Molle und Medaille - Matthias Gerschwitz - E-Book

Molle und Medaille E-Book

Matthias Gerschwitz

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Beschreibung

Neuausgabe August 2018: Von mehr als 125 Jahren Gastlichkeit handelt dieses Buch, von Schnaps, Likör und Bier, von einem Ruderer, seinem sensationellen Olympiasieg und seiner Goldmedaille. Von einer Registrierkasse, einer Musikbox und von einer gut erhaltenen Berliner Tradition. Und natürlich von Menschen - denn ohne sie ist die schönste Kneipe nichts wert. "Molle und Medaille" - mit "Molle" bezeichnet der Berliner ein Glas Bier - ist einem Fixstern am Berliner Gastro-Himmel gewidmet: der Alt-Berliner Kneipe und bürgerlichen Speisegaststätte "Wilhelm Hoeck 1892" im Herzen Charlottenburgs. Bereits bei der ersten Einkehr erliegt der Gast schnell der Faszination einer vergangenen Zeit. Auch der Stammgast lässt sich immer wieder begeistern. Denn "Hoeck" ist alt und antik, echt und authentisch, original und originell. Vertäfelte Wände aus dunklem Holz mit Spiegelflächen, rustikale, blank gescheuerte Tische, ehrwürdige Schnapsfässer und Batterien von alten Flaschen. Ein "Etablissemang", das die Auszeichnung "Zille sein Milljöh in Reinform" verdient. Denn Heinrich Zille kommt natürlich auch drin vor, in den Geschichten rund um "Wilhelm Hoeck 1892", die hier zusammengestellt neben einem schönen Stück Alt-Berlin auch die Erinnerung an einen (beinahe) vergessenen Sportler, den Ruderer Horst Hoeck, wieder auferstehen lassen.

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AUTOR

Matthias Gerschwitz, Jahrgang 1959, ist seit 1992 in Berlin mit einer Werbeagentur selbständig. Neben seiner täglichen Arbeit interessiert sich der Kommunikationswirt für Historie und »Histörchen«, für Geschichte und Geschichten. So entstanden Bücher über alte Marken, Firmen, Häuser oder Kirchen. Mit »Molle und Medaille« legt Gerschwitz ein Werk über die älteste Kneipe Berlin-Charlottenburgs vor, zu deren Geschichte ein leibhaftiger Olympiasieger gehört. Hier wird ein schönes Stück Alt-Berlin ebenso lebendig wie die Erinnerung an einen (fast) vergessenen Sportler: den Ruderer Horst Hoeck, Goldmedaillengewinner 1932 im Vierer mit Steuermann bei den X. Olympischen Spielen in Los Angeles.

INHALT

Vorwort zur Neuausgabe

Hereinspaziert!

Vor den Toren Berlins

Ein Familienunternehmen in Charlottenburg

Dreißig Zentimeter zum Sieg

Mit Glanz und Gloria

Das Hoeck’sche Soziotop

mit Illustrationen von Bernd Zeller

Der gute Vater Zille

Tradition in Holz und Glas

Da steckt Musike drin

Zur Kasse, Schätzchen

Aus Presse, Film und Fernsehen

So schmeckt Berlin

Zu guter Letzt

Wilhelm Hoeck 1892

Wilmersdorfer Straße 149 · 10585 Berlin

Telefon: 030 | 345 09 848 · www.wilhelm-hoeck.de

VORWORT ZUR 3. AUSGABE

Seit der erstmaligen Veröffentlichung von »Molle und Medaille« im Jahre 2008 ist auch an der Berliner Traditionskneipe Wilhelm Hoeck 1892 die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen; dank einer Entdeckung im Sommer 2015 gab es Anlass für eine überarbeitete Neuausgabe. Der sensationelle Fund der verloren geglaubten Goldmedaille des Gründersohns und späteren Inhabers Horst Hoeck, die dieser bei den Olympischen Spielen 1932 im Rudern erringen konnte, komplettierte alleine schon den Titel dieses Buches auf die schönste Weise. Der Sieg in Los Angeles ist verbrieft; bislang mussten sich die Sportinteressierten aber mit der Urkunde, die seit 1932 in der Kneipe hängt, begnügen. Durch die zufällige Entdeckung der Medaille bei Sanierungsarbeiten in einem Haus in Kleinmachnow wurde die Geschichte von Bier und Sport – eben von »Molle und Medaille« – erst richtig »rund«.

