Rituale und Jahreskreisfeste vorbereitet werden kann. Vieles lässt sich selbst herstellen, und so könnt ihr auf viele Produkte aus dem Supermarkt verzichten.

Und wie bereits schon einmal erwähnt, dieses Buch soll euch als Anregung dienen. Wenn noch nicht geschehen, dann legt euch ein eigenes Buch der Schatten an, wo ihr eure Rituale für die Familie festhaltet.

Es ist mir eine Freude, mein Wissen mit euch zu teilen.

Rituale– Im Kreis der Familie

Neben den 8 Jahreskreisfesten, den 13 Voll- und Neumonden, spielen auch weitere Rituale im Leben von Hexen und deren Familien eine große Rolle. Rituale verleihen uns ein Gefühl von Ordnung und Kontinuität, von Zugehörigkeit und Spiritualität, und verbinden uns mit der (magischen) Gemeinschaft, in der wir leben und durch die wir unsere Mitte finden. Die starken Veränderungen und das allmähliche Zerbrechen von Gesellschaftsformen führen dazu, dass wir unseren Halt verlieren und unsere Rituale uns fremd werden.

Daher ist es unerlässlich, unsere Kinder schon so früh wie möglich in unsere Rituale und in unser spirituelles Leben mit einzubeziehen.

Heute haben viele Feste an Inhalt und Wahrhaftigkeit verloren, oft werden nur noch leere Hüllen von Festen gefeiert, deren Bedeutungen in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen sind. Dabei ist es gar nicht mal so schwer, den Sinn der Jahreskreisfeste aber auch der Rituale zu ››leben‹‹ und sie mit Leben und Spiritualität zu erfüllen.

Rituale sollten ein fester Bestandteil unseres Lebens sein, denn sie bieten uns die Möglichkeit, zu wachsen, zu lernen und unser innerstes Selbst (und den Atem der Göttin – Mutter Erde) zu erfahren. In diesem Buch beschreibe ich die wichtigsten Rituale, die in keiner Hexenfamilie fehlen dürfen. Dabei ist es jedoch wichtig, die Rituale nicht unbedingt 1:1 zu übernehmen; vielmehr macht es Sinn, wenn sich jede Familie eigene Rituale und dazugehörige Texte schafft – denn nichts ist stärker als ein Familienritual, dass die Familie selbst hervorgebracht hat. Ähnlich wie die Jahreskreisfeste vermitteln uns auch die Rituale den Zyklus der Zeit und des Jahres, da sich viele Rituale alljährlich wiederholen.

Manche Rituale erlebt man auch nur ein einziges Mal in seinem Leben und denkt mit Freude daran zurück, wenn man beispielsweise seinen Freunden oder Kindern davon erzählt. Auch die eigene Initiation in den Kreis der Hexen bleibt unvergessen, zumal diese – je nach Hexentradition – bis zu viermal wiederholt und somit vertieft werden. Jede Initiation weist uns daraufhin, dass wir in letzter Zeit gereift sind, dass unser Samen allmählich erste Früchte hervorbringt. Kinder ab dem 8. Lebensjahr können selbstbestimmt entscheiden, ob sie in den Kreis der Hexen aufgenommen werden wollen; und es ist kein Weltuntergang, wenn sich ein Kind mal dagegen entscheidet. Kinder, die jedoch mit den Ritualen und Festen aufwachsen, treffen die richtigen Entscheidungen – und zwar ihr gesamtes Leben lang. Sie wissen um die Bedeutung der einzelnen Feste und Rituale, und wissen auch, was sie für sich aus diesen Ritualen herausziehen können:

Ein Wachstum des eigenen Ichs!

Denn Magie verändert zuerst das eigene Selbst – Rituale lassen uns und unsere Kinder in einer Welt aufgehen, die an alte Werte und Substanz festhält, ohne sie für etwas anderes aufzugeben, was von den anderen als Feste bezeichnet wird. Insbesondere das Gemeinschaftsleben innerhalb der Familie wird durch Rituale verstärkt. Es ist wie ein Band, das sich um uns zieht. Wir, die in diesem Familienkreis stehen, wissen, dass wir uns auf den jeweils anderen verlassen können. Kinder in Hexenfamilien sind nicht nur Statisten, sie sind auch keine fremdbestimmten Geschöpfe, sondern werden schon früh in Entscheidungen mit einbezogen oder mit Verantwortung bedacht.

Unser Ziel muss es sein, unsere Kinder zu selbstbestimmten und mit Achtung vor jedem Menschen und der Natur zu erziehen – als Geschöpfe, die nicht minderwertig oder uns gar unterstellt sind. Wir stehen alle auf der gleichen Stufe. Unsere Kinder sollten niemals das Gefühl haben, weniger wert zu sein, als die Erwachsenen. Deshalb ist es auch so wichtig, sie in alle Vorbereitungen mit einzubeziehen. Zwar gibt es auch Rituale, die wir ohne unsere Kinder vollziehen, nur sollten wir ihnen dennoch davon berichten; ihnen vielleicht auch den Grund nennen, warum sie an einem bestimmten Ritual (noch) nicht teilnehmen dürfen.

