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Wenn wir verstehen, warum wir geschwächt werden, verändern wir die Welt! Warum erleiden Mütter auf der ganzen Welt geschlechterspezifische Gewalt und werden konstant geschwächt? Warum wird Müttern in der Coronakrise nicht geholfen? Rona Duwe legt in diesem Buch dar, wie vor nur ein paar tausend Jahren die Wurzeln gelegt wurden für ein Unterdrückungssystem, das uns bis heute schadet und an den Rand unserer Selbstzerstörung führt: Das Patriarchat. Mit der Erkenntnis der Wurzeln unserer aktuellen Probleme erhalten wir gleichzeitig Werkzeuge für eine realistische und positive Zukunft an die Hand. Diese basiert auf unserer Veranlagung, sicherte den längsten Zeitraum der Menschheitsgeschichte unser Überleben und hat Vorteile für alle. Rona Duwe räumt in diesem Buch mit den Mythen und Erzählungen des Patriarchats auf, geht auf aktuelle Probleme und Symptome dieses Herrschaftssystems ein, gibt der berechtigten Wut der Mütter eine Stimme und stellt Forderungen für eine bessere Welt. Denn: Mutterwut ist Schöpfungskraft. Für eine lebenswerte Zukunft für alle. Weitere Infos zum Buch unter: www.mutterwut-muttermut.de
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Seitenzahl: 326
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Für meine Großmütter.
Für meine Mutter.
Für alle Mütter.
Ohne uns lebt nichts.
MUTTERWUT – DIE SCHÖPFUNGSKRAFT
Warum ich meine Wut genutzt habe, um dieses Buch zu schreiben
WAS CORONA ZEIGT
Warum Müttern in einer Krise nicht geholfen wird
EINE MATRIFOKALE UTOPIE
Warum es Vorteile für alle hat, Mütter ins Zentrum zu stellen
MÜTTER IN ZAHLEN
Wie sich die aktuelle Realität von Müttern darstellt
MUTTERSCHAFT IM PATRIARCHAT
Warum Mütter im Patriarchat ganz unten stehen
PATRIARCHATSKRITIK
Warum wir das Patriarchat verstehen müssen, um Gesellschaftskritik auf ein stabiles Fundament zu stellen und realistische Perspektiven zu entwickeln DR. KIRSTEN ARMBRUSTER
ZURÜCK IN DIE HÖHLEN
Warum unsere Herkunft Perspektiven für die Zukunft birgt
DIE „ERFINDUNG“ VON VATERSCHAFT
Warum Vaterschaft eine ideologische Größe ist
„ER HAT ES NICHT SO GEMEINT.“ „DOCH!“
Warum Gewalt gegen Frauen und Mütter im Patriarchat gewollt und notwendig ist
ÜBER DIE „LIEBE“
Warum die „Liebe“ ein Scheinkonstrukt des Patriarchats ist, das einen Mangel verdeckt und Menschen lenkbar macht
DIE WEIBLICHE SEXUALITÄT ZURÜCKEROBERN
Warum die Wiederentdeckung der freien, weiblichen Sexualität Vorteile für alle hat
PROSTITUTION IST NICHT FEMALE CHOICE
Warum „Sexarbeit“ und selbstbestimmte, weibliche Sexualität ein Widerspruch sind
DIE VIELKÖPFIGE HYDRA
Wie das Patriarchat den Feminismus kapert
DIE NEUE EINFALT „VIELFALT“
Warum Gender-Ideologie Kinder-, Frauen- und Mütterrechte gefährdet und alles andere als echte Vielfalt fördert
GOLDENE KÄFIGE
Warum Weiblichkeit, Mütterlichkeit, Natürlichkeit und Spiritualität patriarchale Fallen sind
EINE RELIGION OHNE GLAUBEN
Warum das Patriarchat Glauben braucht, die Religion aber Realität liebt
DER MENSCH IN SCHLECHTER HALTUNG
Warum wir es gut haben, uns aber nicht gut fühlen
„MAMA, WAS GIBT‘S HEUTE?“ „AKTIEN!“
Warum Sorgearbeit eine Neubewertung braucht und Mütter ihr eigenes Geld verdienen
STANDPUNKT UND AUSBLICK
Warum wir die Realität nicht ignorieren können und wie wir dennoch die Welt zum Besseren verändern
DIE MUTTERWUT ENTFESSELN
Warum es uns voll und ganz zusteht, wütend zu sein, Forderungen zu stellen und das Patriarchat zu stürzen
FLUT DER MUTTERWUT
Aufschrei der wütenden Mütter
EPILOG & DANKSAGUNG
Warum ich mir zugestanden habe, Expertin zu sein und aus dieser Position ein Buch zu schreiben
DIE AUTORIN
LITERATUR & QUELLEN
13 REMINDER FÜR FRAUEN UND MÜTTER
13 REMINDER FÜR MÄNNER UND VÄTER
13 POLITISCHE FORDERUNGEN
KURZGLOSSAR
Mütter können die Welt gebären.
Dürfen Mütter die Welt erklären?
Warum ich meine Wut genutzt habe, um dieses Buch zu schreiben
Wie lange wollen wir noch schweigen? Wie lange will ich noch schweigen? Wie lange will ich mich noch durch Sorge und Angst um mich und meine Kinder ruhig stellen lassen?
Diese Fragen stelle ich mir, während ich das inzwischen dritte Vorwort zu diesem Buch schreibe. Gestern wurde mir geraten, unter Pseudonym zu veröffentlichen. Heute habe ich mich dagegen entschieden – ein Risiko, denn ich habe Kinder und bin selbständig.
Maßgeblich für meine Entscheidung, mit meinem Namen hinter meinem Buch zu stehen, waren schließlich die Worte der Patriarchatsforscherin und Autorin Gabriele Uhlmann: Wenn Greta Thunberg als junge Frau so viel Hass für ihre Sache erträgt und ihr Gesicht dafür hinhält, sollten auch wir erwachsene Mütter diesen Mut besitzen.
Anfangs war ich überzeugt, dass dieses Buch nicht erfolgreich wird. Seit einer kurzen Frage zur Wut der Mütter in Social Media weiß ich aber, dass viele Mütter inzwischen so flammend wütend sind, dass es berechtigt und wichtig ist, ein Buch dazu zu schreiben. Ich sehe diese entfesselte Mutterwut als entscheidenden Motor für Veränderung. Wenn Mutterwut in Muttermut verwandelt wird, kann Großartiges entstehen.
Mutterwut und Muttermut ist Schöpfungskraft
Es ist genau diese Mischung aus entfesselter Wut und gezieltem Mut, die beispielsweise für einen Geburtsprozess gebraucht wird – gepaart mit großer Liebe für das neue Leben.
Weltweit ist es Mutterwut und Muttermut, die Kinder auch unter widrigsten Bedingungen leben und überleben lässt und mit aller Macht für Verbesserungen unserer Lebenssituation kämpft. Fast jede Mutter leidet und stirbt lieber selbst, als dass sie ihr Kind leiden und sterben sehen muss. Mütter treten für ihre Kinder zurück, um sie zu schützen. Ich werde aber aufzeigen, dass ihnen das schadet, wenn sie in diesem Schutzbedürfnis nicht selbst geschützt werden und dass es ihnen ebenso schadet, wenn sie in ihrer Kraft idealisiert werden.