Seit dem 125-jährigen Jubiläum 2017 ist Wilhelm Hoeck 1892 endgültig im Berliner Kneipenolymp angekommen. Ein guter Grund für eine Aktualisierung der Geschichte. Erheben wir das Glas auf eine lange und schöne Tradition. Zum Wohl!

Matthias Gerschwitz, im August 2018

HEREINSPAZIERT!

Wenn Besucher auf den alten Spuren einer Stadt wandeln wollen, suchen sie diese üblicherweise in der Stadtmitte. Will man jedoch die berühmte (Alt-)Berliner Luft schnuppern, hat man in der Hauptstadt vielfältige Möglichkeiten, denn es gibt viel mehr als nur ein einziges Zentrum. Das heutige Berlin ist ein Zusammenschluss der ursprünglichen Stadtgemeinde Berlin mit sieben weiteren Stadtgemeinden, 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken, der zum 1. Oktober 1920 mit dem Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin, auch Groß-Berlin-Gesetz genannt, in Kraft trat. In einigen dieser ehemaligen Stadt- und Landgemeinden, die sich seit der Verwaltungsreform 2001 auf zwölf Bezirke aufteilen, sind die alten Strukturen und Zentren heute noch erkennbar.

Das alte Berlin, dem die Besucher immer wieder nachspüren möchten, lässt sich daher nicht räumlich erklären. Vielmehr geht es um typisch Berlinisches, wie zum Beispiel die berüchtigte Schnauze mit Herz, den Drehorgelspieler und natürlich das durch Heinrich Zille berühmt gewordene Milljöh – mit all seinen Hinterhöfen, derben Sprüchen und Bierkneipen. Heute sind die Berliner Originale in der Minderheit; der Berufsstand des Drehorgelspielers ist fast ausgestorben, und die meisten Hinterhöfe sind saniert. Ausdrücke in fast allen regionalen Dialekten haben die derben Berliner Sprüche verdrängt, und die klassischen Zille-Kneipen scheinen Vergangenheit zu sein. Häufig sind gastronomische Einrichtungen auf alt getrimmt, um die Erinnerung an Pinsel-Heinrich, wie Zille bereits zu Lebzeiten liebevoll-augenzwinkernd genannt wurde, aufrecht zu erhalten. Und doch können sie es nicht mit der Originalität der wenigen wirklich historischen Budiken, Destillen und Gaststätten aufnehmen. Denn es gibt sie tatsächlich noch: die Schatzkästchen vergangener Epochen, die schon seit gefühlten oder wirklichen hundert und mehr Jahren so aussehen, wie man sie heute antrifft. Nicht immer liegen sie für den Touristen zentral, manchmal sogar fernab der ausgetretenen Pfade. Gerade dann aber lohnt ein Besuch ganz besonders.

