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Seitenzahl: 91
KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 86
Textanalyse und Interpretation zu
Hermann Hesse
NARZISS UND GOLDMUND
Maria-Felicitas Herforth
Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgaben: Hesse, Hermann: Narziß und Goldmund. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1975 (Suhrkamp-Taschenbuch Nr. 274).
Über die Autorin dieser Erläuterung: Maria-Felicitas Herforth, geboren 1980, Studium der Anglistik und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum (1999–2005), Studienaufenthalt in Großbritannien (2001–2002), 2005–2006 Doktorandin und wissenschaftliche Hilfskraft im Englischen Seminar der Ruhr-Universität Bochum, 2007-2009 Studienreferendarin, seit 2009 Studienrätin in den Fächern Englisch und Deutsch, Autorin von Königs Erläuterungen.
Hinweis: Die Rechtschreibung wurde der amtlichen Neuregelung angepasst. Zitate von Hesse müssen aufgrund eines Einspruches in der alten Rechtschreibung übernommen werden.
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.
2. Auflage 2016
ISBN 978-3-8044-6927-3
© 2001, 2010 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelbild: Kreuzgang Zisterzienserkloster Maulbronn © ullstein bild – Imagebroker.net
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INHALT
1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Hermann Hesse: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. Textanalyse und –interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
3.2 Inhaltsangabe
3.3 Aufbau
Übersicht: Kompositionsstruktur
Seelenbiografie – Individuationsprozess des Protagonisten
Kompositionsstruktur
Leitmotive
Gegensatz (Antithese)
Urmutter
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Übersicht: Personenkonstellation und Charakteristiken
Narziß
Goldmund
Narziß und Goldmund: Einheit durch Zweiheit
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
3.7 Interpretationsansätze
Kunst als Medium der Einheit
Motivverbindungen in Narziß und Goldmund
Die Idee des Vollkommenen
Goldmund und die Frauen
4. Rezeptionsgeschichte
5. Materialien
Zum gemeinsamen Sinn im Werk Hesses
Zum Künstlersein
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 ***
Aufgabe 2 **
Aufgabe 3 **
Aufgabe 4 *
Literatur
Zitierte Ausgabe
Gesamtausgaben
Die folgende Übersicht ermöglicht dem Leser, sich rasch in unserem Band zurechtzufinden und das für ihn Interessante gleich zu entdecken.
Kapitel 2: Hermann Hesse: Leben und Werk
Hermann Hesse lebte von 1877 bis 1962, u. a. in Calw und Montagnola/Tessin.
In Narziß und Goldmund greift Hesse sein Leitthema der Polarität und Individualitätsproblematik vor dem Hintergrund der politisch und gesellschaftlich ‚zerrissenen’ Phase der Weimarer Republik auf.
Kapitel 3: Textanalyse und -interpretation
Narziß und Goldmund – Entstehung und Quellen:
Entstehungszeitraum 1927–1929 hauptsächlich in Montagnola; im Roman finden sich Anklänge an Hesses eigene Schulzeit im Kloster Maulbronn. (Abschnitt 3.1)
Inhalt:
Der junge Goldmund, der ohne Mutter und Geschwister aufgewachsen ist, wird von seinem Vater in die Klosterschule Mariabronn gebracht, wo er sich besonders mit dem klugen Narziß anfreundet. Von einem heimlichen Ausflug ins nahe gelegene Dorf und dem Kuss eines Mädchens innerlich bewegt, rückt Goldmund nach einem Gespräch mit Narziß das verdrängte Bild seiner Mutter ins Bewusstsein. In Träumen erinnert er sich an Mutter und Kindheit, fühlt sich zunehmend mehr von der Welt und Frauen angezogen und verlässt schließlich das Kloster und Narziß. Jahrelang wandert er ziellos umher und trifft viele Frauen, mit denen er erotische Beziehungen, aber keine dauerhafte Bindung eingeht.
Schließlich lässt er sich bei einem Schnitzer in der Bischofsstadt nieder, dessen aus Holz gefertigte Mutter-Gottes-Figur ihn beeindruckt hat, und der ihn in die Lehre nimmt.
Doch auch von dort zieht er weiter, diesmal gemeinsam mit dem Landstreicher Robert und dem Dienstmädchen Lene, die seine Geliebte wird. Lene stirbt an der Pest, nachdem sie sich bei einem Landstreicher angesteckt hat, als dieser versucht hat, sie zu vergewaltigen. Goldmund hat den Landstreicher getötet und damit die Vergewaltigung verhindert; Robert zieht allein davon.
