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Das Buch besteht aus 2 Bänden. Grundlage für beide Bände ist meine Biographie, aber diese spielt eine untergeordnete Rolle. Im ersten Band geht es um meine beiden Erkrankungen an Depressionen, wie sie entstanden sind, wie ich sie erlebt habe, wie ich es aus beiden herausgeschafft habe. Als ich ein zweites Mal erkrankte und es einige Zeit dauerte einen Therapieplatz zu bekommen, entschied ich selbst mit meiner Heilung zu beginnen. Ich habe mein gesamtes Leben bis dahin mehrfach umgedreht und bin dabei zu vielen Erkenntnissen gelangt, die nicht nur meine Heilung vorangebracht haben, sondern mein Leben hat sich damit deutlich verändert. Ich weiß, dass es vielen Menschen ähnlich geht und ging und dieses Buch soll allen Mut machen an sich zu glauben und das jeder alles schaffen kann. Der zweite Band dreht sich im gesamten um mein neues Leben, denn ich wurde nicht als Frau geboren. Ich beschreibe hier meinen gesamten Weg, womit es begann und den ganzen Weg mit allem drumherum. Viele die in ihrer Identitätskrise sind, nicht wissen wer sie sind soll nicht nur der zweite Band helfen, sondern viele Erkenntnisse aus dem ersten Band, sind für jeden Menschen wichtig und auch für die Menschen, die nicht wissen wer sie sind.
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Seitenzahl: 382
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Bevor ich mit meinem Buch beginne, möchte ich mich bei allen, die mich auf meinem Weg begleitet haben, in mein Leben getreten sind und mir geholfen haben meinen Lebensweg zu finden und zu erkennen wer ich bin und wer ich sein möchte.
Ich danke meiner besten und ältesten Freundin Katja. Wir kennen uns seit der 1. Klasse, haben auch über längere Zeit den Kontakt verloren und haben uns doch wiedergefunden. Sie hat mir gezeigt, dass man offen, ehrlich und respektvoll über alles reden kann und was es bedeutet Freundschaft.
Ich bedanke mich bei einer guten Freundin Eva. Wir lernten uns in einer für mich schwierigen Zeit kennen, als ich schon an Depressionen erkrankt war. Sie hat mich sehr unterstützt und hat mir gezeigt, dass man in der Liebe alles geben kann.
Ich möchte mich maßgeblich bei Frau Krauss meiner Therapeutin meiner ersten Erkrankung an Depressionen bedanken. Sie hatte einen sehr großen Anteil daran, dass ich zurück ins Leben gefunden habe und wieder gesund wurde. Sie hat mich beeindruckt und auch inspiriert mit ihrer Art und Weise in den Sitzungen, für mich da zu sein auch außerhalb der Therapie und sie ist auch Vorbild. Ich habe erkannt, was ich wirklich möchte, nämlich Menschen zu helfen, ähnlich wie sie. Auch wenn es lange gedauert hat, dieses umzusetzen, weiß ich heute, dass es meine Berufung ist.
Ich möchte mich bei Frau Hanusch (Sachbearbeiterin in der ARGE, heute Jobcenter) recht herzlich bedanken. Ich war noch lange nicht genesen, musste mich aber arbeitssuchend
melden, da die Zeit vom Krankengeld ausgeschöpft war. Sie hat mir absolut keinen Druck gemacht, was äußerst selten ist und hat mich unterstützt, um erstmal gesund zu werden und auch später mich wieder in das Arbeitsleben einzugliedern. Sie hat mir auch die Möglichkeit verschafft, für eine Fortbildung in Sozialpädagogik und hat mir damit eröffnet, dass Menschen helfen, begleiten und zu unterrichten sehr viel Spaß macht und die Bestätigung, dass es für mich der richte Weg ist.
Ich möchte Frau Anne Heise danksagen. Sie hat mir als meine Gruppenleiterin sehr viel Respekt und Vertrauen entgegengebracht und das nach relativ kurzer Zeit. Sie war eine der wenigen, die mir Wertschätzung entgegengeberacht hat.
Ein großes Danke geht an Frau Wollenburg. Sie ist meine Therapeutin in meiner zweiten Erkrankung und auch sie hat einen großen Anteil, nicht nur an meiner Genesung, sondern bei meiner Aufarbeitung meines Lebens und bei Erkenntnissen, die ich ohne sie nicht erfahren hätte und dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Vorwort
1. Kapitel
2. Kapitel
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Letztes Kapitel
Vergebung
Vorwort zum Band 2
„Depressionen haben einen tieferen Sinn. Damit sagt dir deine Seele, du hast so lange meine Zeichen ignoriert und dagegen angekämpft, denn du bist auf einem falschen Weg. Die Depression ermöglicht dir den richtigen Weg für dein Selbst und dein Leben zu erkennen!“
Liebe Leser/ Leserin wir schreiben das Jahr 2020. Ich bin 51 Jahre jung und es gibt mehrere Gründe dieses Buch zu schreiben.
Vor einigen Monaten bin ich ein 2. Mal an schweren Depressionen erkrankt. Jetzt werden Sie sich fragen, warum noch ein Buch über Depressionen?
Die Frage möchte ich gern beantworten. Es geht mir darum, wie ich Situationen durchlebt habe, die zu meiner Krankheit geführt haben und wie man sich wirklich fühlt, wie man denkt und wie man sich wieder aus diesem tiefen Loch heraus kämpft und ich möchte sie, wenn sie sich darauf einlassen können, auf kleine „Erlebnismomente“ mitnehmen. Wie können sie sich das vorstellen?
Ich werde zur jeweiligen Situation einen Hinweis geben und nachdem sie die Situation gelesen haben, das Buch kurz bei Seite legen,
die Augen schließen und für einen Moment sich vor zu stellen und nach zu fühlen, um danach das Buch weiter zu lesen.
Es geht mir wirklich in erster Linie verständlich zu machen, wie ich mich gefühlt und gedacht habe und Zusammenhänge auf zu zeigen, warum ich ein zweites Mal erkrankt bin. Doch es geht mir nicht nur um das Aufzeigen, sondern was es bedeuten kann, an Depressionen zu erkranken.
Was mich zurück zu meiner Motivation zu diesem Buch bringt. Ich bin inzwischen überzeugt davon, dass es nicht so viele an Depression erkrankte Menschen geben müsste! Warum? In unserer Gesellschaft findet sich zwischenmenschlich immer mehr ich ich ich und respektloserer Umgang.
Das Buch ist ein großer Teil meines Lebens und doch soll meine Biographie nicht im Mittelpunkt stehen. Es geht mehr darum die Situationen die letztlich zu meinen Erkrankungen geführt haben und vor allem um meine Depressionen. Min Leben an sich wird nur eine unter geordnete Rolle spielen und dient nur Zusammenhänge auf zu zeigen.