Solch einem Kleinod der klassischen Berliner Kneipenkultur ist dieses Buch gewidmet: der Alt-Berliner Kneipe und bürgerlichen Speisegaststätte Wilhelm Hoeck 1892 in Charlottenburg. Bereits bei der ersten Einkehr erliegt der Gast schnell der Faszination einer scheinbar vergangenen Ära. Er vergisst die Zeit, bleibt bis zum Zapfenstreich (oft genug darüber hinaus) und schwört, bald wiederzukommen. Meist hält er Wort, was nicht verwundern kann. Wer dieses Lokal einmal kennengelernt hat, infiziert sich unweigerlich mit dem Hoeck-Virus, der ihn dazu verführt, die traditionsreiche Charlottenburger Destille – eines der ältesten Lokale der Stadt – immer wieder aufzusuchen. Denn Hoeck ist alt und antik, echt und authentisch, original und originell. Vertäfelte Wände aus dunklem Holz mit vielen Spiegelflächen, rustikale, blank gescheuerte Tische, ehrwürdige Schnapsfässer, Batterien von alten Flaschen. Ein Ort, der zum zweiten Wohnzimmer taugt. Eine Oase im Großstadtlärm. Ein Etablissemang, das wie kaum ein anderes als Zille sein Milljöh gelten könnte. Denn Heinrich Zille kommt natürlich auch drin vor, in den Geschichten rund um Wilhelm Hoeck 1892, die in diesem Buch zusammengestellt ein schönes Stück Alt-Berlin wieder auferstehen lassen.

Wilhelm Hoeck (1870 – 1933)

Charlottenburg, Kirche am Lützow (im II. Weltkrieg zerstört)

VOR DEN TOREN BERLINS

Das schöne Stück Alt-Berlin ist genau genommen natürlich ein schönes Stück Alt-Charlottenburg, denn zur Zeit der Hoeck’schen Unternehmensgründung ist das vor den Toren der Reichshauptstadt Berlin gelegene Charlottenburg noch selbstständig. Erst 1920 wird die damals reichste Gemeinde Preußens in das neu geschaffene Groß-Berlin eingegliedert.

Auf dem Gebiet des heutigen Charlottenburg wird erstmals im Jahre 1239 die Siedlung Lucene urkundlich erwähnt, später auch Lützow, Lützen oder Lietzow genannt. Sie lag südlich der Spree, etwa hinter dem heutigen Rathaus. Daran erinnert noch heute der Straßenname Alt-Lietzow, obwohl dieser Name erst seit dem 18. Oktober 1937 gilt. Davor hieß der Weg über einhundert Jahre lang schlicht Lützow, vor 1824 findet er sich als Lützower Straße in den Plänen. Am nördlichen Spreeufer, dicht an der heutigen Schlossbrücke, lag die Siedlung Casow, die nur wenig später mit Lietzow vereinigt wurde. An Casow erinnert heute nichts mehr im Charlottenburger Stadtbild.

Nordwestlich von Lietzow lässt Sophie Charlotte, Gattin des Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg, in den Jahren 1695 bis 1699 das Schloss Lietzenburg erbauen. Unmittelbar gegenüber entsteht zeitgleich eine kleine barocke Siedlung für Handwerker, gelegen im Dreieck zwischen der Großen Allee (heute: Schloßstraße), Wallstraße (heute: Zillestraße) und Berliner Straße (heute: Otto-Suhr-Allee).

Im Jahre 1701 wird der Kurfürst von Brandenburg in Königsberg zu Friedrich I., König in Preußen, gekrönt. Sophie Charlotte lässt daraufhin das Schloss zu einer repräsentativen Anlage erweitern. Nach ihrem Tod im Jahre 1705 erhält die Siedlung das Stadtrecht und wird ebenso wie das Schloss selbst der Verstorbenen zu Ehren umbenannt. Damit schlägt die Geburtsstunde der Stadt Charlottenburg. Nach dem Tode seiner Gattin erlischt allerdings die Begeisterung des Königs für die außerhalb Berlins gelegene Residenz. Er lässt das Schloss noch fertigstellen, zieht sich aber ansonsten wieder in das Berliner Stadtschloss zurück. Sein Nachfolger, Friedrich Wilhelm I., vertritt die Linie der Sparsamkeit und harten Pflichterfüllung. Er kümmert sich zwar nicht um das Schloss, zeigt sich aber am Ausbau der Stadt interessiert. In diese Zeit fällt auch die Eingemeindung der Ur-Siedlung Lietzow, die am 17. November 1719 verfügt wird.