Aber auch in Vollmond- und Neumondnächten lassen sich schon Rituale vollziehen, an denen unsere Kinder teilhaben können. Und es spricht auch nichts dagegen, zuerst ein Ritual mit den Kindern zu machen, bevor diese ins Bett gehen und sich die Erwachsenen noch zu einem weiteren Ritual treffen.

Rituale sollten an einem für euch heiligen Ort vollzogen werden. Das kann der Hintergarten des Hauses ebenso sein, wie ein eigener Hain oder ein Waldstück, indem ihr euch ungestört versammeln könnt. Bei Regen spricht nichts dagegen, Rituale auch im Haus zu feiern. Das Wohnzimmer sollte dann der Ort sein, an dem ihr euch versammelt. Zwar habe ich im Kapitel „Die Struktur des Rituals“ schon darauf hingewiesen, wie ein Ritual vollzogen werden sollte, aber ich möchte an dieser Stelle nochmals auf ein paar wichtige Punkte hinweisen.

Reinigt zuerst die Luft mit Weihrauch (welcher für das jeweilige Ritual in Frage kommt, könnt ihr dem Anhang des Buches entnehmen), und heißt dann jeden dadurch willkommen, dass ihr ihn/sie an Stirn, Brust, Hände und Füße salbt. Sprecht dann: „Wer ist da? Wie kommst du? Was bringst du?“ Der Teilnehmer, ganz gleich ob Kind oder Erwachsener, nennt nun seinen Namen und sagt, dass er/sie in vollkommener Liebe kommt und Frieden bringt. Dann nimmt jeder seinen Platz im Kreis ein.

Zieht den magischen Kreis, indem ihr drei-, fünf- oder neunmal gegen den Uhrzeigersinn, in der Umlaufrichtung des Mondes, um ihn herumlauft (sogenannte Widdershins). Dabei summt ihr leise und lasst eure Stimmen allmählich zum Gesang werden. Lasst eure Stimmen sich ineinander verflechten und einen Kraftkegel bilden, in dem ein geschützter heiliger Raum entsteht. Stellt euch dann in den Kreis und ruft die Geister der vier Elemente an, ruft eine Göttin an, sofern ihr mit ihr arbeiten wollt.

Sobald ihr Kuchen und Tee (oder Saft) herumgehen lasst, wobei jeder ein Stück des Kuchens in den Mund seines Nachbarn legt mit den Worten: „Mögest du nie hungrig sein“ und dann den Kuchen weiterreicht, ist es wichtig, dass keiner im Kreis ausgeschlossen wird. Selbst die Kleinsten können daran teilnehmen. Dann reicht den Tee oder Saft herum und lasst jeden davon trinken, wobei die Worte „Mögest du nie durstig sein“ gesprochen werden.

Schließlich küsst jeder seinen Nachbarn innerhalb des Kreises und sagt dabei: „Mögest du immer geliebt werden.“

Nachdem Kuchen und Getränk herumgegangen sind, könnt ihr feiern, reden und euch mit den Problemen eurer Familie oder anderen Dingen beschäftigen, wobei ihr den Kreis aber beibehaltet. Schließlich löst ihr den Kreis nach einer Weile auf und beendet das Ritual.

Sofern auch Zaubersprüche gesagt wurden bzw. Zauber bewirkt wurden, sammelt alle Kerzen ein sowie das vergossene Wachs und sonstiges Material wie Pflanzen, Essensreste usw. und werft sie in einem verschlossenen Beutel in den Müll oder vergrabt die Reste auf eurem Hain oder dem Hintergarten, sofern dies für das Ritual oder den Zauber von Bedeutung ist. Geht dann fort, ohne euch nochmals umzusehen. Und wenn ihr das Ritual in eurem Wohnzimmer vollzogen habt, legt euch schlafen und betretet das Zimmer erst wieder am nächsten Morgen. Insbesondere bei Kleinkindern sollte beachtet werden, dass ihr die Rituale nicht allzu lang macht, da sonst auch sehr schnell die aufgebaute Energie verpuffen kann. Vergesst auch nicht, dass es sich bei jedem Ritual um eine Feier handelt! Zwar sollte jedes Ritual mit Ernsthaftigkeit begangen werden, doch sollte es auch immer eine freudige Angelegenheit sein, dass ihr euch zusammenfindet. Allzu tiefsinnige Rituale sollten wir daher dem Patriarchat überlassen.