Als Goldmund wieder in die Bischofsstadt zurückkehrt, ist sein ehemaliger Meister bereits gestorben, doch er bleibt und verführt die Geliebte des Stadthalters. Auf frischer Tat ertappt, wird er verhaftet und, wegen vermeintlichen Diebstahls, zum Tode verurteilt. Ein Priester besucht ihn: Es ist sein alter Freund Narziß, der die Freilassung Goldmunds bewirkt und ihn zurück ins Kloster Mariabronn bringt. Dort lebt Goldmund fortan als Schnitzer, bricht jedoch nach langer Zeit erneut auf in die Welt und kehrt zuletzt todkrank zurück. Narziß pflegt den Sterbenden und führt mit ihm Gespräche über die Mutter, im Zeichen derer Goldmund seine letzten, Narziß tief bewegenden Worte spricht: „Ohne Mutter kann man nicht sterben.“ (Abschnitt 3.2)
Aufbau:
In Narziß und Goldmund nutzt Hesse die Form der Erzählung für seine spezifische Ausgestaltung des Entwicklungsromans als Seelenbiografie, in der er mit bestimmten Strukturzügen und Erzählmustern die seelische Entwicklung des Protagonisten (Individuationsprozess) in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Die Erzählung umfasst zwanzig Kapitel von nahezu gleichem Umfang und Aufbau und ist gekennzeichnet durch die Integration zweier paralleler Handlungsebenen (äußere Entwicklung ↔ innere Entwicklung), die antithetisch aufeinander bezogen sind. Das dialektische Handlungsgefüge spiegelt sich in dem Erzählverlauf wider, der durch den Wechsel zwischen „raffendem“ auktorialen Erzählerbericht und von erlebter Rede oder Gedankenreferaten konstituierten Reflexionsphasen bestimmt ist.
Bedeutende Leitmotive gehen von dem Polaritäts-Gedanken aus, der bereits die Figurenkonstellation und -konzeption von Narziß und Goldmund bestimmt. Symbolische Verweise auf dialektische Zusammenhänge, Elemente der Psychoanalyse (Tier- und Traumsymbole), Fluss- und Wassermotivik mit ihrem Synthesegedanken sowie das Bild der Urmutter strukturieren den Roman und geben auf metaphorischer Ebene Hinweise auf die Deutung des Dargestellten. (Abschnitt 3.3)
Personen:
Narziß und Goldmund sind die einander zugeordneten Parallel- und Kontrastprotagonisten der Erzählung. Während Narziß über besondere intellektuelle Gaben verfügt und zu einem Leben als asketischer Denker und Mönch bestimmt ist, repräsentiert sein Freund Goldmund die sinnliche Natur eines zum Künstlerdasein geborenen Menschen, die diesen jedoch auch in problematische Verwicklungen verstrickt. Goldmund zieht es aus dem Klosterleben hinaus in die Welt der menschlichen, von Leidenschaften und Wolllüsten bestimmten Erfahrungen. Er führt das Leben eines Landstreichers, begeht ‚Schandtaten’ und lernt Stück für Stück sich selbst und seine Suche nach der ‚Urmutter’ begreifen. Narziß übernimmt eine Begleiterrolle für Goldmund, indem er ihm auf seinem Individuationsweg mit verständigem Rat zur Seite steht. (Abschnitt 3.4)
Stil und Sprache:
Stil und Sprache werden von dem Konzept der Seelenbiografie bestimmt und sind somit insgesamt von einem reflektorischen, das Innere und Unbewusste aufspürenden Stil geprägt und gehen mit der Erzählperspektive einher. (Abschnitt 3.6)
Interpretationsansätze:
Für eine thematische Interpretation von Narziß und Goldmund bietet sich die Deutung der Erzählung unter dem Gesichtspunkt der Kunst als Medium zur Vereinigung von Gegensätzen an, ebenso die Untersuchung der verschiedenen Motivverbindungen im Roman. Die Gestaltung der Idee des Vollkommenen und das Verhältnis Goldmunds zu Frauen fordern ebenfalls zu einer Interpretation heraus. (Abschnitt 3.7)
Hermann Hesse 1877–1962 © Cinetext
Jahr
Ort
Ereignis
Alter
1877
Calw
Geburt am 2. Juli; zweites Kind des aus Estland stammenden Missionars und späteren Leiters des Calwer Verlagsvereines Johannes Hesse und seiner Frau Marie, geb. Gundert, der ältesten Tochter des namhaften Indologen und Missionars Hermann Gundert.