Ich habe aber auch noch andere Gründe, warum ich dieses Buch schreibe. Ich möchte auch betonen, dass alles was ich schreibe, ich selbst erlebt und erfahren habe, denn erfahren und erleben bedeutet wissen.
Viele Menschen glauben alles über Depressionen zu wissen. Nur weiß ich, dass sie es gar nicht wissen können, wenn sie selbst nicht so etwas schon einmal erlebt haben, denn wie sich das anfühlt kaum noch irgendwelche Gefühle zu haben und sich zu den kleinesten im Alltag wie abwaschen zwingen zu müssen oder auch nur morgens aufzustehen, das hat mit einem Leben in dem Sinne nichts mehr zu tun. Was mich auch umtreibt, ist das jedes Jahr etwa 10000 Menschen Suizid begehen und sich das Leben nehmen und das war der Stand vor Corona. Wie es zu diesen Gedanken kommen kann, habe ich auch durchlebt und auch dies ist nur, was ich erlebt habe, jeder empfindet es dann nochmal anders. Das ist aber noch nicht alles. Solche Krankheiten, Streitigkeiten und Gewalt könnten verhindert werden. Sie fragen sich jetzt sicher wie, dass ist relativ einfach, wenn wir verstehen würden uns, also das sich jeder selbst respektiert und versteht, dass jeder Mensch in der Familie, im Leben und auf diesem Planeten gleich viel Wert ist und jeder jedem Menschen genauso begegnen würde, mit Respekt, ohne Vorurteile und Bewertungen, dann wären wir in dieser Richtung einen großen Schritt weiter. Wir treffen jeden Tag so viele Entscheidungen, die meisten unbewusst, warum machen wir uns unsere Entscheidungen nicht jeden Tag bewusst und begegnen jedem Menschen, den wir treffen mit Respekt?
Als ich das zweite Mal an Depressionen erkrankt bin, hat es fast ein Jahr gedauert, um einen Therapieplatz zu bekommen.
Doch ich wollte eben nicht darauf warten und so habe ich angefangen mich selbst aus dem tiefen Loch heraus zu kämpfen und das ist auch der Mutmacher für alle die dieses Buch lesen.
Ja dieses ein Stück weit Selbsttherapie hat mich zu vielen Erkenntnissen gebracht und mir aus dieser Erkrankung geholfen. Aber nicht nur das, ich habe es auch genutzt, um mein bisheriges Leben zu verstehen, aufzuräumen, loszulassen und sie als Teil meines vergangenen Lebens zu betrachten und somit abzuschließen. Ich möchte ihnen zeigen, Despressionen und auch andere psychische Erkrankungen als Chance zu betrachten und aus anderen Blickwinkeln zu sehen, aber auch dass es gar nicht so weit kommen muss und davon bin ich überzeugt.
Alles das sind Gründe, warum ich meine Geschichten erzähle, um vielleicht ein Nachdenken anzuschubsen. Ich werde am Ende des Buches erklären, wie ich das meine und ich weiß nicht, ob jeder von ihnen, den Sinn des Lebens gefunden hat.
Ich für meinen Teil schon und ich weiß, dass es dabei nur um drei Punkte geht, nämlich jeder Mensch findet seinen Platz im Leben, jeder Mensch trägt nach seinen eigenen Fähigkeiten zum Gemeinwohl bei und als letztes, jeder Mensch gestaltet sein Leben so wie er es möchte und nach seinen eigenen Vorstellungen. Wie würden sie das für sich sehen?
Ich möchte gern in diesem Buch über einen großen Teil meines Lebens erzählen. Es geht um Depressionen, an denen ich zweimal erkrankt bin. Die Erkrankung selbst ist das Eine, aber es geht mir um sehr viel mehr, nämlich zu schildern, wie die Situationen und damit die Auslöser abgelaufen sind und wie ich sie erlebt habe, wie ich mich gefühlt habe während der Erkrankungen und am Ende möchte ich allen Mut machen, dass diese Erkrankung nicht nur heilbar ist, sondern heute vieles verstanden habe, denn die auslösenden Situationen sind das, was für mich vordergründig war. Heute sehe vieles anders. Ich habe mir viele Dinge aus meiner Vergangenheit bewusst machen können, um sie zu verändern. Wie ich das genau meine, wird am Ende sichtbar werden.
Ich wurde 1969 in der ehemaligen DDR geboren und lebte mit meinen Eltern und 2 Geschwistern in einer Mietwohnung. Das Haus befand sich am Stadtrand. Man kann sich das so vorstellen, vor dem Haus ging eine Straße, die etwa 200m weiter endete und weiterführend zu einem Weg wurde. Auf dem letzten Stück der Straße befand sich links ein großer Garagenkomplex und rechts ein Kindergarten und eine Einrichtung für Kinder mit Behinderung. Danach begann das Indianerdorf. Das Indianerdorf war vereinfacht ausgedrückt ein großer Spielplatz. Wenn man von dem Weg in das Indianerdorf kam, dann gab es auf der rechten Seite einen großen Sportplatz und einen kleineren Fußballplatz. Ging man dann weiter kam eine Straße und danach begann ein großes Waldstück. Auf der anderen Seite gab es Holzhütten und eine Art Klettergerüst alles mit Holz und dieser Teil gab am Ende den Namen Indianerdorf. Doch es gab noch mehr, wie einen kleinen und einen großen Rodelberg und eine Art kleinen Verkehrsgarten zum Fahrrad fahren.
In den ersten Jahren meines Lebens lief es eher sehr normal.
Da meine Eltern berufstätig waren, ging ich in eine Kinderkrippe und später auch in den Kindergarten. Bevor ich im Alter von sechs Jahren eigeschult wurde, sollte ich mir ein Hobby aussuchen. Ich war zu dem Zeitpunkt schon sehr musikbegeistert und so gingen wir zu einer Musikschule, um vielleicht ein Instrument zu erlernen.
Es wurde nichts daraus, es ging um Geige oder Klavier zu lernen, doch für beides wurde befunden, dass ich zu schwere Hände habe und so wurde daraus nichts. Dann stand noch das Thema Fußball und so fuhren wir zu einem Sportverein.
Durfte dort auch mal mittrainieren und es war toll und ich wurde genommen. Dann war meine Einschulung mit sechs und es war alles gut in der Schule und auch das Training machte mir Spaß.
