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Ein Mann, an dem man sich die Finger verbrennt ...
Für eine Nacht gehörte der heißeste Typ des Planeten mir. Ich wusste nichts über ihn, nicht einmal seinen Namen. Am nächsten Tag war er verschwunden. Was mir blieb, war die Erinnerung. Als das Schicksal unsere Wege abermals kreuzen ließ, waren seine Lippen noch immer so verführerisch. Seine Berührungen brannten auf meiner Haut. Sich aber in diesen Workaholic im Dreitausend-Dollar-Anzug zu verlieben ist keine Option: Denn er hat ein Geheimnis. Eines, das für mich ein Dealbreaker ist ...
"Frech, aufregend, kompliziert und immer, immer total bezaubernd! Ich kann 'Mogul' nur empfehlen, denn Ian ist einfach heiß!" TIJAN, NEW-YORK-TIMES-Bestseller-Autorin
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Seitenzahl: 319
KATY EVANS
Mogul
Wenn du mich berührst
Roman
Ins Deutsche übertragen von Hans Link
Sara Davies’ Lebenstraum ist es, als Tänzerin auf der großen Bühne die Zuschauer zu bezaubern. Um dies wahr werden zu lassen, hält sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und tingelt von einem Vortanzen zum nächsten. Als sich Sara auf dem Rückweg von einer Probe mit einem wildfremden – aber superheißen! – Typen im Anzug das Taxi teilt, wird das die Nacht ihres Lebens: Die beiden kennen einander nicht, doch die gegenseitige Anziehungskraft zwischen Sara und dem Fremden ist nahezu greifbar – und endet in einem One-Night-Stand, den sie nie vergessen wird. Sara ist von ihrer Spontaneität selbst überrascht, denn sie kennt nicht einmal den Namen des Mannes. Er will ihr jedoch nicht mehr aus dem Kopf gehen. Aber wie soll sie ihn finden? Da hilft ihr der Zufall auf die Sprünge. Und als Sara abermals auf Ian Ford trifft, ist es noch immer da – jenes unwiderstehliche Prickeln zwischen ihnen, das sie immer wieder zueinander zieht. Und diese Magie wird niemals aufhören, davon sind beide überzeugt. Doch ein Geheimnis aus Ians Vergangenheit steht zwischen ihnen … und Sara muss sich entscheiden, ob Ian es wert ist, ihm ihr ganzes Herz zu offenbaren.
»Haunting« – Halsey
»Stitches« – Shawn Mendes
»Strangers« – Halsey
»Turn Me On« – David Guetta
»Heartless« – The Fray
»Body Party« – Ciara
»Skin« – Rihanna
»Faithfully« – Journey
»I’m Gonna Getcha Good!« – Shania Twain
»Story of My Life« – One Direction
»Wait for You« – Nelly Furtado
»She (For Liz)« – Parachute
»This Time Around« – Tove Lo
»Steal Your Heart« – Augustana
»Burnin’ Up« – Jonas Brothers
»The Scientist« – Coldplay
»How Deep Is Your Love« – Calvin Harris and the Disciples
»All In« – Lifehouse
»Four Seasons, Rezeption, Sara am Apparat.«
»Sara, hier ist der Gast aus Zimmer 1103.«
»Oh ja. Was kann ich für Sie tun, Sir?«
»Ich hätte gern Ihren zusammengeknüllten Schlüpfer in der Tasche und Sie, in Ekstase, in meinem Bett.«
Ich errötete. »Wird sofort erledigt, Sir.«
»Sara, hast du es geschafft, die Eintrittskarten für Hamilton zu bekommen?«
»Ja, ich habe sie herschicken lassen«, sage ich zu Victor, meinem Kollegen, und senke den Kopf, damit er nicht sieht, wie sehr mich das Telefongespräch erregt hat. Ich lasse mein offenes Haar wie einen Vorhang über mein Gesicht gleiten, logge mich auf meinem Computer aus und greife nach meinem Handy. »Ich muss einem unserer Gäste etwas bringen und gehe auf dem Weg gleich zur Toilette. Ich bin gleich wieder da«, sage ich zu ihm.
Ich trete hinter der Rezeption hervor in die Lobby und schwitze bereits bei dem Gedanken an das, was ich gleich tun werde. Ich gehe zur Toilette, schließe mich in einer Kabine ein, ziehe meinen Schlüpfer aus und knülle ihn zu einem winzigen Knäuel zusammen.
»Verdammt!« Ich habe keine Taschen, um ihn zu verstauen.
Ich beiße die Zähne zusammen und streife den Schlüpfer wieder über, dann gehe ich zurück in die Lobby und warte auf einen leeren Aufzug, damit ich allein nach oben fahren kann.
In letzter Sekunde steigt noch eine Frau in den Aufzug. »Guten Abend«, sagt sie.
»Guten Abend, Ma’am«, erwidere ich.
Sara, was tust du da?!
Ich kann nicht fassen, dass ich im Aufzug unterwegs zu seinem Zimmer bin. In jedem Stockwerk hämmert mein Herz heftiger. Und als die Frau aussteigt, kann ich meine Erregung kaum noch beherrschen. Mein ganzer Körper zittert vor Verlangen, als die Aufzugtüren sich schließen, und ich lasse die Hände unter meinen Rock gleiten und ziehe abermals meinen Schlüpfer aus. Ich knülle ihn in der Hand zusammen und starre ängstlich auf das Display, das anzeigt, wie der Aufzug immer weiter nach oben fährt.
Ich habe schon bei meiner ersten Begegnung mit ihm die Fassung verloren und seitdem nicht wiedergefunden. Es ist wie eine innere Unruhe – mein Körper fühlt sich irgendwie fiebrig an, ein wenig zu warm und überschwemmt mit einer Überdosis weiblicher Geschlechtshormone.
Ich erreiche sein Stockwerk, steige aus und gehe zu Zimmer 1103. Ich klopfe zweimal an, dann warte ich und schaue mich um, voller Furcht, erwischt zu werden.