Ich schreibe in diesem Buch vorwiegend darüber, warum es überhaupt dazu gekommen ist, dass Mütter bodenlos und abgrundtief empört und wütend sind – weniger über die Mutterwut selbst, der ich im hinteren Teil des Buches Raum gebe. Für die Analyse der Gründe für Mutterwut nehme ich eine Kritik und Neuordnung vieler uns als naturgegeben und normal empfundener Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft vor. Ich möchte, dass uns klar wird:
Das meiste, das wir als natürlich und normal empfinden, ist alles andere als das
Tatsächlich trägt die Erzählung von Normalität und Natürlichkeit, die wir alle von frühester Kindheit an hören, dazu bei, dass ein Status Quo aufrechterhalten wird, der Mädchen, Frauen und Mütter in einer untergebenen Position hält. Das zieht sich bis heute durch – selbst wenn wir inzwischen einen Feminismus haben, der hip und salonfähig geworden ist und Kolumnen großer Zeitungen bespielt. Es ist ein Fortschritt, dass der Feminismus im Mainstream angekommen ist. Gleichzeitig ist es ein großer Rückschritt. Das spiegelt sich weltweit wider in einem massiven Angriff auf Frauen- und Mütterrechte, der durch manche feministische Strömung sogar gestützt wird. Feministinnen haben unseren Weg gebahnt und uns viele Rechte erkämpft, so dass wir viel sichtbarer geworden sind. Dieser Kampf ist aber noch lange nicht zu Ende.
Die Coronakrise zeigt uns deutlich, wo wir als Gesellschaft tatsächlich stehen, welche Werte uns wirklich wichtig sind, womit wir überleben und womit nicht. Diese Krise zeigt außerdem, dass wir auch in den zwanziger Jahren des einundzwanzigsten Jahrhunderts nach wie vor knietief in einem Herrschaftssystem stecken, dass Frauen-, Mütter- und Menschenrechte zugunsten von Macht, Profit und vermeintlichem Vorteil einiger weniger gewaltsam unterdrückt und dabei gleichzeitig unsere Lebensgrundlagen zerstört. Dieses Herrschaftssystem hat einen Namen, der glücklicherweise wieder Raum greift, obwohl manche behaupten, er sei Teil einer Verschwörungserzählung, eine vereinfachende Floskel oder gar längst erledigt:
Das Patriarchat – die „Herrschaft der Väter“
Das Patriarchat ist die Wurzel der meisten unserer aktuellen Probleme. Das Patriarchat „fickt“ uns alle, zerstört unser Leben und unsere Lebensgrundlagen.
Ich gebe mir an dieser Stelle das Recht, das genauso grob und salopp zu formulieren, weil ich meiner tiefen Empörung Raum geben möchte über dieses menschen- und lebensverachtende Unterdrückungssystem, in das wir alle von Geburt an hinein sozialisiert werden und das wir daher als normal und natürlich empfinden – obwohl es alles andere ist als das.
Das Patriarchat hat das Fundament gelegt für Diskriminierung und Unterdrückung, für Misogynie, Körper- und Sexfeindlichkeit, enge Geschlechterstereotypen, Rassismus, toxische Männlichkeit, Kapitalismus, Umweltausbeutung, gewaltbasierte Herrschaft, Kriege, eine Rechtsprechung, die den Namen nicht verdient, eine wirtschafts-korrumpierte Politik, ein dysfunktionales Gesundheitssystem, spaltende Theologien, Armut, Hunger und Zerstörung. In einem sehr kurzen Zeitraum unserer Existenz auf diesem Planeten führt das Patriarchat uns aktuell an den Rand unserer Selbstauslöschung und der Zerstörung wichtiger natürlicher Ressourcen.
Um also unsere Situation zu verstehen, müssen wir das Patriarchat verstehen. Wir müssen verstehen, wie genau wir hier gelandet sind. Wir müssen verstehen, wie genau ein Status Quo aufrechterhalten wird, der uns schlussendlich allen schadet. Wir müssen verstehen, woher wir kommen, um Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft zu entwickeln.
Dieses Verständnis ist über die Interdisziplinäre Patriarchatskritikforschung möglich, die radikal an die Wurzeln unserer Probleme geht und in einem interdisziplinären Forschungsansatz aufdeckt, wie unsere Veranlagung tatsächlich ist, woher wir tatsächlich kommen und wie genau sich das Patriarchat überhaupt so umfassend etablieren konnte.
Die Patriarchatskritikforschung macht klar, dass Mutterwut völlig berechtigt und sogar wichtig ist und dass sie damit zusammenhängt, dass uns ein entscheidendes Puzzleteil unserer menschlichen Existenz aus der Wahrnehmung und Erinnerung gestrichen wurde und es daher logisch ist, dass vor allem Mütter über ihre Wut diese Verdrehung spüren:
„Die natürliche, integrative Ordnung der Mutter“
Schon allein diese Worte – ein Zitat der Patriarchatskritikforscherin Dr. Kirsten Armbruster – werden bei Dir als Leserin oder Leser wahrscheinlich großen Widerstand auslösen. Aber dieser Widerstand ist ein Hinweis auf unsere Indoktrination durch das Patriarchat. Dieses Buch soll Dir die Red-Pill verabreichen, mit der Du die Matrix des Patriarchats verstehen lernst und warum das Patriarchat ganz entscheidend auf Misomatrie – also Mütterfeindlichkeit – angewiesen ist.
Ich sehe dieses Buch nicht als wissenschaftliche Arbeit, sondern als ersten, hoffentlich verständlichen Zugang und als Statement und Streitschrift, die aus einer Mischung an persönlichen Erfahrungen, Erlerntem und Erlesenem gewachsen sind. Ich gehe zum einen auf unsere Herkunft ein, aber auch auf aktuelle Entwicklungen und deren patriarchale Verflechtungen und ich zeige Symptome des Patriarchats auf. Dazu nutze ich meine Fähigkeit, die daraus gewonnen Erkenntnisse in eine klare und verständliche Sprache zu überführen.
Ich nehme in Kauf, dass ich mit vielen Angriffen rechnen muss, falls das Buch überhaupt eine nennenswerte Verbreitung findet. Auch das allein ist schon ein entscheidender Hinweis. Schon allein die Tatsache, dass dieses Buch keine Verbreitung finden wird oder – falls doch – massiv angegriffen werden wird, trifft ins Zentrum des von mir behandelten Themas:
Ich bin eine mittelalte, alleinerziehende Mutter und greife das Patriarchat an
Es ist normal, dass ich als Mutter und damit zentrale Zielscheibe des Patriarchats mit großem Widerstand zu rechnen habe, wenn ich die Realitäten in diesem System aufzeige. Diese Realitäten können wir nicht analysieren und schlussendlich bekämpfen, wenn wir in einer bequemen, kuscheligen Blase von Sisterhood, Licht und Liebe oder auch in einem hippen Feminismus für alle verweilen. Das Patriarchat ist wie eine Hydra, der ein immer neuer Kopf nachwächst, wenn ihr einer abgeschlagen wurde. Es an der Wurzel zu packen ist daher eine sehr unbequeme Aufgabe, die nicht selten zu großen inneren und äußeren Auseinandersetzungen und am Ende Einsamkeit führt.
Der Gewinn ist aber ein umfassendes Verständnis für unsere Herkunft und unsere jetzige Situation und vor allem eine fundierte und positive Perspektive für die Zukunft. Der Gewinn ist, dass wir mehr über unser wahres Potenzial lernen, dass wir erfahren, dass wir ganz anders miteinander auf dieser Erde leben können und dass es dieses Leben bereits gab – und zwar den größten Zeitraum unserer Existenz auf diesem Planeten.
Der Gewinn ist außerdem, dass wir verstehen können, dass es ein alles vereinendes Prinzip ganz real auf dieser Erde gibt und wir dafür nicht in die Wolken greifen oder irgendetwas glauben müssen. Dieses Prinzip wird aber aus gutem Grund konstant in die Unsichtbarkeit gedrängt oder erzeugt gar starken Widerwillen. Um was oder wen es geht? Um Mütter und ihre zentrale Rolle für unser aller Leben.
