Nicht ohne meine Pillen ! - Stephan Dettmeyer - E-Book

Nicht ohne meine Pillen ! E-Book

Stephan Dettmeyer

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Beschreibung

Gegen Arthrose oder schwache Blase, gegen Impotenz und schlaffen Willen, gegen Druck im Darm durch Gase - gegen alles gibt es Pillen! Der Autor schluckt seit über 30 Jahren die verschiedensten Pillen in der Hoffnung, sie mögen seiner Gesundheit dienlich sein. Er berichtet mit ein bisschen Sachverstand und hauptsächlich mit Humor über seine Erfahrungen.

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Gegen Arthrose oder schwache Blase, gegen Impotenz und schlaffen Willen, gegen Druck im Darm durch Gase - gegen alles gibt es Pillen!

zum Autor:

Dettmeyer ist Kolumnist, Fotograf, Kabarettist und eigentlich hat er Geophysik und Philosophie studiert. Lebt mit seiner Lebensgefährtin in Leipzig. Zwei Kinder und vier Enkel.

Inhalt:

- Vorworte

- 1. Kap.: Aller Anfang ist schwer.

- 2. Kap.: Ist die Leber hart wie Stein, stellt sie bald ihre Arbeit ein!

- 3. Kapitel: Wenn ich mich verrenke, knarren die Gelenke!

- 4. Kapitel: Wenn es nicht mehr kribbelt, hast du womöglich abgenibbelt!

- 5. Kapitel: Ist es kalt, doch dir ist warm, rebelliert vielleicht dein Darm!

- 6. Kapitel: Wirft sich Frau die Pille ein, muss der Mann zu Willen sein!

- 7. Kapitel: Treib mit deinem Herze keine üblen Scherze!

- Epilog

Vorworte

- In Deutschland werden so viel Tabletten und Pillen geschluckt, dass viele Mediziner nicht mehr vom menschlichen Mund (lat.: os), sondern vom Pilleneinwurfschacht sprechen.

- Zur Erläuterung des Begriffes 'Pillen':

Alles was man zum Einnehmen, zum Schlucken oder Inhalieren nur in der Apotheke kaufen kann oder sogar rezeptpflichtig ist, gilt bei mir als Tabletten oder Medizin.

Egal in welcher konkreten Darreichungsform.

Genauso unwissenschaftlich und pauschal bezeichne ich alle Nahrungsergänzungsmittel, die man auch im Supermarkt oder einschlägigen Drogerieketten kaufen kann, als Pillen. Egal welche Darreichungsform! Egal ob bittere oder süße Pillen!

Keinesfalls sind nur 'die Pillen' gemeint, die zur Verhütung dienen.

- Momentan schlucke ich morgens eine halbe Tablette (Betablocker), eine Tablette (Blutdruck) und zirka zehn bis fünfzehn verschiedene Pillen. Hier eine Aufstellung - ohne Hersteller:

Gelenke

Knochen

Muskulatur

Herz-Kreislauf

Nerven

Magen/Darm

Blase/Prostata

Haut

Hirn/Gedächtnis

Das ist sicherlich schon beinahe rekordverdächtig. Mein Schwiegervater allerdings verdrückte täglich ein Dutzend Tabletten und sieben Pillen, bis er nur knapp einer Medikamentenvergiftung entging und radikal absetzen musste. Dabei waren die Pillen der harmlose Teil.

- Meine jetzige Frau sagt, ich wäre süchtig. Pillenfresser!

Dabei habe ich gerade in den letzten Wochen erheblich reduziert und Dopplungen ausgemerzt. Bei den Pillen für die Gelenke, beziehungsweise gegen die Gelenkbeschwerden, war mein Einnahmevolumen zugegebener Maßen ungesteuert auf fünf Sorten Pillen verschiedener Hersteller zuzüglich einer 15-ml-Flüssigpille angewachsen.

Es gibt die Flüssigpille übrigens auch als normale Pille mit den gleichen Inhaltsstoffen, aber in der Beschreibung wird versprochen, dass die Flüssigpille, weil dort die Inhaltstoffe eben schon flüssig sind, schneller wirken würde.