Im Jahre 1740 besteigt der 28-jährige Friedrich II., später auch der Große oder Alter Fritz genannt, den Thron und verlegt Hof und königliche Leibwache nach Charlottenburg. Am nördlichen Ende der Großen Allee werden Wohn- und Stallgebäude errichtet, aber erst 1859 – unter Friedrich Wilhelm IV. – entstehen an der nunmehrigen Schloßstraße die repräsentativen Eckgebäude, die nach ihrem Architekten Stüler-Bauten genannt werden und heute Museen und Kunstsammlungen beherbergen. Mit dem jungen Friedrich II. erlebt Charlottenburg einen ersten wirtschaftlichen Aufschwung, auch wenn die gleichzeitige Einrichtung einer Garnison den Bürgern große Lasten auferlegt. Friedrich II. zieht sich im Laufe seiner Regierungszeit zwar immer mehr in das von ihm selbst geplante Schloss Sanssouci in Potsdam zurück, aber seine Nachfolger auf dem Preußenthron, Friedrich Wilhelm II. (Regentschaft von 1786-1797) und Friedrich Wilhelm III. (Regentschaft von 1797-1840), küren das einst von Sophie Charlotte in Auftrag gegebene Schloss zu ihrer Lieblingsresidenz.

Charlottenburg, Berliner Straße (Blick vom »Knie« Richtung Schloss, um 1800)

Unabhängig von den königlichen Präferenzen haben auch die Bürger des nahen Berlins die Reize der westlichen Vorstadt entdeckt und nutzen sie als Naherholungsgebiet und zur Sommerfrische. Mit Fertigstellung der Chaussee durch den Tiergarten (heute: Straße des 17. Juni) strömen Zerstreuung suchende Großstädter in die Gaststätten, Biergärten und Ausflugslokale, die sich seit 1770 entlang der Berliner Straße und der Großen Allee etabliert haben. 1817 wird der regelmäßige Schiffsbetrieb zwischen Berlin und Charlottenburg aufgenommen, er ist den meisten Berlinern aber zu teuer. Sie bevorzugen die sogenannten Torwagen, die am Brandenburger Tor auf Kundschaft warten, aber erst losfahren, wenn alle Plätze besetzt sind. Die Pferdewagen sind ungefedert, Komfort ist ein Fremdwort. Das ruft den schlesischen Fuhrherrn Simon Kremser auf den Plan. Kurz nachdem er ein Bürger Berlins geworden ist, wird ihm die Erlaubnis erteilt, »Wagen zu öffentlichem Gebrauch zu stellen, die auf eisernen Achsen laufen und auf Federn ruhen«, und so eröffnet er im Mai 1825 eine Pferdebuslinie vom Brandenburger Tor nach Charlottenburg. Seine revolutionäre Idee: Die nach ihm benannten Kremser verkehren zu festen Zeiten – der Fahrplan ist geboren. Im Jahr 1861 zum Beispiel kann man aus vierzig Fahrten pro Tag wählen. Vier Jahre später nimmt die die allererste Pferdestraßenbahn den Betrieb zwischen dem Brandenburger Tor und Charlottenburg auf; die Strecke wird am 1. Mai 1882 zu Versuchszwecken teilweise auf elektrischen Betrieb umgestellt.

Nicht nur die Vergnügungssucht zieht die Berliner nach Charlottenburg. An der Nordseite der Berliner Straße entstehen vom Knie (heute: Ernst-Reuter-Platz) aufwärts in Richtung Schloss repräsentative Villen mit ausgedehnten Gärten, die sich wohlhabende Bankiers und Unternehmer, darunter 1862 auch Werner von Siemens, erbauen lassen. In seiner Villa wird übrigens am 1. März 1879 zum ersten Male in einem Privathaus im Deutschen Reich das elektrische Licht aufleuchten.