Die Tür geht auf – der hochgewachsene, dunkle, verruchte Mann steht mir gegenüber –, und mir stockt der Atem.
Es ist die Art Atemlosigkeit, die man erlebt, wenn man in einer Achterbahn ganz oben angekommen ist und gleich hinabstürzen wird – wenn man einfach keine Luft bekommt, so sehr man es sich auch wünscht. Absolut nicht. Man kann nur einen Schrei ausstoßen – wenn man überhaupt noch eine Stimme hat. Es ist ein seltsames, unbehagliches Gefühl, aber dieser Mann hat etwas an sich, was bei mir alle Knöpfe drückt.
Vor allem den Knopf, auf dem steht: Ich hatte seit einer ganzen Weile keinen Sex mehr.
Den Knopf, auf dem steht: Ich mag unerreichbare Männer, obwohl ich es nicht will.
Den Knopf, auf dem steht: Ich finde Männer in Anzügen heiß.
Den Knopf, auf dem steht: Wenn ich einen Typen kennenlerne, der ein Feuerwerk in mir auslöst, werde ich keine Pussy sein und weglaufen. Nein! Ich werde ein Streichholz anzünden und sehen, wie hoch die Flammen schießen …
Und so stehe ich hier und starre den Hotelgast an, dessen Namen ich nicht kenne – nicht dass das wichtig wäre. Das Zimmer wurde von einer kalifornischen Firma reserviert. Sie schicken regelmäßig Angestellte hierher, aber diesen bestimmten Angestellten habe ich vorher noch nie gesehen.
Es ist das erste Mal, dass ich dieses »Streichholz« entzünde.
Aus irgendeinem Grund ist es einfach. Es ist so einfach, dass ich nicht glauben kann, wie schnell ich die Arbeit habe sausen lassen, als er angerufen und nach mir gefragt hat, und wie verdammt scharf ich darauf bin, meinen Schlüpfer in seine Tasche fallen zu lassen.
Ich lächele ihn an, bevor ich an ihm vorbei in sein Zimmer schlüpfe. Er packt mein Handgelenk, um mich aufzuhalten, und zieht mich zu sich heran. Vor Überraschung will ich ausatmen, aber die Luft bleibt mir im Hals stecken. Er schaut auf mich herab und schließt mit der anderen Hand langsam die Tür.
Der Mann sieht toll aus im Anzug. Er sieht ebenso toll aus ohne Jackett, nur mit Hose und weißem Hemd. Na und? Viele Männer sehen toll aus im Anzug.
Aber dieser hier lässt mein Herz so heftig hämmern, dass ich fürchte, es wird mir den Brustkorb sprengen.
Dieser Mann ist eine Supernova. Und er ist die Verkörperung eines Workaholic. Jetzt landen die Blicke des heißen Workaholics auf dem Puls an meiner Kehle, und er hebt den Arm, legt mir die Hand um den Hals und streichelt mit dem Daumen über die pulsierende Stelle.
»Bist du jetzt schon angetörnt, Sara?«, fragt er.
Sein Gesicht wirkt ein wenig arrogant, sein reservierter Ausdruck verrät nichts. Seine Schultern sind breit und stolz, die Art von Schultern, die einen den ganzen Tag tragen können. Seine Wimpern sind hübscher als die eines Mädchens. Nicht dass ich eifersüchtig wäre oder etwas in der Art.
In seinen Augen liegt pure tintendunkle Schwärze.
Die gleiche Schwärze wie in seinem Haar.
Seine symmetrischen Züge könnten nicht hinreißender sein.
Der Mann scheint sich so wohl in seiner Haut zu fühlen, dass ich mich frage, ob er weiß, wie attraktiv er ist. Er müsste blind sein, wenn er es nicht wüsste. Aber spielt das irgendeine Rolle für ihn?
Er sieht heiß aus im Anzug, der heißeste Anzugträger, den ich je gesehen habe, und ich frage mich, ob er irgendetwas anderes tut, als zu arbeiten.
Sein Mund ist leicht verzogen, als sei er drauf und dran zu lachen, er lächelt ein wenig breiter und lässt gerade, ebenmäßige Zähne aufblitzen.
Ich drücke mich fester an ihn, und er packt mich und hebt mich auf die Konsole neben dem Foyer der Suite, und ich begreife, dass er durchaus mehr tut, als nur zu arbeiten.
Er senkt seinen rußschwarzen Kopf, und seine Lippen liebkosen meine. Ein tausendfaches Kribbeln durchdringt mich. Meine Lippen öffnen sich – vor Erwartung. Gierig. Er atmet ein, knurrt und öffnet dann seinen heißen, festen, für Sex wie geschaffenen Mund und presst ihn fest auf meinen. Unsere Münder lösen sich in einem höllisch verrückten Kuss auf, und seine Zunge schnellt hervor, um meine in Brand zu stecken. Mit einer einzigen Bewegung seiner starken Arme werde ich gegen seinen flachen Körper gedrückt und gegen den wunderbaren Beweis, wie verdammt heiß und steif dieser Mann bereits für mich ist. »Besorg es mir«, flüstere ich, außerstande aufzuhören, ihn zu küssen, während ich mit den Fingern durch sein Haar fahre.
»Ich werde es dir besorgen.« Er wirft mir einen Blick zu, der so voller sexueller Anspielungen ist, dass ich jeden Moment in Flammen aufgehen könnte. »Und zwar mehrfach.«
Der Mann erobert abermals meine Lippen und beschert meiner Zunge die beste Massage, die sie je bekommen hat. Eine Massage, die meinem ganzen Körper ein Happy End verspricht.
Ich streichele über die Vorderseite seiner Hose und kann nicht ermessen, wie groß er ist, er ist riesig, und etwas an seiner guten Ausstattung und seiner Bereitschaft, sie mir zu schenken, macht mich immer feuchter. Ich streiche mit der Hand auf und ab und höre, wie ich keuche, meine ganzen Sinne entflammt von Gedanken an ihn – wie gut er sich anfühlt, wie gut er riecht, wie gut er küsst, denn es ist so berauschend. Er ist BERAUSCHEND.