1881–1886
Basel
Johannes Hesse unterrichtet bei der Basler Mission und erwirbt 1883 die Schweizer Staatsangehörigkeit (zuvor: russische Staatsangehörigkeit). Der junge Hermann Hesse ist ein willensstarkes, vielseitig interessiertes Kind – voll Phantasie, Energie und Temperament.
4–9
1886–1891
Calw und Göppingen
Schulbesuch des Reallyzeums und der Lateinschule.
9–14
1891–1892
Maulbronn
Am 15. September Eintritt in das berühmte evangelisch-theologische Klosterseminar unter Annahme der württembergischen Staatsbürgerschaft. Nach sieben Monaten Flucht am 7. März, um seine früh erkannte Neigung zur Dichtung gegen eine Theologenlaufbahn zu verteidigen.
14–15
1892–1894
Bad Boll; Stetten;
Cannstatt
Selbstmordversuch während einer Kur im religiösen Heil- und Erweckungszentrum Bad Boll; Überweisung in die Nervenheilanstalt Stetten; Aufnahme in das Gymnasium von Cannstatt.
15–17
1894–1895
Calw
Praktikant in der Turmuhrenfabrik Perrot. Beginn des systematischen Literaturstudiums in der häuslichen Bibliothek. Überwindung der psychischen Krise.
17–18
1895–1898
Tübingen
Buchhändlerlehre in der Buchhandlung Heckenhauer mit anschließender Übernahme als Buchhandlungsgehilfe. Erste Buchpublikation Romantische Lieder 1898.
18–21
1899–1903
Basel
Buchhändler und Antiquar. Zwei Italienreisen.
22–26
1904
Gaienhofen am Bodensee
Peter Camenzind erscheint im Verlag S. Fischer; Eheschließung mit Maria Bernoulli (drei Söhne: 1905 Bruno, 1909 Heiner, 1911 Martin); freier Schriftsteller und Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften.
27
1906
Gaienhofen am Bodensee
Unterm Rad (Erzählung)
29
1907
Gaienhofen am Bodensee
Diesseits (Erzählungsband)
30
1907–1911
Gaienhofen am Bodensee
Indien
Mitherausgeber der politischen liberalen Zeitschrift März; 1910 Gertrud;
1911 Indienreise
30–34
1912
Bern
Übersiedlung nach Bern in die Schweiz
35
1914–1919
Bern
Roßhalde (Roman); Tätigkeit in der Deutschen Gefangenenfürsorge Bern; Herausgeber der Deutsche(n) Interniertenzeitung und Gründer des Verlages der Bücherzentrale für deutsche Kriegsgefangene
37–42
1915
Bern
Knulp. Drei Geschichten aus dem Leben Knulps; Am Weg
38
1916
Bern
Tod des Vaters, beginnende Schizophrenie seiner Frau und Erkrankung des jüngsten Sohnes führen zu einem Nervenzusammenbruch Hesses.
39
Luzern
Erste psychotherapeutische Behandlung bei dem C. G. Jung-Schüler J. B. Lang.
1917
Bern
Erste Zeitungs- und Zeitschriftenpublikationen unter dem Pseudonym Emil Sinclair.
40
1919
Montagnola/Tessin
Trennung von der Familie und Umzug nach Montagnola.
Demian. Die Geschichte einer Jugend erscheint unter dem Pseudonym Emil Sinclair.
42
1921
Küsnacht/Schweiz
Psychoanalyse bei C. G. Jung
44
1922
Zürich
Siddhartha. Eine indische Dichtung
45
1923
Scheidung
46
1924
Bern
Hesse wird wieder Schweizer Staatsbürger. Heirat mit Ruth Wenger.
47
1926
Aufnahme in die preußische Dichterakademie.
49
1927
Montagnola/ Tessin
Die Nürnberger Reise; Der Steppenwolf
Scheidung der zweiten Ehe
50
1930
Montagnola
Narziß und Goldmund
53
1931
Montagnola
Eheschließung mit Ninon Dolbin, geb. Ausländer
54
1932
Montagnola
Die Morgenlandfahrt
55
1932–1943
Montagnola
Entstehung des Glasperlenspiels
55–66
1936
Montagnola
Stunden im Garten; Gottfried-Keller-Preis
59
1939–1945
Montagnola
Hesses Werke gelten im Nazi-Deutschland als unerwünscht
62–68
1943
Montagnola
Das Glasperlenspiel. Versuch einer Lebensbeschreibung des Magister Ludi Josef Knecht samt Knechts hinterlassenen Schriften
66
1946
Montagnola
Frankfurt/M.
Stockholm
Krieg und Frieden