Inzwischen kannte man sich unter den Schülern und wir wohnen auch in einem Stadtteil nah bei einander und waren demzufolge auch nach der Schule spielen. Zu Hause war es so, mein Vater kam nachmittags von auf der Arbeit und meine Mutter arbeitete in 2 Schichten im Einzelhandel, Früh- und Spätdienst im Wechsel. Einzelhandel sollte ich vielleicht noch erklären. Das war in einer Kaufhalle, was heute der Supermarkt ist, nur kleiner und eben überwiegend gab es hier Lebensmittel. Das hatte durchaus kleine Vorteile, denn wenigstens zu Weihnachten hatten wir immer Apfelsinen und zwischen durch auch mal Bananen. Doch das nur neben her.
Bei ihrer Frühschichtwoche war ich auf mich gestellt, als ich von der Schule kam. Das hieß essen warm machen und später habe ich nach Anweisung auch gekocht und Hausaufgaben machen und danach durfte ich raus spielen oder ich hatte Training, dann zum Training gefahren. Zu dieser Zeit war ich zwei bis dreimal die Woche beim Sport
Dann kam ein Herbsttag 1978, Früh ging es ganz normal wie jeden Tag in die Schule. Mittag kam ich nach Hause und es lag wie sehr oft ein Zettel von meiner Mutter auf dem Tisch, damit ich nichts vergesse.
Darauf stand ich sollte mir das Essen warm machen, Hausaufgaben machen und danach könnte ich raus gehen, sollte aber in der Nähe bleiben, denn wenn mein Vater nach Hause kommt, müsste ich mit gehen Einkellerungskartoffeln holen und helfen. Das wurde mir auch am Abend davor schon gesagt. Zur Erklärung; Es wurde im Herbst eine größere Menge Kartoffeln gekauft und im kühlen Keller gelagert und so hatte man den ganzen Herbst und Winter Kartoffeln, bis es im Frühjahr neue Kartoffeln gab.
Ich machte also meine Aufgaben und ging danach mit ein paar Mitschülern raus spielen. Wir waren 4 Jungs und ein Mädchen. Da ich in der Nähe bleiben sollte, spielten wir an der Straße beim Kindergarten. Nach einer Weile kam ein junger Mann zu uns. Würde sagen zwischen 16 und 20 Jahre alt und ich denke wir kannten den alle nicht. Er wollte das das Mädchen mit ihm geht, aber da sie eine Freundin war und wir es nicht wollten, stellte ich mich vor ihn und meinte nein sie bleibt hier. Nachdem er kurz überlegt hatte, nahm er mich am Arm und er zog mich in Richtung Indianerdorf. Ich konnte mich dagegen nicht wehren, denn er war größer und auch kräftiger.
Dann standen wir im Indianerdorf neben dem großen Sportplatz. Dort waren Sträucher und sehr hohes Gras und leider war auch fast nichts los. Es war also ziemlich Menschen leer an diesem Tag. Dann drängte er mich zwischen die Büsche am Sportplatz und meine ich solle meine Hose herunterziehen und mich danach hinlegen. Ich hatte bis zu diesem Tag weder mit Sexualität noch sonstigem in dieser Richtung etwas zu tun.
Ich lag also im Gras und er zog auch seine Hose runter und legte sich auf mich und fing sich an hin und her zu bewegen auf mir. Ich hatte immer mehr Angst und wollte schreien.
Doch auf einmal hielt er mir ein Messer an den Hals und meine, wenn ich schreie bringt er mich um und so machte er weiter. Ich wusste nicht wirklich was da eigentlich passierte, ich hatte nur Angst und wollte das es vorbei ist. Nach einer Weile und ich denke es war nicht wie er sich das vorgestellt hatte, hörte er auf. Er zog sich die Hose und auch ich sollte aufstehen und mich anziehen. Dann gingen wir einige Meter weiter zu diesen Baumhäusern und da fragte er mich was er tun solle. Ein wenig später gingen wir in Richtung des Waldes und ich wusste absolut nicht was noch passieren würde, aber ich konnte auch nichts denken. Wir gingen immer tiefer in den Wald und so langsam wurde es diesig und es begann zu dämmern. Wir waren schon ziemlich tief im Wald, als wir umdrehten und zurück gingen. Er brachte mich bis zum Anfang des Indianerdorfes. Dann sagte er, wenn du nur ein Wort sagst, bringe ich dich um. Ich konnte nur sagen ja das tue ich nicht und dann konnte ich gehen. Das klingt nüchtern, doch so ging es mir. Ich konnte es überhaupt nicht realisieren, was da passierte und was mit mir passiert war.
Es war mittlerweile spät geworden wie ich nach Hause kam.
Doch dieser Tag war noch nicht zu Ende, denn ich sollte eigentlich in der Nähe bleiben. Ich kam also nach Hause. Mein Vater öffnete die Tür und frage mich wo ich den jetzt he käme und aus Angst sagte ich nur dass ich die Zeit vergessen habe beim Spielen.
Ich wurde ausgeschimpft und dann musste ich in die Badewanne und ohne Abendessen ins Bett und so endete der Tag.
Ich konnte es nicht erzählen, denn ich war total verängstigt, denn als Kind glaubt man, was einem gesagt wird und es gibt noch einen anderen Grund. Meine Seele wusste bereits zu diesem Zeitpunkt, dass mir meine Eltern nicht glauben würden und ich werde dies später noch genau erklären. Aus heutiger Sicht gesehen, wurde ich an diesem Tag zweifach bestraft und was all das für Auswirkungen auf mein Leben hatte, darauf werde ich später in dem Buch ausführlich eingehen.
Allerdings eine Sache möchte ich jetzt schildern. Von der Stelle, wo ich gehen gelassen wurde bis zu mir nach Hause, waren es etwa fünfhundert Meter. In diesen wenigen Minuten, schaffte es mein Körper, dass Ereignis, ganz weit wegzupacken, denn nächsten Tag stand ich ganz normal auf, frühstückte und ging in die Schule, als wäre das alles nie passiert. Warum das so ist habe ich sehr viel später erfahren.
Dieses Trauma war so extrem, dass mein Körper entschieden hatte, dieses Ereignis zu verdrängen, um Schaden und vor allem Schmerzen von mir abzuwenden. Vielen Menschen geht es ähnlich nach solch traumatischen Ereignissen und können sicher ähnliches berichten. Man könnte solche Schmerzen seelisch gesehen nicht aushalten und deshalb reagiert unser Körper so darauf. Nur eines ist und das weiß ich aus eigener Erfahrung, es wird der Tag kommen, da bahnt sich dieses Ereignis den Weg ins Bewusstsein zurück, denn unser Körper und unsere Seele vergisst nicht und es gilt nicht nur bei Kindern, sondern auch für Erwachsene.