Ein Tag zuvor …
Nach einem Aufenthalt in Houston und einem Sturm über Manhattan, der uns eine halbe Stunde Verspätung eingebracht hat, bin ich wieder in New York. Ich bin fix und fertig und schlecht gelaunt, als ich mit meinem Rollkoffer den Terminal verlasse, aber auch froh, zu Hause zu sein.
Ich will mir ein Bad einlassen und dieses Wochenende einfach vergessen, vor allem die Tatsache, dass meine Familie gefühlt binnen eines Wimpernschlags auseinandergebrochen ist.
Ich habe es nicht kommen sehen.
Ich dachte, meine Eltern würden zusammen alt werden, bis zum Ende. Ich dachte, sie seien glücklich. Ich dachte, sie seien eins der seltenen Ehepaare auf der Welt, die einander immer noch lieben.
Stattdessen stellt sich heraus, dass mein Dad meine Mom nicht mehr liebt. Ich weiß nicht, wen es tiefer getroffen hat, meine Mom oder mich.
Ich bin abgelenkt von meinen Gedanken und bemerke daher erst zu spät, dass ich an die Spitze der Taxischlange gegangen bin – einer Schlange, die mindestens eine Stunde Wartezeit verheißt. »Das Ende ist dahinten«, knirscht ein übellauniger älterer Mann.
Erschrocken lasse ich den Blick zum Ende der Schlange wandern, und meine Schultern sacken herab. Ich nehme mein Handy aus der Tasche und öffne die Uber-App. Als ich das letzte Mal versucht habe, am Flughafen ein Uber-Auto zu ergattern, war es die Hölle. Der Mann konnte mich nicht finden, und ich konnte ihn nicht finden, und trotzdem wurde abkassiert. Niemand zahlt für einen Service, den er nie genutzt hat, daher zögere ich.
Ich lasse den Blick schweifen und bemerke einen Mann im Anzug, der dabei ist, in ein Taxi zu steigen. Ich komme näher und überlege, ihn zu fragen, wohin er fährt und ob ich mir das Taxi mit ihm teilen kann.
Der Mann ist absolut scharf, und er weiß es, aber ich versuche, mich davon nicht beeindrucken zu lassen. Ich bin zu erledigt.
Als der Taxifahrer seinen Koffer in den Kofferraum lädt, wandert der Blick des Mannes zu mir herüber. Er zieht erwartungsvoll die Augenbrauen hoch, und ich platze heraus: »Nolita. Fahren Sie vielleicht in die Nähe?«
Er tritt zurück und verzieht die Lippen, als sei er verärgert, bedeutet mir aber einzusteigen.
Ich gehe sofort in die für New Yorker typische Abwehrhaltung, eine Reaktion auf die Feindseligkeiten, denen wir ständig ausgesetzt sind. Dennoch reiche ich dem Fahrer hastig meinen Koffer und springe schnell in den Wagen. Der Mann nimmt auf der Rückbank Platz und schließt die Tür, während ich dem Fahrer meine Adresse nenne.
Meine Abwehrmechanismen fallen, sobald wir unterwegs sind, und ich träume wieder von meiner heißen Badewanne. Ich drehe mich um, um mich bei dem Mann zu bedanken, aber er hat bereits sein Handy am Ohr. Er spricht mit tiefer Stimme und gibt kurz angebunden Anweisungen.
Er scheint ein kleines Arschloch zu sein. Wie der Typ Mann mit gewissen Erwartungen, der es nicht gewohnt ist, das Wort nein zu hören.
Während meiner Zeit an der Tanzakademie der University of New York haben zahlreiche männliche Darsteller, mit denen ich getanzt habe, erwartet, dass ich mit ihnen ins Bett gehe. Ich wurde Expertin darin, sie abzuwehren. Ich hatte sogar eine bestimmte Geste, die ich machte, wenn sie aufs Ganze gingen – ich stieß den Arm vor, die Handfläche nach oben gedreht und wandte dann schnell den Kopf ab. Ich nannte sie »Zur Hölle, nein.« Es genügte, um die Botschaft rüberzubringen, sodass ich sie glücklicherweise nicht auszusprechen brauchte; die Geste war viel subtiler.
Werde ich die Handbewegung bei diesem Mann brauchen?
Exzellente Frage, Sara. Obwohl irgendetwas an ihm mich an eine ganz andere Art von Geste denken lässt. Ich schaudere, als ich mit den Augen über seinen festen Körper streife.
»Ja, und schicken Sie per FedEx eine Kopie an das Hotel«, blafft er.
Ich verlagere meine Position, und er schaut auf meinen Minirock herab.
Ich spüre, wie ich ungläubig die Augenbrauen hochziehe, aber er starrt zu konzentriert auf meine Oberschenkel, um es zu bemerken. Als er wieder in sein Handy spricht, habe ich das Gefühl, er spreche mit mir. »Ich sage Ihnen, machen Sie es einfach auf, ziehen Sie es raus, und bringen Sie es mir so schnell wie möglich.«
Ich rutsche auf meinem Sitz hin und her.
Er hebt den Blick und zieht die Mundwinkel nach oben.
Ich versuche, nicht laut zu keuchen, als er mich wieder in Augenschein nimmt. Ich schwöre, ich sehe ein Schimmern von Lust in seinen Augen, aber seine Miene ist undurchdringlich.
»Danke. Und sagen Sie Roberts, sie soll mich anrufen, wenn sie da ist.«
Er beendet das Gespräch und steckt sein Telefon in die Tasche.
Schweigend mustert er mich.