Noch ein paar Hinweise
Das Buch ist in einem sehr kurzen Zeitraum entstanden und da es aktuelle Probleme betrifft, möchte ich auch, dass es möglichst zügig an die Öffentlichkeit gelangt. Es ist auf der Couch, im Bett, neben dem Herd, vor der Autowerkstatt und sonst irgendwo zwischen dem chaotischen Alltag einer alleinerziehenden Mutter aufgeschrieben. Ich möchte nicht, dass wesentliche Aussagen dieses Buches aus Marketing- oder Lektorats-Gründen in ihrer Aussage geschwächt werden. Daher habe ich mich nicht um eine Verlagssuche bemüht, sondern veröffentliche bei BoD. Außerdem wird der Text an einigen Stellen nicht perfekt sein oder es gibt ein paar Wiederholungen. Die lasse ich aber drin, damit die Texte auch einzeln gelesen werden können. Ein privat finanziertes Lektorat ist mir aktuell zu teuer. Aber ich habe ein paar Freundinnen und einen Freund lesen und korrigieren lassen. Daher ist dieses Buch auch ein Hinweis auf die altruistische Kooperationsfähigkeit und -willigkeit von Frauen und Menschen generell, die sehr viel bewegen kann.
Die Quellen und Inspiration für meine Aussagen habe ich im hinteren Teil des Buches gesammelt. Ich erlaube mir, meine Aussagen im Text nicht mit Hilfe von Zitaten und Fußnoten zu belegen. Falls Du dazu Informationen finden möchtest, ist es heutzutage nicht schwer, das zu tun – zum einen über die thematisch geordneten Quellen im Anhang, zum anderen über Internetrecherche. Auch eine Widerlegung mag Dir gelingen. Der Wunsch nach Widerlegung kann aber ebenfalls ein Hinweis sein auf den Unwillen, der Fachmeinung einer Frau und Mutter zuzuhören, die schon allein auf Lebenserfahrung beruht. Frauen veröffentlichen selten Fachbücher, weil sie meinen, sie seien ja keine Fachfrauen, nicht ausreichend qualifiziert oder sie wüssten nicht genug. Viele Frauen haben einen verdammt hohen Anspruch an sich selbst – so hoch, wie kein einziger Mann auf diesem Erdball. Die Folge ist, dass Frauen sich selbst darin bremsen, ihr Erleben und ihr Wissen in die Öffentlichkeit zu stellen. Dabei haben Frauen und Mütter verdammt viel Ahnung von der Realität, in der sie leben. Ich nehme mir daher hiermit das Recht und den Raum, als Expertin zu gelten.
Die Erkenntnisse der Interdisziplinären Patriarchatskritikforschung sind für mich ein großer Gewinn für mein Leben. Ich forsche und lese begeistert in dieser Richtung weiter, weil sich so vieles plötzlich sehr logisch einordnet und verständlich wird. Diese Begeisterung möchte ich in diesem Buch mit Dir teilen. Ich möchte Dir als Frau und Mutter ein Fundament geben für Deine Wut und Deinen Mut, diese Kräfte für dringend notwendige Veränderungen zu nutzen. Auch Dich als interessierten Mann und Vater möchte ich mitnehmen zu einem Verständnis für die Wut der Mütter und warum es auch für Dich und Dein Glück mehr als sinnvoll ist, Mütter in ihrem Mut und ihrer Position zu stärken.
WEBSITE ZUM BUCH MIT KORREKTUREN, LINKS, LESERINNENSTIMMEN UND DEMNÄCHST EINEM PODCAST:
https://mutterwut-muttermut.de/
Ich bin wütend, dass männliche Kollegen nun im Lockdown Meetings mit ihren Kindern auf dem Schoß halten und sich als Väter des Jahres feiern lassen, während mir vor Beginn der „Home Office für alle“ Phase nahe gelegt wird, vielleicht doch lieber ins Büro zu kommen, da ich ja auf Grund meiner Kinder wohl nicht produktiv zu Hause arbeiten könnte. Und das, nachdem sich beim Weltfrauentag noch selbst auf die Schulter geklopft wird, Gleichberechtigung werde ja gelebt in der Firma.
Sabrina
Warum Müttern in einer Krise nicht geholfen wird
Die Coronakrise hat ein Brennglas auf die Situation der Mütter gerichtet. Mütter in jeglicher Lebenslage erfahren auf einmal, welche Prioritäten der Staat in einer Krisensituation tatsächlich setzt, welche Themen vordergründig verhandelt werden und welche Entscheidungen vornehmlich getroffen werden. Diese Realität kennen alleinerziehende Mütter schon sehr lange. Die Benachteiligung von Familien ist vor allem für Mütter zu spüren. Je tiefer sie in der gesellschaftlichen Hierarchie sinken, desto deutlicher wird die gesellschaftliche, politische, juristische und wirtschaftliche Diskriminierung von Müttern.
Ich habe mich einige Jahre intensiv mit Gewalt gegen Frauen und der Situation alleinerziehender Mütter beschäftigt, einen Blog zum Thema und Interviews mit betroffenen Frauen geführt und Frauen beraten. Ab einem gewissen Punkt gingen meine Fragen tiefer und ich fragte mich, warum geschlechterspezifische Gewalt gegen Frauen so verbreitet ist und warum sie Mütter ganz besonders trifft. Es reichte mir nicht, Müttern Strategien an die Hand zu geben, wie sie selbst mit ihrer Situation zurechtkommen. Ich erkannte, dass es nicht reicht, Mütter zu ermutigen und zu stärken, wenn das System, in dem wir uns befinden, schief hängt. Besonders alleinerziehende Mütter, die einer Gewaltbeziehung entkommen sind, erleben die politische, wirtschaftliche und juristische Ignoranz ihrer Realität überdeutlich. Sie erleben, dass unser System sie nicht schützt und stärkt, sondern stattdessen die Gewalt gegen sie institutionell fortführt, indem es z.B. einem Vater, der Täter wurde, nach wie vor Rechte an gemeinsamen Kindern einräumt. Die Frauen und ihre Kinder entkommen so im schlechtesten Fall niemals ganz dieser Beziehung. Sie werden nicht ernstgenommen. Ihre Aussagen und Erlebnisse werden hinterfragt und nicht geglaubt. Wenn traumatisierte Kinder den Vater nicht mehr besuchen wollen, wird behauptet, die Mütter würden die Beziehung zum Vater vergiften oder den Vater entfremden.
Diese Realität erleben Mütter zu einem Zeitpunkt ihres Lebens, an dem sie sowieso schon geschwächt sind und sich schlecht wehren oder laut werden können. Daher kommt ihre Lage nicht bei der Allgemeinheit oder in der Politik an. Es kommt auch nicht an, weil wir diese schlimmen Erfahrungen von Müttern und ihren Kindern gern verdrängen und – nach kurzer Empörung – nicht mehr hören wollen. Das „es geht mich nichts an“ oder „uns passiert sowas nicht“ legt einen Mantel des Schweigens und der Ignoranz über Mütter und ihre Kinder, die Opfer von Gewalt und Missbrauch wurden. Darüber hinaus hält sich hartnäckig der Mythos, Frauen wären selbst für die verübte Gewalt in Beziehungen verantwortlich oder „sowas“ käme nur in sozial schwachen Familien vor. Nach wie vor schreibt die Presse über „Familiendramen“ und forscht, warum der arme Mann diese grausamen Taten verübt hat und ob es nicht nur an seinem Alkoholismus, seiner Armut oder seiner unzufriedenen oder fremdgehenden Frau liegt, dass er sie töten musste. Das Verständnis für den Vater und das Entsetzen über die Tat übertüncht also die Auseinandersetzung mit der tagtäglichen Gewalt gegen Mütter und Kinder.
In der Coronakrise sind nun selbst Mütter in einer misslichen Lage, die sonst ihr Leben – gemäß unserer gesellschaftlichen Standards – gut im Griff haben. Sie erleben, dass die Ministerien zwar nette Worte für sie übrig haben, aber so gut wie keine sinnvollen Konzepte, Strategien und Entlastungen. Sie hören, wohin Zahlungen am schnellsten fließen, welche Themen in Talkshows oder in Land- und Bundestagen mit wieviel Energie verhandelt werden und wer einfach vergessen wird. Es wird ihnen zugemutet, von einem Tag auf den anderen ihre gesamte Alltagsstruktur umzuwerfen, um den Staat in einer Pandemie zu entlasten. Dabei wird sich bequem auf dem Interesse von Müttern am Wohlergehen ihrer Kinder ausgeruht. Dass das eine massive Benachteiligung der Mütter selbst darstellt, sie beruflich aufs Abstellgleis führt und Folgen für ihr Leben im Alter hat, scheint eine zu vernachlässigende Größe zu sein. Und Mütter, die sich im Internet oder in Medien laut und deutlich wehren, werden von anderen Müttern zurückgepfiffen, weil sie angeblich ihre Kinder nicht wirklich lieben, wenn sie auf ihre Interessen aufmerksam machen und Forderungen stellen. Auch die auf die Proteste folgenden überschnellen Öffnungen der Schulen und Kitas, auf die sich die Politik im Sommer berief, stellte keine echte Unterstützung für Mütter dar, wenn Kinder bei jedem Schnupfen doch wieder zuhause bleiben müssen.