Es wäre sicher sehr viel besser gewesen, darüber reden zu können und dass ich es nicht konnte, hatte seinen Preis. Ich bin heute dankbar dafür, denn ich möchte mir nicht vorstellen, wie mein Leben gelaufen wäre, wenn mein Körper und meine Seele nicht so reagiert hätten, denn nicht einmal meine Mitschüler, die an diesem Nachmittag dabei waren, haben je wieder ein Wort darüber verloren. Mehr gibt es zu diesem Ereignis nicht zu berichten und den Auswirkungen werde ich im Weiteren schreiben.
Mein Leben lief tatsächlich weiter, als wäre nichts passiert. Ich ging zur Schule, meinem Sport, der immer intensiver wurde, was bedeutete fünf Mal die Woche Training und am Wochenende Spiel und da meine Eltern arbeiten waren, wurde ich zwangsläufig selbstständiger, hieß nach der Schule essen warm machen oder kochen, Hausaufgaben und dann zum Sport. Ich war sehr wenig zu hause. Sicher war es eine schöne Zeit, ich konnte vieles erleben und entwickelte immer mehr Eigenmotivation, um richtig gut zu werden.
Meine Eltern taten was sie konnten, unterstützen mich, aber ich war oft auf mich allein gestellt. Mein Vater war genau dreimal in zwölf Jahren sich ein Spiel von mir anschauen. Von meiner Mutter hatte ich auch eine gewisse Unterstützung, denn sie hat am Wochenende, wenn ich zum Spiel musste und vor allem zeitig aufgestanden bin und auch oft in der Woche, mich geweckt und Frühstück gemacht wie auch die Sachen die ich mitgenommen habe, also essen und trinken, wenn die Fahrstrecken länger waren. Und deshalb kann ich sagen, ich hatte eine gute Kindheit und im Rahmen ihrer Möglichkeiten meiner Eltern war es in Ordnung. Und doch weiß ich heute, dass sich in dieser Zeit einige Verhaltensmuster entwickelt haben, die nicht gut waren und die mir später auch nicht guttaten. Letztlich kann ich sagen, ging es mir gut und ich hatte Unterstützung,
doch diese Dinge änderten sich, als ich älter wurde.
Ich beendete die 10. Klasse mit einem Notendurchschnitt zwischen zwei und drei und musste auch in der Zeit meinen Sport beenden, da kleinere Verletzungen ewig brauchen um zu heilen und so verlor ich den Anschluss und es machte auch für mich keinen Sinn mehr weiter zu machen und den Spaß daran hatte ich auch verloren. Einige Monate nach meinem Schulabschluss, begann ich meine Ausbildung. Da ich neben meinem Sport, auch großes Interesse an Musik hatte, also hören, lernte ich zwischen den Prüfungen tanzen, da wir viel Zeit hatten. Mit siebzehn ging ich zum ersten Mal auf Disco, da vorher nie die Zeit dafür war,
denn sonntags hatte ich immer Wettkampf und so war es mir nicht möglich aus zu gehen. In dieser ganzen Zeit lernte ich meine erste Freundin kennen und es lief alles ganz gut.
Nach einer Weile, dann lernte ich ihre und sie meine Eltern kennen und auch wenn es etwas schnell klingt, wir hatten durchaus Pläne für unsere Zukunft. Meine Eltern fanden sie sehr sympathisch und nett. Ich beendete meine Ausbildung und dann musste ich mit 18 zur Armee und was soll ich sagen, nach einigen Monaten trennte sich meine Freundin, weil sie einen anderen hatte. Ich war darüber schon traurig, aber meine Eltern, als ich ihnen es erzählte, machten mich fast nieder, so nach dem Motto, wie kannst du sie gehen lassen.
Nur nochmal zurück, ich wurde verlassen und konnte gar nichts tun, denn ich war bei der Armee, aber das wollten sie irgendwie nicht hören.
Während meiner Armeezeit fiel die Mauer. Ich hatte mich für drei Jahre verpflichtet, konnte auf Grund des Mauerfalls schon nach eineinhalb Jahren wieder nach Hause. Danach konnte ich in meinen Beruf und auch in meinen Betrieb zurück, hatte allerdings keine eigene Wohnung. Da ich mein Geld verdiente, ging ich auch öfter auf Disco und zum Tanzen und lernte eine Frau kennen. So nach und nach entwickelte sich daraus eine Beziehung. Ich muss noch dazu sagen, sie hatte bereits einen Sohn. Er war gerade mal ein Jahr alt. Für mich war es natürlich komplettes Neuland, doch ich konnte ihren Sohn auch akzeptieren. Als es dann immer fester wurde, lernte natürlich die beiden auch meine Eltern kennen. Und anfangs waren sie zu beiden auch wohlgesonnen, doch wenn sie nicht dabei waren, sondern ich mit meinen Eltern allein, dann hieß es, wie kannst du nur und sie hat ein Kind und uns wäre deine andere Freundin lieber gewesen und sie wäre doch besser für dich. Es wurde also seitens meiner Eltern versucht sich einzumischen und weil ich sie liebte und wir uns einig waren, zog ich nach einigen Monaten bei meiner Freundin ein. Auch da gab es natürlich riesige Diskussionen, doch es war beschlossen und ich zog aus. Das war das erste Mal, dass ich mich gegen meine Eltern stellen konnte und glauben sie mir, es fiel mir schwer.
Ab dem Zeitpunkt tat ich, was ich wollte, in dem Glauben, es sei der richtige Weg. Oberflächlich betrachtet war es auch so, doch in meinem Unterbewusstsein, gab es schon länger einen Konflikt, aber dazu komme ich im zweiten Band.
Wir waren dann einige Zeitlang am Wochenende, meist Sonntag bei ihnen zu Besuch zum Kaffee, doch die Abneigung meiner Eltern gegenüber meiner Freundin, aber auch dem Kind wurden größer und es wurde auch stressiger. Ich hatte sehr wenig Selbstbewusstsein und auch sehr wenig Selbstwert und so versuchte ich immer irgendwie zu schlichten und konnte zum Teil nicht zu meiner Freundin stehen, was sie dann auch zu Recht beklagte und so stritten wir uns auch immer wieder. Es wurden dann die Abstände der Besuche größer, weil ich es auch immer mehr leid war und dann waren wir wieder mal zu Besuch und normalerweise, wenn das Enkelkind zu Oma und Opa kommt, dann gibt es doch eher mal Schokolade. Meine Eltern hatten Äpfel und bei einem dieser Besuche eskalierte es dann so sehr, dass ich eine Ansage machte und mich wahrscheinlich zum ersten Mal gegen meine Eltern stellte. Nach diesem Sonntag wurden unsere Besuche eher selten.
