Mohn - Coquelicot -  - E-Book

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Beschreibung

Fotos und Texte zum Thema Mohn - zum Freuen, zum Träumen, zum Nachdenken... Photographies et textes sur le thème de coquelicot - pour se réjouir, pour rêver, pour réfléchir...

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Seitenzahl: 33

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung / Introduction

Etymohnologie / Le coquelicot du village

Sommerreise / Voyage d'été

Coquelicot / Klatschmohn

Erste Liebe / Premier amour

7.5.1945 / 7.5.1945

Vom Mohn / Du coquelicot

Das große Brennen / La grande brûlure

Klatschmohnblüten / Fleurs de coquelicot

Mohn und musik / Coquelicot et musique

Flamenco ist ihr Leben / Le flamenco, c'est sa vie

Das rote Feld / Le champ rouge

Kinder / Enfants

Grundmauern / Fondations

Wie ich mich seh‘? / Comment me vois-je?

Blutgedächtnis / Mémoire du sang

Einleitung

Zahllose Dichter und Liedermacher haben sich vom Klatschmohn inspirieren lassen. Zufällig gehört er auch zu meinen Lieblingsblumen, und ich habe ihn deshalb viele, viele Male fotografiert - ein Querschnitt findet sich in diesem Band. Ich mag das Zarte und zugleich Widerstandsfähige, und dieses intensive Rot, das seinesgleichen sucht...

Die hier versammeltenTexte erweisen dem Mohn ihre Reverenz auf unterrschiedlichste Weise - von komisch bis tragisch, von heiter bis melancholisch, von sachlich bis mysteriös. Jeder singt das Hohelied des Mohns.

Introduction

Nombre de poètes et de chanteurs se sont inspirés du coquelicot. Comme par hasard il fait partie de mes fleurs préférées, c'est pourquoi je l'ai photographié d'innombrables fois - voilà quelques échantillons. J'aime sa délicatesse et sa résistance, et ce rouge qui ne trouve pas pareil...

Les textes rassemblés rendent hommage au coquelicot de manière très différente - du comique au tragique, de la sérénité à la mélancolie, du factuel au mystérieux. Chacun chante le cantique du coquelicot.

C.A. Wiertz

Klatschmohn. Sommer, Sonne, und das Gefühl, Teil eines Bildes von Claude Monet zu sein - nur der Sonnenschirm fehlt, und das bodenlange schwarze Kleid…

Wir fahren zu unserer Freundin, die direkt am Fluss ein kleines altes Häuschen erworben hat. Links und rechts begleitet uns Klatschmohn - er säumt die sonst so langweilige Landstraße und gleicht einer frohen Botschaft.

Coquelicot. L'éte, le soleil, et l'impression de faire partie d'un tableau de Claude Monet - il ne manque que le parasol, et la robe longue noire...

Nous allons voir une amie qui vient d'acheter une petite maison toute vieille au bord de la rivière. À gauche et à droite le coquelicot nous accompagne - il borde la route qui, à part cela, est plutôt ennuyeuse, il ressemble à un message joyeux.

Ingeborg Cernaj

Etymohnologie*

Wissen Sie

Warum der Klatschmohn

Klatschmohn heißt?

Wenn man

Einen Ring aus Daumen und

Zeigefinger bildet

Und darauf

Ein Mohnblütenblatt legt

Und sodann mit der anderen Hand

Von oben

Auf das Blütenblatt schlägt

Dann:

Klatscht es.

Da das mit jedem Blütenblatt geht,

Müsste es eigentlich auch

Klatschrosen

Klatschprimeln

Klatschtulpen und

Klatschhibiskus geben.

Denn wenn man...

Und darauf...

Aber das kennen Sie bereits.

Da ist es doch beruhigend

Wenn man wenigstens weiß

Warum der Schlafmohn

Schlafmohn heißt.

Felix Hutmacher

* Wegen der Wortspiele unübersetzbar. Deshalb ein anderes Gedicht desselben Autors auf Französisch, zwei Seiten weiter.

À cause des jeux de mots, intraduisible... Donc, un autre poème de l'auteur en français deux pages plus loin!

Le coquelicot du village

Le nom du coquelicot

Vient d’un ancien mot

Du coquerico.

Car la fleur évoque

La crête du coq,

Qui, lui, défend son territoire

Et exerce sur les poules son pouvoir :

Il les saute quand il veut

Et se fout de ses oeufs.

Le coquelicot

Est beaucoup plus beau :

Il ne fait pas de bruit

Il reste chez lui

Et ne touche à rien.

Il combine puissance

Avec élégance,

Et il survit

Parce qu'il se multiplie!

Voilà ce qui est bien.

Il vient par milliers, le coquelicot!

Moi j’aimerais être plutôt

Le coquelicot

Que le coq du village

Qui finit en ragoût. (Dommage.)

Felix Hutmacher

Sommerreise

Blutstropfen Mohn im messergrünen Weizen.

Landein zu fahren, wenn der Sommer naht,

um jährlich vor der nächsten Wintersaat

den Geist zur Farbensinnlichkeit zu reizen.

Landein, die kalten Einsamkeiten lassen,

landein, das heißt im Herzen südwärts ziehn,

heißt vor der eigenen Härte südlich fliehn