In Wein verdünnter Alkohol wirkt ja bekanntlich auch schneller, als alkoholgetränkte Kreide!

- Was grundsätzlich die Wirkung der Pillen betrifft - da sollte man keine Wunder erwarten. Und schon gar nicht, was die Geschwindigkeit der Wirkung betrifft. Sofortige Wirkungen sind eher selten.

Manche Pillen helfen nie!

Um das herauszufinden, muss man sie aber erst einmal schlucken!

- Jedes Mal, wenn ein neues Gelenk-Mittel per Flyer bei mir eintrudelte, konnte ich nicht wiederstehen. Die Argumente, die für die jeweilige Pillen sprachen, waren aber auch immer sehr überzeugend. Und schließlich - man weiß ja nie - vielleicht sind es gerade die Pillen, die da angepriesen werden, die den ultimativen Durchbruch bringen??!!

"Nur Gesundheits-Mittel mit der Intelligenz der Natur bieten die alles überragende und einzigartige Gesundheits-Kraft, die unsere Körperzellen auch wirklich erreicht."

Das ist doch geschickt und zugleich zurückhaltend formuliert. Dir wird nichts versprochen!

Übrigens:

Die Beschreibungen der jeweiligen Pillen in Katalogen und Flyern sind bezüglich ihrer Wirkungsweise hierzulande wirklich meistens sehr zurückhaltend, wenig vollmundig, oder gar marktschreierisch. Nein, sie sind eher sachlich und bescheiden.

Wunderwirkungen werden nie direkt versprochen.

Oft werden nur Leute zitiert, die wegen der durchschlagenden Wirkung begeisterte Pillenschlucker geworden sind.

Leute, die die jeweilige Pillensorte auch tonnenweise geschluckt haben und keine Wirkung verspüren konnten, kommen in den Flyern und Werbeprospekten der Pillenhersteller selten zu Wort.

Das wäre ja auch - ehrlich gesagt - bekloppt!

Nicht selten beschränken sich Anbieter bei bestimmten Pillen auf die Beschreibung der Inhaltsstoffe, Darreichungsform und Verzehrempfehlungen. Wofür - oder wogegen - die Pillen gut sein könnten, ergibt sich dann manchmal nur aus der Einordnung in den Katalog. Wenn eine Pillensorte unter 'Herz & Kreislauf' aufgeführt ist, kann man schlussfolgern, dass es für Herz und Kreislauf gedacht ist.

Wenn eine Pillensorte unter 'Männer' steht, dann könnte sie vornehmlich für Männerbeschwerden gedacht sein.

Wahrscheinlich stehen die Anbieter unter einer rigiden Kontrolle von Verbraucherschützern, die genau aufpassen, dass nicht das Blaue vom Himmel versprochen wird.

Gut so!

"Wir warnen vor der Bestellung von angeblich fantastisch wirkenden Nahrungsergänzungsmitteln, die im Internet aus Quellen außerhalb von Deutschland und benachbarten Staaten angeboten werden. Käufer riskieren erhebliche Gesundheitsschäden. Die Internetdatenbank von GPSP „Gepanschtes“ nennt aktuell mehr als 830 Risiko-Produkte. Zeitgleich mit dieser GPSP-Ausgabe haben wir 11 Produkte neu in unsere Datenbank aufgenommen."

(www.gutepillenschlechtepillen.de → Ge-panschtes)

Bei den vorhin erwähnten Gelenkpillen habe ich also mittlerweile persönlich selektiert und bin jetzt bei täglich drei Sorten von Gelenkpillen angekommen, wobei zwei vom selben Hersteller sind.

Mehr dazu im Kapitel:

- Wenn ich mich verrenke, knarren die Gelenke!

- Doch noch einmal sei es betont - ich bin nicht süchtig!

Auch wenn das meine jetzige Frau immer wieder störrisch und rechthaberisch behauptet.

Nein, ich bin nur vorsichtig und vorausschauend.

Man muss der Leber helfen, solange sie noch lebt.

Eines der nachfolgenden Kapitel trägt deshalb exemplarisch die Überschrift:

Ist die Leber hart wie Stein, stellt sie bald ihre Arbeit ein!