In dieser Zeit lagen wir natürlich zusammen im Bett und redeten über viele Dinge, aber es ging auch darum, um ein gemeinsames Kind. Sie war zwar nicht abgeneigt, aber wenn noch ein Kind dann sollte es zeitnah sein, weil sie nicht so einen großen Abstand zu ihrem Sohn wollte und im Zuge dessen, erzählte sie mir, wie und auf welche Art und Weise ihr Sohn zu Stande gekommen war und auch das war für sie kein schönes Erlebnis, zumal sich der Erzeuger und nie darum gekümmert hat Jedenfalls habe auch ich ihr bei so einem Gespräch von meinem Missbrauch erzählt und ich konnte dies ohne jegliche Emotion, sondern absolut nüchtern. Nicht in allen Einzelheiten, aber eben ohne jede Regung und am nächsten Tag war alles wieder aus meinem Bewusstsein verschwunden.
Wenn sie mich jetzt fragen, was mein Sexualleben betrifft, da hatte ich von Anfang an und auch schon bei meiner ersten Freundin das Problem immer zu schnell zu sein. Es gab für mich auch Tabus, aber so augenscheinlich betrachtet, war ich nicht gehemmt nur eben zu schnell. Ob das wirklich im Zusammenhang mit dem Missbrauch stand, kann ich nicht beantworten, denn ich habe das nie weiterverfolgt. Aber dass ich trotz Sport, wo ich wirklich erfolgreich war, kein Selbstwert und auch kein Selbstbewusstsein hatte, das hat auch mit dem Missbrauch zu tun, aber nicht nur damit, dass weiß ich heute.
In meiner Ehe lief auch nur wenig gut. Wir bekamen Zwillinge, dann war es sehr schwer durch den Mauerfall und der ganzen Probleme mit Arbeit und Geld.
Nach der Geburt unserer Zwillinge, waren meine Eltern zwar da, doch auch das änderte sich, nachdem sie mitbekamen, dass wir uns auch dabei nicht reinreden ließen und so gab es immer wieder Konflikte mit meinen Eltern und auch mir und meiner Frau. Gerade was meine Eltern betrifft, so wurde es seit meiner ersten Beziehung immer widersprüchlicher.
Einmal in die eine Richtung und dann in die andere Richtung.
Als ich mich das erste Mal gegen sie stellte, war mein Motto jetzt erst recht und ich zeige ihnen, dass es die richtige Entscheidung ist. Natürlich waren wir jung, drei Kinder und all das Neue was die Wende brachte, allein dies war schon belastend, doch aus heutiger Sicht gesehen, gab es nur zwei Momente des Glücks, meine Hochzeit und die Geburt der Zwillinge und dennoch hielt diese Ehe neun Jahre. Als sie endete, war es so, als hätte ich das Spiel verloren und auch irgendwie mich selbst, denn ich fiel in ein Loch ohne zu diesem Zeitpunkt zu wissen, dass es nicht nur daran lag, dass meine Ehe am Ende war. Ich wollte an dieser Ehe festhalten, obwohl ich nicht glücklich war und weil ich hoffte es würde besser werden und das wurde zum Verhaltensmuster, immer an Dingen festzuhalten egal wie schwierig es war und erst dann aufzugeben, wenn es wirklich aus meiner Sicht keinen Sinn mehr machte weiter zu kämpfen.
Es kam die Trennung und ich suchte mir eine Wohnung und fand eine, nur zwei Straßen weiter. Ich war schon froh darüber, denn so hatten es meine Kinder nicht sehr weit, doch es wurde anders.
Mich hatte die Trennung sehr mitgenommen und es hatte was von verloren, aber nicht nur diese Beziehung, sondern da die Familie gegen uns war, wollte ich es allen beweisen und nun lag es in Scherben. Obwohl ich meine Kinder liebte, konnte ich mich nicht wirklich um sie kümmern, als wäre das alles nicht mehr wichtig. Auch wenn ich es zu dieser Zeit nicht so sehen konnte, es hatte etwas von wertlos, wie bei meinem Missbrauch. Natürlich ist eine Trennung immer schwierig, gar keine Frage und doch kann man alles aus einer anderen Perspektive betrachten, nur dies kann ich heute erst. Da meine Kinder auch nicht freiwillig zu mir kamen und ich auch nicht wusste, was meine Ex ihnen erzählt hatte, fiel das alles ziemlich schnell auseinander. Und in dieser Zeit konnte ich auch nichts dagegen tun. Doch die wirklichen Gründe, werde ich im Laufe des Buches erklären. Ich kann mir gut vorstellen, dass so etwas sehr unverständlich ist, doch wenn man wie ich in so einem Konflikt lebt, ob bewusst oder unbewusst, ist es unglaublich schwierig. Ein Jahr später war dann die Scheidung. Ich hatte inzwischen auch einen Job in einer Druckerei gefunden und arbeitete in 3 Schichten. Es dauerte auch einige Monate, bis ich die Trennung verarbeitet hatte und wieder raus gehen konnte. In dieser Zeit wusste ich auch nichts mit mir anzufangen und war auch öfter in Chats unterwegs und lernte dort eine Frau kennen. Warum ich diese Geschichte erzähle ist ganz einfach. Sie brachte mich am Ende zu einer Erkenntnis, die ich seitdem versuche immer umzusetzen, denn in dieser Geschichte liegt eine Lebensbotschaft, die nicht nur für mich gilt.