Genau besehen befinden wir uns also in einer Art Strudel, der Müttern extrem viel unentgeltliche Sorgearbeit aufdrückt, sie darin zwar belobigt, aber sie gleichzeitig in eine bequeme Unsichtbarkeit und Stille drängt, weil sie chronisch zu überlastet sind, um sich laut zu wehren. Darüber hinaus hält auch die Sorge und Liebe für die eigenen Kinder Mütter konstant in einem Lähmungszustand, weil sie einfach keine Zeit für eine tiefgreifende Bewusstwerdung ihrer Situation haben und erst recht keine Energie, den Zorn in gezielte, für alle sichtbare Bahnen zu lenken. Die aktuellen Strömungen des Feminismus tun ihr übriges, Mütter in diesem Lähmungszustand zu halten, weil es ja wahrscheinlich doch wieder an ihnen selbst liegt, wenn sie das mit dem Mental-Load-Teilen nicht richtig auf die Reihe kriegen. Und wenn sie dann ein paar gleichgesinnte Mütter finden, ist sicher davon auszugehen, dass im Falle einer Protestaktion ein sehr großer Teil von Müttern diesen lauten Müttern in den Rücken fällt und sie mit der angeblich fehlenden Mutterliebe wieder ruhigstellt.
Für eine tatsächliche Wahrnehmung und tiefere Erforschung der Gründe für unsere Situation als Mütter müssen Frauen in der Regel so weit an den gesellschaftlichen Rand gedrängt sein und so viel für die Lösung ihrer Lage versucht haben, dass sie erkennen: „Es liegt nicht an mir allein. Es hat System“. Dazu müssen sie auch das Mantra überwinden, sie seien für ihr Schicksal ganz allein verantwortlich und könnten es daher nur selbst ändern. Ebenso müssen sie die Haltung hinter sich lassen, sie seien hilflose Opfer und müssten sich in ihre Lage ergeben. Darüber hinaus müssen sie sich an die Frage heranwagen, ob denn all das, was ihnen immer als richtig und wichtig vermittelt wurde, wirklich so stimmt. In der Regel gelingt das nur, wenn Frauen sowieso schon aus den Idealbildern von Familie und Partnerschaft herauskatapultiert sind und wenn sie gleichzeitig den Raum und die Energie haben, so weit zu denken, ohne sich noch mehr zu schwächen.
Nachdem ich persönlich zutiefst frustriert war, als ich das System hinter der Gewalt gegen Mütter und ihrer strukturellen Diskriminierung erkannte und meinen Blog stilllegte, lief mir über die Sozialen Medien die Interdisziplinäre Patriarchatskritikforschung über den Weg. Ich begann, viel zu fragen und zu lesen. Ich erfuhr eine Menge über die menschliche Frühgeschichte in der Steinzeit und über die völlig anderen Lebensstrukturen. Und ich lernte den Ursprung unserer aktuellen Probleme und unseres jetzigen Gesellschaftssystems kennen: Das Patriarchat.
Die Patriarchatskritikforschung ist wie ein Tor zum Verständnis. Sie bietet zum einen schlüssige Erklärungen für die Ursachen unserer jetzigen Situation. Zum anderen eröffnet sie Perspektiven und Visionen für eine nachhaltige und tragfähige Verbesserung. Sie bietet also eine genaue Analyse der Ist-Situation und gibt – über die Erinnerung an unsere soziologische und biologische Veranlagung und unsere Herkunft – Wege und Werkzeuge für eine lebensfreundliche Zukunft an die Hand. Da das Patriarchat in jeden einzelnen Lebensbereich und in unsere Denkweise eingreift und sie ideologisch übertüncht und verfremdet, braucht es eine umfassende Korrektur von dem, was wir als „normal“ und „natürlich“ begreifen und von dem, was wir uns als Ziele setzen, um unser Leben zu verbessern. Das Patriarchat ist wie ein Krake, der es immer wieder schafft, unsere Handlung und Motivation in seine Richtung zu verdrehen oder wie eine Hydra, der ein immer neuer Kopf nachwächst, wenn einer abgeschlagen ist. Eine fundierte Kritik am Patriarchat gelingt daher nur, wenn unsere Probleme von der Wurzel her aufgeschlüsselt werden. Wenn jedoch der Schlüssel einmal gefunden ist, schlüsseln sich viele weitere Themen und Problemstellungen sehr logisch auf. Wie ein Puzzle, das sich auf einmal wie von Zauberhand löst, passt eins ins andere, ergänzt sich und die Antworten auf das WARUM liegen plötzlich offen vor uns. Das ist ein sehr schmerzhafter und gleichzeitig gewinnbringender Erkenntnisprozess. Schmerzhaft, weil begreifbar wird, wie tief die patriarchale Gewalt in unser Leben eingreift und wie sehr sie uns, unsere Wirtschaft und Politik prägt. Gewinnbringend und erleichternd, weil plötzlich ein klares Ziel vor uns liegt und weil wir erfahren, dass das alles nicht immer so gewesen ist und dass wir alle das Potenzial in uns tragen, ganz anders zu leben.
Ein Zugangsschlüssel für eine fundierte und radikale (von radix: Wurzel) Patriarchatskritik ist die Situation der Mütter.
Warum es Vorteile für alle hat, Mütter ins Zentrum zu stellen
In einer matrifokalen Welt…
ist jeder Mensch – genauso wie er ist und in jeglicher individuellen Ausprägung – willkommen, gewertschätzt und gleichwertig.
Tätigkeiten und Berufe, die dem Leben dienen und das Leben sichern, haben oberste Priorität und sind am besten bezahlt.
Unser Zusammenleben basiert auf den Werten Kooperation, Empathie und Altruismus, weil sie unser Überleben langfristig sichern und für einen positiven und gewaltfreien Rahmen sorgen. Wir leben damit gemäß unserer ursprünglichen Soziologie als Menschen.
Es ist selbstverständlich, mit natürlichen Ressourcen sparsam umzugehen, weil wir die uns umgebende Natur als wichtige Grundlage und nicht von uns selbst ablösbare, lebensspendende Instanz wahrnehmen. Der Erhalt und Schutz der Natur ist uns heilig. Ihre Instrumentalisierung und Zerstörung betrifft uns in unserer Wahrnehmung unmittelbar und schmerzhaft.
Lebensfreude ist zentrales Ziel. Es ist zentral, dass es uns allen gut geht im Sinne einer Erfüllung unserer grundlegenden Bedürfnisse nach Beziehung zu anderen Menschen und zu unserer Umgebung. Reichtum ist Reichtum an positiver und sich gegenseitig unterstützender Beziehung.
Mütter als Ursprung von Leben jeglicher Ausprägung stehen im Zentrum und sind in jeglicher Lebenssituation bestmöglich unterstützt und versorgt.
Männer und Frauen sowie alle Gender werden gemäß ihrer individuellen Talente für die Gemeinschaft gewertschätzt. Es gibt keine starren Rollenzuschreibungen mehr bzgl. Geschlecht und Gender.
Wirtschaftsleistungen werden nach Talent erbracht und fließen der Gemeinschaft zu.
Männer beteiligen sich selbstverständlich an Sorgearbeit, weil diese Arbeit die höchstgeschätzte Arbeit ist.