So wie wir das Rad des Jahres und das Zu- und Abnehmen des Mondes feiern, ebenso feiern und ehren Hexen die Höhepunkte im Leben der Frau; wobei aber auch männliche Familienmitglieder nicht zu kurz kommen. Auch für Jungen, junge und erwachsene Männer gibt es Rituale, die euch als Familie zusammenschweißen werden – denn ihr seid Eins!

Nach jedem Ritual solltet ihr euch zudem auch Notizen machen. Dazu könnt ihr alles aufschreiben, was euch wichtig erscheint. Entweder tragt ihr diese Dinge in eurem Buch der Schatten ein oder in eine Mappe, die ihr euch für eure Rituale und magische Arbeit anlegt. Wollt ihr Fotos während der Rituale machen, ist es wichtig, diese nicht dann zu machen, wenn sie störend für das Ritual oder den Zauber sind. In vielen Hexenfamilien gibt es zahlreiche Bücher, die von den vorausgegangenen Ritualen erzählen. Schafft euch so eure eigene Bibliothek und eure eigenen Traditionen. Auf diese Weise erneuern wir die Vergangenheit, um die Zukunft zu gestalten.

Auf den nachfolgenden Seiten stelle ich nicht nur Rituale vor, sondern auch Aktivitäten, die ihr mit euren Kindern machen könnt. Insbesondere (Nacht-)Wanderungen gehören zum Familienleben dazu; während einer Wanderschaft könnt ihr euren Kindern auch jenes Wissen weitergeben, was uns Hexen ausmacht. Weiht eure Kinder in die Pflanzen- und Kräuterkunde ein, lehrt sie, Pflanzen, Bäume und Tiere ihrer Umgebung zu bestimmen und sagt ihnen, was wir aus der Natur essen können, und was nicht!

Die Struktur des Rituals

Vorbereitung: Bezieht eure Kinder in alle Vorbereitungen auf ein Ritual oder Jahreskreisfest mit ein, denn sie sind in vielerlei Hinsicht der wichtigste Teil des Rituals. Allein schon die (Vor-)Freude auf ein Ritual, der guten Planung und der Meditation auf das Thema lässt das Erlebnis für alle Beteiligten tiefer werden und macht die Magie stark und zielsicher.

Wenn ein Vollmondritual abgehalten werden soll, ist es ratsam, die Struktur für das Ritual schon am vorangegangenen Neumond auszuarbeiten. Aber auch die Vorbereitungen zu den Jahreskreisfesten können schon Wochen vorher geplant werden. Oft ist es nötig, für ein Ritual notwendige Materialien zu besorgen, Weihrauch und Salböle herzustellen, oder auch einen Text vorzubereiten.

Kinder können gar nicht früh genug in diese Vorbereitungen mit einbezogen werden, denn so geht ihnen diese Arbeit in ››Fleisch und Blut‹‹ über. Allerdings sollten Kleinkinder an keinem Ritual teilnehmen, das ihren ››Horizont‹‹ übersteigt. Jugendliche ab einem Alter von 13 Jahren können aber auch an Ritualen teilnehmen, um sie allmählich mit ihnen vertraut zu machen. Oft bilden unsere Kinder einen zweiten Kreis und schauen den erfahreneren Mitgliedern der Familie zu. Auch können an Kinder Aufgaben abgegeben werden, wie z. B. das Elemente-Anrufen oder den Altar zu schmücken. Außerdem sollten sie bei den Zubereitungen der Speisen und Getränke einbezogen werden. Insbesondere dann, wenn frische Zutaten unmittelbar vor einem Ritual im Wald gesammelt werden, wie Kräuter, Pilze und Früchte. Hier könnt ihr euren Kindern auch gleich das Wissen vermitteln, wie Pilze bestimmt werden oder welche Wirkungen die einzelnen Kräuter (in unserem Essen) haben.

Es ist wichtig, dass jeder in der Familie eine Rolle einnimmt, sodass keine Person zu viel Verantwortung übertragen bekommt. Am Abend des Rituals nehmen alle Teilnehmer an dem Ritual ein Bad, waschen ihre Haare, damit die Alltagssorgen abfließen können. Auch ein gemeinsamer Saunabesuch oder einer Schwitzhütte bewirkt eine Reinigung der Körper. Jeder zieht sich dann saubere Kleidung oder ein rituelles Gewand an – auch wenn viele Rituale himmelgewandet durchgeführt werden (also nackt).