Er sieht wie ein Geschäftsmann aus, aber unter seinem Anzug verströmt er eine solch starke Anziehungskraft, dass ich mich frage, wie es sich anfühlen würde, die Nägel unter dieses weiße Hemd zu krallen, seine Krawatte zu lösen, ihn am Kragen zu packen, dieses perfekte schwarze Haar zu zerzausen und seine verdammt schönen Hände auf mir zu spüren.
Er kneift die Augen zusammen, als ich mir die Lippen lecke; dann sieht er aus dem Fenster, seufzt und fährt sich mit einer Hand übers Gesicht. Er flucht leise, schüttelt den Kopf und verzieht süffisant die Lippen.
Langsam frage ich mich, ob ich mir die anzüglichen Blicke zwischen uns nur eingebildet habe, als er die Lippen noch höher zieht und deutlich sagt: »Kommen Sie näher.«
Ich zucke zusammen und stoße ein kleines Lachen aus. »Funktioniert das bei Ihnen immer so?«, flüstere ich.
»Keine Ahnung. Tut es das?« Er wirft mir einen trägen Blick zu, und in seinen tintenschwarzen Augen liegt ein Fünkchen Schalk.
Er seufzt, lockert ein ganz klein wenig seine Krawatte und lehnt sich auf der Rückbank des Wagens zurück. »War ein langer Tag.« Er streckt die Füße aus und sieht mich an, als erwarte er, dass ich ihn massiere oder etwas in der Art.
»Ach ja? Und ich hatte einen langen Flug.«
Wider besseres Wissen mustere ich seine wunderbar breite flache Brust und sein gut aussehendes Junge-von-nebenan-Gesicht, in dem sich ein Pornostar-Lächeln abzeichnet und die Unerreichbarkeit eines Workaholics, die an ihm klebt wie dieser verdammt heiße schwarze Anzug.
Er seufzt verärgert. »Kommen Sie näher«, wiederholt er.
Ich ringe mit mir, ob ich ihm eine freche Retourkutsche anbieten oder ihn zu Tode erschrecken soll, wenn ich tue, was er verlangt, aber mein Telefon klingelt, und ich frage mich, ob es mein Mitbewohner ist, der bestätigt, dass er meine Wohnung endlich geräumt hat.
»Hallo?«, antworte ich.
»Spreche ich mit Sara Davies?«
»Ja, hier ist Sara.«
»Sara, hier ist Carly. Du weißt schon, das neue Mädchen. Ich wollte fragen, ob du heute Abend meine Schicht im Hotel übernehmen könntest.«
»Ich bin gerade erst angekommen, und ich bin fix und fertig, und meine Schicht beginnt erst morgen …«
»Oh, tausend Dank, dass du das für mich tust! Ich weiß, es ist viel verlangt«, quiekt sie, als hätte ich mich gerade einverstanden erklärt, und legt auf.
Uff.
Ich funkele mein Handy an. Ich bin noch nicht bereit, wieder zu arbeiten. Und was ist mit meinem Bad? Bäh.
»Sara, aha.« Er beobachtet mich, während ich mein Handy zurück in meine Handtasche packe.
»Haben Sie etwas gegen meinen Namen?«
»Nein. Ich habe mir nur etwas Exotischeres vorgestellt.« Er fummelt mit seinem Handy herum, steckt es zurück in seine Tasche und fügt hinzu: »Ich möchte Sie auf der Rückbank dieses Autos ficken, Sara.«
»Ach ja? Und ich möchte Ihren dreckigen Mund mit meiner Faust ficken.« Ich grinse, aber mein Körper verkrampft sich, und ich erschauere. Ich hasse den Gedanken, dass er meine pfiffige Bemerkung durchschaut und genau weiß, welche Wirkung er auf mich hat.
Ich klopfe an die Scheibe und sage dem Fahrer: »Planänderung. Setzen Sie mich in der Innenstadt am Four Seasons Hotel ab.«
Der Fremde im Auto scheint sich ein Lächeln zu verkneifen und streckt die Hand aus, um eine lose Strähne meines dunklen Haares zu berühren. Mein Herz hämmert. Ich will, dass er mehr von mir berührt.
Minutenlang fahren wir so weiter. Stundenlang. Der Typ zwirbelt einfach eine meiner Haarsträhnen um den Zeigefinger. Um seinen langen, dicken gebräunten Zeigefinger mit dem perfekt geschnittenen, wirklich kurzen Nagel.
Ich weiß nicht, warum. Aber vielleicht liegt es daran, dass mir klar ist, dass wir sehr bald ankommen werden. Oder vielleicht daran, dass ich ihm einen höllischen Schrecken einjagen will, weil der Mann so wirkt, als könne ihn nichts in Schrecken versetzen.
Ich lasse mich im Sitz nach unten gleiten und rutsche näher an ihn heran, und sobald unsere Hüften sich berühren, schiebe ich mich zur Seite und schwinge ganz langsam ein Bein vor, um mich rittlings auf ihn zu setzen. Es ist ein dreister Schritt, dennoch halte ich die Stellung. Unsere Blicke verschränken sich ineinander, während sich etwas sehr Hartes deutlich zwischen meine Beine presst.
Ich schlucke, senke den Kopf und flüstere ihm ins Ohr: »Vielleicht will ich ja auch in diesem Wagen gefickt werden. Das Problem ist … wir werden gleich ankommen.«
Ich drücke die Hüften gegen ihn, was seine Erektion noch verstärkt. Seine Hände schließen sich besitzergreifend um meinen Hintern, und seine Finger bohren sich in meine Hüften.
Der Wagen hält an. Wir haben mein Ziel erreicht.
Ich schlucke abermals und versuche, meine atemlose Gier nach mehr zu kaschieren.
»Ich hoffe, das hat dir deinen Tag ein wenig versüßt«, spotte ich lächelnd und lasse mich von ihm heruntergleiten.
Er lacht und beobachtet mich mit schmalen Augen, während ich nach meiner Reisetasche greife.
»Danke für die Fahrt.«
»Das ist mein Spruch«, sagt er, verlagert seine Position, arrangiert sich in seiner Hose und folgt mir hinaus.