Diese Frau war für mich ein besonderer Mensch, denn ich lernte zum ersten Mal einen Menschen kennen, mit dem ich mich auf Anhieb verstand und wir auf gleicher Wellenlänge waren und solchen Menschen begegnet man nicht oft. Sie hatte auch gerade eine Trennung hinter sich und versuchte im Leben wieder klar zu kommen und so konnten wir darüber, wie letztlich über alles reden und wir verstanden uns absolut. Da sie in Stuttgart wohnte, wussten wir beide, dass aus uns nichts werden würde, also beziehungsmäßig, aber eben freundschaftlich. Wir telefonierten auch und lernen uns immer besser kennen. Dann nach einiger Zeit plötzlich Funkstille, sie erzählte mir aber vorher, dass sie jemand neues kennen gelernt hatte, also dachte ich, es läge an ihrem neuen Freund. Monate später meldete sie sich plötzlich und entschuldigte sich, dass sie so lange nichts von sich hören ließ und erklärte mir, dass sie ein Kind bekommen hatte. Ich war schon etwas überrascht, aber freute mich und dann schlug sie mir vor, ob ich sie nicht besuchen wollte. Ihr Freund hätte auch nichts dagegen. Da ich zu der Zeit nicht gut finanziell aufgestellt war, musste ich leider ablehnen, obwohl ich mich wirklich auf sie gefreut hätte, denn ich wollte sie unbedingt mal real sehen und treffen. Es war schade, doch es ging einfach nicht. Einige Zeit später, war das Hochwasser bei Dresden und ihr Freund hatte dort Verwandtschaft. Sie schrieb mich an und meinte, sie würden in die Nähe von Dresen kommen, weil er helfen wollte aufzuräumen und ob wir uns nicht dort treffen wollten. Ich war total begeistert und sagte zu. Wir machten uns aus kurz vorher nochmal abzusprechen. Sie wollten zum Wochenende kommen und so rief ich sie am Freitag an, keine Antwort. Ich schrieb noch einige Nachrichten, keine Antwort. Samstag das Gleiche, ich bekam keine Antwort und ich war echt darüber traurig und konnte mir es nicht erklären. Es kam gar nichts mehr. Eine Woche später bekam ich plötzlich eine Nachricht, von ihrem Handy, aber ihr Freund schrieb mir und was in dieser Nachricht stand, war für mich unbeschreiblich. Er schrieb mir, dass an dem Freitag, wo sie losfahren wollten von einem LKW die Vorfahrt genommen und es gab einen Unfall. Sie lag im Koma und zum Glück ihr Baby blieb unverletzt. Mehr konnte er selbst nicht fassen, aber er wollte mich auf dem Laufenden halten. Ich konnte das alles auch nicht fassen und war total bestürzt darüber. Eine gute Woche später bekam ich von ihm wieder eine Nachricht, darinstand, dass sie verstorben sei. Ich war darüber so erschüttert und ich machte mir Vorwürfe, warum ich nicht die Möglichkeit genutzt hatte, sie damals zu besuchen und damit hatte ich sehr zu kämpfen und aus diesem Ereignis und nachdem ich wieder klarkam, nahm ich mir vor Gelegenheiten zu nutzen, egal wie, denn es könnte die letzte Möglichkeit sein und dass ist auch meine Botschaft.
Wenn euch etwas am Herzen liegt und die Möglichkeit besteht sie umzusetzen, dann tut es, denn irgendwann kann es zu spät sein und man bereut es, so wie ich.
Ich hatte mich wieder berappelt, ging auch zum Tanzen und lerne eine Frau kennen. Uns verband von Anfang an Musik und tanzen. Doch wie sie mir etwas später erzählte war sie verheiratet und lebte mit Mann, ihrer Teenager Tochter und ihren Eltern in einem Haus. Ihre Ehe würde nicht mehr laufen.
Ich glaubte es, weil wir gemeinsame Interessen hatten und weil ich nicht mehr allein sein wollte, ließ ich mich darauf ein.
Wir sahen uns auch nicht so oft, ich arbeitete in drei Schichten und wenn jemand ausfiel oder Urlaub hatte, wurden es auch zwei Schichten. Nach einiger Zeit erzählte sie mir, dass sie eine Firma hatte. Sie gestaltete Werbung und machte Künstlervermittlungen. So fuhr ich nach der Frühschicht noch zu ihr, denn ihr Mann war zur Arbeit und ihr Kind in der Schule. Sie zeigte mir, was sie so tut und Musik war ohnehin mein Ding und Werbung fand ich interessant und so hatte ich dafür auch gute Ideen, was die Werbung betraf und wenn sie mal Künstler vermittelte, dann begleitete sie diese am Tag ihrer Auftritte und da Ihr Mann nicht mitwollte, fragte sie mich. Natürlich konnten wir uns dann auch sehen und ich bin ehrlich, ich habe einige tolle Abende erlebt und auch Künstler hautnah getroffen. Diese Erlebnisse waren immer Highlights. Doch diese Art Beziehung, möchte ich sie nennen, entwickelte sich nicht so, wie ich geglaubt hatte, denn sie machte auch keine Anstalten, an ihrer Ehe etwas zu ändern, ganz im Gegenteil. Eines Tages lernte ich ihren Mann kennen und auch ihre Tochter und ohne es zu bemerken saß ich zwischen den Stühlen. Ich bekam Streits mit und einiges mehr. Ich habe ihr bei so manchem Projekt nicht nur geholfen, sondern mit guten Ideen auch Aufträge verschafft und dafür habe ich auch einen kleinen Anteil Geld bekommen, doch ursprünglich, ging es um eine Beziehung.
Sicher hatten wir auch Sex, nur ging es auch oft um die Firma, nur ich hatte auch einen Job der anstrengend war.
Wenn ich heute darüber nochmal nachdenke, jetzt beim Schreiben, war ich anfangs glücklich, wenn wir uns beide sahen, dann später mehr, wenn ich mich in diese Firma einbringen konnte oder Künstler treffen. Doch letztlich habe ich mich für etwas aufgeopfert, was nicht gut gehen konnte und das ist vorauf ich hinaus möchte, die Entscheidung es nicht beenden zu können, weil es anstrengend war, weil sich an ihrer Ehe nichts änderte, habe ich aus Angst getroffen. Ich erwähne dies deshalb, weil es später noch ein großes Thema ist. Ich wollte nicht allein sein und diese Erlebnisse, die mir zwar Spaß machten, nicht verlieren, doch ich vergas mich selbst dabei. Entscheidungen aus Angst zu treffen, kommen nicht aus tiefster Seele und werden nicht wirklich glücklich machen, denn ich habe mich damit in eine gewisse Abhängigkeit begeben und dass ist auf Dauer nicht gesund.
Nach einer Weile lernte sie auch meine Eltern kennen und sie verstanden sich auch gut. Da meine Eltern dann wussten, was sie beruflich machte und mein Vater mit Amway angefangen hatte, war es eine gute Gelegenheit für ihn, vielleicht an Werbemittel zu kommen und so kam es auch und mein Vater war happy. Dann lernte sie auch meine Kinder kennen und auch sie verstanden sich gut. Ich hatte natürlich auch Kontakt zu meiner Ex Frau, eben durch unsere Kinder und wir telefonierten ab und an und sahen uns auch gelegentlich, um Dinge abzusprechen. Doch ansonsten änderte sich nichts und auch wenn es erstmal alles positiv war, wurde es alles ganz anders.
Eines Tages erfuhr ich durch Zufall, dass sich meine Eltern und sie zum Kaffee getroffen hatten, ohne dass ich davon wusste und meine Ex Frau rief mich an, was das werden soll. Ich verstand es nicht doch auf Nachfrage sagte mir meine Ex, dass sie im Geschäft war und einen riesigen Stress veranstaltet habe. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte, aber sie erzählte mir, dass sie deshalb bei ihr gewesen wäre, weil wir zusammen im Bett gewesen sein sollen, was nicht stimmte. Wie ich das erfuhr, wurde ich sauer, denn einen Tag später ging sie auch meine Kinder an und das ging überhaupt nicht. Ich rief sie an und sie erklärte mir, dass meine Eltern sowas erzählt hatten, die es überhaupt nicht wissen konnten.