Rituale sollten stets in freier Natur vollzogen werden; am besten im eigenen Hain oder an einem Ort, an dem ihr ungestört seid. Dort platziert ihr dann euren Altar an einer sicheren Stelle, an der er nicht umgestoßen und die Kerzen nicht durch einen Windzug ausgeblasen werden können. Je nachdem, welchem Zweck euer Ritual dienen soll, könnt ihr noch ein Symbol, ein Modell oder Bild einer der Götter oder Göttinnen aufstellen, mit der ihr gerade arbeitet, also Jungfrau, Mutter oder alte Frau. Schmückt den Altar mit zur Jahreszeit gehörenden Blumen und dazu passende Kerzen. Solltet ihr ein Ritual in einem Raum feiern, dekoriert ihn mit Bändern, Muscheln, Holz und was sich dafür eignet.

Der Altar steht im spirituellen Zentrum, steckt deshalb eure ganze Liebe und Energie darein, ihn zu bauen. Dann verbrennt Weihrauch, um den Ort aber auch die Luft zu reinigen. In einem Raum geht ihr mit dem Weihrauch die vier Ecken des Raumes ab, oder geht einen Kreis um den Altar, wenn er im Freien steht. Danach kann die magische Handlung beginnen. Zündet die Kerzen an und platziert Essen und Trinken um den Altar.

Begrüßung und Ziehen des Kreises: Die Hohepriesterin (oder Mutter) begrüßt jedes Mitglied (der Familie), sie fragt, wer er/sie ist und wie er/sie kommt, und die Salberin salbt alle an Stirn, Hals, Herz, Solarplexus, Schoß, Händen und Füßen.

Alle nehmen ihren Platz im Kreis ein. Dann wird der Kreis gezogen. Dies geschieht dadurch, dass im umgekehrten Uhrzeigersinn drei, fünf, sieben oder neun Widdershins um den Kreis gelaufen werden, währenddessen meditieren die anderen auf das Ritual.

Der Kreis stellt einen Schutz für alle dar, die sich darin befinden; nichts kann in ihn eindringen, und wenn jemand ihn verlassen will, bevor er aufgehoben ist, muss von der Hohepriesterin eine Tür in ihm geöffnet und wieder geschlossen werden.

Beschwörung der vier Elemente (und der Göttin): Die vier Elemente werden beschworen, wobei meistens mit der Erde begonnen wird. Ihr könnt auch die Namen der Geister benutzen, wenn ihr sie kennt; andernfalls haltet ihr euch an die Symbolik der vier Elemente, die im Anhang des Buches zu finden sind. Die Hohepriesterin ruft die Göttin mit ähnlichen Worten an. Am besten lernt ihr sie auswendig. Die Beschwörung der vier Elemente kann wie folgt lauten: Stell dich in den Kreis und rufe die Geister der vier Elemente an:

Wende dich nach Norden und sage:

Erde, Erde, ich rufe dich, Erde!

Sei bei uns heut Nacht,

mit deiner Macht umhülle uns,

mit deiner Kraft umschließe uns,

halte uns, halte uns.

Nach Süden gewandt rufst du das Feuer an:

Geister des Feuers, Geister des Feuers!

Tanzt mit uns heut Nacht,

leiht uns eure Energie,

gebt uns euer Licht,

wärmt unsere Herzen,

wärmt uns, Geister des Feuers,

wärmt uns!

Wende dich nach Westen und rufe das Wasser an:

Wasser, Wasser ,

Wasser kühl und klar wie Kristall,

Wasser wild und rauschend,

Wasser tief und dunkel,

umfließe uns, umfließe uns!

Wende dich nach Osten und beschwöre nun die Luft:

Wind, Wind, horche, Wind!

Wirbelnder Wind, weinender Wind,

heulender Sturm, sanfte Brise,

trage uns, trage uns!

Beschwöre dann Macht oder Angesicht der jeweiligen Göttin herbei, mit der ihr arbeiten wollt. Der Vollmond ist mit der Gottmutter verbunden. Wenn ihr kein besonderes Anliegen habt, ruft ihr am besten sie an:

Beim Treiben der Wolken,

beim Rauschen des Bachs,

beim Laufen des Hasen,

beim Heulen des Wolfs,

Mutter, rufe ich dich.

Bei allem, was schön ist und zart,

bei des Kobolds verborgener Höhle,

bei allem, was wild ist und wüst,

und allem, was karg ist und kahl,

beim Leuchten der Sonne

und der Finsternis des Schoßes

ruf ich jetzt dich zu mir.

Bei der Sanftheit deiner Stimme,

bei den Kurven deiner Gestalt,

beim Duft deines Haares,

bei allem, was glitzert und schimmert,

beim Schlagen der Becken,

beim Flug der Tauben

ruf ich dich jetzt!

Wenn die Beschwörungen vollzogen sind, beginnt die eigentliche Magie!

Öffnen des Kraftkegels: Die Mitglieder des Kreises beginnen nun zu singen und zu summen und dazu vielleicht eine Trommel zu schlagen, um die Kraft herbei zu beschwören. Mit der Kraft des Zaubers holt ihr die Göttin in euren Zirkel und befreit die Energien.