Vaterrechte als Ursprung von Gewalt und Herrschaft werden nicht erteilt und sind unnötig. Jeder Mann ist sehr willkommen und geschätzt, der sich für die Gemeinschaft und Kinder einbringt. Der Status eines Mannes und sein gesellschaftliches Ansehen definiert sich über seinen Gemeinschaftssinn und sein soziales Engagement.
Mütter sind vollständig wirtschaftlich unabhängig von Vätern. Die Gemeinschaft trägt die Mütter wirtschaftlich und organisatorisch. Auch Väter sind wirtschaftlich unabhängig von ihren (Ex)Partnerinnen und Kindern. Eine Partnerschaft zwischen Mann und Frau beruht auf vollständiger Freiwilligkeit und ist jederzeit auflösbar.
Kinder sind über die Gemeinschaft bzw. Sippe getragen, versorgt und geschützt. Sie haben einen sicheren und überschaubaren Rahmen von mehreren Menschen unterschiedlicher Generationen, die ihnen von Geburt an vertraut sind und sich für sie verantwortlich fühlen. Die Trennung ihrer leiblichen Eltern trifft sie wenig, weil sie sich hauptsächlich auf die Sippe beziehen und dort einen sicheren und dauerhaften Bezugsrahmen haben.
Das Liebespaar ist nicht Grundlage einer Familie. Daher sind Wechsel von Liebes- und Sexualpartnern normal und werden nicht als Mangel oder Scheitern wahrgenommen.
Die Kleinfamilie als Hort für Gewalt und Missbrauch gegenüber Kindern und Müttern und als Hort der Dauerüberforderung für Frauen und Männer existiert nicht. An ihrer Stelle steht eine zuverlässige Gemeinschaft aus Wahlverwandtschaften oder die mutterzentrierte, über die Mutter blutsverwandte Sippe.
Den größten Zeitraum unserer Existenz haben wir höchstwahrscheinlich fast genau so gelebt.
Das heißt: Wir können das!
Ich denke, alle Mütter in patriarchalen Gesellschaften sind zu Recht wütend auf 1000 verschiedene Tatsachen, die das Leben behindern oder zerstören. Und wir werden nicht drumherum kommen, dass Mütter das alles wieder zurecht biegen. Das Müttergehalt einführen und vieles mehr, wie Kirsten Armbruster in ihren Büchern schreibt. Warum haben wir eigentlich die Verantwortung, die uns Mutter Natur gegeben hat, abgegeben? Sie wurde uns vermutlich genommen.
Letitia
Ich bin wütend. Ich habe drei Kinder im Alter von 21, 15 und 2 Jahren. Mit den beiden Großen war ich über 15 Jahre lang alleinerziehend ohne jede Hilfe durch den Vater. Keine Betreuungswochenenden, keinen Cent Unterhalt. Er hat sich als Selbständiger klein gerechnet und alles schwarz gearbeitet. Obwohl dies dem Amt und dem Finanzamt bekannt war, wurde nichts unternommen – Personalmangel! Ich habe mein Studium, die Ausbildung und später dann meinen Job alles alleine parallel zu den Kindern gemacht. Als Dankeschön erhalte ich dafür in 25 Jahren eine Rente von 790€monatlich. Und diese 790€ sind noch nicht durch den Inflationsrechner gelaufen. Mütterarmut, Mütterausbeutung, Altersarmut.
Das alles hängt zusammen.
Bella
Wie sich die aktuelle Realität von Müttern darstellt
BEVÖLKERUNG UND KINDERZAHL
Wieviele Frauen & Mütter leben in Deutschland?
Anzahl der Frauen in Deutschland 2019:
42 Mio
Anzahl der Männer in Deutschland 2019:
41 Mio
Anzahl der Mütter in Deutschland:
11,3 Mio
https://de.statista.com/themen/1775/frauen-in-deutschland/
https://www.focus.de/familie/erziehung/familie/acht-fakten-zum-muttertag-moderne-mu-etter-spielen-eine-schwierige-rolle_id_2107398.html
Wann heiraten Frauen und wieviele Kinder bekommen sie? Wieviele Frauen bleiben kinderlos?
durchschn. Heiratsalter lediger Frauen:
32 Jahre
durchschnittl. Alter der Frauen bei Geburt des 1. Kindes:
30 Jahre
Kinder pro Frau in Deutschland (Geburtenrate 2019):
1,57
Kinderlosenquote von Frauen (2018): davon Akademikerinnen:
21% 26%
https://de.statista.com/themen/1775/frauen-in-deutschland/
https://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2019-12/statistisches-bundesamt-geburten-mutter-schaft-familie-mikozensus
https://www.dw.com/de/geburtenrate-sinkt-deutschland-%C3%BCberaltert/a-54389384
Wie lange leben Frauen in Deutschland?
Lebenserwartung Frauen 2019:
83,3 Jahre
Lebenserwartung Männer 2019:
78,5 Jahre
https://de.statista.com/themen/1775/frauen-in-deutschland/
SORGEARBEIT UND CARE-ARBEIT
Was verdient eine Hausfrau?
Fiktives Einkommen einer Hausfrau*
:
über 66.000 EUR / Jahr
* bei Abrechnung als Dienstleistung | https://www.miss.at/dieser-blogger-errechnet-wie-viel-er-seiner-frau-als-hausfrau-im-jahr-zahlen-muesste/?cn-reloaded=1
Wer leistet Care-Arbeit?
Anteil der Mütter, die Hausarbeit leisten in Deutschland (2018): Anteil der Mütter, die Kinderbetreuung erbringen in D:
72% 88%
Wieviel mehr Care-Arbeit leisten Frauen im Vgl. zu Männern (Gender-Care-Gap – 2019)
52,4%
Stunden, die Frauen unbezahlt arbeiten pro Tag (2019): Stunden, die Männer unbezahlt arbeiten pro Tag:
4 Std. 13 min 2 Std. 46 min
https://service.destatis.de/DE/FrauenMaennerEuropa/DE_DE_womenmen_core/bloc-3d.html?lang=de
https://www.deutschlandfunkkultur.de/familienleben-die-unsichtbare-schwerstarbeit-der-muetter.1005.de.html?dram:article_id=469414
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/gender-care-gap/indikator-fuer-die-gleichstellung/gender-care-gap---ein-indikator-fuer-die-gleichstellung/137294
Wieviel kostet Corona-Care-Arbeit?
Fiktive Kosten Homeschooling/Kinderbetreuung
während der Coronakrise pro Woche:
975 EUR
https://www.deutschlandfunkkultur.de/muetter-in-der-coronakrise-die-systemrelevanz-der-care.976.de.html?dram:article_id=482065
Welchen Anteil hat Care-Arbeit an der Volkswirtschaft?
Wertschöpfung unbezahlter Arbeit 2013 in EUR:
987 Mrd.
Anteil am Bruttosozialprodukt:
39%
https://taz.de/Unbezahlte-Arbeit-in-Deutschland/!5297798/
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2016/04/PD16_137_812.html;jsessio-nid=CA530867A867CB38E1BBC604
BERUFSTÄTIGKEIT
Wieviel Geld verliert eine Frau durch Mutterschaft?
Einkommenseinbußen einer Frau durch Mutterschaft:
61%
Einkommenseinbußen eines Mannes durch Vaterschaft:
keine
Einkommen beider Eltern vor erstem Kind:
gleich
Platz Deutschlands in der Child-Penalty-Studie:
letzter*
* hinter Dänemark, Schweden, Österreich, Großbritannien, USA
https://editionf.com/einkommen-muetter-verluste-61-prozent-child-penalty-studie/
https://www.henrikkleven.com/uploads/3/7/3/1/37310663/klevenetal_aea-pp_2019.pdf
Wieviele Frauen sind in Führungspositionen und was verdienen sie?