Wow. Was für ein Gentleman.
Er geht zum Kofferraum und holt meinen Koffer heraus. »Das ist wirklich nicht nötig. Aber trotzdem danke«, sage ich und nehme mein Gepäck entgegen.
Er greift nach seinem eigenen Koffer, und meine Augen weiten sich, als er einen Geldschein hervorzieht und den Fahrer bezahlt. Ich gaffe ihn an. »Ähm, was tun Sie …«
»Sara, Gott sei Dank!«, unterbricht mich Carly, die hinter uns auftaucht. »Komm, ich bringe das für dich rein.« Sie nimmt meine Tasche, während sie den heißen Scheißkerl beäugt, mit dem ich hergefahren bin.
»Wer ist der Mann?«, fragt sie schwärmerisch und wirft einen Blick über meine Schulter, während wir hineingehen.
»Niemand. Und du stehst tief in meiner Schuld«, knurre ich leise.
Als ich mich hinter die Rezeption begebe, folge ich ihm mit meinem Blick. Ich beobachte, wie er an der VIP-Theke eincheckt. Dann kommt er durch die Lobby auf mich zu. Als ich begreife, wohin er geht, fängt mein Herz erneut an wie verrückt zu trommeln.
Er erreicht meinen Tresen und beugt sich vor. Ich hätte das nicht für möglich gehalten, aber er sieht von hier aus noch schärfer und größer aus.
»Sie sind eine interessante Entdeckung, nicht wahr?«, bemerkt er, ohne zu lächeln, aber offensichtlich neugierig.
»Ich existiere schon lange; Sie haben mich nicht entdeckt.«
»Oh doch, habe ich. Oder Sie mich.«
Vielleicht hat er recht. Es fühlt sich an, als sei mein Dasein viel zu langweilig und eintönig gewesen, bis ich in das Taxi dieses Mannes gestiegen bin.
»Ich bin müde. Hatte einen langen Tag. Ich hatte vor, mir ein Glas Wein und ein leichtes Abendessen zu gönnen, bevor ich ins Bett gehe. Möchten Sie mir Gesellschaft leisten?« Er zieht die Brauen hoch.
»Ich habe bis Mitternacht Dienst.«
»Ich verstehe. Wann haben Sie morgen frei?«
»Ich springe für eine Freundin ein, also nicht vor einundzwanzig Uhr.«
Er nickt und geht davon.
Buh. Er war wohl doch nicht so interessiert, wie ich dachte. Plötzlich möchte ich heulen.
Stattdessen reiße ich mich zusammen und mache mich hinter dem Empfangstisch an die Arbeit. Ich erledige einige Anrufe wegen Eintrittskarten am Broadway, Wegbeschreibungen zu einem Restaurant und eines Netflix-Zugangs in einem Zimmer.
Ich bin gerade mit einer Familie fertig, als das Telefon klingelt. Ich bin heute die einzige Concierge in der Nachtschicht, daher springe ich auf, um den Anruf entgegenzunehmen.
»Rezeption, Sara am Apparat.«
»Folgendes. Um Punkt null Uhr eins will ich Sie oben in meinem Zimmer haben. Ohne Slip. Ohne BH. Und mit diesem sexy Lächeln. Oh, und tragen Sie das Haar offen.«
»Es tut mir leid, Mr … Wer ist da?« Ich weiß genau, wer er ist, aber ich will ihn necken. Und ich will seinen Namen wissen.
»Seien Sie einfach da. Abendessen und Drinks genügen nicht mehr.«
»Oh, es tut mir leid, dass Ihr Abend nicht …«
»Ich werde Ihnen erlauben, in meinem Zimmer meinen Hunger zu stillen.«
»Es tut mir leid, aber ich ertrinke in Arbeit.« Es ist eher mein Schlüpfer, der gerade ertrinkt. »Doch im Hotel-Restaurant sind noch Plätze frei, wenn Sie zum Abendessen herunterkommen wollen«, sage ich, so professionell ich kann, und lege mit zitternden Fingern auf.
Als er zehn Minuten später in die Lobby herunterkommt, ist er gebadet und trägt ein dunkelblaues Hemd und eine dunkle Hose. Unsere Blicke treffen sich, meine Brustwarzen werden hart, und mir läuft das Wasser im Mund zusammen.
»Hallo. Wegbeschreibung zum Daniels, bitte.«
Seine perfekten kantigen Züge treten jetzt deutlicher hervor, weil er sich das Haar aus der Stirn gekämmt hat.
»Natürlich«, sage ich, beeindruckt von der Wahl des Restaurants für sein Abendessen. Er beobachtet mich, während ich eine Karte hervorhole und den Standort des Restaurants mit einem roten X markiere. Es ist eine Weile her, seit ich eine Papierkarte ausgegeben habe. Weil GPS so weit verbreitet ist, können sich Empfangsdamen auf andere Dinge konzentrieren.
Etwa darauf, wie ungeheuer dunkel seine Augen sind und wie intensiv ich spüre, dass er mich damit unter seinen langen Wimpern beobachtet. Er beugt sich vor, als ich ihm die Karte reiche, und das Rasierwasser auf seiner Haut löst den Impuls in mir aus, ein wenig schneller zu atmen. Er legt seine Hand auf meine, und ein Knistern zieht von meinem Arm bis zu den Beinen.
Er tut so, als bemerke er meine Reaktion nicht, und steckt die Karte lässig ein.
»Dann morgen um neun.« Er wirft mir einen Blick zu, der mir verspricht, dass morgen um neun jede einzelne lustvolle Sünde, die sich in seinen Augen widerspiegelt, wahr werden wird.
Ich presse die Beine hinter der Theke zusammen und versuche, mein wild schlagendes Herz in meiner Brust zu besänftigen. Verdammt, ich wünschte, ich müsste heute Abend nicht arbeiten, damit ich ihn und seinen wunderschönen Körper genau jetzt bearbeiten könnte.