Nein, man darf nicht warten bis das Kind in den Brunnen gefallen ist...

oder das Herz in die Hose gerutscht ist...

oder die Niere wieder wandern geht...

- Prophylaxe ist wichtig!

Prophylaxe heißt vorbeugen. Und vorbeugen ist bekanntlich besser, als rückwärts umkippen!

- Als junger Mensch hätte ich allerdings niemals geglaubt, solch ein Experte in Sachen 'Pillen' werden zu können. Und schon gar nicht, dass ich mich einmal gemüßigt fühlen könnte... - aber was heißt gemüßigt? - mich dazu berufen fühlen könnte (!!!), meinen Erfahrungsschatz anderen Menschen, die noch nichts vom segensreichen Wirken der Pillen ahnen, weiterzureichen.

Der ausschlaggebende Moment für mein Gefühl, dass ich berufen bin, war ein langes Gespräch mit meiner Stiefschwiegertochter am Rande einer feuchtfröhlichen Geburtstagsfeier, in dem es mir gelang, sie mit meinem geballten Pillenwissen in Erstaunen zu versetzen und förmlich zu begeistern. Sie versprach mir hoch und heilig, sich gleich am nächsten Tag eine Basisversorgung an Pillen per Internet zu bestellen.

Dass sie es dann doch weder hoch, noch heilig getan hat, wird sie sicherlich irgendwann einmal heftig bereuen. Aber ich wasche dann meine Hände in Unschuld - ich habe mein Bestes gegeben, sie zu bekehren und auf den rechten Weg zu führen.

Und ja - ohne mich über Gebühr überheben zu wollen - ich fühle mich als eine Art von Heilsbringer, Apostel, Zeuge Jehovas!

Ich zeuge - mit gewissen Einschränkungen - für die löbliche Wirkung von Pillen und angrenzenden Nahrungsergänzungsmitteln!

Übrigens:

Wenn ich den umgangssprachlichen Begriff 'Pille' verwende, muss man dabei immer mitdenken, dass es auch Pülverchen, Pastillen oder Öle und andere Flüssigkeiten bei den Nahrungsergänzungsmitteln gibt. Die Darreichungsform ist sekundär!

Und nochmals:

Die Pillen, die ich so allgemeinhin , stellvertretend für alle möglichen Darreichungsformen als solche bezeichne, haben nichts mit der berühmten 'Pille', die von den Frauen in der Phase von der Geschlechtsreife bis ins Klimakterium unentwegt geschluckt wird, zu tun.

Auf den Zusammenhang von jener 'Die Pille' genannten Pille (die eigentlich eine Hormontablette ist), zu solchen Pillen, die Männern helfen können, den Sexualbedarf der 'Die Pille' schluckenden Frauen zu befriedigen, kommen wir dann im Kapitel:

- Wirft die Frau sich Pillen ein, muss der Mann zu Willen sein!

Meine jetzige Frau ist übrigens aus der Phase, da sie jene 'Die Pille' genannten Pillen verzehren musste, um nicht andauernd schwanger zu werden, heraus.

Was mich und meinen damit korrespondierenden Pillenkonsum betrifft... - aber - wie gesagt - dazu später!

- Nicht selten entbrennt um die, von mir 'Pillen' genannten Ernährungsergänzungsmittel, zwischen Pharmaindustrie, also denen, die dem Arzneimittegesetz unterliegende Medikamente herstellen, und den Pillenherstellern ein wilder Streit.

"Gleich zweimal innerhalb von drei Monaten warnte die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA vor einem angeblich natürlichen Nahrungsergänzungsmittel, das gegen Muskel- und Gelenkschmerzen verkauft wurde. Bei der Behörde waren dutzende Meldungen eingegangen, die Reumofan Plus Premium mit vielerlei Nebenwirkungen in Verbindung brachten, sogar mit schweren Blutungen, Schlaganfall und Tod. In dem harmlos erscheinenden Mittel fanden FDA-Wissenschaftler bei der Überprüfung starke Arzneistoffe wie das Kortikoid Dexamethason (Fortecortin® u.a.) und das Schmerzund Rheumamittel Diclofenac (Voltaren® u.a.).