Aber nicht nur als Wohnsitz ist Charlottenburg interessant. Auch die Industrie hat die Stadt entdeckt, denn die Grundstückspreise sind erheblich günstiger als in der östlich gelegenen, wesentlich größeren Nachbarstadt. 1833 eröffnet die Chemische Fabrik Heyl, 1836 die Töpferei March und um 1840 die Freund’sche Maschinenfabrik. Der größte Teil der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) wird in den 1860er Jahren auf Charlottenburger Gebiet verlagert. Da sich auch andere große Unternehmen wie Siemens und Schering am Ort niederlassen, beginnen die Steuereinnahmen erfreulich zu sprudeln.

Charlottenburg entwickelt sich von einer Residenzstadt zur modernen Großstadt mit breiten Straßen, gepflegten Parkanlagen sowie prachtvollen Wohnhäusern und imposanten öffentlichen Gebäuden. Das neue Aushängeschild wird der frühere Reitweg zum Jagdschloss Grunewald, der lange Jahre ein einfacher Knüppeldamm war: der Kurfürstendamm. Er wird ab 1890 zu einem mondänen Boulevard ausgebaut, einer Flanier- und Promeniermeile, an die sich hochherrschaftlich bebaute Seitenstraßen anschließen. Hier pulsiert das Leben; Stadtflüchtlinge und amüsierfreudige Großstädter entdecken den »Neuen Westen«. 1896 wird das Theater des Westens eröffnet, 1898 das Café des Westens (im Volksmund »Café Größenwahn« genannt, ab 1915 Café Kranzler), 1907 das Kaufhaus des Westens sowie weiter nördlich das Schiller-Theater und 1912 das Städtische Opernhaus (heute: Deutsche Oper), um nur die bekanntesten Institutionen Charlottenburgs zu nennen. Trotzdem schlägt das Herz des »Neuen Westens« nach wie vor in seiner historischen Mitte – dem Wilmersdorfischen Weg, wie die Verbindung zum südlich gelegenen Nachbarort in frühen Plänen heißt; der heutige Name Wilmersdorfer Straße wird erst um 1820 urkundlich erwähnt.

Im Jahre 1900 wird die Stadtgemeinde Charlottenburg in vierzehn Stadtbezirke aufgeteilt. Der bevölkerungsreichste Bezirk, die Innere Stadt, erstreckt sich zwischen Berliner Straße, Leibnizstraße, Kaiser-Friedrich-Straße und der Stadtbahntrasse im Süden – und die Wilmersdorfer Straße führt genau mittendurch. Dem Verlauf dieser Magistrale folgend lässt sich die Entwicklung Charlottenburgs leicht nachvollziehen, denn bis heute hat sich eine deutliche Dreiteilung erhalten: Der südliche Abschnitt zwischen Adenauerplatz und Krumme Straße gehört zum Kurfürstendamm-Areal. Zwischen Stadtbahnbrücke und Schillerstraße ist die »Wilmersdorfer« eine Konsummeile mit Kauf- und Warenhäusern, einem Elektronikmarkt und vielen weiteren Geschäften. Aus der quirligen, von einer Straßenbahnlinie durchzogenen Hauptverkehrsstraße wurde 1978 die erste Fußgängerzone West-Berlins, die mit dem im September 2007 eröffneten Shopping-Center »Wilmersdorfer Arcaden« einen neuen Anziehungspunkt erhalten hat. Nördlich der Bismarckstraße präsentiert sich die Achse als bodenständige Wohn- und Einkaufsstraße im Kiez. Hier beginnt an der nach dem populären Berliner Grafiker und Zeichner benannten Zillestraße der historische Abschnitt. Der preußische Schlossbaumeister Johann Friedrich Eosander von Göthe hatte zeitgleich mit dem Bau des Schlosses in unmittelbarer Nachbarschaft Fachwerkhäuser für Handwerker konzipiert. Drei Gebäude aus dieser Zeit sind erhalten:

Das älteste Haus in der