»Wenn du es schaffst, bis dahin ohne mich keinen Spaß zu haben. Also keinen Höhepunkt, weder durch dich selbst noch mit irgendjemand sonst«, flüstere ich ihm überraschend zu.
Der Mann schenkt mir den Hauch eines Lächelns und beugt sich noch näher heran.
»Davon kannst du ausgehen … wenn du mir dasselbe versprichst.« Seine Augen sind dunkel und durchdringend, und ich verkneife mir ein Lächeln und nicke.
Ich bin halb verrückt vor Verlangen, als ich beobachte, wie sein breiter Rücken und sein toller Hintern sich entfernen.
Im ganzen Raum habe ich Papiere von der World-Films-Übernahme verstreut, aber meine Konzentration ist ungefähr so schlaff, wie mein Schwanz hart ist.
Mit den Händen in den Hosentaschen warte ich am Fenster.
Ich schaue nicht zum ersten Mal über die Gebäude im Stadtzentrum und frage mich, warum zum Teufel ich hier bin. Ich habe eine Wohnung in New York, warum also lande ich jedes Mal in einem Hotel, wenn ich in der Stadt bin?
Ist mir im Moment egal.
Weil sie kommt. Wortspiel beabsichtigt.
Oh, die süße Sara wird kommen, ganz sicher.
Ich wähle am Telefon neben dem Bett die Nummer der Rezeption.
»Four Seasons, Rezeption, Sara am Apparat.«
»Sara, hier ist der Gast aus Zimmer 1103.«
»Oh ja. Wie kann ich Ihnen helfen, Sir?«
»Ich hätte gern Ihren zusammengeknüllten Schlüpfer in meiner Tasche und Sie, in Ekstase, in meinem Bett.«
Ein leichtes Zögern, dann antwortet sie, mit nicht besonders fester Stimme: »Wird sofort erledigt, Sir.«
Ich lege auf und stehe auf, während mein Penis steif wird, weil ich weiß, dass sie ungefähr so bereit ist, ihn von mir zu empfangen, wie ich bereit bin, ihn ihr zu geben.
Ich lächele bei der Erinnerung daran, wie ich sie nach dem Weg zum Daniels gefragt habe. Als brauchte ich in New York eine Wegbeschreibung für irgendeinen x-beliebigen Ort.
Das Daniels könnte die Art Hunger, der mich quält, niemals befriedigen.
Ich bin bereit dafür. Ich zähle die Minuten und bin mir deutlich bewusst, dass sie genau acht braucht, um endlich anzuklopfen.
Ich öffne die Tür, und sie steht mit einem erwartungsvollen Ausdruck in den Augen vor mir. Ich starre sie einen Herzschlag lang an, nehme sie in mich auf. Sie ist schlank und mittelgroß, mit zartem Gesicht und einer Haut wie der Mond. Mein Blick wandert von silbergrauen Augen zu Lippen, die wie ein üppiges, perfektes rotes Herz sind. Ein Herz, das mein Schwanz durchstoßen will.
Einen Moment lang will ich sie küssen, die ganze verdammte Nacht hindurch. Ich kann mich nicht erinnern, wann mich eine Frau je zuvor mit so viel Erwartung angesehen hat. Zu viele Jahre des Fickens um des Fickens willen, als dass ich noch wüsste, wie es ist, zu kosten oder zu berühren.
Ich erinnere mich nicht, jemals so verdammt scharf auf irgendjemanden gewesen zu sein.
Ich umfasse mit einer Hand ihren Hals und streichele über ihren flatternden Herzschlag, der unter meinen Fingerspitzen vibriert.
Ich frage sie, ob sie bereits angetörnt sei, und sie zögert schweigend. Ich weiß, dass ich ihr Jahrzehnte der Erfahrung voraus habe, auch wenn unser Altersunterschied nur wenige Jahre beträgt.
Sie schmiegt sich in meinen Griff, und ich hebe sie am Hintern hoch und lasse sie auf den Eingangstisch fallen. Geh es langsam an, Ford. Verdammt, du benimmst dich wie ein Irrer.
Ich versuche, sanft zu sein, als ich den Kopf senke und sie koste, aber sie will es. Ihr Verlangen und ihr Selbstbewusstsein törnen mich noch mehr an.
Ich sauge und koste sie, und meine Hände graben sich in ihren Hintern, während ich ihren Mund öffne.
Ich umklammere sie so fest, dass ihre Brüste gegen meinen Oberkörper gepresst werden.
Sie bittet mich, es ihr zu besorgen. Ich sage ihr genau, was ich mit ihr tun werde. Das Verlangen, sie heiß und wild um mich herum zu fühlen, brennt hell, während ich sie abermals koste.
Sie streichelt meinen Schwanz.
Ich bin verwirrt. Ich drehe sie um. Auf diese Weise ist es weniger intim.
Ich hebe ihr Kleid hoch. Stoße mich in sie.
Sie schreit auf.
Ich stecke die Finger zwischen ihre Schenkel und knete ihre Klitoris, beiße ihr in den Nacken, um sie festzuhalten, während ich zustoße. Sie bewegt sich rückwärts, will es härter. Ich umfasse ihre Hüften und erhasche im Spiegel einen Blick auf sie, auf mich in ihr. Ich beobachte, wie sie sich bewegt, beobachte den Ausdruck der Lust auf ihrem Gesicht. Ich drehe sie wieder um. Plötzlich will ich nichts anderes ansehen als ihr verdammtes Gesicht.
Ich umfasse es mit einer Hand und stoße wieder zu. Animalischer Sex. Nicht die Art Sex, die ein reifer Mann mit der Frau haben würde, die er liebt. Die Art, von der man sich vorstellt, sie mit Schlampen oder mit Wildfremden zu haben.
Sie beißt mir in die Lippe, und ich werfe sie aufs Bett. Ich ziehe sie aus. Ich ziehe mich ebenfalls aus.