Anteil von Frauen in Führungspositionen in Deutschland (2018): Anteil von Frauen in Führungspositionen in Lettland:
29% 45%
Geringerer Verdienst von Frauen im Vergleich zu Männern (2017) in Deutschland: in Führungspositionen (2014):
21% 23%
Verdienst einer männlichen Führungskraft in Deutschland pro Jahr (2014): Verdienst einer weiblichen Führungskraft in Deutschland pro Jahr:
46.000 EUR 34.000 EUR
https://service.destatis.de/DE/FrauenMaennerEuropa/DE_DE_womenmen_core/bloc-3d.html?lang=de
Wieviele Frauen leisten systemrelevante Arbeit?
Anteil der Frauen in systemrelevanten Berufen:
72%
https://www.deutschlandfunkkultur.de/muetter-in-der-coronakrise-die-systemrelevanz-der-care.976.de.html?dram:article_id=482065
Wieviel weniger verdienen Frauen als Männer (Gender-Pay-Gap)?
Geringerer Verdienst von Frauen im Vergleich zu Männern in 2019:
19%
Differenz des Stundensatzes zulasten von Frauen (2018 / brutto):
4,37 EUR
Anteil von Frauen in Teilzeitarbeit in Deutschland (2018):
46%
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/12/PD20_484_621.html
Wie sieht die Erwerbsbiografie von Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren aus und was heißt das für ihre Rente?
Anteil voll berufstätiger Frauen zwischen 30 und 50:
39%
Anteil voll berufstätiger Männer zwischen 30 und 50:
88%
Anteil berufstätiger Frauen mit Nettoeinkommen über 2000 Euro zw. 30–50:
10%
Anteil berufstätiger Männer mit Nettoeinkommen unter 2000 Euro zw. 30–50:
42%
Anteil verheirateter Frauen ohne eigenes Einkommen:
19%
Anteil verheirateter Frauen mit eigenem Einkommen unter 1000 EUR:
63%
Durchschnittliche Rentenhöhe Frauen:
687,84 EUR
Durchschnittliche Rentenhöhe Männer:
1.146,08 EUR
Anteil der Mütter in Partnerschaft, die keine existenzsichernde Rente erwarten:
60%
Anteil der alleinerziehenden Mütter, die keine existenzsichernde Rente erwarten:
68%
https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/rente-viele-frauen-sind-unterbezahlt_id_10749042.html
https://www.bmfsfj.de/blob/83858/928434dae7d841aadc5d2b0ef137573b/20160307-studie-mitten-im-leben-data.pdf?mc_cid=fa78678aa9&mc_eid=44da3f7e3f
Wieviel verdienen Frauen in Deutschland im Schnitt?
Durschn. Einkommen Frauen (vollzeitbeschäftigt in D, 2019)
3.559 EUR
Durschn. Einkommen Männer
4.181 EUR
Durchschn. Einkommen gesamt
3.994 EUR
Anteil der Vollzeitbeschäftigten, die mehr als Durchschnitt verdienten (2014)
37%
Anteil der Vollzeitbeschäftigten, die weniger als Durchschnitt verdienten (2014)
67%
https://www.merkur.de/leben/karriere/gehalt-lohn-verdienen-durchschnitt-deutschland-zr-10493938.html
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/698799/umfrage/durchschnittlicher-bruttomo-natsverdienst-von-frauen-in-deutschland/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/698802/umfrage/durchschnittlicher-brutto-monatsverdienst-von-maennern-in-deutschland/
Wie reich sind Frauen?
Frauen unter den 10 reichsten Menschen weltweit (2020)
1
Anzahl Frauen unter den 2.095 Milliardären weltweit (2020)
234
Anteil des globalen Reichtums im Besitz von Frauen (2020)
32%
https://www.forbes.com/billionaires/
https://www.rbcwealthmanagement.com/us/en/research-insights/the-new-face-of-wealth-and-legacy-how-women-are-redefining-wealth-giving-and-legacy-planning/detail/
ARBEITSLOSIGKEIT UND ARMUT
Wieviele Frauen sind arbeitslos?
Erwerbslosenquote von Frauen in der EU (2018):
7,1%
Erwerbslosenquote von Frauen in Deutschland (2019):
4,7%
Erwerbslosenquote von Männern in der EU (2018):
6,6%
Erwerbslosenquote von Männern in Deutschland (2019):
5,2%
https://service.destatis.de/DE/FrauenMaennerEuropa/DE_DE_womenmen_core/bloc-2b.html?lang=de
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/198946/umfrage/erwerbslosenquote-im-jahr-2010-in-deutschland-und-der-europaeischen-union/
Wieviele Frauen, Mütter und Kinder sind arm?
Armutsgefährdungsquote Kinder in Deutschland
2005–2019:
20,5%
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/785520/umfrage/armutsgefaehrdungsquote-von-kindern-in-deutschland/
Armutsgefährdungsquote Frauen in Deutschland (2019):
15,7%
Armutsrisiko alleinerziehender Mütter in Deutschland (2016):
32,5%
Armutsgefährdungsquote Frauen ab 65 in Deutschland (2019):
20%
Armutsgefährdungsquote Frauen ab 75 in Deutschland (2019):
17,5%
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressekonferenzen/2018/Alleinerziehende/pressebro-schuere-alleinerziehende.pdf?__blob=publicationFile
https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Aeltere-Men-schen/armutsgefaehrdung.html
Anteil Alleinerziehender mit Hartz IV-Bezug (2018):
36%
Anteil der Gesamtbevölkerung mit Hartz IV-Bezug (2018):
9,4%
https://www.hartziv.org/news/20191023-hartz-iv-alleinerziehende-in-der-armutsspirale.html
Alleinerziehende, die arbeitslos gemeldet sind (2018):
179.000
Alleinerziehende in Hartz IV-Bezug ohne arbeitslos
gemeldet zu sein (2018):
112.000
https://www.zeit.de/arbeit/2019-10/familie-alleinerziehende-arbeitslosigkeit-hartz-iv
Was verdienen alleinerziehende Mütter in Hartz IV?
Regelsatz für Alleinerziehende pro Monat (2020):
432 EUR
*
Mehrbedarf für Alleinerziehende pro Monat (2020):
150 EUR
Regelbedarf für 1 Kind im Alter von 4 Jahren (2020):
250 EUR
**
* Höchstsatz; ** Unterhalt und Kindergeld wird vom Regelsatz abgezogen
https://www.arbeitslosenselbsthilfe.org/hartz-4-alleinerziehend/
Regelbedarf für ein Kind unter 6 Jahren:
250 Euro
*
Regelbedarf für ein Kind zwischen 6–14 Jahren:
308 Euro *
Regelbedarf für ein Kind zwischen 14–18 Jahren:
328 Euro
**
*Unterhalt und Kindergeld wird vom Regelsatz abgezogen; ** Einkommen des Kindes aus Aushilfsjobs wird abgezogen
https://www.arbeitslosenselbsthilfe.org/hartz-4-alleinerziehend/
KINDER UND GELD
Was kosten Kinder pro Monat?
Kinder zwischen 0-6 Jahren pro Monat:
519 EUR
Kinder zwischen 6–12 Jahren:
604 Euro
Jugendliche zwischen 12–18 Jahren:
700 EUR
https://www.gofeminin.de/familie/kosten-kind-s2331051.html
Was kostet ein Kind bis es 18 ist insgesamt?
Gesamtausgaben pro Kind bis 18 Jahre:
130.000 Euro
https://www.gofeminin.de/familie/kosten-kind-s2331051.html
Was kosten Ab-18-jährige, die studieren?
Bachelorstudium:
25.000 EUR
Masterstudium:
17.000 EUR
https://www.ing.de/ueber-uns/wissenswert/teures-glueck/
SCHEIDUNG UND ALLEINERZIEHENDE
Scheidungen
Scheidungsquote Deutschland 2019:
35,8%
Anzahl betroffene Kinder 2019:
122.010
https://www.scheidung.de/scheidungsnews/scheidungsstatistik-2019.html
Anzahl der Jahre, nach denen die meisten Ehen geschieden werden (2017):
6 Jahre
durchschnittliche Ehedauer (2017):
15 Jahre
Anteil der Paare mit Kindern (2017):
52,5 %
Anteil der Frauen die Scheidung beantragten (2017):
51,5 %
https://www.scheidung.de/scheidungsstatistiken-scheidungsrate.html
Anteil einvernehmliche Scheidung
88,2%
Anteil streitige Scheidung
*
4,4%
* bei hochstrittigen Scheidungen ist häusliche Gewalt wahrscheinlich; https://www.schei-dung.de/scheidungsnews/scheidungsstatistik-2019.html
Warum lassen sich Frauen scheiden?