In Deutschland dürfen seit den 1980er Jahren solche Bestandteile wegen gefährlicher unerwünschter Wirkungen nicht mehr in einem Arzneimittel kombiniert sein.

Der Fund ist wieder einmal ein krasses Beispiel für die Skrupellosigkeit mancher Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln, die ihre Panschereien im Internet vermarkten.

Anders als in den USA wird in Deutschland – aufgrund der föderalen Strukturen – allenfalls auf regionaler Ebene über gepanschte Produkte informiert. So warnten im August Schleswig-Holstein vor Viamax Pure Power und Rheinland- Pfalz vor Golden Root Complex, die beide mit dem chemischen erektionsfördernden Sildenafil (Viagra®) gepanscht waren, zum Teil sogar mit mehr Wirkstoff als in Arzneimitteln erlaubt ist."

Also, um es deutlich zu sagen:

Die Pharmaindustrie wirft den Pillenherstellern zum Einen vor, dass die Pillen nicht helfen - oder gar schaden können - und reine Geldschneiderei seien, und zum anderen wirft man den Pillen vor, dass sie in ihrer Wirksamkeit teilweise der Wirkung von Medikamenten gleichkommen und also nicht einfach so wie Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden dürften, sondern sie müssten den allgemeinen Vorschriften, die für Medikamente gelten, unterworfen werden.

Für mich ist die Sache klar:

Die Pharmaindustrie neidet den Pillenherstellern den Status, keine Medikamentenhersteller zu sein. Einige Pharmahersteller versuchen ja auch, sich in den Pillenmarkt einzuschleichen.

Aber letztlich ist mir das alles ziemlich egal.

Fest steht

- die Pillen haben Wirkungen, die von der Pharmaindustrie - auch wenn teilweise nur indirekt - anerkannt werden.

Und wenn die Arzneimittelbehörden in Deutschland nicht nur regional, sondern bundesweit gegen fragwürdige Produkte der Pharma- wie der Nahrungsergänzungsmittel-Industrie vorgehen würden, wäre für den Verbraucher alles in Butter.

Allerdings - uns als Verbraucher, oder Nutznießer, oder Nutzhuster... - uns bleibt es in jedem Fall vorbehalten, herauszufinden, welche Wirkungen welche Pillen bei uns haben.

Was bei mir wirkt, muss beispielsweise nicht bei meiner Frau wirken.

Bevor wir - meine jetzige Frau und ich - diese Tatsache beidseitig akzeptierten, kam es zwischen uns häufig zu heftigem Streit.

Meine jetzige Frau schluckt ja auch täglich ein ordentliches Quantum an Pillen. Aber wir konnten uns selten einig werden, welche Pillen zu bevorzugen sind.

Heute reden wir uns gegenseitig nicht mehr hinein, was Auswahl und Menge unserer Pillen betrifft. Nur selten kommt es zu vorsichtigem Erfahrungsaustausch.

Und wenn meine jetzige Frau mich nicht der Pillensucht bezichtigen würde, könnte man von friedlicher Koexistenz sprechen.

Wir sind jedenfalls beide überzeugte Pillenfresser.

Und - all jenen, die behaupten, dass die Pillen letztlich und mehrheitlich nur Placebos seien, denen schmettere wir ein frisches "Nein!" entgegen.

Dem "Nein!" lasse ich dann noch ein "Und wenn schon!" folgen.

Placebo hin, Placebo her!

Das ist doch auch bei den homöopathischen Mittelchen so!

Auch wenn keiner begreift, oder erklären kann, wieso die Kügelchen - diese 'globuli' - bei bestimmten Beschwerden helfen können…

- alle Erklärungen, die bisher vorliegen, sind schließlich absolut unwissenschaftlich und entbehren jeglicher Logik! -

- Homöopathie ist eine Religion. Entweder man glaubt an die Wirkung der 'globuli', oder sie helfen nicht! -

- ...wenn die Kügelchen doch helfen, haben sie ohne Frage ihren Zweck in vollem Umfang erfüllt.

Aber...