Als ich mich diesmal wieder auf sie fallen lasse, bekommt sie meinen Schwanz nicht. Ich kann mich nicht mehr lange zurückhalten und will noch nicht, dass es endet. Ich sauge an ihrer Brustwarze und lasse den Mund weiter hinabwandern. Meine Eier ziehen sich zusammen, als ich die Creme zwischen ihren Schenkeln koste. Ich hatte keine Ahnung, dass so etwas so berauschend sein kann.
Ich befingere sie, während ich ihre Klitoris lecke, mit der Zunge darum herumfahre. Die Art, wie sie kommt, hat nichts Süßes an sich – dafür ist sie zu wild. Sie stürzt sich Hals über Kopf hinein, so wie ein Adrenalinjunkie von einer Klippe springen würde, ohne einen Gedanken daran, ob ihr Bungee-Seil irgendwo befestigt ist oder nicht. Sie reitet mit unkontrollierbaren Bewegungen und schwer atmend auf den Wellen, ihr Mund auf meinem Hals, als sie mich an sich presst.
Sie kommt immer noch, als ich sie auf den Bauch drehe, ihren Hintern anhebe und mich in sie hineinramme.
Sie stößt ein tiefes kehliges Stöhnen aus, und eine weitere Kontraktion überkommt sie, die Wände ihrer Pussy ziehen sich Zentimeter für Zentimeter fest zusammen. Ich pumpe schnell und hart, ohne mein Stöhnen kontrollieren zu können. Mit einer Hand streiche ich ihr über den Rücken. Umfasse ihren Hintern. Ihre Brüste. Beiße sie in den Hals. Packe sie an den Haaren.
Der Geruch ihres Shampoos ist in meiner Nase. Ihr Hüftknochen ist in meiner Hand. Ihre Pussy umfängt mich. Ziemlich bald komme ich zum Höhepunkt. Fliege darüber hinaus. Ich presse sie aufs Bett und vergrabe mich bis zum Anschlag in ihr, und ich stöhne, als mein Orgasmus mich überwältigt. Ich fange an zu spritzen, so ausgiebig, dass mein Schwanz nicht aufhört zu zucken, die Wellen nicht aufhören zu brechen.
Es gefällt ihr. Es gefällt ihr, dass ich ihre Pussy in der Hand halte und sie streichele. Es gefällt ihr, wenn ich ihr in die Klitoris kneife. Ich besorge es ihr noch ein zweites Mal. Besorge es ihr so hart, dass sie ihr Stöhnen in meinem Kissen begräbt und für weitere fünf … zehn … fünfzehn Sekunden unter mir zittert.
»Oh mein Gott«, seufzt sie, als sie sich umdreht.
Wir sind beide außer Atem und schweißnass, und ich lehne mich zurück und versuche, zusammenzufügen, was von meinem Gehirn übrig ist. Sie kuschelt sich an meine Brust, und ich ziehe den Arm unter ihr weg. Mir graut davor, sie mit Sternen in den Augen anschauen zu müssen. Ich bin immer noch zu berauscht. Es kostet mich einige Anstrengung, ins Badezimmer zu gehen, um mich zu säubern.
Ich spritze mir Wasser ins Gesicht und begegne meinem Blick im Spiegelbild.
Bist du zufrieden mit dir selbst, Ford?
Ich stütze die Arme auf das Waschbecken und atme aus, dann drücke ich mich ab, kehre ins Zimmer zurück – nicht zum Bett. Nein. Zum Schreibtisch. Wo ein Haufen Papiere liegt.
Ich muss gehen, aber ich trödele herum, ziehe mich im Schneckentempo an. Ich streife langsam meinen Schlüpfer über und richte mein Haar mithilfe des Spiegels über dem Eingangstisch.
Er mustert hungrig meinen Hintern, als hätte ich ihm nicht gerade ein sehr großes Oh beschert.
Ich habe noch nie einen Mann erlebt, der so lange gekommen ist. Er war voll bis zum Rand. Lecker.
»Dein Name?«, frage ich und drehe mich zu ihm um. Er steht mit bloßem Oberkörper in Hosen hinter dem Schreibtisch. Sein Blick wandert von mir zu den Papieren auf dem Schreibtisch und zurück zu mir.
»Ich denke, es ist das Beste, wir belassen es, wie es ist. Ich mache …« Er deutet zwischen uns hin und her. »Ich mache das nicht.«
»Sex?«
»Den mache ich offensichtlich.« Er lächelt flüchtig. Es ist ein ziemlich bedauerndes Lächeln, und es dauert nicht länger als eine Sekunde. Aber diese Sekunde reicht aus, dass mir der Atem in der Kehle stockt.
Ich schlucke. Er meint eine Beziehung. Wirke ich verzweifelt auf ihn?
So lässig ich kann, erwidere ich sein Lächeln, bekomme aber immer noch nicht richtig Luft. »Nun denn, leb wohl, Fremder«, sage ich und gehe zur Tür.
»Sara.« Seine Stimme lässt mich innehalten, und als unsere Blicke sich abermals treffen, ist etwas Dunkles und Intensives in seinen Augen. »Ich habe dich genossen. Und deinen heißen kleinen Körper. Sehr sogar.«
»War mir ein Vergnügen, Sir. Bitte, beehren Sie das Four Seasons wieder mit Ihrem Besuch«, sage ich und versuche, die Situation herunterzuspielen, während ich durch die Tür trete. Ich steige in den Aufzug, seufze und lehne den Kopf an das Holzpaneel hinter mir, während mir innerlich schwindelig wird.
Bin ich jemals so oft gebissen worden?
Bin ich jemals so hart gefickt worden?