1. Unterschiedliche Lebensziele
32%
2. Untreue
29,2%
3. Ständiger Streit
*
10,9%
4. Fehlende Intimität
NN
5. Psychische Erkrankungen
5,6%
6. Fehlverhalten emotionales, finanzielles oder körperliches Verhalten
*
5%
7. Langeweile
4,2%
8. Häusliche Gewalt / Misshandlungen
*
NN
9. Haushalts- und Geldprobleme
NN
* Hinweise auf psychische oder körperliche Gewalt; https://www.brigitte.de/liebe/bezie-hung/der-haeufigste-scheidungsgrund-bei-frauen--haettet-ihr-s-gewusst--11228888.htmlWeitere us-amerikanische Studie: https://www.businessinsider.de/karriere/arbeitsleben/ranking-das-sind-die-11-haeufigsten-gruende-fuer-scheidungen-2019-2/
Wieviele alleinerziehende Mütter leben in Deutschland?
Anteil von Haushalten mit alleinerziehenden
Müttern in Deutschland (2018):
7,7%
Anteil von Haushalten mit alleinerziehenden
Vätern in Deutschland:
0,8%
https://service.destatis.de/DE/FrauenMaennerEuropa/DE_DE_womenmen_core/bloc-3d.html?lang=de
Alleinerziehende in Deutschland 2019:
2,61 Mio Eltern
Alleinerziehende Mütter:
2,2 Mio
Alleinerziehende Väter:
407.000
https://www.scheidung.de/scheidungsstatistiken-scheidungsrate.html
Wieviele Kinder erhalten keinen Unterhalt, sondern Unterhaltsvorschuss des Staates?
Zahl der Kinder, die Unterhaltsvorschuss erhalten (2018):
805.799
https://www.bmfsfj.de/blob/138166/4c4ec28b9ed03cbd5034b773b751d4f7/statistik-unter-haltsvorschussgesetz-data.pdf
Väter, die keinen Unterhalt für ihre Kinder zahlen (2018):
39%
Anteil, den der Staat zurückholte an säumigem Unterhalt (2018):
13%
https://www.sueddeutsche.de/politik/unterhaltsvorschuss-sie-koennten-aber-sie-wollen-nicht-1.4589227 | https://www.sueddeutsche.de/politik/unterhalt-pflichtvergessen-1.4588751
https://de.statista.com/infografik/17397/staatlichen-unterhaltsvorschusszahlungen/
Was kostet Vater Staat die Entlastung getrennter Väter, die nicht für ihre Kinder zahlen?
Gesamtbetrag gezahlter Unterhaltsvorschuss (2018):
2,1 Mrd. Euro
https://de.statista.com/infografik/17397/staatlichen-unterhaltsvorschusszahlungen/
Wieviele Kinder verlieren den Kontakt zum Vater nach einer Trennung?
KInder, die ein paar Mal im Jahr / keinen Kontakt
zum Vater haben (West-/Ostdeutschland):
32% / 38%
https://www.soz.ovgu.de/isoz_media/Methoden/Familien_Trennung_Scheidung-p-1282.pdf
RENTE
Wieviel Rente erhalten Mütter für Kinder mit Geburt ab 1992 (Mütterrente)?
Rente pro Kind und Monat brutto / Westdeutschland:
32,03 EUR
*
Rente pro Kind und Monat brutto / Ostdeutschland:
30,69 EUR
*
* Abzüge wie zum Beispiel Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge werden fällig. Außerdem muss die Rente gegebenenfalls versteuert werden. Die Mütterrente wird als
Einkommen auf die Grundsicherung angerechnet.
https://www.vdk.de/deutschland/pages/themen/rente/74612/muetterrente_rente_kin-der_anspruch?dscc=ok
Wieviel Rente erhalten Frauen durch Erwerbstätigkeit?
Durchschnittliche Rentenhöhe Frauen pro Monat:
687,84 EUR
Durchschnittliche Rentenhöhe Männer pro Monat:
1.146,08 EUR
https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/rente-viele-frauen-sind-unterbezahlt_id_10749042.html
POLITISCHE TEILHABE UND REPRÄSENTANZ
Wieviele Frauen sind in der Politik?
Parlamentsanteil Frauen in Deutschland (2017):
31,5%
Parlamentsanteil Frauen in Ruanda (2017):
55,7%
Politische Teilhabe Frauen in Deutschland (2017):
30,9%
Politische Teilhabe Frauen in Ruanda (2017):
61,3%
https://de.wikipedia.org/wiki/Frauen_in_der_Politik
Wieviele Mütter sind in der Politik?
Durchschnittliche Kinderzahl von Ministerinnen seit 2002:
1,21
Durchschnittliche Kinderzahl Frauen insg. (2002):
1,85
https://www.jstor.org/stable/24240867?seq=1
Anteil der Frauen ohne Kinder im Bundestag (17. Wahlperiode):
35%
Anteil der Mütter im Bundestag (17. Wahlperiode):
65%
*
Anteil der Mütter (zw. 30–40) mit betreuungsbedürftigen Kindern
34%
Anteil der Mütter (ab 50) mit älteren & selbständigen Kindern
57%
* 125 Mütter; Mütter mit Kindern aller Altersstufen; https://www.hss.de/download/publicati-ons/AA-58_Politik_02.pdf
Frauen, die im Bundestag mehr vertreten sein müssten, wenn die Bevölkerung widergespiegelt sein würde
140 mehr
Mütter, die im Bundestag mehr vertreten sein müssten, wenn die Bevölkerung widergespiegelt sein würde
k.A.
https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/politik/bundestag-diese-abgeordneten-fehlen-e291979/
GEWALT GEGEN FRAUEN, MÜTTER UND KINDER
Wie schlägt sich toxische Männlichkeit nieder?
Sexuelle Belästigung erleiden:
2 von 3 Frauen
Sexualisierte oder körperliche Gewalt erleidet:
Jede 3. Frau
Stalking erleidet:
Fast jede 4. Frau
Partnerschaftsgewalt erleidet:
Jede 4. Frau
Versuchter Femizid durch (Ex)Partner erfolgt:
Jeden Tag
Erfolgter Femizid durch (Ex)Partner erfolgt:
Jeden 3. Tag
https://www.dw.com/de/notstand-in-deutschen-frauenh%C3%A4usern/a-41516115
Wieviele Femizide verüben Männer?
Anzahl der Femizide in Deutschland 2020:
196 Frauen
Davon Mütter
*
:
83 Mütter
Schwanger bei Mord:
3 Frauen
Anzahl der Kinder, die ihre Mütter
durch Femizid verloren 2020
**:
154 Kinder
Anzahl der Kinder, die in den Femizid verwickelt waren
***
:
82 Kinder
* wenn bekannt; ** Kinder auch über 18; *** Kinder (auch über 18), die die Tat miterlebt haben, die tote Mutter aufgefunden haben etc | Studie Prof. Dr. Kristina Felicitas Wolff; Femicide Observation Center Germany; https://www.kristina-wolff.de
Wie wird ein Femizid juristisch bewertet?
Urteil des Bundesgerichtshofs von 2008 im Wortlaut:
Es handelt sich um Totschlag, da „die Trennung von dem Tatopfer ausging und der Angeklagte durch die Tat sich dessen beraubt, was er eigentlich nicht verlieren will“. Die Frau ist also ein Besitzgegenstand.
https://www.dw.com/de/gewalt-gegen-frauen-mehr-femizide-in-deutschland/a-55562981
Werden Täter zur Rechenschaft gezogen?