So fand ich heraus, was meine Eltern so über mich erzählten.
Ich war also nicht nur auf sie sauer, sondern auch auf meine Eltern. Sie kam an dem Abend noch zu mir und wir redeten.
Nur eine Entschuldigung reichte mir eben nicht, vor allem, weil sie meine Kinder mit reingezogen hatte, die nun gar nichts damit zu tun hatten. Und man überlege sich einmal, sie selbst war verheiratet und machte diesen Stress und selbst wenn es wahr gewesen wäre, hätte sie lange keinen Grund dazu gehabt. Ich brauchte ein paar Tage und auch dies wäre eigentlich ein Trennungsgrund gewesen und dennoch ich konnte nicht gehen.
Stattdessen verabredeten wir uns einige Tage später. Sie erschien bei mir. Wir redeten erst noch und dann legten wir uns ins Bett. Wir waren im Bett küssten uns, berührten uns und zogen uns nach und nach aus. Nach einer Weile saß sie auf mir und ich war in ihr. Doch dann passierte etwas, das ich bis h nicht erklären kann. Vermutlich aber hatte es mit den Ereignissen der letzten Tage zu tun. Ich weiß nicht, ob sie sowas jemals, erlebt haben. Von einer auf die andere Sekunde erklärte mir mein Körper das er das nicht will jetzt Sex zu haben. Als ich das registrierte und es war in Bruchteilen von Sekunden, sagte ich zu ihr „Ich will nicht“.
Wenn sie jetzt glauben das sie aufgehört hätte, nein das tat sie nicht. Sie machte einfach weiter. Mit mir passierte etwas, was ich niemals wiedererleben will, denn mein Körper schaltete sich komplett ab, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Das heißt ich konnte mich nicht mehr bewegen, nichts keine Arme, Beine, Finger und auch nicht meinen Kopf.
Ich konnte kein einziges Wort sagen. Ich bekam um mich herum nichts mehr mit, sondern sah nur noch wie durch einen Schleier. Selbst mein Atmen war nur noch minimal.
Mein gesamter Körper war wie komplett gelähmt und ich war im wahrsten Sinne des Wortes hilflos.
Wenn sie mögen und sich das zu trauen, dann legen sie doch einfach das Buch aus der Hand, schließen die Augen und stellen sich für einen ganz kleinen Moment vor, nichts mehr bewegen zu können, um sich herum nichts mehr wahrnehmen zu können und nur noch sehr wenig atmen zu können. Dann haben sie einen kleinen Eindruck davon, wie es mir in dieser Situation ergangen ist. Ich möchte nur verständlich machen, was Vergewaltigung mit einem Körper machen kann. Jeder Mensch wird es anders empfinden, denn auch jede Situation ist anders und jeder hatte auch andere Erlebnisse davor, jeder Mensch ist anders, doch so hilflos zu sein ist unmenschlich.
Ich kann nicht sagen, wie lange mein Zustand so angedauert hat. Was ich heute weiß, ist das diese komplette Hilflosigkeit auf meine Situation als Kind zurück zu führen ist, denn dass erst dieser Missbrauch als Kind und die Erinnerung meines Körpers und auch meiner Seele, habe diese Hilflosigkeit ausgelöst und mein Körper hat für mich entschieden, um noch mehr Schaden abzuwenden, das ich um mich herum nichts mehr wahrnehmen konnte und doch habe ich bewusst all dies erlebt, was meinen Körper und auch meine Wahrnehmungen betrifft.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hat sich mein Körper langsam von dieser Ausnahmesituation gelöst.
Langsam wurde mein Körper wieder hochgefahren, der Schleier verschwand und nach und nach konnte ich mich auch wieder bewegen und auch meine Atmung wurde wieder normal.
Mir wurde bewusst, was mir da gerade angetan worden war, zumindest im Groben und so konnte ich, nachdem ich wieder bei mir war, sie nur noch anschreien, was sie denn da getan hat und danach ging ich ins Wohnzimmer und mir liefen die Tränen und war im Schockzustand. Dieser Zustand dauerte sicher einige Stunden, aber auch wenn es mir dann „besser“, der Schaden war angerichtet.
Ich kann mir vorstellen, wenn sie so etwas lesen, dann klingt es schon fast unvorstellbar und doch muss ich sagen, das hat sich genauso ereignet und ich habe all das so erlebt und empfunden und deshalb ist es mir so wichtig darüber zu schreiben und auch ein Stück weit aufzuklären, was solche Dinge mit einem Menschen machen. Was das alles wirklich für mich auch bedeutete, darauf werde ich im Laufe des Buches sehr ausführlich eingehen.
Jetzt werden sie sicher denken, dass ich diese Frau rausgeworfen und alles beendet habe. Das tat ich nicht.
Vielleicht weil ich dazu nicht im Stande war. Sie ging dann eine Weile später von sich aus und entschuldigte sich auch, doch in diesem Moment klang das für mich eher wie Hohn, denn nichts entschuldigt so etwas , nichts auf dieser Welt rechtfertig so eine respektlose Tat, NICHTS!
Doch auch das war noch nicht das endgültige Ende, obwohl ab jenem Tag ich ihr zum Teil aus dem Weg ging. Es gab noch vereinzelte Treffen bei ihr, doch da ging es mehr oder weniger um die Projekte, aber ich merkte einfach immer mehr, dass durch die Vergewaltigung und Verletzungen dadurch so groß waren, dass sich sie kaum noch ertragen konnte und so konnte ich endlich, gut zwei Monate nach der Vergewaltigung die Beziehung beenden und jeglichen Kontakt abbrechen und jetzt zeigte sie ihr wahres Gesicht. Sie hatte mir, da meine Couch kaputt ging, eine gebrauchte geschenkt während unserer Zeit und obwohl sie sie mir geschenkt hatte, wollte sie diese zurück. Sie stand tatsächlich eines Tages vor meiner Tür, mit ihrem Mann und wollte diese Couch wieder haben.
Zuerst weigerte ich mich, doch als sie dann sogar mit der Polizei drohte und ihr Mann wäre sicher als Zeuge aufgetreten, gab ich die Couch zurück und danach war endgültig alles für mich beendet. Wenn man das genau betrachtet, war dies nochmal eine Demütigung, die seines gleichen sucht.