Ich dachte, meine Zähne würden abbrechen, und ich habe es verdammt noch mal geliebt. Ich wollte die Nägel in sein Fleisch bohren und sie über jeden Zentimeter seiner herrlichen, straffen gebräunten Haut ziehen. Die Art, wie er mir in die Augen gesehen hat, als er mich verschlungen hat, verursacht mir bei der Erinnerung einen Schauder. Und als er mich auf allen Vieren hatte, wollte ich vor Wonne schreien über die wilde gierige Art, auf die er in mich eingedrungen war. Er hat mein Haar zerzaust und daran gezogen. Warum war das so heiß?
Ich habe mich im ganzen Leben noch nie so erfüllt gefühlt, geschweige denn einen solch herrlichen Schwanz gesehen. Bei dem Gedanken daran werden meine Knie weich.
Bist du nicht froh, dass du dir das Taxi mit diesem Mann geteilt hast, Sara? Dass du nach oben gegangen bist? Dass er dir zweimal einen Orgasmus beschert hat und selbst in dir gekommen ist?
Ja, ja, ja.
Eine Stunde später gehe ich in meine Wohnung und lausche dem Lärm der Videospiele, die meine Nachbarn spielen. »Ruhe!« Ich hämmere gegen unsere gemeinsame Schlafzimmerwand, seufze, schlüpfe mit meinem Laptop ins Bett und checke sämtliche Stellenangebote, die mit dem Broadway zu tun haben. Da ist …
Nichts.
Ich sitze als Empfangsdame fest. Ich schiebe den Laptop beiseite, als meine Nachbarn wieder lautstark ihr Computerspiel spielen, und drücke mir stöhnend mein Kissen auf den Kopf. Dabei beschließe ich, mir, wenn ich Geld übrig habe, als Erstes schalldämpfende Kopfhörer zu kaufen. Das sage ich mir immer wieder, aber jedes Mal entdecke ich ein hübsches Paar Schuhe, das ich stattdessen kaufe.
Gedanken an Geld führen zu Gedanken an meine kommende Mietzahlung. Mein Mitbewohner ist ausgezogen, und ich bin endlich allein, aber jetzt muss ich die ganze Rechnung zahlen. Ich richte mich auf, öffne meinen Computer und mache mich daran, eine Annonce zu entwerfen. Dunkle Augen blitzen in meinem Geist auf. Mein Herz bleibt für einen Moment stehen, bevor es weiterschlägt. Gott. Was für ein verdammt heißer Kerl er war.
Zwei Tage zuvor …
Das Dröhnen ihrer Stimme durch das Telefon dauert und dauert und dauert. Ich atme aus, knurre: »Rede mit meinem Anwalt«, und knalle den Hörer auf die Gabel.
Ich funkele das Telefon an, drücke mir die Handballen auf die Augen, bevor ich die Hände auf den Schoß sinken lasse.
Verdammt, was ist passiert?
Wir waren während der ganzen College-Zeit ein Paar, und nach dem Abschluss haben wir den nächsten logischen Schritt gemacht und sind nach New York gezogen. Ich habe Geld gemacht. Ich habe noch mehr Geld gemacht und ihr mehr gegeben, als sie sich jemals hätte träumen lassen: ein Penthouse in der West End Avenue mit vier Schlafzimmern und Aussicht auf den Hudson, großzügige Einkaufsorgien bei Bergdorf, exotische Urlaube mit gecharterten Privatjets. Ich hatte nur noch Gedanken daran, mehr zu verdienen, mehr zu liefern – bis zu dem Tag, an dem ich in unsere Wohnung kam und ein Paar Manschettenknöpfe fand, die nicht mir gehörten.
Ich fragte, ob sie fremdgegangen sei.
Sie stritt es ab.
Wie ein Idiot glaubte ich ihr ihre Geschichte, sie habe sie als Geschenk für mich gekauft. Ich ignorierte die Tatsache, dass sie bereits offen waren und nirgendwo ein leeres Päckchen herumlag. Ich nahm sie an mich. Ich trug sie sogar zu unserem nächsten Event. Wie ein gottverdammter Idiot.
Acht Monate später kam ich in unsere Wohnung und fand zwei Weingläser im Spülbecken, ihre Schuhe auf dem Boden und eine Spur von Unterwäsche, die in unser Schlafzimmer führte. Ich stand an der Tür und hörte ihnen zu.
IHNEN.
Meiner Ehefrau und jemand anderem.
Ich zitterte am ganzen Körper, als ich die Tür aufriss und mich auf ihn stürzte.
Ich zerrte ihn von ihr herunter, drehte ihn um und schmetterte ihn gegen die Wand.
»Wir sind fertig miteinander«, zischte ich sie an, sammelte den Mist des Mannes zusammen und drückte ihn ihm in die Hände. »Und Sie – kommen Sie nie, niemals wieder hierher, wenn Sie wissen, was gut für Sie ist.«
Er war irgendein junger Buchhalter, der für die Firma arbeitete, die meine Filmgesellschaft engagiert hatte, und er half meiner Ehefrau bei ihren persönlichen Ausgaben. Hah!
»Ian«, flehte sie, »du bist nie hier.«
»Du«, knurrte ich, »bist meinetwegen hier.« Ich deutete auf die Wohnung, in der sich jeder Luxus, den sie sich jemals wünschen konnte, befand. »Scheiße, du bist meinetwegen hier, Cordelia.« Ich sah ihr in die Augen, die einst so unschuldig und süß gewesen waren, ein Mädchen, das mir an meinem Geburtstag Kuchen gebacken hatte, garniert mit selbst gemachtem Eis. Was war aus ihr geworden? Was war aus uns geworden?
»Du bist nie hier«, schluchzte sie. »Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt, Ian. Ich habe Bedürfnisse!«
Ich schüttelte den Kopf, und die Enttäuschung über mich, über sie, über uns haute mich so sehr um, dass ich kaum Luft bekam. »Du hättest mit mir reden können.«
»Ich habe es versucht.« Sie schlug sich die Hände vors Gesicht und senkte den Blick.
Ich schnappte mir einen Koffer und begann meine Sachen zu packen.
»Wohin gehst du? Ian, bitte.«