Anzahl der Fälle von häuslicher Gewalt; die zur Anzeige kommen (2004):
1 von 3
Frauen im Frauenhaus, die keine rechtlichen Schritte gegen Täter einleiten (2019)
48%
Frauen, die Hilfe auf Grundlage des Opferentschädigungsgesetzes in Anspruch nehmen (2019)
1%
https://www.dw.com/de/notstand-in-deutschen-frauenh%C3%A4usern/a-41516115
https://www.frauenhauskoordinierung.de/fileadmin/redakteure/Publikationen/Statistik/FHK-Statistik-Paper_2019_WEB.pdf
Wie hilft Vater Staat Frauen, die Opfer wurden?
Istanbul-Konvention zur Prävention von Gewalt gegen Frauen in Deutschland rechtskräftig seit:
2018
Datenerhebung zu Gewalt gegen Frauen und Femiziden (Artikel 11 der Istanbul-Konvention):
keine
Frauenhäuser in Deutschland (2019):
knapp 350
Frauenhausplätze:
16.000
Tatsächlicher Bedarf:
mind. 32.000
Länge des Aufenthalts in Frauenhäusern:
Wochen bis Monate
Kosten für die Frauen pro Tag:
8 – 12 EUR
Anteil der Frauen, die ihren Aufenthalt ganz oder teilweise selbst zahlen:
43% (jede 2.)
Kosten für die Täter pro Tag:
0 EUR
Studie Prof. Dr. Kristina Felicitas Wolff; Femicide Observation Center Germany;
https://www.kristina-wolff.de
https://www.dw.com/de/notstand-in-deutschen-frauenh%C3%A4usern/a-41516115
https://www.dw.com/de/gewalt-gegen-frauen-mehr-femizide-in-deutschland/a-55562981
https://www.frauenhauskoordinierung.de/aktuelles/detail/pressemitteilung-gewaltschutz-auf-eigene-kosten-jede-4-frau-muss-aufenthalt-im-frauenhaus-selbst/
https://www.frauenhauskoordinierung.de/fileadmin/redakteure/Publikationen/Statistik/FHK-Statistik-Paper_2019_WEB.pdf
Wieviele Frauen und Kinder müssen ins Frauenhaus flüchten?
Frauen im Frauenhaus 2019:
7.045
Kinder im Frauenhaus 2019:
8.134
https://www.frauenhauskoordinierung.de/fileadmin/redakteure/Publikationen/Statistik/FHK-Statistik-Paper_2019_WEB.pdf
Wer sind die Täter häuslicher Gewalt 2019?
Ehemänner
51%
Freund/Partner
26%
männl. Angehöriger
11%
Ex-Mann/Freund/Partner
10%
weibliche Angehörige
6%
https://www.frauenhauskoordinierung.de/fileadmin/redakteure/Publikationen/Statistik/FHK-Statistik-Paper_2019_WEB.pdf
Verlieren Täter gemeinsame Kinder oder ihre Wohnung?
Anteil der Mütter im Frauenhaus 2019, die einen Antrag stellen zu…
Regelung des Umgangsrechts
10%
Regelung des Aufenthaltsbestimmungsrechts
8%
Alleinige elterliche Sorge
5%
Überlassung einer gemeinsamen Wohnung
nach Gewaltschutzgesetz
3%
https://www.frauenhauskoordinierung.de/fileadmin/redakteure/Publikationen/Statistik/FHK-Statistik-Paper_2019_WEB.pdf
Was kostet toxische Männlichkeit Vater Staat?
Folgekosten toxisch männl. Gewalt in D
14,8 Mrd. EUR/Jahr
*
Folgekosten toxisch männl. Gewalt in USA
12,6 Mrd. Dollar/Jahr
**
Minderausgaben durch Bekämpfung toxisch
männl. Gewalt seit 1994 in den USA:
16,4 Mrd. Dollar
**
* hierin enthalten sind die Kosten für Justiz und Polizei, aber auch für ärztliche Behandlungen, Ausfallzeiten am Arbeitsplatz usw. | Laut Untersuchung des Niedersächsischen Sozialministeriums, vgl. BT-Drs. 14/849, S. 3. |** Vgl. Waters, H., Hyder, A., Rajkotia, Y., Basu, S., Rehwinkel, JA., Butchart, A.: The economic dimensions of interpersonal violence. Depart-ment of Injuries and Violence Prevention, WHO, Genf, 2004, S. 32. | aus “Schritt für Schritt gegen Häusliche Gewalt” von Terre des Femmes
Kosten häuslicher Gewalt weltweit (2014):
6,1 Billionen EUR/Jahr
https://www.welt.de/wirtschaft/article132271838/Haeusliche-Gewalt-kostet-acht-Billionen-Dollar.html
Kostenanteil von häuslicher Gewalt
des BIP weltweit (2014):
5,18%
Kostenanteil von Kindesmissbrauch
des BIP weltweit (2014):
4,21%
Kostenanteil von Gruppengewalt inkl. Terror
des BIP weltweit (2014):
0,19%
https://www.welt.de/wirtschaft/article132271838/Haeusliche-Gewalt-kostet-acht-Billionen-Dollar.html
Toxisch männliche Gewalt im Privatumfeld (häusliche Gewalt, Partnerschaftsgewalt, Kindesmissbrauch) ist die TEUERSTE FORM VON GEWALT WELTWEIT. Sie erhält dennoch am wenigsten Aufmerksamkeit und Mittel zur Prävention.
Wieviele Männer kaufen „Sex“ mit Frauen?
Anzahl der Männer, die in Deutschland pro Tag Sex kaufen:
1,2 Mio
davon verpartnert oder verheiratet
ca. 50%
https://www.wunderweib.de/warum-gehen-maenner-ins-bordell-4877.html
Wieviele Kinder werden misshandelt?
Erfasste Fälle von Kindesmisshandlung (2019):
3.430 Fälle
Anzahl der Opfer:
4.100 Opfer
Anteil Jungen:
56,9 %
Anteil Mädchen:
43,1%
Aufklärungsquote der angezeigten (!) Fälle:
97,4%
*
Anteil der Eltern, die schwerwiegend und relativ häufig Körperstrafen bei ihren Kindern anwenden
5–10%
* hohe Dunkelziffer; https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gewalt/kindes-misshandlung/fakten/
Wer misshandelt Kinder?
Tatverdächtige insgesamt (2019):
3.594
davon Männer:
1.957
davon Frauen:
1.637
Mit dem Tatverdächtigen verwandt sind
3.322 Kinder
Mit dem Tatverdächtigen bekannt/befreundet sind
105 Kinder
Mit dem Tatverdächtigen flüchtig bekannt sind
9 Kinder
Keine Beziehung mit dem Tatverdächtigen hatten
72 Kinder
Ungeklärte Beziehungen mit dem Tatverdächtigen hatten
85 Kinder
https://www.polizei-beratung.de/presse/infografiken/detail/kindesmisshandlung/
Wer übt sexualisierte Gewalt auf Kinder aus?
Anteil der Männer und männlichen Jugendlichen
80–90%
Anteil der Frauen und weiblichen Jugendlichen
10–20%
Verwandte Täter (Vaterfiguren oder Verwandte)
50%
Nahe Bezugspersonen (Freunde, Freizeit, Betreuung, Therapie) fast
50%
Fremde Täter
6–15%
https://beauftragter-missbrauch.de/praevention/was-ist-sexueller-missbrauch/taeter-und-taeterinnen
https://www.gewaltinfo.at/fachwissen/formen/sexualisiert/taeter.php
GESUNDHEIT, KRANKHEIT UND TOD
Wie gesund sind Frauen, woran erkranken und sterben sie und wie unterscheidet sich die Gesundheit von Männern und Frauen?
Weitere Informationen unter folgenden Links:
Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland – 2020 (RKI und Destatis)
https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/Gesundheitliche_Lage_der_Frauen_2020.pdf?__blob=publicationFile
Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten (2019)
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-21659-7_12
*Können wir uns Mütter leisten, wenn sie ihre Lebensleistung abrechnen?