Ich habe keine Anzeige erstattet, auch und dafür plädiere ich, es tun sollte. Zu diesem Zeitpunkt stand ich völlig allein und mal davon abgesehen, dass wir beide allein waren, was in den meisten Fällen so ist, nur jeder stand gegen mich. Selbst mein Vater, muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, kam einige Zeit später bei mir vorbei, was nicht oft vorkam und er hatte von der Trennung gehört, wahrscheinlich von ihr und wollte tatsächlich, dass ich zu dieser Frau zurück gehen sollte und ganz ehrlich, unter solchen Umständen, hätte mir niemand geglaubt. Es mag die falsche Entscheidung gewesen sein, nur hatte ich weder den Mut, noch möchte ich mir nicht ausmalen, was passiert wäre, zur Polizei zu gehen und mir hätte keiner geglaubt. Heute würde ich es anzeigen, weil ich genauso glaube, dass niemand damit durchkommen darf.
Bevor ich weiterschreibe, möchte ich noch ein paar Anmerkungen machen, weil sie wichtig sind und viele Menschen in solchen Situationen stecken ohne dass es ihnen bewusst ist. Es geht nicht um Schuldzuweisungen, denn ich habe durch Anteil daran, nicht an der Vergewaltigung, aber daran, dass es so weit kommen konnte und wie sie noch lesen werden, passiert es auch im Job. Ich habe mich ohne es zu wissen in Abhängigkeit begeben und trotz mehrerer Situationen, aus verschiedenen Ängsten, aber auch durch wenig bis gar kein Selbstwert und Selbstbewusstsein nicht die Kraft gefunden, das Ganze schon vorher zu beenden. Ich habe sogar meine körperliche Unversehrtheit darüber gestellt, denn sonst hätte ich spätestens nach der Vergewaltigung es beenden müssen. Zum Teil wurde es mir sogar anerzogen, denn wenn man nicht vom Tisch aufstehen darf, bevor man nicht aufgegessen hat, egal ob es schmeckt oder nicht, können dies die Folgen sein, weil ich es eben auch nicht besser wusste und es hat sich zu einem Verhaltensmuster entwickelt, welches mir schadet und ich kann es ihnen nur empfehlen, hinterfragen sie sich, wie es bei ihnen ist, ob im Job oder im privaten, denn eines ist sicher aus meiner heutigen Erfahrung, es hat weder etwas mit Leben zu tun, noch haben sie ihr Leben nicht in den eigenen Händen, aber genau dies, macht Leben aus. Ich bestimme was mir gut tut und was nicht und dies entscheide nur ich selbst und niemand anderes. Es hat mich viele Jahre gekostet, um mir das bewusst zu machen und zu verändern.
Nun war also das Ganze vorbei, doch von gut gehen konnte keine Rede sein und zudem wurde es in meinem Job richtig stressig und sehr anstrengend, denn es fielen immer Maschinenführer und auch Schichtleiter durch Krankheit und Urlaub aus und dass hieß über Monate 12 Stunden arbeiten und zum Teil auch die Wochenenden durch. Ausgerechnet in dieser Zeit bekam ich massive Rückenprobleme und hätte zum Arzt gehen müssen, doch auf Grund der Personallage, wurde ich gebeten nicht zu gehen. So bekam ich einen „Schonplatz“ was hieß ich durfte nur noch die Maschinen einstellen und die Dokumentation. Alles andere sollten andere Mitarbeiter machen. Nach einer Weile habe ich es dann einigermaßen hinbekommen, dass die Rückenschmerzen weniger wurden und nach Monaten kamen so langsam alle wieder und wir konnten wie gewohnt normale Stunden arbeiten. Doch ab diesem Zeitpunkt fingen für mich die richtigen Probleme erst an.
Meine Stimmung fiel mehr und mehr in den Keller und ich bekam Einschlafprobleme. Hinzu kam, dass ich nach nicht mal der Hälfte meiner Arbeitszeit, mich fühlte, als hätte ich schon zwölf Stunden hinter mir. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht so recht, was mit mir los war. Ich schob es auf die vergangenen Monate die ja mehr als anstrengend waren, doch ich konnte mich auch an den Wochenenden überhaupt nicht mehr erholen. Ich kam Sonntagabend bei Nachtschicht und montags auf Arbeit und fühlte mich, als hätte ich das Wochenende durchgemacht. Und so kam es, dass ich zum ersten Mal verschlafen habe.
Die Spätschicht hatte von Donnerstag zu Freitag kurzen Wechsel, sprich die Spätschicht endete um zweiundzwanzig Uhr und begann am Freitag um acht Uhr. Das kannte niemand von mir. Doch es blieb nicht bei diesem einen Mal und irgendwann bekam ich meine erste Abmahnung
Und dann machten sich plötzlich schlimme Gedanken breit. Ich wusste nicht, was mit mir passierte. Jeder Tag wurde zur Qual, nach zwei, drei Stunden arbeiten war ich fertig, meine Stimmung war nur noch gedrückt, traurig und dem Nichtwissen, was los war und ich kam an einen Punkt, wo meine Gedanken, nur noch darum kreisten, wie beende ich mein Leben.
Dazu sollte ich erklären, dass mein täglicher Arbeitsweg an einem größeren Fluss entlangführte und links und rechts Bäume und Felder waren und ich auch einmal über eine Brücke musste. So überlegte ich gegen einen Baum zu fahren.
Allerding mein Auto hatte Airbag oder doch eher gegen die Brücke und dann in den Fluss, denn ich wollte für mich sicherstellen, Tod zu sein. Im Rollstuhl oder ähnliches wollte ich unbedingt verhindern. All diese Gedanken gingen mir wirklich tagelang durch den Kopf, um die Beste Variante zu finden. Ich spiele das immer und immer wieder in meinem Kopf durch und die einzige Ablenkung war die Arbeit. Da ich auf Arbeit auch große Verantwortung trug, musste ich mich darauf konzentrieren und danach waren diese Gedanken und alles zusammen kostete eine Unmenge Kraft, was aus heutiger Sicht erklärt, warum sich keine Erholung am Wochenende eistellen konnte.
Zum Reden hatte ich auch niemanden und mir kam auch nicht die Idee mir Hilfe zu suchen, denn wenn die Verzweiflung so groß ist, nicht zu wissen, was mit einem plötzlich passiert und nur noch irgendwie arbeiten und danach diese Selbstmordgedanken, da bleibt nicht mehr viel für irgendwelche anderen Gedanken.
Da ich am Leben bin, habe ich meinen Gedanken keine Taten folgen lassen und deshalb ist jetzt ein Punkt gekommen, wo ich meiner Seele/ Bauchgefühl danken möchte, denn sie ließ mich umdenken.